Kitabı oku: «Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12)», sayfa 4

Yazı tipi:

Sie hatte keinen Zweifel, dass er vermutlich ohne viel Aufwand jede Frau verführen konnte, die ihm über den Weg lief. Ja, der Mann sah einfach zu gut aus, und wenn sie in den letzten Tagen etwas gelernt hatte, dann, dass normale Menschen nie so schön waren. Dieses Wissen machte sie nervös und sie beeilte sich, die Bestellung der Frau zu verrechnen.

Frustriert, weil es so lange dauerte, schielte Gypsy an der Kasse vorbei auf die hübsche Frau, die immer so viel Geld in ihrem Laden ausgab, und seufzte dann dankbar, als sie ihr ein dickes Bündel Geldscheine gab und sagte, dass sie das Restgeld behalten sollte.

„Danke“, sagte Gypsy lächelnd und bemerkte dann eine Liste mit teuren Dingen, die schwer zu bekommen waren, zwischen den Geldscheinen. Sie schielte hoch und ihr wurde klar, dass die andere Frau sich der plötzlichen Konzentration von Dämonen in der Gegend bewusst sein musste, um solche Dinge zu bestellen, aber sie hatte im Moment keine Zeit, das zu diskutieren.

„Ich rufe Sie an, wenn die Dinge kommen.“ Gypsy nickte, als hätte die Frau nur einen Karton Pralinen bestellt.

Als die Kundin mit ihrer Schachtel besonderer Einkäufe wegging, schielte Gypsy zurück zu Nick und erkannte, dass die beiden Männer einander nun anstarrten, als würden sie sich ihre Chancen in einem Kampf ausrechnen.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Gypsy und kam zu seinem Ende der Theke.

Der Fremde wandte sich von Nick ab und lächelte. „Ich hoffe es. Ist der alte Herr, der den Laden besitzt, zufällig hier?“

Gypsys höfliches Lächeln verblasste, aber sie hatte die Frage schon so oft beantwortet, seit sie den Laden übernommen hatte, dass es ihr nicht viel kostete, es wieder auszusprechen. „Tut mir leid, aber er ist vor etwas mehr als einem Monat verstorben.“ Sie beobachtete die Augen des Mannes, als sie die leise Trauer widerspiegelten, und fühlte sich sofort erleichtert. Wenn er so reagierte, dann war er bestimmt nicht gekommen, um Ärger zu machen.

„Dann ist seine Enkelin vielleicht zu sprechen?“, fragte der Mann ruhig.

„Ich bin seine Enkelin. Kann ich etwas für Sie tun?“, fragte Gypsy freundlich.

Der Mann runzelte verwirrt die Stirn, aber überspielte es schnell mit einem höflichen Lächeln. „Vielleicht. Mir wurde aufgetragen, das dem Besitzer zu geben.“ Er zog den Umschlag halb aus seiner Tasche, damit sie ihn sehen konnte. Mit Herrn Übereifrig neben ihm wollte er vorsichtig sein, damit er ihm nicht aus der Hand gerissen wurde.

„Ich bin eine der Besitzerinnen“, sagte Gypsy stolz, jetzt, wo Lacey zurück war.

Der Mann betrachtete sie nachdenklich, aber dann legte er den Umschlag auf die gläserne Ladentheke und schob ihn in ihre Richtung.

Ehe Gypsy auch nur die Hand heben konnte, nahm Nick den Umschlag mit blitzschnellen Reflexen in Beschlag und öffnete ihn. Er überflog die goldene Schrift auf dem dicken Papier, ehe er den Fremden wieder ansah. Der Mann starrte ihn einfach nur an, als wäre er gelangweilt.

Gypsy runzelte die Stirn über Nicks übermäßige Fürsorge, aber etwas an seinem harten Gesichtsausdruck hielt sie davon ab, den Brief von ihm zu verlangen. So wie die Dinge hier in letzter Zeit liefen, konnte es auch eine Morddrohung sein, obwohl sie zugeben musste, dass sie höllisch neugierig war.

Nick trat um die Ladentheke herum auf die andere Seite, wo Gypsy war, und zog seine Pistole von unter seinem Hemd hervor. Er hielt die Waffe tief, sodass außer dem Mann vor ihnen niemand sehen konnte, was hier vorging. Der Herzschlag des Mannes war gleichmäßig, ebenso wie sein Atem, also nahm Nick an, dass er keine große Gefahr darstellte, aber er wollte, dass Gypsy vorsichtig war, nur für den Fall.

