Kitabı oku: «Lache Bajazzo», sayfa 17
»Wo hat sie die her?«
»Auf eine Annonce hin, sagte Johann, der schon fünfzehn Jahre im Haus ist. Früher war es ein Vater, ein Conte. Aber den hat sie abgeschafft, als der dumme Krieg kam.«
»Ja, aber das müssen die anderen doch gemerkt haben?«
»Johann sagt, ob Vater oder Mutter, das bleibt sich gleich. Auch für die anderen. Hauptsache, daß der Schein gewahrt bleibt. Denn, wenn so eine Anstandsperson dabei ist, dann kann kein Vorgesetzter was dabei finden, daß die Offiziere bei ihr verkehren.«
»Was du bei deinen Anlagen und der Konstellation hier alles lernen könntest!« rief Agnes. »Wem das noch mal geboten wird! Wer hier so alles verkehrt!« Sie betrachtete sie genau. »Geh mal dahin!« sagte sie, und Cläre ging in das Zimmer nebenan. »Dieser Gang! dieser Wuchs! Ich kenne Hunderte von jungen Mädchen, aber keine hat das!« rief sie entzückt. »Setz dich mal hin!« Cläre setzte sich völlig ungezwungen. »Schlag mal die Beine übereinander! So! und nun lehn dich nach hinten über, den Kopf zurück und zieh den Rock ein wenig hoch – noch ein bißchen! So!«
»Willst du mich photographieren, Mama?«
Aber Agnes stand bewundernd vor Cläre.
»Prachtvoll! prachtvoll!« rief sie. »Unvergleichlich! Komm her!« Sie breitete die Arme ans, und Cläre mußte sich ihr an den Hals werfen.
»Mein schönes Kind!« sagte sie gerührt und drückte sie an sich. »Du wirst schon machen! Aber nur da oben, ganz oben die! Alle mußt du sie fangen! Sie müssen sich nach dir zerreißen und tun, was du willst. Darauf kommt es an, daß du alle unter deinen Willen zwingst und sie deine Macht fühlen. Das ist dann für mich, als wenn ich es wäre!«
Cläre sah ihre Mutter an, erwiderte erst nichts, schüttelte dann den Kopf und sagte:
»Das ist nichts für mich.«
»Was ist denn für dich?« fragte Agnes.
»Darf ich es sagen?«
»Ja.«
»Musik!«
»Was soll das heißen?«
»Laß mich Musik studieren, Mama! Bitte!«
»Bist du verrückt?«
»Erkundige dich bei meiner Lehrerin, ob ich Talent habe!«
»Darauf habe ich nur eine Antwort: ich werde dich auf deinen Geisteszustand hin untersuchen lassen.«
»Aber Mama!«
»Du redest dir doch nicht ein, daß ich auch nur einen Moment lang auf solchen Wahnsinn eingehe?«
»Musik ist das Einzige, was mir Freude macht. Wenn ich auf alles verzichten müßte – solange ich das habe, bin ich glücklich.«
Agnes, die nun wenigstens wußte, worin die Krankheit ihres Kindes – ein anderes Gefühl konnte sie dafür nicht aufbringen – bestand, was schuld war, daß sie sich gegen ihren Willen auflehnte, überlegte, wie man sie am schnellsten und wirksamsten davon heilen konnte.
»Weißt du, wie mir das vorkommt?« sagte sie. »Als wenn der Sohn eines regierenden Fürsten, der für seinen späteren Beruf vorbereitet wird, Gefallen am Reiten findet und sich nun plötzlich in den Kopf setzt, Reitlehrer zu werden. Ich will dich zu einer Herrscherin machen und lasse dich, weil es für dich vielleicht mal eine kleine Chance mehr bedeutet, auch Klavier lernen. Und nun willst du Klavierstunde, oder, wenn’s hoch kommt, Konzerte geben! – Nein, Kind, das ist so widersinnig, daß ich gar keine Worte dafür finde!«
»Ja, wenn mir doch aber gar nichts daran liegt, eine Herrscherin zu werden! Wenn ich in der Musik doch meine Befriedigung finde.«
»Dann sollst du Gott danken, daß du mich hast, die dir die Augen öffnet und dir zeigt, daß du nicht nötig hast, darin deine Befriedigung zu finden. Ich lasse es mir gefallen, wenn du die Musik als Luxus betreibst. Es macht sich sogar sehr nett, wenn du dich bei einem Tee oder einer Soiree, wenn dich alle genügend bewundert haben, an den Flügel setzt und die Leute obendrein noch durch dein Spiel verblüffst.«
»Ich will die Musik ja für mich und nicht für andere treiben.«
»Was willst du? Das wird ja immer verrückter!«
»Es ist doch aber so. Wenn ich meine Musik habe, brauche ich keine Menschen. Sie stören nur!«
»Kind, du machst mich ängstlich. Was sind das für krankhafte Ideen!«
»Was man liebt, will man eben für sich haben. Und ich glaube, daß alle Menschen, die Musik lieben, so fühlen müssen.«
»Na, da frage mal unsere Komponisten, wie sie darüber denken! – Aber sage mir nur, wer bringt dir nur diesen Wahnsinn bei? In deinem Kopf ist der doch unmöglich entstanden?«
»Papa denkt ebenso.«
»Natürlich!! Papa!! Daß ich überhaupt noch frage! Während ich mich abrackere und quäle, sitzt er hier und verdirbt dich. Aber das nimmt jetzt ein Ende. Von heut ab bist du erwachsen! Jetzt beginnt dein Leben! Kein Tag darf mehr verloren gehen. Ganz systematisch. Schritt für Schritt. Und wenn es sein muß, dann opfere ich ein paarmal in der Woche meinen Tee. Das geht jetzt vor. Und du wirst es mir nicht erschweren. Auch kein Dritter! Dafür werde ich sorgen. Und wenn du die Musik wirklich liebst und dir daran liegt, sie weiter zu treiben, dann folgst du mir jetzt. Anderenfalls hört der Unterricht auf!«
»Mama!« rief Cläre entsetzt.
