Kitabı oku: «Lieblingsplätze in und um Garmisch-Partenkirchen», sayfa 2

Yazı tipi:

4 Wo die Murmeltiere baden
Krün: Soiernhaus und Soiernsee

Zunächst braucht es einen guten Trab. Oder ein Rad. Denn lange Zeit zieht sich die Forststraße fast eben an der Isar entlang. Vom Start in Krün aus läuft man eine gute halbe Stunde, dann steigt der Weg sanft an und aus dem Trab wird automatisch ein Trott, der den Wanderer hinauf zur Fischbachalm führt, deren satte umliegende Wiesen Sommer für Sommer als Weide genutzt werden.

Hier teilt sich der Weg und ein weiterer Trab mit folgendem Trott ermöglicht den familienfreundlichen Aufstieg zum Soiernhaus, indem erst ein Stück bergab der sogenannte Hundsstall durchquert wird und sich die Sicht beeindruckend zum frei stehenden Felssattel öffnet. Auf diesem thront mit bronzen beschienenem Dach das Soiernhaus oberhalb eines stattlichen Wasserfalls. Dieser Thron aber will erklommen werden. In bester Wirtshaus- und Zielsicht läuft man noch einmal gute anderthalb Stunden. Schneller und spektakulärer geht es über den Lakaiensteig, der am Hang entlang über Sandreißen – Geröllfelder – und Felsvorsprünge weniger an Höhe verliert, dafür aber tiefe Einblicke parat hält. Nur schwindelfrei und trittsicher sollten Sie diesen Weg begehen, der kleinere Kraxelstellen, seilgeführte Passagen und die erwähnten Hinabsichten ins Tal vergönnt.

Wenn man das Ziel auch schon lange vor Augen hat, dauert es dennoch auf beiden Wegen insgesamt etwa drei Stunden, das Soiernhaus zu erreichen, das unter sympathischer Leitung durch ein sehr freundliches junges Wirtspärchen mit Käsknödln und frisch renovierten Schlafplätzen überzeugt. Zehn Minuten hinterm Haus aber erreicht der noch nicht müde Wanderer einen im Soierngraben wohl versteckten Gebirgssee, den man leicht als Zugabe umrunden, die Füße kühlen oder die dort wieder ansässigen Murmeltiere beobachten kann. Danach fällt auch die Entscheidung leichter, ob der Rückweg in Trab oder Trott absolviert wird.

Geübte Traber können die Tour mit dem Gipfel der Schöttelkarspitze krönen. Die Strecke von Krün zur Fischbachalm ist eine beliebte Mountainbikestrecke.


4

Sie erreichen das Soiern­haus auf den gut ausgeschilderten Wegen von Wallgau aus oder dem Wanderparkplatz

Griesweg 4

82494 Krün

www.sektion-hochland.de

Tourist-Information Krün

Rathausplatz 1

82494 Krün

08825 1094

www.alpenwelt-­karwendel.de

5 Schwimmen in der Liebeskulisse
Garmisch-Partenkirchen: Vom Geroldsee zum Barmsee ab Schlattan

Selbst die Macher der ARD-Telenovela Sturm der Liebe konnten dem Charme des Geroldsees (offiziell Wagenbrüchsee) nicht widerstehen. Auf der Suche nach idyllischen Drehorten für den Vorspann des ewigen Liebesreigens am Nachmittag entschied man sich für den malerischen Steg am versteckten Badesee, um das schmachtende Paar vor den Kameras zu positionieren. Es bietet sich aber auch an, dieses romantische, von Bergwiesen umzingelte Gewässer, das auf halber Strecke unserer Genusstour liegt.

Diese beginnt am Gschwandtnerbauer: Hier verlässt man Garmisch-Partenkirchen unterhalb des Estergebirges in Richtung Isartal. Die wenigen Prachthöfe von Gerold, die auf ihren Sonnenalmen daliegen, ermöglichen einen ersten Stopp. Eines der Häuser bietet aufgrund der Schönheit dieses Bergdorfes selbst dem früheren Ski-Ass Rosi Mittermaier einen stillen Rückzugsort. Gerold liegt vor dem beliebten Badesee mit besagtem Soapsteg, von dem aus man geschwind ins sommerlich warme Moorwasser tauchen kann. Zwei Bäuerinnen überlassen den Badehungrigen ihre Wiesen für einen marginalen Geldbetrag, dafür gibt es weder Verpflegung noch sanitäre Anlagen an diesem Tourabschnitt.

