Kitabı oku: «An Fluss und See», sayfa 2
«Lebensraum Moore und Sümpfe»
Je nach Höhenlage, Topografie und Nährstoffgehalt sind in den Seen ganz verschiedene Pflanzen und Tiere anzutreffen. Hoch gelegene Seen zeigen eine geringere Artenvielfalt als Tieflandseen. Wo sich eine ausgeprägte Uferzonierung bilden konnte, leben normalerweise viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Seeforelle (Salmo trutta lacustris) und Flussbarsch (Perca fluviatilis) sind typische Bewohner des Freiwasserbereichs von Seen, während in den Uferbereichen oft dieselben Arten wie in Weihern und Tümpeln leben.
«Fische»
Weiher
Weiher und Teiche
Weiher und Teiche sind meist deutlich kleiner als Seen. Maßgebend für die Abgrenzung ist in erster Linie die geringe Wassertiefe, die keine stabile Temperaturschichtung ermöglicht. Flache Gewässer, die künstlich angelegt wurden und zumeist auch reguliert werden können, werden als Teiche bezeichnet. Für die Entstehung von Weihern gibt es verschiedene Ursachen (Rutschungen, Altwasser, Verlandungen usw.). Aber auch Biber können mit ihren Dämmen dazu beitragen. Aufgrund der geringeren Wassertiefe können Wasserpflanzen die ganze Wasserfläche erobern, und die Verlandungsprozesse laufen schneller ab. Neben den typischen Röhrichtpflanzen wie Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha sp.) wachsen hier Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Tausendblatt (Myriophyllum sp.) und Froschlöffel (Alisma sp.). Aus dem Tierreich sind Wasservögel (etwa Blässhuhn, Zwergtaucher, Stockente), Insekten und deren Larven (Libellen, Wasserkäfer, Köcherfliegen, Wasserwanzen usw.), Mollusken (zum Beispiel Spitzschlammschnecken, Tellerschnecken), Amphibien (Bergmolch, Fadenmolch, Wasserfrosch, Erdkröte usw.) und Fische (zum Beispiel Moderlieschen, Stichling, Karpfen) anzutreffen.
«Der Biber»
«Wasserpflanzen»
«Was sind eigentlich Wasservögel»
«Libellen»
«Amphibien»
«Fische»
Tellerschnecke
Beobachtungstipps
Vergleichen Sie die Vielfalt, Dichte und Ausdehnung der Ufervegetation an Seen. Sie werden sicher große Unterschiede an unterschiedlichen Stellen eines Sees und zwischen verschiedenen Seen feststellen können. Entsprechend können Sie auch ganz unterschiedliche Tierarten entdecken. An der Ausbildung der Ufervegetation lässt sich im Jahresverlauf auch gut erkennen, ob der Wasserstand eines Sees mehr oder weniger konstant ist.
Ein Besuch an einem See ist nicht nur bei Badewetter interessant. Beobachten Sie einmal, was am Ufer bei hohem Wellengang geschieht.
Fragen
› | Welche Ursachen für die Entstehung von Stillgewässern gibt es? |
› | Was geschieht mit Seen im Laufe der Jahrtausende? |
› | Was ist der Unterschied zwischen einem See und einem Weiher? |
Antworten
Lebensraum Moore und Sümpfe
Eine Sonderstellung nehmen die Moore und Sümpfe ein. Sie sind selbst keine Gewässer, weisen jedoch häufig kleine und größere offene Wasserflächen auf. Eine Abgrenzung zwischen Mooren und Sümpfen ist nicht einfach. Moore sind permanent wassergesättigt. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel verhindert einen vollständigen Abbau der abgestorbenen Pflanzen (hauptsächlich Moose). Eine Torfschicht bildet sich. Sümpfe sind feucht und nass, können aber periodisch austrocknen. Die ausreichende Durchlüftung ermöglicht den Destruenten einen vollständigen Abbau der abgestorbenen Pflanzenteile, sodass sich keine Torfschicht ausbildet.