»Du weißt nun Bescheid. Und jetzt zieh dich an und komm mit mir aufs Rennen.«
»Aufs Rennen?« wiederholte Cläre und verzog das Gesicht.
»Ja!«
»Bitte, laß mich . . .«
»Kein Widerspruch! – Und eil dich! Deinetwegen kommen wir schon eine halbe Stunde zu spät hinaus.«
Cläre ließ den Kopf hängen und ging zur Tür. Ehe sie öffnete, wandte sie sich noch einmal um. Aber ehe sie noch etwas sagen konnte, traf sie ein Blick von Agnes, die ihre Absicht erriet. Sie öffnete die Tür und ging mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer.
Auf dem Korridor sagte sie zu Johann:
»Bitte, lieber Johann, rufen Sie doch bei Fräulein Noack an und sagen Sie ihr, ich kann heute keine Stunde nehmen, ich muß mit Mama fort.«
Dann schossen ihr die Tränen aus den Augen, und sie lief in ihr Zimmer. —
Als Carl vom Bahnhof in Potsdam aus in die Königstraße bog und von weitem ein Auto vor der kleinen Villa stehen sah, schlug sein Herz, und er dachte: wenn es doch ihr Wagen wäre! Und als er ihn von weitem an dem schwarzen Lack mit den dunkelgrünen Streifen erkannte, fing er an, zu laufen und war außer Atem, als er am Gartentor anlangte und die Glocke zog. Da er die Begegnung mit Frau Lona gern vermied und Cläres Zimmer nach dem Garten hinaus lag, so ging Carl stets um das Haus herum und durch den Hinteraufgang. Er grüßte freundlich jeden, der ihm begegnete, und klopfte dann an Cläres Zimmer.
Die kannte sein Klopfen genau, rief nie: »Herein!« sondern lief stets zur Tür, riß sie auf, fiel ihm um den Hals und zog ihn ins Zimmer.
Heute war sie mit ihren Gedanken so beschäftigt, daß sie ganz automatisch
»Herein!« sagte, obschon sie nicht ahnte, daß es ihr Vater war und unangezogen vor dem Spiegel stand.
Carl öffnete bedächtig die Tür und trat ein.
»Du bist’s!« sagte Cläre erfreut und ging ihm entgegen. Er hatte einen großen Strauß roter Rosen in der Hand und hielt ein schweres Paket im Arm.
»Ja, Cläre, ich!«
Er schlang den Arm um sie – das Paket fiel auf die Erde – er drückte sie an sich, küßte sie auf den Mund und sagte:
»Alles Gute! mein Kind!«
Cläre nickte ihm zu und sagte:
»Danke, Papa!«
Dann gab er ihr die Rosen.
»Wie gut du bist! – Und so schön sind sie!« Sie streckte ihm die Hand hin und sagte:
»Vielen, vielen Dank!«
Carl bückte sich und hob das Paket auf.
»Ich habe noch etwas,« sagte er geheimnisvoll.
»Du verwöhnst mich aber.«
»Achtzehn Jahre, das muß doch gefeiert werden! Als ich achtzehn war, habe ich mein erstes Drama geschrieben!«
»Zu achtzehn Jahren?«
»Ja,« sagte Carl strahlend und löste den Faden, der um das Paket gewickelt war. »Und ich durfte es sogar meinen Lehrern vorlesen. ›Passen Sie auf!‹ sagte der Direktor zu meinem Ordinarius, ›der Holten wird einmal ein Dichter!‹ Mein Ordinarius machte ein ernstes Gesicht und meinte: ›Schon möglich! Was Vernünftiges wird aus ihm jedenfalls nicht. In der griechischen Grammatik ist er noch immer unsicher.‹ – Ich sehe es, als wenn es heute wäre.«
»Ich denke es mir viel schöner, in die Schule zu gehen und Freundinnen zu haben, statt immer allein unterrichtet zu werden.«
»Ich hätte es mir auch für dich gewünscht. Aber du kennst ja Mama. – So! hier!« Und er reichte ihr zwei dicke Hefte, die sie begierig an sich riß.
