Kitabı oku: «Treppe Und Kristall»
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Übersetzt von Luigi Ambrosi
Translated by Luigi Ambrosi
© 2019
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EINLEITUNG
Willkommen. Das ist eine einfache Sammlung von Alpträumen, es hat nicht grosse Forderungen, ausser euch in meinem Verstand reinzulassen. Ich glaube jeder von uns hatte mal Alpträume, sei es mit geschlossenen oder offenen Augen; nun, ich bin eine super Spezialistin von Alpträumen mit geschlossenen Augen.
Die Alpträume mit geschlossenen Augen sind mein persönlicher Fluch: Ich hatte sie schon immer, seit ich klein war, und habe den Grund dafür nie verstanden. Meine Jugend war immer an der Angst gebunden, dass irgendwas Katastrophales passieren würde, an mir oder an den Menschen die ich liebte. Ich hatte oft das Gefühl dieser kalten Hauches, der dir ein Schaudern hinter dem Nacken verursacht, diese schleimige und eiskalte Hand, die dir den Rücken berührt und dich überraschend erschreckt; sehr oft sah ich alles schwarz und dadurch musste ich schlafen gehen. Soeben ich im Zimmer eintrat, hatte ich Angst was geschehen würde, sobald ich die Augen schloss.
Während der Pubertät haben sich die Dinge nicht verbessert: ich träumte und wachte zitternd und schweissüberströmt auf. Nach einer solchen Nacht musste ich, so wie alle, das Leben bestreiten, hatte aber eine Menge Zweifel für die Zukunft und jedes Mal wo ich eine Wahl treffen musste, verschlimmerten sich die Alpträume. Mein Leben wurde die reinste Hölle, ich verkriech mich in mich selbst und fragte mich ständig, an welchem Punkt ich inzwischen war, wo ich war und wo ich gehen wollte.
Mit der Zeit hatte ich gelernt, meine Träume aufzuschreiben um sie zu verstehen, während auf einem anderen Blatt ich meine Wünsche aufschreibe, um zu sehen, ob sie wahr werden. Diese neue Idee hat mir in mehr als eine Gelegenheit geholfen Klarheit zu verschaffen, aber jetzt kehren wir zu den Alpträumen zurück.
Ich dachte mir, euch all meine Alpträume in Form eines Romans zu erzählen und diese einen nach dem anderen zu binden, um euch eine Kollektion von all diesen entsetzlichen Ängste, die ich verspürt habe, zu schenken.
Entschuldigt mich für das eiskalte Geschenk, aber mein Verstand ist ein kalter und unordentlicher Ort. Es ist der Verstand einer Frau, einer Kämpferin, die das Böse mit offenem Gesicht angegangen ist und sich entschieden hat zu reden.
Meine Worte können ab und zu die anfälligsten Gemüter anstossen, aber ich bin auf keinen Fall, und fühle mich auch keineswegs, besser als irgendeinen von euch. Ihr seht die Welt durch eure Filter und eure Sensibilität; ich hingegen verwende die meine. Nach all den Abenteuern, die ich in meinem Leben durchgemacht habe, versuche ich das dritte Auge zu verwenden, um eine fruchtbarere und erfolgreichere Vision der Zukunft zu erschaffen. Ich versuche eine Zukunft zu sehen, die voll von Träumen, Lehren und Reisen ist… Ich erinnere euch daran, dass Träume Wünsche sind; Gehen wir aber nun zurück zu den Alpträumen.
Da die Alpträume mit geschlossenen Augen seit immer meine Spezialität sind, sind die Gründe dieses Phänomens vielfältig… und vielleicht ist das hier das wichtigste von allen: ich habe Geduld, bin aber auch eine emotionale und sensible Person; im Laufe des Lebens hatte ich viele Scherben in den Füssen und meine dunklen Zeiten.
