Kitabı oku: «Umweltfreundlich saubermachen»
Linda & Axel Waniorek
Umweltfreundlich saubermachen
Wichtiger Hinweis
Die Rezepte und Anleitungen in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft und wurden nach bestem Wissen und Gewissen dargestellt. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Autorin bzw. Verlag und seine Beauftragten übernehmen keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung oder Verwendung der Angaben in diesem Buch entstehen.
Komplett überarbeitete und aktualisierte Neuauflage der 1987 bei Edition Schangrila Verlags GmbH, Haldenwang erschienenen Erstausgabe Umweltfreundlich saubermachen – Tipps und Rezepte zum Selbermachen von Reinigungs-, Spül- und Pflegemitteln für den Gebrauch im Haushalt
1. Auflage 2022
© 2021 Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Aitrang
Alle Rechte vorbehalten
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Umschlaggestaltung: Jennifer Jünemann – bitdifferent
Illustrationen: Meike Haug
Seite 55: AdobeStock/johndory
Lektorat: Eva Wagner
Fachliche Beratung: Dr. Berend Eggers
Layout und Satz: Marx Grafik & ArtWork
ISBN 978-3-86410-323-0
eISBN 978-3-86410-321-6
Inhalt
Reinigungsmittel selbst herstellen – eine wirkliche Alternative
Welche Probleme stecken in herkömmlichen Reinigungsmitteln?
Nicht jeder Bioreiniger ist umweltfreundlich
Schmierseife allein genügt nicht – wir brauchen verschiedene Reiniger
Umdenken für die Umwelt
Die unterschiedlichen Pflegeanforderungen im Haushalt
Garantiebestimmungen von Herstellern
Wasser, unser wichtigstes Reinigungsmittel
Der Kreislauf des Wassers
Wasser ist nicht überall gleich
Härtebestimmung – eine einfache Sache
Wie kommen Sie an weiches Wasser?
Geräte zur Wasserenthärtung
Regenwasser
Wasserenthärtung mit Soda
Kleine Rohstoffkunde
Ätherische Öle
Emulgatoren
Pflanzenöle
Natürliche Wachse
Wo bekommen Sie die Rohstoffe?
Rohstoffe und Zutaten von A bis Z
So messen und wiegen Sie die Rohstoffe und Zutaten richtig ab
So sollte unsere Reinigerküche ausgerüstet sein
Etikettenmuster
Anforderungen an Gefäße und Geräte
Kleines A–Z der Herstellungs-Grundregeln
Sicherer Umgang mit Reinigungsmitteln
Tierversuche für Reinigungsmittel?
Rezepte
Autopflege
Bodenpflege
Teppich- und Teppichbodenpflege
Spülen und scheuern
Edelstahlreinigung
Möbelpflege
Holzpflege
Polsterreinigung
Toiletten- und Abflussreiniger
Entkalken
Glasflächen und Spiegel
Fleckentfernung
Flecken von A–Z
Handwaschpasten
Insektenabwehr
Schuhpflege
Tapeten ablösen
Glossar der wichtigsten Fachbegriffe
Literaturhinweise
Rezeptverzeichnis
Die Autoren
Etiketten zum Kopieren und/oder Ausschneiden
Downloadlink und QR-Code für die Etiketten
Meinem Mann,
der sich mit mir Seite an Seite viele Jahrzehnte für eine umweltfreundlichere Welt engagiert und mich mit seinem Wissen und seinen Ideen ein Leben lang inspiriert hat.
Reinigungsmittel selbst herstellen – eine wirkliche Alternative
Völlig harmlose und absolut umweltverträgliche Reinigungsmittel gibt es nur sehr wenige, ein Beispiel ist unser Wasser. Auch viele biologische und selbst hergestellte Reinigungsmittel erzeugen eine gewisse Umweltbelastung, wenn auch eine oft deutlich geringere als konventionelle Mittel. Sie sollten daher ebenso sparsam verwendet werden. Viele Zutaten jedoch, wie Zitronensäure, Pflanzenöle oder Bienenwachs, sind tatsächlich Naturstoffe und können daher mit gutem Gewissen verwendet werden.
Der Gedanke, Reinigungsmittel selbst herzustellen, ist keinesfalls neu. Auch unsere Vorfahren haben – oft mit einfachen Zutaten – Reinigungsmittel hergestellt, die die Putzarbeiten vereinfachen und hygienischer machen sollten. Natürlich konnten sie nicht auf so viele verschiedene im Handel erhältliche Reinigungsprodukte zurückgreifen, wie das heute möglich ist. Schmierseife, Soda und Sand waren nicht die einzigen Rohstoffe, mit denen damals gereinigt wurde bzw. aus denen Reinigungsmittel selbst hergestellt wurden. Zum Fensterputzen wurde genauso selbstverständlich Spiritus verwendet wie Essig zum Spülen empfindlicher Wollsachen. In alten Büchern über Haushaltsführung, aber auch in Romanen aus dieser Zeit kann man häufig Anregungen und Tipps für die Hausarbeit finden.
Heute wissen wir, dass nicht alle Stoffe, die damals eingesetzt wurden, Mensch und Umwelt gleichermaßen zuträglich sind. Wäsche wurde teilweise mit Natriumhypochlorid (Chlorbleichlauge) gebleicht. Wer also in der besten Absicht, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und sich vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren, unkritisch auf die Methoden unserer Vorfahren zurückgreift, geht keinesfalls immer von den besten Voraussetzungen aus.
Für dieses Buch und für die aktualisierte Neuauflage haben wir aus dem großen Erfahrungsschatz der Vergangenheit und den Erkenntnissen der Gegenwart die Rezepte ausgewählt, die sowohl die Umwelt schonen als auch unserem heutigen Sauberkeitsbedürfnis Rechnung tragen. Wichtig war uns dabei auch, dass der Zeit- und Kraftaufwand, der für die einzelnen Reinigungsarbeiten erforderlich ist, nicht größer wird als mit gekauften Produkten.
Selbst gemachte Reinigungsmittel aus biologisch abbaubaren und weitgehend umweltverträglichen Rohstoffen sind nicht immer preiswert. Dies wird sehr von der Auswahl der Rohstoffe bestimmt. Aber ein Preisvergleich lohnt sich, und es muss nicht unbedingt die allerbeste Qualität sein. Unsere Reinigungsmittel enthalten nur die zur Reinigung und Pflege wirklich notwendigen Rohstoffe; teilweise auch Stoffe, die die Anwendung erleichtern – aber keine unnötigen Farb-, Füll- und Konservierungsstoffe. Sie sind also in der Anwendung sparsam. Da auf aggressive chemische Substanzen verzichtet wird, sind die Reinigungsmittel in ihrer Wirkung schonend, aber trotzdem gründlich.
Die Herstellung ist einfach und gelingt jedem. Der Zeitaufwand, der notwendig ist, um die Mittel selbst herzustellen, ist gering. Der wichtigste Grund, unsere Reinigungsmittel selbst herzustellen, war für uns, dass uns nur dann die Inhaltsstoffe bekannt sind. Es macht aber auch viel Spaß, sich Reinigungs- und Pflegemittel selbst „anzurühren“.
Welche Probleme stecken in herkömmlichen Reinigungsmitteln?
Mit Dingen, die wir reinigen, müssen wir uns oft im wahrsten Sinne des Wortes befassen, das heißt, wir kommen nicht nur mit den zu reinigenden Gegenständen, sondern in fast allen Fällen auch mit den Reinigern in Berührung. Beim maschinellen Geschirrspülen müssen wir das ätzende Spülmittel zwar nur einfüllen, dafür aber bleibt vom Klarspüler immer eine Spur auf den gespülten Gläsern, Tellern und Tassen zurück. Die Inhaltsstoffe der Waschmittel bleiben zu einem gewissen Teil – vor allem bei Weichspülern – immer auf der Faser zurück. Die ätzenden Dämpfe von Entkalkungsmitteln für die Kaffeemaschine verteilen sich im ganzen Raum und wirken damit auf unsere Schleimhäute. Sollten wir solche Dinge nicht weitgehend versuchen zu vermeiden, indem wir die Rohstoffe selbst aussuchen?
Und die Gefahr, die der Umwelt droht, ist nicht minder groß. Das können teilweise nicht oder nur schwer abbaubare Wirksubstanzen sein, zum anderen Füllstoffe, Hilfsstoffe, Farbstoffe, Duftstoffe und Konservierungsmittel, die unsere Umwelt belasten und dabei nicht einmal eine Reinigungswirkung erbringen. Aber die Belastung der Umwelt kommt nicht erst bei der Anwendung solcher Reinigungsmittel zum Tragen. Bereits bei der Produktion wird Energie verbraucht und unnötig viel Abfall erzeugt.
Unsere Gesundheit wird durch etliche chemische Substanzen beeinträchtigt, die häufig in Reinigungsmitteln enthalten sind. Oftmals sind es nicht die reinigenden Substanzen, die beispielsweise zu Allergien führen, sondern Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Die Dämpfe von Lösungsmitteln und Säuren belasten nicht nur unsere Atemorgane, sondern gelangen auch in den Stoffwechsel. Der ständige Gebrauch von Reinigungsmitteln kann zu sogenannten Waschfrauenhänden führen, woran besonders Menschen mit trockener, sensibler Haut an den Händen sowie mit Neurodermitis und Psoriasis leiden: Die Haut, die mit den Reinigungsmitteln in Berührung kommt, trocknet aus, wird rissig und neigt zu Entzündungen. Regelmäßige Verwendung von Handcremes und Handschuhen reduziert dieses Problem schon deutlich.
Auch Reinigungsmittel aus natürlichen Rohstoffen enthalten zum Teil Stoffe, die zu individuellen Unverträglichkeiten führen oder Allergien auslösen können. Deshalb sollten auch selbst gemachte Reinigungsmittel immer sparsam und nur für den angegebenen Zweck eingesetzt werden. Wenn Allergien oder Unverträglichkeiten bei Ihnen oder in ihrer Familie vorliegen, sollten Sie das Problem mit Ihrem Arzt abklären.
Nicht jeder Bioreiniger ist umweltfreundlich
Im Handel ist heute eine große Anzahl umweltfreundlicher Reinigungsmittel erhältlich. Trotzdem ist die eigene Herstellung eine gute Alternative. Denn manchmal ist in den käuflichen Mitteln nur wenig »Natur« enthalten; überprüfen Sie also immer die Liste der Inhaltsstoffe. Das ist nicht immer einfach, da oft nur ungenaue Beschreibungen wie »auf Basis von Pflanzenölen« oder »enthält natürliches …« deklariert werden müssen. Fragen Sie also lieber beim Verkäufer oder Lieferanten nach. Es gibt dennoch viele Produkte, die man mit gutem Gewissen verwenden kann.
»Bio-Produkte« werden oft mit synthetischen Parfümölen so parfümiert, dass sie frisch und »natürlich« riechen. Diese Wirkung wird noch verstärkt, indem das Produkt mit synthetischen Farbstoffen so eingefärbt wird, wie es mit natürlichen Farbstoffen nicht möglich ist (beispielsweise ein tiefes Lila, wenn Lavendelöl enthalten ist, was aber in Wirklichkeit farblos ist). Doch diese Mühe machen sich nicht einmal alle Hersteller. Auch die Verpackung wird genutzt, um dem Kunden die Botschaft »natürlich« zu übermitteln. Der absolute Renner sind hier Etiketten auf Recyclingpapier sowie natürlich anmutende Farben wie grün und braun.
Sicherlich – es gibt Produkte, die die Umwelt schonen und den Namen »biologisch« verdienen. Leider sind sie jedoch vom Laien nicht immer so einfach zu erkennen. Auch hier gilt: Lieber einmal mehr nachfragen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Einige herkömmliche Reiniger werden heute so beworben, dass sich der Eindruck aufdrängt, sie würden die Umwelt nicht belasten. Von den Mensch und Umwelt belastenden Inhaltsstoffen werden dabei nicht immer diejenigen besonders herausgestellt, die sich noch im Produkt befinden.
Dieses Buch will also für den kritischen Verbraucher eine ebenso nachvollziehbare wie praktizierbare Alternative darstellen.
Schmierseife allein genügt nicht – wir brauchen verschiedene Reiniger
Früher wurde oft zu Schmierseife gegriffen, und man versuchte damit viele Reinigungsaufgaben im Haushalt zu bewältigen. Dabei blieben Enttäuschungen nicht aus – und so war der Versuch, das Haus alternativ zu reinigen, oft nur von kurzer Dauer. Dies sagt jedoch nichts über die wirklich enorme Reinigungskraft der Schmierseife aus. Sie ist nur einfach für bestimmte Reinigungsaufgaben, wie zum Beispiel Fensterputzen oder Holzpflege, nicht (oder nicht allein) geeignet, und sie eignet sich auch nicht für hartes Wasser. Es müssen also alternative Reiniger verwendet werden, die sowohl dem Sauberkeitsbedürfnis gerecht werden als auch die Umwelt schonen.
Umdenken für die Umwelt
Heute ist längst eine Bewegung entstanden, die sich mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln beschäftigt. Der schonende Umgang mit der Natur ist so wichtig wie nie. Inzwischen stehen diese möglichst natürlichen, umweltfreundlichen Reinigungsmittel den industriellen Produkten in nichts nach, und die Umwelt – heute so wichtig wie nie – wird geschont.
Um den Haushalt gründlich und hygienisch zu säubern, bieten sich genügend für den Menschen ungefährliche und umweltverträgliche Rohstoffe zur Herstellung der verschiedensten Reinigungsmittel an. Ein sauberer, gepflegter Haushalt entschädigt für die kleine Mühe, die Reinigungsmittel selbst herzustellen, und der Erfolg bestätigt den eingeschlagenen Weg, natürlich und umweltbewusst zu leben.
Die unterschiedlichen Pflegeanforderungen im Haushalt
Die verschiedenen Stoffe, aus denen unsere Möbel, Gebrauchsgegenstände, Kleidung etc. hergestellt werden, und unterschiedliche Verunreinigungen wie Fett, Speisereste, Staub, allgemeine Verschmutzungen usw. fordern auch entsprechend unterschiedliche Reinigungsmittel und -methoden. Auch ist mit entscheidend, ob ein Gegenstand nur gesäubert oder zusätzlich gepflegt werden soll. Dementsprechend muss das richtige Reinigungs- oder Pflegemittel ausgewählt werden.
Zusätze von Desinfektionsmitteln in Haushaltsreinigern sind normalerweise nicht notwendig. Sie belasten nur zusätzlich die Umwelt. Auch bei Haushalten, in denen Kranke, z. B. Allergiker, leben, kann der Gebrauch von Desinfektionsmitteln oft eingeschränkt werden. Bei Produkten, die desinfizierendes Chlor abspalten, wie es bei einigen WC- und Flächenreinigern auch heute noch der Fall ist, können sich sowohl bei der Reinigung als auch im Abwasser gesundheitsschädliche Chlorverbindungen bilden. Aber auch andere Desinfektionsmittel greifen auf gefährliche Weise in den Naturkreislauf ein, indem sie zur Bildung resistenter Keime führen. Die Covid-Pandemie hat viele Menschen vermehrt zu Desinfektionsmitteln greifen lassen – natürlich gut begründet. Doch zu viel zu desinfizieren wird ab einem bestimmten Maße kontraproduktiv.
Bei den in unserer nächsten Umgebung vorkommenden Keimen handelt es sich hauptsächlich um unsere natürlichen Lebensbegleiter – die meisten Keime sind nicht pathogen, das heißt, sie führen nicht zu Erkrankungen, sondern sind im Gegenteil für uns lebenswichtig. Das Leben in einer keimfreien Umgebung ist weder möglich noch sinnvoll.