Kitabı oku: «Reise Know-How Reiseführer Marokko», sayfa 5

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Rue d’Italie

Durch einen Torbogen im Norden des Grand Socco, das Bab el Fahs, erreicht man die Rue d’Italie, die Richtung Bab Kasbah und Marshan-Viertel führt. Wie ein Relikt europäischer Geschichte verläuft die Straße entlang der Stadtmauer zwischen der Altstadt und der Neustadt.

Zunächst spaziert man vorbei am Mendoubia-Park auf der linken und dem Stadttor Bab Rahbat Zraa auf der rechten Seite. Die prächtigen Fassaden der spanischen Häuser aus dem späten 19. Jh. machen die Rue d’Italie zur wohl schönsten Straße der Stadt. Im Gegensatz zu den Gebäuden in einer typischen arabischen Altstadt haben diese große Fenster und Balkone zur Außenseite hin. Hier lebten in der ersten Hälfte des 20. Jh. viele Italiener und Juden.

Am Tor Bab Jdid findet jeden Tag ein Gemüsemarkt statt – besonders auffällig sind die Rifbäuerinnen mit ihren Strohhüten und gestreiften Wolltüchern.

Im Café Colon (vgl. „Essen und Trinken“) trafen sich einst Schriftsteller, Schmuggler und Drogenhändler. Heute ist das Café im Erdgeschoss eines schönen Kolonialgebäudes ein traditionelles Männercafé wie viele andere in Marokko und für allein reisende Frauen nicht geeignet. Weiter steil aufwärts entlang der gepflasterten Rue Kasbah findet man in zahlreichen Pâtisserien leckeres marokkanisches Gebäck.

Mendoubia und Mendoubia-Park

An der Nordwestseite des Grand Socco liegt, angrenzend an die Rue de Bouarrakia, die Mendoubia – das Gebäude trägt diesen Namen, weil es während der Zeit der Internationalen Zone die Residenz des Mendoub war. Dieser fungierte als Vertreter des marokkanischen Sultans. In dem Haus war bis 1945 auch die deutsche Botschaft untergebracht. Die Mendoubia kann nicht besichtigt werden.

Der Mendoubia-Park mit Eukalyptusbäumen und Palmen erstreckt sich hinter der Mendoubia westlich von der Rue d’Italie über den Hügel aufwärts. Männer schlafen tagsüber im Schatten der Bäume, Familien flanieren abends durch den Park. Leider liegt an manchen Stellen viel Müll herum, dennoch findet man hier etwas Ruhe im Grünen.

Im Nordteil des Parks, Richtung Av. Hassan II., liegen die Reste von über 100 Jahre alten deutschen Gräbern. Ein Gedenkstein aus Marmor weist in deutscher Sprache darauf hin, dass hier, im ehemaligen „Garten der Gesandtschaft des Deutschen Kaiserreichs“, die in Tanger verstorbenen Deutschen begraben sind. Die wenigen verbliebenen Grabsteine (z.B. der des Postdirektors Paul Schmücker, gest. 1906, oder der von Otto Wilhelm Tiefen, Kanzler der Kaiserlich-Deutschen Ministerresidentur, gest. 1884) dienen nun als Gedenkstätte. Ein weißer Obelisk am Nordende des Parks in Richtung Av. Hassan I. weist auf das Grab von Doktor Severo Cenarro (gest. 1898) hin: Der spanische Arzt war Berater des städtischen Gesundheitsamtes und Initiator der 1883 gegründeten Hygienekommission von Tanger.

Auf der Rückseite der Mendoubia kann man eine mit einer Krone geschmückte Kanone aus dem Jahr 1722 bewundern. Im Südteil des Parks, zur Rue Sidi Bouarrakia hin, verbergen sich muslimische Gräber im Pinienhain.

St. Andrew’s Church

Im herrlich verwilderten Garten der englischen Kirche fühlt man sich wie in einer Oase inmitten der Stadt. Unter Bougainvilleen, Feigenbäumen, Palmen und Pinien liegen die verwitterten Grabsteine des Friedhofs. Hier ruhen illustre Persönlichkeiten wie der Times-Korrespondent Walter B. Harris (1866–1933). Die 1880 erbaute St. Andrew’s Church wirkt mit ihrem grünen Ziegeldach und dem maurischen Dekor von außen eher wie eine Moschee; sie dient aber noch heute als anglikanisches Gotteshaus.