Ich habe jedoch immer das Licht gesucht, um diesen Teil meines Lebens zu erläutern und jetzt werde ich euch über meine Lieblingspoesie in Kenntnis setzen: Die Treppe aus Kristall.
DIE TREPPE AUS KRISTALL
Mein Junge, ich werde dir etwas sagen:
Das Leben war für mich keine lange Treppe aus Kristall.
Sie hatte Nägel,
und Scherben,
und lose Bretter,
und Stellen ohne Teppich:
nackt.
Aber immer
Stieg ich immer weiter,
und einen Flur erreichte,
ich bog um die Ecke,
und manchmal trat ich im Dunkeln
wo es kein Licht gab.
Deswegen, mein Junge, kehre nicht zurück.
Bleib nicht auf die Stufen stehen
weil es dir zu anstrengend ist zu gehen.
Falle jetzt nicht um:
Weil ich fahre immer noch fort, Schatz,
ich klettere immer noch,
das Leben war für mich keine Treppe aus Kristall.
DIE MISSION (PROLOG)
Die Mission unserer Heldin ist das Leben zu bewahren und ihr Gleichgewicht und ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu finden, nachdem sie all ihre Monster bekämpft hat, die viele sind.
Ich musste viele innere und äusserliche Hindernisse bewältigen, die sich in meinen Alpträumen bildeten und auflösten, aber ich habe immer das Licht gesucht, wie ihr in der Poesie Die Treppe aus Kristall sehen könnt.
Die Treppe aus Kristall stellt die Verwirrungsphase dar, die ich durchmache und der Wunsch mich zu verwirklichen.
Im Buch wird man zuerst eine sehr schüchterne Heldin sehen, die ständig von den eigenen Monstern wegrennt; dann fängt sie an zu kämpfen, wenn auch, manchmal, die Situation zu gefährlich wird, dann flieht sie. Am Schluss eines komplizierten, innerlichen Prozesses, wird man eine Mehrheit an Kämpfe gegenüber der Flucht sehen.
In diesen Übergängen spreche ich von einer persönlichen Entwicklung von der Flucht zum Angriff, aber all dies geschieht um mich zu bewahren, oder um das zu schützen, was ich als richtig erachte.
Im Buch werde ich von einigen geholfen und von anderen behindert, aber jetzt lasse ich euch lesen.
Viel Spass beim Lesen.
TEIL 1
Träumer...
“Nur wer träumt, kann die Berge verschieben...” Zitierung des Films Fitzcarraldo.
KAPITEL 1
“Nimm dir vor, den Mond zu treffen. Denn selbst wenn du ihn verfehlst, landest du zumindest inmitten der Sterne”. (Les Brown)
DIE FLUCHT
“Das Leben ist eine grosse Lektion in Demut”. (James Matthew Barrie)
Ich rannte auf die Treppe um den Schlüssel zu holen, der uns endlich befreien würde. Ich wusste instinktiv, dass es fünfundfünfzig Stufen zum Hinaufsteigen waren und weitere fünfundfünfzig zum Hinuntersteigen. Hinter mir gingen Türen, Tore und sehr alte Gitter zu; alles war schwarz und hoffnungslos.
Die Gefühle waren Angst und Sorge, kurzer und schwerfälliger Atem, Wände die von gelb zu cremig-weiss immer unschärfer wurden… Ich war dabei in die Hölle einzutreten aber ich konnte nicht verlangsamen. In meinem Rennen war der Schlüssel zum Ausgang von diesem Ort alles: es war die Rettung!
Auf die letzte Stufe angekommen, sprintete ich zu dem Raum, wo sich der Schlüssel befand. Dieser war das Symbol der Befreiung, war unser Entkommen von der Finsternis... aber ich wusste, dass der Monster mit den Klauen es beschützen würde: Es würde nicht einfach werden.