„Ich komme gleich zurück. Gib inzwischen niemandem die Erlaubnis, den Laden zu betreten und erschieße ihn, wenn er dir zu nahe kommt.“ Nicks Stimme klang warnend, und er hielt den Blick des anderen Mannes fest.

„Was?“, fragte Gypsy erschrocken flüsternd und sah Nick an, als hätte er den Verstand verloren. „Was steht in dem Brief?“

„Es ist nur eine Einladung, aber ich habe das Gefühl, dass sie Ren interessieren könnte. Ich erzähle es dir, sobald er sie gesehen hat“, antwortete Nick und ging Richtung Hinterzimmer.

Gypsy richtete ihren Blick auf den Mann vor ihr und fragte leise. „Welche Art von Einladung?“

Sie hielt ihre Waffe hinter der Theke, aber zielte auf ihn. Sie konnte nicht verhindern, dass sie errötete, als ihr klar wurde, dass, wenn sie jetzt abdrückte, die Kugel ihn an einer Stelle treffen würde, wo kein Mann verletzt werden wollte. Hoffentlich würde er das bedenken und keine Dummheit begehen.

„Zu einer verdammt wichtigen Auktion“, antwortete der Mann mit einem sexy Lächeln.

Gypsys Augen leuchteten auf, als sie das Wort Auktion vernahm, dann runzelte sie die Stirn und fragte sich, wieso Nick dachte, dass Ren die Einladung zu einer Auktion sehen wollte, auch wenn sie im Untergrund stattfand. Es war nicht das erste Mal, dass sie eine Einladung über einen Boten erhielt.

„Wie wichtig?“, fragte sie neugierig.

„Wenn ich zuerst fragen darf“, warf der Mann ein. „Bist du irgendwie verwandt mit Lacey?“

Gypsys Lippen öffneten sich und instinktiv umklammerte sie die Waffe fester, während sie einen Schritt zurück machte. Nun verstand sie, wieso Nick die Einladung Ren gebracht hatte.

„Wer sind Sie?“, fragte sie misstrauisch.

Die Lippen des Mannes deuteten ein Lächeln an, aber er antwortete nicht.

Ren schielte zu der offenen Tür des Bombenkellers, als er Nicks Schritte hörte, als er die Treppe buchstäblich hinunterrannte. Er sah, wie der Jaguar die letzten Stufen sprang, während er einen Umschlag fest mit seiner Hand umklammerte. Ren hob eine Augenbraue und ging zur Tür, um Nick zu empfangen.

„Stell keine Fragen, lies einfach“, sagte Nick drängend, als er Ren den Umschlag gab.

Ren öffnete ihn und holte die Einladung heraus, las sie sorgfältig. Die Muskeln in seinem Kiefer spannten sich an, als er den Drang, das Papier zu zerknüllen, unterdrückte. Sein Körper entspannte sich, als er es sich plötzlich anders überlegte und über seine Schulter zu Lacey schielte, die ihn genau beobachtete.

„Es scheint, dass wir zu einer Auktion gehen werden“, erklärte Ren.

„Eine Auktion“, wiederholte Lacey, während sie sich im Sofa zurücklehnte und so tat, als würde sie es sich zwei Sekunden lang überlegen, ehe sie ihm einen Korb gab. „Ich bin nicht in der Stimmung, also nein danke.“

„Du hast nicht wirklich die Wahl“, erklärte Ren und richtete seinen Blick zurück auf die Einladung. „Es scheint, dass das wichtigste Stück, das zur Versteigerung steht, eine markierte Seele ist, und das Eröffnungsangebot für diese markierte Seele ist eine Seelenkugel. Die Auktion findet heute um Mitternacht statt… hier ganz in der Nähe.“

Er konnte schon ihre Angst riechen, aber er hatte nicht vor, sie in Gefahr zu bringen. Ihre Beteiligung an dem Diebesring würde heute Nacht enden… dafür würde er sorgen.

Lacey fühlte sich, als wären ihre Beine aus Gummi, als sie zu Ren hinüberging und das Papier nahm, das er ihr hinstreckte. Ihr Blick fiel sofort auf das Symbol am Ende des Briefs, wo normal eine Unterschrift sein sollte, und ihr Herz sackte vor Angst bis in ihren Magen ab. Sie hob schnell ihren Blick und überflog die Worte.