Nach dem Bad in der Fernsehkulisse führt der Seengenuss weiter zu Grub- und Barmsee, die ebenfalls moorig entstanden sind und bereits von den Römern nicht nur zum Flößen, sondern sicher auch zum Planschen genutzt wurden. Hier warten eine Einkehr und Badeanstalt beim weitläufigen Barmsee und dem dahintergelegenen, wohl versteckten Grubsee. Jetzt kann der Wassersportler alle guten drei Badeplätze vollmachen, wenn dem Besucher die zwei Seen bislang noch nicht genügen. Es muss ja nicht immer die Liebe vor der Kamera sein, denn die Schönheit dieser drei unterschiedlichen Seen, die sich mit einer Wanderung verbinden lassen, reicht schon, um ins Schmachten beim Schwimmen zu verfallen.

Der Geroldsee bietet sich auch für einen faulen Badetag an. Ein kleiner Parkplatz im Ort Gerold ermöglicht den Zugang zu beiden Seeufern.


5

Ausgeschilderte Tour mit wenig Höhenunterschieden vom Gschwandtnerbauer aus oder von der Pfeiffer-Alm

Schlattan 8

82467 Garmisch-Partenkirchen

08821 2720

Folgen Sie den beschilderten Wegen zum Gerold- und Barmsee. Der Rückweg ist auch per Bus möglich.

6 Zwischen Seen und Dreitälerblick
Krün: Von der Elmau auf die Ederkanzel

Diese Rundtour für alle Jahreszeiten führt uns von der Elmau aus zu Mittenwalds schönsten Erholungsorten. Der Weg ist abwechslungsreich und bietet zwei sehr verschiedene, doch wunderschöne Bergseen. Vom Schloss Elmau aus wandern wir am Ferchenbach entlang zum gleichnamigen dunkelgrünen See, der vor allem durch die klaren Spiegelungen der umliegenden Bergriegel besticht. Einmal umrundet, steigt der Weg sanft in Richtung Lautersee, der jedoch erst einmal hinter uns bleibt, da wir knapp eine Stunde vom Ferchensee zur Ederkanzel aufsteigen.

Die Bezeichnung Kanzel benennt diesen Aussichtspunkt mit Wirtschaft am besten. Der Dreitälerblick von der Leutasch über das Isartal in Richtung Tirol und das bereits durchlaufene Ferchenbachtal zeichnet den frei stehenden Minigipfel aus, dessen Hütte für Forellen bekannt ist. Genügend Gewässer um die Kanzel liefern den frischen, später kross gebratenen Fisch, der hier oben mit dem Dreifachpanorama gleich noch besser schmeckt. Eigentlich als Hochstand für die Jagd um 1900 angedacht, der aufgrund der exponierten Lage sicherlich reiches Wildbret zusammenschießen ließ, gibt es seit über 75 Jahren nun eine Raststation auf der Ederkanzel. Gleichzeitig liegt hier quasi direkt auf der Gastterrasse die Ländergrenze zum benachbarten Österreich. Man pausiert sozusagen im Zweiländereck mit Dreitälerblick auf einer Zweiseentour mit einmaliger Sicht.

Der Abstieg zum Lautersee über die Forststraße fällt danach leichter, lockt doch ein zweiter Ausflugssee mit sommerlicher Badegelegenheit und dem malerischen Kapellchen inmitten von Buckelwiesen und sonnenbeschienenen Lichtungen zum Rasten. So mancher Mittenwalder spaziert nur hierher oder lässt sich im Winter per Kutsche anfahren. Unsere Runde führt zurück zum Schloss, wobei wir erneut den Ferchensee auf dem Rückweg umrunden.

In Elmau prangt an der Straße das Promibankerl des letzten G7-Gipfels, auf dem Sie wie bereits Merkel und Obama Platz nehmen können.