Das Monster gegenüberzutreten erforderte Kraft. Er war im vorherigen Leben ein Mann gewesen, ein starker Mann, Pädophil und mächtig. Ich konnte nur auf die rechte Seite springen und mit dem einzigen Holzstuhl angreifen, dass ich finden konnte, ein Stuhl gegen ein Monster, das im Leben ein Mythos gewesen war... Ein Leben voller Exzesse, Trinkereien bis zum Morgengrauen, Kokain, Frauen, Millionen von Frauen, Pädophilie, bis er grauenhaft lebendig verbrannt wurde.
Ich war schon immer empfindlich im Leben gewesen und hatte verstanden, die Schwächen des Monsters wahrgenommen und plötzlich griff ich an: Mit einer Finte auf der Seite zerschlug ich den Stuhl auf seinem Kopf. Der Stuhl ging kaputt und in den Händen blieben mir zwei Stümpfe übrig. Aufgeregt, stoss ich sie mit Wut in die Brust und im Hals des Monsters ein.
Jetzt war die grauenhaft verbrannte Figur auf den Boden. Ich konnte nur versuchen, ihn in Brand zu setzen. Es hätte ihn verlangsamt: Er hatte eine Phobie davon... das grauenhafte Monster hatte die Phobie des Feuers, das seine Eifersucht, die er während seines Lebens trug, ausgelöscht hätte, eine wilde Eifersucht gegenüber der Schönheit und der Unschuld – er war nämlich Psychopath und manipulativ gewesen. Ich war fast sicher über diese Phobie, aber ich musste mich ja schützen und ihn harmlos machen.
Während seines Lebens hatte er verstanden, dass die Eifersucht und der Neid als schlecht empfunden wurden, so kaschierte er sie hinter einer Rüstung von Charme und Intellektualismus, aber finster und bitter waren seine Gedanken; Man sagt nämlich „eine ganz fürchterliche Sache, den Hunger“. Für mich ist der Neid schlimmer und in der Geschichte verursachte es Kriege, Schlägereien, Konflikte und endlose Trauer.
Ich fand mein Feuerzeug von den guten Zeiten, ich nannte es der „Zipp von meinen sechzehn Jahren“, als ich heimlich rauchte. Ich bewegte mich schnell und warf der Zipp, dann sah ich die Schlüssel, ich nahm sie und rann zu den Treppen.
Fünfundfünfzig Stufen.
Ich war jung und beschritt sie fliegend.
Ich fühlte Schmerzen am Knie aber ich setzte meinen Weg fort. Ich dachte, dass jede Stufe das Leben war, ich zählte und zählte sie nochmal.
An die Spitze angekommen, bog ich schliesslich hinter das Gitter um, der die Treppen beschützte und schnell übergab ich den Schlüssel an den Kameraden die ich dort fand, die das Licht suchten, aber auch an diejenigen, die in die andere Richtung gehen und sich in der Finsternis einlassen wollten.
Der Schlüssel drehte, aber währenddessen hörte ich, wie sich das Monster am Erholen war und es sich näherte: Er wollte die Treppe zurückverfolgen.
Wir wollten von dort hinausgehen und gegen das Licht fliehen... Licht, welche ich seit immer suchte, aber in der Zwischenzeit hatte ich immer die verzwickten, weiss bemalten Gitterstäbe des Tors vor mir, die mich die Reinheit und noch einmal das Licht erinnerten.
Die Gitterstäbe waren robust und dicht und das Monster hätte sich von denen auf Abstand gehalten, weil das Licht mich schützte... aber was konnte nur dieses Schutzelement sein?
Das Licht? Was ist nur das Licht? Gott? Licht wie Luzifer? Ja, es sind Fragen, es sind Fragen... aber die Antwort?
Ich suchte sie weiterhin, und nach der Flucht vom Kellermonster traute ich mich, in eine dunkle Kirche zu gehen.
Das Monster hatte geschimpft, gewütet, mit seiner kehligen und fürchterlicher Stimme; es hatte geflucht, aber die Gitterstäbe waren geschlossen worden, alle waren geflohen und der Schlüssel war jetzt für die zur Verfügung, die sterben oder ihn endgültig töten gehen wollten. Mehr als das konnte ich nicht machen.