„Zur Hölle damit. Wenn ich dieses Gebäude nicht verlasse, dann werden sie ihr wichtigstes Stück nicht haben und ihre kleine Auktion wird ein Flop“, sagte Lacey und gab Ren das Papier zurück. „Siehst du das Siegel hier unten? Das ist das Siegel des Rings, für den ich gearbeitet habe. Wenn ich zu dieser Auktion gehe… werden sie mich umbringen.“

„Lacey“, sagte Ren ruhig, wusste, dass sie im Augenblick verrückt vor Angst war. „Wenn sie so nahe sind, dann wissen sie schon, wo du bist. Du kannst dich nicht auf ewig hier drinnen verstecken. Außerdem scheint es, dass wir etwas haben, was sie wollen.“

„Ja… mich“, sagte Lacey und machte sich dabei nicht die Mühe, die Angst in ihrer Stimme zu verstecken, als sie wütend zu ihm hochstarrte. „Ich weiß schon, dass sie mich umbringen werden, aber das bedeutet nicht, dass ich es ihnen so einfach machen werde.“

Nick drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück nach oben, denn er wollte Gypsy nicht zu lange alleine mit dem Fremden lassen. „Wenn du entschieden hast, was du machen willst, da ist ein britischer Typ oben, der auf eine Antwort wartet, und zwei Dämonen draußen vor der Tür, die auf ihn warten.“

Ren senkte seinen Blick auf Lacey, als er hörte, wie ihr Herz plötzlich raste und sie hinter Nick her die Treppe hoch eilte. Sein Gesicht verfinsterte sich ebenso wie seine Gedanken. Der Fremde sollte besser nicht das britische Arschloch sein, das ihr diese Misere überhaupt erst eingebrockt hatte.

Lacey bog nur Sekunden nach Nick um die Ecke in den Hauptraum. Ihre Lippen öffneten sich leicht, als sie Vincent sah, der ruhig dastand und über die Theke Gypsy betrachtete. Ihr Blick senkte sich und sie sah die Pistole in Gypsys Hand. Sie wollte über die Nutzlosigkeit der Drohung kichern, aber unterließ es, wissend, dass sie die einzige wäre, die den Witz verstand.

Vincent drehte seinen Kopf und fing den Blick der Frau auf, die er gesucht hatte. „Da ist das Mädchen ja.“ Er atmete schwer, ihm wurde klar, dass er sie mehr vermisst hatte, als er wollte.

Zwei Sekunden später hatte Lacey ihre Arme um Vincents Taille geschlungen und drückte ihr Gesicht in seine Brust.

Er erwiderte die Umarmung und unterließ es, zu den Dämonen vor der Tür zu schielen, wusste, dass sie sie schon gesehen hatten, aber er drehte sie so, dass er ihnen die Sicht auf sie versperrte.

Gypsy blinzelte über das liebevolle Wiedersehen und senkte dankbar die Pistole. Er konnte nicht so böse sein, wenn die Art, wie sein Blick weich geworden war, als er Lacey erblickt hatte, als Hinweis gelten konnte. Sie gab Nick die Waffe zurück, als er zu ihr hinter die Theke kam. Ein Kunde kam genau in diesem Augenblick zu ihr, um eine Frage zu stellen, und sie schielte hoch zu Nick, unsicher, ob sie jetzt gerade gehen konnte.

„Ich kann Ren kommen hören, also du kannst beruhigt sein, wir werden uns hierum kümmern“, sagte Nick, um ihr zu versichern, dass sie ruhig ihrer Arbeit nachgehen konnte.

Mit einem kurzen Nicken ging Gypsy an Nick vorbei und machte einen großen Bogen um Ren, als sie den wutentbrannten Ausdruck auf seinem Gesicht sah, als er aus dem Hinterzimmer kam. Sie sah, wie er den Dämonen einen bösen Blick zuwarf, ehe er sie wieder ignorierte und seine Aufmerksamkeit auf die Ladentheke richtete.

„Geh und pass auf, wen Gypsy hier hereinlässt. Überlass das hier mir“, forderte Ren, als er hinter Nick trat.

Nick fühlte einen kalten Schauer über seinen Rücken kriechen und er eilte zum vorderen Teil des Ladens. Selbst der Jaguar in ihm war froh, dass er nicht derjenige war, der gerade seine Arme um Lacey geschlungen hatte. Ren war schon gemein gewesen, als sie um Gypsy konkurrierten, aber er hatte das Gefühl, dass das nichts war, im Vergleich zu der Hölle, die den Briten hier erwartete.

Vincent schielte hoch und sah den Mann, der mit einschüchternder Miene und langen, verärgerten Schritten auf ihn zukam. Das Erste, was ihm auffiel, war, dass der Mann nicht wirklich ihn ansah… er schaute auf Laceys Rücken, wo seine Arme sie sicher festhielten.