Info: Rue d’Angleterre, Stadtbusse Nr. 4, 5, 6, 15, Gottesdienst jeden So 11–12 Uhr, dann keine Besichtigung möglich.

Grand Hôtel Villa de France

Die weiße Villa mit Palmengarten stand über 20 Jahre lang leer und verfiel. Im Jahr 2014 wurde sie als exklusives Luxushotel wiedereröffnet. Im ehrwürdigen Grand Hôtel Villa de France mietete sich einst Henri Matisse (1869–1954) ein. Hier malte er 1912 die Aussicht aus dem Fenster von seinem Zimmer Nr. 35. Zu Ehren des Malers wurde nun ein Matisse-Zimmer eingerichtet. Außerdem logierten in der Villa de France so berühmte Gäste wie Paul und Jane Bowles, Gertrude Stein und Tennesse Williams.


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Früher eine Institution und seit 2014 wieder in Betrieb: Luxushotel Villa de France

Info: Ecke Rue d’Angleterre/Rue de Hollande, Stadtbusse Nr. 4, 5, 6, 15, www.leroyal.com.

Jüdischer Friedhof (Cimetière Juif)

Der Jüdische Friedhof verbirgt sich hinter einer weißen Mauer direkt gegenüber dem Bab Mérican – dieses Stadttor markiert den Eingang zur Medina und den Zugang zum Old American Legation Museum. Ein schwarzes Metalltor führt auf den Friedhof. Das Tor ist nicht immer geöffnet; in diesem Fall sollte man anklopfen und der Wärterfamilie ein kleines Trinkgeld geben.

Auf dem Friedhof genießt man nach dem Gedränge und Marktgeschrei in der Rue Salah Idine el Ayoubi herrliche Ruhe. Zwischen Palmen, Feigenbäumen und Zypressen liegen die Marmorsarkophage mit hebräischen Inschriften kreuz und quer verteilt. Die Grabsteine wurden teilweise recht plump „renoviert“, einbetoniert und weiß angestrichen.

Auf dem großen verwilderten Gelände mit Blick aufs Meer herrscht eine verwunschene, fast meditative Atmosphäre – herrlich zum Durchatmen und Herumspazieren. Die meisten Gräber stammen aus dem 19. Jh. und vom Anfang des 20. Jh. Über ihre Geschichte ist bislang wenig bekannt.

Info: Ecke Rue Portugal/Rue Salah Idine el Ayoubi; Eintritt: frei (ca. 10 DH/Pers. Trinkgeld für den Wärter).

In der Medina (Altstadt)

Die Altstadt umgibt eine Stadtmauer mit mehreren Eingangstoren (Bab) und Bastionen (Borj). Im Inneren besteht sie aus einem für Europäer nur schwer durchschaubaren Labyrinth aus Hauptgassen und davon abzweigenden Seiten- und Sackgassen.

Die Sackgassen mit den Hauseingängen zählen schon zum privaten Bereich der Bewohner des Viertels. Von außen wirken die Mauern und Gassen einer typischen arabischen Altstadt fensterlos und düster. Die traditionellen Hofhäuser orientieren sich nach innen zum Hof, in den von oben Tageslicht einfällt.


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Gemüsehändler in der Altstadt (Medina)

In den Hauptgassen herrscht Markttreiben – in den nach Branchen sortierten Souks, den Geschäfts- und Handwerksvierteln, kaufen die Einheimischen alles für den täglichen Gebrauch: von Lebensmitteln, Dschellabas und Schuhen bis zur Teekanne. In der im Vergleich zu Marrakesch und Fès recht kleinen Medina von Tanger findet man sich dank der zweisprachigen Schilder in den Gassen ganz gut zurecht. Die ummauerte Kasbah ist das älteste Viertel der Stadt und gehört zur Medina.

Rue as Siaghin

Das Stadttor Bab el Fahs am nordöstlichen Ende des Grand Socco führt auf die Rue as Siaghin, über die man in die Medina gelangt. Die gepflasterte Gasse verbindet den Grand Socco außerhalb der Stadtmauern mit dem Petit Socco im Inneren der Altstadt.

Besonders abends herrscht hier Hochbetrieb: Familien flanieren die Gasse rauf und runter, trinken Tee oder kaufen in den vielen Läden Kleider, Uhren und allerlei Krimskrams ein. Touristen finden in der Rue as Siaghin Wechselstuben und Souvenirshops. Die geschäftige Hauptgasse der Medina geht bis auf römische Zeiten zurück – der Decumanus Maximus (die Hauptorientierungsachse) verlief von Westen nach Osten quer durch die römische Stadt Tingis, wie Tanger früher hieß. Der heutige Petit Socco befindet sich genau an der Stelle, wo sich damals das Forum befand. Die Bezeichnung „Siaghin“ geht auf die Silberschmieden zurück, die früher in der Gasse angesiedelt waren. Entlang der gesamten Rue as Siaghin reihen sich Häuser aus der Kolonialzeit mit schmiedeeisernen Balkonen und großen Fenstern aneinander – völlig untypisch für marokkanische Altstädte, in denen sich die fensterlosen Häuser sonst nach innen zum Hof orientieren.

Etwa auf halber Höhe zwischen Grand und Petit Socco befindet sich die Iglesia de la Purísima mit weißrosafarbenem Anstrich (51, Rue as Siaghin). Der spanische Franziskanermönch José Lerchundi ließ die „Kirche der Unbefleckten Empfängnis“ 1880 errichten. Das katholische Gotteshaus mitsamt Glockenturm ist das einzige seiner Art inmitten einer marokkanischen Altstadt. Heute leben Schwestern vom Orden der Mutter Teresa („Missionarinnen der Nächstenliebe“) hier, die sich besonders für alleinstehende Mütter und Straßenkinder in Tanger engagieren. Tanger ist seit 1956 Sitz des Erzbistums, das heute nur noch rund 2500 Gläubige zählt.

Petit Socco

Der Petit Socco (arab. Souk Dahkel) markiert das Herz der Medina – er war früher der zentrale Marktplatz. In Tangers Zeit als Internationale Zone befanden sich hier die wichtigsten Banken, das legendäre Hotel Fuentes und das spanische Telegrafenamt. Bis in die 1930er Jahre bildete der Petit Socco das Zentrum von Handel und Stadtleben in Tanger. Später verlagerte sich der Stadtkern in die neuen Viertel außerhalb der Stadtmauern.

Seit Anfang des 20. Jh. ist der „Kleine Platz“, wie er übersetzt heißt, für seine traditionellen Cafés bekannt, in denen sich zur Blütezeit Tangers die illustre internationale Gesellschaft aus Diplomaten, Künstlern, Autoren, Schmugglern und Drogendealern traf. Heute sitzen hier Marokkaner auf den Terrassen, schlürfen thé à la menthe, rauchen und plaudern. Eines der Lokale ist das Café Tingis (vgl. „Essen und Trinken“), das im Erdgeschoss eines weißgelb gestrichenen Kolonialgebäudes mit europäischer Architektur untergebracht ist. Im Café Centrale bleiben meist auch allein reisende Frauen ungestört.

Gleich hinter dem Petit Socco links, an der Einmündung zur Rue de la Marine, befindet sich das Gebäude der Alten Bank von Marokko (Antiguo Banco de Marruecos) mit seinen großen Mashrabiya-Fenstern (Gitterfenster aus gedrechseltem Holz) und einem typisch maurischen Portal. Auch das einst luxuriöse Hotel Fuentes – in dem Charles Camille Saint-Saëns (1835–1921) den „Danse Macabre“ komponierte – existiert noch. Es befindet sich auf der Südseite des Petit Socco, gegenüber dem Café Centrale. Die heute sehr einfache Pension ist aber nicht zu empfehlen.