Ich wusste nicht, was an der alten, dunklen Kirche seltsam war, aber plötzlich befand ich mich alleine und im Dunkeln, in dieser staubigen Kirche und mit den verfallenen und abgezehrten Mauern.
Ich ging entlang der Zelle, die ich glaubte, in den rechten Seitengang zu sein und sah eine seltsame Kniebank mit einer Statue.
Seltsame Statue, dachte ich. Was könnte sie nur...
Sie war blutüberströmt.
Ein Schauder und dann eine Stimme.
«Es existiert NICHT nur ein Tod!».
Der Tod wird wirklich das Ende von allem sein oder werden wir in die Vergangenheit gehen? Oder in die Zukunft? Oder werden wir langsam in einer Rauchwolke verblassen? Eine nahe oder weite Vergangenheit oder ein Paralelluniversum?
Das fragte ich mich, während ich mich ausserhalb der Kirche wiederfand und im Farnkraut umher wanderte. Riesige Farne, majestätisch, mit glänzenden Blättern, die ein wilder Duft hatten und mich meine Kindheit nahe dem See in dem alten Landhaus erinnerten. Dieses Landhaus war nahe, aber ich war neugierig und wollte die Farnausdehnung überschreiten, in einem Verhalten aus Suche und Auskundschaftung, die für die erste Pubertät typisch ist. Meine Jugend sagte mir nämlich „erforsche“, meine Weisheit „denke“, mein Herz „versuche“. Ich ging weiter, meine abenteuerliche Natur folgend... und auch in diesem Moment mache ich es, wie es für meinen Charakter typisch ist.
Ich entdeckte eine Szene der Vergangenheit, ein heftiger Kampf zwischen Dinosauriern, und floh. Vor der Flucht kann ich bezeugen, die scharfen Zähne der beiden Tiere gesehen zu haben und ihr Verhalten, das von anfänglicher Herausforderung, sich in einem richtigen Kampf entwickelte. Sie stiessen sich mit ihren kolossalen und muskulösen Körper und zerstörten alles, was sie überrannten. In einem typischen Kampf in der Fortpflanzungsperiode, hatten sie Bäume niedergeschlagen und meine geliebten Farne zerstört.
Als ich rann, fiel ich auf Steine, die eine auf den anderen runter rollten. Der Lärm lockte die sehr empfindlichen Riesentiere, die sich herumdrehten und die Jagd begannen.
Sie rochen jeden Geruch und spürten die Angst, wie viele stolze Wilde.
Ich floh verzweifelt, der Atem, der schwer wurde. Die Milz stach, erschöpft, aber ich konnte mir nicht erlauben zu stoppen: es musste einen Ausgang geben. Und manchmal ist diese noch erschreckender als die Dinge, von denen wir fliehen. Der Ausgang war eine dunkle Gasse, die sich in einem eingebrochenen und dunklen Schacht, der in einem Hohlraum eingefügt wurde, verlängerte.
Ich musste die Klaustrophobie bewältigen.
Im letzten Augenblick kroch ich hinein. Draussen, die gigantischen Biester brüllten wutentbrannt, weil sie nicht mehr ihre Beute sahen.
Ich kroch für eine sehr lange Zeit, die Luft abgestanden, stinkend und unausstehlich zum Atmen. Ich fürchtete Spinnen und Mäuse... ich habe schon immer Spinnen und Mäuse gehasst. Vor allem die Letzteren terrorisierten mich: als ich klein war, ging ich im Hühnerstall und hatte eine riesige Maus gesehen, die der Huhn die Eier am Stehlen war. Aber ich war klein, jetzt war ich aber eine Frau und es war die Zeit gekommen, für das Leben zu kämpfen.
Kämpfen um zu überleben oder fliehen, wenn der Gegner grösser war: das war das Mechanismus, das auf das menschliche Überleben basiert. Das war es schon immer, und ich nutzte es weiterhin, für mich selbst, für das Überleben der menschlichen Spezies, für die ganze Menschheit.
Die Menschheit war nicht so eines meiner Hauptanliegen gewesen. Vor all diesen Abenteuern war ich ein Nerd; ein schwieriger Fall, geschlossen, immer in schwarz gekleidet und ziemlich depressiv, mit sogar Suizidgedanken. Jedoch war jetzt Zeit zu kämpfen und aus dem Tunnel zu kommen.
Ich kroch, ich zerkratze mich und versuchte vorwärts zu kommen.
Als ich draussen schlüpfte war es Nacht, eine schreckliche Nacht fast ohne Mond, mit einem schwarzen Himmel und stellenweise von den Wolken drohend und aggressiv gemacht. Die Wolken hatten die Kraft eines Gepards, wegen den Farbtönen, die auf den Muskeln des Tieres wanderten, mit beunruhigenden roten Schattierungen.
Und ich sah alles. Ich sah ein Tyrannosaurus, der vor mir her wanderte, während ich ihn in dieser Sorte von natürlichem Balkon beobachtete.
Ich stieg von dort nur während des Tages hinunter und fühlte mich stärker, bereit um noch mehr Monster zu sehen und zu durchsuchen, um die wahre Natur der Dinge zu verstehen: der Geist war offen für jede Eventualität, um neue, merkwürdige Geschöpfe zu sehen und andere, merkwürdige Träume aufzufangen.
Die Träume waren für mich alles gewesen, der Auslauf all meiner Wünsche; sie waren die Wahrnehmung von Sachen, sogar bevor sie geschahen, die Wahrnehmung vom Nein auf mein Hilferuf gegenüber einem geliebten Freund, der mich als Mensch nicht verstanden hatte.
Ich hatte diese Hilfeablehnung geträumt, aber mit meiner sturen und mutigen Natur bin ich gegen das gegangen, was ich wahrgenommen hatte, und hatte weiter gemacht. Ich hatte die Tür zugeschletzt, weil ich meiner natürlichen und empfindlichen inneren Stimme nicht zugehört hatte. Ich spürte sie seit meiner frühsten Kindertage, aber seit kurzem wurde es mir bewusst, nur seit jetzt, wo ich von Monstern floh oder sie bekämpfte.
Ich fing an, durch ein emporsteigendes Tal zu laufen, rote Eichenblätter überall. Es war Herbst, die Blätter lösten sich von den Bäumen, Duft von frisch gefallenem Regen, von wildem Moos.
Neben mir eine gedämpfte Umgebung, wo ich endlich ein Feuer anzünden konnte um mich zu erwärmen. Glücklicherweise hatte ich in meiner Tasche noch meine Reserve an getrocknetem Fleisch; Ich bereitete das Feuer vor und kampierte gemütlich. Dann legte ich mich hin, um die Nacht auszuwiegen.
Die Nacht war lang und ich träumte, mit plumpen Booten auf Meeren zu reisen.
Beim Aufwachen, der Frost und dann Tautropfen. Es sollte Mitte September gewesen sein und die Blätter hatten eine Schicht von mehreren Zentimetern kreiert, auf welche meine Stiefel versanken.
Es waren weibliche Stiefel, bequeme, und hatte die Eleganz der alten Cowboy-Stiefel. Ihre Absichten dämpften die Überlegungen der Einsamkeit, der kalte und tiefe Stich der Nostalgie und die intime und traurige Gedanken. Es war genau diese Intimität, die ich im Innersten dieses merkwürdigen Waldes von roten Eichen spürte, wo die Blätter hinunterfielen und blutrot waren.
Ich fühlte mich jedoch verfolgt, ausspioniert.
