Kitabı oku: «Stumbling Into Love», sayfa 2

Yazı tipi:

Sie schnaubt. Dabei tut sie mir sogar leid. Ich weiß genau, was sie durchmacht, da über uns eine Familie mit drei kleinen Kindern lebt. Wir können alles hören, was sich oben tut – und ich meine damit wirklich alles – von den Kindern, die mit Autos auf dem Boden spielen bis zu Mrs und Mr Kinds Bett, das nachts gegen die Wand schlägt, während sie an einem vierten Baby basteln.

»Ich brauche meine Ruhe. Ihr Mädchen müsst rücksichtsvoller gegenüber euren Nachbarn sein«, verlangt sie.

Ich seufze. Ich habe diese Sache oft genug mit ihr durchgekaut, um zu wissen, dass sie nicht ohne meine Einwilligung aufgeben wird, auch wenn ich ihr diese eigentlich gar nicht gebe. »Wir werden uns bemühen, leiser zu sein.«

Ihre Antwort besteht aus einem weiteren Schnauben. Ich versuche erst gar nicht, sie zufriedenstellen zu wollen, weil es unmöglich ist. Stattdessen stecke ich meine Post in meine Tasche, mache einen Bogen um Ina und ihre Gehhilfe herum, und gehe zur Treppe.

»Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Miss Ina!«, rufe ich über meine Schulter hinweg, sobald ich die Hälfte der Treppe erklommen habe. Sie antwortet nicht – was ich auch nicht erwartet hätte.

Ich schließe die Tür zu meiner Wohnung auf, die beim Aufdrücken laut knarrt. Nach dem Eintreten schließe ich sie hinter mir. Okay, ich knalle sie eher ein wenig ins Schloss, damit sie zugeht – und um Ina zu ärgern. Dann entledige ich mich meiner Handtasche sowie meiner Jacke und lege beides auf die Couch. Als Nächstes ziehe ich meine Stiefel aus und lasse sie neben mir auf den Boden fallen.

Die Wohnung ist klein, nur knapp vierzig Quadratmeter. Das Wohnzimmer erstreckt sich gleich hinter der Eingangstür und ist kaum groß genug für die Couch, die unter der Durchreiche zur Küche steht. Der Fernseher befindet sich direkt gegenüber. Die Küche ist ebenfalls winzig, was für Libby und mich allerdings kein Problem darstellt, da keine von uns kochen kann. Die Wohnung mag vielleicht nicht fabelhaft ausgestattet sein, aber das Badezimmer ist fantastisch – oder besser gesagt, meine Badewanne ist es. Die alte Klauenfußwanne ist der einzige Grund, warum ich noch nicht ausgezogen bin.

Da Libby noch bei der Arbeit ist, ziehe ich mich auf dem Weg ins Badezimmer aus. Ich liebe es, ein Bad zu nehmen, das ist genau das, was ich jetzt brauche, um mich nach der Aufregung des Morgens zu entspannen. Ich fülle die Wanne bis zum Rand, schütte eine Handvoll Badesalz ins Wasser und lasse mich hineinsinken. Nach einer Stunde Einweichen trockne ich mich ab und ziehe eine Jogginghose sowie ein T-Shirt an, ehe ich mich mit einer Schüssel Cheerios auf die Couch vor den Fernseher setze. Ich sage mir, dass ich erst nach dem Wochenende darüber nachgrübeln werde, wie ich mein Handy zurückbekomme, mache mir aber dennoch Gedanken.

Und wenn ich mir gerade keine Sorgen wegen des Handys mache, verbringe ich jeden Moment damit, an Wesley zu denken.

2. Kapitel

Das war so was von nicht Teil des Plans

Mac

In den letzten Tagen habe ich über hundert verschiedene Möglichkeiten nachgedacht, wie ich mein Handy von Wesley zurückbekommen kann, ohne ihm tatsächlich von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten zu müssen. Mein erster Gedanke war, bei ihm einzubrechen und es zu stehlen, aber ich glaube nicht, dass das gut gehen würde – ihm wäre klar, dass ich es war, wenn nur mein Handy fehlen würde. Ich habe auch darüber nachgedacht, meine Schwestern zu bitten, mir zu helfen, indem sie sich als Kabelmonteure verkleiden, aber sie würden zu viele Fragen stellen, also habe ich diesen Einfall sofort wieder verworfen. Bis heute Morgen war ich ratlos, doch dann ist mir eine Idee gekommen – eine lahme Idee, aber immerhin eine brauchbare.

Nachdem ich mich fertig gemacht und meine Wohnung verlassen habe, lege ich noch einige Zwischenstopps ein, bevor ich in die U-Bahn steige, die mich zu Wesleys Appartement bringt. Als ich die Stufen erreiche, die zu seiner Wohnung führen, schaue ich mich noch einmal um und stelle sicher, dass die Luft rein ist, bevor ich zu seiner Tür hinuntergehe. Ich lege meine Handtasche auf der untersten Stufe ab und hole die vorbereitete Notiz heraus, dazu den vorfrankierten Umschlag, den ich vorhin gekauft habe, sowie durchsichtiges Klebeband. Ich wickle einen Teil davon ab, drücke es auf den Umschlag und klebe die Notiz an die Tür. Erst dann wird mir klar, dass ich keine Schere habe und meine Zähne benutzen muss, um das Klebeband von der Rolle abzureißen. Um zu Werke zu gehen, stelle ich mich auf die Zehenspitzen. Dennoch komme ich mit dem Mund nicht ran. Als ich den Umschlag vorsichtig wieder von der Tür löse, fällt mir das Klebeband aus der Hand und landet auf dem Boden, ehe es davonrollt.

»Verdammt noch mal!«, zische ich, als ich es erwische und sich die Rolle dabei um meine Hand wickelt. Ich reiße den Umschlag von der Tür, dann versuche ich, mich aus dem Durcheinander aus Klebeband zu befreien. Bei dem widerlichen Geräusch, das es dabei macht, zucke ich zusammen.

»Brauchst du Hilfe?«

»Scheiße!«, schreie ich und drehe mich ruckartig um.

Als ich aufblicke, sehe ich in Wesleys Augen. Er ist noch umwerfender als in meiner Erinnerung. Allerdings wirkt er auch ein wenig verärgert, so wie er die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt und mich aus seinen blauen Augen anstarrt.

»Du bist hier ...«, sage ich wie eine Idiotin und spüre, wie ich rot werde.

»Ich lebe hier.« Er deutet mit dem Kinn auf die Tür. »Was machst du hier?«

»Ich ... Ich war einfach in der Gegend«, lüge ich, während ich das abgelöste Klebeband zusammenknülle.

Er sieht hinunter auf die Rolle in meinen Händen. »Was hast du da gerade gemacht?«

»Ich ...« Ich verstumme, als sein Blick auf den Boden fällt und er sich bückt, um die Notiz aufzuheben, die ich ihm hinterlassen wollte.

Wesley, es tut mir leid, dass ich dich nicht angetroffen habe. Ich glaube, ich habe mein Handy vergessen, als wir neulich bei dir waren. Kannst du es in den beigefügten Umschlag legen und es in den nächsten Briefkasten werfen?

Danke, Mackenzie

Er liest die Nachricht laut vor, ehe er den Blick hebt und nach meinem sucht. Meine Wangen, die bereits rot waren, brennen jetzt noch viel schlimmer. »Hast du geklingelt?«, fragt er.

Ich sehe die Tür hinter mir an, dann wieder zu ihm. »Klingel?«

»Die Türklingel – hast du sie betätigt?«

»Ähm ...«

»Sie ist mit meinem Handy verbunden, das sich meldet, wenn jemand vor meiner Haustür steht.«

»Vielleicht ist sie kaputt?«, lautet meine schwache Ausrede, während ich den Kopf schief lege und hoffe, dass ich unschuldig wirke.

Wesley nimmt zwei Treppenstufen nach unten, drückt auf die Klingel und sofort meldet sich sein Handy.

Verdammt.

»Scheint mir nicht kaputt zu sein.« Er dreht sich zu mir um, und sein muskulöser Körper macht den kleinen Mauerzwischenraum, in dem wir uns befinden, gefühlt noch viel kleiner.

Da ich weiß, dass ich keine weitere Ausrede habe, halte ich einfach den Mund. Unfreiwillig reiße ich die Augen auf, als er den ohnehin schon geringen Abstand zwischen uns überbrückt, ohne je meinen Blick loszulassen. »Wesley ...«, hauche ich, als sein vertrauter Geruch meine Lunge füllt. Seine Wärme scheint mich einzuhüllen, obwohl er mich gar nicht berührt.

»Du hast dich neulich einfach davongeschlichen. Warum?«, will er leise wissen, dennoch kann ich die Verärgerung und den Frust in seiner Stimme und in seiner Miene erkennen.

Ich werde ihm keine ehrliche Antwort geben, denn ihm zu sagen, warum ich wirklich einen solchen Abgang hingelegt habe, wäre lächerlich, jetzt, wo ich vor ihm stehe. »Ich ... Scheiße.« Er fährt sich unwirsch mit der Hand durchs Haar. »Ich kann nicht glauben, dass du einfach ohne ein Wort abgehauen bist.«

Ich senke kurz die Lider und öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, irgendetwas.

Bevor ich das jedoch tun kann, schneidet er mir mit einem Kopfschütteln und einem scharfen Ist auch egal das Wort ab. Er dreht mir den Rücken zu, öffnet die Tür und geht in seine Wohnung.

Ich schlucke gegen das Knäuel an Emotionen an, das in meinem Inneren tobt, während ich in der offenen Tür stehe und überlege, was ich als Nächstes tun soll. Tief luftholend, schiebe ich den Klebebandball in meine Tasche und hänge sie mir über die Schulter, bevor ich ihm folge. Ich habe mich das letzte Mal, als ich bei Wesley war, nicht wirklich umgesehen. Als ich nun sein Zuhause betrachte, wird mir klar, dass ich nicht viel verpasst habe. Die Küche ist klein, mit nur einem runden Tisch und zwei Stühlen. Im Wohnzimmer steht eine Reihe von Kisten an der Wand, zudem befinden sich eine ausladende, bequem aussehende graue Couch sowie ein großer Fernseher darin, der auf einem schlichten schwarzen Standfuß steht. Nirgendwo entdecke ich etwas Persönliches – keine Bilder oder irgendetwas anderes, um den Raum heimelig zu machen. Ich frage mich, ob all diese Dinge in den Kisten sind, die noch ausgepackt werden müssen.

»Hier«, grollt Wesley und hält mir mein Handy entgegen.

Ich greife danach und schiebe es in die Tasche meiner Jacke, während ich seinem Blick ausweiche. »Danke.«

»Sicher.«

»Es tut mir leid ...«

»Ich will es nicht hören«, unterbricht er mich, bevor ich weiterreden kann.

Ich bekämpfe den Drang, zusammenzuzucken.

»Ich will nicht hören, was auch immer für eine Bullshit-Entschuldigung du mir auftischen willst.«

»Wie bitte?« Ich hebe den Kopf, um ihn anzusehen.

»Du hast mich schon verstanden.« Wesley hält meinem Blick stand.

Ich verenge die Augen und er tut es mir gleich.

»Du hast dein Handy wieder. Deshalb bist du doch hergekommen, nicht wahr? Warum stehst du also noch hier?«

»Wow.« Kopfschüttelnd wende ich den Blick ab. »Du bist ein echtes Arschloch.«

»Ach, auf einmal? Neulich Nacht konntest du nicht genug von mir bekommen, Baby. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du mich sogar mehrmals angebettelt, es dir zu besorgen«, entgegnet er schroff.

Wütend funkle ich ihn an. »Du Mistkerl!«, zische ich und will ihm eine Ohrfeige verpassen.

Er fängt meine Hand jedoch ab, bevor ich mein Ziel erreichen kann. Ich will es erneut versuchen, aber er fängt auch meine zweite Hand und zieht beide über meinen Kopf. Schwer keuchend starre ich ihn an. Er starrt zurück.

»Was jetzt?«, fragt er.

Ich mache das Einzige, was mir sinnvoll erscheint. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und drücke meinen Mund auf seinen. Halb erwarte ich, dass mein Handeln ihn aus dem Gleichgewicht bringt – und ihm möglicherweise einen Dämpfer verpasst –, aber das geschieht nicht. Stattdessen übernimmt er die Führung, und seine Zunge gleitet zwischen meine geöffneten Lippen. Ich wehre mich nicht gegen den Kuss. Genau wie beim letzten Mal stelle ich fest, dass ich das hier mehr will als alles andere.

Ich will ihn.

Wesley lässt eine meiner Hände los, legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich an sich. Mit den Lippen wandert er über meinen Kiefer bis zu meinem Hals. Als er sanft zubeißt, zieht sich alles in meinem Inneren zusammen. Ich spüre die Erregung tief in meinem Bauch, zerre an seinem Hemd, bis ich es aus seiner Jeans befreit habe, und fahre mit meiner Hand über seine Bauchmuskeln, bevor ich meine Nägel weiter nach unten wandern lasse.

»Wesley ...«, wimmere ich, als er mit seiner Zunge eine feuchte Spur meinen Hals entlangzieht.

Dann spüre ich seinen Atem, der über meine Ohrmuschel streicht. »Sag mir, dass du das willst.« Er drückt seine Erektion gegen meinen Bauch und lässt mich wissen, dass er bereit ist, zu wiederholen, was neulich Nacht zwischen uns passiert ist. »Sag mir, dass du mich willst.«

»Ich will dich«, stöhne ich, als sein Mund meinen wieder einfängt.

Grob packt er meine Kleidung, und ich zahle es ihm mit gleicher Münze heim. Als ich höre, wie meine Jacke und mein Oberteil auf den Boden fallen, zerre ich sein Hemd über seinen Kopf und fasse dann zum Knopf seiner Jeans. Wesley dirigiert uns rückwärts in Richtung seines Schlafzimmers, wo er sich von mir löst, ehe er seine Hose über die Hüften zieht. »Zieh deine Schuhe aus.«

Mit einem zittrigen Nicken schlüpfe ich aus meinen Turnschuhen. Als er mir in einer fließenden Bewegung gleichzeitig meine Hose und mein Höschen auszieht, beiße ich mir auf die Lippen. Sanft streicht er mit seinen Händen über meine Oberschenkel und meine Taille, bis er schließlich nach hinten zu meinem Rücken wandert, um meinen BH zu öffnen. Ohne einen weiteren Blick darauf zu verschwenden, lässt er ihn zu Boden gleiten.

Völlig nackt stehe ich vor ihm und muss gegen den Drang ankämpfen, mich vor seinem hitzigen Blick zu verstecken, mit dem er jeden Zentimeter meines Körpers erkundet. Mir ist ganz heiß und ich fühle mich rastlos.

»Warum hast du dich aus meiner Wohnung geschlichen?«, fragt er und schiebt seine Hand zwischen meine Beine.

Immer mehr Feuchtigkeit bildet sich zwischen meinen Schenkeln, und ich schlucke hart. »Ich ...« Ich lasse meinen Kopf zurückfallen und ein Stöhnen kommt mir über die Lippen, als er mich zu streicheln beginnt.

»Sieh mich an.«

Ich hebe den Kopf und begegne seinem Blick. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich das dunkle Verlangen in seinen Augen sehe.

»Warum?« Mit dem Daumen umkreist er meine empfindlichste Stelle, und ich dränge mich seiner Berührung entgegen.

»Ich weiß es nicht«, wimmere ich und versuche, seine Finger dazu zu bringen, mir mehr zu geben.

»Warum?«, wiederholt er und drückt mich rücklings auf das Bett. Sich über mir positionierend, nutzt er seine Knie, um meine Beine weiter auseinanderzuspreizen.

»Ich weiß es nicht.«

»Hör auf, mich anzulügen«, knurrt er, ehe er zwei Finger tief in mich hineinstößt und genau meinen G-Punkt trifft. Ich schreie vor Lust auf. »Warum bist du abgehauen?«

»Wesley ...«

»Warum?«

»Weil du mich nicht wollen würdest, würdest du mich wirklich kennen«, gestehe ich keuchend.

Die Bewegungen seiner Finger werden schneller.

»Oh Gott.«

Ich wölbe den Rücken durch, und er macht sich mit dem Mund über meine Brust her. Lässt mich seine Zähne spüren, ehe er meinen Nippel wieder freigibt.

»Ich will dich, Mackenzie.«

»Würdest du mich wirklich kennen, wärst du anderer Meinung.« Erneut keuche ich auf, ehe ich mit den Nägeln über seine definierten Bauchmuskeln fahre und seinen Schwanz umfasse. Ich streichle ihn, dann noch einmal, ehe er sich meinem Griff entzieht.

»Da liegst du falsch.« Sein Mund schwebt über meinem. »So verdammt falsch.« Seine Worte flüstern über meine Lippen, als er hart in mich eindringt und mich dabei ein Stück das Bett hinaufschiebt. Ich grabe meine Fersen in seine Oberschenkel, lege einen Arm um seine breiten Schultern und packe mit der anderen Hand seine Haare. Erneut nimmt er meinen Mund in einem tiefen Kuss in Besitz, ehe er sich langsam aus mir zurückzieht – so langsam, dass ich jeden Zentimeter von ihm spüre, während sich meine inneren Muskeln um ihn zusammenziehen.

»Bitte«, flehe ich.

»Was brauchst du?«, fragt Wesley, schiebt seine Hand zwischen uns und findet mit seinem Daumen wieder meinen Kitzler.

»Härter!«, bettle ich.

Etwas blitzt in seinen Augen auf, aber er gibt die langsame, stetige Folter nicht auf.

»Bitte.« Ich hebe mein Becken an und versuche, ihn zu zwingen, mir das zu geben, was ich will.

»Du willst mehr von meinem Schwanz?«

»Ja! Bitte fick mich!« Ich weiß nicht, woher diese Worte kommen, aber sobald sie ausgesprochen sind, beschleunigt er das Tempo seiner Stöße und erobert erneut meinen Mund. Stöhnend erwidere ich seinen Kuss.

Nicht lange, und er schickt mich über den Abgrund, wo ich in eine Million winzige Stücke zerspringe. Nur langsam komme ich zu mir zurück und öffne blinzelnd meine Augen.

Wesley verharrt ganz still über mir und blickt auf mich herab. »Dieses Mal sieh mich an, wenn du kommst«, sagt er, hebt mich vom Bett und positioniert mich so, dass ich auf seinem Schoß sitze. Eine Hand vergräbt er in meinem Haar, um meinen Kopf in Position zu halten, und umfasst mit der anderen meinen Rücken, um mich eng an sich zu ziehen.

»Oh ...«, hauche ich, als er sein Becken meinem entgegenstößt und damit eine ganz neue Welle von Empfindungen durch meinen Körper sendet.

Ich halte mich an seinen Schultern fest und gebe mein Bestes, um mich im gleichen Rhythmus mit ihm zu bewegen. Es ist jedoch schwierig, sich auf das zu konzentrieren, was ich tue, da er mein Gesicht betrachtet, als würde er nach etwas suchen. Ich muss den Blickkontakt unterbrechen und versuche, ihn zu küssen. Sein Griff wird jedoch nur fester und er hält meinen Kopf an Ort und Stelle, während er schneller zustößt. Mit seinem Arm um meine Taille drückt er mich seinen Stößen entgegen, sodass mein Orgasmus immer näher heranrollt.

»Wesley.«

»Komm für mich.«

Es ist, als würde seine Stimme tatsächlich das Kommando über meinen Körper haben. Ich gebe auf und lasse mich fallen, während wir uns weiter anblicken. Sein Becken beginnt zu zucken und ich erkenne heißes Verlangen in seinen Augen.

»Mein«, stöhnt er, als er kommt.

Er gibt meine Haare frei, drückt mein Gesicht in seine Halsbeuge und hält mich fest in seinen Armen, wodurch ich mich sicher und beschützt fühle. Unser schwerer Atem dringt an mein Ohr, während sein Herz gegen die schweißfeuchte Haut an meiner Brust schlägt.

Plötzlich spüre ich Tränen in mir aufsteigen. Ich habe keine Ahnung, was zur Hölle gerade passiert ist. Nun, das stimmt so nicht – ich weiß genau, was gerade passiert ist, aber noch einmal mit ihm zu schlafen, war nicht gerade Teil des Plans, den ich mir heute Morgen zurechtgelegt habe.

»Fuck«, flüstert Wesley rau. Was mich zu unserer derzeitigen Situation zurückbringt.

Ich ziehe mich ein Stück zurück und sehe ihn an. »Ähm ...«

»Ich habe kein Kondom verwendet.«

Als mir klar wird, was er sagt, blinzle ich, und mein Puls schießt in die Höhe.

Sofort erklärt er sich. »Ich bin gesund. Ich lasse mich alle sechs Monate testen – und ich war länger als ein halbes Jahr mit niemandem mehr im Bett.«

»Ich ...« Ich senke die Lider, öffne sie aber gleich wieder. »Ich auch nicht. Ich ... Ich bin auch gesund.«

Seine Worte hallen wieder und wieder in meinem Kopf nach, und zwar in Lautsprecherstärke, und erinnern mich daran, wie unverantwortlich ich gehandelt habe. Automatisch wende ich den Blick ab, was Wesley falsch interpretiert.

»Es tut mir leid, Süße ...« Er drückt mich an sich. »Ich habe nicht nachgedacht. Ich ...«

»Ich nehme die Pille nicht«, stoße ich hervor und unterbreche, was auch immer er sagen wollte. Als ihm klar wird, was das bedeuten könnte, zuckt er zusammen und versetzt mir damit einen Stich.

Das darf nicht passieren.

Ich klettere von ihm runter und vermisse sofort das Gefühl von ihm ausgefüllt zu werden. Mich aus seinem Griff windend, stolpere ich aus dem Bett, wobei ich beinahe auf die Nase falle.

»Wo zum Teufel gehst du hin?« Sein scharfer Ton lässt mich abrupt innehalten. Als ich aufsehe, sitzt er auf der Bettkante – in all seiner perfekten nackten Pracht.

»Ich muss zur Arbeit.« Mit zitternden Händen ziehe ich nervös an meinen Haarspitzen und gestikuliere dann zwischen uns hin und her. »Das hier«, ich schlucke, »war nicht Teil meines Plans.«

»Teil deines Plans?« Er zieht die Brauen zusammen und starrt mich an.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Warum zur Hölle arbeiten mein Gehirn und mein Mund nicht mit mir zusammen?

Ich binde meine Haare wieder zu einem Pferdeschwanz und lasse endlich meine Lippe los. »Ich hatte nicht gedacht, dass du zu Hause bist. Ich ... Ich muss zur Arbeit«, erkläre ich, bevor ich meinen BH anziehe und mein Höschen sowie meine Hose aufhebe. Während ich in meine Kleidung schlüpfe, vermeide ich es, ihm einen weiteren Blick zuzuwerfen, obwohl ich spüren kann, dass er jede meiner Bewegungen beobachtet. Ich bücke mich, um meine Socken und Turnschuhe anzuziehen, und sehe aus dem Augenwinkel, wie er den Raum verlässt.

Eine Sekunde später kommt er zurück und hält mir ein Stück Papier unter die Nase.

»Was ist das?«

»Meine Nummer. Dein Handy ist tot und du haust schon wieder ab. Ich gebe sie dir, damit du sie hast, wenn irgendetwas sein sollte.«

Wenn irgendetwas sein sollte? Zum Beispiel, wenn ich schwanger bin?

Er gibt mir seine Nummer nicht, damit ich mit ihm in Kontakt bleibe. Das tut weh. Eigentlich zerstört es mich innerlich sogar ein wenig.

Mein Magen dreht sich auf widerliche Art und Weise einmal um sich selbst, ehe ich flüstere: »Alles klar.« Damit schiebe ich das Stück Papier in meine Tasche, gehe an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo ich mein Oberteil und meinen Mantel nehme, ziehe beides an und greife nach meiner Handtasche.

Dann spüre ich, wie sich seine Finger um mein Handgelenk legen, und ich bleibe stehen. Als ich aufsehe, könnte ich schwören, einen verletzten Ausdruck zu bemerken, aber ich schiebe diesen Gedanken beiseite, da ich mir das sicherlich nur einbilde.

»Ruf mich an«, sagt er leise.

Ich schlucke. »Klar.«

Anschließend löse ich mich aus seinem Griff und gehe zur Tür. Ich versuche, es so aussehen zu lassen, als würde ich nicht wieder davonlaufen, auch wenn ich genau das tue. Sobald ich draußen und auf dem Bürgersteig bin, rufe ich nach dem ersten Taxi, das ich sehe, setze mich auf den Rücksitz und stoße den angehaltenen Atem aus. Dann sage ich dem Fahrer, wo er mich hinfahren soll. Zum Glück ist die morgendliche Hauptverkehrszeit vorbei, sodass ich nicht lange brauche, um nach Uptown zu gelangen.

Ich komme etwas weniger als dreißig Minuten zu spät zur Arbeit, schließe meine Bürotür auf und schalte das Licht ein. Mein Dad und ich haben die Vorderseite meines Büros in einem beruhigenden, weichen Blau gestrichen, das gut zu den abstrakten Kunstdrucken passt, die ich gerahmt und an die Wände gehängt habe. An der Wand gegenüber von meinem Schreibtisch stehen zwei goldbraune Stühle mit modernen Armlehnen aus Holz. Sie passen zum Couchtisch vor ihnen, auf dem mehrere Magazine ausgebreitet sind.

Seufzend gehe ich zu meinem Arbeitsplatz.

An Tagen wie heute bin ich dankbar, dass ich mein eigener Chef bin, sodass ich niemandem Rechenschaft schuldig bin. Den Sprung zu wagen, meine eigene Massagetherapie-Praxis aufzubauen, war eines der furchteinflößendsten Dinge, die ich je getan habe, aber bisher gab es keinen Tag, an dem ich es bereut hätte.

Ich liebe, was ich tue. Ich liebe es, Menschen ein gutes Gefühl zu geben und ihnen zu helfen, sich zu entspannen. Ich bekam bereits in jungen Jahren Migräne, die so schlimm war, dass ich körperlich krank wurde. Die Ärzte konnten nichts für mich tun, also recherchierte meine Mom und fand heraus, dass viele Menschen durch Massage Erleichterung finden konnten. Ich war skeptisch, aber nach meiner ersten Sitzung fühlte ich mich viel freier im Kopf – anders als nach der Einnahme von Medikamenten. An diesem Tag wurde ich eine Gläubige. Ich wusste, dass ich Menschen auf die gleiche Weise helfen wollte, wie mir geholfen wurde.

Sobald ich eine Räucherkerze angezündet habe, ziehe ich meinen Mantel aus und drapiere ihn über die Rückenlehne meines Stuhls. Dann setze ich mich an meinen Schreibtisch und lehne ich mich zurück gegen das kühle Holz und spüre erneut Tränen in mir aufkommen. Es sollte mich nicht so mitnehmen, dass die Dinge mit Wesley ein solches Ende genommen haben, aber dieser Gedanke hilft nicht, den stechenden Schmerz zu stoppen, den ich in meiner Brust fühle.

Es dauert länger, als mir lieb ist, um mich unter Kontrolle zu bringen. Nach ein paar tiefen Atemzügen setze ich mich auf und ziehe seine Nummer aus meiner Tasche. Ich versuche, sie mir zu merken, bevor ich die oberste Schublade meines Schreibtischs öffne und sie hineinlege, in der Hoffnung, sie nie benutzen zu müssen. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche, stecke es zum Aufladen ein und gehe ins Badezimmer, um mich frisch zu machen.

Ich habe heute einige Kunden vor mir, was mir bestimmt helfen wird meine Gedanken zu beschäftigen, bis ich das Büro verlasse. Nach der Arbeit werde ich mich auf den Weg machen, um meine Eltern und Schwestern auf Long Island zu Thanksgiving zu besuchen. Ich freue mich schon darauf – sie werden die Ablenkung sein, die ich so dringend brauche.


Am nächsten Morgen stehe ich in der Küche meiner Eltern, lehne mich mit einer Tasse Kaffee in der Hand an die Anrichte und höre meiner Mom zu, wie sie über den neuen Nachbarn plappert, der ein paar Häuser weiter eingezogen ist. Mom arbeitet gerade an mehreren Kuchen für das Thanksgiving-Essen morgen.

»Er ist Single. Vielleicht könntest du rübergehen und dich ihm vorstellen«, schlägt sie vor und sieht mich erwartungsvoll an.

Ich höre Libby von ihrem Platz auf einem der Hocker an der Kücheninsel aus kichern. Natürlich findet sie die Vorstellung lustig, dass unsere Mom versucht, mich mit einem fünfzigjährigen Mann zu verkuppeln, von dem sie nichts weiß. Ihr passiert das schließlich nicht.

»Ich bin momentan nicht daran interessiert, jemanden kennenzulernen, Mom«, murmle ich und nehme einen Schluck Kaffee.

»Bist du lesbisch?«

Beinahe spucke ich das Getränk wieder aus, bekomme die Flüssigkeit aber stattdessen in die Luftröhre und muss röcheln. »Was?«, huste ich und wische den tropfenden Kaffee von meiner Unterlippe, ehe ich ein Papiertuch nehme, um den Rest von meiner Hand und meinem Shirt abzuwischen.

»Du warst seit Ewigkeiten nicht mehr auf einem Date. Ich höre dich nie über irgendwelche Männer reden, an denen du Interesse hättest, also frage ich mich, ob du vielleicht ...«

»Bin ich nicht«, unterbreche ich ihre nächsten Worte. »Gott, ernsthaft, Mom?« Ich werfe eine Hand in die Luft, lasse sie aber rasch wieder fallen. »Nur weil ich niemanden daten möchte, bin ich automatisch lesbisch?«

»Nun, es wäre nichts falsch daran. Du kannst es mir nicht übelnehmen, dass ich frage.« Sie zieht die Nase kraus, während Libby nur noch heftiger lacht.

»Was ist los?«, fragt Fawn, als sie eine Sekunde später in die Küche kommt.

Sie trägt ihr übliches Outfit – ein Sweatshirt, Leggings und Toms-Schuhe an den Füßen. Ihr blondes, lockiges Haar ist auf ihrem Kopf zusammengebunden, was ihr ein elfengleiches Aussehen verleiht. Ich schwöre, dass sie von innen heraus strahlt. Sie sieht glücklich aus, sehr, sehr glücklich. Ich weiß, dass das mit dem Mann zu tun hat, den sie seit ein paar Wochen datet. Levi – ihr Nachbar, ein heißer Cop, der vor ein paar Wochen in die Wohnung gegenüber eingezogen ist. Ein ziemlich attraktiver Kerl, der meine Schwester ansieht, als wäre sie nur für ihn auf die Erde geschickt worden.

Gott, warum macht mich das eifersüchtig?

»Was ist los?«, wiederholt Fawn und sieht Libby an, die immer noch wie eine Verrückte vor sich hin gackert.

»Ich habe vorgeschlagen, dass deine Schwester zu unserem neuen Nachbarn rübergeht und sich Brent vorstellt. Er ist gerade in das ehemalige Haus der Manors eingezogen.«

»Oh ...?«, macht Fawn und richtet ihren Blick nun auf mich. Sie ist eindeutig verwirrt, weil sie offenbar nicht versteht, warum Libby wie eine Hyäne lacht.

»Mac hat gesagt, dass sie kein Interesse hat, und dann hat Mom gefragt, ob sie lesbisch sei!«, erklärt Libby zwischen ihren Lachern hindurch.

Ich funkle sie bitterböse an.

»Ohhh.« Fawns Mundwinkel zucken, ehe auch sie zu lachen beginnt, wenn auch hinter vorgehaltener Hand.

»Natürlich findest du das lustig – weil es dich nicht betrifft«, motze ich, sauer auf sie alle.

Die Frage meiner Mom überrascht mich nicht, denn sie ist verrückt und davon besessen, uns Mädchen unter die Haube zu kriegen, damit sie Enkelkinder bekommt.

Viel Glück damit.

»Ich weiß, dass Fawn nicht lesbisch ist, weil sie mit Levi schläft«, sagt Mom nüchtern. Fawns Augen werden riesengroß. »Wie ist er im Bett, Honey?«

»Mom!«, faucht Fawn und wird feuerrot im Gesicht.

»Ja, wie ist er im Bett?«, hakt Libby nach und rutscht erwartungsvoll auf ihrem Hocker nach vorn.

»Ich rede nicht mit euch über mein Sexleben ... Niemals«, stellt Fawn klar.

Ich lache, womit ich mir einen bösen Blick von ihr einfange, ehe sie zum Kühlschrank hinübergeht und sich eine Limonade herausholt.

»Meine Mädchen sind alle so verschwiegen. Himmel, kann eine Mutter heutzutage nicht mehr erfahren, ob ihre Töchter glücklich sind?«, beklagt sich Mom.

Ich verdrehe die Augen in Fawns Richtung und sie erwidert meine Geste.

»Wenn ich ein Sexleben habe, dann werde ich mit dir darüber reden, Mom«, verspricht Libby.

Mom lächelt sie an.

Dass meine kleine Schwester immer noch so unschuldig ist, überrascht mich immer wieder. Sie ist die Art von Frau, von der die meisten Männer fantasieren – groß, schlank, mit dunklen Haaren und kristallblauen Augen, die immer geheimnisvoll wirken.

»Das ist der Grund, warum du meine Lieblingstochter bist.« Mom streckt ihren Arm nach ihr aus und tätschelt ihr die Wange.

»Ich weiß«, bestätigt Libby.

Ich kämpfe gegen den Drang an, zu lachen. Meine Mom macht das immer mit uns, zu behaupten, dass eine von uns ihr Liebling wäre – obwohl ich weiß, dass sie uns alle gleichermaßen liebt.

»Ist Levi zu Hause?«, frage ich Fawn, als sie sich neben Libby setzt.

Sobald ich seinen Namen ausspreche, sehe ich, wie ihre Miene weich wird.

Gott, sie ist verliebt.

Ich glaube nicht, dass ihr das bewusst ist, aber sie ist total verrückt nach ihm. Es steht ihr ins Gesicht geschrieben.

»Ja, er wird Thanksgiving über allein zu Hause sein, da er Rufbereitschaft hat.«

»Das ist ätzend«, meint Libby.

Ich nicke zustimmend. Es ist ätzend, dass er morgen allein zu Hause sein muss, insbesondere, weil seine Familie in Connecticut lebt und Fawn hier bei uns sein wird. Ich kann mir nicht vorstellen, während der Feiertage allein zu sein.

»Du solltest zurückfahren und Thanksgiving mit ihm verbringen«, schlägt Mom vor und überrascht uns alle damit.

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