Kitabı oku: «"Die Handwerker-Fibel", Band 1», sayfa 2
1.1.1Erfolgsziele
Handwerksbetriebe werden in der Regel erwerbswirtschaftlich geführt, das heißt, der wirtschaftliche Erfolg ist eines der wichtigsten Ziele des Unternehmers, denn es geht darum, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu sichern. Deshalb ist die langfristige und sichere Gewinnerzielung eines der wichtigsten Erfolgsziele eines Unternehmens.
Gewinnziel
Der Gewinn wird dabei zumeist definiert als die positive Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen innerhalb einer Abrechnungsperiode (zumeist ein Jahr). Neben dieser auch als „Jahresüberschuss“ bezeichneten Größe existieren noch eine ganze Reihe weiterer Gewinnbegriffe.
So zum Beispiel der Bilanzgewinn, der sich aus dem Jahresüberschuss durch den Abzug von Zuweisungen zu den Rückstellungen errechnet, oder das EBIT-Ergebnis, das zum Jahresüberschuss noch die Zins- und Steuerzahlungen addiert. Einen Überblick über die betrieblichen Gewinnbegriffe gibt das folgende Schaubild, das die wichtigsten Positionen der Ergebnisrechnung wiedergibt.
Umsatzerlöse
–Materialaufwand (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, bezogene Waren und Leistungen)
=Rohergebnis
–Personalaufwand (Löhne und Gehälter, Sozialabgaben, Altersvorsorge und Unterstützung)
–Abschreibungen
–sonstige betriebliche Aufwendungen
=EBIT (Earnings before Interest and Taxes) oder Betriebsergebnis
+Zinsen und ähnliche Erträge
–Zinsen und ähnliche Aufwendungen
=Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
+außerordentliche Erträge
–außerordentliche Aufwendungen
–Steuern
=Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
+Entnahmen aus Rücklagen
–Einstellungen in Rücklagen
=Bilanzgewinn/Bilanzverlust
Beispiel:
Das Gewinnziel eines Unternehmens könnte beispielweise lauten: Der Jahresüberschuss des Unternehmens soll innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mindestens 100.000 € steigen. Es handelt sich dabei um ein unbegrenztes, monetäres, strategisches Formalziel des Unternehmens, das in der Regel den Status eines Ober- sowie eines Hauptziels hat.
Rentabilität
Werden diese Formen des absoluten Gewinns ins Verhältnis zu den sie auslösenden Kapitalgrößen gesetzt, erhält man relative Zielgrößen, die als Rentabilitäten bezeichnet werden. Gebräuchlich sind diesbezüglich insbesondere die Umsatzrentabilität, die Eigenkapitalrentabilität sowie die Gesamtkapitalrentabilität und der ihr sehr ähnliche Return on Investment (ROI). Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, mit welchem Zinssatz sich das im Unternehmen investierte (Eigen-)Kapital verzinst. Dieser Zinssatz sollte aufgrund des unternehmerischen Risikos deutlich höher als die übliche Verzinsung am Kapitalmarkt sein. Ein realistisches und zugleich anspruchsvolles Ziel könnte wie folgt formuliert sein: Die Eigenkapitalrendite des Unternehmens soll im nächsten Jahr auf 20 Prozent steigen.
Wirtschaftlichkeit
Ein dem Gewinnstreben ähnliches, ihm aber nicht gleichzusetzendes Ziel ist die Wirtschaftlichkeit. Sie wird erreicht, wenn verfügbare Mittel bei der betrieblichen Leistungserstellung und -verwertung möglichst sparsam verwendet werden. Messbar wird dieses Ziel durch das Verhältnis von Arbeitsergebnis (Output) und Arbeitseinsatz (Input), das als Produktivität bezeichnet wird. Um aussagekräftige und vergleichbare Zahlen zu erhalten, werden sowohl Output als auch Input zumeist in Wertgrößen ausgedrückt. So kann man beispielsweise den Umsatz durch die Personalkosten dividieren. Das Ergebnis ist die Arbeitsproduktivität, die zum Beispiel innerhalb eines Jahres von derzeit 140 auf über 150 Prozent gesteigert werden soll.
Umsatzziel
Auch das Umsatzziel ist ein Unterziel des Gewinnziels, denn bei annähernd gleich bleibenden Kosten führen zusätzliche Umsätze zu steigenden Gewinnen. Umsatz kann definiert werden als der mit Verkaufspreisen bewerte Absatz von Gütern und Dienstleistungen innerhalb einer Periode (zumeist eines Jahres). Umsatzerlöse sind damit die wichtigste Einnahmequelle von Unternehmen. Sie stehen in der betrieblichen Ergebnisrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) an erster Stelle, und ihr Wert lässt sich auf Basis der Buchführungsunterlagen auch unterjährig einfach und schnell ermitteln. Deshalb könnte das Formalziel eines Unternehmens wie folgt lauten: Der Umsatz im ersten Quartal soll über 250.000 € liegen.
1.1.2Finanzziele
Neben dem Gewinnstreben ist Sicherheit ein weiterer wichtiger Aspekt unternehmerischer Tätigkeit, insbesondere bei kleinen inhabergeführten Betrieben. An diesem Punkt setzen die meisten Finanzziele eines Unternehmens an. Größte Bedeutung hat dabei die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens.
Zahlungsfähigkeit
Zahlungsfähigkeit wird auch als Liquidität bezeichnet und besagt, dass ein Unternehmen zu jedem Zeitpunkt über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, um die notwendigen Ausgaben zu decken.
Ist dies nicht gewährleistet, so ist die Existenz des Unternehmens ernsthaft in Gefahr. Details hierzu finden sich im Kapitel zur Unternehmensinsolvenz (>> Kapitel 11 in Band 3).
Liquiditätskennzahlen
Die exakte Prüfung der Zahlungsfähigkeit gelingt nur mithilfe eines Finanzplans (>> Abschnitt 6.3 in Band 2 und Abschnitt 4.1.2 in Band 3), aber es existieren Bilanzkennzahlen zu Kapital- und Vermögensrelationen, die zumindest deutliche Hinweise auf die Liquidität eines Unternehmens geben (>> Abschnitt 4.4.1 c). So zum Beispiel die Liquidität 2. Grades, welche die liquiden Mittel (Bank und Kasse) sowie die kurzfristigen Forderungen ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten setzt. Diese Kennzahl sollte in jedem Fall über 100 Prozent liegen, aber auch nicht zu hoch ausfallen, da dies negativ auf die Erfolgssituation eines Unternehmens wirken könnte. Nachdem Finanzziele im Vergleich zu Erfolgszielen zumeist Nebenziele darstellen, werden sie oftmals in Form fixer Ziele formuliert: Die Liquidität 2. Grades soll jederzeit 120 Prozent betragen. Neben solchen relativen Kennzahlen können auch absolute Größen als Indikator für die Zahlungsfähigkeit dienen. Beispielsweise könnte es ein Unternehmensziel sein, die Liquiditätsreserven aus Kassenbestand und Bankguthaben nie unter 10.000 € fallen zu lassen.
Kapitalstruktur
Eine weitere Gruppe von Finanzzielen bezieht sich auf das dem Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital. Den Zielsetzungen, die sich auf die absolute Höhe des Gesamtkapitals beziehen, liegt das Bestreben zugrunde, die Unternehmungspotenziale zu erhalten oder auszubauen. Wichtigstes Finanzziel aus Sicht der Eigentümer ist es, das Eigenkapital zu mehren. Da die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens in nicht unerheblichem Maße vom Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital abhängt, kommt der Eigenkapitalquote im Rahmen des Zielbildungsprozesses oftmals eine besonders große Bedeutung zu. Eine denkbare Zielsetzung könnte lauten: Bis zum Jahr 2025 soll die Eigenkapitalquote auf 40 Prozent steigen.
