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Kitabı oku: «Kleine Romane und Novellen», sayfa 7

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– Und wer ist dieser Mann?

– Es ist Paolo Tommasi, der Brigadier der Gendarmerie.

– Haben Sie etwas anderes zu fordern?

– Nur Eines, antwortete Bruno, und er sprach leise mit dem Maltheser.

– Ich hoffe, dass es nicht mein Leben ist, das Du verlangst? sagte Ali.

– Habe ich Dir nicht schon gesagt, dass ich Deiner vielleicht nach meinem Tode bedürfen würde?

– Verzeihung, Vater, ich hatte es vergessen.

– Gehen Sie, Kommandeur, und richten Sie das aus, was ich Ihnen gesagt habe; wenn ich das Feuer erlöschen sehe, so ist das ein Zeichen, dass meine Bedingungen angenommen sind.

– Sie sind nicht böse auf mich, dass ich den Auftrag übernommen habe?

– Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass ich Sie als Unterhändler behielte?

– Das ist richtig.

– Apropos, sagte Pascal, wie viel Häuser sind abgebrannt?

– Bereits zwei, als ich zu Ihnen gekommen bin.

– Es befinden sich dreihundert und fünfzehn Unzen in diesem Geldbeutel; Sie werden Sie unter die Eigentümer verteilen.

Auf Wiedersehen.

– Adieu.

Der Maltheser entfernte sich.

Bruno warf seine Pistolen von sich, setzte sich wieder auf sein Pulverfass und versank in ein tiefes Sinnen, was den jungen Araber anbelangt, so streckte er sich auf sein Tigerfell aus und blieb regungslos, indem er die Augen schloss, als ob er schliefe. Allmählich erlosch der Schein der Feuersbrunst, die Bedingungen waren angenommen.

Nach Verlauf von ungefähr einer Stunde ging die Tür des Zimmers auf; ein Mann erschien auf der Schwelle, und als er sah, dass weder Bruno noch Ali seine Ankunft gewahr würden, begann er zu husten; das war ein Mittel, seine Anwesenheit zu melden, das er auf dem Theater von Messina mit Erfolg hatte anwenden sehen.

Bruno wandte sich um.

– Ah! Sie sind es, Brigadier? sagte er lächelnd, es ist ein Vergnügen, Sie rufen zu lassen, Sie lassen nicht auf sich warten.

– Ja . . . Sie sind mir eine Viertelstunde weit von hier auf der Heerstraße begegnet, als ich mit meiner Compagnie kam . . .und sie haben mir gesagt, dass Sie mich rufen ließen.

– Das ist wahr, ich habe Ihnen beweisen wollen, dass ich ein Mann von Wort wäre.

– Bei Gott! ich wusste es wohl.

– Und da ich Ihnen versprochen habe, Sie die in Rede stehenden dreitausend Dukaten verdienen zu lassen, so habe ich Ihnen Wort halten wollen.

– Sapperment! . . .Sapperment!! . . . Supperment!!! . . . sagte der Brigadier mit zunehmender Energie.

– Was will das sagen, Kamerad?

– Das will sagen . . . das will sagen . . . dass ich diese dreitausend Dukaten auf eine andere Weise . . . an etwas anderem. . .in der Lotterie zum Beispiel, gewinnen mochte.

– Und warum das?

– Weil Sie ein Wackerer sind, und weil die Wackeren selten sind.

– Bah! was kümmert Sie das? . . .Das ist eine Beförderung für Sie, Brigadier.

– Ich weiß es wohl, antwortete Paolo mit höchst verzweifelter Miene; Sie ergeben sich also?

– Ich ergebe mich.

– Mir?

– Ihnen.

– Auf Wort?

– Auf Wort. Sie können daher sich all dieses Gesindel da entfernen lassen, mit dem ich nichts zu thun haben will.

Paolo Tommasi ging an das Fenster.

– Ihr könnt Euch Alle zurückziehen, rief er aus, ich stehe für den Gefangenen, geht, seine Gefangennahme in Messina zu melden.

Die Soldaten stießen lautes Freudengeschrei aus.

– Wenn Sie sich jetzt an den Tisch setzen wollen, sagte Bruno zu dem Brigadier, so werden wir das Abendessen beendigen, das von diesen Einfältigen unterbrochen worden ist.

– Mit Vergnügen, antwortete Paolo, denn ich habe acht Meilen in drei Stunden zurückgelegt, und ich sterbe vor Hunger und vor Durst.