6

Folgen Sie den ausgeschilderten Wegen beginnend am Schloss Elmau

In Elmau 2

82493 Krün

08823 180

www.schloss-elmau.de


Über den Ferchensee erreichen Sie die Ederkanzel. Die Tour lässt sich mit der Geisterklamm verbinden oder direkt von Mittenwald über den Lautersee gehen.

7 Musikalisch wässriger Bummel
Mittenwald: Obermarkt und Gries

»… der Ort ohne Moral und Tugend, Mittenwald, das Grab meiner Jugend …« Stationierte Bundeswehrsoldaten dichteten einst den Spottvers über ihre Erfahrungen in der Karwendelgemeinde. Wie es dort mit der Moral aussieht, sei dahingestellt und der Privatsphäre überlassen, doch dass die Mittenwalder aus ihrer Erinnerung eine Tugend und aus ihrem Ort ein Schmuckstück gemacht haben, ist zweifelsfrei erwiesen.

Bei einem Bummel über den Obermarkt und durch das alte Ortsviertel Gries schlendert man an eingesessenen Handwerksläden vorbei, kann Speck und Käse probieren und die beiden wichtigen Motoren der kleinen Gemeinde im hölzernen Denkmal betrachten. Am Ufer des Marktbaches steht eine verkleinerte Flößerdarstellung, die an vergangene Fuhrwirtschaft erinnert.

Die wertvollen Violinen wurden freilich nicht in der gischtenden Isar gen Norden getrieben. Doch der Geigenbaum, eine geschickte Skulptur, aus der sich das Instrument sprichwörtlich he­rausschält, weist auf die Musikmachertradition hin – zusammen mit dem bronzenen Geigenbaupionier Matthias Klotz am Kirchplatz. Genussmoral neuerer Art vertreibt Tabakhändler Hornsteiner mit eigens aufs Karwendel abgestimmtem und benanntem Schnupftabak. Als Jugendgrab oder Genussmoral verkauft der Rauchspezialist diesen seit 1924 an gleicher Stelle.

Spaziert man weiter in Richtung Gries, fallen die bemalten alten Bürgerhäuser mit satten Geranienbalkonen auf, die hier als frühes Handelszentrum den Pulsschlag der Wirtschaft angaben. Einst feilschten hier auf dem Bozener Markt italienische Händler, heute gibt es Schafwolle und Tracht für die Gäste. Ebenso flink wie der Warenverkehr plätschert in kleinen Rinnen der Gemeindebach durch den immer noch Obermarkt genannten Ortskern. Zwar zu klein zum Flößen, doch schnell genug, um von Tugend und Moral eines geschäftigen Ortes zu erzählen.

Neben Shoppingbummeln und Ortsbesichtigung lässt sich der Spaziergang gut mit dem Besuch des Geigenbaumuseums und der Peter-und-Paul-Kirche verbinden.


7

Auf dem Mittenwalder Obermarkt findet etwa alle fünf Jahre der Bozner Markt statt

Startpunkt für einen Bummel: Kirche St. Peter und Paul

Matthias-Klotz-Straße 2

82481 Mittenwald

www.erzbistum-­muenchen.de

Tourist-Information Mittenwald

Dammkarstraße 3

82481 Mittenwald

08823 33981

www.alpenwelt-­karwendel.de

8 Auf der richtigen Saite
Mittenwald: Geigenbaumuseum

Ein einzelner tüchtiger Handwerker mit Namen Matthias Klotz brachte anno 1685 den Geigenbau in den Marktort Mittenwald. 330 Jahre später blickt der kleine Ort an der Tiroler Grenze mit einem eigenen Museum auf die Geschichte der Instrumentenfertigung zurück, die mehr Einfluss auf den Ort hinterlassen hat als der zeitweise dort veranstaltete Bozener Markt. Denn während Händler und Waren kamen und gingen, etablierte sich die diffizile Handwerkskunst des Geigenbaus als noch immer feste Größe der Gemeinde. Das merkt man im Geigenbaumuseum.

Dort lernt der Besucher, wie besagter Klotz in Padua über das Lauten- und Violamachen schließlich zur Violine kam. Im Werdenfels als erster und damit unabhängig von Zünften konnte er mit seinen Söhnen die handgemachten Geigen an den etablierten Handelsstraßen verkaufen – frühe Werke sind im Museum zu betrachten.

Dass sein Plan aufging, beweist das noch immer lebendige Handwerk der kunstsinnigen Mittenwalder, die sich neben dem Schwerpunkt auf dem barocken Geigenbau selbstbewusst im Museum präsentieren. Immerhin spielte selbst der Klassiker Mozart gerne auf einer Mittenwalderin.

Auch dem unmusikalischen Besucher wird in historischem Ambiente das Handwerk und die Kunst, ein Instrument zu bauen, nahegebracht. Anhand von Audiostationen und sehr modern gehaltenen Exponaten zu Material und Fertigungsprozess taucht man ein in den Klang von Bratsche und Laute. Historisches Filmmaterial über Handwerk und Schule entschlüsseln nebenbei ein musikalisches Liebesgeheimnis: Viele der weiblichen Schülerinnen, die in Mittenwald das Geigenhandwerk erlernten, blieben gleich bei einem ortsansässigen Geigenmacher hängen, heirateten und führten das Geschäft gemeinsam. So verschlug es Damen etwa aus dem fernen Norden als Lehrlinge nach Mittenwald – und sie blieben fasziniert vom Musikmachen und von den Musikmachern hier.

Neben dem Museum können Sie im Zentrum von Mittenwald mehrere Geigenbaubetriebe besichtigen. Dann kann direkt bei der Fertigung zugesehen werden.


8

Geigenbaumuseum

Ballenhausgasse 3

82481 Mittenwald

08823 2511

www.geigenbaumuseum-mittenwald.de

9 Für große und kleine Kobolde
Leutasch: Geisterklamm

Da haben sie sich wirklich etwas einfallen lassen, die Leutascher und Mittenwalder, die ihre Klamm in zwei Jahren zu einem Ausflugsziel der besonderen Art umgebaut haben. Ideal für Kinder und Familien kann man hier spektakuläre Wasserfälle und Fluten aus der Höhe erleben, viel über Natur und Wald lernen und dabei einen gemütlichen Nachmittagsspaziergang unternehmen.

Über in den Stein montierte Stahlbrücken kann man die ganze Klamm von oben beobachten und läuft auf gut ausgebauten Gitterwegen, die durch die Beine den Blick in den Abgrund erlauben. Sicherlich ein großer Eingriff in die Natur, der hier aber ein intensives Lernen ermöglicht. Klammkobold und Geisterbild berichten an den vielen interaktiven Stationen und Tafeln allerhand über Eiszeit, Wasser und Waldbewohner. Die kleinen und großen Geisterfreunde können sich beim Echotrichter ausprobieren und den nächsten Kobold suchen. Über mehrere verschieden lange Routen lässt sich die Klamm bequem in maximal zwei Stunden durchlaufen. Über Panoramabrücken sind die Wege verbunden. Dazu ist die Erlebnisklamm von Leutasch und Mittenwald gut erreichbar. Tief drinnen und versteckt trifft man dann neben den lehrenden und erklärenden Kobolden der Bildtafeln auch einen in den Fels gesperrten Geist, der ein wenig in sich gekehrt vor sich hinmurmelt und weniger erschreckt als amüsiert. Wenn Sie diesen gefunden haben, können Sie den ebenfalls gut ausgestalteten Waldweg zurück über den Gletscherschliff nehmen und beim dortigen Wirtshaus mit Biergarten, in dem die Gänse schnattern, das Gelernte vertiefen. Denn diese Geister sind nicht allzu gruselig, dafür aber unterhaltsam und lehrreich. Die kleinen Kobolde werden die Spiele und Stationen lieben, während die größeren die Schluchten genießen. Mit Kindern ein Muss.

Den sprachinteressierten Wanderer werden die vielsprachigen Infotafeln erfreuen, wenn er die Übersetzungen der Sagengestalten etwa auf Italienisch liest.


9

Geisterklamm Leutasch

A-6105 Leutasch

www.leutascher-geisterklamm.at


Beschilderter Zugang aus Mittenwald über den Klammkiosk Mittenwald Schanz

an der St 2042 kurz vor der österreichischen Grenze.

10 Kleiner Bach ganz groß
Scharnit: Isarursprung an den Flüssen

Für diesen besonderen Ort verlassen wir kurz den Landkreis, ja sogar das Land. Denn in der Nähe des österreichischen Grenzorts Scharnitz, nur wenige Kilometer hinter Mittenwald, springt aus dem Karwendelgebirge ein »kleiner Bach«, wie der bayerische Barde Willy Michl in seinem berühmten Isarflimmern singt.

Erst mal angekommen versteht man schnell, was der »Isarindianer« da meint. Die Quellen der Isar sind nämlich so unscheinbar, dass man sich ernsthaft wundert, wann daraus dieser waschechte Fluss wurde, dessen steiniges Bett fast den gesamten Weg von der Straße zum Bach flankiert.

Und genau darin liegt die Faszination dieses Ortes. Wenn die Morgensonne die sattgrünen, sanft umflossenen Mooskissen zum Glitzern bringt, begreift man hier ganz natürlich und unpathetisch, was so manche Kalenderweisheit und Glückskekslyrik zum Inhalt hat: Dass klein sein muss, was groß werden will.

Ja, wir sind hier wirklich an der Isar! Dieses bisschen nasser Waldboden wird sich, angefeuert von unzähligen Steinmännchen, schon bald zu der smaragdfarbenen Schönheit entwickelt haben, die zwar letztlich nur der viertlängste Fluss Bayerns ist, aber wie kein anderer Lebensader, Wahrzeichen und Inbegriff für bayerisches Dolce Vita.

Im Rahmen eines Schulprojekts wurde rund um die Quellen von Scharnitzer Kindern und Jugendlichen ein großzügiger Rastplatz geschaffen, der neben Spielstationen und Sitzgelegenheiten auch einige informative Schautafeln bietet, die dieses und andere Geheimnisse für uns lüften: Es ist nicht eine einzelne Quelle, die hier entspringt. Nein, der Isarursprung (die Einheimischen nennen dieses kleine Paradies »An den Flüssen«) besteht je nach Jahreszeit aus bis zu 30 eigenständigen Quellbächen, die das reizende Rinnsal in kürzester Zeit zum reißenden Bergbach werden lassen.

Den Ort erreicht man am besten in Form einer unanstrengenden Radltour über Forststraßen, die auch mit dem Stadt- oder Kinderrad sehr gut möglich ist.


10

»Isarflimmern mitten im Paradies«

An den Flüssen

Wanderparkplatz Karwendeltäler

A-6108 Scharnitz

Infozentrum Scharnitz

Hinterautalstraße 555b

A-6108 Scharnitz

+43 (0)508 80540

www.scharnitz.tirol.gv.at

Der Loisach entlang – Von Eschenlohe zur Zugspitze


11 Durchs Moos in die Berge
Murnau: B2 zwischen Murnau und Eschenlohe

Im ersten Moment mag es keinen rechten Sinn ergeben, dass hier ausgerechnet eine Straße zum Lieblingsplatz erklärt werden soll. Den Sinn darin kann allerdings nur anzweifeln, wer sie nicht kennt, die Bundesstraße 2 von Murnau nach Eschenlohe (ja, die Fahrtrichtung ist wichtig).

Nur wenige Kilometer lang ist diese faszinierende Lieblingsstrecke, die im Wesentlichen aus einer Art Birkenallee besteht, die sich durch das Murnauer Moos zieht, schnurgerade auf die immer massiver sich auftürmende Gebirgslandschaft von Garmisch-Partenkirchen zu.

Darin allein liegt schon ein unabsprechbarer Reiz. Doch das Besondere an diesem Streckenabschnitt ist seine Chamäleonhaftigkeit, mit der er dem Zyklus der Jahreszeiten huldigt, den Sonnenstand feiert und mit dem Wetter spielt wie ein kleines Kind. Mit jedem Winkel, den die Sonne sich in ihrer Neugier sucht, erscheint das Naturschutzgebiet, das wir durchqueren, in völlig veränderter Pracht.

Es spielt deshalb keine Rolle, wie oft man die Strecke schon gefahren ist, wie gut man sie zu kennen glaubt: Hier ist keine Fahrt wie eine andere. Ob Raureif in der Morgensonne glitzert oder Berge in der Abendsonne glühen. Ob das Herbstlaub ein weiteres Mal beweist, wie elegant bunt sein kann, oder die schneeweiße Winterlandschaft die klirrenden Minusgrade förmlich herausschreit. Und dieser Nebel! Gewitter, Regen, Wolkenbruch … Hier wird jede Wetterkapriole zu einem atemberaubenden Schauspiel, das wir trocken, warm und bequem vom Auto aus beobachten dürfen.

Irgendwann, wenn die Bäume dichter werden und trostloser, weil sie jetzt ein Gewerbegebiet verdecken müssen, wenn wir ob der Geschwindigkeitsschilder den Fuß vom Pedal nehmen, dann wird uns klar, dass es das für dieses Mal schon wieder war. Aber es hat sich gelohnt. Wieder einmal.

Anreisende und Heimkehrende, die es nicht allzu eilig haben, verlassen die Autobahn an der zehnten Ausfahrt in Richtung Murnau und nehmen von dort aus die B2.


11

Die Bundesstraße 2zwischen 82418 Murnau und 82438 Eschenlohe bietet eine wandlungsfähige Alternative zur Autobahn.

12 Von Römern und Fledermäusen
Eschenlohe: Kalvarienberg Eschenlohe

Fast kitschig wirkt das kleine Kirchlein auf dem Kalvarienberg, wie es bis hin zu Autobahn und Bundesstraße leuchtet. Wird es doch nachts angestrahlt und steht günstig auf dem Festbüchel, wie ihn die Eschenloher nennen. Viel zu selten begeht man ihn, den kleinen Dorfhügel, mit dem Kreuzweg und der Nikolauskapelle. Früher stand dort die Feste Eschenlohe, an die der verbliebene Burggraben erinnert. Am Fuße des Hügels befindet sich ein Tunnel, in dem heute Fledermäuse nisten: Er wurde mittlerweile mit Bewegungsmeldern ausgestattet und der Besucher kann dort mehr über die nachtaktiven Tiere erfahren. Einst diente er jedoch ganz anderen Flugobjekten – die Firma Messerschmitt nutzte den ausgehöhlten Felsen als Flugzeughangar. Später versteckte sich die Bevölkerung hier im Bunker vor Fliegerangriffen. Heute dient der Stollen als Zubringer zu einem der beiden Wege auf den Büchel.

Den Kalvarienberg erreicht man leicht über den meist von in der Nähe wohnenden Katzen bewachten Steig beim Stollenausgang und in keinen zehn Minuten sitzt man vor der Kreuzigungsgruppe an der Kapelle, dem vielleicht schönsten Mittagspicknickplatz im Oberland. Dort oben erstreckt sich der Blick bis nach Murnau und zum Moos, zurück an der Loisach entlang und über den Ort. Dank der in alle Richtungen weisenden Aussichtsbankerl können Sie hier mittig einen großen Teil des Werdenfelser Landes übersehen. Die üblicherweise verschlossene Kirche wirkt übrigens aus der Ferne hübscher als von innen. Ein Blick durch das Fenster genügt.

Der angrenzende Wald- und Römerlehrpfad vermittelt Kenntnisse über die Vorgeschichte des Kalvarienberges. Folgen Sie dazu einfach dem gemalten Eichhörnchen oder dem echten Kater wieder hinab in den Fledermausstollen und von der Aussichtshöhe in die geschichtliche Tiefe dieses idealen Pausenplatzes auf dem Weg von Garmisch nach Murnau.

Packen Sie sich eine Brotzeit aus dem Ort ein und genießen Sie eine ganz besondere Mittagspause auf den Bänkchen an der Aussichtshöhe.


12

Den Kalvarienberg Eschenlohe erreichen Sie auf der Landstraße nach 82438 Eschenlohe. Dort können Sie direkt am Bahnübergang parken und kommen durch den Stollen und einen der angelegten Wanderwege zum Festbüchel.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

Türler ve etiketler
Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
232 s. 171 illüstrasyon
ISBN:
9783839270226
Yayıncı:
Telif hakkı:
Автор
İndirme biçimi:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip