Kitabı oku: «Hamburg – HeimatMomente», sayfa 2

Yazı tipi:

Kurioses und Besonderheiten

AUS HAMBURG


Wie jedes Land, jede Region und auch jede Stadt hält natürlich auch Hamburg manche Besonderheit bereit oder verbirgt manch kuriosen Fakt, deren sich selbst viele Hamburger nicht bewusst sind. Die Liste mag nahezu endlos sein, doch um viel wichtig-unwichtiges Hamburg-Wissen auf 14 Punkte zu stutzen:

Wer Hamburg für die Schietwetter-Hauptstadt Deutschlands hält, sollte mal in die Statistik schauen! Danach stand Hamburg nämlich beispielsweise 2019 in Sachen Niederschlagsmenge erst auf Platz 8, weit hinter München, Saarbrücken und Essen.

Dass Flachlandtiroler wie die Hamburger gut auf der Skipiste sind, würde man eher weniger vermuten – und doch sollen 15 Prozent der Hamburger begeisterte Skifahrer sein und liegen damit vor allen anderen Bundesländern.


Wer in Hamburg kostenloses Beine-Po-Training absolvieren möchte, sollte in den Stadtteil Blankenese fahren. Das weist nämlich mit rund 5000 Treppenstufen etwa drei Mal so viele auf wie das Empire State Building und gilt als eines der weltweit treppenreichsten Viertel.


Welche Stadt hat die meisten Brücken? Venedig? Amsterdam? Falsch, Hamburg! Um die 2500 sollen es sein, teils natürlich auch ganz kleine über die vielen Kanäle oder Fleete, aber Brücke ist Brücke – und damit darf sich Hamburg stolz die „brückenreichste Stadt Europas“ nennen.

Vom Stadtteil Hamburg-Altona haben die meisten schon mal gehört, viele kommen dort sogar per Zug an. Doch woher stammt der Name? Im 16. Jahrhundert soll sich auf Altonaer Boden ein Fischerdorf befunden haben, wo ein Fischer in einer Kneipe Rotbier braute – wofür er in der Stadt Hamburg Steuern hätte zahlen müssen. Dies bedeutete für die Hamburger Kneipenbetreiber ernsthafte Konkurrenz, denn das Bier war, wie man auf Platt sagte, „all to nah“, also „allzu nah“. Der Rest erklärt sich von selbst.


Die Bayern mögen das Oktoberfest haben, aber die Hamburger haben den Dom – eine große Kirmes beziehungsweise ein Volksfest, das sogar drei Mal jährlich von März bis April, Juli bis August und November bis Dezember auf dem Heiligengeistfeld in St. Pauli steigt.

Hamburg darf Deutschlands größte Turmuhr ihr Eigen nennen – und die gehört zum berühmten Michel. Das Ziffernblatt hat einen Umfang von 24 Metern, während der große Zeiger stolze 4,91 und der kleine 3,60 Meter lang ist. Wer hochschaut, sollte hoffen, dass die Zeiger nicht irgendwann abfallen, denn sie wiegen jeweils 130 Kilogramm.


Auch die angeblich älteste Polizeiwache der Welt von 1840 und das wohl kleinste Polizeirevier Europas, die Davidwache, steht in Hamburg – natürlich an der Reeperbahn, wo Blau- und Rotlicht öfters mal miteinander verlaufen.

Wer in Hamburg Grünblick statt Beton- und Asphaltblick braucht, hat gute Chancen: Die City soll nämlich mit satten 16 Prozent die größten Grünflächen von Deutschlands Städten haben, dazu kommen weitere acht Prozent Wasser. So lässt es sich auch inmitten der Stadt durchatmen.

Beim Bummel durch Hamburgs Straßen lohnt es sich, mal auf die Namen zu achten, denn vielerorts waren ganz kreative Köpfe am Werk: Da gibt es die Rutschbahn und das Schulterblatt, den Ellenbogen und den Duschweg, aber auch einen Privatweg, der keiner ist, und sogar einen Rumpelstilzchenweg.

