Kitabı oku: «Kriminalhauptkommissar Ronny Mittler», sayfa 2

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„Darf ich eine Frage an sie richten, Herr Professor?“, erkundigt sich Ronny Mittler. „Bitte gerne. Womit kann ich dienen?“ „Der verstorbene Thilo van der Leuwen trug wegen Fraktur des Handgelenks Gips am rechten Arm.“ „Das ist richtig.“ „War er trotz des Handicaps in der Lage, einen Knoten zu binden?“ „Einen Knoten? Wie kommen sie darauf?“ Der Professor zeigt sich überrascht. „Konnte er?“, fragt Mittler nach. „Selbstverständlich. Das ginge zwar nicht flott wie gewohnt, dennoch ist es möglich.“

Doktor Harr wendet sich an Oberschwester Kill. „Ulrike, was sagen sie? War Thilo mit Gips in der Lage Knoten zu binden?“ „Herr van der Leuwen war motorisch eingeschränkt, aber dass schaffte er.“ Ulrikes raue Stimme dröhnt, dennoch bewegen sich ihre Lippen beim Sprechen nur minimal.

„War der Patient depressiv?“ Mittler stellt die Frage in den Raum, schaut beide an. In Schwester Kills Gesicht erkennt er keine Regung. Sie schweigt. Harr ringt um Antwort.

„Herr Hauptkommissar, ich bin unsicher, ob ich zu Auskunft verpflichtet bin. Datenschutz. Patientenschutz. Ärztliche Schweigepflicht und dergleichen. Sie verstehen? Heutzutage wird man schneller verklagt, wie man seinen Namen ausspricht. Sie wissen, wie es heißt: Ist der Ruf erst ruiniert .... Wie gesagt.“

„Ich möchte sie einen Moment unter vier Augen sprechen.“, bittet der Kriminalhauptkommissar. „Ist das möglich?“ Oberschwester Kill zeigt eine menschliche Reaktion. Die Knopfaugen weiten sich, ihre Kinnlade klappt herunter. Der Mund formt ein „O“. „Ulrike, sind sie so freundlich?“ Ihr Chef weist mit einer Hand Richtung Tür. Schwester Kill dreht auf dem Absatz um, stampft aus dem Zimmer. „She is not amused!“, kommentiert Harr ihren Abgang.

„Herr Professor, ich glaube nicht, dass Thilo van der Leuwen Suizid beging.“ „Wie bitte? Im Ernst?“ Der Doktor reist die Augen auf. „Sie vermuten, ... er ... wurde ...?“ „Ich gehe von Mord aus!“ „Ach du Scheiße!“, reagiert der Arzt sehr menschlich. „Darf ich?“ Er zeigt auf einen Stuhl neben Mittlers Bett. „Bitte nehmen sie Platz.“ „Entschuldigen sie meine Wortwahl. Zugegebenermaßen überrascht mich ihre These. Sie erwischen mich sozusagen auf dem falschen Fuß. Sagt man das so?“ Er ist sichtbar erschüttert, pustet kräftig durch und fragt: „Was veranlasst sie zu dieser Annahme?“

„Doktor Harr, ich bitte um Verständnis. Beim derzeitigen Ermittlungsstand benenne ich keine Einzelheiten. Wir verfolgen verschiedene Hinweise. Es gibt Indizien. Nochmals meine Frage. War Thilo depressiv? Zeigte er psychische Auffälligkeiten?“

„Nein. Ich kenne den Jungen, seit er auf die Welt kam. Hätte er seelische Probleme, wüsste ich das. Da bin ich sicher. Seine Eltern wären auf mich zugekommen, um Rat zu suchen. Thilos Vater Volkmar und ich sind Freunde. Es besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen uns. Ich bin Gründungsmitglied des Yacht & Segelsportvereins, wie die van der Leuwens. Wir sehen uns regelmäßig.“

„Was wissen sie darüber, wie Thilo sich das Handgelenk brach?“ „Eine harmlose Geschichte. Ein Zank unter jungen Burschen. Wie er alle nasenlang vorkommt. Nicht der Rede wert.“ „Harmlos? Finden sie? Ein Mensch wird verletzt, landet mit Armbruch im Krankenhaus. Ohne Übertreibung ist der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt, betrachtet man es von rechtlicher Seite, Herr Harr.“

„Schön. Schön. Sie haben recht. Ein Krankenhausaufenthalt war im Grunde nicht notwendig. Er hätte nach Röntgen und Eingipsen nach Hause entlassen werden können.“ „Warum blieb er?“ „Volkmar und Griselda bestanden darauf. Sie wünschten, dass ich den Heilungsprozess persönlich begleite.“ „Aus welchem Grund?“ „Wie gesagt. Sie baten darum.“

„Ihre Antwort reicht mir nicht. Wenn die Verletzung eine Banalität darstellte, frage ich mich, warum die Eltern diese Bitte an sie richteten.“ „Sie wünschten, dass ihr Sohn zu einhundert Prozent wieder hergestellt wird. Das er sich erholt. Im Krankenhaus sei er unter Kontrolle, meinte Volkmar. Zu Hause ist der Junge doch nur auf Achse. Das sagte er wörtlich.“