– Nun denn! sagte Bruno, da Sie in so guter Stimmung sind und wir nur noch eine Nacht miteinander zuzubringen haben, so müssen wir sie vergnügt zubringen. – Ali, gehe die Damen zu holen. – Einstweilen, Brigadier, fuhr Bruno fort, indem er zwei Gläser füllte, auf Ihre Tressen als Wachtmeister! Fünf Tage nach den von uns so eben erzählten Ereignissen erfuhr der Fürst von Carini in Gegenwart der schönen Gemma, welche ihre Buße in dem Kloster der Heimsuchung beendigt hatte und die erst seit acht Tagen in die Welt zurückgekehrt war, dass seine Befehle endlich ausgeführt, dass Pascal Bruno gefangen genommen und in die Gefängnisse von Messina geführt worden wäre.

– Es ist gut, sagte er; der Fürst von Goto möge die versprochenen dreitausend Dukaten bezahlen, ihm den Prozess machen und ihn hinrichten lassen.

– O! sagte Gemma mit dieser süßen und liebkosenden Stimme, welcher der Fürst nichts abzuschlagen vermochte, ich wäre sehr neugierig gewesen, diesen Mann zu sehen, den ich nicht kenne und von dem man so wunderliche Dinge erzählt!

– Darauf soll es nicht ankommen, mein schöner Engel, antwortete der Fürst, wir werden ihn in Palermo hängen lassen.

XI

Dem seiner Geliebten gegebenen Versprechen gemäß, hatte der Fürst von Carini befohlen, den Verurteilten von Messina nach Palermo zu bringen, und Pascal Bruno war mit großer Verstärkung von Gendarmerie in das Gefängnis der Stadt gebracht worden, welches hinter dem Palazzo-Reale gelegen war, und an das Irrenhaus grenzte.

Am zweiten Tage gegen Abend ging ein Priester in seinen Kerker hinab, als er den Mann Gottes eintreten sah, stand Pascal auf, weigerte sich indessen, zwar höflich, zu beichten, der Priester drang in ihn, aber Nichts vermochte Pascal zu bestimmen, diesen religiösen Act zu vollziehen. Als der Priester sah, dass er diese Hartnäckigkeit nicht zu überwinden vermöchte, fragte er ihn um die Ursache derselben.

– Die Ursache ist, sagte Bruno zu ihm, dass ich keine Gotteslästerung begehen will . . .

– Wie das, mein Sohn?

– Ist nicht die erste Bedingung einer guten Beichte nicht allein das Geständnis seiner eigenen Verbrechen, sondern auch noch das Vergessen der Verbrechen anderer?

– Ohne Zweifel, und es wäre keine vollkommene Beichte.

– Nun denn! sagte Bruno, ich habe nicht vergeben; meine Beichte wird daher falsch sein, und ich will keine falsche Beichte ablegen . . .

– Wäre es nicht vielmehr, sagte der Priester, dass Sie so ungeheure Verbrechen zu gestehen haben, dass Sie fürchten, Sie möchten die Gewalt der menschlichen Erlassung überschreiten? Beruhigen Sie sich, Gott ist barmherzig, und es ist immer da Hoffnung vorhanden, wo Reue vorhanden ist.

– Indessen, mein Vater, wenn zwischen Ihrer Absolution und dem Tode ein böser Gedanke in mir aufstiege, und ich nicht die Kraft hätte ihn, zu überwinden . . .

– So würde die Frucht Ihrer Beichte verloren sein, sagte der Priester.

– Es ist daher unnütz, dass ich beichte, sagte Pascal, denn dieser böse Gedanke wird in mir aufsteigen.

– Können Sie ihn nicht aus Ihrem Geiste verbannen? Pascal lächelte.

– Er ist es, der mich leben lässt, mein Vater; glauben Sie, dass ich mich ohne diesen höllischen Gedanken, ohne diese letzte Hoffnung der Rache als ein öffentliches Schauspiel für diese Menge hätte fortschleppen lassen? Nicht doch, ich würde mich bereits mit der Kette erdrosselt haben, welche mich fesselt. Ich war dazu in Messina entschlossen, ich stand im Begriffe, es zu tun, als der Befehl angekommen ist, mich nach Palermo zu bringen. Ich habe mir gedacht, dass Sie mich hätte wollen sterben sehen.

– Wer?

– Sie.

– Aber wenn Sie so ohne Reue sterben, so wird Gott ohne Barmherzigkeit sein.

– Mein Vater, auch Sie wird ohne Reue sterben, denn Sie wird in dem Augenblicke sterben, wo Sie am wenigsten darauf gefasst sein wird; auch Sie wird ohne Priester und ohne Beichte sterben, auch Sie wird wie ich Gott ohne Barmherzigkeit finden, und wir werden mit einander verdammt sein.

In diesem Augenblicke trat ein Kerkermeister ein.

– Mein Vater, sagte er, die Trauerkapelle ist eingerichtet.

– Beharren Sie in Ihrer Weigerung, mein Sohn? sagte der Priester.