»Noten!« sagte sie erfreut, öffnete hastig den Umschlag und rief begeistert: »Verdi! mein geliebter Verdi!«
»Sieh nur weiter!« sagte Carl, der gerührt vor dem Glück seines Kindes stand.
Und Cläre öffnete das zweite Heft; wie ein Jubel kam es ihr aus dem Herzen:
»Fidelio! mein Fidelio!«
Ihre Augen strahlten, sie schloß die Hände fest um beide Hefte, stürzte ohne Rock und Bluse an den Flügel, setzte sich davor und spielte. Und Carl setzte sich ein paar Schritte davon auf einen Stuhl, schloß die Augen und faltete die Hände.
Cläre spielte eben, da gab es einen Ruck an der Tür, sie flog auf, und Agnes stand im Zimmer.
»Zum Teufel!« schrie sie, und ihre Stimme überschlug sich. – Cläres Finger blieben auf den Tasten stehen, als wenn sie angewachsen wären. Carl fuhr, wie elektrisiert, mit einem plötzlichen Ruck kerzengerade in die Höhe und hatte das Gefühl, als wenn er den Boden unter den Füßen verlöre und in der Lust schwebte. »Seid ihr wahnsinnig? Während ich vorn sitze, ein Rennen nach dem anderen versäume und warte, veranstaltet ihr hier in aller Seelenruhe Konzerte! Ihr müßt nicht bei Verstand sein! Alle beide!« – Sie stand jetzt am Flügel, riß die Noten runter, die zur Erde flogen, warf den Deckel zu, daß das Instrument dröhnend aufschrie, zerrte Cläre von ihrem Stuhl und rief: »Verfluchte Zucht! Aber ihr sollt mich kennen lernen! Das ist ja gerade, als wenn man überhaupt nicht da wäre! Wartet!« Sie stieß mit den Füßen die Noten zur Seite, schloß den Flügel zu und zog den Schlüssel ab. »Damit hat’s von heute ab ein Ende!« Sie nahm vom Tisch ein Kuvert auf, das Carl, als Cläre anfing zu spielen, mit heimlicher Freude neben den Spiegel gelegt hatte. »Was ist das?« rief sie, öffnete es und zog ein Opernhausbillett heraus. »Da!« – sie zerriß es und warf es ihr vor die Füße. »Musik existiert von heute ab für dich nicht mehr! – Zieh dich an! Du verträgst, scheint’s, nicht, wenn man dich mit Liebe behandelt! Ich kann auch anders! – Aber der Hauptschuldige bist du!« wandte sie sich an Carl. »Achte lieber auf dich, daß du nicht ganz vor die Hunde kommst! Du bist auf dem Wege dahin! Es ist Zeit, daß man dir das sagt! – Das Kind laß mir! Daran rühr mir nicht! Die ist zu schade! Die kommt schon hoch. Das laß meine Sorge sein. Mit deiner Gefühlsduselei verwirrst du nur ihren Verstand. Den braucht sie nötiger als das dumme Gefühl, das ihr nachher nur im Wege ist, wenn es im Leben mal hart auf hart kommt. Mit solchem Zeug auf ein Kind zu wirken —« und dabei wies sie auf die Noten, »dazu gehört nichts! Darauf fliegt jede!«
»Willst du mir sagen,« fragte Carl, »was du vor hast?«
»Ich verstehe dich nicht.«
»Wie du es anzustellen gedenkst – du sagtest mir ja heute, was du aus ihr machen willst, aber wie soll das geschehen?«
»Jedenfalls nicht auf die Art!«
»Ich meine, es kommt doch vor allem darauf an, daß man einen zufriedenen Menschen aus ihr macht!«
»Soll das etwa heißen, daß, wenn sie dir irgendwas vorspielt, was dich rührt und andere vielleicht auch, und das genügt ihr, und sie ist damit zufrieden, daß ich als Mutter, die genau weiß, was aus ihr werden kann, wenn sie mir folgt, mich dann auch damit zufriedengeben soll?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, mein Lieder, ich habe meine fünf Sinne, Gott sei Dank, noch beieinander.«
»Aber daß ein anständiger Mensch, ein Mensch mit Ueberzeugung aus ihr wird, daran liegt dir doch auch?«
»Anstand und Ueberzeugung!« wiederholte Agnes. »Wenn du nur diese Phrasen beiseite ließest! Es handelt sich bei Cläre ja nicht um ein Jubiläum oder um eine Begräbnisrede. Da werden sie ihr, je nach der Größe ihrer Erfolge und Berühmtheit, schon ihren Anstand und ihre Ueberzeugungstreue bestätigen. Vorläufig aber sind das doch höchstens Dinge, die ihr bei ihrem Aufstieg hinderlich sind.«
»Und das Gewissen?« fragte Carl aus Ueberzeugung.