„Sie wollten ihn unter Aufsicht wissen? Weshalb?“ „Sie befürchteten, ihr Filius nähme die Blessur auf die leichte Schulter. Thilo ist aussichtsreicher Kandidat für das Olympiateam der Segler. Eine schwerwiegende Verletzung oder gar Behinderung käme äußerst ungelegen.“

„Verständlich. Zum Leben eines Spitzensportlers gehören Selbstdisziplin, hartes Training, Verzicht und Durchhaltevermögen. Der Wille, sich für den Erfolg zu quälen, muss vorhanden sein. Stimmen sie zu?“ „Das ist richtig, Herr Mittler.“ „Mangelte es Thilo an der nötigen Disziplin?“ „Ich fürchte, der Junge war irdischen Freuden mehr zugetan, wie eisernem Training.“ „Genauer?“

Professor Harr windet sich auf dem Stuhl. Man sieht, wie unangenehm es ihm ist, Auskunft zu erteilen. „Thilo war Partygänger. Ständig auf Achse. Feiern stand bei ihm hoch im Kurs. Wein, Weib und Gesang und dergleichen. Er nahm das Leben leicht. Übernahm nicht die notwendige Verantwortung. Dem Alkohol entsagte er nicht, wie man es von einem Sportler erwartet.“

„Wie kam es zum Bruch des Handgelenks? Spielte Trunkenheit eine Rolle?“ „Details sind mir alleinig vom Hörensagen bekannt. Ich war kein Augenzeuge der Auseinandersetzung.“ „Ich bin mit allem zufrieden, was sie wissen. Erzählen sie, Herr Doktor. Wurde getrunken?“ „Alkohol war sicher im Spiel. Davon ist auszugehen. Sitzt Thilo samstagabends mit Freunden im BOOTSHAUS, trinken sie. Vorglühen nennen die jungen Leute es heutzutage. Für den nachfolgenden Clubbesuch.“

„Kam es innerhalb der Gruppe zu einer Auseinandersetzung?“ „Nein. Soweit ich informiert bin, drehte es sich bei dem Streit um Carola. Sie kellnert aushilfsweise im BOOTSHAUS. Verdient sich was dazu. Nettes Mädchen. 19 Jahre alt.“

„Sie war der Grund der Auseinandersetzung? Wie kam das?“ „Thilo verhielt sich ihr gegenüber, ... wie drücke ich es aus ...? Er benahm sich nicht wie ein Gentleman.“ „Was deuten sie an? Genauer bitte.“

Stockend berichtet Doktor Harr: „Er berührte Carola. ... In unangemessener Weise. ... Am Gesäß. ... Zwang sie, ... sich auf seinen Schoß zu setzen, ... dergleichen.“ „Er begrapschte sie gegen ihren Willen?“ „Ja. Soweit mir bekannt ist.“ „Nötigung und sexuelle Belästigung also. Was weiter? Wie kommt der andere Teilnehmer der Streitigkeit ins Spiel? Wie heißt er? Was macht er?“

„Dennis Jakobs. Auch ein Segler. Er ist Carolas Freund. Ihr Verlobter, wenn ich nicht irre.“ „Wie alt ist er?“ „Das weiß ich nicht. Mitte zwanzig vielleicht.“ „Was ist er von Beruf?“

Professor Doktor Harr legt die Stirn in Falten. „Einen Moment bitte. ... Kurz nachdenken. ... Er arbeitet bei der Stadtverwaltung. Welche Position er begleitet, ist mir unbekannt. Ich kenne nicht jedes Vereinsmitglied persönlich. Zu den jungen Leuten pflege ich kaum Kontakt. Allenfalls sehe ich sie bei Vereinsfeiern. Hin und wieder sonntags beim Tee trinken im BOOTSHAUS. Diesbezüglich bin ich außerstande weiterzuhelfen, Herr Mittler.“ Er erhebt sich. „War es das? Haben sie noch Fragen? Ich muss los, Visite, sie verstehen?“

„Falls ich weitere Auskünfte benötige, weiß ich ja, wo ich sie finde. Danke für ihre Zeit Professor Harr.“

Im BOOTSHAUS.

Lena öffnet die Tür des Lokals, tritt ein und geht zur Theke. „Moinchen.“, grüßt eine Frau hinter dem Tresen. Unverblümt mustert sie den frühen Gast vom Scheitel bis zur Sohle. „Was weht mir der raue Nordseewind denn da Hübsches in die Hütte?“ In ihrem Mundwinkel klemmt eine Zigarette, die beim Sprechen wippt. Sie nimmt den Glimmstängel raus, löscht ihn im Spülwasser, wirft den Stummel in einen Mülleimer. „Dämliches Rauchverbot. Gilt auch für mich. Ab und zu ziehe ich mal eine durch, wenn keine Gäste da sind. Aber nun bist du ja reingeschneit, Schätzchen. Was darf ich für dich tun? Käffchen? Tee? Erotische Massage?“ Sie lacht, als sei es ein Scherz, trotzdem entsteht bei Lena der Eindruck, das Angebot sei Ernst gemeint.

„In der Reihenfolge wäre schön!“, spielt sie den Flirt mit und setzt sich auf einen Barhocker. „Hoppla. Jetzt wird´s interessant!“ Die Bedienung lehnt sich auf die Theke, schaut ihrem Gast tief in die Augen. „Scheint doch kein schlechter Tag zu werden, wie ich beim Aufstehen dachte. Fangen wir mit dem Käffchen an?“ „Gerne.“, antwortet Lena mit brüchiger Stimme. Sie räuspert sich. „Frosch im Hals?“, erkundigt sich die attraktive Frau gutgelaunt. „Lieber einen Kräutertee?“ „Nein. Alles gut!“, flunkert die Oberkommissarin und ärgert sich insgeheim, das es ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlug.

Die dunkelblonde Bedienung steht mit dem Rücken zu Lena, derweil sie die Kaffeemaschine mit Wasser befüllt. „Dauert einen Moment. Ich muss die Maschinerie erst in Gang bringen.“, erklärt sie. Sie hat eine sportliche Figur. Ihr Haar trägt sie lang bis zu den Hüften. Hübsch, denkt Lena, gefällt mir. Ihr Herz klopft schneller, wie normal.

Die Tür zum Gastraum wird geöffnet. Merle Jörgisdottir tritt ein. „Moin.“, grüßt sie. „Auch ein fröhliches Moinchen!“, trällert die Bedienung und wendet sich ihrem neuen Gast zu. „Hallihallo! Hab ich ein Glück!“, raunt sie anerkennend. „Hat eine Fähre mit Schönheitsköniginnen angelegt, oder was geht ab?“, scherzt sie.

„Kein Parkplatz zu finden!“, erklärt Merle und knallt den Autoschlüssel auf den Tresen. „Norddeich ist rappelvoll mit Touris.“, nörgelt sie. „Den Wagen habe ich notgedrungen direkt vors Lokal gestellt und das Blaulicht aufs Dach gepackt. Wenn einer nicht dran vorbeikommt, muss er sich melden.“

„Blaulicht? Hab ich was mit den Öhrchen oder hast du das wirklich gesagt?“, fragt die Wirtin. „Kommissarin Jörgisdottir. Kriminalpolizei.“, stellt sich Merle vor. Sie hält ihr den Dienstausweis vor die Nase, zeigt auf Lena und sagt: „Meine Vorgesetzte. Oberkommissarin Schösteen.“

„Vorname Lena.“, fügt diese apart lächelnd hinzu. Die Wirtin wendet sich ihr zu und raunt: „Lena heißt das schöne Kind. Nett! ... Sehr nett!“ Der Angesprochenen rieseln angenehme Schauer den Rücken hinunter. An ihren Armen stellen sich Härchen auf.

„Und sie sind wer?“, fragt Merle diensteifrig. „Wer ich bin? Das werde ich dir sagen.“ Zur Überraschung der Polizistinnen beginnt die Gefragte zu singen: „Ich bin die fesche Lola, der Liebling der Saison, ich hab ein Pianola, daheim in mein´ Salon. Ich bin die fesche Lola, mich liebt ein jeder Mann, doch an mein Pianola, da lass ich keinen ran.“

Sie streckt Merle die Hand zum Gruß hin. „Dreimal darfst du raten, wie ich heiße. Ein Tipp: Rumpelstilzchen ist es nicht!“ Sie lacht sympathisch. „Nur ein Späßchen. Lola nennt man mich. Lolita Andersen lautet der Name, der im Perso steht. Inhaberin dieser Gaststätte. Geboren in Hamburg. 1,70 m. Augenfarbe grün. Naturblond. 31 Lenze. Schuhgröße 39. BH Doppel D. Lesbisch. Alleinstehend. Was habe ich verbrochen Kommissarin?“

„Wegen Falschsingen werde ich sie jedenfalls nicht verhaften!“, verkündet Merle amüsiert. „Respekt! Das war klasse! Sind sie Sängerin?“ „Danke für die Blümchen, Schätzchen. Schön wär´s. Nee, ich bin nur eine Bardame, die gerne singt.“

„Frau Andersen ...“ „Nenn mich Lola.“ „Na gut. ... Frau Lola, ... was können sie ...“ „Also bitte!“, unterbricht die Wirtin Merle. „Was bist du denn für eine? So steif? So förmlich? Wir sind doch unter uns, Goldstück. Sag du zu mir!“ „Okay. ... Du. ... Ja. ... Ist gut.“, stammelt Merle verdattert. „Wie wär´s mit einem Käffchen zum Auflockern?“, fragt Lola. „Was?“ „Tass Kaff? Braun. Heiß. Leckerschmecker! Kennste?“ „Äh. Ja. .... Gerne.“

Es ist ein selten vorkommender Umstand, Merle verwirrt zu sehen. Für gewöhnlich ist sie für Witze, Sprüche und Alberei zuständig. Entsprechend rar gesät sind Momente, wo sie jemand aus dem Konzept bringt.

Sie setzt sich auf den Barhocker neben Lena. Die kichert, hält sich eine Hand vor den Mund.

„Was denn?“, flüstert Merle und stößt ihre Kollegin in die Seite. Die wispert sich lustig machend: „So steif? So förmlich? Goldstück?“ Sie kriegt sich kaum ein vor Vergnügen. „Ach du bist blöd!“, grinst Merle.

Lola stellt zwei dampfende Kaffeetassen auf die Theke. „Keks dazu?“ „Nein danke.“, antwortet Merle. „Ich hätte gerne einen.“, meldet Lena Bedarf an. „Was Süßes für die Süße.“, schäkert Lolita. „Bitteschön.“

Sie legt ein Gebäckstück auf die Untertasse und sagt: „Jetzt raus mit der Sprache. Was wollt ihr von Lola. Hab ich falsch geparkt? Oder sucht ihr jemanden der im Stadtpark die Bürger belästigt? Ich nehm den Job!“ Die Polizistinnen brechen in Gelächter aus. „Bedauerlicherweise ist die Stelle schon besetzt.“, antwortet Lena. „Na sie mal eine kuck! Humor hast du auch, Herzblatt! Das wird ja immer besser!“, freut sich Lola.

„Der Grund, aus dem wir hier sind, ist leider unerfreulich.“, erklärt Merle. „Au. Das klingt unschön.“ „Sie kennen, ... äh, du kennst Thilo van der Leuwen?“ „Klar! Und ob! Was hat die Knalltüte angestellt?“ „Er ist tot!“ „Was?“ Lolas Gesichtszüge frieren ein. Sie muss sich am Tresen festhalten. „Er wurde vergangene Nacht tot aufgefunden.“ „Der lag doch im Krankenhaus!“

Lola ist bitterernst. Die Fröhlichkeit mit der sie sich präsentierte, ist verschwunden. Man sieht ihr die Bestürzung an. Sie zieht einen Hocker unter der Theke hervor, setzt sich.

„Wollt ihr einen Schnaps?“ Die Kommissarinnen verneinen. „Also auf den Schreck brauche ich einen.“, ächzt Lola. Sie gießt Weizenkorn in ein Schnapsglas, kippt ihn runter. „Die armen Eltern ...!“, flüstert sie. „Wie kam er um? Autounfall? Er fuhr immer wie eine gesenkte Sau. Mehr als einmal hab ich gesagt, dass ihn das mal Kopf und Kragen kostet. Stell dir vor, du fährst ein Kind tot, da wirst du deines Lebens nicht mehr froh, sagte ich zu ihm. Die sind längst im Bett, wenn ich rase! Das war seine dämliche Antwort! So ein Schwachmat!“

„Es war kein Autounfall. Er wurde erhängt aufgefunden.“ „Was? ... Selbstmord? ... Thilo?“ Lola zeigt sich wie vom Schlag getroffen, gleichfalls überzeugt. „Der doch nicht! Niemals!“ „Wie meinst du das? Du scheinst deiner Sache sicher zu sein?“, beurteilt Lena die Reaktion der Gastwirtin. „So einer bringt sich doch nicht um! Der Junge ist der größte Narzisst, den ich im Leben zu Gesicht bekam! Das ist ein dermaßen selbstverliebter Arsch! Am Liebsten hätte er einen Butler eingestellt, der mit einem Spiegel vor ihm herrennt.“ „Thilo war ichbezogen, findest du?“ „Haha!“, lacht sie zynisch. „Das wär untertrieben. Er ist ein Angeber! Ein Großmaul! Ein Gernegroß durch und durch!“

„Ein Gutaussehender noch dazu!“, merkt Merle an. „Zugegeben, er sieht heiß aus, ... für einen Kerl ... falls frau auf sowas abfährt. Vielleicht schaut sie dann blauäugig über seinen Narzissmus hinweg.“ Sie hält inne, überlegt einen Augenblick. „Mein Typ ist er nicht. Nicht als Mensch ... und erst recht nicht als Sexualpartner. Da habe ich einen vollkommen anderen Geschmack! Sagte doch, ich steh auf Frauen.“ Bei den letzten Worten schaut sie Lena tief in die Augen. Die Oberkommissarin läuft knallrot an, unterdessen die Wirtin weiterspricht.

„Thilo ist tot! Nicht zu fassen! Und ich rede, wie wenn er noch da wär.“ Lola schüttelt fassungslos den Kopf. Sie schüttet Wasser in ein Glas und trinkt. Urplötzlich hält sie inne und fragt: „Was seid ihr eigentlich für Polizistinnen? Von der Kripo, sagtest du? Welche Abteilung?“ „Mordkommission.“, antwortet Lena.

„Scheiße! Ich habs geahnt! Wegen der Klopperei Samstagabend kommt ihr, stimmts?“ „Erzähl. Was war los, Lola?“ „Thilo geriet in Streit mit Dennis. Carolas Freund. Sie bedient aushilfsweise, wenn es ihre Zeit erlaubt.“ „Wie kam es zur Auseinandersetzung?“ „Ich bekam es nicht von Anfang an mit. Hatte alle Hände voll mit Bierzapfen zu tun. Samstagabend ist es immer rappelvoll. Weil viele Leute vor der Theke standen, hatte ich den Teil der Gaststube achtern kaum im Blick. In der Nische am Stammtisch saßen sie. Da hinten.“ Lola zeigt auf einen massiven Tisch, an dem zwölf Personen Platz finden.

„Die ganze Clique war da. Samstags treffen sie sich im BOOTSHAUS, bevor sie woanders hinfahren.“ „Wer sind die Leute?“ „Der Hofstaat von Thilo. Handverlesene Vollpfosten wie er. Kinder reicher Eltern. Schnöselbälger! Thilo hat das Sagen.“

Lena zückt ihr Notizbuch. „Hast du Namen für uns?“ „Ich muss nachdenken. Wer war da? Rollo. Der beste Kumpel von Thilo. Genauso ein Angeber. Roolfs ist der Nachname. Arbeitet im Betrieb seines Vaters. Irgendwas mit LKW.“ „Fahrzeugbau Roolfs im Gewerbepark Leegemoor.“, ergänzt Merle, die den Namen in ihr Smartphone eingab. Lena schreibt es auf.

„Weiter bitte, Lola.“ „Oke Krause.“ „Der Sohn von Tinus Krause? Der mit den Lebensmittelmärkten?“, erkundigt sich Merle. „Ja genau!“ „Ist Oke ein Spitzname?“ „Nein. Ein ostfriesischer Vorname.“ „Nie gehört.“ „Wer war noch dabei?“, fragt Lena. „Harold und Carina. Geschwister. Wie heißen die mit Nachnamen? Moment, ... ich hab´s gleich. Ihre Eltern betreiben Bäckereien.“ „Dornbusch?“ „Stimmt. An jeder Ecke ´ne Filiale und ich komm nicht drauf!“, wundert sich Lola. Sie zwinkert Lena zu und fragt: „Was bringt mich nur so aus dem Konzept?“

Die Oberkommissarin muss sich kurz sammeln, um zu fragen. „Wer fällt dir noch ein?“ „Hilko Starck. KFZ-Zubehör verkaufen seine Eltern. Auch im Gewerbepark ansässig.“ „Okay.“ Lena schreibt eifrig mit. „Keke Glas. Von Beruf Tochter. Eine Zicke, wie sie im Buch steht. Ihre Alten sind Inhaber des Großhandels Nordland. Geschenkartikel. Souvenirs. Süßwaren und was weiß ich ....“ „Kenne ich. Alteingesessene Firma.“, bestätigt Merle. „Aber Keke? Wer nennt sein Kind denn so?“, fragt Lena. „Ist gleichfalls ein ostfriesischer Name. Alter Landadel, die Familie. Da benennt man die Nachkommen traditionell.“, weiß Lola. „Bei dir trifft sich die Prominenz!“ „Manchmal könnte ich darauf verzichten, aber sie bringen das Geld ins BOOTSHAUS, von dem ich lebe.“

Merle zählt: „ 1, 2, 3, 4, 5, 6. Rechnen wir Thilo hinzu, sind es bisher 7 Personen. Wer fehlt noch?“ „Siemke Busch. Caroline Meierhof. Jelto Möller. Mehr fallen mir nicht ein. Ihr müsst Carola fragen. Sie kennt die Clique besser.“ „Das werden wir.“, versichert Merle.

„Schildere uns bitte aus deiner Perspektive, was Samstagabend geschah.“, fordert Lena die Gastwirtin auf. „Ich stand am Zapfhahn.“ Lola stellt sich zur Demonstration hin. „Der Laden war gerammelt voll. Gegen 22 Uhr gibt es Geschrei. Was gebrüllt wurde, verstand ich wegen der Musik und dem allgemeinen Lärmpegel nicht. Alle Gäste drehen sich um und schauen zur Nische. Ich höre Affengeräusche. Ich stelle mich auf eine Wasserkiste, um über die Köpfe hinwegzusehen. Thilo schlägt sich wie ein Gorilla auf die Brust.“ Lola macht es vor. „Er spuckt Dennis ins Gesicht. Der packt ihn am Hemdkragen und stößt ihn weg. Thilo fällt rückwärts auf den Fußboden. Im Fallen knallt er mit dem rechten Arm auf eine Stuhlkante. Das war´s. Ich ging hin und sagte der Clique, sie sollen das Lokal verlassen. Thilo jammerte wegen des schmerzenden Arms, ist aber mit seinem Gefolge abgerauscht.“

„Was war mit Carola?“ „Sie weinte. Dennis ging mit ihr in die Küche, um sie zu trösten. Sie beruhigte sich schnell und bediente weiter Gäste.“ „Was erzählte sie über den Vorfall?“ „Nachdem es im Lokal ruhiger war, übernahm Dennis die Theke. Er hilft ab und zu. Ist ein total lieber Mensch. Ich wollte eine rauchen und setzte mich in die Küche. Carola kam hinzu. Ich fragte, was los war. Sie erzählte, wo sie bei der Clique abkassierte, streichelte Thilo mit der Hand über ihren Po. Sie hätte sich weggedreht. Er hörte nicht auf, langte ihr unter den Rock. Daraufhin sagte sie ihm, er soll die Finger bei sich behalten, oder sie klebe ihm eine. Er packte sie, zerrte sie auf seinen Schoß und begrapschte ihren Busen. Das bekam Dennis mit und schritt ein. Thilo hatte natürlich nicht den Hauch einer Chance gegen ihn.“

„Wieso nicht?“ „Dennis ist ein Hüne. Fast 2 Meter lang. Ein Muskelpaket. Total durchtrainiert. Er ist Kraftsportler. Gewichtheben und sowas.“ „Neigt er zu Gewalt?“ „Nein! Überhaupt nicht! Das ist ein sanfter Riese. Ein liebevoller Mensch. Sagte ich doch schon. Der tut keiner Fliege was. Für den lege ich die Hand ins Feuer.“ „Was ist er von Beruf?“ „Er arbeitet bei der Stadtverwaltung. Beim Bauamt. Sachbearbeiter für .... keine Ahnung!“ „Wie lautet sein Nachname?“ „Jakobs.“ „Und der von Carola?“ „Siemers. Ich schreibe Adressen und Telefonnummern auf, wenn ihr wollt.“ „Das ist nett, vielen Dank.“ Lola beschriftet einen Zettel, den sie Merle reicht.

„Ja, ich denke, wir sind fürs Erste fertig. Oder hast du noch Fragen Lena?“ „Nein. Vorerst nicht. Ich lasse meine Visitenkarte da. Falls dir was einfällt, Lola, ruf mich an.“ „Darauf kannst du dich verlassen, dass mir was einfällt!“, grinst sie vielsagend, haucht einen Kuss auf das Kärtchen, bevor sie es in ihren Ausschnitt steckt.

Dennis.

Im Auto fragt Merle breit grinsend: „Sag mal, was war das denn?“ „Was?“ „Lola hat dich volle Granate angebaggert!“ „Ach? Ist das so?“, gibt sich Lena betont ahnungslos. „Hab ich gar nicht mitgekriegt!“ „Haha! Jetzt hör aber auf! Verarschen kann ich mich alleine!“

Lena lacht über die Bemerkung, greift zum Gurt und schnallt sich an. Merle sitzt mit verschränkten Armen auf dem Fahrersitz und stiert ihre Kollegin an.

„Was ist? Übst du Röntgenblick? Fahr los. Worauf wartest du?“ „Gibs zu!“ „Was?“ „Lola gefällt dir!“ Stille. „Hallo?“ Schweigen. „Los sag!“ Ruhe. „Erde an Lena. Bitte melden!“ Statt Antwort zu geben singt Lena: „Sie ist die fesche Lola, die Schönste im Salon ....“ „Ja! Du magst Lola!“, jubelt Merle und trommelt aufs Lenkrad. „Ich habe es gewusst! Jippi Ja Yeah Schweinebacke!“

„Wenn du dich beruhigt hast, gib mir bitte Lolas Zettel mit den Adressen. Ich rufe diese Carola an.“ Grinsend übergibt Merle die Notiz. Lena tippt Carolas Handynummer. Sie schaltet auf Lautsprecher, um Merle mithören zu lassen.

„Hallo?“, meldet sich eine Frauenstimme. „Moin. Spreche ich mit Carola Siemers?“ „Ja, ... das bin ich.“, lautet zögernd die Antwort. „Mein Name ist Lena Schösteen. Ich bin Oberkommissarin der Kriminalpolizei.“ „Ist was passiert? Mit Dennis?“ „Nein, keine Sorge. Frau Siemers, ich möchte sie in einer polizeilichen Angelegenheit sprechen. Wo halten sie sich derzeit auf?“ „In der Berufsschule. Wir haben Pause.“ „Conerusschule?“ „Ja genau.“ „Ich befinde mich in der Nähe. Können wir uns unterhalten?“ „Nein. Das geht nicht, wir schreiben in der nächsten Stunde eine Arbeit.“ „Wann haben sie Schulschluss?“ „Um 13 Uhr.“ „Vorschlag. Um die Ecke ist die Pizzeria Palazzo. Kennen sie die?“ „Ja.“ „Treffen wir uns dort? 13 Uhr 15? Ist das für sie okay?“ „Ja, das passt. Wie heißen sie noch?“ „Schösteen. Lena. Oberkommissarin der Kripo.“ „Ist es wegen Samstagabend?“ „Das erzähle ich ihnen, wenn wir uns sehen. Viel Erfolg bei der Klausur. Tschüss Frau Siemers.“ „Dankeschön. Bis dann.“

Lena schaut auf Lolas Notizzettel. „Ich rufe Dennis Jakobs an.“ Sie tippt die Telefonnummer. Besetzt. „Jede Wette, Frau Siemers telefoniert mit ihm! Das kontrolliere ich.“ Im Register des Smartphones sucht sie die vorher gewählte Nummer von Carola und aktiviert sie. Besetzt. „Siehst du!“ „War zu erwarten.“, sagt Merle. „Sicher war es das!“ „Hättest du mit Lola nicht anders gemacht, oder?“, kichert Merle. „Also weißt du was!“, entrüstet sich Lena. „Du freches Stück! Macht Witze auf meine Kosten!“ Lachend haut sie Merle auf die Schulter. „Redet man so mit seiner Vorgesetzten? Für dich gibts heute keinen Nachtisch, damit du es weißt! Los jetzt! Wir fahren zum Revier und gehen ins Bauamt. Schauen wir uns den jungen Mann persönlich an.“

Merle parkt den Wagen auf dem Stellplatz der Kriminalpolizei. Von dort spazieren sie zum Nachbarhaus, in dem das Bauamt untergebracht ist. Im ersten Stock finden sie das Büro von Dennis Jakobs, wie das Schild an seiner Tür ausweist. Lena klopft an.

„Herein.“, tönt es von innen. Sie treten ein. „Moin Herr Jakobs. Schösteen und Jörgisdottir. Kriminalpolizei.“ Er steht auf, reicht zur Begrüßung die Hand. Wie Lola beschrieb, ist er ein Riese.

„Bitte nehmen sie Platz, was kann ich für sie tun? Möchten sie etwas trinken?“ „Nein Danke. Ich komme gleich zur Sache. Herr Jakobs, ihre Lebensgefährtin Frau Siemers teilte ihnen telefonisch mit, dass wir mit ihr Kontakt aufnahmen?“, beginnt Lena das Gespräch. „Ja. ... Vorhin. Woher wissen sie das denn?“, staunt er. „Wir sind die Kripo.“ Er lacht bemüht.

„Herr Jakobs. Wir möchten uns mit ihnen über den Vorfall Samstagabend im BOOTSHAUS unterhalten.“ „Deshalb sind sie zu mir gekommen? Wurde ich angezeigt?“ „Nein.“ „Was wollen sie dann von mir?“ „Schildern sie uns, was vorfiel.“

„Na gut. Ich unterhielt mich mit Hein de Beers. Das ist ein Segelkamerad. Ich stand mit ihm an einem Stehtisch. Ich beobachtete, das Thilo van der Leuwen meine Freundin am verlängerten Rücken betatschte. Sie schob seine Hand weg und trat einen Schritt zur Seite. Daraufhin beugte er sich zu ihr, fasste unter ihren Rock. Carola schrie auf, schlug seinen Arm weg und sagte, er soll die Finger bei sich behalten, oder sie klebe ihm eine. Thilo stand auf, packte sie, setzte sich wieder und zog sie dabei auf den Schoß. Mit dem linken Arm umklammerte er sie, mit rechts befummelte er ihre Brust. Da war ich schon auf dem Weg dorthin. Wie er mich sieht, lässt er Carola los. Sie springt zur Seite. Ich schnappe den Drecksack am Kragen. Er lacht höhnisch und ruft: Schaut mal Leute, Tarzan ist wieder da! Dann macht er Affengeräusche, haut sich auf die Brust und spuckt mir ins Gesicht. Da schubse ich ihn Richtung Stuhl. Er stürzt und fängt an zu jammern.“

„Was sagte er?“ „Mein Arm, mein Arm. Das zahl ich dir heim. Ich verklag dich. Das wirst du teuer bezahlen. Du wirst deines Lebens nicht mehr froh.“ „Was geschah weiter?“ „Lola kam. Sie schmiss die Clique raus. Ich bin mit Carola in die Küche gegangen, um sie zu beruhigen. Das war alles.“

„Herr Jakobs. Wir möchten, dass sie ihre Darstellung zu Protokoll geben. Kommen sie dazu aufs Revier.“ „Zeigte Thilo mich also doch an? Oder warum soll ich eine Aussage machen?“ „Bedauerlicherweise sieht die Sachlage anders aus, Herr Jakobs. Herr van der Leuwen wurde vergangene Nacht tot aufgefunden.“

„Thilo ist tot? Ich war das nicht. Er ist zwar ein Arsch, aber ich bringe doch keinen um!“ „Ich sprach nicht von Mord, Herr Jakobs. Ich sagte, er wurde tot aufgefunden. Wieso gehen sie sofort von Mord aus?“ Er stammelt: „Ich, ... ich dachte, ... weil sie, ... von der Kripo sind ....!“

Dennis Jakobs zeigt Stressreaktionen. Er schwitzt, ist nervös. Auf seiner Stirn bilden sich Schweißtropfen. Lena macht Druck: „Gehen wir einmal davon aus, Thilo van der Leuwen wurde ermordet. Sie haben ein Motiv Herr Jakobs. Er begrapschte ihre Freundin, beleidigte sie in der Öffentlichkeit, verhöhnte und bespuckte sie. Morde werden schon aus geringeren Beweggründen verübt.“

„Aber ich doch nicht! Sie müssen mir glauben! Ich versaue mir doch nicht das Leben.“ Er setzt sich kerzengerade auf, faltet die Hände, erklärt: „Carola und ich. Wir planen unsere Zukunft. Wenn sie mit der Lehre fertig ist, heiraten wir. Wir wollen bauen und Kinder. Mindestens vier. Das setze ich nicht aufs Spiel wegen diesem eitlen Pfau! Das setze ich für nichts und niemanden aufs Spiel!“

„Haben sie ein Alibi für den gestrigen Abend?“ „Allerdings! Das habe ich!“ Ein Lächeln zeigt sich in seinem Gesicht, das zu einem Strahlen erblüht. „Ich war beim Sport. Das können mindestens zehn Leute bezeugen.“ „Wo waren sie?“ „Im Fitnesscenter. 19 bis 22 Uhr.“ „Und anschließend?“ „Bin ich heimgefahren.“ „Gibt es Zeugen?“ „Vielleicht sahen Nachbarn mich heimkommen. Eventuell mein Vermieter.“ „Das bedeutet, ihnen fehlt für den Zeitraum ab 22 Uhr ein Alibi!“

Carola.

Lena und Merle gehen zu Fuß zur Pizzeria Palazzo. „Ich glaube Dennis. Er ist keiner von der Sorte, die einem eiskalt lächelnd ins Gesicht lügen.“, ist Merle überzeugt. „Ich glaube ihm auch.“, antwortet Lena. „Warum hast du dann so einen Druck gemacht? Wir wissen doch noch gar nicht, ob es sich überhaupt um Mord handelt.“ „Ich verlasse mich auf Ronnys Riecher. Wenn er sagt, es ist einer, stimmt es in 99 von 100 Fällen. Das weißt du so gut wie ich.“ „Klar weiß ich das. Aber kriminalistisches Gespür ist keine Beweisgrundlage. Das ist, ... äh, ... Dingens.“ „Sprich dich aus, Merle“ „Jetzt hab ich´s! Ein Bauchgefühl. Mir fiel das Wort nicht ein. Mehr ist es nicht. Ronny ist schließlich nicht der heilige Spekulatius!“ „Hihi. Der ist gut! Muss ich mir merken.“, kichert Lena. „Aber dennoch. Gesetzt den Fall, es war Mord, ist Dennis Jakobs Hauptverdächtiger, bis wir einen anderen ermitteln.“

In der Pizzeria sind alle Tische frei. Sie wählen einen am Fenster, der am weitesten von der Bedientheke entfernt ist. Hier ist eine Unterhaltung möglich, ohne das jeder mitbekommt, worum es geht. Um 13 Uhr 14 betritt eine junge Frau die Pizzeria.

„Das ist sie gewiss.“, vermutet Lena und ruft „Frau Siemers?“ Die Angesprochene tritt an den Tisch. „Ich bin Oberkommissarin Lena Schösteen.“ Sie zeigt ihren Dienstausweis. „Das ist meine Kollegin Kommissarin Merle Jörgisdottir.“ Carola begrüßt die Beamtinnen. „Setzen sie sich. Was möchten sie essen? Ich lade sie ein.“, bietet Lena an. „Hungrig bin ich, bezahlen kann ich aber selber.“ „Worauf haben sie Appetit?“ „Auf jeden Fall Pizza. Die schmeckt im Palazzo sehr lecker.“

„Darf es etwas zu trinken sein?“, erkundigt sich der Kellner, während er Speisekarten austeilt. „Eine Cola Zero bitte.“, ordert Lena. „Für mich das gleiche“, schließt sich Merle an. „Danke, ich brauche keine Speisekarte. Ich bekomme eine Fanta und eine Pizza Spinat.“, bestellt Carola. „Große oder kleine Pizza für die Signorina?“ „Klein bitte.“ „Wird pronto erledigt. Wissen sie schon, was sie nehmen?“ Er schaut Lena an. „Für mich eine große Tonno.“ Merle wählt eine Pizza Calzone.

Nachdem die Bestellung aufgegeben ist, beginnt Carola ungefragt zu erzählen. „Dennis ist total durch den Wind, weil sie ihn verdächtigen.“ „Sie sprachen mit ihm?“ „Nein. Er textete. Er wusste, dass ich eine Arbeit schreibe. Mein Smartphone war aus. Ich las es, als ich auf dem Weg zum Palazzo war.“

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