– Ich beharre darin, antwortete Bruno ruhig.

– Dann werde ich die Totenmesse, die ich für Sie lesen will, nicht durch längeres in Sie Dringen verschieben; außerdem hoffe ich, dass der Geist Gottes Sie heimsuchen und Ihnen bessere Gedanken eingeben wird, während Sie dieselbe anhören.

– Das ist möglich, mein Vater, aber ich glaube es nicht.

Die Gendarmen traten ein, banden Bruno los, führten ihn in die Kirche des heiligen Franz von Sales, welche sich dem Gefängnisse gegenüber befindet, und die hell erleuchtet war, dort sollte er dem Gebrauche gemäß die Totenmesse hören und die Nacht im Gebete zubringen, denn die Hinrichtung war für den folgenden Tag Morgens acht Uhr festgesetzt. Ein eiserner Ring war an einem Pfeiler des Chores befestigt, Pascal wurde an diesen Ring mit einer Kette geschlossen, welche ihm den Leib umschlang, die aber indessen hinlänglich lang war, dass er die Schwelle des Geländers erreichen konnte, wo die Gläubigen niederknieten, um das heilige Abendmahl zu empfangen.

In dem Augenblicke, wo die Messe begann, brachten die Krankenwärter des Irrenhospitals einen Sarg, den sie mitten in die Kirche stellten; er enthielt die Leiche einer im Laufe des Tages verstorbenen Wahnsinnigen, und der Direktor hatte gemeint, der Toten die Wohltat der Messe angedeihen zu lassen, welche für den gelesen wurde, der zum Tode ging. Außerdem war das für den Priester eine Ersparnis an Zeit und an Mühe, und da diese Einrichtung Jedermann recht war, so erlitt sie nicht die geringste Schwierigkeit. Der Messner zündete zwei Kerzen, die eine an dem Kopfe, die andere an dem Fuße des Sarges an, und der Gottesdienst begann, Pascal hörte ihm voller Andacht zu.

Als er beendigt war, ging der Priester zu ihm hinab, fragte ihn, ob er in besserer Stimmung sei, aber der Verurteilte antwortete ihm, dass trotz der Messe, welche er gehört hätte, trotz der Gebete, mit denen er sie begleitet, seine Gesinnungen des Hasses immer noch dieselben wären. Der Priester meldete ihm, dass er am folgenden Tage um sieben Uhr Morgens zurückkehren würde, um ihn zu fragen, ob eine Nacht der Einsamkeit und der Andacht in einer Kirche und dem Kreuze gegenüber nicht einige Veränderung in seinen Racheplänen hervorgebracht hätte.

Bruno blieb allein. Nun versank er in ein tiefes Sinnen. Sein ganzes Leben zog wieder seit den Jahren der ersten Kindheit, wo man sich zu erinnern beginnt, vor seinen Augen vorüber; erforschte und sann vergebens darüber nach, was er wohl getan haben konnte, um das Schicksal zu verdienen, das seine Jugend erwartete. Er fand nichts, als einen kindlichen und frommen Gehorsam gegen die Eltern, welche der Herr ihm gegeben hatte. Er erinnerte sich dieses zuerst so ruhigen und so glücklichen väterlichen Hauses, das plötzlich, ohne dass er noch die Ursache davon wusste, ein Aufenthalt voller Tränen und Leiden geworden war; er erinnerte sich des Tages, wo sein Vater mit einem Dolche ausgegangen, und voller Blut zurückgekehrt war, er erinnerte sich der Nacht, während welcher der, dem er das Leben verdankte, verhaftet worden war, wie er es jetzt war, in welcher man ihn als Kind in eine Trauerkapelle geführt hatte gleich der, in welcher er jetzt eingeschlossen war, und des Momentes, wo er in dieser Kapelle einen wie er gefesselten Mann fand. Es schien ihm, als ob es ein verhängnisvoller Einfluss, ein launischer Zufall, eine siegreiche Überlegenheit des Bösen über das Gute wäre, welche so Alles in seiner Familie zum Bösen geführt hätten. Nun begriff er nichts mehr von den Verheißungen von Glückseligkeit, welche der Himmel den Menschen macht; er forschte vergebens in seinem Leben nach dem Erscheinen der so sehr gepriesenen Vorsehung, und, indem er dachte, dass ihm vielleicht in diesem feierlichen Augenblicke etwas von diesem ewigen Geheimnisse offenbart werden würde, stürzte er sich mit der Stirn gegen den Boden, und beschwor Gott aus aller Macht seiner Seele, ihm die Lösung dieses schrecklichen Rätsels zu geben, eine Ecke des geheimnisvollen Schleiers zu lüften, und sich ihm wie ein Vater oder wie ein Tyrann zu zeigen. Diese Hoffnung war eitel, Alles blieb stumm, ausgenommen die Stimme seines Herzens, welche dumpf wiederholte: Rache! Rache! Rache! . . .

