Kitabı oku: «Rendezvous mit dem Schweinehund», sayfa 2
Guter Wille, Gewohnheit, Ritual
Veränderungen sind für uns Menschen anstrengend. Wir wollen in aller Regel in unserer gewohnten Umgebung und den gleichen Routinen bleiben. Das hängt damit zusammen, dass Veränderungen von unserem System als Relikt der Evolution als Gefahr wahrgenommen werden. Das Gehirn versieht Veränderungen also beinahe mit einem „Schmerzzustand“, um uns vor einem Risiko zu schützen. Früher konnte dieser Mechanismus dein Überleben retten. Heute verhaftet er dich allzu oft in deinen Gewohnheiten und steht somit einer Entwicklung im Wege, obwohl das Risiko einer Veränderung heute absolut überschaubar ist oder gar den gegenteiligen und damit schützenden Effekt mit sich bringen würde. Das Wissen darüber, dass es jedem Menschen erst einmal schwer fällt Veränderungen zuzulassen und dass du trainieren kannst mit den aufkommenden Gefühlen von Unsicherheit umzugehen, ist wesentlicher Bestandteil in diesen Momenten standhaft zu bleiben. Denn dein Gehirn versucht dich mit einigen Tricks und Kniffen im ursprünglichen Zustand, deinem Status Quo zu behalten. Schnell entstehen Gedanken im Kopf, die dir nahelegen, dass es doch auch vorher gut war und dass es im Grunde doch gar keinen Grund für eine Veränderung gibt, weil es dir doch vorher eigentlich schon ganz gut ging. Willkommen zu deinem ganz persönlichen Rendezvous mit deinem Schweinehund, der sich genau diesen Moment des Zweifels und der Anstrengung zunutze macht. Jetzt entscheidest du, wer das Herrchen oder Frauchen ist …
Vielleicht hilft dir darüber hinaus Kenntnis davon zu haben, dass dein Gehirn „Programme“ für die Abläufe deines Alltags schreibt, die du regelmäßig und oft sogar routinemäßig durchführst. Ein immer wiederkehrender Gedanke, eine ständig durchgeführte Handlung lässt in deinem Gehirn bestimmte Netzwerke entstehen, die sich mit jeder Wiederholung deines Denkens oder Handelns weiter verfestigen. Stell dir bildlich vor, dass in deinem Gehirn Datenautobahnen gebaut wurden, für diese immer wiederkehrenden Gedanken. So entsteht deine subjektive Wahrheit, die dir sogar im Wege stehen kann. Manche Wissenschaftler und Experten aus diesem Forschungsgebiet gehen sogar soweit dies als eine Art Computerprogramm zu bezeichnen, das du im Laufe deiner Jahre schreibst und bis zum etwa 35. Lebensjahr programmierst. Danach läuft beinahe jeden Tag der gleiche Film ab. Die identischen Abläufe, das gleiche Essen, die immer gleichen Wege, Gespräche, Begegnungen, Bestellungen, Filme und vieles mehr. Freier Wille? Wohl eher vordefinierter Inhalt mit exakten Sendezeiten. Glaubst du nicht? Dann beobachte doch mal exemplarisch einen Tag. Geh diesen einmal in Gedanken durch, Schritt für Schritt. Wecker, Smartphone, Nachrichten, aufstehen, Morgentoilette, Kaffee, Hygieneprogramm, Mails oder Zeitung, Morgenmagazine oder Nachrichten, Termine und Verpflichtungen, Arbeit, Kantine, Arbeit, Fernsehprogramm, Schlafen … repeat!? Ok, mal Kino, mal Sport, mal Bar, mal Freunde treffen, mal ein Konzert … Vielleicht sieht dein Alltag auch ein bisschen anders aus, vielleicht sogar komplett.
Routinen entlasten. Sie sind also durchaus wichtig, können jedoch vielen positiven Veränderungen im Wege stehen und dich blockieren. Das Leben ist keine Aneinanderreihung von Happenings, es ist aber auch nicht der tagesgleiche Ablauf, der wenig mit Freiheit und Entwicklung gemein hat.