Er hatte vielleicht keine übernatürlichen Mächte, aber nachdem er so viele Jahrhunderte gelebt hatte, konnte er einen eifersüchtigen Mann schon auf einen Kilometer Entfernung erkennen. Vincent grinste innerlich und fragte sich, wie Lacey über diese Beziehung dachte… wenn es überhaupt eine gab. Im letzten Jahr war er der einzige Mann gewesen, der sie berührt hatte, und sie waren nicht lange genug getrennt gewesen, als dass sie sich einen anderen Liebhaber suchen hätte können. Dafür war sie viel zu wählerisch.

Ein genervtes Lächeln verzog Vincents Lippen, als er Lacey ein wenig fester an sich drückte, um zu sehen, ob der andere Mann sich aufregen würde. Schließlich… war es sein größtes Hobby, andere Leute zu ärgern.

Er kannte seine kleine Diebespartnerin gut genug, um zu wissen, dass für sie besitzergreifende und obsessive Gedanken den Gegenständen, die sie stahlen, vorbehalten… und nicht für Männer bestimmt waren. Das war es, was er am meisten an ihr mochte, dass sie beide keine Ansprüche an die Beziehung stellen wollten.

Nachdem er wusste, dass er sie dem anderen Mann nicht einfach aus den Armen reißen konnte, zwang Ren sich dazu, einen Meter hinter Lacey stehenzubleiben, so nahe, dass er sie an sich reißen konnte, wenn es notwendig war. Er mochte den Idioten jetzt schon nicht, aber war klug genug, den Impuls, Vincent zu erwürgen, zu unterdrücken, sodass er sich anhören konnte, weshalb der Mann die Dämonen hierher gebracht hatte.

Ren steckte seine rechte Hand in seinen Mantel, um die Tatsache zu verbergen, dass sie so fest zur Faust geballt war, dass seine Fingernägel seine Handfläche aufrissen. Wenn Vincent dachte, dass er Lacey zurück zu dem dämonischen Zirkus, den sie den Diebesring nannten, bringen konnte, würde er dem Trottel jedenfalls etwas viel Schmerzvolleres geben, womit er sich ablenken konnte.

Kapitel 5

„Ich machte mir solche Sorgen um dich“, murmelte Lacey in Vincents Hemd, während sie erfolglos versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die in ihre Augen traten, vor Glück, dass er wieder ganz war. Die Albträume, die sie davon gehabt hatte, dass er irgendwo lebendig begraben war, oder etwas noch Schlimmeres ertragen musste, verloren endlich ihre Wirkung, als sie sich an ihn klammerte… an ihren Freund, der so oft gestorben war. Ihr Herz war in jener Nacht stehengeblieben und die Erinnerung daran brachte sie immer noch zum Zittern.

Sie zerknüllte den Stoff seins Hemds in ihrer Faust. „Master… die Hand des verdammten Arschlochs durchdrang dich komplett. Wie bist du entkommen?“

Als er das leichte Zittern in ihrer Stimme hörte, überließ Vincent den wütenden Typen hinter ihr sich selbst und löste seine Umarmung, um seine Hände auf ihre Oberarme legen zu können. Sanft drückte er sie von sich und schaute herunter auf ihre feuchten Wangen. Verdammt… er hatte ihr gesagt, dass sie sich nie Sorgen um ihn machen sollte… und schon gar nicht um ihn weinen.

Seine Stimme wurde hart. „Du vergisst, meine Liebe… es macht mir Spaß. Jeder Teil davon. Sterben ist nicht mehr als ein Spiel für mich.“ Ihre dummen Tränen schmerzten ihn viel mehr, als eine Hand in seinem Herzen. „Also spare dir deine Tränen für etwas, das es wert ist“, zischte er, wusste, dass dies der schnellste Weg war, ihre Tränen zu trocknen… sie zu verärgern.

Lacey schaute wütend hoch zu Vincent. Er hatte das gerade absichtlich gemacht. „Lass gut sein, Volltrottel, erzähl mir einfach, was, zur Hölle, geschehen ist“, sagte sie, spielte sein Spiel mit.

„Viel besser.“ Vincent grinste über ihr Temperament. Es war wirklich verlockend. „Als ich wieder zum Leben erwachte, war ich auf Masters Anwesen, umgeben von einer Menge verärgerter Dämonen, die sich einen Spaß daraus machten, mich umzubringen, mit Wunden, die schnell verheilten, sodass sie es immer wieder tun konnten. Langweilige Idioten.“

Lacey atmete scharf ein und ihre Augen wurden groß, als sie zu ihm hochstarrte. Ihre Vorstellungskraft entwarf sofort eine Myriade verschiedener Arten, wie Dämonen ihn umbringen konnten, und die Bilder spielten vor ihrem inneren Auge ab, wie ein Horrorfilm.

Als er neue Tränen in ihren Augen glänzen sah, fügte Vincent schnell hinzu: „Sie waren nicht die einzigen, die sich auf der Party vergnügten, und sie haben es nicht einmal geschafft, meinen Rekord an Toden in achtundvierzig Stunden zu brechen, weil sie nicht lange genug die Klappe halten konnten.“

„Es war meine Schuld. Es tut mir leid… es tut mir so leid. Ich hätte deine Leiche irgendwie mitnehmen sollen“, sagte Lacey, wünschte sich, dass sie die Zeit zurückdrehen könnte. „Du hast dich wieder geopfert, um mich zu retten, und ich… ich habe dich einfach da liegen gelassen. Tolle Partnerin, die du dir da ausgesucht hast.“

„Du hast genau das gemacht, was ich dir aufgetragen habe“, korrigierte Vincent kalt.

Er streckte die Hand aus und tätschelte ihren Kopf, als wäre sie ein kleines Hündchen, denn er wusste, dass sie das hasste. Als sie wütend seinen Arm wegschlug, war er froh, dass sie nicht vor ihm in Tränen ausbrach. Er hatte im letzten Jahr für sie genug seiner eigenen Grenzen überschritten und konnte sie einfach nicht mehr weinen sehen, ohne seine wahren Gefühle zu verraten.

„Aber du musst ihnen irgendwie entkommen sein, sonst wärst du nicht in L.A…. nicht wahr?“, fragte Lacey und betrachtete ihn genau. „Du kannst sie nun verlassen und hier bei mir bleiben… wo es sicher ist.“

„Wunschträume, Täubchen.“ Vincent nickte mit dem Kopf in Richtung der Eingangstür des Ladens, um ihre Aufmerksamkeit auf seine besessenen, schwarzäugigen Fans zu lenken, die nach wie vor jede seiner Bewegungen genau im Augen behielten. „Meine Eskorte wartet darauf, dass ich ihnen deine Antwort überbringe.“

Lacey schenkte den beiden Männern nur einen schnellen, genervten Blick, ehe sie furchtlos die Schultern zuckte. „Sie können nicht ins Hexenbräu kommen. Dämonen dürfen hier nicht ohne meine oder die Erlaubnis meiner Cousine herein, also können sie von mir aus dort draußen stehen, bis sie anwachsen.“

„Wenn es nur so einfach wäre“, sagte Vincent und schüttelte seinen Kopf über seine furchtlose, kleine Partnerin. Es war wirklich eine Schande, dass er so auf sie abgefärbt hatte. Selbsterhaltungsinstinkte waren tatsächlich eine gute Erfindung… wenn sterben das Letzte war, was man jemals machte.

Entschlossen sie aus ihrem Märchenland zu holen, zog Vincent seine Augenbrauen zusammen, um seinen Missmut zu zeigen. „Nachdem du ein kleines, wichtiges Detail vergessen zu haben scheinst, werde ich dich daran erinnern, wie die Situation wirklich ist. Die Dämonen in unserem kleinen Ring haben eine Vorliebe für tödliche Waffen und durch die Verbindungen in der Unterwelt haben sie sich eine ziemlich beeindruckende Sammlung angehäuft. Sie brauchen nicht hereinzukommen, um mich oder dich zu holen. Sie können uns einfach durch das Fenster erschießen, nachdem sie beide bewaffnet sind.“

Lacey schielte langsam zurück zum Fenster und fragte sich, wieso sie noch nicht ihre Waffen gezogen und sie erschossen hatten. Vielleicht dachten sie, dass sie brav sein mussten, weil die Straße hinter ihnen dicht bevölkert war und viele Menschen unterwegs beim Einkaufen waren. Ja… viel zu viele Augenzeugen.

Sie erkannte beide Dämonen, weil sie in der Nacht, in der sie den Würfel benutzt hatte, um entkommen zu können, bei Master gewesen waren. Vincent hatte Recht, was ihre Vorliebe für Schusswaffen betraf… sie hatten sogar für die Monster die neuesten Pistolen gestohlen. Der Hauptgrund, weshalb die Dämonen Waffen benutzten, anstatt Leute einfach zu zerreißen, war, dass sie sich so besser tarnen konnten und einfach wie andere Menschen wirkten, die Leute umbrachten.

„Nun, was sie nicht sehen, können sie nicht erschießen“, bemerkte sie, packte Vincents Hand und versuchte, ihn ins Hinterzimmer zu ziehen. Sie runzelte die Stirn und warf ihm einen bösen Blick zu, als er sich weigerte, mitzukommen.