Nun dachte er, dass der Tod vielleicht beauftragt sei, ihm zu antworten, und dass zu diesem Zwecke der Offenbarung eine Leiche zu ihm gebracht worden wäre, so sehr ist es wahr, dass der geringste Mensch aus seinem eigenen Dasein den Mittelpunkt der Schöpfung macht, glaubt, dass Alles sich an sein Wesen knüpft, und dass seine armselige Person der Pfeiler ist, um den sich das Weltall dreht. Er erhob sich daher wieder langsam, weit finsterer und weit bleicher über seinen Kampf mit seinen Gedanken, als über seinen Kampf mit dem Schafotte, und wandte die Augen nach der Leiche; es war die eine Frau.

Pascal schauderte, ohne zu wissen warum; er suchte die Gesichtszüge10 dieser Frau zu erkennen, aber eine Ecke des Leichentuches war über ihr Gesicht herabgefallen und verschleierte es. Plötzlich erweckte eine instinktmäßige Erinnerung in ihm das Andenken an Theresa, an Theresa, die er seit dem Tage nicht wiedergesehen, an welchem er mit den Menschen und mit Gott gebrochen hatte; Theresa, welche wahnsinnig geworden war, und die seit drei Jahren das Irrenhaus bewohnte, aus welchem dieser Sarg und diese Leiche kamen; an Theresa, seine Verlobte, mit welcher er sich vielleicht an dem Fuße des Altares wiederfand, wohin sie zu führen er so lange gehofft hatte, und wo sie sich nun durch einen bitteren Hohn des Schicksals wieder zusammenfanden, sie gestorben, und er bereit, zu sterben. Ein längerer Zweifel war ihm unerträglich, er schritt auf den Sarg zu, um sich von der Wirklichkeit zu versichern; aber plötzlich fühlte er sich bei der Mitte des Körpers zurückgehalten: das war seine Kette, die nicht lang genug war, dass er die Leiche erreichen konnte, und die ihn an seinen Pfeiler gefesselt zurückhielt, er streckte die Arme nach ihr aus, aber es fehlten einige Fuß, um sie zu erreichen. Er suchte, ob er nicht in dem Bereiche seiner Hand irgend etwas fände, mit dessen Hilfe er diese Ecke von Schleier zurückschlagen könnte, aber er sah nichts, er erschöpfte allen Atem seiner Brust, um dieses Grabtuch zu lüften, aber dieses Grabtuch blieb regungslos wie eine Marmorfalte. Nun wandte er sich mit einer unmöglich zu schildernden Regung innerer Wut um, ergriff seine Kette mit beiden Händen, und versuchte durch einen Ruck, in welchem er alle Kräfte seines Körpers sammelte, sie zu brechen; die Ringe waren fest aneinander genietet, die Kette widerstand. Nun bedeckte der kalte Schweiß ohnmächtiger Wut seine Stirn; er kehrte um, setzte sich an den Fuß eines Pfeilers, ließ seinen Kopf in seine Hände sinken und blieb regungslos, stumm wie die Statue der Mutlosigkeit, und als der Priester am folgenden Morgen zurückkehrte, fand er ihn in derselben Stellung wieder.

Heiter und ruhig, wie es einer Sendung des Friedens und seinem Amte der Versöhnung geziemte, schritt der Mann Gottes auf ihn zu; er glaubte, dass Pascal schliefe, und legte ihm die Hand auf die Schulter; Pascal erbebte und erhob den Kopf.

– Nun denn! mein Sohn, sagte der Priester, sind Sie bereit, zu beichten? ich bin bereit, Sie zu absolvieren . . .

– Ich werde Ihnen sogleich antworten, mein Vater, aber zuvor erweisen Sie mir einen letzten Dienst, sagte Bruno.

– Welchen? Sprechen Sie.

Bruno stand auf, nahm den Priester bei der Hand, und führte ihn nach dem Sarg, dem er sich selbst so weit näherte, als es ihm seine Kette gestattete, indem er ihm hierauf die Leiche zeigte, sagte er zu ihm:

– Mein Vater, wollen Sie die Ecke des Leichentuches aufheben, welche mir das Gesicht dieser Frau verbirgt?

Der Priester erhob die Ecke des Leichentuches; Pascal hatte sich nicht geirrt, diese Frau war Theresa. Er betrachtete sie einen Augenblick mit unendlicher Traurigkeit, hierauf gab er dem Priester einen Wink, das Leichentuch zurückfallen zu lassen. Der Priester gehorchte.

– Nun denn mein Sohn, sagte er zu ihm, hat der Anblick dieser Frau Ihnen fromme Gedanken eingeflößt?

– Diese Frau und ich, mein Vater, antwortete Bruno, waren geboren, um glücklich und unschuldig zu sein, Sie hat sie meineidig, und mich zum Mörder gemacht; Sie hat uns, diese Frau auf dem Wege des Wahnsinnes, und mich auf dem der Verzweiflung an das Grab geführt, in das wir beide heute hinabsteigen werden . . . Möge Gott ihr verzeihen, wenn er es kann; aber ich, ich verzeihe ihr nicht! In diesem Augenblicke traten die Wachen ein, welche Pascal zu holen kamen, um ihn nach dem Schafott zu führen.

XII

Der Himmel war prachtvoll, die Luft klar und durchsichtig; Palermo erwachte wie zu einem Feste; man hatte den Schulen und den Seminarien Ferien gegeben, und die ganze Bevölkerung schien in der Straße Toledo versammelt, durch welche der Verurteilte in ihrer ganzen Länge kommen musste, um sich von der Kirche des heiligen Franz von Sales, in welcher er die Nacht zugebracht hatte, nach dem Marineplatz zu begeben, wo die Hinrichtung stattfinden sollte. Die Fenster der ersten Stockwerke waren mit Frauen besetzt, welche die Neugierde zu einer Stunde aus ihrem Bette gelockt, zu welcher sie gewöhnlich noch schlummerten; man sah gleich Schatten in ihren vergitterten Galerien11 sich die Nonnen der verschiedenen Klöster von Palermo und seiner Umgebung bewegen, und auf den platten Dächern der Stadt wogte gleich einem Kornfelde die dichtgedrängte Bevölkerung. An der Tür der Kirche fand der Verurteilte den mit zwei Maultieren bespannten Karren; ihm ging die Brüderschaft der weißen Büßer voraus, von denen der erste das Kreuz, und die vier letzten den Sarg trugen, und denen der Henker zu Pferd mit einer roten Fahne in der Hand folgte; hinter dem Henker kamen seine beiden Gehilfen zu Fuß; dann endlich schloss hinter den Gehilfen eine andere Brüderschaft schwarzer Büßer den Zug, welcher zwischen einer doppelten Reihe von Bürger- und Liniensoldaten heranzog, während auf den Seiten, in Mitte der Menge, Männer in langen grauen Gewändern, den Kopf mit einer, für die Augen und den Mund durchlöcherten Kapuze bedeckt, dahin eilten, in der einen Hand eine Schelle, und in der andern einen Geldbeutel haltend und milde Gaben sammelnd, um die Seele des noch lebendigen Verbrechers aus dem Fegefeuer zu befreien. Übrigens hatte sich unter dieser ganzen Menge das Gerücht verbreitet, dass der Verurteilte nicht hätte beichten wollen, und dieses Widerstreben gegen alle angenommenen religiösen Ideen gab diesen Gerüchten von einem, zwischen Bruno und dem Feinde des Menschengeschlechtes geschlossenen höllischen Bündnisses noch mehr Gewicht, das sich seit seinem Eintritt in die Laufbahn verbreitet hatte, die er so rasch und so thatenreich durchwandert, ein Gefühl des Entsetzens schwebte daher über dieser ganzen neugierigen, aber stummen Bevölkerung, und keine Verwünschung, kein Schrei, kein Murren störten die Grabgesänge, welche die weißen Büßer hören ließen, die die Spitze des Zuges bildeten, und die schwarzen Büßer, welche ihn beschlossen. Hinter diesen Letzteren, und in dem Maße, als der Verurteilte in der Straße Toledo weiter kam, schlossen sich die Neugierigen dem Zuge an, und begleiteten ihn nach dem Marineplatz; was Pascal anbelangt, so war er der einzige, welcher in Mitte dieser aufgeregten Bevölkerung vollkommen ruhig schien, und er blickte die ihn umgebende Menge ohne Demut, wie ohne Prahlerei und wie ein Mann an, der, indem er die Pflichten der Personen gegen die Gesellschaft, und die Rechte der Gesellschaft gegen die Personen kennt, nicht bereut, die einen vergessen zu haben, und sich nicht beklagt, dass sie die andern rächt.