Reflexion und Veränderungen stellen einen Jungbrunnen für unser Gehirn dar. Es werden neue Muster programmiert, es entstehen neue Verbindungen und das Gehirn entwickelt sich, wenn du Neues machst. Du wächst und damit auch deine Gesundheit und deine Möglichkeiten. Die neuen Gedanken und Entscheidungen, die für dein Gehirn zunächst als fremd empfunden werden, kannst du dir jetzt bildlich vorstellen, als würdest du die Datenautobahn verlassen und auf den holprigen Feldweg abbiegen. Du wirst ihn erst einmal einige Male benutzen dürfen, bevor aus ihm ein besserer Trampelpfad und irgendwann die neue Datenautobahn geworden ist. Es ist jedoch in jedem Fall möglich …

Schreibe dir bitte einmal stichwortartig deine zentralen Tagesroutinen auf und reflektiere dich selbst, welche Bausteine immer gleich sind.
Meine Tagesroutinen


Jetzt schreibst du dir bitte auf, welche Bausteine du in Zukunft verändern möchtest und wo es gerne etwas bunter werden darf. Welche Routine möchtest du ablösen? Dies wird dir auch später bei der Zielsetzung helfen.
Bausteine, die ich ändern möchte

Klasse. Du wirst sehen, dass der erste Schritt immer in der Feststellung eines Missstandes oder im Bewusstsein eines Entwicklungspotentials liegt, um den Weg zu den Veränderungen einzuschlagen. Für den Fall, dass du noch nicht so recht zu einer Erkenntnis aus diesem Baustein gekommen bist, so möchte ich dich bitten diese Übung mit etwas zeitlichem Abstand zu wiederholen und dich dafür immer wieder Mal im Alltag zu beobachten. Auch hilft es, sich von Familienmitgliedern oder Freunden einschätzen zu lassen, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen.
Nun zu dem Prozess, der deine Ziele nach und nach tief in dir verwurzelt. Wie beschrieben, brauchst du einen Anlass für eine Veränderung, denn sonst würdest du ja alles beibehalten. Hast du diesen Anlass gefunden, wohnt dir meist ein guter Wille inne, diesen auch in die Tat umzusetzen. Vielleicht hast du dich sogar durch einen Auftritt oder einen Impuls von mir packen lassen, was mir sehr viel bedeutet. Du bist also grundsätzlich frohen Mutes und willst es angehen. Angenommen du kannst jetzt diesen guten Willen auch mit deiner Handlung in die Tat umsetzten und wirst regelmäßig sowie kontinuierlich an deinem Ziel arbeiten, dann stellt sich mit der Zeit ein Gefühl der Gewohnheit ein. Gewohnheiten, das kannst du sicher aus eigener Erfahrung sagen, können positiv oder negativ sein. Sie alle sind antrainiert und damit bis zu einem guten Grad verinnerlicht. Egal, ob es der allabendliche Griff zum Wein oder Bier ist, die geliebte TV-Show oder Serie, die Zigarette oder der Sport, Urlaubsorte, Freunde und vieles mehr sind. Gewohnheiten entstehen, wie der Name schon sagt, aus einem andauernden Erleben, das zunehmend verinnerlicht wird. Die Literatur schwankt dort zwischen 6 bis etwa 13 Wochen und hat sicher auch etwas mit den gesammelten Erfahrungen und dem damit verbundenen Gefühlen zu tun, die du dabei erlebst. Du siehst also schon, dass es wichtig ist am Ball zu bleiben.
Die höchste Stufe der Verinnerlichung bezeichne ich als Ritual. Als fester Baustein deines Alltags fühlst du dich unvollständig, wenn du das Ritual ausfallen lässt. Es gibt dir Sicherheit und Kraft. Es dient dir als Partner und wichtiger Baustein für ein gutes Gefühl. Rituale können also so stark werden, dass ihr Grad an Automatismus zum Autopiloten wird. Ist das Ritual gesundheitsförderlich, wird dir schnell bewusst werden, dass es genau dieser Zustand ist, den du erreichen möchtest. Viele Menschen haben beispielsweise das morgendliche und abendliche Zähneputzen ritualisiert. Würden sie ohne geputzte Zähne das Haus verlassen, hätten sie ein schlechtes Gefühl.
Hast du bereits Rituale in deinem Leben? Das Tragen eines Talismans? Ein ganz bestimmter Ablauf vor einem bestimmten Ereignis, wie man es von Sportlern kennt?

Wie sieht dein Ritual aus oder was würdest du gerne ritualisieren?
Rituale


Deine Ziele. Dein Warum.
Nachdem wir jetzt gemeinsam wichtige Grundlagen geschaffen haben und auch über den Prozess von Veränderungen sowie die evolutionär verankerte Anstrengung einer Veränderung gesprochen haben, möchte ich mit dir über die Auffahrt auf den Beschleunigungsstreifen wechseln. Wir gehen konkret auf deine Schritte der Zielerreichung ein. Wie fühlst du dich gerade? Bist du aufgeregt? Erwartungsfroh? Hast du etwas Bammel? Tappst du noch im Dunkeln oder hast du schon ein Gefühl, dass der Weg sich gut anfühlt, den wir gemeinsam beschreiten?
Um Erfolge zu erreichen, Fortschritte zu machen und hinter Ziele einen Haken zu setzen, brauchst du genau diese Ziele erst einmal. Trivial, oder? Zentraler Baustein ist es zu wissen, wo die Reise hingehen soll. Keiner rennt los ohne das Ziel zu kennen (zumindest die meisten nicht). Warum auch, schließlich ist jeder Schritt mit Anstrengung verbunden und könnte dich ja im schlechtesten Fall sogar von deinem Erfolg weggeführt haben, wenn dir nicht klar war, wo du ankommen möchtest. Oder würdest du dich einfach in einen Zug setzen und losfahren, ohne zu wissen, wo es hingeht? Hindernisse und Hürden überwindest du nur dann, wenn du auch weißt, worauf du zusteuern willst.
Du darfst also deine Ziele definieren und sie möglichst klar für dich benennen, um ihnen Gestalt zu verleihen. Ich empfehle dir dafür eine bildhafte Sprache zu verwenden oder gar Bilder und Fotos zu nutzen, weil die Botschaft so für dein Gehirn verständlicher und greifbarer wird.
Was möchtest du erreichen, ist der erste Schritt zur Programmierung. Es ist die Projektzeichnung. Es ist die Wahl des Grundstückes, wenn du ein Bauprojekt hast. Es ist die Festlegung der Etagenanzahl, der Umfang an Zimmern und der Baustil, bevor auch nur ein Spatenstich gemacht wird. Demnach handelt es sich um dein Fundament.
Bevor du nun deine drei wichtigsten Ziele, die du in Bezug auf deine Gesundheit verfolgst, aufschreibst, möchte ich dir noch einen wichtigen Tipp bei der Formulierung deiner Ziele geben. Ziele, die du in einer Bildsprache formulierst, haben die vielfach größere Wirkung für dein Bewusstsein, als abstrakt formulierte Ziele. Dies ist unabhängig vom Typ Mensch, der du bist, sondern hängt einfach mit der Art und Weise zusammen, mit der das menschliche Gehirn arbeitet. Ein einfaches Beispiel macht deutlich, worauf ich hinaus möchte: Statt einfach eine abstrakte Zahl zur Gewichtsreduktion in den Raum zu werfen, wäre deine Vorstellung von dir in deinem Lieblingskleidungsstück eine viel klarere Botschaft. Auch denkbar wäre, statt einer festen Anzahl an Läufen deiner Waldrunde pro Woche, dir vorzustellen, welche Strecken du dadurch bewältigt hast. Dies können dann auch besondere Routen sein, die du beispielsweise sonst nur mit Zug oder Auto hinter dich gebracht hast. Wiederrum lässt sich das abstrakte Ziel „gesünder und fitter“ für dich klarer formulieren, wenn du es mit Gefühlen verbindest oder in konkrete Situationen überträgst. So kannst du beispielsweise den Wunsch haben lockerer die Treppe hochzukommen, ohne oben wie eine Lokomotive zu schnaufen.