Dieses Gefühl von ausspioniert zu sein, der Eindruck, dass etwas düsteres sich am zusammendrängen und hinter meinen Rücken am planen sei, hatte ich Jahre nach der Jugendzeit gehabt, als jemand mir seltsame Nachrichten in die Post versteckt hatte, Nachrichten, die wie Liebesbotschaften aussahen, aber sie waren nicht klar und deshalb umso mehr unheimlicher.
Trotz dieser dunklen Vorahnungen, bewegte ich mich im Dickicht vorwärts und oft drehte ich mich um, um zu kontrollieren, weil ich mich nicht wohl fühlte; ich fühlte den feinen Nebel, den Tau und verstand nicht was es war.
Dann, plötzlich, die Unsicherheit und die Befürchtung bewahrheiteten sich und es wurde richtige Angst, ein Terror wie dieser, dass nur Kinder spüren konnten.
Ich fühlte mich klein und rann weg von diesem Mann mit den schwarzen Stiefeln, der mich verfolgte und mir wie ein wahnsinniger fragte: «Warum?».
Wie, „warum“?
Warum bist es stattdessen du, der mich diese Frage stellt? Sagte ich mir.
Während ich rann, um nicht der Panik nachzugeben, überlegte ich, wie ich mich organisieren sollte um zu überleben: Es war der Überlebensinstinkt, es war eine Art von natürlicher Kälte und Stolz.
Er konnte mich töten aber er wäre nie in meinem Kopf gekommen.
Mein Kopf konzentrierte sich, während mein Körper floh.
Ich rann auf Wurzeln in der Hoffnung, dass der grausame Mann, der mich verfolgte, auf sie stolperte. Ich schaute ihn nie in die Augen, diese Augen, die dich verstohlen kontrollierten, Krokodilaugen, die die Beute unter der Wasseroberfläche beobachteten.
Als Intuition hatte ich verstanden, dass mein Verfolger Diabetiker war. Ich hatte es dank einer meiner seltsamen Intuitionen gefühlt und dank einiger Stimmen, die von anderen, sehr weiten, Dimensionen stammten. Ausserdem wusste ich dass er Diabetiker war, weil seine Füsse mit Wunden geplagt wurden; Schon bald mussten sie amputiert werden.
Meine Hoffnung kam von meiner Hartnäckigkeit und ich hoffte, er würde sich ermüden, ich hoffte, dass seine seltsame Krankheit, die er möglicherweise hatte, ihn plötzlich beim Rennen befiel, dass sie ihn den Stoffwechsel des Zuckers anhalten liess, oder dass er einfach einen Anfall erlitt und zusammenbrach.
Ich rannte und währenddessen wurden die Äste dichter und verzwickter. Ich bückte mich, in der Hoffnung, dass er mehr Schwierigkeiten haben mag, da er grösser war als ich; ich zog die Äste zu mir und wünschte mich, dass sie direkt in seinem Gesicht zurückspickten.
Ich hasste abgrundtief das was er mich am Antun war. Mein Hass wurde verursacht, insbesondere, von der Angst, die ich verspürte. Es war teilweise Stolz, ich gebe es zu: wer war er, um mich in der Flucht zu zwingen, um meine Glieder im nagenden Würgegriff der Furcht zu quälen?
Unterdessen rannte ich weiter und er, mit seinem kräftigen Körper, schien zu tolerieren, dass dieses Geschwindigkeitsrennen sich in ein Ausdauerrennen entwickelt hat.
Mein Schweiss fiel zusammen mit grossen Tränen zu Boden und fühlte, dass die Hoffnung mich am verlassen war... Aber da sah ich etwas Neues: mein Grossvater, vor mir.
Wenn er mich besorgt sah, würde mein Grossvater mich in eine andere Situation projizieren, in einer viel vertrauten Dimension und weniger gefährlich, und hätte mich beruhigt, da war ich mir sicher.
Meine Gewissheit hätte schon bald Zeit gehabt, sich zu materialisieren oder zu zerstören.