»Davor behüte sie der Himmel! Denn hat man das erst, dann ist es bestimmt auch schon schlecht. Im übrigen, ob du das nun einsiehst oder nicht: von heute ab führe ich hier Regie. Und die besteht zunächst mal darin, daß du deine Besuche einstellst.«
»Mama!« rief Cläre laut.
»Keine Widerrede!«
»Meine Arbeit wird zunächst darin bestehen, daß ich gut mache, was du verdorben hast.«
»Du wirst mir nicht verbieten, mein Kind zu sehen,« sagte Carl.
Cläre, die jetzt Hut und Mantel anhatte und sich eben die Handschuhe überzog, trat auf Carl zu:
»Das ist unmöglich, Papa! Das darfst du nicht dulden.«
»Das ist ja eine Revolte!« fuhr Agnes auf. »Das sieht ja aus, als wenn ihr euch gegen mich verschworen hättet.«
»Wir wollen ja nur, daß du uns nicht auseinanderreißt,« sagte Cläre bewegt.
»Diese Phrasen!« stöhnte Agnes. »Diese Uebertreibungen! Das hat sie sich schon alles von dir angenommen! Als wenn ihr miteinander verwachsen wäret, daß man euch ›auseinanderreißen‹ müßte.«
»Aber du sagst doch, daß wir uns nicht mehr sehen sollen,« erwiderte Cläre.
»Ich habe erklärt, daß ich die täglichen Besuche nicht mehr dulde, weil sie Gift für dich sind.« Carl zuckte zusammen. »Und dabei bleibt’s! Wenn ihr glaubt, ohne einander nicht auskommen zu können und euch durchaus sehen müßt, so geschieht das von jetzt an bei mir, und zwar in meiner Gegenwart – und ohne Musik.«
»Die schönen Abende!« seufzte Cläre.
»Gibt es das,« fragte Carl, »daß die Besuche eines Vaters für sein Kind Gift sind?«
Agnes hielt sich die Ohren zu.
»Ich vertrage dies Pathos nicht!« rief sie laut. »Ich habe mein Ziel! und wer mir da im Wege ist, muß fort; ob das nun der Vater oder sonst wer ist. Du wirst mir noch einmal dankbar dafür sein.«
»Du hast kein Herz, Agnes.«
»Möglich! aber ein Ziel hab ich und einen Willen.«
»So nimm auf uns Rücksicht, die wir eins haben.«
»Hat es dir schon viel genützt, dies sogenannte Herz?« Carl dachte nach; dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Nein! mir wäre ohne dies Herz vielleicht vieles erspart geblieben.«
»Also hat es dir geschadet!«
»Ja! – Und doch, wenn du mich fragst, ob ich es missen möchte . . .«
»Du bist verrückt genug und sagst: nein!«
»Ich glaube fast!«
»Und einem so hellen Wahnsinn soll ich mein Kind ausliefern?«
»Ich würde auch lieber auf Reichtum verzichten,« sagte Cläre, »als auf mein Gefühl. Ich glaube, die ganze Musik wäre mir verleidet.«
»Ich sehe, es ist die höchste Zeit!« rief Agnes. Dann trat sie dicht an Carl heran und sagte mit einem Ton, der bestimmt war und keinen Widerspruch zuließ: »Ich erkläre dir also hiermit in Gegenwart des Kindes: Betrittst du noch ein einziges Mal dies Haus, dann nehme ich das Kind zu mir, und du gehst deiner Wege. Endgültig! Nicht wie vor achtzehn Jahren, daß ich dich mir aus Mitleid wiederhole. Dann kannst du zusehen, wo du bleibst.«
»Das Kind! das Kind!« rief Carl entsetzt.
»Was ist dir?«
»Es hört und weiß ja nicht, was es draus machen soll.«
»Lächerlich! dies ewige Theater! diese Geheimnistuerei! Aber sie soll wissen! Alles soll sie wissen! Das ist es ja, daß bei euch alle blind herumlaufen und keine Ahnung haben, was eigentlich im Leben vorgeht. Wüßten sie’s, die Blödheit und der Jammer wäre nicht halb so groß! Aber ich werde ihr die Augen öffnen! Alles soll sie erfahren. Ueber dich und mich . . .«
»Tu’s nicht!« bettelte Carl.
»Doch! Nur nichts Halbes! Ist sie zu schwach, erträgt sie’s nicht, dann ist sie auch nicht stark genug fürs Leben. Und besser, sie bricht jetzt zusammen als später. Dann liefere ich sie dir aus! Dann mach mit ihr, was du willst.«
»Agnes, bedenke! Du ihr nicht weh!«
»Soll ich sie in Watte wickeln, damit der erste Sturm sie wegweht? Stahlhart muß sie werden! So hart, wie du weich bist! Aber sie wird schon! Nur euch darf sie jetzt nicht in die Finger kommen. Sonst bricht sie entzwei. Aber ich habe Vertrauen. Nicht wahr, Kind, du wirst schon machen? Du weißt ja, was du sollst. Krauchen müssen sie! Was glaubst du, was das für eine Wonne ist für uns, die wir aus dem Dreck kommen.«
Cläre sah sie ängstlich an.
»Was willst du aus mir machen?« fragte sie entsetzt.
»Schone sie!« bettelte Carl.
»Fühlst du es wirklich nicht?« rief Agnes. »Bist du denn nicht mein Kind?«
»Haßt du die Menschen so?«
»Die – ja!«
»Warum tust du das?«
»Weil der da —« und sie wies auf Carl, »kein Kerl ist! und ich nicht hochkommen kann!«
»Ja bist du’s denn nicht? Frau Lona und all die anderen sagen doch, daß du . . .«
»Schwindel ist das alles! – Es reicht nicht aus. – Ich weiß ja nicht, woran es liegt. – Ich kann nicht aus mir heraus! Ich habe falsch und auch zu spät begonnen. – Aber ich wußte ja nichts – und hatte niemand! – Siehst du, Kind, das war mein Unglück! – Gewiß! nach außen, da ging’s. Aber für da innen, da braucht ich einen, der mich herauszog. – Freilich, das mußte ein Kerl sein, der einen Willen hatte und Kraft und mit Fäusten zuschlug, wenn sich mein Widerstand regte und ich zurückfiel.«
»Was ist das bloß?« fragte Cläre entsetzt, und sah scheu zu Carl hinüber, der leichenblaß war.
»Aber innerlich, mit meinen Gefühlen, da stecke ich noch drin,« fuhr Agnes fort. »Heut noch, nach achtzehn Jahren, genau wie am ersten Tage! Und komme nicht los und fühl mich nicht frei!«
Cläre, die am liebsten laut aufgeschrien hätte und nicht mal die Kraft fand, von Carl wegzusehen, der wie ein Toter da stand und sich nicht rührte, war die Kehle wie zugeschnürt.
»Vielleicht, weil das Leben da unten mehr Kraft hat, während da oben alles auf einen Ton gestimmt ist, den sie sich einlernen und der von außen kommt. Und jede Gemeinheit, die wir begehen oder herausschreien, weil sie in uns steckt und weil wir sonst ersticken würden, und die auch in ihnen steckt, genau wie in uns, der geben sie einen falschen Ton, noch wenn sie ihnen schon in der Kehle sitzt.«
»So quäl doch das Kind nicht!« bat Carl.
Aber Agnes ließ sich nicht halten.
»Siehst du, das ist es, dieser falsche Ton, auf den ihr ganzes Leben gestimmt ist, den sie von klein an hören, der ihnen ins Blut übergeht, so daß sie ihn gar nicht mehr als falsch empfinden. Ich aber höre ihn Tag und Nacht, und er quält und zermürbt mich und wurmt in mir. Wie dich, die du Musik im Leibe hast, ein falscher Ton auf dem Klavier, der dich auf Schritt und Tritt verfolgt, zermürben würde.«
»Agnes! sie kann dir ja nicht folgen, sie begreift dich ja nicht!«
»Sie muß! – Herausspüren und überwinden! Darauf kommt es an! Dann hat man sie alle in der Tasche. Um es herauszuspüren, dazu muß man aus dem Dreck kommen, wie deine Mutter, deren Blut du hast.«
»Agnes!«
»Um es zu überwinden, dazu braucht es das Leben, das ich dir bereiten will. Gelingt mir das – und es wird gelingen! – dann hast du die Macht über sie! Dann zwingst du sie auf die Knie! Alle! Junge und Alte! – Was glaubst du, was das für eine Wonne für mich ist! Als ob ich es vor mir sehe! – Und wenn sie dann in deinem Netze zappeln und dir huldigen, dann trittst du sie und trampelst auf ihrem Stolz, und was sie Ehre nennen, herum. Und wenn sie dir dafür die Füße küssen, dann reckst du dich in die Höhe und fragst sie höhnisch: Wißt ihr denn, was ich bin?«
»Agnes!«
»Unsere Königin! – werden sie antworten und vor dir auf dem Bauche rutschen. Du aber wirst rufen . . .«
»Agnes! Agnes!«
». . . das Kind einer Hure bin ich und wirst ihnen den Hintern zeigen!«
Cläre zitterte, ihr Gesicht zuckte, sie bewegte den Kopf, als bliebe ihr die Luft weg, sie wankte mehrmals vorn über, dann schrie sie laut auf, stürzte auf die Mutter zu, schlug ihr die Nägel ihrer Finger ins Gesicht, einmal, zweimal, dann mehrmals schnell hintereinander und rief dabei:
»Da! da! da! – Das dafür, daß du mir das in Vaters Gegenwart . . .« – Weiter kam sie nicht; sie schlug nach vorn über und blieb wie tot liegen.
