Kitabı oku: «Die Regulus-Botschaften», sayfa 2

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2. Teil

Fairness

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, was ist Fairness? Die meisten unter Euch werden das Konzept der Fairness in direkter und spontaner Weise mit Gerechtigkeit assoziieren und dies völlig zu Recht, denn beide Konzepte sind eng miteinander verwandt. Im Zusammenhang mit der Illusion der Schuldfähigkeit war bereits die Rede davon. Wenn wir an dieser Stelle erneut darauf zurückgreifen, dann weil wir uns der gewichtigen und entscheidenden Bedeutung der Fairness für und in jedes Menschen Leben bewusst sind.

Tatort: Irgendwo.

Tatzeit: Irgendwann.

»Wo waren Sie zur Tatzeit?«

»Haben Sie ein Alibi?«

Wie fühlst Du Dich bei diesen Worten? Was geht in Dir vor? Verspürst Du ein schales Gefühl unterschwelligen Unbehagens? Liegen sie Dir schwer im Magen und stoßen Dir bitter auf? Wenn dem so ist, dann sei Dir gewiss, dass Du Dich bereits vorverurteilt und schuldig gesprochen hast, wenn Dir auch selbst noch nicht klar sein mag, wessen Du Dich denn da schuldig fühlst.

Nun, mit Schuldzuweisungen ist der Mensch naturgemäß schnell bei der Hand und so wirst Du denn auch nicht lange suchen müssen und rasch fündig werden. Irgendetwas wird es schon geben, dessen Du Dich gnadenlos bezichtigen kannst.

Das ist die Illusion der Schuldfähigkeit, wie sie leibt und lebt! Das ist Dein Ego, wie es Dir heimlich ins Ohr raunt: »Ich bin nicht gut!« Wie ein steter Tropfen träufelt es sein Gift in Dein Menschenherz. Fast unmerklich und gleichwohl beständig untergräbt es Deine gottgegebene, natürliche Unschuld. Nie bist Du Dir gut genug und so trittst Du Dein göttliches heiliges Sosein ständig mit Füßen. Mensch, Du bist blind für Dich selbst! Und so rufen wir Dir erneut zu: Mensch, so viele Tage vergehen, an denen Du nicht ein gutes Wort für Dich hast!

Du suchst nach einem Alibi für Dich selbst. Du suchst nach einem Alibi für Dein Menschsein. Und Du flehst und bettelst vor Dir selbst und Deinem vermeintlich strafenden, gestrengen Gott um mildernde Umstände. Dabei bist Du völlig blind für die Tatsache, dass es keine mildernden Umstände braucht. Es braucht nicht einmal ein Alibi. Das, liebe Freunde, ist Fairness! Und nur das!

Fairness ist Lossprechung, sie ist Lossprechung von jeglicher Selbstbezichtigung. Lossprechung ist Versöhnung, sowohl mit Dir selbst, als auch mit Deinem Schöpfer. Versöhnung aber bedeutet – im wahrsten Sinne des Wortes – die Anerkennung und freudige Ergreifung Deiner natürlichen Sohnschaft mit dem Göttlichen.

An dieser Stelle könnten wir auch von Vergebung sprechen, die das Wort ›geben‹ beinhaltet. In der Vergebung gibst Du Dir selbst die gottgegebene Würde Deines wundervollen Soseins zurück.

Das Menschsein innerhalb der Dualität impliziert das Licht wie auch den Schatten. So will es sein, denn so ist es. Wie wir wissen, kann göttlicher Wille niemals untergraben oder ausgehebelt werden. Und so ist es, dass Du die Legitimation für Dein kostbares Sosein von höchster Stelle hast, von Deinem Schöpfer selbst, der Dich so schuf, wie Du bist. Sei fair zu Dir selbst! Fairness kann also immer nur Freispruch auf der ganzen Linie und in allen Punkten bedeuten.

Nein, Ihr Lieben, kein Freispruch aus ›Mangel an Beweisen‹, wie so mancher unter Euch zu glauben geneigt ist (Anm. der Verfasserin: Hintergrundbemerkung von Regulus: »Ja, ja, das Ego lässt grüßen!« humorig.), sondern ein völliger, uneingeschränkter Freispruch und somit die vollkommene Rehabilitierung! Wir sprechen von einem ›Freispruch wegen erwiesener Unschuld‹. Das ist die Sicht Deines himmlischen, liebenden Vaters und nur Er sieht richtig, blickt Er doch allzeit mit den Augen der Liebe. So wenden wir uns also erneut dem Hergang des Geschehens zu:

Tatort: »Hier!«

Tatzeit: »Jetzt!«

»Wo waren Sie zur Tatzeit?«

»Im Hier und Jetzt!«

»Haben Sie ein Alibi?«

»Ich habe gelebt!«

Das ist Fairness! Wie fühlt sich das für Dich an? Gib Dir selbst freies Geleit durch Dein Leben. Freiheit ist der lebenspendende Odem der Liebe und nichts Geringeres als Freiheit des Seins ist eines Kindes Gottes würdig. Bezichtigt sich der Vogel des Fliegens? Bezichtigt sich die Katze des Mausens? Bezichtigt sich der Wind seines Spiels mit den Lüften? Bezichtigt sich das Meer der Gezeiten? Bezichtigt sich das Licht seiner Brechung auf glitzerndem Wasser? Bezichtigt sich der Regenbogen seines schillernden Farbenspiels? Sieh Dir Eure wunderschöne Natur an und nimm Dir ein beherztes Beispiel an ihr, wie sie ihr Sosein feiert in jedem Augenblick ihres Seins.

Warum also bezichtigst Du Dich Deines wundervollen, heiligen Menschseins? Wessen klagst Du Dich an? Sprich Dich frei und Du wirst es sein. Da ist niemand, der erwartet, dass Du Dich verdammst, niemand, der sich von Dir abwendet, niemand, der Dir abschwört. Da ist Liebe und nichts als Liebe, von Ewigkeit her zu Ewigkeit hin.

»Ubi non accusator, ibi non iudex!«

»Wo kein Kläger, da kein Richter!«

Sprichwort

Langmut

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, ein kluger Mann sagte einmal: »Auf Dauer kann kein Mensch einer wahren Liebe widerstehen.« Nun, das hat er vortrefflich erkannt, denn die Anziehung der Liebe ist eine ewige.

Wir wissen, dass Zeit und Raum Phänomene der Dualität sind. Liebe aber steht darüber, sie geht weit über die Dualität hinaus. Da Liebe die Wahrnehmung von Einheit ist, hebelt sie die Dualität einfach aus. In der Wirklichkeit der Liebe gibt es kein Zeitphänomen, wie es Euch auf Erden bekannt ist. In der Wirklichkeit der Liebe – hier, im Lichte der Einheit – gibt es nur das ewige Jetzt, den heiligen Augenblick. Uns ist bewusst, dass wir den Rahmen menschlicher Vorstellungskraft sprengen und sprengen müssen, wollen wir uns der Wahrheit und somit der Wirklichkeit der Dinge annähern.

Langmut ist Geduld und doch auch sehr viel mehr. In gewisser Weise und im übertragenen Sinne ist sie ein Synonym für Zeitlosigkeit, denn für die Langmut spielt Zeit keine Rolle. Langmut ist ein Attribut der Liebe, eine heilige Eigenschaft, die nur der Liebe zu eigen ist. Das ›Hohelied der Liebe‹ (1. Korinther 13) rühmt die Langmut der Liebe völlig zu Recht und nicht zufällig ganz zu Beginn seiner bekannten Aufzählung der Liebesattribute. Da der Zeitfaktor für die Liebe ohne Belang ist, kennt sie keine Hetze, Eile oder Unrast. Liebe ist Liebe in jedem heiligen Augenblick. Sie genügt sich selbst vollkommen. Welchen Grund also könnte sie haben für Hetze und Unrast?

Liebe ist der Herzschlag Gottes und Du bist Leben von seinem Leben. Was bedeutet das konkret für Dich? Nun, Dein Herzschlag ist auf ewig untrennbar mit dem seinen verwoben und vereint. Dein Herzschlag ist der seine, denn aus Dir selbst heraus hast Du keinen. Es gibt kein ›Aus-sich-selbst-Heraus‹! Alles, was es geben kann, alles nur Erdenkliche, es ist Teil des Schöpfers und somit eins mit Ihm¹. Dies ist der ewige, heilige Bund Gottes mit seiner Schöpfung. Dieser Bund, durchwoben von einem Band unermesslicher Liebe, ist geschlossen für die Ewigkeit. Und hier, an dieser Stelle, schließt sich der Kreis unserer Betrachtungen und wir finden uns erneut bei der Langmut wieder, die wir auch als die ›Unerschütterlichkeit Gottes‹ bezeichnen könnten.

Gottes Liebe kennt keine Bedingungen und so ist seine Langmut ebenfalls grenzenlos. In ganz einfachen Worten gesagt: Gott gibt nicht auf! Gott gibt keines seiner Geschöpfe jemals auf! Gott gibt Dich nicht auf! Der Ruf des Vaters nach seinem Kinde, er ist ein ewiger. Wir dürfen niemals aus den Augen verlieren, dass Dein freier Wille ewig unantastbar ist, denn so will es die Liebe in ihrer vollkommenen Absolutheit. »Auf Dauer kann kein Mensch einer wahren Liebe widerstehen.« Nichts und niemand in der Schöpfung kann das, denn die Anziehung der Wirklichkeit kann niemals ausgehebelt werden, mag der Schein aus irdischer Sicht auch noch so sehr trügen. Hier zitieren wir gerne den wundervollen Kurs in Wundern: »Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert. Hierin liegt der Frieden Gottes.«

Der Frieden Gottes aber, er kann auch der Deine sein, so Du ihn nur ergreifen und für Dich in Anspruch nehmen willst. Es steht Dir völlig frei, ob und wann Du die Pforte Deines Herzens für Deinen himmlischen Vater zu öffnen bereit bist. Seine Langmut ist so grenzenlos wie seine Liebe, denn beide sind untrennbar miteinander verknüpft. Und so ist es, dass Langmut ebenso ein bedingt gültiges Synonym ist für unendliche Geduld. Wir sagen Euch dies aus Verständnisgründen. Langmut ist auch Geduld und dennoch ist sie so viel mehr als das. Dort, wo es keine Zeit gibt, in der göttlichen Wirklichkeit der Dinge, ist letztlich auch das Konzept der Geduld ein sinnloses. In Deiner ewigen Heimat bist Du alles das, was Du immer schon warst und ewig sein wirst. Du bist es immer gewesen und wirst es immerdar sein. Die unangreifbare Integrität Deiner wahren Identität ist auf ewig gesichert. Der Schöpfer ist reine Liebe und Liebe ist nur ein anderes Wort für Gnade. Hier entbehren alle Konzepte von Schuld, Sünde, Mangelhaftigkeit und Versagen jeglicher Sinnhaftigkeit.

Worte wie »die Liebe ist langmütig« und »die Liebe hört niemals auf« besagen letztlich ein und dasselbe. Dein Dich liebender Vater gibt Dich niemals auf. So tue es ihm gleich und sei langmütig in Deinem Bestreben, Dich selbst zu lieben. Wenn Du an Dir selbst zweifelst, dann besinne und berufe Dich auf den sanftmütigen Blick Deines Schöpfers, der Dir immer nur von seiner Liebe zu Dir erzählt. Das ›Hohelied der Liebe‹ ist Gottes Hohelied auf Dich und seine gesamte Schöpfung.

»Wer den Weg der Langmut und Geduld gefunden,

der hat den Weg des Lebens gefunden.«

Ephraem der Syrer

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¹Entgegen der Rechtschreibreform wird auf die Großschreibung der direkten Anrede zurückgegriffen. Dies ist ebenso der Fall bei allen Anreden, die sich unmittelbar auf Gott beziehen.

Selbstvertrauen

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, hast Du Selbstvertrauen? Wenn Du Dir diese Frage mit einem spontanen Ja beantwortest, dann erlaube uns, sie ein wenig anders zu formulieren: Traust Du Dir selbst über den Weg? Wenn wir dieses gewichtige Thema in dieser Weise in den Raum stellen – zugegeben, ein wenig provokativ –, dann aus gutem Grunde, denn nun fühlt es sich für so manchen unter Euch schon anders an, irgendwie schmerzhaft, etwa so, wie wenn man den Finger in eine offene Wunde legt. Nun, Ihr Lieben, diese klaffende Wunde zu heilen ist unser Bestreben. Laut Wörterbuchdefinition ist Vertrauen die subjektive Überzeugung von der Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen bzw. der Redlichkeit von Personen.

Bist Du zutiefst von Deiner eigenen Redlichkeit überzeugt? So sehr, dass Du jederzeit getrost vor Deinen Schöpfer treten könntest? Du bist es nicht? Sei Dir gewiss, dass Dein himmlischer Vater es sehr wohl ist! Mit diesen Worten wollen wir Dich in keiner Weise schrecken. Vielmehr wollen wir Dir die Augen öffnen. Wir wollen Dir die Augen öffnen und Dein schreckhaftes Herz erweichen für Dich selbst. Wir wollen Dein Bewusstsein schärfen für Deinen gottgegebenen Selbstwert. Wir wollen Deinen unverbrüchlichen Glauben an Deine eigene Wertigkeit stärken, denn nichts weniger als das ist uns für Dich gut genug. Nichts weniger als das ist eines Kindes Gottes würdig.

Was nun bedeutet Selbstvertrauen ganz konkret und direkt für Dich und Dein Leben? Wie äußert es sich und was sind seine Wirkungen?

Echtes, wirkliches Selbstvertrauen impliziert den Glauben an die eigene Redlichkeit, dies ist völlig korrekt. Doch bei Lichte betrachtet, ist es sehr viel mehr als das. Selbstvertrauen ist die tiefe Überzeugung von der unbedingten Wertigkeit Deiner Person und damit der Glaube an den Wert Deines eigenen Soseins. Vertrauen in das Selbst ist Vertrauen in das Sosein. An anderer Stelle sprachen wir von Grenzen und davon, dass die ureigenen Persönlichkeitsgrenzen immer auch die Grenzen des Machbaren seien. Dem ist so. Es mag Dich wundern, dass wir gerade beim Konzept des Selbstvertrauens die Grenzen des Menschenmöglichen zum Thema machen. Dies ist nur auf den ersten Blick und bei oberflächlicher Betrachtung ein Widerspruch. Im Allgemeinen behauptet Ihr, Selbstvertrauen bedeute: »Ich kann das!« Wir aber sagen Euch, Selbstvertrauen bedeutet: »Ich bin das!« Der Unterschied zwischen beiden Denkkonzepten, so fein er auch anmuten mag, könnte grundlegender und gravierender nicht sein.

Worauf kannst Du Dein Vertrauen setzen, wenn nicht auf das, was ist? Im Lichte Deiner Göttlichkeit impliziert Dein Sein sowohl Deine unbegrenzte gottgegebene Schöpferkraft als auch all die Begrenzungen Deiner menschlichen Persönlichkeit. Im ewigen Spiel des Lebens tanzen beide in vollkommenem Gleichklang miteinander wie ein liebendes Paar. Wenn Du Dein Vertrauen setzt auf das, was Du kannst oder auch zu können glaubst, dann versteigst Du Dich unter Umständen sehr rasch in eine frustrierende Illusion Deiner selbst, an der Du unweigerlich scheitern musst. Dies führt zu Kummer und Leid, denn – wir sagten es an anderer Stelle – Illusionen sterben immer unter Schmerzen. Mit anderen Worten: Wo Selbstvertrauen an Bedingungen geknüpft ist, da ist es Dir bereits entglitten und abhandengekommen.

Da und dort, wo Du Dein Selbstvertrauen auf das Fundament der Wirklichkeit setzt, steht es wahrlich auf festem Untergrund und sicherem Boden. Doch was ist sie, diese Wirklichkeit? Was ist Deine Wirklichkeit und wie kannst Du sie entdecken?

Liebe ist allezeit der Weg und nur hier kann er gefunden werden. Da nur Liebe wirklich ist, kann nur sie zur Wirklichkeit führen. Die Wahl des Weges ist allzeit entscheidend für das Ziel, das erreicht wird. In der Liebe zum Selbst reifst Du zur bedingungslosen Akzeptanz Deiner gottgewollten Einmaligkeit und zu absolutem Respekt Deines menschlichen Soseins. Und so bezeichnen Selbstvertrauen und Selbstliebe letztlich ein und dasselbe. Ein sich selbst vertrauender Mensch steht mit stolzgeschwellter Brust vor sich selbst. Die Demut vor dem eigenen gottgegebenen Sosein folgt dem Stolz unmittelbar auf dem Fuße, denn wir reden wohlgemerkt von echtem Stolz und nicht etwa von trügerischem Hochmut, der lediglich eine Ausgeburt der Angst ist.

So kommen wir denn auch hier letztlich nicht um Gott herum, der Dir all das verlieh, was Du bist. Du kannst also Dir selbst nur soweit vertrauen, wie Du Deinem Schöpfer vertraust. In gleicher Weise stimmt der Umkehrschluss, denn, wie wir wissen, steht und fällt alles in Deinem Leben mit Deiner Selbstwahrnehmung. Du kannst Deinem Schöpfer immer nur soweit vertrauen, wie Du Dir selbst vertraust. Wenn Du Dich selbst mit Misstrauen, Zweifel und Skepsis beäugst, dann wirst Du Deinem Schöpfer unweigerlich denselben Argwohn entgegenbringen.

Echtes Selbstvertrauen fußt auf dem Glauben, ja mehr noch auf der Wahrnehmung der Unantastbarkeit des eigenen, gottgegebenen Soseins. Diese Wahrnehmung aber kann sich nur in der Liebe zum Selbst offenbaren, immer und ausnahmslos. Gott selbst vertraut Dir blind und dies ist Teil und Aspekt des heiligen Bundes zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung, von dem vormals die Rede war. Dein freier Wille, der Dir auf ewig verbürgt ist, sollte Dir Beweis genug sein, denn wahrlich, einen anderen kann es nicht geben.

»Selbstvertrauen ist die Quelle

des Vertrauens zu anderen.«

François de la Rochefoucauld

Lust am Selbst

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, uns dürfte längst klar sein, dass es bei der Selbstfindung letztlich um nichts anderes geht als um Selbstliebe. Wie könnte es denn auch anders sein? Was könnte es zu finden geben? Was, wenn nicht Liebe, gibt es doch in der göttlichen Wirklichkeit, die auch die Deine ist, nichts anderes? Wer sich selbst liebt, der hat sich selbst gefunden. Wer sich selbst liebt, der ist am Ziel seiner Reise, eine Reise, die gleichwohl niemals endet, denn die Liebe kennt weder Grenze noch Ende.

Kannst Du Dich an Dir selbst erfreuen? Kannst Du Dich für Dich selbst begeistern? Kannst Du mit Dir und über Dich lachen? Hast Du Mitgefühl für Dich selbst, wenn Du bittere Tränen weinst? Ohne diese wundersame Lust am Selbst ist echte, tiefe Lebensfreude undenkbar und letztlich völlig unmöglich. Dein Leben, so wie es sich darstellt, ist die Erweiterung, die Ausdehnung Deiner selbst. Beide, Du und Dein Leben, können nicht sinnvoll voneinander getrennt werden. Du und Dein Leben bilden eine heilige Allianz, die so ewig ist wie das Leben selbst.

Den direkten Zusammenhang von Selbst- und Nächstenliebe haben wir bereits in Band I unserer Botschaften erforscht und beleuchtet. Die Lust am Selbst, die Freude am eigenen Sein, ist Grundbedingung und erste Voraussetzung für die Lust und Freude am anderen. Erst die vorbehaltlose Bejahung des eigenen Soseins macht ein vollumfängliches Ja zum anderen möglich. Dies stimmt sowohl auf emotionaler als auch auf intellektueller Ebene und schließt doch ebenso Euer wundervolles sexuelles Erleben ein. Lust am anderen kann ohne Lust am Selbst niemals sein. Diese Lust am Selbst, die eine pure Lust am Sein ist, verlangt nach lebendigem Ausdruck, denn alles, was ist, will und muss sich in irgendeiner Weise manifestieren. Leben verlangt nach lebendigem Ausdruck und Du bist lebendig. Das Leben selbst definiert sich über seinen Ausdruck und so erkennst auch Du Dich durch Deine Manifestationen. Der Schöpfer selbst erkennt sich in seiner Schöpfung.

Deine Seele verschafft sich ebenso Ausdruck im Salz Deiner Tränen wie im Schall Deines Lachens, im Tonfall Deiner Worte wie im Rhythmus Deiner Bewegungen. Du manifestierst Dich selbst in jedem Augenblick Deines ewigen Seins. Lust am Selbst ist reine Lebensfreude. Daseinsfreude aber ist der mächtigste Katalysator auf Deinem Weg zu Dir selbst und damit auf Deiner Reise zurück zu Gott. Lust am Selbst ist der Rückenwind des Lebens!

So manchem unter Euch fällt es schwer, sich ›selbst zu tragen‹ und zu ertragen. Vielerorts ist Euch die Lebensfreude abhandengekommen. Die Lust am Selbst, die ausschließlich der Selbstliebe entspringen kann, macht alles leicht wie eine zarte Flaumfeder. Was vormals wie ein beschwerlicher Gang auf schmerzenden Füßen anmutete, wird nunmehr zu einem beschwingten Tanz. Dies vermag nur die Lust am eigenen Leben, der die Freude am Leben des anderen auf dem Fuße folgt.

Wenn wir über Selbstliebe sprechen, dann reden wir sicherlich nicht davon, sich selbst niemals infrage zu stellen und seine Beweggründe und Motivationen nie zu hinterfragen. Die Lust am Sein impliziert ganz selbstverständlich die freudvolle Erkundung und Erforschung des eigenen So-seins. Wie wir wissen, ist die Selbsterkenntnis der Sinn und Zweck jeglicher Inkarnation. Doch so sehr die Selbsterkenntnis dem Leben auch seine Sinnhaftigkeit verleihen mag, ihr Endzweck ist und bleibt die pure, reine Freude am Sein. Was wäre Lebensfreude ohne Liebe und Liebe ohne Lebensfreude?

Beide bedingen sich gegenseitig und können niemals getrennt voneinander auftreten und betrachtet werden. Wir sprechen, wie gesagt, nicht etwa davon, sich selbst niemals infrage zu stellen, sondern vielmehr davon, den eigenen Wert nicht zu verleugnen, zu verneinen oder auch zu ignorieren. Immer dann, wenn Du in die Versuchung kommst, Deinen Selbstwert zu dementieren, solltest Du Dich zur Selbstliebe gemahnen. Wenn Du Dich verirrt hast auf dem Weg zu Dir selbst, dann orientiere Dich an der Liebe Deines Schöpfers für Dich. Sie ist Dir allzeit sicherer Wegweiser.

Ein Mensch, der sich selbst wahrhaft liebt, der erträgt durchaus auch die Infragestellung seiner Person, denn die Liebe ist ihm allzeit sicheres Fundament, auf das er bauen kann. Mutig wird er sich seinen menschlichen Grenzen und somit auch seinen Irrtümern stellen. Und spätestens hier, an diesem Punkt, kommt die Treue zum Selbst ins Spiel. Bist Du Dir selbst treu? Hältst Du Dir die Treue auch dann noch, wenn Du unbequem für Dich bist? Lust am Selbst ist immer auch Lust an der Selbsterforschung. Immer dann, wenn Du Licht in Persönlichkeitsanteile bringst, die vormals im Dunkeln lagen, wird sich auch ein Gefühl tiefer, stiller Dankbarkeit dazugesellen.

Bei der Dankbarkeit schließt sich schließlich der Kreis unserer Betrachtungen über die Lust am Selbst, denn die Dankbarkeit öffnet die Augen, die Ohren und das Herz gleichermaßen. Sei dankbar für all das, was Du bist, denn genau so darfst Du sein! Kein Geringerer als Dein Schöpfer selbst verbürgte sich dafür in jenem heiligen Augenblick, als Er Deine Seele in den lebendigen Ausdruck hauchte.

»Lebensfreude ist die schönste

Form der Frömmigkeit.«

Wilhelm Stekel

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