Kitabı oku: «Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook», sayfa 3
Wiesen-Löwenzahn (Artengruppe)
Ein Kraftprotz für die Leber
Taraxacum sectio Ruderalia | mehrjährig | 0,4 m | April bis Juli | gelb |
Standort
Der Wiesen-Löwenzahn besiedelt nährstoffreiche Standorte in Wiesen und Weiden sowie an Wegrändern.
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Sesquiterpenlactone, Flavonoide (Apigenin, Luteolin, Quercetin), Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure, Cichoriensäure, Syringin), Phytosterole (β-Sitosterol), Cumarine (Scopoletin, Aesculetin, Umbelliferon), Mineralstoffe (Kaliumsalze), Vitamin C, Carotinoide, Inulin [Wurzel]
Zu verwendende Pflanzenteile
Sammelzeit
März bis Juni [Blätter], September bis Oktober [Wurzeln]
Heilwirkung
Der Löwenzahn ist das große Leberheilmittel der heimischen Flora. Durch die unmittelbare Förderung der Gallensekretion ist er als schnelle Hilfe bei Übelkeit und Blähungen (Meteorismus) nach allzu üppigen Speisen sowie als entgiftende Begleitung von Frühjahrskuren geeignet. Bereits bei einmaliger Einnahme steigert er die Tätigkeit der glatten Muskulatur im Verdauungstrakt, wirkt gallenflussfördernd, entzündungshemmend und entkrampfend. Seine volle Heilkraft entfaltet die Pflanze jedoch erst bei kurmäßiger Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. In der (Nach-)Behandlung von Lebererkrankungen, wie chronischen Folgen von Hepatitis und toxischer Leberschädigung, bewirkt die im Löwenzahn einzigartige Komposition von Phenolcarbonsäuren, Phytosterolen und Bitterstoffen durch ihre antioxidative Wirkung eine Regeneration des Lipidstoffwechsels der Leber, bewirkt einen Neuaufbau von Leberzellen und schützt zudem vor akuter Pankreatitis. Durch die Wirkung auf die Leber unterstützt der Löwenzahn auch das Immunsystem in der Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten und bei unspezifischen nächtlichen Schweißausbrüchen.
Regelmäßige Trinkkuren mit Löwenzahntee können das Auftreten von Hautunreinheiten verhindern und das Hautbild bei Jugend-Akne
verbessern; gleichzeitig schützt Löwenzahn vor Hautschädigung durch UVB-Strahlung.
Löwenzahnwurzel bewirkt eine starke Anregung der Nierenausscheidung mit vermehrter Wasserentleerung und wird vor allem zur Nachbehandlung von Blasenentzündungen eingesetzt.
Gegenanzeigen
Bei Gallenblasenemphysem, Entzündungen oder Verschluss der Gallenwege sowie bei Darmverschluss darf Löwenzahn nicht eingenommen werden; bei bereits vorliegenden Gallensteinen ausschließlich unter therapeutischer Begleitung. Bei Kinderwunsch sollten Männer Löwenzahn nicht über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen, da er die Spermienbildung hemmt und die Zeugungsfähigkeit mindert.
Verwendung in der Hausapotheke
In der Hausapotheke kann Löwenzahn als alkoholischer Auszug von oberirdischen Teilen (v. a. Blättern), der Wurzel oder der ganzen Pflanze aufbewahrt werden; die Pflanzenteile eignen sich auch für Teezubereitungen. Diese sollten aufgrund ihrer entwässernden (diuretischen) Wirkung allerdings nicht abends getrunken werden. Da die Pflanze fast ganzjährig zur Verfügung steht, ist der regelmäßige Verzehr frischer Löwenzahnblätter im Sinne der Gesundheitsvorsorge unbedingt empfehlenswert. Der Genuss von Löwenzahnkaffee aus der gerösteten Wurzel ist Geschmackssache, verfeinert mit Kakao und Milch ist er bei manchen Kindern in der Rekonvaleszenz von Infektionskrankheiten aber trotz aller Bitterkeit beliebt.