Finanzierungsstruktur
Wichtig für den Erhalt von Unternehmenspotenzialen ist ferner die langfristige Finanzierung betriebsnotwendigen Vermögens, insbesondere des Anlagevermögens. Das heißt, das Anlagevermögen sollte durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital abgedeckt sein. Kennzahlen zur Finanzierungsstruktur geben einen Hinweis darauf, inwieweit dieses Ziel realisiert werden kann. Eine messbare Zielsetzung könnte deshalb wie folgt festgelegt werden: Der Anlagendeckungsgrad (>> Abschnitt 4.4.1 d) soll einen Wert von 110 Prozent zu keiner Zeit unterschreiten.
Finanzierungskraft
Für Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote ist es gerade in Zeiten der Verknappung von Krediten wichtig, den Finanzierungsbedarf größtenteils aus eigenen Mitteln zu decken. Ein guter Maßstab für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens ist der Cashflow, sodass sich ein Unternehmen zum Ziel setzen könnte, den Cashflow innerhalb des nächsten Jahres um 10 Prozent zu erhöhen.
1.1.3Sozialziele
Bei allen bislang beschriebenen Bestrebungen handelt es sich um wirtschaftliche Ziele.
Unternehmen haben aber auch eine Vielzahl von nicht ökonomischen Zielen, die als Sozialziele bezeichnet werden können. Sie sind das Ergebnis der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung, die auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet wird. Sozialziele stehen zwar häufig in einer Mittel-Zweck-Beziehung zu den ökonomischen Zielen, werden aber eigenständig verfolgt.
So sind Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement nicht selten Gegenstand unternehmerischer Zielsetzungen. Dahinter verbirgt sich die Absicht, das Unternehmensimage zu verbessern und damit möglicherweise den Umsatz zu steigern. Deshalb erstellen größere Unternehmen sogenannte Sozialbilanzen (>> Abschnitt 4.1.4), in denen sie über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten berichten. Hierzu sind kapitalmarktorientierte Unternehmen durch das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz sogar verpflichtet.
Mitarbeiterbezogene Ziele
Entsprechend ihrer Zielgruppe kann man Sozialziele in mitarbeiter- und gesellschaftsbezogene Ziele unterteilen. Die mitarbeiterbezogenen sind darauf ausgerichtet, Arbeitskräftepotenziale zu erhalten, aufzubauen oder auszuschöpfen. In Zeiten knapper Fachkräfte ist es für Unternehmen wichtig, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und ihre Attraktivität für neue Bewerber zu erhöhen. Diese Bestrebungen finden ihren Niederschlag in Zielsetzungen, die sich auf gerechte Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit, betriebliche Mitbestimmung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie das Betriebsklima beziehen (>> Kapitel 5 in Band 3). Gerade in Handwerksberufen ist auch der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes von großer Bedeutung.
Gesellschaftsbezogene Ziele
Eine bedeutsame Gruppe unter den gesellschaftsbezogenen Sozialzielen stellen die ökologischen Ziele dar. Schlagworte wie Nachhaltigkeit, Rohstoffknappheit und Energieeffizienz sind in aller Munde und verdeutlichen die große gesellschaftliche Bedeutung der ökologischen Ziele. Sie können deshalb im Rahmen des betrieblichen Zielbildungsprozesses keinesfalls unberücksichtigt bleiben. Wichtige Einzelziele könnten der sparsame Umgang mit Ressourcen, die Vermeidung von Emissionen oder Abfallrecycling sein. Daneben kann auch gesellschaftliches Engagement zu den Unternehmenszielen zählen. Es kann sich in der ehrenamtlichen Tätigkeit von Unternehmer und Mitarbeitern ebenso niederschlagen wie in der finanziellen Förderung gemeinnütziger Projekte und Einrichtungen.
1.2Zielbeziehungen
Zielsystem
Mit der Größe eines Unternehmens nimmt im Allgemeinen auch die Zahl der Ziele zu. Um nicht den Überblick zu verlieren, ist es notwendig, diese Ziele zu systematisieren und zu ordnen. Ergebnis ist ein Zielsystem, das die Beziehungen zwischen Ober- und Unterzielen sowie Haupt- und Nebenzielen erfasst.
Plausibilität
Solche Zielsysteme entstehen in der Praxis auf vielfältige Weise. Besonders häufig beruht die Systematisierung der Ziele auf Expertenmeinungen und Plausibilitätsüberlegungen. Die (vermuteten) Zielbeziehungen basieren also auf eigenem, ungenauem und unvollständigem Wissen. Ein mögliches Resultat könnte wie folgt aussehen:
Mathematik
Daneben können Zielsysteme auch dadurch abgeleitet werden, dass man mathematische Umformungen oder definitionslogische Beziehungen nutzt. Zum Beispiel errechnet sich der Gewinn eines Unternehmens aus der Differenz von Umsätzen und Kosten. Daraus lässt sich folgendes Zielsystem aufbauen:
Empirie
Auch empirische Erkenntnisse können die Zusammenhänge in Zielsystemen begründen. So hat sich in der Realität sehr häufig gezeigt, dass Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote oder schlechten Liquiditätskennzahlen häufiger Insolvenz anmelden. Insofern ist ihr Fortbestand deutlich gefährdeter. Daraus lässt sich folgender Zusammenhang ableiten:
Kostentheorie
Eine weitere Verfahrensweise greift auf die Erkenntnisse theoretischer Modelle zurück. Solche theoriegestützten Verfahren basieren beispielsweise auf der betriebswirtschaftlichen Produktions- und Kostentheorie. Diese begründet die Höhe der Kosten unter anderem mit der Kapazitätsauslastung, den Einkaufspreisen oder dem Fertigungsprogramm:
Oftmals entstehen Zielsysteme auch aus einer Kombination dieser Verfahren, wie das folgende Beispiel zeigt, das aus den vier zuvor abgeleiteten Systemen zusammengesetzt wurde:
1.2.1Komplementäre Ziele
Zielharmonie
Als komplementär werden Ziele bezeichnet, die sich gegenseitig fördern. Das heißt, mit der Verbesserung des Ergebnisses bezüglich der einen Größe verbessert sich auch das Ergebnis der anderen Zielgröße. Deshalb spricht man häufig auch von Zielharmonie.
Im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Zielsystems werden komplementäre Ziele oftmals dazu genutzt, eine Zielhierarchie aufzubauen. Das übergeordnete Oberziel wird durch Zwischen- und Unterziele stufenweise konkretisiert, wobei das Erreichen der Unterziele positiv auf die Realisierung des Oberziels wirkt.
Mittel-Zweck-Beziehung
Das Schaubild stellt auszugsweise ein Beispiel für ein auf diese Weise gebildetes Zielsystem dar. Entlang der vertikalen Linien besteht jeweils eine Mittel-Zweck-Beziehung, das heißt, die beiden miteinander verbundenen Ziele sind komplementär oder gleichgerichtet. Dies gilt jedoch nicht für alle Ziele in diesem System. Eine höhere Produktqualität kann zwar den Marktanteil (und damit den Umsatz sowie den Gewinn) erhöhen, aber sie kann nur durch sorgfältigere Arbeit oder höhere Qualität der verwendeten Materialien erreicht werden. Beides führt jedoch zu höheren Kosten und wirkt damit im Hinblick auf die Gewinnsteigerungsabsicht nachteilig. In diesem Fall liegt ein Zielkonflikt vor.
1.2.2Konfliktäre Ziele
Zielkonkurrenz
Zwei Ziele stehen in Konkurrenz zueinander, wenn die Verwirklichung des einen Ziels die Erreichung des anderen negativ beeinflusst.
Dies kann einerseits unmittelbar erfolgen, wie zum Beispiel im Fall des Personalabbaus zum Zweck der Kostenreduktion. Dieser wirkt negativ auf das Streben der Mitarbeiter nach Arbeitsplatzsicherheit und damit negativ auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Andererseits liegt ein mittelbarer Zielkonflikt beispielsweise vor, wenn zur Verfolgung mehrerer Ziele auf ein und dieselbe Ressource (Personal, Maschine, Finanzmittel …) zurückgegriffen wird und diese Mittel nicht ausreichen, um alle Ziele gleichzeitig zu erreichen.
Wenn ein Zielkonflikt besteht, muss die Unternehmensleitung entscheiden, welches der Ziele die größere Bedeutung hat. Die Auflösung von Zielkonflikten kann auf dreierlei Weise erfolgen:
Gewichtung Satisfizierung Priorisierung
> Quantitative Ziele werden durch eine Gewichtung vergleichbar gemacht.
> Für alle Ziele werden bestimmte Mindestniveaus festgelegt, die gleichzeitig erreicht werden können.
> Ein Ziel wird zum dominanten Hauptziel erklärt, die anderen vernachlässigt.
Beispiel:
Ein Elektroinstallateur hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz durch die Erweiterung seiner Leistungspalette um 20.000 € zu steigern (z. B. durch die Installation von Solarmodulen). Hierfür sind Investitionen in neue Werkzeuge, Schulungen und Marketingmaßnahmen notwendig. Insgesamt rechnet er mit einem Investitionsbedarf von 10.000 €. Gleichzeitig möchte er neue Maschinen im Wert von 15.000 € kaufen, um durch schnellere und effizientere Arbeit die jährlichen Kosten um 10.000 € zu senken. Nachdem die Eigenkapitalquote schon sehr niedrig ist, bekommt er von der Bank keinen neuen Kredit, und seine verfügbaren Finanzmittel sind auf 15.000 € begrenzt. Es besteht also ein mittelbarer Zielkonflikt, da beide Ziele nicht gleichzeitig erreicht werden können.
Eine Lösung wäre, dem Aufbau des neuen Tätigkeitsfeldes den Vorrang zu geben und auf die Maschinen zu verzichten (Priorisierung). Alternativ dazu wäre auch eine Satisfizierung denkbar, bei der sich der Unternehmer mit einem Umsatzplus von mindestens 15.000 € und einer Senkung der Kosten um 5.000 € zufriedengibt. Durch die Einsparung von Marketingmaßnahmen sowie den Kauf von gebrauchten Maschinen reicht das Budget zur Finanzierung beider Ziele. Die dritte Möglichkeit, den Zielkonflikt zu lösen, besteht darin, den Zielen unterschiedliche Gewichte zu geben. Bei einer Gewichtung von z. B. 70:30 ergibt sich dann eine Zielfunktion mit folgender Gestalt: Ziel = 0,7 × Umsatzanstieg + 0,3 × Kostensenkung. Die Verteilung der knappen Finanzmittel erfolgt dann so, dass diese rechnerische Zielgröße einen maximalen Wert erreicht.
1.2.3Indifferente Ziele
Zielneutralität
Eine dritte, zumindest theoretisch mögliche Zielbeziehung ist die Zielneutralität. In diesem Fall besteht keine gegenseitige Beeinflussung, das heißt, die Erreichung des einen Ziels hat keine Auswirkung auf das andere Ziel.
In der Praxis sind solche indifferenten Ziele eher selten zu finden, da aufgrund der begrenzten Ressourcen letztendlich alle Ziele eines Unternehmens in einer komplementären oder konkurrierenden Beziehung zueinander stehen. In einigen Fällen ist die Beeinflussung aber so gering, dass sie vernachlässigt werden kann.
Beispiel:
Das Streben des Unternehmers nach gesellschaftlicher Anerkennung oder die Wahrung der Familientradition kann in der Regel ohne großen finanziellen Aufwand erreicht werden. Deshalb können diese beiden Ziele als indifferent zur Gewinnerzielungsabsicht des Unternehmens gesehen werden.
Wiederholungsfragen sowie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben
1. Ziele sind der Ausgangspunkt einer jeden Handlung. Welche der folgenden Aussagen gelten für Ziele? (2 richtige Antworten)
1 Ziele sind durch menschliches Handeln angestrebte, zukünftige Zustände.
2 Unternehmen haben keine Ziele.
3 Ziele sind ein Maßstab zur Beurteilung des Erfolges von Unternehmen.
4 Es kann immer nur ein Ziel geben.
5 Ziele können in einem Zielkoffer zusammengefasst werden.
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2. Ziele sollen möglichst genau beschrieben werden. Helfen kann dabei die sogenannte SMART-Regel. Welche der folgenden Eigenschaften sollten Ziele ihr zufolge haben? (2 richtige Antworten)
1 Sportlich
2 Mitarbeiterorientiert
3 Anspruchsvoll
4 Rational
5 Terminiert.
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3. Unternehmensziele sind das Ergebnis eines Entscheidungsprozesses, auf den viele Interessengruppen Einfluss haben können. Wessen Interessen muss die Unternehmensleitung nicht bei ihrer Entscheidung berücksichtigen?
1 Eigentümer
2 Konkurrenten
3 Marktpartner
4 Mitarbeiter
5 Gesellschaft.
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4.Ziele haben viele verschiedene Aufgaben. Eine davon ist, Menschen bei einer Entscheidung zu unterstützen.
1 Beschrieben Sie diese Entscheidungsfunktion anhand eines selbst gewählten Beispiels!
2 Nennen Sie drei weitere Aufgaben von Zielen!
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5. Nach der Bewertung kann man zwischen monetären und nicht monetären Zielen unterscheiden. Kennzeichnen Sie monetäre Ziele mit „1“ und nicht monetäre Ziele mit „2“!
1 Gewinn
2 Firmenimage
3 Umweltschutz
4 Umsatz
5 Liquidität.
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6.Ziele lassen sich nach einer Vielzahl von Kriterien systematisieren.
1 Nennen Sie drei dieser Kriterien, nach denen sich Ziele unterscheiden lassen!
2 Benennen Sie für jedes Kriterium die möglichen Ausprägungen!
3 Nennen Sie für jede Ausprägung eine beispielhafte Zielgröße!
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7. Bezüglich des Inhalts von Zielen kann man Erfolgs-, Finanz- und Sozialziele unterscheiden. In den folgenden Aussagen werden den drei Kategorien jeweils zwei Beispielen zugeordnet. Welche Aussagen sind richtig? (2 Antworten sind richtig.)
1 Gewinnziel und Liquidität sind Erfolgsziele.
2 Kapitalstruktur und Finanzierungskraft sind Finanzziele.
3 Rentabilität und Wirtschaftlichkeit sind Erfolgsziele.
4 Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Gewinn sind Sozialziele.
5 Zahlungsfähigkeit und Gewinn sind Finanzziele.
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8.Sie sind Inhaber eines Handwerksbetriebs und möchten ein Zielsystem aufstellen.
1 Beschreiben Sie kurz, was ein Zielsystem ist und wozu es notwendig ist!
2 Welche Arten von Zielbeziehungen gibt es?
3 Versuchen Sie, folgende Zielgrößen sinnvoll zu systematisieren: Umsatz, Kosten, Werbung, Mitarbeiterzahl, Einkaufspreis, Gewinn!
>> Seiten 21 bis 25 |
9. Sie sind Inhaber eines Handwerksbetriebs und haben festgestellt, dass ein Zielkonflikt zwischen zweien Ihrer Ziele vorliegt. Was bedeutet dies? (2 Antworten sind richtig.)
1 Beide Zielgrößen können gleichzeitig maximiert werden.
2 Die Erreichung des einen Ziels hat keine Auswirkungen auf das andere Ziel.
3 Der Zielkonflikt kann durch Priorisierung, Gewichtung oder Satisfizierung aufgelöst werden.
4 Eines der beiden Ziele muss zwingend vernachlässigt werden.
5 Die beiden Ziele stehen in Konkurrenz zueinander.
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