Kitabı oku: «Das Astrologie-Handbuch», sayfa 17
JUPITER IN HAUS 5
Der Olympier
Im 5. Haus ist Jupiter das Symbol jener Kraft, die – stets auf ihre Unabhängigkeit bedacht – zu neuen Ufern aufbricht, um den inneren Schöpfergeist aus sich hervorzubringen und die Welt damit flammend zu entzünden. Du solltest ihn dir als den Teil vorstellen, der seine eigene Gottähnlichkeit erkennt. Dieser Teil ist sich seiner selbst aber auch als etwas bewußt, das über das hinausgeht, was du bist, und der das Leuchtende, Würdevolle und Einzigartige in dir aus der Tiefe deiner Seele in die Welt hinauswirft. Er, der sich als dich erkennt und zugleich mehr ist, als du bist, ist der persönliche Gott oder das Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, den du persönlich aus dir herausrufen kannst. Deshalb unterstehst du unter seinem Einfluß einem starken Zwang, auffallen und mit hohen Zielvorstellungen glänzen zu wollen. Dabei peilst du die Spitze der Spitze an und schießt oft über alle Ziele hinaus. Manchmal bricht aber auch der Gipfel zusammen und die Psychologen haben dann alle Hände voll zu tun, deine erschöpften Ich-Inhalte mit neuen Identifikationsvarianten wieder aufzufüllen.
Symptome | Selbstbewunderung, Eitelkeit und Standesdünkel (aufgeblähtes Ich-Empfinden); Übertreibungen und Übermaß (Herzerweiterung); starker Drang nach Macht und Anerkennung |
JUPITER IN HAUS 6
Die Arzneimittelprüfung
Jupiter in Haus 6 versinnbildlicht auf der materiellen Ebene die Arzneimittelprüfung, die alles aussondert, was nicht durch Stoff und Form, Bewegung und Ziel definiert werden kann. Es ist die hohe Mauer des rationalen Erkennens, der psychische Virus der Selbsttäuschung, der alles ausgrenzt, was sich nicht in die Gesetze der betreffenden Systeme eingliedern läßt. Auf einer spirituelleren Ebene schenkt dir dieses Gestirn aber auch die offene Leere des Nichtwissens, die die intuitive Vision gebiert, solange du dem Versuch widerstehst, Gewißheit zu bekommen, wo doch keine Gewißheit sein kann. Damit bist du zwar nicht des Problems der Ungewißheit enthoben. Aber indem du erkennst, daß dieses Problem eine Äußerung der Widersprüche auch in den größeren Lebenszusammenhängen ist, beginnst du den Widerspruch in sich zu akzeptieren. Wissen ist nicht mehr ein Machtmittel privilegierter Individualität, sondern nur noch Kanal, über den sich Kommunikation vollzieht. Die seelische Transparenz muß über die Vernunft gemanagt werden, was natürlich einen Widerspruch in sich darstellt. Aus diesem Widerspruch aber, sich das Unfaßbare durch relatives Betrachten faßbar zu machen, kann Großes wachsen. Logisch-intuitives Denken ist angesagt (das sich ständig hinterfragt, ohne sich selbst in Frage zu stellen), denn hier entsteht ein Realitätsbegriff, der, ohne seine Denkgrundlagen zu verlassen, trotzdem nicht an der Schwelle begrifflichen Verstehens haltmacht: Gott ist überall. Der einzige Weg für den Esel, ihn nicht zu finden, ist der, aus ihm eine Karotte zu machen. (Also sprach der Esel)
Symptome | Ehrgeiz, Workaholic, übertriebene Objektivität (sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht), psychomotorische Störungen und Beziehungen zum vegetativen Nervensystem |
JUPITER IN HAUS 7
Die Flammen der Sehnsucht/Die Tochter des Sonnenuntergangs
Hier bist du vom Bewußtsein des Außergewöhnlichen beseelt und dein Selbstbild scheint von großer Kraft durchdrungen, denn im 7. Haus wird Jupiter von emotionalen Höhenflügen umwunden, und das führt auf der geistigen Ebene tief in die Urgründe der Spiritualität hinein. Herzen eroberst du im Nu, und du strebst nach Verständnis und Zuneigung von anderen, denn du benötigst das Verständnis deiner Umwelt, um deinem Alltag überhaupt Sinn abgewinnen zu können. In unablässigem Ringen kreist du um das lockende Unbekannte und suchst das unerreichbare Bild deiner Sehnsucht in phantastischen Lustvorstellungen zu finden, in die du deine Visionen hineinprojizierst: Kommet zu mir! Wo immer wir zusammentreffen, soll die Priesterin sprechen – und ihre Augen sollen brennen vor Verlangen, wenn sie nackt und frohlockend in meinem Geheimen Tempel steht – und die Flamme in den Herzen aller mit ihrem Liebesgesang erwecken. Singt mir den Liebesgesang der Verzückung! Entzündet mir wohlriechende Öle! Schmückt euch für mich mit Juwelen! Trinket mir zu, denn ich liebe euch! Ich liebe euch! Ich bin die blaulidrige Tochter des Sonnenuntergangs; ich bin der nackte Glanz des wollüstigen Nachthimmels. Zu mir! Zu mir! (Aleister Crowley, “Die Offenbarung der Nut”)
Symptome | Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit, übersteigertes Triebleben, Nebennierenschwäche, schlechter Hormonkreislauf, unstillbarer Freiheitsdrang |
JUPITER IN HAUS 8
Der Medizinmann
Es ist der Ruf Jupiters, aufzubrechen und alle inneren Räume zu entdecken, denn diese Reise ist die Reise zu sich selbst. Jupiter im Todeshaus (Haus 8) verbindet die Anschauung, über den Tiefen zu stehen, mit der Angst, in die Tiefe hinunterzusehen, denn du ahnst, daß es gar keine Tiefen gibt, sondern nur das Handhaben von Bewußtsein. Weil du dich aber weigerst, dein Bewußtsein so zu manipulieren, daß du in die Tiefe siehst, versuchst du deinen Verstand so zu vernebeln, daß er die Unterwelt in den Spiegelungen auf der Wasseroberfläche zu erkennen glaubt. Zwar hast du genügend Energie, um die Hölle zu erahnen, aber nicht genug, um sie zu ergründen, deshalb ziehst du es vor, sie in deinen eigenen Bildern zu erkunden, die du kontrollierst. Damit erinnerst du an einen alten Medizinmann, der mit seinen Blicken sehnsuchtsvoll über die geheimnisvollen Tiefen der inneren Abgründe streift, der aber andere opfert, denen er damit – indem er sie stellvertretend für sich ins Unergründliche stößt – zu einem spontanen Akt der Bewußtseinserweiterung verhilft. Unter diesem Aspekt diagnostiziert sich auch das kompensierende Verhalten eines Psychotherapeuten, der sich mit den Problemen anderer beschäftigt, um sich nicht mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen.
Symptome | Größenwahn, Selbstüberschätzung, geistige Verwirrung, visionäre Erkenntnis, Ausbeutung und fanatische Besessenheit (Plutokratismus) |
JUPITER IN HAUS 9
Die Relativität des Seins
Dein Ziel ist der wahre Wesenskern in allen Erscheinungsformen, der Zustand der Leere, der dir die Geheimnisse der menschlichen Vorstellung enthüllt. Deshalb wendest du dich oft fernöstlichen Lehren zu, die die Lösung seit Jahrtausenden darin sehen, daß man sich die Relativität von Zeit und Raum, die Relativität von Wahrnehmung und Denken durch meditative Technik erfahrbar macht. Jupiter in Haus 9 könnte man vielleicht so umschreiben, daß sich die innere Sinnfindung in die inneren Empfindungen der Sehnsüchte einschleicht und sich über die eigenen Grenzen hinaustragen läßt. Und in dieses von seinen eigenen Mustern befreite Denken können dann neue Eindrücke fließen, die bei Rücknahme der alten Begriffsmuster als sphinxhafte Visionen, allegorische Vexierbilder oder poetische Futurismen hängenbleiben. Um diese Erfahrungen aber in deine Realität zu übertragen, müßtest du die inneren Ahnungen, die sich deinem unmittelbaren Erfahren durch die Sinne entziehen, in verständliche Bilder übertragen, ohne zu vergessen, daß diese Bilder nur die persönliche Übertragung überpersönlicher Wahrheiten sind. Es ist also durchaus legitim, die “unvorstellbare Wahrheit” in Bilder zu fassen, solange du dir bewußt bist, daß du nie mehr als das Bild erfährst, das den faßbaren Teil dieser Wahrheit in dir ausmacht. Wenn du dein eigenes Unfaßbares jedoch in dir selber finden willst, dann mußt du alle Werte aufgeben, ohne aber ihre Form zu zerbrechen; denn wenn du erfahren willst, was dich noch trägt, wenn dich deine Modelle nicht mehr tragen, dann mußt du diese Modelle hinterfragen, ohne aber ihre Form zu zerstören, weil sie ja wiederum die Grundlage der menschlichen Gesellschaft sind.
Symptome | inflationäre Entgrenzungen (Wucherungen, Geschwulste, Sinnlosigkeitsgefühle) bzw. Realitätsverlust (Sehnsucht nach dem Unfaßbaren, Auflösung der Grenzen und Heimweh nach Gott) |
JUPITER IN HAUS 10
Die Führernatur oder der Wirtschafts-Tycoon
Ebenso wie große Politiker oder Wirtschaftsbosse, deren privater Charakter oft diametral zu ihren äußeren Fähigkeiten steht, ohne daß dadurch die Wirksamkeit ihrer Führungspositionen berührt würde, trägt Jupiter in Haus 10 alle Schatten seiner überragenden Tugenden auf sich. In deinem Bemühen um äußeren Erfolg tust du dich schwer, deine bewußte Autorität zurückzunehmen, weil du nicht ahnst, daß die wirklichen Gefahren von innen kommen. Dein Verständnis der kosmischen Gesetze reicht kaum über die Erreichung deiner eigenen Ziele hinaus und deine Wahrnehmung kann nicht zur Stimme der Natur in die Tiefe dringen, die oft glückliche Erlösung von Entscheidungen und Verantwortlichkeit schenkt, sondern zielt immer zu den Gipfelspitzen, wo du dich wie selbstverständlich in die Mitte stellst und dich in einem Akt der Selbstverherrlichung selbst krönst. Glück und Überzeugung sind deine ständigen Begleiter, du strahlst Anerkennung, Erfolg und großes Vertrauen aus und kannst andere gut motivieren. Andererseits setzt du deine Ziele rücksichtslos gegen die anderen durch und ziehst dir die gesammelte Mißgunst deiner Umwelt zu.
Symptome | Leberbeschwerden und Gallenkomplikationen, Depressionen und Sinnlosigkeitsgefühle aus Streßsituationen, von Zeit zu Zeit große Motivationsprobleme |
JUPITER IN HAUS 11
Der Altar des Schamanen/Der Derwischtanz
Da Jupiter die Grenzen erweitert, Haus 11 aber Freiheit und Unabhängigkeit anzeigt, führt diese Konstellation zu revolutionären Einsichten und neuen Perspektiven vor dem Fenster deines Geistes und damit zu einem tiefschürfenden Weitblick, der dich für neue Visionen und Ziele begeistert. Zur Fähigkeit, Visionen zu entwickeln, kommt hier auch noch die Begabung, die Relativität der Visionen zu verstehen. Das heißt die Wirklichkeit der Welt nicht nur in den Dingen, sondern auch hinter der Materie zu sehen. Das zeigt: Du projizierst deine Wünsche bewußt nach außen und verhilfst ihnen durch deine klare Erfüllungserwartung zu einer psychischen Verwirklichungssituation. Dadurch können sich alle deine Wünsche erfüllen, weil du sie nicht mehr vom Leben verlangst, sondern weil du eigendynamisch in dir die Bedingungen zur Erfüllung deiner Absichten schaffst. Denn du ahnst: Nicht der Suchende ist es, der seine Ziele bewußt gestaltet, sondern es ist die psychische Energie im Unbewußten, die sich durch das persönliche Wollen des Individuums in die materielle Wirklichkeit ausdehnt. Diese Ziele führen zu ungeheuren Tiefen, weil es hier nicht mehr ums Essen oder um die Fortpflanzung geht, sondern weil es für dich viel wichtiger ist zu wissen, wie sich der göttliche Odem der Schöpfung intuitiv erspürt.
