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Kitap hakkında
In Stern Nr. 300 entfaltet Annie Hruschka eine vielschichtige Erzählung um den unscheinbaren Eintrag eines Himmelskatalogs, der zur Achse für Erinnerung, Verlust und Erkenntnis wird. Die Prosa verbindet mikrologische Beobachtung mit essayistischer Reflexion; Logbucheinträge, Kartenfragmente und intime Notizen werden zu einer montageartigen Komposition, die das Messen der Welt mit dem Vermessen des Selbst spiegelt. Stilistisch präzise, zugleich von poetischer Bildkraft, situieren sich die Kapitel im aktuellen Kontext dokumentarischer Literatur, die wissenschaftliche Sprache, Archivmaterial und fiktionale Imagination produktiv verschränkt. Hinter dieser Form steht eine Autorin, die Recherche als poetische Praxis versteht. Hruschka spürt der Geschichte der Himmelskunde ebenso nach wie den ethischen Implikationen des Benennens: Was bedeutet es, einem Lichtpunkt eine Nummer zu geben? Die Wahl des 300. Sterns – eine Schwellenzahl zwischen Ordnung und Überfülle – deutet auf ihr Interesse am Übersehenen und an der Logik der Kataloge. Aus dieser Spannung entsteht eine Erzählhaltung, die Genauigkeit mit Empathie verbindet. Ich empfehle dieses Buch Leserinnen und Lesern, die intellektuelle Präzision und poetische Verdichtung schätzen. Stern Nr. 300 fordert konzentriertes Mitgehen und belohnt mit überraschenden Einsichten in die Grammatik des Sehens. Für alle, die Literatur an der Schnittstelle von Wissenschaft und Erfahrung suchen.