Old American Legation Museum

Die American Legation war das erste amerikanische Staatsmonument außerhalb der USA. Heute ist in den sehenswerten Gebäuden der Amerikanischen Gesandtschaft ein Museum untergebracht, das Tangers Zeit als Internationale Zone und die Geschichte der amerikanisch-marokkanischen Beziehungen dokumentiert.

Marokko war 1777 das erste Land, das offiziell die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika anerkannte. Sultan Moulay Slimane (um 1760–1822) schenkte das prächtige Hofhaus auf der Ostseite der Gasse im Jahr 1821 dem damaligen amerikanischen Präsidenten James Monroe als Zeichen der amerikanisch-marokkanischen Freundschaft. Das Gebäude auf der Westseite wurde 70 Jahre später angebaut. Bis zur marokkanischen Unabhängigkeit 1956, als die ausländischen Vertretungen in die neue Hauptstadt Rabat zogen, war hier die Amerikanische Gesandschaft untergebracht. Heute dient das Tangier American Legation Institute for Moroccan Studies als Museum, Kulturzentrum und Bibliothek.

Die Tour durch das Museum startet im Obergeschoss auf der Westseite der Rue d’Amérique. In originalgetreu mit Antiquitäten eingerichteten Salons sind historische Skizzen, Ölgemälde und alte Dokumente ausgestellt. Hier herrscht das ehrwürdige Ambiente einer Kolonialvilla.

Ganz anders sieht es aus, wenn man über den Balkon in das ältere Gebäude auf der anderen Gassenseite wechselt. Die Räume gruppieren sich um einen duftenden Hofgarten mit Springbrunnen. Im Inneren kann man typische Elemente maurischer Palastarchitektur bewundern: Mosaike, Stuck, Zedernholzdecken und gedrechselte Fenstergitter. Zwei Vitrinen zeigen einen Teil der Zinnsoldatensammlung, die früher im Musée Forbes (heute Palast Dar el Mendoubia) untergebracht war. Zwei Zimmer im Erdgeschoss widmen sich dem US-amerikanischen Schriftsteller Paul Bowles (1910–1999), der in Tanger lebte.

Zurück im Erdgeschoss des ersten Gebäudeteils geht es durch die Bibliothek, in der es englischsprachige Literatur über Tanger zu kaufen gibt. Außerdem findet man hier einen Austellungssaal mit marokkanischer Kunst des 20. h.

Am Ausgang wartet eine Spendenbox auf den Besucher – so kann man zum Erhalt dieses Denkmals der amerikanisch-marokkanischen Freundschaft beitragen.

Info: 8, Rue d’Amérique, www.legation.org, Tel. 0539 93 53 17, geöffnet: Mo bis Fr 10–17 Uhr, Sa 10–15 Uhr, Eintritt: 20 DH.

Wegbeschreibung: Das Old American Legation Museum erreicht man am besten von der Rue Portugal durch das Stadttor Bab Mérican. Oder man läuft vom Petit Socco durch die Gassen (Rue Ouezzane, Rue Kadi Tensamani) südwärts. Das Museum befindet sich in zwei Gebäuden beiderseits der Rue d’Amérique, die im Obergeschoss miteinander verbunden sind.

Große Moschee (Jamaa Kebira)

Marschiert man vom Petit Socco weiter geradeaus die Rue de la Marine hinunter, so fällt nach weniger als 100 m das prächtige Eingangsportal der Großen Moschee auf der rechten Seite ins Auge. Das rechteckige Minarett schmücken die für islamische Heiligtümer typischen grünen Kacheln. Sultan Moulay Ismail (um 1645–1727) ließ die Moschee im 17. Jh. errichten, später wurde sie mehrfach erweitert und renoviert.

Die Gasse endet wenige Meter weiter vor den Treppenstufen zur Bastion Borj al Hajoui neben dem Stadttor Bab Marsa. In der kleinen Festung stehen zwei massive, aufs Meer gerichtete Kanonen aus dem 19. Jh. Von der erhöhten Plattform blickt man auf Fischer- und Jachthafen. Geht man an der Großen Moschee rechts die Rue Dar Dbagh hinunter, so erreicht man das Bab Dar Dbagh. Von diesem kleinen Stadttor geht es hinab zum alten Hafen und zur Rue du Portugal.

Hotel Continental

Von der Bastion Borj al Hajoui in der Gasse Rue de la Marine (später Rue Dar Baroud) entlang der Stadtmauer nordwärts gehend, erreicht man nach wenigen Minuten das 1856 eröffnete einstige Luxushotel (36, Rue Dar Baroud). Die Zimmer wirken inzwischen ziemlich angestaubt und renovierungsbedürftig – die Lage und die Aussicht über den alten Hafen und das Meer sind aber immer noch großartig. In der Lobby herrscht nostalgisches Ambiente; man entdeckt einige skurrile Antiquitäten. Sehenswert ist der Frühstückssalon im Stil eines maurischen Palastes mit Stuck und Mosaiken. Auf der Terrasse kann man bei einem Tee oder Orangensaft die Aussicht auf den Hafen und die Meeresbrise genießen. Im hoteleigenen Souvenirshop findet man hübsches marokkanisches Kunsthandwerk. Eine Übernachtung lohnt sich nicht.

Grab von Ibn Battouta

Ibn Battouta (oder Battuta, 1304 bis ca. 1368) war einer der berühmtesten muslimischen Forschungsreisenden und Gelehrten der Welt. Er brach 1325 auf eine Pilgerfahrt von Tanger nach Mekka auf; später erkundete Battouta fast die gesamte islamisch geprägte Welt – mehr als 120.000 km von Spanien über Indien und die Malediven bis in den Sudan legte er dabei zurück. Anschließend verfasste er eine Reisebeschreibung über seine Abenteuer.

Sein Grab liegt inmitten der Medina. An der Unterseite des weißen Grabmals mit grünem Ziegeldach befindet sich ein Brunnen. Von oben kann man durch ein Loch in der meist verschlossenen Tür ins Innere schauen. Nachmittags stehen die Chancen am besten, dass der Schlüsselhalter das Tor öffnet.


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In Tanger wurde und wird viel investiert

Wegbeschreibung: Das Grab von Ibn Battouta findet man am leichtesten, wenn man durch das Stadttor Bab Gzenaya in die Medina marschiert, dann links in die Rue Gzenaya abbiegt und schließlich die enge Rue Ibn Battouta über Treppenstufen bergauf geht; nach einigen Kurven ist man am Ziel angelangt.

Kasbah-Viertel

Die Kasbah ist ein von Mauern umgebenes historisches Festungs- und Wohnviertel. Sie thront im Nordwesten der Altstadt an höchster Stelle über den anderen Vierteln. Im alten Sultanspalast befindet sich eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt: das Kasbah-Museum.

An der Stelle der heutigen Kasbah (Zitadelle bzw. Festung) errichtete wahrscheinlich schon der Kalif von Córdoba, Abd ar-Rahman II. (um 889–961), eine Festung, um sich gegen die schiitischen Fatimiden zu schützen. Der Aufbau des Kasbah-Viertels geht auf die portugiesische Besatzung zwischen 1464 und 1661 zurück. Sultan Moulay Ismail (um 1645–1727) ließ die heutige Kasbah später wiederaufbauen, nachdem er Tanger 1684 von den Engländern zurückerobert hatte.

Drei Stadttore führen in das Kasbah-Viertel: das unschöne, grau betonierte Bab Haha im Osten, das kleine Bab el Assa mit einem hübschem Mosaik-Springbrunnen (Seqaya Bab el Assa) im Südosten und das große Bab Kasbah im Westen. Das Bab Kasbah erreicht man vom Grand Socco über die Rue d’Italie und die Rue Kasbah zu Fuß oder mit dem Taxi. Die anderen Stadttore führen von den Gassen der Medina ins Kasbah-Viertel und sind nicht mit dem Auto zugänglich.

Rund um das Bab Kasbah

Das Bab Kasbah („Festungstor“), auch bekannt als Bab Marshan, ist das größte Eingangstor in das Kasbah-Viertel. Vor dem Tor kann man sich an einer Infotafel mit Karte einen guten Überblick über die gesamte Altstadt (Medina) verschaffen.

Die Kanonenplattformen der Bastion Borj Ben Amar auf beiden Seiten des Bab Kasbah zeugen von der einstigen militärischen Funktion der Kasbah. Die nördliche Plattform entstand mit großer Wahrscheinlichkeit zur Zeit der englischen Besatzung Tangers in den Jahren 1662 bis 1684.

Läuft man durch das Tor, steht man auf dem Place du Tabor Espagnol (mit Parkplatz); ab hier geht es nur noch zu Fuß in die Gassen der Medina, die mit dem Auto nicht zugänglich sind. Auf der Südseite des Platzes zweigen auf der Höhe eines imposanten Gummibaumes die Gassen zu den Wohnvierteln ab. Hier gelangt man auch zum Gästehaus Dar Nour (vgl. „Unterkunft“).

Auf der Nordseite des Platzes erhebt sich das abgesperrte, verfallende Festungsgebäude Borj Naam. Die Festung entstand im 18. Jh. und diente zur Verteidigung der Stadt gegen Angriffe von der Seeseite. Zwei 20-Tonnen-Armstrong-Kanonen sind stets auf die Straße von Gibraltar gerichtet.

Von hier verläuft die Rue Riad Sultan direkt an der alten Stadtmauer, vorbei an den Gästehäusern La Tangerina (vgl. „Unterkunft“) und Nord-Pinus Tanger (mit empfehlenswerter Bar; vgl. „Nachtleben“).

Die Gasse führt direkt unter dem Obergeschoss des Sultanspalastes (dem heutigen Kasbah-Museum) hindurch. Eine Wandaufschrift neben einem maurischen Portal weist auf das einst legendäre Café Le Détroit hin (ein Besuch lohnt sich jedoch nicht). Ein paar Schritte weiter öffnet sich die Gasse zum Place du Méchouar.

Place du Méchouar

Um den großen gepflasterten Platz (mit Parkplatz), der auch Place de la Kasbah genannt wird, gruppieren sich die historisch bedeutenden Gebäude der Kasbah. Von der Medina kommend, erreicht man den Place du Méchouar (weitere Schreibweise: Place du Mechoir) entweder durch das Bab Haha oder das Bab el Assa. Durch das Bab el Assa („Tor der Peitschen“) wurden früher die Gefangenen mit Peitschen zum Gefängnis getrieben. Durch das Gittertor des 1920 erbauten Bab Bhar („Tor des Meeres“) hat man – wie der Name schon vermuten lässt – einen tollen Blick aufs Meer.

Auf der Ostseite des Platzes fällt zunächst das große zinnenbewehrte Gebäude des alten Gefängnisses auf, das nicht besichtigt werden kann. Gleich daneben schließt sich die Schatzkammer (Bit el Mal) in einem von Palmen flankierten Haus mit Arkaden an. Auf der Südseite liegt der ehemalige Justizpalast mit schönen Marmorsäulen – hier findet sich heute ein kleiner Teesalon, in dem sich abends häufig die andalusischen Musiker von Les Fils du Détroit (vgl. „Nachtleben“) zum Musizieren treffen.

Biegt man bei der Boutique rechts um die Ecke, so erreicht man den Eingang zum Kasbah-Museum. Links dahinter erhebt sich das achteckige, von bunten Kacheln geschmückte Backstein-Minarett der Kasbah-Moschee (Jamaa Kasbah). Die Moschee wurde wahrscheinlich im 17. Jh. errichtet und danach mehrfach restauriert.

Biegt man hier in die Rue Ibn Abbou ein, so gelangt man zur Zaouia Sidi Ahmed Boukouja, einem weißgrünen Gebäude mit Kuppeldach. Henri Matisse verewigte die Zaouia, in der die sterblichen Überreste des Korangelehrten Sidi Ahmed Boukouja ruhen, auf einem Gemälde. Von der Zaouia kann man durch die Wohnviertel zurück zum Bab Kasbah gehen.

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1791 s. 402 illüstrasyon
ISBN:
9783831746576
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