Formuliere also deine Ziele so bildhaft wie möglich. Die Formulierung von drei Zielen zu Beginn hat ihre Begründung schlicht in einer breiteren Betrachtungsweise, bei der du dich etwas vielseitiger mit deinen Interessen und Wünschen beschäftigen kannst, um während dessen ein Gefühl dafür zu gewinnen, worauf du dich zunächst konzentrieren möchtest oder zu merken, dass du möglicherweise zwei Ziele auch in einem zusammenführen kannst. Aus diesem Grund wirst du auch später in diesem Buch zunehmend ein Ziel in den Fokus rücken.
Ziel 1
Ziel 2
Ziel 3
Ziele

Du hast vielleicht nur ein oder zwei Ziele aufgeschrieben? Nun gut, denn es lohnt sich gerade am Anfang einen Fokus festzulegen. Vielleicht lassen sich deine Ziele sogar sinnvoll verbinden.
Ziele sind die halbe Miete, um einen Kurs festzulegen. Die andere Hälfte kommt aus deiner Begründung für dein Ziel. Was veranlasst dich dieses Ziel erreichen zu wollen? Warum möchtest du an dieses Ziel kommen? Aus der Vielzahl an Coachings weiß ich, dass dieser Baustein am Ende eine zentrale Rolle spielt und insbesondere dann an Bedeutung gewinnt, wenn die Reise mal etwas holperig wird. Wenn mir also ein Coachingkunde sagte, dass er 20 Kilogramm abnehmen will, dann war das für mich erstmal nur das Mittel zum Zweck. Seine Veranlassung musste eine ganz andere sein. Deswegen ist es wichtig, nach der Formulierung des eigenen Ziels, dies zu hinterfragen und zu durchleuchten. Gar nicht mal auf Sinnhaftigkeit, sondern auf die Bedürfnisse, die sich dahinter verbergen. Bleiben wir bei meinem Beispiel des Abnehmens, um es für dich greifbar zu machen. Der Kunde hatte Übergewicht und wollte abnehmen, um sich zum Beispiel leichter und damit wohler zu fühlen. Er hatte Erlebnisse in seinem Alltag, die ihn einschränkten und ihm Lebensqualität raubten. So kam er zum Beispiel zunehmend außer Atmen, wenn er die Treppen nahm und umging daher auch immer häufiger diese einfachen Aktivitäten, um sich nicht schlecht zu fühlen. Seine stärksten Auslöser waren allerdings seine Kinder, die es liebten mit ihrem Papa zu toben. In diesen Momenten merkte er jedoch, dass er einfach nicht mehr leistungsfähig genug war, um mit seinen Kindern zu spielen. Ist das also sein Warum gewesen? Nein, immer noch nicht ganz, aber wie du sicher nachvollziehen kannst, schon deutlich näher dran, als nur zu sagen: „Ich will abnehmen“. Wir durften also noch tiefer einsteigen, um sein „wahres Warum“ zu finden. Als wir über seinen Familienstammbaum sprachen, stellte sich heraus, dass Übergewicht ein verbreitetes Phänomen in seiner Familie war. Schon seine Eltern und Großeltern, seine Geschwister und andere Verwandte hatten überwiegend deutlich zu viel auf den Rippen. Also Familienhistorie und damit nicht selbstverschuldet – nein, natürlich nicht und diesen Zahn musste ich ihm auch nicht ziehen. Allerdings analysierte er für sich selber die Gesundheitshistorie seiner unmittelbaren Vorfahren, die sich eher als Krankheitshistorie herausstellte. Diabetes Typ 2 war der Normalfall in der Familie und Todesfälle aufgrund von Herzkreislauferkrankungen leider keine Ausnahme. Als allerdings sein Bruder kurz zuvor einen Herzinfarkt erlitten hatte, wurde ihm bewusst wie nah er selbst einem solchen Unheil stehen könnte. Ihm wurde bewusst, dass er seine Kinder nicht als Halbwaisen aufwachsen lassen wollte und mit ihnen noch viele schöne Ereignisse erleben wollte. Auch war ihm bewusst, dass er sie anders prägen und ihnen die Möglichkeit geben wollte aus dem Dilemma der Familie ausbrechen zu können. Sein Grundbedürfnis ist in diesem Fall das Streben nach Sicherheit gewesen, das ihn zum Handeln motivierte. Kannst du nachvollziehen, welche Kraft darin steckt, deine Ziele immer weiter zu hinterfragen?
Die Befriedigung sogenannter Grundbedürfnisse stellt dabei eine zentrale Rolle dar. Es gibt umfangreiche Fachliteratur zum Thema Grundbedürfnisse, die dir viel genauer die Zusammenhänge erklären können. Deswegen werde ich dir an dieser Stelle auch nur ein paar Begriffe zuspielen, damit du dich kurzerhand orientieren kannst. Sofern dir Bestandteile fehlen, dann greife gerne auf weitere Quellen zurück, um deinen Auslösern auf die Schliche zu kommen.
Exemplarische Grundbedürfnisse
Einige zentrale Grundbedürfnisse lassen sich aus den Werken von Maslow herausziehen. Abraham Maslow ist ein amerikanischer Psychologe, der mit seiner gleichnamigen Bedürfnishierarchie eine Struktur festgelegt hat, nach der sich auf vereinfachende Weise menschliche Bedürfnisse und Motivationen beschreiben lassen. Er definierte unter anderem folgende Bedürfnisse:
Physiologische Grundbedürfnisse: Hunger, Durst, Atmen, Schlaf etc.
Sicherheitsbedürfnisse: Schutz, Vorsorge, Angstfreiheit, Sorgenfreiheit etc.
Soziale Bedürfnisse: Liebe, Kontakte, soziale Interaktion, Freundschaft, Zugehörigkeit etc.
Ich-Bedürfnisse: Macht, Anerkennung, Prestige, Status, Achtung etc.
Auch das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung ist in den Modellen nach Maslow zentral verankert.

Schreibe nun bitte auf, worin deine Veranlassung beziehungsweise deine Auslöser liegen, dein jeweiliges Ziel zu verfolgen.
Auslöser für Ziel 1
Auslöser für Ziel 2
Auslöser für Ziel 3
Zielauslöser

Perfekt. Es ist schon spannend sich mit diesen tiefen Bedürfnissen zu beschäftigen, oder? Es ist wie eine Reise zu einem Selbst, ein Blick hinter den Vorhang, der uns oft im Alltag in den verschiedenen Herausforderungen fehlt.
Wenn diese Erfolgsbausteine schon zum Erreichen eines beliebigen Ziels genügten, dann wäre das Buch vermutlich jetzt schon zu Ende oder wahrscheinlich sogar nie geschrieben worden und sicher kämen auch grundsätzlich viel mehr Menschen an ihren Zielen an. Es fehlen also wichtige Zutaten zum vollständigen Erfolgsrezept. Schließlich dürfen die Begegnungen mit dem Schweinehund erst zu einem Rendezvous gestaltet werden. Dabei stellt der folgende Ansatz im Zusammenhang mit deinen Zielen einen wichtigen interagierenden Zirkel in dir selbst dar, der deine Motivation fördert, indem potentielle Unstimmigkeiten und fehlende Details deines Vorhabens ergänzt werden.
Erfolgsverbund
Ein altbekanntes Trio kann in dir, wie die drei Musketiere, zum Verbündeten auf deinem Erfolgsweg werden. Es ist wichtig, Kenntnisse über diese drei Instanzen zu besitzen und bei Unstimmigkeiten zwischen diesen in einem inneren Dialog zu vermitteln. Dabei kannst du sowohl auf hinderliche Glaubenssätze, auf fehlende emotionale Verbundenheit, mangelnde rationale Anreize als auch auf unvorteilhafte Prioritätenverteilungen stoßen. Wie ein Großteil dieses Buches und der damit verbunden Prozesse ist es auch in diesem Fall ein Blick hinter den Vorhang und damit eine Reise zu dir selbst.
So entsteht Erfolg eben auch aus einem guten Zusammenspiel der Koalitionspartner Kopf, Herz und Hand in dir. Diese Ansätze gehen auf den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827) zurück. Ziehen alle drei Instanzen an einem Strang spricht man also davon, dass das Vorhaben oder das Handeln kongruent ist und der Mensch damit in sich stimmig ist. Es entstehen zumindest zu diesem Zeitpunkt keine inneren Konflikte, die allerdings später wieder durch Veränderungen, auch durch äußere Umstände, aufkommen können.
Während der Kopf als Instanz vor allem entscheidet, was ein Mensch als wichtig beurteilt, empfindet er mit dem Herzen, ob er Freude daran hat und es mag oder eben auch keinen Spaß daran findet und etwas ablehnt. Die Hand steht für Fähigkeiten und umsetzungsbezogenes praktisches Wissen, um eine Herausforderung oder Veränderung zu meistern. Insbesondere auf lange Sicht unterschätzen viele Menschen die Wichtigkeit der Kongruenz, also die Übereinstimmung mit ihrem Herzen, wenn nur der Verstand eine Sache für wichtig beurteilt. Studien zeigen, dass Diskrepanzen zwischen den Instanzen Kopf und Herz zu einem verminderten Wohlbefinden, Stress und Burnout führen.
Jeder von uns kennt Beispiele aus dem Alltag, die verdeutlichen, dass ein Verhalten nicht in allen Bereichen kongruent ist. Unter anderem, wenn jemand einen wichtigen Vortrag vorbereiten muss, aber lieber mit den Kindern ein Eis essen gehen würde (Kopf-Herz-Inkongruenz). Umgekehrt weiß ein Raucher, der sich eine Zigarette ansteckt, dass sie ihm gesundheitlich schadet (Herz-Kopf-Inkongruenz). Auch das Beispiel, gerne ein Instrument so spielen zu können, wie es gerade wieder das Idol in dem Musiktitel getan hat, und dann der tatsächliche Start des Erlernens, bei dem irgendwie alles anders ist, als es sich die Person vorgestellt hat und komplett anders als erwartet klingt, zeigt die Facetten der unterschiedlichen Instanzen und ihr Anteil an einem erfolgreichen Wandel (Hand-Herz-Inkongruenz).
In jedem Fall fällt es Menschen deutlich schwerer ihre Ziele zu erreichen, wenn die Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Instanzen schwerwiegend sind. Wer jetzt glaubt, dass immer nur Willensstärke beigesteuert werden muss, um am Ball zu bleiben und erfolgreich zu sein, verbrennt mindestens unnötig Ressourcen, die sogar irgendwann erschöpft sein können. Um sich also der Stärke aller drei Instanzen wie eine Armee an der eigenen Seite auf dem Weg zu den persönlichen Zielen sicher sein zu können, lohnt es sich ein paar Fragen zu beantworten, die unter anderem der Forschung und der Entwicklung des 3K-Modells von Professor Hugo Kehr und seinen Kollegen zugrunde liegen. Das 3K-Modell steht für die drei Komponenten der Motivation – Kopf, Herz und Hand – und ist eine wissenschaftlich erforschte Motivationstheorie.
Nacheinander werden die drei Bereiche von Kopf, Herz und Hand im Hinblick auf die Stimmigkeit mit deinem eigenen Ziel begutachtet. Ich empfehle dir jetzt diese Aufgabe für dein wichtigstes Ziel durchzuführen.

Beantworte also bitte kurz die Fragen für dein Hauptziel.
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