Agnes glitt auf einen Sessel, zog das Spitzentuch hervor und betuppte ihr Gesicht.
»Ich blute!« rief sie. »Schnell einen Spiegel!«
Carl stürzte an Cläre vorbei an den Toilettentisch, nahm einen Spiegel auf und gab ihn ihr.
»Es wird doch nichts sein, Agnes?« rief er besorgt und sank vor ihrem Sessel in die Knie.
Viertes Kapitel
Der Potsdamer Reiterverein veranstaltete ein Rennen. Peter schlenderte mit Werner, bei dem er sich leicht eingehakt hatte, die Klubtribünen entlang.
»So ’n Rennen ist doch mit das Blödeste, was man sich denken kann,« sagte Werner.
»Warum? Wat is ’n interessanter?« erwiderte Peter. »Eins is wie ’s andere. Immer derselbe Klöngel.«
»Da hast du recht. Im letzten Grunde kommt alles auf dasselbe hinaus. Der Unterschied besteht nur in der Aufmachung.«
»Und die is hier nicht die schlechteste. So beieinander sieht man die verschiedensten Klassen von Menschen nich mal in Monte. Mit der rechten Hand ziehst du den Hut vor der Fürstin von Hohenlohe, und mit der linken winkst du zur gleichen Zeit der schönen Bar-Mary zu. Auf dem Sattelplatz promeniert Prinz Ludwig Arm in Arm mit dem kleinen Arnheim, und wenn er ihn morgen Unter den Linden trifft, tut er, als wenn er ihn nie gesehen hätte. Der letzte Friseurgehilfe mit Stallbeziehungen und einem Tipp gilt hier mehr als eine königliche Hoheit. Die Gäule stellen die ganze Welt auf den Kopp.«
»Sollte das nicht der Totalisator sein?«
»Ne, ne, Werner, das verstehst du nich! Es is die janze Atmosphäre. Natürlich spricht das mit; eins kommt zum anderen. Aber der eigentliche Reiz, das Leben, das bringen die Gäule.«
»Ich habe dafür kein Gefühl. Ich denk mir, wenn man statt der Pferde Maschinen laufen ließe . . .«
»Ausgeschlossen!« widersprach Peter. »Das wär wie ein Theater oder ein Ballett, auf dem Puppen agieren. Das kann unterhalten, gewiß, so was gibt’s ja. Nie aber kann das diese leidenschaftliche Liebe erzeugen Na, und daß Millionen von Menschen davon ergriffen sind, das wirst du ja wohl nicht bestreiten.«
»Gewiß! Nur ist es für die meisten eine recht unglückliche Liebe.«
»Wie jede! – Da! kennst du zum Beispiel die?« – Und dabei wies er auf eine Loge, in der Frau Lona saß.
»Nein! – Wer ist es?«
»Für was hältst du sie?«
Werner sah sie an. – Sie merkte es sofort, obgleich sie im Gespräch mit ein paar Offizieren war.
Peter grüßte.
»Nun?« fragte er.
»Ich würde sie für eine Dame halten – und zwar für eine Offiziersfrau, obgleich sie dafür reichlich elegant aussieht, wenn nicht . . .«
Sie stand jetzt auf und trat aus der Loge heraus, zeigte sich erst im Profil, dann in der ganzen Figur. Dabei unterhielt sie sich immer mit den beiden Offizieren, so daß man nicht wußte, ob diese Schaustellung Werner und Peter galt oder unabsichtlich war.
»Wenn nicht was wäre?« fragte Peter.
»Wenn die Offiziere nicht so ungezwungen und natürlich wären.«
»Was soll das heißen?«
»Nun, wenn es eine Dame wäre, so würden sie mehr auf Wirkung ausgehen und mehr den Offizier hervorkehren. – Nein, nein!« rief er. »Es ist keine Dame! Sieh nur, wie nett sie sind, wie ungezwungen! Das ist keine ihrer Damen, das ist . . .«
»Nun?«
»Ja, eine Kokotte ist es auch nicht. – Was kann es dann also sein? Die Freundin eines ihrer Kameraden.«
»Es ist Frau Lona! – Das ist ein Begriff und läßt sich nicht erklären. Sie ist – na, sagen wir mal, sie ist: wo man auch in Uniform hingehen kann, wenn es einem im Kasino zu langweilig wird. Siehst du, das ist Frau Lona!«
»Nun bin ich allerdings genau so klug.«
Frau Lona hatte sich von den Offizieren verabschiedet und kam jetzt die kleine Treppe herunter, in deren unmittelbarer Nähe Werner und Peter standen. Auch das hatte nichts Auffälliges, obschon von ihrer Loge aus eine Treppe direkt auf den grünen Rasen führte.
Peter las die Verwunderung auf Werners Gesicht; er klopfte ihn auf die Schulter und sagte:
»Was? da staunst de?«
»Wie kommt die plötzlich . . .?«
»Das ist die Technik des unauffälligen Verkehrs mit Männern. Ihre Spezialität! Du siehst, es ist keinem Menschen aufgefallen.«
Frau Lona war jetzt unmittelbar vor ihnen. Wie zufällig wandte sie den Kopf zur Seite und sah Peter gerade ins Gesicht.
»Nein! was seh ich!« sagte sie freundlich. »Baron Peter, das ist aber eine Ueberraschung.«
Sie gaben sich die Hand.
Peter stellte seinen Freund vor.
»Sie haben einen Bruder bei den dreizehnten Ulanen in Hannover,« sagte Lona.
»Das ist mein Vetter.«
»Oh! Ich kenn ihn gut, er stand früher bei den Pasewalker Kürassieren. Der lange Husche von den neunten Ulanen führt jetzt seine Schwadron. Ich weiß nicht, ob Sie ihn kennen, ein famoser Reiter; überhaupt ein lieber, kleiner Kerl!«
»Ich kenn ihn nicht.«
»So? – Aber Sie, Baron, Sie wissen, der Besitzer von Mira, die vorige Woche trotz ihrer dreiundfünfzig Kilo das Hamburger Handikap gegen Airolo und Zingst gewann. Gar nicht zu schlagen, über sechzehnhundert Meter, wenn der Boden tief ist und der lange Husche sie steuert.«
»I wat,« sagte Peter, »nu lassen Se mal Husche und Mira sein und trinken Se ’n Drink mit uns.«
Sie gingen zu dritt in den kleinen Pavillon, der etwa fünfzig Schritt von der Tribüne entfernt lag. Frau Lona kannte jeden, der an ihnen vorüberkam, bei Namen, so daß Peter sagte:
»Sie müssen doch eine ordentliche Unruhe gehabt haben, als Sie meinen Freund sahen und nicht wußten, wer er ist.«
Lona fand das zwar nicht sehr taktvoll, sagte aber:
»Gewiß, lieber Baron, Sie wissen, daß ich Interesse für die Freunde meiner Freunde habe.«
Wie abgeschmackt! dachte Werner, dem Frau Lonas Unnatur schon nach den ersten fünf Minuten auf die Nerven ging.
Als sie in dem Pavillon saßen, fragte Peter:
»Nun, Gnädigste, was macht die Pensionärin?«
»Sie wird alle Tage schöner! Aber je mehr Verehrer sie hat, um so unausstehlicher wird sie.«
»Was heißt das: Verehrer?«
»Per Distance natürlich. Sie ist tugendhaft wie eine Konfirmandin und läuft, wenn jemand eine harmlose Cochonnerie erzählt, aus dem Zimmer.«
»Dann geht’s bei Ihnen jetzt wohl zu wie bei Hofe?«
»War das je anders?« fragte sie mit einem Blick auf Werner.
Peter zog die Schultern hoch:
»Ich weiß nicht. Ich geh nicht zu Hof, weil man mir gesagt hat, daß es da steif und langweilig ist. Wenn Sie mir aber sagen, daß es bei Hofe zugeht wie bei Ihnen, versäume ich keinen Hofball mehr.«
»Jedenfalls freut’s mich, wenn Sie sich in meinem Hause wohl fühlen. Sie sollten dann öfters kommen.«
»Ich kann doch meinen Freund mitbringen?«
Aber Peter!
Selbstredend! Ich hätte mir sowieso erlaubt, Sie aufzufordern. Jeden Montag und Sonnabend von zehn Uhr ab hab ich soir fixe, Mittwochs empfange ich zum Tee. Sonst nur nach vorheriger telephonischer Verständigung. Aber nicht wahr, die ersten Male darf ich Sie zu den offiziellen Empfängen erwarten?«
Werner verstand nicht gleich. Peter grinste und sagte:
»Das andere mit dem telephonischen Anschluß kommt später. Bei Frau Lona muß alles seine Ordnung haben.«
»Sehen Sie, mein Mann ist viel auf Reisen. Jeder weiß das. Da muß man doppelt auf seinen guten Ruf achten. Wenn er bei mir wäre, du lieber Gott, dann hätt’ ich das alles nicht nötig. So muß ich auf die Welt Rücksicht nehmen.«
Werner machte ein sehr dummes Gesicht.