Der Zug hielt einen Augenblick lang auf dem Platze der Vier Cantons an, welcher den Mittelpunkt der Stadt bildet, denn es hatte sich eine solche Menschenmenge auf den beiden Seiten der Straße Cassero zusammengezogen, dass sie die Linie der Truppen durchbrochen, und die Mitte des Weges so gesperrt hatte, dass die Büßer sich keinen Weg bahnen konnten. Pascal benutzte diesen Moment der Ruhe, um sich auf seinem Karren aufrecht zu stellen, und blickte um sich, als ob er Jemand suchte, dem er einen letzten Auftrag zu geben, ein letztes Zeichen zu machen hätte; als er aber nach einer langen Musterung denjenigen nicht erblickte, den er suchte, so sank er wieder auf das Bund Stroh, das ihm zum Sitze diente, und sein Gesicht nahm einen finstren Ausdruck an, der immer mehr bis zu dem Augenblicke zunahm, wo der Zug auf dem Marienplatz anlangte. Dort fand eine neue Versperrung statt, welche einen neuen Halt notwendig machte. Pascal stand ein zweites Mal auf, warf zuerst einen gleichgültigen Blick auf das entgegengesetzte Ende des Platzes, wo der Galgen stand, und indem er hierauf den ganzen unermesslichen Kreis dieses Platzes durchlief, der mit Köpfen gepflastert und erbaut schien, mit Ausnahme der Terrasse des Fürsten von Butera, die gänzlich leer war, ließ er seine Augen auf einem reichen Balkon verweilen, der mit Damast mit goldenen Blumen behangen und durch ein Zelt von Purpur geschützt war. Dort befand sich auf einer Art von Estrade, von den hübschesten Frauen und von den vornehmsten Adeligen von Palermo umgeben, die schöne Gemma von Castelnuovo, welche, da sie keine Minute von dem Todeskampfe ihres Feindes verlieren wollte, dort seinem Schafott gegenüber ihren Thron hatte aufschlagen lassen. Der Blick Pascal Brunos und der ihrige begegneten sich, und ihre Strahlen kreuzten sich wie zwei Blitze der Rache und des Hasses. Sie hatten sich noch nicht von einander getrennt, als ein seltsamer Ruf aus der Menge erschallte, welche den Karren umgab; Pascal erbebte, wandte sich rasch nach dem Punkte um, von wo aus dieser Ruf erschallte, und sein Gesicht nahm sogleich wieder nicht allein seinen früheren Ausdruck von Ruhe, sondern auch noch einen neuen Anschein von Freude an. In diesem Augenblicke tat der Zug einen Schritt, um sich wieder auf den Weg zu begeben, aber Bruno rief mit starker Stimme aus: Haltet!

Dieses Wort hatte eine magische Wirkung; diese ganze Menschenmenge schien augenblicklich in dem Boden ringe« wurzelt, die Köpfe Aller wandten sich nach dem Verurteilten um, und Tausende von glühenden Blicken hefteten sich auf ihn.

– Was willst Du? antwortete der Henker.

– Beichten, sagte Pascal.

– Der Priester ist nicht mehr da.

Du hast ihn fortgeschickt.

– Mein gewöhnlicher Beichtvater ist dieser Mönch, der sich dort zu meiner Linken in der Menge befindet; ich habe keinen andern gewollt, aber ich will diesen da.

Der Henker machte ein Gebärde der Ungeduld und der Weigerung; aber auf der Stelle rief das Volk, welches das Verlangen des Verurteilten gehört hatte: den Beichtvater! den Beichtvater! Der Henker war genötigt zu gehorchen, man trat vor dem Mönch auf die Seite; es war ein großer junger Mann mit brauner Haut, der durch die Kasteiungen des Klosters abgemagert schien; er schritt auf den Karren zu und stieg hinein. Im selben Augenblicke fiel Bruno auf die Knie. Das war ein allgemeines Signal; auf dem Pflaster der Straße, auf den Balkons der Fenster, auf den Dächern der Häuser, kniete Jedermann nieder; nur der Henker blieb zu Pferde und seine Gehilfen blieb stehen, als ob diese verfluchten Männer von der allgemeinen Vergebung der Sünden ausgeschlossen wären. Zu gleicher Zeit begannen die Büßer die Sterbegebete zu singen, um mit ihren Stimmen das Geräusch der Beichte zu übertönen.

– Ich habe Dich lange gesucht, sagte Bruno.

– Ich erwartete Dich hier, antwortete Ali.

– Ich war bange, dass sie Dir das mir gegebene Wort nicht halten möchten.

– Sie haben es gehalten: ich bin frei.

– Höre mich wohl an.

– Ich höre.

– Hier zu meiner Rechten . . . – Bruno wandte sich nach dieser Seite, denn da seine Hände gebunden waren, so konnte er auf keine andere Weise andeuten, – auf diesem mit Goldstoff behangenem Balkone . . .

– Ja.

– Befindet sich eine junge und schöne Frau, welche Blumen in den Haaren hat.

– Ich sehe sie. Sie liegt auf den Knien und betet wie die andern.

– Diese Frau ist die Gräfin Gemma von Castelnuovo.

– Diese Frau ist es, welche all mein Unglück verursacht hat; sie ist es, die mich mein erstes Verbrechen hat begehen lassen; sie ist es, die mich hier herführt.

– Gut.

– Ich würde nicht ruhig sterben, wenn ich glaubte, dass sie mich glücklich und geehrt überleben sollte, fuhr Bruno fort.

– Stirb ruhig, antwortete der Knabe.

– Ich danke, Ali.

– Lass mich Dich umarmen, Vater.

– Lebe wohl.

– Lebe wohl.

Der junge Mann umarmte den Verurteilten, wie der Priester gewohnt ist es zu tun, wenn er dem Schuldigen die Absolution erteilt, hierauf stieg er von dem Karren hinab und verlor sich in der Menge.

– Vorwärts, sagte Bruno, und der Zug gehorchte von Neuem, als ob der, welcher sprach, das Recht hätte zu befehlen.

Jedermann stand wieder auf; Gemma setzte sich wieder lächelnd.

Der Zug setzte seinen Weg nach dem Schafott fort.

An dem Fuße des Galgens angelangt, stieg der Henker vom Pferde, ging auf das Schafott hinauf, erklomm die Leiter, pflanzte auf dem Querbalken12 die blutrote Fahne auf, versicherte sich, dass der Strick gut befestigt wäre, und warf seinen Rock ab, um mehr Freiheit in den Bewegungen zu haben. Sogleich sprang Pascal von dem Karren, schob mit einer doppelten Bewegung der Schultern die Knechte zurück, die ihn unterstützen wollten, stieg rasch auf das Schafott, und lehnte sich selbst gegen die Leiter, die er rückwärts steigend erschreiten sollte. Im selben Augenblicke pflanzte der Büßer, der das Kreuz trug, es Pascal gegenüber auf, so dass er es während seines ganzen Todeskampfes sehen könne. Die Büßer, welche den Sarg trugen, setzten sich darauf, und ein Kreis von Truppen bildete sich um das Schafott herum, indem sie in ihrem Mittelpunkte nur die beiden Bruderschaften der Büßer, den Henker, seine Knechte und den Verurteilten ließen.

Pascal stieg, ohne die mindeste Unterstützung zu dulden, die Leiter mit derselben Ruhe hinauf, welche er bis jetzt gezeigt hatte; und da der Balkon Gemmas sich ihm gegenüber befand, so bemerkte man sogar, dass er die Augen mit lächelndem Ausdruck nach dieser Seite warf. Im selben Augenblicke legte ihm der Henker den Strick um den Hals, packte ihn um die Mitte des Leibes und warf ihn von der Leiter. Sogleich ließ er sich an dem Stricke hinabgleiten und sein ganzes Gewicht auf den Schultern des Verurteilten lasten, während die Knechte, indem sie sich an seine Beine klammerten, an dem unteren Teile des Körpers lasteten; aber plötzlich riss der Strick, der nicht stark genug war, um diese vierfache Last zu tragen, und diese ganze ehrlose Gruppe, welche aus dem Henker, den Knechten und dem Opfer bestand, rollte auf das Schafott. Indessen erhob sich ein Mann zuerst wieder, es war Pascal Bruno, dessen Hände sich während der Hinrichtung von ihren Banden befreit hatten, und der sich in Mitte des Schweigens aufrichtete, indem er in der rechten Seite der Brust das Messer hatte, welches der Henker in der ganzen Länge seiner Klinge hineingestoßen hatte.

– Elender! rief der Bandit aus, indem er sich an den Scharfrichter wandte, Elender! Du bist weder würdig Henker, noch Bandit zu sein, Du verstehst weder zu hängen, noch zu morden! . . .

Bei diesen Worten riss er das Messer aus der rechten Seite, stieß es in die linke Seite und sank tot zu Boden.

Nun entstand ein lautes Geschrei und ein großes Getümmel in dieser Menschenmenge, die einen entflohen von dem Platze, die andern stürzten auf das Schafott. Der Verurteilte wurde von den Büßern fortgetragen, und der Scharfrichter von dem Volke zerrissen.

An dem Abend, welcher dieser Hinrichtung folgte, aß der Fürst von Carini bei dem Erzbischof von Montreal, während Gemma, welche in der heiligen Gesellschaft des Prälaten nicht empfangen werben konnte, in der Villa Carini blieb. Der Abend war prachtvoll, wie es der Morgen gewesen war. Von einem der Fenster des mit blauen Atlas behangenen Zimmers, in welchem wir den ersten Auftritt unserer Geschichte eröffnet haben, erblickte man deutlich Alicudi, und hinter ihr wie einen auf dem Meere schwebenden Dunst, die Inseln Filicudi und Salina. Von dem andern Fenster aus übersah man den ganz mit Orangen, Granaten und Fichten bepflanzten Park, man erkannte zur Rechten, von seinem Fuße bis zu seinem Gipfel, den Berg Pellegrino, und die Aussicht konnte sich zur Linken bis nach Montreal erstrecken. An diesem Fenster blieb die schöne Gräfin Gemma von Castelnuovo lange, die Augen auf die ehemalige Residenz der Normannischen Könige geheftet, und indem sie in jedem Wagen, den sie nach Palermo hinabfahren sah, die Equipage des Vizekönigs zu erkennen suchte. Aber endlich hatte sich die Nacht immer dichter verbreitet, und da die entfernten Gegenstände allmählich verschwunden waren, so kehrte sie in das Zimmer zurück, schellte ihrer Kammerfrau, und, ermüdet wie sie von den Erschütterungen des Tages war, legte sie sich zu Bett, hierauf ließ sie aus Besorgnis, dass die Seeluft sie während ihres Schlafes erreiche, die Fenster verschließen, welche auf die Inseln gingen, und befahl, nur dasjenige halb offen zu lassen, das auf den Park führte, und durch welches eine ganz von Jasmin und Orangen duftende Luft in ihr Zimmer drang.

Was den Fürsten anbelangt, so vermochte er sich erst sehr spät der artigen Aufmerksamkeit seines Wirtes zu entziehen, und es schlug elf Uhr auf der von Wilhelm dem Guten erbauten Kathedrale, als der Wagen des Vizekönigs ihn im Galopp seiner vier besten Pferde forttrug. Eine halbe Stunde genügte ihm, um nach Palermo zu gelangen, und in fünf Minuten legte er den Raum zurück, der sich zwischen der Stadt und der Villa erstreckt. Er fragte die Kammerfrau, wo Gemma wäre, und diese antwortete ihm, dass sich die Gräfin, welche sich ermüdet gefühlt, gegen zehn Uhr zu Bett gelegt hätte.

Der Fürst ging rasch nach dem Zimmer seiner Geliebten hinauf, und wollte die Eingangstür öffnen, aber sie war von Innen verschlossen; nun ging er nach der geheimen Tür, welche auf der andern Seite des Bettes in den Alkoven Gemmas führte, machte diese Tür leise auf, um die reizende Schläferin nicht zu wecken, und blieb einen Augenblick lang stehen, um sie in dieser, so lieblichen und anmutigen Unordnung des Schlummers zu betrachten. Eine, von der Decke an drei Perlenschnüren herabhängende Alabasterlampe erleuchtete allein das Zimmer, und ihr Schein war der Art gedämpft, um nicht den Augen während des Schlummers wehe zu tun. Der Fürst neigte sich daher über das Bett, um besser zu sehen. Gemma lag mit fast ganz von der Decke entblößtem Busen, und um ihren Hals war die Boa geschlungen, welche durch ihre dunkle Farbe auf eine wundervolle Weise mit der Weiße ihrer Haut abstach. Der Fürst betrachtete einen Augenblick lang diese entzückende Statue, aber bald setzte ihn ihre Regungslosigkeit in Erstaunen; er neigte sich noch mehr, und sah, dass das Gesicht außerordentlich bleich war, er näherte sein Ohr dem Munde, und hörte kein Atemholen; er ergriff die Hand, und fühlte sie kalt; nun streckte er seinen Arm unter diesen geliebten Körper, um ihn sich zu nähern und ihn an seiner Brust wieder zu erwärmen, aber blitzschnell ließ er ihn wieder mit einem Schreie fürchterlichen Schauderns zurückfallen: der Kopf Gemmas hatte sich von ihren Schultern gelöst, und war auf den Fußboden gerollt.

10.In Italien stellt man die Tobten mit entblößtem Antlitze aus; erst in dem Augenblicke, wo man die Leiche in die Erde hinabsenkt, nagelt man den Deckel des Sarges zu.
11.In Palermo, wo die Nonnen sich nicht unter die weltlichen Feste mischen können, nehmen sie indessen mit den Augen daran Teil. Jedes ein wenig reiche Kloster hat gewöhnlich einen ersten Stock auf der Straße Toledo gemietet; von diesen vergitterten Fenstern aus, wohin sie sich auf unterirdischen Gängen begeben, die zuweilen eine Viertelstunde lang sind, und die das Kloster mit dem gemieteten Haus in Verbindung sehen, sehen die frommen Klausnerinnen den heiligen und profanen Festen zu.
12.Die italienischen Galgen bieten gegen die unsrigen einen beträchtlichen Unterschied; der unsrige ist in der Form eines F, der andere in der eines H; dessen Querbalken man bis zu dem Ende der beiden Träger erhöht hat.

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