«Schaurige Moorlandschaften»
Typische Vegetation eines Hochmoores
Lebensraum temporäre Stillgewässer
Neben den permanenten Oberflächengewässern gibt es solche, die nur zeitweise Wasser führen. Dazu gehören Geländemulden, die sich nach größeren Niederschlägen oder nach der Schneeschmelze mit Wasser füllen und dann langsam wieder austrocknen, aber auch Pfützen und Fahrspuren, die nur Tage oder wenige Wochen Wasser führen.
Selbst die kurzlebigsten Gewässer werden von pflanzlichen und tierischen Einzellern besiedelt. Auch Mückenlarven oder Ruderwanzen sind zu finden. Temporäre Gewässer, die länger Wasser führen, werden gerne von Pionierarten unter den Amphibien wie der Kreuzkröte (Bufo calamita) als Laichgewässer genutzt.
Beobachtungstipps
Machen Sie sich doch einmal im Sommerhalbjahr nach einer längeren Niederschlagsperiode auf die Suche nach temporären Gewässern. Vielleicht finden Sie solche, die vielleicht einige Tage oder gar Wochen bestehen bleiben. Wenn Sie diese in regelmäßigen Abständen aufsuchen, werden Sie vermutlich einige interessante Beobachtungen machen können. Es gibt zahlreiche Arten, die solche Gewässer schnell finden und besiedeln können. Andere haben bereits vor Ort auf diese günstige Gelegenheit gewartet. Wenn Sie ein Binokular oder ein Mikroskop benutzen können, lohnt es sich, Wasserproben zu untersuchen.
Fragen
› | Wie nennt man die Erstbesiedler von neu entstandenen Gewässern? |
› | Was könnten die Vorteile für diese Erstbesiedler sein? |
› | Welche Risiken gibt es für Erstbesiedler von neuen Gewässern? |
Antworten
Temporäres Stillgewässer mit Kreuzkröten-Kaulquappen
Wasserpflanzen
Zwar entwickelten sich die Vorfahren der heutigen Pflanzen wie die der Tiere im Wasser, die heutigen Wasserpflanzen stammen aber von Landpflanzen ab, die sich sekundär an das Leben im Wasser angepasst haben.
Oft ist es gar nicht einfach, eine klare Grenze zwischen Wasserpflanzen und Landpflanzen zu ziehen. Denn es gibt Arten, wie das Schilfrohr, die sowohl im Wasser als auch an Land wachsen können.
Bei den Wasserpflanzen lassen sich folgende Wuchsformen unterscheiden:
«Das Schilfrohr»
Wasserpflanzen ohne Verankerung (frei schwimmend)
Hier kann man zwei Gruppen unterscheiden. Es gibt einerseits die unter Wasser lebenden Arten, bei denen höchstens die Blüten aus dem Wasser ragen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Wasserschlauch- und Hornblattarten. Andererseits gibt es die Arten, deren Blätter auf der Wasseroberfläche schwimmen. Wasserlinsen und Froschbiss sind typische Vertreter dieser Gruppe.
«Wasserschlauch»
Wasserlinsen
Seekannenblüte
Wasserpflanzen mit Verankerung am Gewässergrund
Auch in dieser Gruppe kann man vollständig unter Wasser lebende, sogenannte submerse Pflanzen und Schwimm- oder Schwimmblattpflanzen unterscheiden.
Zu den submersen Pflanzen gehören etwa Laichkräuter, Tausendblatt, Wasserpest und Quellmoos, zu den «schwimmenden» Seerosen, Seekanne und gewisse Laichkräuter.
In der Realität ist es meist noch komplizierter, denn es gibt Wasserpflanzen, die sowohl Schwimmblätter als auch submerse Blätter haben. Bei anderen ragen die Blätter sogar deutlich aus dem Wasser, z. B. bei Pfeilkraut und Froschlöffel. Beim Tannenwedel gibt es neben untergetaucht lebenden Formen landlebende und Übergangsformen zwischen diesen Extremen.
Ein Pflanzenteil ragt aber bei den meisten Wasserpflanzen, auch den submersen, aus dem Wasser: die Blüten. Nur an der Luft können die Blüten von Insekten oder durch den Wind bestäubt werden. Es gibt aber auch wenige Arten, bei denen eine Bestäubung unter Wasser oder an der Wasseroberfläche nachgewiesen wurde.
