Kitabı oku: «Der Wohlstand der Nationen», sayfa 75
In den Kolonien hat niemals eine tyrannische Aristokratie geherrscht. Dennoch würden auch sie durch eine Union mit Großbritannien an Wohlfahrt und Kühe gewinnen. Sie würden dadurch wenigstens von den grollenden und giftigen Parteiungen befreit, die von kleinen Demokratien unzertrennlich sind und so oft Zwietracht unter ihrer Bevölkerung entfacht und die Kühe ihrer dem demokratischen Ideal so nahekommenden Regierungen gestört haben. Im Falle einer gänzlichen Losreißung von Großbritannien, die, wenn sie sich nicht durch eine derartige Union abwenden lässt, aller Wahrscheinlichkeit nach eintreten wird, würden die Parteiungen noch zehnmal erbitterter werden, als je. Vor der jetzigen Revolution war die Macht des Mutterlandes stets imstande, die Parteien so weit in Schranken zu halten, dass es höchstens zu groben Brutalitäten und Beleidigungen kam. Würde jene Macht beseitigt, so käme es wahrscheinlich bald zu offener Gewalttat und Blutvergießen. In allen großen Ländern, die unter einer gemeinsamen Regierung vereinigt sind, pflegt der Parteigeist in den entfernten Provinzen weniger zu herrschen, als in dem Mittelpunkte des Reiches. Die Entfernung jener Provinzen von der Hauptstadt, dem Hauptsitze des großen Rappusespiels der Parteiung und Ehrsucht, lässt sie weniger an den Zwecken der streitenden Parteien teilnehmen, und macht sie zu gleichgültigeren und unparteiischeren Zuschauern der Haltung aller. In Schottland herrscht der Parteigeist weniger als in England. Im Falle einer Union würde er in Irland wahrscheinlich noch weniger herrschen als in Schottland, und die Kolonien würden sich wohl bald einer Eintracht und Einhelligkeit erfreuen, wie sie jetzt in allen Teilen des britischen Deichs unbekannt ist. Allerdings würden sowohl Irland wie die Kolonien höheren Steuern unterworfen sein, als gegenwärtig. Infolge einer emsigen und ehrlichen Verwendung der Staatseinnahmen zur Tilgung der Schuld könnte jedoch der größte Teil jener Steuern nicht von langer Dauer sein, und die Steuern könnten bald so weit ermäßigt werden, wie es für ein mäßiges Friedensbudget erforderlich ist.
Die Gebietserwerbungen der ostindischen Gesellschaft, auf welche die Krone, d.h. Staat und Volk von Großbritannien ein unzweifelhaftes Anrecht hat, könnten eine andere, vielleicht ergiebigere Einnahmequelle werden, als alle bisher genannten. Diese Länder werden als fruchtbarer, ausgedehnter und im Verhältnis zu ihrem Umfange reicher und bevölkerter dargestellt als Großbritannien. Um große Einnahmen von ihnen zu beziehen, würde es wohl nicht nötig sein, neue Steuern in Ländern einzuführen, die bereits übermäßig besteuert sind. Es würde vielleicht richtiger sein, die Lasten dieser unglücklichen Länder zu erleichtern, als sie zu erschweren, und von ihnen nicht durch neue Steuern, sondern durch Maßregeln, welche die Veruntreuung und den Missbrauch ihrer bisherigen Steuern verhüten, Einnahmen zu erzielen.
Wenn es für Großbritannien untunlich gefunden wird, aus einer der oben genannten Quollen bedeutend vermehrte Einnahmen zu beziehen, so bleibt als einzige Hilfsquelle die Verminderung seiner Ausgaben übrig. In der Art der Erhebung und Verausgabung der Staatseinnahmen, wie viel Spielraum für Reformen hier auch noch sein mag, scheint Großbritannien doch mindestens ebenso ökonomisch zu sein, wie jeder seiner Nachbarn. Das Heer, das es in Friedenszeiten unterhält, ist mäßiger als diejenigen anderer europäischer Staaten, die sich an Reichtum oder Macht mit Großbritannien messen können. In diesem Punkte scheint also eine bedeutende Ermäßigung der Ausgaben nicht zulässig. Die Ausgaben für die Verwaltung der Kolonien auf dem Friedensfuß waren vor den gegenwärtigen Unruhen sehr bedeutend und sollten, wenn keine Einnahmen von ihnen zu erwarten sind, sicherlich ganz gespart werden. Diese dauernden Ausgaben auf dem Friedensfuß, so groß sie sind, sind gleichwohl gegen die Kosten, welche die Verteidigung der Kolonien in Kriegszeiten erfordert hat, sehr unbedeutend. Der letzte Krieg, der lediglich der Kolonien wegen unternommen war, kostete Großbritannien, wie schon bemerkt, mehr als 90 Millionen. Hauptsächlich ihretwegen wurde auch der spanische Krieg von 1739 unternommen, der nebst dem daraus entstandenen französischen Kriege Großbritannien mehr als 10 Millionen kostete, wovon ein großer Teil füglich den Kolonien belastet werden müsste. In diesen beiden Kriegen kosteten die Kolonien Großbritannien weit mehr, als den doppelten Betrag der Nationalschuld vor dem Beginne des ersteren. Ohne diese Kriege könnte und würde diese Schuld wahrscheinlich schon bezahlt sein; und ohne die Kolonien würde der erste jener Kriege wahrscheinlich und der letzte sicherlich nicht unternommen worden sein. Nur weil man die Kolonien als Provinzen des britischen Reichs ansah, stürzte man sich für sie in Unkosten.
Aber Länder, die zur Erhaltung des Reiches weder Steuern noch Wehrkräfte stellen, können nicht als Provinzen angesehen werden. Man mag sie vielleicht als Anhängsel, als eine Art glänzender und prunkender Ausrüstung des Reiches betrachten. Wenn aber das Reich nicht länger imstande ist, die Kosten dieser Ausrüstung zu bestreiten, so sollte es sie wahrlich aufgeben; und wenn es seine Einnahmen nicht seinen Ausgaben entsprechend erhöhen kann, so sollte es wenigstens seine Ausgaben nach seinen Einnahmen richten. Wenn die Kolonien trotz ihrer Weigerung, sich den britischen Steuern zu unterwerfen, noch ferner als Provinzen des britischen Reiches betrachtet werden, so kann ihre Verteidigung in einem künftigen Kriege Großbritannien ebenso ungeheure Kosten verursachen, als jemals in einem früheren Kriege. Die Beherrscher Großbritanniens haben seit mehr als einem Jahrhundert dem Volke mit der Einbildung geschmeichelt, dass es jenseits des atlantischen Meeres ein großes Reich besitze. Dieses Reich hat indessen bisher nur in der Einbildung bestanden. Es war bisher nicht ein Reich, sondern das Projekt eines Reiches; nicht eine Goldgrube, sondern das Projekt einer Goldgrube; ein Projekt, das ungeheure Summen gekostet hat, noch kostet und bei Verfolgung des bisherigen Weges auch ferner kosten wird, ohne einen Gewinn zu bringen; denn die Wirkungen des Kolonialhandelsmonopols sind, wie gezeigt worden, für die große Masse des Volkes nicht ein Gewinn, sondern reiner Verlust. Es ist wahrlich Zeit, dass unsere Herrscher den goldenen Traum, den sie vielleicht gleich dem Volke selbst geträumt haben, entweder verwirklichen, oder dass sie selbst daraus erwachen und das Volk zu erwecken suchen. Kann das Projekt nicht ausgeführt werden, so muss es aufgegeben werden. Wenn eine Provinz des britischen Reiches nicht veranlasst werden kann, zum Unterhalt des ganzen Reiches beizusteuern, so ist es wahrlich Zeit, dass Großbritannien sich von den Kosten befreit, diese Provinzen im Kriege zu verteidigen und im Frieden einen Teil ihrer Zivil- und Militärverwaltung zu erhalten; und dass es seine künftigen Zwecke und Pläne nach dem tatsächlichen Mittelmaße seiner Verhältnisse einzurichten sucht.
Erläuterungen des Bearbeiters zu einigen vom Verfasser nicht näher erläuterten Bezeichnungen
Acre: Maßeinheit für Land, ungefähr 40% eines Hektar Bullion: Anlagemünze aus Edelmetall Bushel: Trockenmaßeinheit, 1 bushel = 4 peck d.: Abkürzung für penny, von lat. Denarius Dissenter: protestantische Nonkonformisten; Abweichler von protestantischer Amtskirche Ducaton: Urspr. holländische Silbermünze Farthing: Englische Münze, ¼ Penny Grot: Silberne Scheidemünze, eig. im westlichen Deutschland verbreitet King’s Bench: Oberhofgericht Oxhoft: Volumenmaß für Flüssigkeiten, auch hogshead Peck: Maßeinheit des Raums (Trockenmaß)
Penny: Englische Münze, Mehrzahl: pence Pipe: Volumenmaß für Flüssigkeiten, 1 Pipe = 2 Oxhoft = 4 barrel Quarter: Englisches Hohlmaß, etwas mehr als 1 Liter Sixpence: Englische Münze im Wert von ½ Shilling Septier: Trockenmaßeinheit: 1 Septier enthält etwas mehr als 4 Winchester Bushels Tod: Englisches Gewicht für Wolle Tower: Gewichtseinheit für Münzen und wertvolles Metall