Symptome | rebellische Ansätze, Grenzverletzungen, hinterfragter Lebenssinn; Koliken, krampfartige Erschöpfungen, spastische Zustände |
JUPITER IN HAUS 12
Die Insel im Ozean des Nichts
Jupiter in Haus 12 umschreibt die begriffliche Vorstellung von der höchsten Schwingung der verborgenen Kraft, die aus der Harmonie der Sphären den Reigen des Werdens und Sterbens erschafft. Denn das Werdende strebt nach Zerfall, aber mit dem Zerfall schwillt gleichzeitig das Werden an, welches das Zerfallende wieder zu binden sucht: Das unendlich sich Bildende zerstäubt nicht ins Grenzenlose, es formt sich zu immer neuen Schöpfungsmustern. Diese ständig expandierende und kontrastierende, überall gegenwärtige Energie, die sich ewig aus dem Ozean des Lebens erhebt, um immer wieder krachend an der Kontradiktion ihrer eigenen Absicht zu zerschellen, ist das, was der Mensch das Göttliche nennt. Doch jenseits aller Vorstellungen ahnst du den Geist, der dein Leben erfüllt, denn in religiösen und mystischen Bereichen, in denen sich das Ego zugunsten transzendenter Erfahrungen auflöst, kannst du jene schimmernde Lichtinsel erreichen, die aus den Wassern des Ewigen aufglimmt. Dieses Licht ist zwar mehr als die Summe allen Bewußtseins, aber alles Bewußtsein ist auch, was es ist: Nichts!
Symptome | Sinnsuche, endogene Depressionen, Weltflucht; hormonelle Probleme, Stoffwechselstörungen, Wucherungen des Bindegewebes, Organerschlaffung, Atrophie |
SATURN
DER STACHEL DER VERHINDERUNG
Saturn ist der gestrenge und unerbittliche Gott der Reife und Zeit, der Hüter der Schwelle, Gott des Karmas, der Erbsünde und der Tugend, der die Menschen an ihr Schicksal, an das Abbüßen ihrer Sünden ohne Vergebung oder Gnade bindet, bis daß die Sünden getilgt und der Leidenszyklus abgeschlossen ist. Als Gott der Kargheit und Askese weist er alle Übertreibungen in die Schranken, züchtigt die Übermäßigen und läutert die Edlen, er achtet auf die Einhaltung der Gesetze, die durch die Vergangenheit strukturell gewachsen sind, ungeachtet ihrer Berechtigung und jenseits seiner persönlichen Meinung, und als Gott der Verhärtung zeigt er die Stelle an, wo jegliches Fließen der Lebensströme und jegliches Sichöffnen gegenüber den intuitiven Eingebungen der karmischen Bilder versiegt – wo die Bereiche des Lebens zur Bürde und die Schritte im Alltag zur Qual werden und wo jegliches Entfalten und Höherstreben der Seele schon im Keime erstickt wird, solange du die Ebenen deiner Verhinderungen noch nicht erkannt und in dein persönliches Erleben eingebunden hast, kurz: wo du dich ans Inventar seiner Bilder gebunden hast, die dir Sicherheit und Ruhe garantieren. Das ist das weltliche Geschenk von Saturn. Der Preis aber ist die Angst um diese Sicherheit. Durch seine Position im Radix zeigt dir Saturn das Maß dessen an, was du bis zum Überschreiten dieser Schwelle zu zahlen hast!
Saturn gilt seit jeher als der Inbegriff des Bösen. Dies nicht etwa aus dem Grund, weil Saturn ein Übeltäter wäre, sondern ganz allein, weil wir aus unserer Welt des Dualen, in der wir uns stets für das Gute und gegen das Böse zu entscheiden haben, der Wahrheit nicht gern ins Gesicht schauen. Denn Saturn ist gerade nicht die transzendierende, höherschwingende Erlösung, sondern die sich zusammenziehende, pragmatische und eine die Bindungen unseres Planeten in den Mittelpunkt stellende Wahrheit, die alle höherstrebenden Ideale, Hoffnungen und Wünsche auf ihre Verwirklichungsmöglichkeiten reduziert – auf ihre Umsetzbarkeit verkleinert oder auf die Sichtbarkeit ihrer Ewigkeit kristallisiert. Das beinhaltet aber auch die Abwesenheit von idealistischen Hirngespinsten und geistig-verklärten Höhenflügen. Der Maßstab, mit dem alles ausgemessen wird, ist die Sichtbarkeit (im geistigen Bereich die Wirksamkeit), und diesen Wirkungen haben sich die Ursachen zu stellen.
Aus diesem Gesichtswinkel heraus läßt sich erkennen, daß es hier um die Konfrontation mit deinem Schatten geht, dem Verdrängten, mit dem, was du an dir nicht wahrhaben willst. Der Betroffene erkennt die wahre Natur seiner eigenen Wahrheit nicht, denn das würde ja voraussetzen, den erkenntnispsychologischen Mechanismus, der zur inneren Erschaffung der erkannten Wahrheit führt, zu durchschauen. Das aber gerade kann er nicht, denn der schattenhafte Teil des Saturns erkennt immer nur den Schatten seines eigenen Unerkannten. Und weil er die Unvollkommenheit seiner Erkenntnis nicht erkennen kann, schließt er sich in den Panzer seiner subjektiven Überzeugungen ein. Seine Wahrnehmung dringt nicht in die Tiefe des Seins, sondern verbleibt in den Untiefen seines eigenen Geistes, und indem er die Welt ansieht, sieht er doch immer nur sich selbst im Spiegel seines eigenen Erkennens. Er ist in seiner Selbsterkenntnis gefangen wie der Einsame in seinem Kerker tief unterhalb der klaren Transparenz des Bewußseins. Sein dumpfes Verständnis der kosmischen Gesetze reicht nicht über den auf sich selbst fixierten Geist hinaus, der sich in allem, was er sieht, nur immer selbst betrachtet.
In allem, was du siehst, kannst du immer nur dich selbst sehen, und im Umgang mit der Außenwelt kannst du immer nur mit der nach außen projizierten Innenwelt umgehen. Indem du die Verantwortung für dieses In-sich-selbst-Kreisen deiner Erkenntnis aber übernimmst, konfrontierst du dich schrittweise mit den von dir selbst geschaffenen Wirkungen und siehst schließlich auch, was an deinem Handeln richtig ist und was nicht. Das Thema ist aber nicht nur die Vorstellung von Schuld oder die Konfrontation mit den inneren Ängsten: Diese sind ja die Grundlage für alle Handlungen, die wiederum die Ursachen und die Wirkungen bilden, durch die hindurch die Entwicklung des Menschen voranschreitet. Thema ist auch – und hier kommen wir zur Metamorphose, die eine abgearbeitete Ebene transzendiert – der immerwährende Beginn, die Zukunft, die in der Vergangenheit beginnt, oder apokalyptischer: die Gegenwart, die morgen für uns gestern sein wird. Saturn führt die in den Taten der Menschen verborgene Struktur vor Augen, die gleichermaßen Ursache und Wirkung ist. Doch ist die Position Saturns auch nicht als unbedingt hilfreich zu bezeichnen. Man könnte sie als einen Weg der Wahrheit umschreiben, als einen Drang vielleicht, hinter die Dualität zu kommen und den Mechanismus zu erkennen, der zu unseren Problemlösungen führt.
Die Relativität saturnaler Zwänge kannst du erst dort richtig verstehen, wo du auch erkennst, daß Zwang nicht nur Einschränkung, sondern im Gegenteil auch Freiheit sein kann. Nämlich die Freiheit, dich innerhalb von fest strukturierten Grenzen frei zu entfalten. Die Konsequenz liegt jetzt darin, daß bei Wegfall dieser Zwänge ein anderer Zwang an deren Stelle tritt, nämlich der Zwang, die Verantwortung für die eigene Begrenzung selbst übernehmen zu müssen. Und diese Verantwortung kann nur der übernehmen, der den Mechanismus in der menschlichen Psyche zur Schaffung der Bilder, die der Mensch dann als die erkannte Wahrheit bezeichnet, erkennt. Und zwar als das, was diese Bilder sind: die Relatitivät der Welt, geschaffen aus der menschlichen, begrenzten Perspektive. Wenn du erst erkennst, daß echte Sicherheit nicht in den äußeren Verwandlungen der materiellen Welt zu finden ist, sondern nur in den Abläufen ihrer Gesetzmäßigkeiten, dann erst hast du die Funktion Saturns als des Hüters der Zeit erfaßt. Er befindet sich als Wächter genau an der Grenze zwischen materieller und geistiger Welt, und läßt dich erst passieren, wenn du in der Veränderung durch die Zeit gerade die Unveränderlichkeit des Ewigen erlebst.