Tannenwedel
Wasserhahnenfuß
Und was ist mit den Algen?
Blaualgen
Die Algen werden heute nicht mehr zu den Pflanzen gezählt, auch wenn einige Arten, wie die Armleuchter- und Braunalgen äußerlich recht pflanzenähnlich sind. Unter dem Sammelbegriff Algen werden sehr unterschiedliche Lebewesen zusammengefasst, die systematisch nicht näher verwandt sind, aber fast alle Fotosynthese betreiben. Die Spanne reicht von Einzellern über Zellkolonien (wie z. B. Volvox) bis zu großen vielzelligen Arten wie den erwähnten Armleuchter- und Braunalgen.
Auch Blaualgen betreiben Fotosynthese. Dabei handelt es sich aber nicht um Algen, sondern um Bakterien (Cyanobakterien), die im Gegensatz zu den anderen «Algen» keinen Zellkern haben. Die Cyanobakterien zählen zu den ältesten bekannten Organismen der Erde. Sie existierten vermutlich schon vor 3,5 Milliarden Jahren.
Anpassungen der Wasserpflanzen
Die Lebensbedingungen im Wasser erfordern von den Pflanzen verschiedene Anpassungen. Pflanzen in Gewässern mit deutlicher Strömung sind großen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Um den Strömungswiderstand zu reduzieren, sind ihre Blätter meist fein geteilt und die Sprossachsen richten sich flexibel nach der Strömung (beispielsweise Wasserhahnenfuß). Submerse Pflanzen müssen das für die Fotosynthese benötigte Kohlendioxid aus dem Wasser gewinnen, das dort nur in sehr geringer Konzentration vorhanden ist. Um die Aufnahme zu erleichtern, ist die Blattoberfläche häufig vergrößert (schmale oder geschlitzte Blätter) und die Wachsschicht (Cuticula) auf der Blattoberfläche reduziert (zum Beispiel Tausendblatt oder Wasserpest). Die Wurzeln dienen meist nur noch zur Verankerung. Die Nährstoffaufnahme aus dem Wasser erfolgt über die gesamte Oberfläche. Manche Arten, zum Beispiel Wasserschläuche, haben sich eine zusätzliche Nährstoffquelle erschlossen: Sie haben sich zu fleischfressenden Pflanzen entwickelt.
«Wasserschlauch»
Beobachtungstipps
Suchen Sie ein Gewässer in ihrer Nähe nach Wasserpflanzen ab. Können Sie die verschiedenen Arten den oben beschriebenen Gruppen zuordnen? Achten Sie auch auf die verschiedenen Blütentypen der Wasserpflanzen. Beobachten Sie, wie oft und von welchen Insekten die Blüten besucht werden.
Vergleichen Sie die submersen Blätter des Tannenwedels mit denjenigen, die über dem Wasser wachsen.
Fragen
› | Wieso hängen die submersen Blätter des Tannenwedels an Land schlaff herunter, nicht aber die über dem Wasser stehenden Teile? |
› | Welche Pflanzenteile stehen auch bei submers lebenden Arten über der Wasseroberfläche? |
› | Können nur Pflanzen Fotosynthese betreiben? |
› | Sind Blaualgen Algen? |
Antworten
Wassertiere
Wasserfrosch
Die Vielfalt der Tiere in unseren Gewässern ist beeindruckend, obwohl ein großer Teil uns Landlebewesen verborgen bleibt. Viele der Tiere, die wir im Wasser beobachten können, verbringen allerdings nicht ihr ganzes Leben in diesem Element. Sie kommen nur zur Fortpflanzung an die Gewässer. Die Weibchen legen nach der Paarung ihre Eier im Wasser oder an Wasserpflanzen ab und kehren danach wieder in ihre Landlebensräume zurück. Die Larven bleiben nach dem Schlüpfen im Wasser, bis ihre Entwicklung abgeschlossen ist. Libellen, Mücken, Köcher- und Steinfliegen sowie die meisten Amphibien sind Beispiele für diese Lebensweise.