Rezept: Teemischung für den Darm
Bei unspezifischen Darmentzündungen
40g Löwenzahn, ganze Pflanze
30g Johanniskraut (Seite 164)
30g Melisse (Apotheke oder Kräuterladen)
30g Ringelblume (Apotheke oder Kräuterladen)
30g Fenchelsamen (Gewürzladen)
Alles mischen. 1 Esslöffel der Mischung mit kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, nicht süßen.
Quellen
Hoppe 1975, Jin et al. 2011, Schütz et al. 2006, Seo et al. 2005, Tahtamouni et al. 2011 und 2016, Yang/Li 2015, You et al. 2010
Zweireihige Hüllblätter bilden die Blütenhülle, der äußere Hüllblattkranz ist zurückgeschlagen.
In der Mitte der grundständigen Rosette sitzen die Blütenknospen.
Die Blütenstängel sind hohl und enthalten Milchsaft.
Auch die Blattstiele sind hohl und enthalten Milchsaft.
Der Haarkranz der Früchte dient als Flugschirm zur Verbreitung.
Der Fruchtstand ist die typische Pusteblume.
Die Wurzel ist fleischig und weiß.
1 Die Stängel wachsen aufrecht, sie sind einköpfig und hohl.
2 Alle Blätter wachsen in einer grundständigen Rosette.
3 Das Blatt ist vom Rand her in mehr oder weniger tiefe Lappen geteilt.
4 Die Blütenkörbe werden von zweireihigen Blütenhüllen eingefasst.
5 Die innere Blütenhülle fasst den Blütenkorb zylindrisch ein (a), die äußere ist als Kranz zurückgeschlagen (b).
6 Alle Blüten sind zungenförmig und gelb.
7 Der Fruchtstand ist kugelförmig (Pusteblume).
8 Die Früchte haben einen langen Schnabel (a) und darüber einen weißen Haarkranz (b).
Äcker, Gärten und Weinberge
Acker-Gauchheil
Gegen Spreißel und Pilze
Anagallis arvensis | einjährig | 0,3 m | Juni bis Oktober | rot, selten blau oder rosa |
Standort
Der Acker-Gauchheil besiedelt nährstoffreiche Böden in Weinbergen und Gärten sowie auf Äckern und Schuttplätzen.
Inhaltsstoffe
Saponine, organische Säuren (Ascorbinsäure), Phytosterole (β-Sitosterol, Stigmasterol), Phenolsäuren (Kaffeesäure, Cumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure), Gerbstoffe, Flavonoide (Quercetin, Kämpferol, Rutosid), Curcubitacine (Avenin, Cucurbitacin)
Zu verwendender Pflanzenteil
Die Wurzel wird auch bei äußerlicher Anwendung nicht verwendet, da sie das sehr giftige Cyclamin enthält.
Sammelzeit
Juni bis August
Heilwirkung
Wie alle Primelgewächse, die sowohl Saponine als auch Cucurbitacine enthalten, ist der Gauchheil giftig, gleichzeitig aber auch eine Heilpflanze für Hauterkrankungen verschiedenster Ursache. Als Waschung und in Gelzubereitungen wirkt er entzündungshemmend, antibakteriell, juckreiz- und leicht schmerzlindernd bei unspezifischen trockenen oder nässenden Hautausschlägen und stark juckenden Neurodermitis-Schüben vor allem an Handflächen, Fingern und Handrücken. Bei Hautpilzbefall gehört der Gauchheil durch seine starke antimykotische Wirkung auf die beiden häufigsten Erreger, Faden- und Hefepilze, zu den wirksamsten Heilpflanzen.
Die Gauchheilsaponine haben einen antiviralen Effekt und verhindern die Vermehrung von Herpes-simplex-Viren bei lokalisiertem Bläschenausschlag an Wangen und Stirn; sie wirken aufgrund ihres hohen Gehalts bei äußerlicher Aufbringung stark hauterweichend. Spreißel und auch in tiefere Hautschichten eingedrungene Dornen oder Splitter gleiten nach einer für 1 bis 3 Stunden aufgelegten stark getränkten Kompresse meist von selbst aus der Haut.
Gegenanzeigen
Aufgrund ihrer Giftigkeit darf die Pflanze ohne therapeutische Begleitung nicht innerlich verwendet werden; bei bekannter Allergie auf Primelgewächse darf Gauchheil auch äußerlich nicht angewendet werden.
Verwendung in der Hausapotheke
Zur Bereitung von Kompressen als Zugmittel, Salben und Hautgels wird Gauchheil als alkoholische Tinktur angesetzt, wässrige Pflanzenauszüge zeigten in Studien nur eine sehr geringe Wirkung. Für Waschungen wird Gauchheiltinktur 1:2 mit kaltem oder leicht angewärmtem Wasser vemischt, wobei volksheilkundlich speziell bei Hautkrankheiten Wasser aus Heilquellen bevorzugt wird.
Rezept: Schnelles Gauchheil-Hautgel
20g Hauswurzblätter (Sempervivum tectorum, Gärtnerei)
20 Tropfen Acker-Gauchheil, Urtinktur
Die Hauswurzblätter pürieren, wenn es kleine Blätter sind, ansonsten der Länge nach aufschneiden und das im Inneren befindliche Gel herausschaben. Die Acker-Gauchheil-Urtinktur hinzufügen und vermischen. Das Gel ist im Kühlschrank 3 Tage haltbar.
Quellen
Ali-Shtayeh/Abu Ghdeib 1999, Amoros et al. 1987, Cavero et al. 2013, Hänsel et al. 2013a, Kaushik et al. 2015, López et al. 2011, Wink 2009
Die Blüte hat fünf behaarte Staubblätter im Zentrum.
Die Anordnung der Blätter bildet von oben gesehen ein Kreuz.
Es gibt auch blau blühende Exemplare.
Die Blätter haben an der Unterseite rostfarbene Punkte.
Der Stängel ist stark vierkantig.
Die Fruchtkapsel ist rundlich.
Die Blütenstiele sind länger als die Blätter.
1 Der vierkantige Stängel ist anfänglich behaart.
2 Die Blätter sind kreuzweise gegenständig und sitzend am Stängel angeordnet.
3 Das eiförmige, ganzrandige und punktierte Blatt wird nur bis 2 cm lang.
4 Die Blütenstiele entspringen den Blattachseln und überragen die Blätter.
5 Der Kelch endet in 5 schmalen, zugespitzten Zipfeln.
6 Die Blütenkrone spaltet sich in 5 blaue oder rote, am Rande bewimperte Lappen.
7 Die 5 Staubblätter sind behaart.
8 Die Fruchtkapsel ist lang gestielt, ihr Stiel zurückgebogen.
Gewöhnliches Hirtentäschel
Blutstiller für alle Lebenslagen
Capsella bursa-pastoris | einjährig | 0,5 m | Januar bis Dezember | weiß |
Standort
Das Hirtentäschel bevorzugt nährstoffreiche Standorte in Äckern und Gärten sowie an Wegen und Schuttplätzen.
Inhaltsstoffe
Flavonoide (Kämpferol, Luteolin, Quercetin), organische Säuren (Vanillinsäure, Fumarsäure), Polypeptide, Proteine, Vitamin C, K, Phystosterole (β-Sitosterol), Mineralstoffe (Calciumsalze, Kaliumsalze), Senfölglykoside [Samen]
Zu verwendender Pflanzenteil
Sammelzeit
Mai bis August
Heilwirkung
Durch seine Kombination östrogen- und oxytocin-ähnlicher Inhaltsstoffe gehört das Hirtentäschel zu den großen Frauenheilpflanzen der heimischen Flora. Auf die glatte Muskulatur übt dieser Phytohormonmix eine zusammenziehende Wirkung aus, was sich insbesondere als Kontraktion der Gebärmutter zeigt. Außerdem beeinflusst die Pflanze als stuhlgangsfördernder Hilfsstoff die Darmperestaltik und verbessert die Kontraktionskraft des Herzens.
Durch die muskulär zusammenziehende Wirkung in Verbindung mit dem blutgerinnungsfördernden Inhaltsstoff Vitamin K hat das Hirtentäschel eine stark blutstillende Wirkung, die es in der Frauenheilkunde bei anhaltenden Blutungen (Metorrhagie) nach Geburten, übermäßiger Blutung durch Intrauterinpessare (Spirale) oder klimakterischen bzw. Myomblutungen für eine symptomatische Akutbehandlung unverzichtbar macht. Darüber hinaus hilft das Hirtentäschel in Form von Kompressen, Umschlägen oder Waschungen auch rasch bei Hämorrhoidenblutungen, Nasenbluten oder Blutungen oberflächlicher Hautverletzungen.
