Kitabı oku: «Bionik»

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BIONIK

Knabe Verlag Weimar

Vom Fliegen

Bernd Hill

1. Auflage Oktober 2015

©

2015 Knabe Verlag Weimar

Trierer Straße 65 99423 Weimar

Alle Rechte sind dem Verlag vorbehalten.

Grafische Bearbeitung Nicole Laka

Satz und Layout Nicole Laka

Lektorat Julia Roßberg

Druck und Bindung Jelgavas Tipografija SIA

Dieses Buch folgt den Regeln der neuen deutschen

Rechtschreibung.

Printed in Latvia

ISBN 978-3-944575-35-3

www.knabe-verlag.de

BERND HILL

wurde 1947 geboren. Er studierte an der PH/Uni-

versität Erfurt im Schwerpunkt Polytechnik. 1987 promovierte er

über Erfindungsmethodik, 1995 erfolgte seine Habilitation über

Biostrategien und biologische Organisationsprinzipien an der

Martin-Luther-Universität Halle.

Von 1998 bis 2012 lehrte Prof. Hill an der Universität Münster

im Fachbereich Physik, Institut für Technik und ihre Didaktik.

In verschiedenen Unternehmen führt er Innovationskurse durch

und bezieht die angewandte Bionik in systematische Produkt-

entwicklungsprozesse ein. Seine Forschungstätigkeit bezieht sich

auf Innovationsstrategien, technische Kreativität sowie systema-

tische und angewandte Bionik.

BILDNACHWEIS

Coverfoto © Mikhail Kolesnikov – shutterstock.com

Illustrationen Prof. em. Dr. phil. habil. Prof. h.c. Bernd Hill

Seite 31 By Ottomar Anschütz [Public domain], via Wikimedia Commons

Seite 46 nach Katalog Hubschraubermuseum Bückeburg (1984)

Seite 68 nach Herzog (1968)

Seite 70 oben nach Bruns (1954) und Hertel (1963)

Seite 76 nach Herzog (1968)

Seite 83 nach Glaser (1974)

Seite 91 nach Wodzinski (2000)

Seite 95 nach Perelman (1960) und Nachtigall (2000)

Seite 102 nach Rzymski (1959)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ............................................................. 6

1

Einleitung ...................................................... 8

2

Aus der Geschichte des Fliegens.................................. 11

3

Nicht nur Vögel und Insekten fliegen ............................. 49

4

Insekten- und Vogelflug......................................... 62

5

Flugphysik – leicht verständlich .................................. 77

6

Fliegen – Lernen von der Natur ................................. 103

Arbeitsblatt 1: Zuordnen ...................................... 113

Arbeitsblatt 2: Quiz – Vervollständigen ......................... 114

Arbeitsblatt 3: Luftballonrakete................................. 116

Arbeitsblatt 4: Tragflächen-Funktionsmodell ..................... 117

Arbeitsblatt 5: Wasserkreisel mit Rückstoßantrieb ................ 118

Lösungen .................................................... 119

Literatur........................................................... 120

Register ........................................................... 124

l l l l l l l l l l

1.

Die Natur als Ideenschmiede

2.

Von Flugfrüchten abgeschaut

3.

Leichtbau – Konstruktionsprinzipien der Natur abgeschaut

4.

Riesenseerose und Kristallpalast

5.

Schmetterlingen abgeschaut

6.

Vom Fliegen

7.

Schätze aus dem Tropenwald

8.

Schwimmen und Tauchen

9.

Wärmedämmung

10.

Seil- & Netzkonstruktionen

11.

Klimatisierung und Lüftung

12.

Schönheit der Natur

13.

Tarnen und Täuschen

14.

Das 1 x 1 des Erfindens

15.

Wettrüsten der Sinne

16.

Werkzeuge der Natur

17.

Verpacken

18.

Roboter und Prothesen

19.

Erfinden mit der Natur

20.

Bionik in Wald und Flur

Alle Titel der Buchreihe (nach Erscheinen):

„Den Tag, an welchem Lilienthal im Jahre 1891 seine

ersten fünfzehn Meter in der Luft durchmessen hat, fasse

ich auf als den Augenblick, seit dem Menschen fliegen

können.“

Ferdinand Ferber (1862–1909)

Französischer Flugtechniker

6

VORWORT

D

Lernen von der Natur

er sechste Band „Vom Fliegen“ setzt die neue Buchreihe unter dem Motto

„Frag' die Natur“ weiter fort. Diese Reihe wendet sich an eine breite Leserschaft.

Sie ist sowohl auf aktiven Wissenserwerb, als auch auf das eigenständige Forschen,

Entdecken, Experimentieren und Erfinden ausgerichtet. Comics und Infoboxen

lockern dabei die Wissensaneignung auf. Der Leser erfährt durch eigenes Han-

deln an interessanten Sachverhalten die Funktionalität, Vielfalt, Effizienz und

Schönheit der Natur und ihre Nutzung. Die Texte enden nicht mit der Aufnahme

erklärenden Wissens, sondern machen neugierig und fordern zum Hinterfragen,

Beobachten, Forschen, Modellieren, Experimentieren und Konstruieren auf. An-

schaulich werden Methoden des Problemerkennens und -lösens dargestellt, um

eigenes Entdecken und Erfinden zu ermöglichen und so Freiräume für Kreativität

zu schaffen. Damit erschließt sich in persönlicher Weise die faszinierende Welt der

Naturphänomene und ihre Nutzung.

An ausgewählten Stellen des Buchs helfen Rätsel und Denksportaufgaben bei

der Förderung von Kreativität und Erfindergeist.

Die Bände enthalten:

Sachinformationen über interessante und erstaunliche biologische und

technische Phänomene,

7

Abenteuer des Entdeckens und Erfindens in Form von Bildergeschichten,

Denk- und Arbeitsweisen von Entdecker- und Erfinderpersönlichkeiten,

nützliche Methoden zur individuellen Erschließung von Natur und

Technik,

spannende Experimente zur Erkenntnisgewinnung und Selbstbau-An-

leitungen zur praktischen Erprobung.

Im fortlaufenden Text dienen folgende Symbole zur Orientierung:

Viel Spaß beim Lesen,

Forschen und Experimentieren.

i

Infobox zur Begriffserläuterung

8

Modelle

l

Methoden zur Erkenntnis-

T

Experimente

gewinnung und -umsetzung

Kreativitätstraining

8

S

Fliegen lernen von der Natur

EINLEITUNG

1

chon seit langen Zeiten haben die Menschen sehnsuchtsvoll in den

Himmel geschaut und dabei so manchen Vogel um seine Flugkünste benei-

det. Der Wunsch, es den Vögeln gleichzutun und sich fliegend durch die Luft

zu bewegen, hat sich aber erst vor über hundert Jahren verwirklicht. Viele

Tüftler und Erfinder haben am Anfang dieser Entwicklung mit ihren fliegen-

den Kisten dazu beigetragen, dass sich daraus allmählich unsere heutigen

Flugzeuge entwickeln konnten. Dass uns heute das Fliegen mit schweren

Jumbos möglich ist, verdankt die Menschheit vor allem dem Flugpionier Otto

Lilienthal (1848–1896). Sein Ziel „Fliegen mit einem Gerät schwerer als Luft“

wurde anfangs als Unsinn abgetan. Lilienthal wurde verspottet und ausge-

lacht. Doch er ließ sich nicht entmutigen und trat den praktischen Beweis für

die Durchführbarkeit des Fliegens an. Bei Lilienthal hatte das Fliegen seinen

Ursprung in der Beobachtung der Natur.

Der Gleitflug der Störche bewies, dass es im Prinzip möglich war, einen Flug-

apparat schwerer als Luft herzustellen, mit dem ein Mensch fliegen konnte. Die

lebende Natur war für viele Flugpioniere eine interessante Lösungsquelle. Sie

lernten mit der Zeit immer tiefgründiger vom Insekten- und Vogelflug.

Bei fliegenden Insekten und Vögeln gibt es unendlich viel Interessantes zu

entdecken und zu erforschen. Dabei lässt sich heute auch noch so manches

9

Vom Storch zum Gleitflugapparat

Technische Lösung:

Gleitflugapparat

Biologisches Vorbild: Storch

Erkenntnisse aus der Natur

gewinnen (Entdeckung)

Erkenntnisse in die Technik

umsetzen (Erfindung)

Gleit-

fliegen spart

Energie!

Fliegen

macht Spaß!

Wissenschaft, die das Lernen von der Natur zum Ziel hat. Sie wird aus den

beiden Begriffen Biologie und Technik gebildet. Durch die Bionik werden

Entdeckungen bei Pflanzen und Tieren zur Übertragung in die Technik genutzt.

Häufig entstehen dabei neue technische

Lösungen, die Erfindungen genannt

werden.

Bionik i

Vorbild:Blauwal

Luftlenkschiff von 1815

Beluga-Zeppelin von 2005

Ich bin der

Blauwal, das größte auf der Welt

lebende Tier. Ich bin 30 Meter lang und über

120 Tonnen schwer. Meine strömungsgünstige

Gestalt war Vorbild für Luftschiffe.

Fliegen

mit Gerät schwerer

als Luft

10

für das Fliegen abschauen. Dieses Lernen von der Natur ist in unserer Zeit zu

einer interessanten und wichtigen Wissenschaft geworden. Sie wird Bionik

genannt.

DER LANGE WEG ZUM FLUGZEUG

Anfangs wurde der Vogelflug kopiert und direkt nachgeahmt, wie es beispiels-

weise in der griechischen Sage vom Flug des Ikarus und Dädalus berichtet wird.

Erst viel später hat man gemerkt, dass die direkte Kopie ein Fehlgriff war.

So wie die Vogelflügel müssen auch die Tragflächen von Flugapparaten genü-

gend Auftrieb erzeugen, um die Schwerkraft zu überwinden. Zunächst wurden

große Schlagflügel gebaut und an den Armen befestigt, damit man sich durch Flü-

gelschlag der Luft anvertrauen konnte. Aber das funktionierte nicht. Die findigen

Tüftler hatten ihre Schlagflügel um ein mehrfaches des Vogelflügels vergrößert,

um sie ihrer Körpergröße anzupassen. Die Konstruktion samt Körpergewicht war

aber viel zu schwer, um sich flügelschlagend vom Boden abzuheben. Die Kraft,

die nämlich nötig ist, um das Gewicht zu tragen, nimmt bei zunehmender Größe

schneller zu als die Muskelkraft.

Die Erfinder von Flugmaschinen begriffen, dass unterschiedliche Größen-

verhältnisse in Natur und Technik herrschten und beachteten zunehmend diese

Tatsache bei der Entwicklung ihrer Flugmaschinen. Heute orientieren sich Flug-

zeugkonstrukteure am Insekten- und Vogelflug und schauen dabei der Natur

ihre Tricks ab.

Band 6 der Bionik-Reihe gibt einen anschaulichen Überblick zur Geschichte des

Fliegens. Er zeigt die unterschiedlichen Mechanismen des Fliegens im Tierreich,

erläutert die physikalischen Grundlagen und trifft Aussagen zur zukünftigen

Entwicklung der Flugtechnik. Nachvollziehbare Methoden und Experimente

fördern dabei das Verständnis für das Fliegen.

11

I

AUS DER GESCHICHTE

DES FLIEGENS

Am Anfang stand die Nachahmung

2

n der Geschichte des Fliegens gibt es viele Beispiele erfolgreicher Nachah-

mung fliegender Tiere, aber auch nahezu unendlich viele Beispiele von Miss-

erfolgen und Rückschlägen. Lange Zeit bemühte man sich wie ein Vogel, mit

an den Armen angelegten Flügeln, in der Luft zu bewegen. Das klappte nicht.

Es brauchte lange Zeit, bis das Fliegen zur alltäglichen Erscheinung unseres

Alltages wurde.

DÄDALUS UND IKARUS

Der Flug von Insekten und Vögeln war schon immer Anregung für den Menschen

zur Entwicklung von Flugapparaten. Die einfachste Form der Nachahmung des

Vogelfluges ist aus der griechischen Mythologie bekannt. Die Sage von Dädalus

und Ikarus ist ein Beispiel dafür, dass mit der genauen Kopie der Vogelflügel ein

funktionsfähiger Flug nicht durchführbar ist. In der Sage wird davon berichtet,

wie Dädalus und Ikarus aus dem Labyrinth des König Minos von der Insel Kreta

fliehen wollten. Diese Flucht bezahlte jedoch Ikarus mit seinem Leben.

Beide, Vater (Dädalus) und Sohn (Ikarus), hatten sich Flügel angefertigt. Auf

diesen wurden Federn mit Wachs befestigt. Ikarus flog jedoch bei der Flucht viel

12

Der Mensch erobert den Luftraum – Aus der Geschichte der Luftfahrt

Die Sage von Dädalus und Ikarus

1

Mein

Sohn stürzt

ab!

Sie flohen mit selbst gebauten Flügeln aus der Gefangen-

schaft von Kreta. Ikarus flog zu hoch, kam der Sonne zu

nahe und stürzte ab. Die Flügel lösten sich auf, weil das

Wachs in der Sonne schmolz.

2

1

5

0

0

Leonardo da Vinci

(1462–1519)

Erfinder

Gebrüder

Montgolfier

Heißluftballon,

auch „Montgolfiere“

genannt.

Flugapparat Jacob Degens

Fallschirm

Hubschrauber

Gleitflugapparat

Schlagflügelexperiment

Leonardo da Vinci

erfindet allerlei

Fluggeräte

Der Ballon hatte

einen Durchmesser

von 14 Metern und

war 21 Meter hoch.

Sein Volumen betrug

20.000 Kubikmeter.

Erfolglos: Der

Wiener Ur-

macher Jacob

Degen scheiter-

te mit seinem

Flugapparat.

Der Auftrieb

reichte nicht

aus, um das

Gewicht des

Apparates

samt Flieger in

die Höhe zu

heben.

Mal

probieren, ob es

mit Schlagflügeln

klappt?

1

7

8

3

3

4

Hoffent-

lich gelingt der Flug!

1

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13

Otto Lilienthal

(1848–1896)

Ferdinand Graf

von Zeppelin

(1838–1917)

Brüder Orville (1871–1948)

und Wilbur Wright (1867–1912)

„Wright-Zweidecker“ (Typ A)

Motorflugzeug „Flyer I“

Luftschiff „Zeppelin“

Flugapparat des Franzosen Bréant

Gleitflug mit dem

Derwitzer Flugapparat

Die Erfindung: Ein mit Gas gefüllter

Tragkörper, der mit Antriebs- und

Steuermechanismus ausgestattet

war.

Den ersten längeren und

gesteuerten Motorflug

mit Start auf

ebener Fläche

unternahm Orville Wright.

Der Schlagflügelapparat hatte die Gestalt eines Schmet-

terlings. Die Flügelbewegung wurde durch Arm- und

Beinmuskeln erzeugt. Auch dieser Flug konnte nicht ver-

wirklicht werden.

Endlich gelingt das Fliegen. Durch Beobachtung des

Vogelfluges und den daraus gewonnenen Erkenntnissen

entwickelte Lilienthal die Theorie des Fliegens. Beharrliches

Experimentieren, Modellieren und Testen führte schließlich

zum Bau funktionsfähiger Flugapparate.

Der „Flyer I“ hatte eine Spannweite von 12,30 Metern und

war 6,40 Meter lang. Der Motor brachte eine Leistung von

12 PS und war 63,5 Kilogramm schwer.

Der Typ A hatte eine Spannweite von

11,20 Meter, eine Länge von 8,80 Meter

und eine Höhe von 2,45 Meter. Er wurde

mit einem wassergekühlten 30-PS-

Reihenmotor versehen.

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Los

gehts!

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Militärflugzeug „Albatros“

als Doppeldecker

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12

Boris N. Jurjew

(1889–1957)

Hängegleiter

Jumbojet B-747

Hermann Oberth

(1894–1989)

Space Shuttle von 1981

Hubschrauber

Die Brüder Bréquet aus Frankreich waren 1907 mit

ihrem Hubschrauber „Gyroplane“ die Ersten. Doch der

Russe Boris N. Jurjew entwickelte den Grundaufbau,

der sich heute in der Hubschraubertechnik durchge-

setzt hat: Eine Hubschraube, deren Blätter durch einen

Steuerautomaten verstellt werden können.

Vorläufer der heutigen Drachen- und Gleitschirmflieger

war der Rogallo-Flügel. Er war eine dreieckige flexible

Tragfläche aus Stoff. Diese wurde mit einem Aluminium-

rohrgestell versehen.

Die B-747 war der erste Jumbojet. Je nach Ausstattung

konnten bis zu 550 Passagiere befördert werden. Der

neue Airbus A 380 hat dagegen Platz für 850 Passagiere.

Hermann Oberth schuf mit dem Russen

K.E. Ziolkowski und dem Amerikaner R.H.

Goddard die theoretischen Grundlagen der

Raumfahrt. Oberth erfand die Kegeldüse.

Kegeldüsen

15

zu hoch. Dadurch kam er der Sonne zu nahe, sodass durch die Hitze das Wachs

schmolz. Die Federn lösten sich und Ikarus stürzte ins Meer. Dädalus konnte ihm

nicht schnell genug zu Hilfe eilen und Ikarus ertrank daraufhin in den Fluten des

Meeres. Hätte Ikarus damals schon die Bionik gekannt und angewendet, wäre er

sicherlich nicht abgestürzt. Die genaue Kopie des Vogelflügels zum Zwecke des

Menschenfluges musste scheitern. Später versuchten trotzdem noch viele Erfinder

die Natur zu kopieren. Auch sie mussten im Nachhinein erkennen, dass sich die

Natur nicht so einfach nachahmen lässt.

DAS UNIVERSALGENIE LEONARDO DA VINCI

Leonardo da Vinci kennen wir als einen herausragenden Künstler und Bildhauer

der Renaissance. Seine Gemälde der geheimnisvoll lächelnden „Mona Lisa“ und das

des heiligen Abendmahls gehören zu den bekanntesten Kunstwerken aller Zeiten.

Leonardo war aber auch ein bedeutender Baumeister, Ingenieur und Erfinder. Er

entwarf Stadtpläne und konstruierte Kanäle sowie Festungen. Er erfand Kriegsma-

schinen und Geschütze, Kamera und Schiffskompass, Fallschirm und Hubschrauber,

Flugapparate, Tauchboot und Taucheranzüge, Bohr- und Textilmaschinen, Ham-

mer- und Walzwerke, Getriebe, Pumpen, Kräne sowie eine Reihe von Werkzeug-

maschinen. Er konnte zu seiner Zeit so viel erreichen, weil er die unterschiedlichsten

Wissensgebiete auf noch nie da gewesene Weise miteinander verknüpfte. Dadurch

wurde er zum Universalgenie. Mit seiner unersättlichen Neugier und ausgeprägten

Fantasie erforschte er die Natur und erfand dadurch eine neue, zukunftsweisende

Technik. Sein Forscherdrang und seine Erfindungsgabe kannten keine Grenzen. Das

zeigen auch seine Flugstudien über Vögel und Fledermäuse und der Entwurf von

Flugapparaten vor allem aus seiner Zeit in Florenz. Oftmals machte er Ausflüge in

die nähere Umgebung und stieg dabei auf den Gipfel des Monte Ceceri. Dort sah

er sehnsuchtsvoll vom Gipfel auf das nahe Florenz herab. Er träumte davon, sich

mit Flügeln durch die Luft auf die Stadt hinzubewegen.

Um den Traum vom Fliegen zu verwirklichen, bedurfte es eines Apparates,

der den Flug der Fledermaus nachahmen sollte. Er dachte, dass es möglich wäre,

mit Einfallsreichtum und Wissen die Schwerkraft zu überwinden. Es folgten ein-

gehende Beobachtungen zum Vogel-, Insekten- und Fledermausflug.

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