«Libellen»
«Amphibien»
«Der Biber»
«Fischotter»
Wasservögel, manche Reptilienarten, aber auch Säugtiere wie der Biber, der Fischotter und die Wasserspitzmaus, sind stark an Gewässer gebunden, leben aber ebenfalls nicht ausschließlich im Wasser.
Natürlich gibt es auch viele «echte» Wassertiere. Fische, Krebse, Muscheln, Schnecken und viele Insektenarten verbringen praktisch ihr ganzes Leben im Wasser. Aber auch unter den Spinnentieren, Würmern und Egeln gibt es zahlreiche Wassertiere. Ständige Wasserbewohner sind auch unzählige Arten tierischer Einzeller und mit bloßem Auge fast nicht sichtbare Mehrzeller (Fadenwürmer, Bärtierchen, Ruderfußkrebse usw.)
«Taucher mit acht Beinen»
Ruderfußkrebs
Beobachtungstipps
Sie werden wahrscheinlich nie ein natürliches Gewässer finden, in dem Sie nicht schon nach kurzer Zeit irgendein Wassertier entdecken. Selbst im Winter lassen sich in einem Gebirgsbach Wasserinsekten finden. Das Gewässer darf natürlich nicht zugefroren sein, und Sie sollten kalte Hände beim Steinewenden nicht scheuen. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie zu allen Jahreszeiten, was es in und an den Gewässern zu entdecken gibt. Irgendwo schwimmt, krabbelt oder versteckt sich sicher ein Wassertier.
Fragen
› | Nach welchen Kriterien lassen sich Wassertiere unterscheiden? |
› | Nennen Sie Beispiele für die verschiedenen Lebensweisen von Wassertieren. |
Antworten
1 Amphibien – Leben im Wasser und an Land
2 Produzenten, Konsumenten und Destruenten
3 Nahrungsnetz
4 Die Ringelnatter – eine Wasserschlange
5 Paarungszeit und Brutzeit
6 Der Eisvogel – ein schillernder Fischer
7 Gehen auf dem Wasser – Wunder oder Physik?
8 Nachtexkursion ans Wasser
9 Kurzinformationen Frühling
Einleitung Frühling
Die Sonne steht wieder deutlich höher am Himmel, die Temperaturen steigen von Tag zu Tag. Die Ufergehölze sind vorerst noch kahl, und das Sonnenlicht dringt fast ungehindert auf die Wasseroberfläche. Die steigenden Wassertemperaturen lassen die Tiere in Bächen, Flüssen und Seen wieder aktiv werden, und bald schlüpfen die ersten Grasfrosch-Kaulquappen aus den Eiern. Die Wasserpflanzen beginnen zu wachsen.
Amphibien – Leben im Wasser und an Land
Mit den ersten Regenfällen am Ende des Winters machen sich die frühen Amphibien auf den Weg. Sie verlassen ihre frostsicheren Winterquartiere, die häufig in Wäldern und Hecken liegen, und wandern zu den Laichgewässern. Es handelt sich dabei um Braunfrösche, zu denen auch die bekannten Grasfrösche gehören. In höheren Lagen findet man manchmal ihre Laichballen in Gewässern, die teilweise noch von Schnee und Eis umgeben sind und über Nacht sogar zufrieren können. Auch Berg- und Teichmolch sind schon sehr zeitig im Jahr unterwegs (Ende Februar/Anfang März). Innerhalb rund eines Monats folgen die meisten anderen Amphibienarten: zuerst die Erdkröten, dann die anderen Molche und die Wasserfrösche. Kreuzkröte und Laubfrosch lassen sich Zeit, ebenso die Gelbbauchunke, die Ende April oder auch erst im Mai am Laichgewässer erscheint.
«Warnen oder Tarnen»
Grasfrosch
Laubfrosch
Körperbau
Bei den Amphibien unterscheidet man drei Ordnungen: Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichenlurche oder Blindwühlen. In Mitteleuropa leben aber nur Vertreter aus den beiden ersten Ordnungen.
Zu den Schwanzlurchen gehören die Molche und die Salamander, zu den Froschlurchen die Frösche, Kröten und Unken. Bei den Schwanzlurchen sind die beiden Gliedmaßenpaare gleich lang, bei den Froschlurchen sind die vorderen Extremitäten kürzer, außerdem fehlt ihnen der Schwanz. An den Vorderbeinen sitzen vier, an den Hinterbeinen fünf Zehen. Die Beine sind bei allen Amphibien seitlich abgewinkelt, weshalb ihr Bauch auf dem Untergrund aufliegt.
Die Amphibien haben eine dünne Haut, die nur wenig verhornt ist und ziemlich glatt oder auch sehr warzig sein kann. In der Unterhaut befinden sich zahlreiche Schleim- und Giftdrüsen. Durch den Schleim wird die Haut vor Infektionen geschützt und das Gift hält Fressfeinde ab. Amphibien haben Lungen, aber sie können auch über die Haut atmen und dadurch den im Wasser gelösten Sauerstoff nutzen.
«Luft holen»
Bergmolch
Laichschnüre von Kreuzkröten in einem temporären Gewässer
Entwicklungszyklus der Amphibien
Mit der Eiablage im Frühling oder Sommer beginnt jeweils ein neuer Entwicklungszyklus der Amphibien. Bis auf wenige Arten sind die einheimischen Amphibien für das Ablaichen auf ein Gewässer angewiesen. Die Form der Laichablage und der Ort sind artspezifisch und erlauben so meist recht verlässliche Rückschlüsse auf den Verursacher. Braunfrösche (zum Beispiel Grasfrösche) produzieren die bekannten Laichballen, Kröten, wie die Erdkröte und die Kreuzkröte, dagegen lange Laichschnüre. Wasserfrösche, Laubfrosch und Unken legen ihre Eier in kleineren Paketen ab. Ein Spezialfall unter den Froschlurchen ist die Geburtshelferkröte. Hier trägt das Männchen die Eier an Land herum. Ist die Eientwicklung nach 20 bis 45 Tagen abgeschlossen, wird ein Gewässer aufgesucht. Bald nach dem Wasserkontakt schlüpfen die Larven. Molchweibchen wiederum legen ihre Eier einzeln an Wasserpflanzen, die zu einer Art Tasche gefaltet werden. Eine ganz andere Strategie ist bei den Salamandern zu beobachten: Beim Feuersalamander schlüpfen die Larven im Mutterleib und werden mit einer Größe von zirka drei Zentimetern abgelegt. Beim Alpensalamander verläuft sogar die ganze Entwicklung im Mutterleib (bis drei Jahre). Geboren werden fertig entwickelte kleine Alpensalamander.
Die Entwicklung von Froschlurchlarven und Schwanzlurchlarven verläuft auf den ersten Blick ähnlich. Bei den Froschlurchen wachsen aber zuerst die Hinterbeine, bei den Schwanzlurchen dagegen die Vorderbeine. Schwanzlurchlarven haben außerdem gut sichtbare äußere Kiemen. Zudem ernähren sie sich rein räuberisch, während die Kaulquappen Allesfresser sind. Die Entwicklungszeit im Wasser dauert je nach Art und Umweltbedingungen (Temperatur und Nahrung) einige Wochen oder auch Monate. Gewisse Arten, wie beispielsweise der Bergmolch oder die Geburtshelferkröte, überwintern auch regelmäßig im Larvenstadium. Die Umwandlung von den Larven zu den landlebenden Jungtieren wird wie bei den Insekten als Metamorphose bezeichnet. Die weitere Entwicklung zu geschlechtsreifen Tieren dauert meist noch zwei bis drei weitere Jahre oder sogar länger.
Unterschiedliches Paarungsverhalten
Wasserfroschmännchen klammert sich an das Weibchen
Die verschiedenen Amphibien zeigen ein unterschiedliches Paarungsverhalten. Molche und fast alle Froschlurche paaren sich im Wasser, Salamander und Geburtshelferkröte an Land. Bei den Froschlurchen werden die Eier nach der Eiablage befruchtet. Bei den Molchen und Salamandern erfolgt die Befruchtung im Körper des Weibchens. Haben die Männchen ein paarungswilliges Weibchen gefunden, setzen sie eine sogenannte Spermatophore ab. Sie dirigieren dann das Weibchen so, dass dieses die Spermatophore in die Geschlechtsöffnung aufnehmen kann.
Lebensweise
Alle adulten Amphibien ernähren sich räuberisch. Je nach Jahreszeit und Aufenthaltsort sind die Beute eher kleinere Wassertiere oder Landtiere, wie Würmer, Schnecken oder irgendwelche Gliederfüßler. Gewisse Molcharten, wie der Bergmolch, fressen oft auch den Laich anderer Arten.
Mehr oder weniger bald nach der Fortpflanzungszeit verlassen die meisten Amphibienarten das Laichgewässer wieder. Sie ziehen in ihre Landlebensräume, wo sie den Tag meist gut versteckt verbringen. Amphibien sind wechselwarm, das heißt, sie können ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren. Da sich der Körper, der Umgebungstemperatur anpasst, müssen sie jeweils wie die Reptilien eine für sie geeignete Stelle suchen. Den Winter verbringen die Frosch- und Schwanzlurche auch an Land. Bei bestimmten Arten, wie beispielsweise den Wasserfröschen und dem Grasfrosch, gibt es aber auch immer wieder Fälle einer Überwinterung im Gewässer.
«Amphibienrufe»
«Die Ringelnatter»
«Überwinterungsstrategien der Wasserbewohner»
Feinde und Gefahren
Wie die meisten Wildtiere sind auch die Amphibien zahlreichen Gefahren und Feinden ausgesetzt. Die mit Abstand größte Gefahr geht von uns Menschen aus. Wegen der massiven Lebensraumzerstörungen der vergangenen Jahrzehnte sind vielerorts früher häufige Arten verschwunden. Eine große Gefahr geht vom Straßenverkehr aus, der oft die Wanderrouten zwischen Winterverstecken und Laichgewässern quert. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass die hohe Dichte unserer geliebten Hauskatzen ein großes Problem darstellt. Dabei haben die Amphibien eigentlich bereits genug natürliche Feinde.
Eine große Zahl von Krankheitserregern und Parasiten, wie Bakterien, Pilze, Würmer und Egel, kann die verschiedenen Lebensstadien befallen. Neben diesen meist nicht sichtbaren Feinden gibt es zahlreiche Prädatoren. Dazu zählen Vögel, wie beispielsweise der Graureiher, Marderartige, wie der Iltis und der Fischotter, aber auch Schlangen, wie die Ringelnatter. Die Amphibienlarven werden oft von Großlibellenlarven, hydrophilen Käfern und deren Larven sowie Fischen gejagt und gefressen.
«Gefährlicher Pilz»
«Die Ringelnatter»
«Fischotter»
«Libellen»
«Hydrophile Käfer»
Iltis
Gefährlicher Pilz
Weltweit wird ein dramatischer Rückgang bei den Amphibien beobachtet – man spricht sogar von einem globalen Amphibiensterben. Mitverantwortlich ist höchstwahrscheinlich eine neue Amphibienkrankheit, die durch einen Pilz verursachte Chytridiomykose. Sie wurde Ende des vergangenen Jahrhunderts erstmals in Australien und Zentralamerika nachgewiesen, wo sie zu Massensterben geführt hat. In Europa kam es bisher erst in Spanien zu Massensterben unter den Amphibien. Der Pilz kann die verhornten Hautpartien aller Amphibienarten befallen. Es scheinen aber nicht alle Arten gleich empfindlich zu reagieren. Ob das Sterben durch stark verminderte Hautfunktionen oder durch Pilztoxine verursacht wird, ist noch nicht geklärt. Äußerlich erkennt man bei den befallenen Tieren praktisch nichts, die Tiere zeigen aber ein lethargisches Verhalten.
Um eine Verbreitung dieser ansteckenden Krankheit zu verhindern, sollten keine Amphibien in andere Gewässer gebracht werden. Fachleute und Amphibienfreunde sollten sich auch bewusst sein, dass sie über ihre noch feuchten Ausrüstungsgegenstände (Netze, Stiefel, Gefäße usw.) die Pilzsporen verbreiten können.
Grasfrosch auf der nächtlichen Wanderung zum Laichgewässer
«Nachtexkursionen ans Wasser»
Beobachtungstipps
Wenn Sie sich überwinden können, in einer regnerischen Frühlingsnacht ein bekanntes Amphibiengewässer aufzusuchen, werden Sie sicher sehr viele Amphibien entdecken. Nehmen Sie ein Amphibienbuch mit und versuchen Sie, die verschiedenen Arten zu unterscheiden. Bitte bewegen Sie sich sehr vorsichtig, damit Sie auf keine Tiere treten. Wenn Sie mit dem Auto anreisen, sollten Sie auf keinen Fall bis zum Gewässer fahren.
Nach dem Ablaichen lässt sich die Entwicklung der Eier und der Larven auch bei Tag gut beobachten. Achten Sie auch auf die verschiedenen Fressfeinde. Obwohl es praktisch und interessant wäre, sollten die Larven möglichst nicht oder nur kurz in ein Aquarium gebracht werden. Draußen am Gewässer haben Sie zudem immer eine Chance, noch andere neue und erstaunliche Beobachtungen zu machen.
Fragen
› | Sind alle Amphibienarten auf Laichgewässer angewiesen? |
› | Wie lassen sich die Larven der Schwanzlurche von denen der Froschlurche immer unterscheiden? |
› | Welche Amphibienart sucht normalerweise als erste die Laichgewässer auf? |
› | Wie ernähren sich ausgewachsene Amphibien? |
› | Durchlaufen alle Amphibien eine Metamorphose? |
› | Warum sollten Amphibien nicht in andere Gewässer transportiert werden? |
Antworten
Produzenten, Konsumenten und Destruenten
In allen Ökosystemen lassen sich die Arten in zwei oder – nach anderer Sichtweise – auch drei grundlegende Gruppen einteilen, die sich bezüglich ihrer Ernährungsweise unterscheiden. Pflanzen, Algen und Cyanobakterien können aus Wasser, Kohlendioxid, mineralischen Stoffen (Nährsalze) und Sonnenlicht organische Verbindungen (Zucker, Proteine und Fettsäuren) aufbauen. Diese organischen Verbindungen brauchen alle Lebewesen zum Aufbau und zur Erhaltung ihrer Körper. Diese Lebewesen werden als autotrophe (selbsternährende) Organismen bezeichnet, da sie diese Stoffe selber synthetisieren können. Sie versorgen aber nicht nur sich selber, sondern liefern die Nahrung für alle Arten, die diese lebensnotwendigen organischen Verbindungen nicht selber herstellen können. Zu diesen heterotrophen (sich von anderen ernährende) Organismen gehören die Tiere, die Pilze und die Bakterien. Organismen aus beiden Gruppen produzieren bei der Verbrennung der Nahrung in ihren Zellen Kohlendioxid, das von den autotrophen Arten wieder verwertet wird.
Nach einer anderen Einteilung bezeichnet man die autotrophen Organismen als Produzenten. Bei den heterotrophen Organismen werden Konsumenten, die sich von lebenden Organismen ernähren, und Destruenten, die abgestorbene Organismen vollständig abbauen (bis zu den anorganischen Bestandteilen), unterschieden.
In einem Ökosystem führen diese Aufbau-, Umwandlungs- und Abbauprozesse zu einem biologischen Gleichgewicht. Ändert sich auf einer Ebene etwas in sehr kurzer Zeit und in großem Umfang, kann es zu einem vorübergehenden Ungleichgewicht kommen. So führen viele Nährstoffe, die beispielsweise durch Dünger ins Wasser gelangen, zu einem massiven Algenwachstum, auch Algenblüte genannt. Die Algen färben das Wasser grün und lassen auch weniger Licht in tiefere Wasserschichten gelangen. Der Abbau dieser Algen verbraucht viel Sauerstoff, zudem produzieren die Algen häufig auch toxische Substanzen.
Starkes Algenwachstum im Uferbereich eines Sees
Nahrungsnetz
Pflanzen werden von Pflanzenfressern gefressen, diese wiederum von Fleischfressern, und vielleicht kommt dann noch ein größerer Fleischfresser (oder der Mensch). Die Endglieder werden nach ihrem Tod von Destruenten (Zersetzern) wieder zu Pflanzennährstoffen abgebaut, der Kreis schließt sich. Die Vorstellung von solchen Nahrungsketten, bei denen verschiedene trophische Ebenen unterschieden werden, ist nicht grundsätzlich falsch. Die Wirklichkeit ist aber komplexer.
Die Wechselbeziehungen in einem Lebensraum oder einem Ökosystem sind extrem vielfältig und können immer wieder wechseln (zum Beispiel je nach Jahreszeit). Unter natürlichen Bedingungen brechen solche Systeme auch nicht zusammen, wenn einzelne Glieder ausfallen, weil normalerweise genügend Verbindungen zwischen den Komponenten bestehen. Es ist daher sinnvoller, von einem Nahrungsnetz zu sprechen.
Stark vereinfachtes Schema eines möglichen Nahrungsnetzes
Der Graureiher steht auf einer hohen trophischen Ebene.
Gewässer mit einem geringen Angebot an Nährstoffen (beispielsweise Gebirgsbäche) weisen eine relativ kleine Anzahl an Wasserpflanzen und Tieren und eine geringe Artenvielfalt auf. Der Stoffkreislauf verläuft hier langsam. In nährstoffreicheren Gewässern wie in Weihern und Flüssen im Tiefland sind die Individuen- und Artenzahlen deutlich höher. Der Stoffkreislauf läuft schneller ab.
Trophische Ebenen
Sämtliche Arten, die an der gleichen Stelle einer Nahrungskette stehen, befinden sich auf demselben trophischen Niveau. Stark vereinfacht, stehen zuunterst die Produzenten. Danach folgen die Pflanzenfresser und schließlich die Prädatoren. Da es auch unter den Prädatoren Jäger und Gejagte gibt, definiert man sogenannte Top-Prädatoren. Diese haben keine natürlichen Feinde, stehen also zuoberst oder am Ende der Nahrungskette. Es ist nicht immer einfach, eine Art einem trophischen Niveau zuzuordnen. So können zum Beispiel Allesfresser ganz unterschiedlichen Niveaus zugeordnet werden. Oft nicht berücksichtigt werden die Destruenten und die Parasiten.
Beobachtungstipps
Suchen Sie sich einen ruhigen und gemütlichen Beobachtungsplatz an einem vielfältig belebten Gewässer. Beobachten Sie eine gewisse Zeit, was sich alles im und am Wasser bewegt. Vielleicht können Sie auch Interaktionen beobachten. Versuchen Sie, einige der Tierarten grob zu bestimmen. Zeichnen Sie dann ein Nahrungsnetz mit diesen Arten. Mit der Zeit können sie weitere Arten ergänzen.
Fragen
› | Worin besteht der Unterschied zwischen einer Nahrungskette und einem Nahrungsnetz? |
› | Welche grundsätzlichen Prinzipien der Nährstoffgewinnung gibt es? |
› | Nennen Sie einen Top-Prädator für einen Gewässerlebensraum. |
Antworten
Die Ringelnatter – eine Wasserschlange
Schwimmende Ringelnattern sind meist schon aus größerer Distanz gut zu erkennen
An einem naturbelassenen Stillgewässer sieht man oft Wellenbewegungen, die von Tieren verursacht werden. Häufig ist es so, dass man den Verursacher gar nicht sieht. Aber da bewegt sich plötzlich wieder etwas im Wasser. Ein Kopf hebt sich über die Wasseroberfläche, gefolgt von einem langen dünnen Körper, der sich durch das Wasser schlängelt – eine Wasserschlange! Sehr elegant und mühelos, aber überraschend schnell gleitet sie durchs Wasser. Ist sie auf der Jagd oder auf der Flucht?
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