Gegenanzeigen
Während der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch darf das Hirtentäschelkraut nicht verwendet werden.
Verwendung in der Hausapotheke
In der Hausapotheke wird das Hirtentäschel als Tinktur zur symptomatischen Akutbehandlung von übermäßiger Menstruationsblutung verwendet. Getrocknetes Kraut eignet sich zur Zubereitung von Wundwaschungen, Kompressen und Sitzbädern bei Hämorrhoidenblutungen.
Rezept: Menstruationsregulierende Tropfenmischung
Bei anhaltend übermäßiger Menstruation Mehrfachgebärender
30ml Hirtentäschel, Urtinktur
20ml Schafgarbe, Urtinktur (Seite 18)
10ml Brennnessel, Urtinktur (Seite 192)
10ml Sabina D12 (Apotheke)
Alles mischen. Bei akuten Beschwerden zweimal täglich 10 Tropfen der Mischung einnehmen.
Quellen
Adler et al. 2014, East 1955, Schwarzl 2015
Die oberen Blätter umfassen den Blütenstängel mit ihrem Blattgrund.
Der fein gerillte Stängel wächst aufrecht und ist in der oberen Hälfte meist verzweigt.
Die namensgebende Frucht ist dreieckig-herzförmig.
Die Blätter der Grundrosette sind meist gefiedert.
Das Hirtentäschel hat eine weiße Pfahlwurzel.
Die Blattteilung variiert.
Die Frucht enthält viele kleine Samen.
1 Der fein gerillte Stängel hat einen aufrechten Wuchs und verzweigt sich in der oberen Hälfte.
2 Die Laubblätter sind schwach behaart.
3 Die grundständigen Blätter sind in einer Rosette angeordnet.
4 Die Grundblätter sind länglich, die Blattteilung variiert von ungeteilt bis tief eingebuchtet.
5 Mit spitzen Öhrchen umfassen die Stängelblätter den Stängel.
6 An den Triebspitzen sind die Blüten doldenartig gedrängt.
7 Die Blütenkrone ist weiß, sie ist aus vier 2–3 mm langen Kronblättern zusammengesetzt.
8 Bei der namensgebenden Frucht handelt es sich um ein dreieckiges Schötchen.
9 Die unteren Fruchtstiele stehen häufig annähernd waagrecht vom Stängel ab.
Acker-Schachtelhalm
Das Hauptheilkraut für die Blase
Equisetum arvense | mehrjährig | 0,5 m | März bis April | Sporenähre braun |
Standort
Der Acker-Schachtelhalm kommt als Pionier auf nährstoff- und basenreichen, teils grundfeuchten Standorten an Äckern, Wiesen, Wegen, Dämmen und in Auenwäldern vor.
Inhaltsstoffe
Flavonoide (Kämpferol, Quercetin), Kieselsäure, Phytosterole (Campesterin), Alkaloide (Nicotin, Palustrin), Mangan, Aluminium- und Kaliumchlorid
Zu verwendender Pflanzenteil
Sprosse mit Seitenästen, nicht die ährentragenden, bräunlich gefärbten Sprosse
Sammelzeit
Juni bis September
Heilwirkung
Acker-Schachtelhalm hat eine stark entwässernde (diuretische) und eine antibakterielle Wirkung gegenüber Escherichia-coli-Bakterien, was ihn zu einem Hauptmittel bei Blasenentzündungen und für Durchspülungstherapien macht. Optimal ist der Einsatz von Schachtelhalm bei den ersten Anzeichen von häufigem Harndrang und spärlichem, brennendem Urinabgang.
Bei nervösen Blasenentzündungen von Schulkindern haben kombinierte Sitzbäder und Trinkkuren mit Schachtelhalmaufguss eine sehr gute Wirkung – vermutlich durch die zusätzlich beruhigende (sedative) Wirkung der Pflanze.
Die Einnahme von Schachtelhalmtee am späten Nachmittag kann auch einen positiven Einfluss auf das Bettnässen von Vorschulkindern haben. In der Kinderheilkunde werden Schachtelhalmwaschungen und -lotionen zudem bei hartnäckig wiederkehrendem Windelsoor (Windeldermatitis) eingesetzt.
Aufgrund seiner kombiniert gewebsentwässernden und harntreibenden Wirkung in Verbindung mit dem hohen Kieselsäuregehalt wird die Heilpflanze als Badezusatz bei chronischen Schwellungszuständen nach Knochenbrüchen, bei posttraumatischen Ödemen und als Aufbaumittel für brüchige Fingernägel und spröde Haare eingesetzt.
Gegenanzeigen
Während einer antiretroviralen Therapie (ART) wie in der Behandlung von HIV-Patienten darf Acker-Schachtelhalm nicht eingenommen werden. Weitere Gegenanzeigen sind nicht bekannt.
Verwendung in der Hausapotheke
Obwohl Kieselsäure als Wirkstoff vor allem in alkoholischen Pflanzenauszügen gelöst wird, ist es vorteilhaft, Schachtelhalm auch als getrocknete Pflanze für Waschungen, Aufgüsse und vor allem für Sitzbäder bei Blasenentzündungen vorrätig zu haben. Für einen wässrigen Pflanzenauszug muss Acker-Schachtelhalm mindestens eine Stunde in kaltem Wasser angesetzt und dann aufgekocht werden.
Rezept: Fußbad
Zur Entgiftung über die Haut und bei übermäßigem Fußschweiß
2 Handvoll Acker-Schachtelhalm, frisch oder getrocknet
2 EL Strahlenlose Kamille, frisch oder getrocknet (Seite 68)
1 EL Wiesen-Salbei, frisch oder getrocknet (Seite 42)
Acker-Schachtelhalm 1 Stunde in 5 Liter kaltem Wasser ansetzen. Anschließend aufkochen und 20 Minuten köcheln lassen. Dann Kamille und Salbei zugeben und auf der abgeschalteten Herdplatte 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Vorsicht: Verwechslungsmöglichkeit!
Sumpf-Schachtelhalm, Seite 240
Quellen
Blaschek 2015, Cordova et al. 2016, Hänsel et al. 2013b, Hoffmann 2003, Menßen 1983, Sinha 2012
Die Seitenäste stehen in Quirlen.
Die ährentragenden, bräunlichen Triebe sind ohne Seitenäste.
Der Hohlraum im Stängel ist schmal.
Die Stängelscheide der fruchttragenden Triebe ist schwarz.
Das untere Glied der Seitenäste überragt die Stängelscheide.
Nicht-fruchttragende Triebe (rechts) haben schon jung Seitenastansätze.
1 Der geriefte Stängel weist im Inneren nur einen schmalen Hohlraum auf.
2 Die Seitenäste sind in Quirlen angeordnet.
3 Das untere Glied der Seitenäste (a) ist länger als die bis 1 cm lange Stängelscheide (b). Am Ansatz der Seitenäste befindet sich eine dünnhäutige helle Seitenastscheide (c).
4 Die Seitenäste sind im Querschnitt sternförmig.
5 An den ährentragenden, bräunlich gefärbten Sprossen wachsen keine Seitenäste.
6 Die Sporenähre wird bis 4 cm lang.
Strahlenlose Kamille
Der Mückenschreck
Matricaria discoidea | einjährig | 0,4 m | Juni bis Oktober | grüngelb |
Standort
Die Strahlenlose Kamille bevorzugt nährstoffreiche Standorte in Gärten, sie kommt zudem in durch Tritt beeinträchtigten Rasengesellschaften vor.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl (β-Farnesen, Germacren, Geranyl) [Blüten], Flavone (Apigenin, Luteolin, Cosmosiin), Flavonole (Kämpferol, Quercetin, Isorhamnetin), Umbelliferon, Triterpene (Helaniol, Taraxerol, Lupeol), Cumarin (Herniarin), Polyphenole, Phenolsäuren (Ferulasäure)
Zu verwendender Pflanzenteil
Sammelzeit
Juni bis August
Heilwirkung
Die erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa beheimatete Strahlenlose Kamille wirkt entzündungshemmend, bakterizid, krampflösend, beruhigend und blähungswidrig. Ihre krampflösende (spasmolytische) Wirksamkeit beruht insbesondere auf dem hohen Gehalt an Flavonen und ist in Verbindung mit gering dosierten blähungswidrigen ätherischen Ölen die Grundlage von Teezubereitungen der Pflanze bei Bauchschmerzen von Kindern. Sie wirkt sanft und gut verträglich.
Grundlage der insektenabwehrenden Wirkung ist vermutlich das im ätherischen Öl enthaltene Pheromon β-Farnesen, das von Pflanzen als Alarmstoff zur Insektenabwehr gebildet wird. Waschungen mit einem Absud der Pflanze schützen vor Fliegen und Stechmücken und belasten auch den kleinkindlichen Organismus nicht. Durch die bakterizide Wirkung der in der Strahlenlosen Kamille enthaltenen Flavonoide Apigenin und Isorhamnetin insbesondere auf Bakterien der Gattungen Micrococcus und Corynebacterium sind Waschungen mit der Strahlenlosen Kamille desodorierend. Sie zersetzen die an der Entstehung des Schweißgeruchs auf der Haut beteiligten Bakterien und beugen Entzündungen bei übermäßiger Schweißbildung vor.
Gegenanzeigen
Bei bekannter Korbblütlerallergie ist die Strahlenlose Kamille zu vermeiden.
Verwendung in der Hausapotheke
In der Hausapotheke wird die Strahlenlose Kamille vor allem als getrocknetes Kraut für Aufgüsse aufbewahrt. Man sollte es nach einem schnellen Trocknungsvorgang in geschlossenen Gefäßen luftdicht lagern. Zur Nachsorge schwerer Durchfallerkrankungen von Kleinkindern mit blutigem Stuhl hat sich die kurmäßige Verabreichung von Teeaufgüssen mit Milchzucker über zwei Wochen hinweg bewährt.
Rezept: Kinderschlaftee
Bei Einschlafschwierigkeiten mit Bauchweh
30g Strahlenlose Kamille
10g Fliederblüten (Syringa vulgaris, Gärtnerei)
10g Schlüsselblume (Primula veris, Gärtnerei)
10g Anissamen (Pimpinella anisum, Gewürzladen)
pro Tasse 1 frisches Basilikumblatt
Kamille, Fliederblüten, Schlüsselblume und Anissamen mischen. Pro Tasse 2 Teelöffel der Mischung sowie ein frisches Basilikumblatt mit kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Nach Belieben mit Agavendicksaft süßen.
Aus denselben Zutaten kann auch ein Sirup bereitet werden (siehe Seite 248).
Quellen
Gibson/Pickett 1983, Hoppe 1975, Jantakee/ Tragoolpua 2015, Lopes/Kolodziejczyk 2005, Perez 2001, Raal et al. 2011, Rauha 2001, Sahreen et al. 2013
Die Blütenköpfe sind kegelförmig. Die Hüllblätter haben einen breiten Hautrand.
Vor dem Erblühen sind die Grundblätter dicht gedrängt.
Der Blütenboden ist gewölbt und hohl.
Die Blätter sind gefiedert.
Die Pflanze hat eine nur leicht verzweigte Pfahlwurzel.
Die kleinen länglichen Früchte werden nur etwa 1 mm groß.
Die Blätter stehen wechselständig.
1 Die kräftige Pflanze duftet in allen Teilen stark nach Kamille.
2 Der Stängel steht aufrecht, mindestens in der oberen Hälfte ist er sparrig vezweigt.
3 Die fein gefiederten Blätter sind wechselständig angeordnet.
4 Die Blütenköpfe sind kegelförmig und gestielt (a), ihr Durchmesser beträgt etwa 1 cm.
5 Die Blütenhülle ist mehrreihig (a), die Hüllblätter haben einen breiten Hautrand (b).
6 Bei den Blüten handelt es sich um vierzähnige, grünliche Röhrenblüten, es kommen keine Zungenblüten bei der Strahlenlosen Kamille vor.
7 Der Blütenboden ist gewölbt und hohl.
8 Die längliche Frucht wird nur wenig größer als 1 mm.
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