Vincent riss sie vorwärts, ehe sie geradewegs in die Arme des dampfenden Vulkans hinter ihr laufen konnte… der kleine Dummkopf.

„Wenn sie wollten, dann könnten sie einfach den ganzen Laden in die Luft jagen, und du weißt das so gut wie ich“, sagte er ruhig. Er hatte es sich zum Hobby gemacht, sich umbringen zu lassen, aber sie musste lernen, ihren Kopf zu benutzen, bevor sie ihn verlor. Der Gedanke daran verstörte ihn und das war hörbar in seiner Stimme: „Halt mal kurz die Luft an und denk nach, bevor ich auch dich begraben muss.“

„Verdammt.“ Lacey riss ihre Hand mit einem frustrierten Laut von ihm los. Sie musste ihn irgendwie davon abhalten, ihr das jedes Mal, wenn er nicht mit ihrem Verhalten einverstanden war, unter die Nase zu reiben. „Wieso umgibst du dich mit Monstern, wenn du so überhaupt nicht wie sie bist?“, zischte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte, und es war ein strohdummer Grund, wenn man sie fragte. „Sie können genauso schnell sterben, wie wir. Du hast das bewiesen, indem du Master geköpft hast.“

„Mach dir keine Sorgen um mich, Liebling“, befahl Vincent, denn er wusste, dass sie sich hiervor nicht verstecken konnte. „Ich bin gekommen, um dir zu helfen, und du musst gut zuhören. Der neue Dämon, der Masters Platz eingenommen hat, möchte einen Deal mit dir machen.“

„Einen Deal… meinen sie wirklich, dass ich dumm genug bin, diesen Fehler noch einmal zu machen?“ Lacey verzog das Gesicht. „Keine Chance.“

„Lass mich ausreden“, sagte Vincent, während er mit seiner Hand durch sein Haar fuhr, um es aus seinen Augen zu streichen. „Heute Nacht bei der Auktion werden sie ihre Besitzansprüche an deiner Seele anbieten und dir deine Freiheit zurückgeben, im Tausch gegen die Seelenkugel, die dein Großvater vor so langer Zeit gestohlen hat. Du weißt doch, wo sie ist… oder?“

Die Falten auf Rens Stirn wurden noch tiefer, als er sich daran erinnerte, dass er die merkwürdige Kugel in seiner Hand gehalten hatte, und das Wesen gesehen hatte, das darin gefangen war. Er hatte keine Macht von dem Wesen gefühlt… nur eine überwältigende Macht von der Kugel selbst. Was auch immer darin war, war sehr gut geschützt und abgeschirmt, und das zweifellos mit gutem Grund. Die Tatsache, dass die Dämonen die Kugel unbedingt haben wollten, war kein gutes Zeichen.

Lacey sah hoch zu Vincent, ein unglücklicher Ausdruck auf ihrem Gesicht, als ihr dämmerte, dass er sich schon wieder opferte, um sie zu retten. „Das war deine Idee… nicht wahr? Weil du weißt, dass die Dämonen sich an die Abmachung halten und mich in Ruhe lassen werden.“

„Erhebe mich nicht voreilig in den Heldenstatus, Liebling“, sagte Vincent, der sich selbst immer noch dafür verdammte, dass er die eine Regel gebrochen hatte, die besagte, dass er niemandem Zugang zu seinem Herzen gewähren sollte. „Ich habe das nur vorgeschlagen, weil sie mich wieder und wieder zu Tode folterten, und ich wollte, dass sie endlich damit aufhören.“

Lacey ballte ihre Hand zur Faust und boxte ihn fest in die Brust, kümmerte sich nicht darum, dass es ihr vermutlich mehr wehtat als ihm. Ernsthaft… er konnte so ein Idiot sein, gab immer vor, dass er den Schmerz des Sterbens nicht fühlte, obwohl sie sein verzerrtes Gesicht viel zu oft gesehen hatte, als dass sie diesen Unsinn noch glauben konnte.

„Versuchst du, mich zum Weinen zu bringen?“, fragte sie böse.

Vincents Schultern sackten ein Stück ab, als ihm klar wurde, dass er dieses kleine Detail besser nicht verraten hätte sollen. Sie sollte wütend auf ihn sein, dafür dass er sie überhaupt erst in Gefahr gebracht hatte, anstatt sich um seine Schmerzgrenze zu sorgen. Es war egal, wie sehr es schmerzte, wenn der Schmerz keine Bedeutung hatte.

Er hätte es besser wissen und seiner Einsamkeit nicht nachgeben sollen… sie nicht in dieses Chaos ziehen wie ein egoistisches Arschloch, nur weil er sich langweilte. Es war überraschend, dass er sie so lange beschützt hatte, aber wenn sie ihm nur einmal zuhören würde, dann könnte er sie endlich von dem allen befreien.

„Sieh her, ich weiß nicht, was diese Seelenkugel ist, aber nach der Tatsache zu urteilen, dass sie sie so unbedingt wollen, dass sie dich nicht nur leben lassen, sondern dir die Freiheit versprechen… nun, vermutlich ist es nicht so eine nette Sache“, gab er zu, dann sah er ihr fest in die Augen. „Aber wenn es bedeutet, dass du nicht unter der Erde landest, dann würde ich sagen, gib ihnen ihr Spielzeug.“

Sie knurrte ihn an, fragte sich, ob er jemals aufhören würde, ihre Sterblichkeit gegen sie zu verwenden. Im Moment war ihr dieser legendäre Dämon, von dem ihr Großvater gesagt hatte, dass er in der Seelenkugel gefangen war, völlig egal. Nachdem ihr Großvater nie herausgefunden hatte, wie man sie öffnen konnte, und er hatte es versucht, war die Kugel für sie nicht mehr als ein hübscher Staubfänger.

Lacey wirbelte herum, um Ren suchen zu gehen, und bekam fast einen Herzinfarkt, als sie ihn weniger als einen halben Meter hinter ihr stehen sah. Etwas an dem Blick, mit dem er Vincent aufspießte, als wollte er ihn damit töten, ließ sie sich einen halben Schritt von ihrem Freund entfernen. Sie trat aus der Schusslinie zwischen den beiden und lehnte sich zurück an die Ladentheke. Großartig, Ren sah so aus, also wollte er Vincent umbringen, und dieser hatte immer gesagt, dass er sterben wollte… sie würden einander blendend verstehen.

Lacey holte tief Luft, um ihre Nerven zu beruhigen, und hob ihr Kinn zwei Zentimeter an. „Nachdem du Diebe nicht magst, nehme ich an, du hast die Seelenkugel nicht gestohlen, sondern sie nur an einen sicheren Ort gebracht, so wie Gypsy mir versichert hat… richtig?“

„Stimmt“, versicherte Ren ohne zu zögern. Er wollte, dass sie ihn um Hilfe bat, denn der Mann auf ihrer anderen Seite würde ihren sicheren Tod bedeuten. Obwohl er durchaus ein paar nützliche Tipps bekommen hatte, indem er zugesehen hatte, wie Vincent mit dem kleinen Hitzkopf umging.

Er ballte seine Hand zur Faust, um sich davon abzuhalten, sich die Schläfe zu reiben. Zacharys Macht an ihr anzuwenden, hatte seinen Kopf völlig verdreht und er fühlte sich wie schwindelig. Er fühlte sich, als wäre er derjenige, der sie seit einem Jahr kannte… sie geliebt hatte… sie beschützt hatte… für sie gestorben war. Zumindest hatte er noch genug von seinem Verstand übrig, um dem anderen Mann die Schuld für die schlechten Dinge zu geben.

„Dann solltest du sie problemlos für mich zurückholen können… nicht wahr?“, fragte Lacey, um seine Ehrlichkeit zu prüfen.

Mit dem Wissen, dass es ihr Leben retten würde, hatte Ren auf jeden Fall vor, die Seelenkugel dafür zu verwenden, sie freizukaufen. Aber anstatt diese Tatsache vor Vincent zu verkünden, der es den Dämonen weitererzählen würde, antwortete er ausweichend: „Ich muss mit einem bestimmten Gott darüber reden… aber vielleicht kann ich es arrangieren.“ Er grinste innerlich, als Vincent eine Augenbraue hob, als er den Gott erwähnte. „Aber die Dämonen müssen zustimmen, dass du deine eigene Eskorte mitbringst, denn du wirst nicht alleine gehen.“

Lacey fühlte, wie Hoffnung in ihrer Brust keimte, als sie sich plötzlich daran erinnerte, dass Ren gesagt hatte, dass er die Mächte von denen, die ihn umgaben, kopieren konnte. Sie konnte sich kaum vorstellen, wie mächtig er wäre, wenn er in einen Raum voller Dämonen und Paranormaler spazierte. Fantastische Idee… die Dämonen würden nicht wissen, wie ihnen geschah, ehe es vorbei war, und sie hätten keine andere Wahl, als Vincent auch seine Freiheit zurückzugeben.

Ren starrte auf sie hinunter, als sie ihm langsam das hübscheste Lächeln schenkte, das er je gesehen hatte. In diesem Moment war ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.

Jetzt, wo sie ihr Selbstvertrauen wieder zurückhatte, trat Lacey näher zu Vincent und schaute mit einem trotzigen Blick zu ihm hoch. „Dann sag diesen Mistkerlen das: ich werde ihrem Deal unter einer Bedingung zustimmen: Als Gegenleistung will ich nicht nur meine… sondern auch deine Seele und deine Freiheit.“

„Hast du einen Todeswunsch?“, fragte Ren, der plötzlich das Bedürfnis verspürte, ihren Verstand zurück in diesen hübschen Kopf zu prügeln.

„Ich stimme da deinem neuen Freund zu“, sagte Vincent, was ihm einen schockierten Blick von Ren einbrachte. „Ich würde da nicht zu viel verlangen. Wir werden heute Nacht bei der Auktion von Dämonen umzingelt sein, denn es werden viele Dinge versteigert… nicht nur du.“

Vincent holte tief Luft, ehe er fortfuhr: „Diese hier ist nicht so wie die kleinen Auktionen, die sie im letzten Jahr abgehalten haben… stell dir etwas viel Größeres vor und dann ersetzt du die grauhaarigen Milliardäre durch schöne Dämonen, dann kommst du der Wahrheit ziemlich nahe.“

„Schöne Dämonen.“ Lacey hob eine Augenbraue, als Masters runzeliges Gesicht vor ihrem inneren Auge auftauchte.

Er schüttelte seinen Kopf über ihre Naivität. „Neun von zehnmal wird der schönste Dämon in einem Raum auch der mächtigste sein. Es wäre klug, dir das zu merken, denn heute Nacht sind nur die mächtigsten eingeladen.“

Ren machte sich diesmal nicht die Mühe, den Drang, seine Schläfe zu reiben, zu unterdrücken. Wer auch immer der Anführer dieses Rings war, sollte seinen Kopf untersuchen lassen. „Amateure“, knurrte er leise.

Lacey blinzelte. „Ich stimme Ren zu… was, zur Hölle, denken sie sich dabei?“

„Dass sie kaufen und verkaufen können, wie die gierigen Mistkerle, die sie immer schon waren.“ Vincent zuckte die Schultern, hoffte ehrlich, dass ein riesiger Kampf zwischen den Dämonen ausbrechen würde und der allmächtige Anführer des Rings seinen Kopf einbüßen würde. Mittlerweile würde es ihn nicht mehr im geringsten stören. Die Tatsache, dass Lacey ziemlich zum Schluss an die Reihe kommen sollte, war hilfreich und er wollte nicht, dass sie alles wieder zerstörte, indem sie hereinspazierte und sich nicht an die Regeln hielt.

„Sie überprüfen am Eingang, dass niemand Waffen mitnimmt, aber das wird den Menschen, die anwesend sein werden, nicht helfen. Wie du weißt, sind die meisten Dämonenwaffen ein Teil von ihnen und können ihnen nicht einfach abgenommen werden wie eine Pistole. Es wird eine verdammt gefährliche Versammlung werden und ich würde da nicht mit dem Ziel hineingehen, Forderungen zu stellen.“

Lacey starrte ihn einfach nur an, ein herausforderndes Leuchten in ihren Augen.

Vincent schüttelte nur seinen Kopf und schielte zum Fenster zu den Dämonen, wo er erkannte, dass einer von ihnen nun die Straße beobachtete, während der andere ihn im Laden im Auge behielt. „L.A. ist nicht so, wie es früher war. Mittlerweile… müssen sogar die Dämonen auf der Hut sein.“

„Wenn du neu in der Stadt bist, dann kennst du nicht einmal die halbe Wahrheit“, bemerkte Ren in der Hoffnung, den verliebten Mann davon abzuhalten, nach der Auktion noch zu bleiben.

Vincent betrachtete Ren und fragte sich, was es mit den dunklen Sonnenbrillen auf sich hatte. „Oh, ich bin nicht ganz ahnungslos. Soweit ich bisher gehört habe, besagen die Gerüchte, dass irgendein Trottel irgendwo hier das Tor zur Hölle geöffnet hat und dass das der Grund ist, weshalb heute so viele Dinge versteigert werden. Jeder will irgendeine Macht haben… entweder um sich selbst zu verteidigen, oder um die Weltmacht an sich zu reißen.“

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Litres'teki yayın tarihi:
11 ağustos 2020
Hacim:
300 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9788835404293
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