In Hamburg gibt es mehr Reiche oder sogenannte Einkommensmillionäre mit über 500.000 Euro im Jahr als in anderen Städten. Für die Partnersuche heißt es also, sich die schönste Villa in Traumlage herauszupicken und darauf zu warten, dass einem der jeweilige Millionär oder die Millionärin ganz zufällig in die Arme läuft.


Frisches und regionales Obst ist auf Hamburgs Märkten ganzjährig zu finden – dank dem Alten Land südlich der Elbe, das offiziell größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas.

Der berühmte Jungfernstieg gilt als erste Straße, die in Deutschland mit Asphalt belegt wurde – und zwar 1838.

Hamburg hat eine Straße, durch die Frauen nicht gehen dürfen, doch die ist zum Glück nur 60 Meter lang: die Herbertstraße. Wie in Amsterdam ist dort Fenster-Shoppen von äußerst leichtbekleideten Damen angesagt.



Im Westen Hamburgs


Am Elbufer unweit von Blankenese

Im Westen Hamburgs

1.Willkomm-Höft in Wedel: das Tor zu Hamburg

2.Spaziergang mit Weit- und Rückblick an der Elbe in Blankenese

3.Altonaer Volkspark: grüne Oase inmitten der Stadt

4.Bargheer Museum im Jenischpark

5.Café Schmidt & Schmidtchen: eine Hamburger Kaffee-Institution

6.FrauenFreiluftGalerie: Frauenpower in Bildern


1 Willkomm-Höft in Wedel

DAS TOR ZU HAMBURG

Ein Geheimtipp ist die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel, westlich von Hamburg und direkt an der Elbe, längst nicht mehr. Und doch verdient sie den ersten Abschnitt dieses Buches, denn wenn Hamburg als „Tor zur Welt“ gilt, dann ist das sogenannte Willkomm-Höft fraglos das Tor zu Hamburg.

Fährt ein Schiff von der Nordsee in Richtung Hamburger Hafen, passiert es kurz vorm Einlaufen in die Stadt das „Tor zu Hamburg“, das etwa 20 Kilometer vor dem Stadtzentrum liegt, elbabwärts bei der Stadt Wedel auf schleswig-holsteinischem Gebiet. Dies ist das Willkomm-Höft, eine Schiffsbegrüßungsanlage, die schon 1952 vom damaligen Wirt Otto F. Behnke der Gaststätte Schulauer Fährhaus eingerichtet wurde. Die offizielle Einweihung des Willkomm-Höft erfolgte am 12. Juni 1952 durch den Weltumsegler und Polarforscher Carl Kircheiß. Dabei hat der Ausdruck „Höft“ nichts zu tun mit Gehöft, sondern stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Landspitze oder -zunge.

Erreicht man das vor der Gaststätte am Ufer gelegene Willkomm-Höft, macht sich erst einmal Enttäuschung breit: Ohne die gute Beschilderung sähe die Stelle aus wie eine ganz normale Schiffsanlegestelle, als welche sie die Personenfähren auch nutzen. Besonders macht den Punkt allerdings eines – das beeindruckende Ritual, das dort stattfindet, sobald ein Großschiff mit mindestens 1000 BRZ (Bruttoraumzahl) den Ponton passiert. Symbolisch dafür ist der 40 Meter hohe, kreuzförmige Mast zwischen Anleger und Gaststätte, an dem neben den Flaggen Hamburgs, Deutschlands und Schleswig-Holsteins oftmals auch die internationale Signalflagge mit den Lettern U und W für „Gute Reise“ weht. Während man nun am Ufer oder auf der Terrasse der Gaststätte sitzt, bietet sich eher früher als später ein weltweit angeblich einmaliges Spektakel: Fährt ein Großschiff ein oder aus, wird die Hamburger Fahne gesenkt und die Signalflagge „UW“ erhebt sich. Dazu ertönt aus mehreren Lautsprechern die Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das Schiff unterwegs ist, und ihm wird in der entsprechenden Landessprache ein Willkommens- oder Abschiedsgruß hinübergesandt. Bei kleineren Frachtschiffen erfolgt dieselbe Zeremonie, allerdings ohne Hymne und Gruß.


Fähranleger des Willkomm-Höfts


Passagiere kommen am Willkomm-Höft an.

Aufgrund ihrer Nähe zur Elbe wurde die Anlage 1962 und 1976 durch Sturmfluten schwer beschädigt, jedoch sofort wiederaufgebaut und der Ponton 2012 erweitert. Das Willkomm-Höft ist inzwischen so bekannt, dass es sogar in internationale Seekarten aufgenommen wurde. Manchem Besucher läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ein Schiff mit tönendem Signalhorn die erhaltenen Grüße erwidert.


Schiffsbegrüßung am Schulauer Fährhaus

Was viele Besucher nicht ahnen: Das Betreiben des Willkommenspunktes ist mit beträchtlichem Aufwand verbunden, denn hinter den Lautsprecheransagen stehen sogenannte Live-Begrüßungskapitäne. Die sind nicht nur für die fremdsprachigen Grüße zuständig, sondern auch für die Informationen zu den ein- oder auslaufenden Schiffen, die sie sich über tägliche Hafenberichte oder den Schiffsmeldedienst beschaffen. Denn innerhalb von 24 Stunden kommen locker an die 50 Großschiffe vorbei, die nicht nach festen Fahrplänen verkehren. So ist es möglich, dass ein Besucher die Gaststätte nach eingenommener Mahlzeit enttäuscht verlässt, ohne ein einziges Großschiff gesehen zu haben. Aber wer ein echter Ship-Spotter ist, der wird noch ein bisschen mit Notizblock, Fernglas und Kamera am Ufer verweilen und sich möglicherweise mit einem Fischbrötchen von der alteingesessenen Fischbude am Willkomm-Höft neben der Gaststätte bei Laune halten. Und so hat letztlich jeder etwas von dem einmaligen Elb-Spot, der nicht nur der Bespaßung von Besuchern und Seeleuten dient, sondern auch als kleine Geste hamburgischer Herzlichkeit und Offenheit der Welt gegenüber verstanden werden kann.

Info

Lage:

Schulauer Fährhaus:

Willkomm-Höft, Parnaßstraße 29, 22880 Wedel, Tel.: 04103 920 015

Anreise mit dem ÖPNV: Mit der S1 ab Hamburg Hauptbahnhof bis Blankenese und von dort mit Bus 189 in Richtung S-Bahn Wedel bis zur Haltestelle Wedel, Elbstraße (Willkomm-Höft).

Öffnungszeiten: täglich 11:30 bis 22 Uhr, sonntags schon ab 9:30 Uhr. Das Gasthaus ist Restaurant, Café und Biergarten in einem und wartet mit einer großen Terrasse auf, von wo sich die Schiffe wunderbar beobachten lassen.

Website: schulauer-faehrhaus.de/willkomm-hoeft-schiffsbegrusungsanlage

HINWEISE:

 Wer sich für die Ein- und Auslaufzeiten großer Kreuzfahrtschiffe interessiert, findet dazu einen gesonderten Zeitplan: schulauer-faehrhaus.de/ein-und-auslaufzeiten-der-kreuzfahrer

 Neben dem gastronomischen Angebot am Willkomm-Höft eignet sich die Stelle auch als Ausgangspunkt für schöne Spaziergänge entlang der Elbe oder für Entspannung am Strand, denn der Schulauer Strand befindet sich gleich nebenan.

2 Spaziergang mit Weit- und Rückblick

AN DER ELBE IN BLANKENESE

In Hamburgs westlichstem Stadtteil an der Elbe sind es nicht nur die Villen und vielen Treppen, für die das Viertel bekannt ist, die beeindrucken. Es sind auch ein paar zunächst unscheinbare Steine, die Spaziergänger zum Staunen bringen: der Bismarckstein und das Denkmal der Schwedenspeisung.


Fast jeder, der den Namen Bismarckstein hört, erwartet ein Denkmal für den ersten Reichskanzler des Deutschen Reiches. Dabei hat der mysteriöse Stein in Blankenese eigentlich gar nichts mit Bismarck zu tun! Vielmehr symbolisiert er ein Naturerlebnis und den idealen Spot für Romantiker: Er befindet sich nämlich in einem kleinen Park auf dem Waseberg, dem mit 88,4 Metern immerhin dritthöchsten Berg Hamburgs. Vom Blankeneser Strandweg oder mit dem Bus geht es zum Park hinauf, kenntlich gemacht durch eine schon etwas verwitterte Felsmarkierung.


Bismarckstein auf dem Waseberg

Die für Hamburger Verhältnisse beachtliche Steigung von zehn Prozent auf 70 Höhenmeter dient mittlerweile sogar bei Radrennen als Herausforderung für die Teilnehmer! Dann steht man oben, auf einem winzigen Plateau mit Rasenfläche, Bänken und einer Tafel. Doch was hat es mit dem Bismarckstein auf sich? Im Jahr 1890 entschloss sich der Kaufmann Anton Julius Richter, Mitbegründer der Holstenbrauerei und leidenschaftlicher Bismarckverehrer, das Gelände auf dem Waseberg zu erwerben und dort ein imposantes Bismarckdenkmal zu erbauen. Dazu kam es jedoch nie. An seiner Stelle kaufte 1910 die Gemeinde Blankenese das gesamte Waldstück und verwandelte es zum ersten öffentlichen Gemeindepark mit einem Highlight: dem noch heute beliebten Aussichts- und Fotopunkt.

Der 1863 errichtete Aussichtsturm aus Ziegelsteinen wurde zwar von der Natur zurückerobert, aber der Blick reicht auch ohne Turm weit über die Elbe mit der Insel Neßsand mit Schweinesand und bei gutem Wetter bis ins Alte Land. Da könnte man glatt vergessen, auch noch einen Blick auf das Ehrendenkmal von 1935 zum Gedenken an Marinegefallene aus dem Ersten Weltkrieg zu werfen: „Was auch die See verschlang, die Zeit verschlang das Weh, ewig bleibt die See“, besagt das Zitat von Hans Leib.


Auf dem Waseberg

Läuft man vom Bismarckstein zurück ans traumhaft schöne Blankeneser Elbufer und weiter in Richtung City, erwartet den Spaziergänger etwa in Höhe des Jollenhafens Mühlenberg eine weitere Überraschung: In einem Parkstreifen thront ein mannshoher Stein, der aus der Ferne aussieht wie ein Grabstein. In der Tat handelt es sich laut Inschrift um einen Gedenkstein: „Dank dem schwedischen Volk für Brot in der Not, 1946 – 1950, Blankeneser Bürgerverein“, darunter dasselbe in schwedischer Übersetzung. Recherchen zu dieser unverhofften Erinnerung an die Nachkriegszeit ergeben, dass der Stein 1966 aufgestellt wurde. Er gedenkt der sogenannten Schwedenspeisung durch das Schwedische Rote Kreuz unter Führung von Graf Bernadotte, wovon in den Nachkriegswintern schätzungsweise 40.000 bedürftige Hamburger Kleinkinder zwischen drei und sechs Jahren profitierten. Sie erhielten täglich Suppe, Brot und ab 1947 auch Lebertran sowie wenn nötig warme Kleidung oder Schuhe. Diese selbstlose Hilfe durch das im Krieg neutrale Schweden war zunächst kostenlos, erst später von einem geringen Entgelt abhängig.


Gedenkstein zur Schwedenspeisung

Es ist eine schöne Geste der Blankeneser Bürgerschaft, gerade an einer Stelle, wo vieles vom Hamburger Wohlstand zeugt und die Menschen Zerstreuung suchen, an die Zeit zu erinnern, als Hamburg in Trümmern lag, Notstandsgebiet war und uneigennützige Hilfe zum Überleben benötigte und auch bekam.

Info

Lage:

 Bismarckstein: im Stadtteil Blankenese auf dem Waseberg

 Gedenkstein Schwedenspeisung: beim Jollenhafen Mühlenberg am Blankeneser Elbufer

Anreise mit dem ÖPNV: Bismarckstein: Mit der S1 ab Hamburg Hauptbahnhof bis Blankenese und von dort mit Bus 488 bis Waseberg. Von dort sind es nur noch 200 Meter zu Fuß bis zum Park. Ab dem Aussichtspunkt kann man einen schönen Spaziergang von gut zwei Kilometern entlang des Elbufers (in Richtung Hamburg City) bis zum Gedenkstein an die Schwedenspeisung unternehmen und von dort in etwa 20 Minuten (1,6 Kilometer) zurück zum S-Bahnhof Blankenese laufen.

Aktivitäten: Neben Spaziergängen eignen sich der Waseberg und das Blankeneser Elbufer wunderbar zum Joggen oder Fahrradfahren. Wer das berühmte Treppenviertel in Blankenese noch nicht kennt, kann auch einen Abstecher dorthin unternehmen.

3 Altonaer Volkspark

GRÜNE OASE INMITTEN DER STADT

Mit etwa 205 Hektar ist der Altonaer Volkspark im Stadtteil Bahrenfeld Hamburgs größter öffentlicher Park, und doch ist er im Gegensatz zum Stadtpark nicht überlaufen und bietet ein echtes Wald- und Naturerlebnis inmitten des urbanen Treibens. Seinen denkmalgeschützten Kern sowie versteckte Einkehrmöglichkeiten entdeckt oft nur, wer zufällig darüber stolpert.



Freilichtbühne im Volkspark

Biegt man einige Hundert Meter hinter dem S-Bahnhof Stellingen und südlich des Volksparkstadions in den Wald ein, heißt es tief durchatmen und allen Trubel zurücklassen – wenn hoch aufragende Laubbäume die Geräusche von Motoren, Sirenen und Stimmengewirr verschlucken und stattdessen nur noch Vogelgezwitscher und das sachte Knacken von Ästen unter den Füßen vernehmbar sind; wenn im Schatten der Baumkronen an heißen Sommertagen die Luft ein paar Grad kühler wird und der Duft nach Wald in die Lunge strömt. Mit viel Glück lassen sich sogar ein Habicht, Waldkauz oder Grünspecht beobachten, die neben weiteren Vögeln im Volkspark brüten. Eine ganz besondere Rarität ist der Baumfalke.

Mitten im Wald verbirgt sich der sogenannte Tutenberg, ein geometrisch angelegter, runder Hügel umgeben von Hecken, zu dessen Steinkreis beziehungsweise Freilichtbühne an der Spitze mehrere Treppen hochführen. Von dort bietet sich ein schöner Blick über den umgebenden Wald. Manch einer behauptet sogar, es handle sich um einen magischen Kreis, in dem man sich etwas wünschen dürfe!


Dahliengarten im Volkspark

Die Wege im Park sind so verwinkelt und vielseitig wie die ständig wechselnden Szenen, und am besten lernt man ihn kennen, indem man die vielen Wegschilder ignoriert und sich treiben lässt. So stößt man früher oder später auf das Fachwerkhaus-Restaurant Das Bauernhaus, das hausgemachte Speisen und Kuchen anbietet und in dessen großem Garten am Wochenende Familien aus der City brunchen. Oder einige Hundert Meter weiter auf einen knallrot gestrichenen Biergarten im Schatten der Bäume, direkt am großen Grillplatz vor der Bahrenfelder Trabrennbahn. Klempau’s Paulaner Biergarten ist selbst an heißen Sommerabenden selten überfüllt, und wer sein Picknick mitgebracht hat oder grillen möchte, kann sich vom Biergarten die kühlen Drinks mit auf die Wiese nehmen.

Der Volkspark ist ein Ort, an dem man den Einwohnern beim Sporttreiben zuschauen kann, wo beim Lesen auf einer Bank die Hektik des Alltags ganz weit weg scheint und wo man sich doch mitten in Hamburg befindet. Und nicht nur das! Wer mehr braucht als ein kühles Bier oder Stille, um sich zu entspannen, unternimmt einen Abstecher in die Schul-, Schau- und Rosengärten mit je nach Jahreszeit bunt blühenden Blumen sowie einem winzigen Tempel. Im Dahliengarten sollen sich sogar an die 40.000 Pflanzen versammeln. Mit der Planung des Parks begann man bereits 1913, jedoch verzögerten sich die eigentlichen Arbeiten durch den Ersten Weltkrieg. Trotzdem ist der Altonaer Volkspark eine der ersten Grünanlagen seiner Art, die auf Hamburger Boden entstand. Kein Wunder also, dass der Kernbereich des 1920 eröffneten Parks im Jahr 2002 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Info

Lage: im Stadtteil Bahrenfeld, zwischen der A7, S-Bahnhof Stellingen und Luruper Chaussee. Im Norden des Parks befinden sich die Barclaycard Arena sowie das Volksparkstadion, wo man Spielen des HSV und anderer Mannschaften live beiwohnen kann.

Aktivitäten: Der Volkspark ist ideal für Waldspaziergänge, zum Joggen oder für Sport im Freien (auf der großen Spielwiese beziehungsweise auf dem Grillplatz sind eine Klimmzugstange sowie weitere Möglichkeiten zum Training vorhanden). Für Kinder gibt es den Waldspielplatz sowie einen weiteren Spielplatz gegenüber dem Biergarten. Blumenliebhaber kommen im Rosen- oder Dahliengarten auf ihre Kosten, während sich die große Spielwiese im Sommer zum Grillen und Picknicken oder Sonnenbaden großer Beliebtheit erfreut.

Restaurants:

 Das Bauernhaus: Mai bis Oktober täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet; Nansenstraße 82, 22525 Hamburg, Tel.: 040 520 14 334, dasbauernhaus.de

 Klempau’s Paulaner Biergarten: in der Sommersaison täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet, außer an Regentagen; August-Kirch-Straße 55, 22525 Hamburg, Tel.: 0173 7949921, klempausbiergarten.de

4 Bargheer Museum

IM JENISCHPARK

Licht und Landschaften, ein Leben zwischen Hamburg und Italien, aber auch Zurückhaltung und Einfachheit – all dies drücken die über 100 Gemälde und weiteren Werke des Hamburger Künstlers Eduard Bargheer aus. Zu bewundern sind sie in einem kleinen Museum im hübschen Jenischpark an der Elbe.



Bargheer-Museum

Schon die Örtlichkeit des Bargheer Museums könnte einem Bild des Künstlers entsprungen sein: im denkmalgeschützten, ehemaligen Gartenbauamt des malerischen Jenischparks, bevor er zur Elbe abfällt. Der Park beherbergt auch das ebenfalls sehenswerte Ernst Barlach Haus und das Jenisch Haus. Das Bargheer Museum eröffnete erst 2017, in erster Linie, um dem Nachlass des Malers und Grafikers Eduard Bargheer eine Heimat zu geben und die Werke eines der bedeutendsten Hamburger Künstler des 20. Jahrhunderts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die dauerhaften und temporären Ausstellungen verteilen sich auf einer Gesamtfläche von 500 Quadratmetern über zwei Stockwerke.

Bargheer wurde 1901 auf der Hamburger Elbinsel Finkenwerder geboren und verstarb 1979 zurückgezogen in seinem reetgedeckten Fischerhaus in Blankenese. In jungen Jahren schloss er sich der sogenannten Hamburger Sezession an, einer 1919 gegründeten Künstlervereinigung mit dem Ziel, die Arbeitsumstände bildender Hamburger Künstler zu verbessern. Voraussetzung: Die Mitglieder sollten ein hohes künstlerisches Niveau verfolgen und sich an modernen Stilrichtungen orientieren. Bargheer selbst fühlte sich zunächst dem Expressionismus verbunden, folgte dann dem Stil Edvard Munchs und wandte sich im Laufe der Zeit zunehmend neuen Formen zu: Bald stellte er Raum nicht mehr gegenständlich dar, sondern setzte auf das Zusammenwirken von Licht, Form und Farbe, was in dem hellen Museum mit Parkblick besonders gut zum Ausdruck kommt.

Bargheers Lebenswerk lässt aber auch eine starke Prägung durch Zeitumstände und seine Umwelt erkennen. Den Eingriffen und Beschränkungen des Naziregimes beispielsweise entzog er sich durch Emigration. Er ging nach Florenz und weiter nach Forio auf Ischia, das bald auch in seinen Werken Einzug erhielt. Wie der Künstler sagte: „Der Pulsschlag jeder Zeit kehrt wieder in ihrer Kunst.“ Er blieb seiner Wahlheimat Italien auch nach dem Krieg treu und pendelte lange Zeit zwischen Ischia und Hamburg. Die Verbundenheit sowohl mit der norddeutschen Landschaft als auch dem Mittelmeerraum drückt sich besonders in seinem Alterswerk aus, etwa in Bildern von Florenz und über Reisen durch nordafrikanische Länder wie Tunesien, Marokko und Ägypten.


„Sport“ von Eduard Bergheer, 1962

Der Künstler ist mit seinen Werken in vielen Sammlungen der klassischen Moderne vertreten. Von ihm existieren aber auch große Auftragswerke für öffentliche Einrichtungen in Form von Glasmosaiken, Wandmalereien und baugebundenen Kunstwerken in Hamburg, Hannover und Forio auf Ischia, zu deren Ehrenbürger er ernannt wurde. Zum in themenbezogenen Räumen ausgestellten Nachlass Bargheers gehören etwa 200 Ölbilder, 1000 Aquarelle sowie 400 Grafiken und Zeichnungen. So, wie in den Werken Verbindungen zur jeweiligen Zeit, in der Bargheer lebte, erkennbar sind, so werden diese auch in den Ausstellungen sichtbar, ganz nach dem Grundsatz des Museums „Ein Künstlerleben im 20. Jahrhundert“. Und: Für Motivierte gibt es eigene Kunstkurse oder Workshops!

Info

Lage:

Eduard Bargheer Museum:

Hochrad 75, 22605 Hamburg,

Tel.: 040 8980 7097

Anreise mit dem ÖPNV: Ab Hamburg Hauptbahnhof mit der S1 Richtung Wedel bis Bahnhof Klein Flottbek. Von dort sind es noch 700 Meter zu Fuß bis zum Museum. Alternativ mit der S1 bis Bahnhof Othmarschen und von dort weiter mit Bus 286 in Richtung Falkenstein bis zur Station Marxsenweg. Diese liegt direkt am Museum.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 11 bis 18 Uhr, Montag geschlossen

Eintritt: Erwachsene 7 EUR, ermäßigt 5 EUR, Familien (2 Erwachsene, 2 Kinder) 10 EUR

Website: bargheer-museum.de; die Website informiert, welche wechselnden Ausstellungen es gibt und zum Beispiel auch, ob Veranstaltungen wie Vorlesungen oder Konzerte stattfinden. Dasselbe gilt für Daten des Zeichenkurses im Kreativ-Studio.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
292 s. 221 illüstrasyon
ISBN:
9783968551159
Telif hakkı:
Автор
İndirme biçimi:
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок