Kitabı oku: «Die Regulus-Botschaften: Band V», sayfa 3
Die Seele der ›gelben‹ Epidermis – Das Prinzip der Demut
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, kommen wir nun nun in unseren Betrachtungen der menschlichen Völkerfamilien zu den Menschen mit sogenannter gelber Hautfarbe. Es dürfte jedem bewusst sein, dass wir hier nur in Bildern sprechen können, wenn wir Dinge und Umstände verständlich und erspürbar machen wollen, die im Grunde und in Wahrheit außerhalb verstandesmäßiger Begrifflichkeiten liegen. Und so müssen wir denn sehr weit ausholen und uns Bildern bedienen, wenn wir den Menschen und das jeweilige Volk nicht in eine Schublade stecken wollen, die ihm nicht gerecht wird und niemals gerecht werden kann, weil sie zu eng ist.
In diesem Kapitel ist also die Rede von sehr großen Gemeinsamkeiten und Charakteristika, die sehr wohl dem jeweiligen Volk als solchem, nicht aber unbedingt dem Menschen als Individuum gerecht werden. Jeder einzelne Mensch ist ein Unikat, wie es ihn nur einmal so und nie wieder gibt. Jeder Mensch ist vollkommen einzigartig, ein Fingerabdruck Gottes. Wenn wir uns nun erstaunt und in tiefer Ehrfurcht vor der unermesslichen Vielfalt der Ausdrucksformen des Göttlichen verneigen, dann haben wir die Seele der ›gelben‹ Epidermis erspürt. Dort, wo beim weißen Menschen das Vertrauen das Wort der Wahl ist und beim schwarzen das Prinzip des Loslassens, so steht hier die Demut im Vordergrund.
Der weiße Mensch geht aufrecht und erhobenen Hauptes durch das Leben. Der schwarzhäutige Mensch durchtanzt es, er feiert sein Leben im Tanz. Der gelbhäutige Mensch verneigt sich in Ehrfurcht, Demut und Dankbarkeit. Wir sehen also hier das Prinzip der Versenkung in die Liebe Gottes. Das demütige Eintauchen in das göttliche Sein und die tiefe Verbundenheit damit stehen im Vordergrund der Selbstdefinition.
Demut geht immer einher mit der Erkenntnis der unermesslichen Größe des Allmächtigen. Liebe ist die heilige Selbstwahrnehmung Gottes und in der Demut vor der Unermesslichkeit seiner Größe verneigen sich das Universum und die ganze Schöpfung. In der stillen Anbetung findet die Demut ihren Ausdruck und Niederschlag. Der Mensch, der sich selbst im Angesicht der göttlichen Unermesslichkeit klein fühlt, ist wahrhaft weise. Die Erkenntnis der eigenen Kleinheit führt immer und unfehlbar zur Anerkennung und damit zur Erkenntnis der eigenen Größe, die dem Menschen durch die Liebe des himmlischen Vaters auf ewig garantiert ist.
Die Größe des Menschen ist sein göttliches Erbe, von seinem himmlischen Vater an seine Schöpfung weitergegeben und geschenkt. Einem Menschen, der sich in Demut vor Gott verneigt und niederkniet, wohnt eine ganz besondere Schönheit und Anmut inne. Von hier aus ist es nur ein winziger Schritt hin zur Dankbarkeit, die der Demut immer und unfehlbar auf dem Fuße folgt. Mensch, Du hast wahrlich allen Grund zur Dankbarkeit. In Deiner Dankbarkeit spiegelt sich die Erkenntnis Deines göttlichen Erbes und somit Deiner wirklichen Natur, die Dir auf ewig gewiss ist.
»Kein Mensch ist bloß
ein verlorenes Teilchen im Weltall.
Jeder einzelne Mensch ist von Gott,
unserem Vater,
geliebt und ihm mit Namen bekannt.«
Leonardo da Vinci
Die Seele der ›roten‹ Epidermis – Das Prinzip der Einheit
Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, in unserer letzten Betrachtung dieses Kapitels kommen wir zur Hautfarbe Rot, die wir an dieser Stelle nicht außer Acht lassen möchten, geht es doch hier um nichts Geringeres als um Gottesschau. Wo wir vorhin die Versenkung in die Liebe Gottes gesehen haben, da steht bei der rothäutigen Menschenfamilie die Einheit mit Gott im Vordergrund des Identitätsgefühls.
Nicht zufällig hat die Welt der rothäutigen Menschenfamilie größte Weisheiten zu verdanken. Die Völker dieser Abstammung fühlen sich gleichermaßen verwurzelt und beflügelt in der inneren Gewissheit um die Einheit mit Gott. Dieser Einheit mit Gott entspringt eine wunderbare und herrliche tiefe Bindung an die ganze Schöpfung. Dieses Sich-verbunden-Fühlen mit allem, was ist, ist die Quelle tiefster Weisheit und stetiger Gottnähe.
Wer Gott nicht in der Welt, in allem und jedem erahnen, erspüren und erblicken kann, der kann ihn auch im Himmel nicht erschauen. Gott ist Alles-was-Ist und so ist Er in allem, was ist. Nichts kann es jemals geben, das jenseits von Gott wäre, nichts kann jemals ohne ihn sein. Gottes Geist ist in dieser Welt ebenso gültig und zugegen wie im Himmel. Gott ist die Allgegenwart selbst. Nichts kann jemals außerhalb der Liebe sein, denn für die Liebe gibt es kein ›Außerhalb‹.
Wahre Gottesschau ist kein entrückter Seinszustand jenseits und fernab jeglicher Erfahrungsrealität, zumindest nicht zwingend. Wahre Gottesschau bietet sich Dir an in jedem Menschen, jeder Blume, jeder Kreatur. Mutter Erde, Deine Gastheimat, stellt in jedem Augenblick und an jedem Ort alle Möglichkeiten zur Gottesschau bereit, ist sie doch selbst Teil von Alles-was-Ist.
Wer Gott von seiner Schöpfung getrennt betrachtet und erforscht, der will das Untrennbare trennen und das Ungeteilte teilen. Es kommt dem Versuch gleich, an einer toten Kreatur das Leben erforschen zu wollen. Die allzeit sichere Einbettung in die göttliche Schöpfung verleiht dem Menschen sowohl Bewurzelung als auch Flügel. Das großartige Spiel des Lebens spielt virtuos, wer sich sowohl seiner Wurzeln als auch seiner Flügel sicher sein kann.
Wo, wenn nicht in der bedingungslosen ewigen Liebe Deines himmlischen Vaters, kann diese Sicherheit je zu finden sein? Was, wenn nicht die Liebe Gottes, verdient Dein blindes Vertrauen? Der Baum streckt seine Krone, wohin er will, weil er weiß, was seine Wurzeln sind.
»Gotteskinder,
göttliche Keime sind wir.
Einst werden wir sein,
was unser Vater ist.«
Novalis
2. Fauna und Flora
Unsere Haustiere
Hund – Das Prinzip der Treue
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, der Hund (Canis lupus familiaris) ist der älteste Weggefährte des Menschen. Vor sehr langer Zeit schon hat er sich ihm angeschlossen.
Hunde sind Rudeltiere und pflegen ein sehr komplexes Sozialverhalten. Kein anderes Haustier steht dem Menschen so nahe. Die Treue des Hundes zu seinem Menschen ist sprichwörtlich und sucht ihresgleichen. Sie ist einmalig in der ganzen Tierwelt. Hier, in dieser bedingungslosen Treue, findet sich das größte Geschenk an all jene, die Hunde lieben. Ob in seiner Schutz-, Wach-, Hüte- oder Begleitfunktion, immer ist er dem Menschen ein zuverlässiger Weggefährte und immer steht die unverbrüchliche Treue im Vordergrund. So gilt der Hund bei den Liebhabern dieser Tiere völlig zu Recht als des Menschen bester Freund.
Wie die Seele aller Tiere, die sich dem Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte angeschlossen haben, so ist auch die Hundeseele eine sehr sanftmütige und von Liebe geprägte. Wird der Hund geliebt und artgerecht gehalten, so ist er zu den erstaunlichsten Höchstleistungen und Lernprozessen fähig. Wer die ureigene Natur seines Tieres versteht und respektiert, der erweckt ungeahnte Potenziale und im Wesen dieses Tieres schlummernde Fähigkeiten. Wo der Hund geliebt wird, da dient er seinem Menschen mit großer Freude, tiefer Dankbarkeit und absoluter Loyalität. Wer sein Tier wahrhaft versteht, der deutet seine Signale richtig und handelt nicht an dessen Bedürfnissen vorbei.
Was, wenn nicht Liebe, kann zu wahrem und echtem Verständnis zwischen Mensch und Tier führen? Was, wenn nicht Liebe, macht Kommunikation möglich? Was, wenn nicht Liebe, führt zu echter, tiefer Freundschaft zwischen den Kreaturen? Nirgendwo zeigt sie sich deutlicher als in der Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Hund. Was, wenn nicht Liebe, könnte jemals in der Lage sein, die Grenzen zwischen den Arten und Kreaturen zu verwischen?
Hunde wollen, brauchen und suchen Grenzen! Dies ist dem Hund ein Grundbedürfnis und typisch für seine Art. Als Rudeltier ist dem Hund der feste Platz in der Rangordnung und somit im Familienverbund wichtig. Er braucht die Sicherheit des ihm zugewiesenen Platzes. Hier kann er sich in seinem vollen Potenzial entfalten und eine erstaunliche Lernbereitschaft an den Tag legen. Kein anderes Haustier sucht so sehr die Nähe, Liebe und Fürsorge seines Menschen. Der kluge Mensch hat längst verstanden, dass er von seinem Tier vieles sowohl über das Tier selbst als auch über die eigene Person lernen kann.
Der Hund lehrt den Menschen die Treue und lässt ihn eine Ahnung ihrer unermesslichen Bedeutung erhaschen. Die tiefe Sehnsucht des Menschen nach Treue ist ein von Gott in ihn gepflanztes Bedürfnis. Würde Gott dem Menschen ein Bedürfnis ins Herz legen, das Er nicht erfüllt? Und so ist des Menschen tiefe Sehnsucht nach Treue der sichere Beweis für die ewige und unverbrüchliche Treue seines himmlischen Vaters. Ewige, unverbrüchliche Treue, sie kann nur ein anderes Wort sein für ewige, bedingungslose Liebe.
»Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, oh Mensch, sei Sünde.
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.«
Franz von Assisi
Katze – Das Prinzip der Selbstgenügsamkeit
Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, die Katze (Felis catus) galt im alten Ägypten als heiliges Tier. Katzen sind immer umgeben von einer gewissen Aura des Geheimnisvollen.
Anders als der Hund ist die Katze ein Einzelgänger. Die Katze ist die unbestreitbare Diva unter den Haustieren. So wie beim Hund die Treue im Vordergrund der Persönlichkeitsmerkmale steht, so ist es bei der Katze die unübersehbare und deutlich ausgeprägte Selbstgenügsamkeit. Das wohl erstaunlichste Merkmal der Beziehung zwischen Mensch und Katze ist die bloße Tatsache, dass die Katze sich dem Menschen angeschlossen hat, was ihrer Aura des Mysteriösen noch zusätzlich Nahrung verleiht.
Katzen haben eine stark ausgeprägte Persönlichkeit und sind unerziehbar. Sie haben sich dem Menschen zugewandt, ohne sich ihm unterzuordnen. Und genau hier, in diesem Charakteristikum liegt die Faszination der Katzen für die Menschen, die diese Tiere lieben. Fast alle Katzen haben ›Starallüren‹. (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt.) Sie haben sich mit dem Menschen zusammengetan, weil es ihnen dienlich ist. Das ist Selbstliebe vom Feinsten und hier gibt es für den Menschen allerhand von seiner Katze zu lernen.
Eine Katze ist einfach nur ganz sie selbst. Sie lebt ihre Natur und genügt sich selbst vollkommen. Sie gefällt, ohne gefallen zu wollen, ja, möglicherweise sogar genau deshalb. Der Mensch, der die Katze liebt, den lehrt sie blindes Gottvertrauen. Dies zu lesen, mag nur auf den ersten Blick verwundern. Für die Katze steht die Treue sich selbst gegenüber im Vordergrund. Ihren natürlichen, gottgegebenen Instinkten entsprechend liebt sie den Reiz der Jagd ebenso wie ausgedehnte Ruhephasen. Ihr Sinn für Körperpflege ist sprichwörtlich. So ist die Katze, wie gesagt, immer nur einfach ganz sie selbst.
Sie stellt ihre Daseinsberechtigung nicht infrage und macht sie nicht von einer übergeordneten Sinnhaftigkeit abhängig. Sie lebt um des Lebens willen. Leben ist Selbstzweck, ist es doch nur ein anderes Wort für Liebe. Das tiefste Gottvertrauen hat der, der keines braucht. Auch wenn dies bei allen Tieren, bei jeder Kreatur, der Fall sein mag, so ist es doch bei keinem dermaßen offensichtlich wie bei der Katze.
Wir wiederholen es gerne: Das tiefste Gottvertrauen hat der, der keines braucht. In der zweifelsfreien, völligen Gewissheit um die Sinnhaftigkeit in allem und um die bedingungslose Liebe Gottes kann der Mensch sich seinem Selbst und seinem Leben hingeben. Die vorbehaltlose Hingabe an das eigene Sosein und das Leben selbst legt Zeugnis ab für die sichere und tiefe Einbettung in das große Ganze des Göttlichen und seinen eigenen festen Platz in dieser Ordnung.
»Die Selbstachtung einer Katze
ist außerordentlich.«
Christian Morgenstern
Pferd – Das Prinzip der Schönheit
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, das Pferd (Equus caballus) ist ein sensibles, ja, in besonderer Weise feinfühliges Herdentier. Als ausgesprochenes Fluchttier liebt es die weitläufige offene Steppe und frei einsehbare Weidelandschaften. Obwohl durchaus temperamentvoll, ist es doch vom Wesen her sanftmütig, so wie alle Tiere, die sich domestizieren ließen und sich dem Menschen angeschlossen haben.
Kein anderes Tier steht so sehr für Kraft gepaart mit Schönheit, Anmut und Grazie wie das Pferd. Diesem Umstand verdankt es seine außerordentliche Beliebtheit. Freiheitsliebe und natürliche Freude an der Bewegung stecken dem Pferd im Blut. Da und dort, wo es ihnen ermöglicht wird, also bei artgerechter Haltung, pflegen Pferde ein komplexes Sozialleben, das dem des Hundes in nichts nachsteht.
Wo das Pferd in früheren Zeiten eher reines Nutztier war, liegt heutzutage seine große Bedeutung für den Menschen in der puren Freude am Tier selbst, sowohl als Freizeitgefährte als auch als Reittier. Ein Pferd, das wahrhaft geliebt wird, ist der tiefen Verbundenheit mit seinem Menschen fähig. Da die Pferdeseele eine sehr empfindsame ist, ist die ›Sprache‹ dieses Tieres eine sehr subtile. Wer es versteht, sich auf das Tier einzustellen und seine Sprache zu sprechen, dem antwortet das Pferd mit treuer Freundschaft.
Was hat das Pferd uns zu sagen? Was kann der Mensch vom Pferde lernen? Hier dürften die soziale Kompetenz und das einfühlsame Miteinander im Vordergrund stehen. Die sprichwörtliche Schönheit dieser Tiere öffnet uns die Augen für die Herrlichkeit der Schöpfung im Allgemeinen und für die eigene innere Schönheit im Besonderen.
Wie wir an anderer Stelle ausführlich erörtert haben, ist Schönheit göttliches Seinsattribut, das weder von außen noch von innen kommt. Schönheit ist einfach. Sie ist allgegenwärtig und ihr Gewahrsein liegt allzeit im Auge dessen, der hinsieht.
Der Blick der Liebe öffnet die Augen immer und unfehlbar für die allem innewohnende Schönheit. Nur dem Liebenden kann sich die Schönheit in all ihrer Pracht und Herrlichkeit offenbaren. Der Falkenblick der Liebe lässt uns Schönheit erblicken, die so überwältigend ist, dass sie uns den Atem raubt und sprachlos macht. Hier bleiben nur noch tiefe Bewunderung und stille Anbetung. Und so hat der Mensch allen Grund, zutiefst dankbar zu sein für all die Segnungen, die Gottes wunderbare Schöpfung für uns bereithält. Wer allzeit mit offenen Augen und Ohren, vor allem aber mit offenem Herzen durch die Welt geht, der sieht und findet immer nur Geschenke.
Nach allem, was wir bisher über den Menschen und das Tier erfahren haben, darf es uns nicht wundern, dass kein Volk die Seele des Pferdes auf so tiefer Ebene verstanden hat wie das der Indianer. Der zuvor erwähnte Freiheitsdrang und die natürliche Freude an der Bewegung ihrer Tiere waren ihnen vollkommen bewusst. Als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit für treue Dienste bemalten die Indianer ihre Pferde in früheren Zeiten mit bunten Erdfarben. Dies spricht sowohl für die Weisheit der Pferde als auch für die der Indianer.
»Ein Pferd hat viel Macht
und viel Recht:
Es wirft zur Erde
den Prinzen und den Knecht.«
Deutsches Sprichwort
Rind – Das Prinzip der Friedfertigkeit
Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, in unseren Breiten ist das Hausrind (Bos taurus) praktisch das Nutztier ›par excellence‹. Wer an Kühe und Rinder denkt, der denkt in erster Linie an seine Bedeutung als Fleisch- und Milchlieferant. Das Rind ist ein geselliges Herdentier, sein Wesen ist zutiefst geprägt von Sanftmut und Genügsamkeit. Anders als das Pferd bevorzugt das Rind Weideflächen mit Baumbewuchs, Gestrüpp und Unterholz. Darf es sich artgerechter Haltung erfreuen, so ist dieses Tier erstaunlich menschenbezogen.
An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Tatsache, dass Ihr Fleisch esst, hier weder Gegenstand unserer Betrachtungen sein noch vor Gericht gestellt werden soll. Es geht hier um das Tier als solches und weniger um Eure jeweilige Einstellung zu seiner Nutzung. Es steht jedem Menschen völlig frei, sich gemäß seinem eigenen Gutdünken zu definieren. Gerade in esoterischen Kreisen ist es regelrecht in Mode gekommen, die Fleischesser unter Euch anzuprangern und zu verurteilen. Anklage, Schuldzuweisung und Verurteilung können aber niemals den Weg zum Heil weisen. Vielmehr geht es um das tiefe Verständnis der Dinge und Kreaturen und um die geistigseelischen Hintergründe jenseits des äußeren Scheines.
Der direkte Weg zur Lösung jedes Problems liegt immer und ausnahmslos in der Liebe und kann nur hier gefunden werden. Allzeit, so auch hier, ist der Pfad der Liebe der Weg zur Lösung. Die artgerechte Haltung aber, also die der ureigenen Natur des Tieres entsprechende Haltung, erfährt in jüngerer Zeit eine deutliche Aufwertung. Diesem sehr erfreulichen Umstand gehen komplexe Prozesse der Bewusstwerdung voraus, die wir außerordentlich begrüßen.
Wenn die Haltung eines Tieres sein ureigenes Naturell respektiert und die Haltungsbedingungen bestimmt, dann kommt der Mensch, der sich ihr verschreibt, auch seinen eigenen Wurzeln einen bedeutenden Schritt näher. So ist der Umgang des Menschen mit seinem Haustier nicht zuletzt ein getreulicher Spiegel seines Umganges mit sich selbst und seiner eigenen Natur. In einer Welt, die den Wert eines Menschen nur noch an seiner materiellen Leistungsfähigkeit und seinem Kontostand bemessen und festmachen will, musste es über kurz oder lang zwingend zu eurer unseligen Massentierhaltung kommen, die die Kreatur wider jede Vernunft und Menschlichkeit zu einer Hochleistungsmaschine degradiert und pervertiert. Die Welt macht aus dem Tier das, was sie aus dem Menschen macht. Der Mensch kann nun einmal niemals mit zweierlei Maß messen und seine Selbstwahrnehmung ist der Dreh- und Angelpunkt der Wahrnehmung und Bewertung seiner Außenwelt.
(Anm. der Verfasserin: Mit dem freundlichen Einverständnis von Regulus erlaube ich mir an dieser Stelle einen Einwurf, der mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Als Kind vom Lande bin ich mit Haustieren aufgewachsen und groß geworden. Die Jahre meiner Kindheit und Jugend waren zutiefst geprägt vom Umgang mit Tieren und dieser intensive Bezug zum Tier war und blieb mir tiefe Bereicherung und Quelle vieler Freuden. Dass bei unserer Haustierhaltung heutzutage vieles im Argen liegt, dürfte jedem Leser vollkommen klar und hinlänglich bekannt sein. Es wäre also müßig, hier auf die vielen Missstände und Unsitten einzugehen, die die Massentierhaltung naturgemäß im Gepäck hat.
An dieser Stelle ist mir dennoch sehr daran gelegen, auf die leider allgemein übliche und weit verbreitete Praktik der Enthornung von Rindern hinzuweisen. Mit ihrem sanftmütigen und friedfertigen Wesen trägt die Kuh ihren wunderschönen und ganz individuellen Hornschmuck mit unübersehbarem Stolz. Die unselige Enthornung der Tiere beraubt sie ihrer natürlichen Schönheit und nicht zuletzt ihrer gottgegebenen Würde.
Eine enthornte Kuh mutet an wie eine albern aussehende Karikatur ihrer selbst. Die erschreckende Tatsache, dass viele Kinder in diesen Zeiten nicht einmal mehr wissen, dass ein Rind ein von Natur aus behorntes Tier ist, legt Zeugnis davon ab, wie weit sich der Mensch von sich selbst und seiner eigenen wahren Natur entfernt hat. Erfreulicherweise gelangen in neuerer Zeit immer mehr Menschen zu der Erkenntnis, dass dies nicht der Weg der Wahl sein kann und darf und dass der Zweck niemals die Mittel heiligt, sondern sie bestimmt.
Und wie immer, wo Liebe am Werk ist, so kommt es auch in diesem Punkt zu einer völlig anderen Sicht der Dinge und zu bahnbrechenden Erkenntnissen. Und nur so, durch den Blick der Liebe, konnte der Zusammenhang von Behornung und Milchqualität erkannt werden. Es versteht sich von selbst, dass die Enthornung bei artgerechter Tierhaltung jeglicher Sinnhaftigkeit entbehrt und hinfällig ist.)
»Manchmal sitzen sie vor dir,
mit Augen, so hinschmelzend,
so zärtlich und so menschlich,
dass sie dir beinahe Angst machen,
denn es ist unmöglich zu glauben,
dass da keine Seele in ihnen ist.«
Théophile Gautier
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