»Das ist alles andersrum als bei andern,« erläuterte Peter. »Wenn du alles umdrehst, verstehst du’s. – Also wie ist es mit der Kleinen?«
»Werden Sie kommen?« fragte Lona und tat, als wenn sie es überhörte. »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
Lona reichte ihm die Hand über den Tisch.
»Auf gute Freundschaft!«
»Ich glaube, das nächste Rennen beginnt,« sagte Werner.
»I, was kümmert uns das Rennen,« widersprach Peter.
»Ich muß sagen, mir ist eine anregende Konversation auch lieber.« Sie blätterte in dem Programm. »Im übrigen ist Carlo in dem Rennen nicht zu schlagen.« Sie gab dem Ober ein Zeichen und schob ihm diskret einen Hundertmarkschein hin: »Auf Carlo! Aber nur wenn pari.« Dann wandte sie sich zu Peter und Werner: »Wetten Sie nicht?«
»I wat! Das ist nur für Dumme . . .«
»Erlauben Sie mal!« sagte Lona.
»So lassen Sie mich doch ausreden: und für Frauen.«
Der Ober verschwand.
»Also denn!« rief Peter und hob das Glas.
Lona trank Werner zu und sagte:
»Auf daß Sie sich recht wohl in meinem Hause fühlen.«
Werner verbeugte sich. Sie stießen an und tranken. Peter wiederholte seine Frage:
»Also wie ist das mit der Kleinen?«
Lona bat ihn durch ein Zeichen, in Werners Gegenwart nicht davon zu sprechen.
»I wat! Der kann das ruhig hören. Der weiß so alles von mir!«
»Aber nicht von mir,« platzte Lona heraus.
Peter lachte laut auf und sagte:
»Aber nun weiß er’s!«
Jetzt lachte auch Lona, hob ihr Glas und sagte:
»Also Kinder, denn prost!« Sie trank, dann wandte sie sich wieder an Peter und sagte: »Also mit der Kleinen ist nichts. Wird nie etwas sein. Die fällt ganz aus dem Rahmen. Dabei hätte sie Chancen wie keine. Wer sie sieht, ist toll nach ihr. Aber mach was! Ich glaube, der türkische Prinz würde sie vom Fleck weg heiraten. Sie will nicht. Er ist ihr zu dumm, sagt sie. Dabei ist die Mutter eine sehr verständige Frau und gibt sich alle Mühe, daß aus dem Kinde etwas wird. Aber da nützt nichts. Wo die Anlagen fehlen, da kann man nix machen. Uebrigens du kennst sie doch?«
Peter schüttelte den Kopf.
»Eben nicht. Als ich das letzte Mal bei dir war, weigerte sie sich, nach vorn zu kommen.«
»Ich mein’ doch die Mutter.«
»O ja! – Die kenn’ ich.«
»Eine ungewöhnlich scharmante Frau.«
»Du hättest sie vor achtzehn Jahren kennen sollen.«
»Ich entsinne mich.«
»Aber! – Da warst du ja noch ein Kind.«
Sie sah ihn an, um sich zu überzeugen, ob er das ernst meinte. Und da er sich gut verstellte, so glaubte sie’s und sagte:
»Allerdings! – Jedenfalls schöner als das Kind kann sie nicht gewesen sein.«
»Aus der Frau hätte etwas werden können.«
»Ja, ist denn nicht genug ans ihr geworden?« fragte Lona.
»Sie ist durch Holten in eine falsche Bahn gekommen. – Ihr Feld war die Operette. Da wäre sie die Erste in ganz kurzer Zeit gewesen! Und wäre es heute noch!«
»Bestimmung!« sagte Werner. »Aber du hast recht, sie wäre dann auch schneller von ihrer Vergangenheit losgekommen, weil das Operettenleben mit seinem tollen Drum und Dran ihrer Natur entsprochen und sie ausgefüllt hätte. Als Tragödin konnte sie sich bei ihrer Energie, wenn sie sich aufpeitschte, ein paar Male einen Erfolg holen. Auf die Dauer war der Bluff nicht möglich, trotz allem Raffinement. Und da es ihr wider die Natur geht, so fürchte ich, sie fällt immer mehr dahin zurück, von wo sie gekommen ist.«
»Wenn es nur das wäre!« sagte Peter. »Sie hat sich lange genug gehalten.«
»Gewiß!« erwiderte Werner. »Es ist aller Bewunderung wert, daß sie sich aller Kritik zum Trotz noch immer, wenn auch nur noch mit Hilfe unerlaubter Mittel, an einer Stelle hält, an die sie niemals gehört hätte!«