Kitabı oku: «Die Enthüllung Des Fae-Königs»
DIE ENTHÜLLUNG DES FAE-KÖNIGS
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BRENDA TRIM
INHALT
GLOSSAR
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHSZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
AUSZUG AUS TRAUMKRIEGER, BUCH #1 DER ALLIANZ DER Dark Warrior
ANMERKUNG DER AUTORIN
ANDERE WERKE VON BRENDA TRIM
Die Wandler von Hollow Rock
Copyright © März 2020 by Brenda Trim
Titel der englischen Originalausgabe: »Revealing the Fae King«
Herausgeber: Chris Cain
Einband Design: Fiona Jayde
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright Übersetzung © 2021 by Carolin Kern
Herausgeber: TekTime
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Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin oder wurden fiktiv genutzt und dürfen nicht als real aufgefasst werden. Jede Ähnlichkeit zu Personen, lebend oder verstorben, tatsächlichen Ereignissen, Schauplätzen oder Organisationen ist rein zufällig.
WARNUNG: Die unbefugte Vervielfältigung dieses Werks ist illegal. Kriminelle Urheberrechtsverletzungen werden vom FBI untersucht und mit bis zu fünf Jahren im Staatsgefängnis und einer Geldstrafe von 250.000 $ bestraft.
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne schriftliche Zustimmung der Autorin auf keine Weise, weder vollständig noch in Teilen, benutzt oder vervielfältigt werden, außer es handelt sich um kurze Zitate in Rezensionen.
[bad img format] Erstellt mit Vellum
Gnade stärkt uns. Sie stärkt unsere Herzen, erweckt in uns den Mut standzuhalten.
GLOSSAR
Asrai: Eine Gattung der Wasserelfen
Banshee: Ein blasses, weibliches Wesen aus dem Reich der Fae, dessen ohrenbetäubendes Kreischen töten kann
Barghest: Ein monströser schwarzer Hund mit riesigen Klauen und Zähnen
Boghart: Ein Fae-Wesen, das einem Kobold ähnlich ist
Brownie: Eine Art Heinzelmännchen
Coblynau: Ein gnomenähnliches Wesen
Fae: Ein menschenähnliches Wesen mit spitzen Ohren und Flügeln. Nach ihrer Wandlung können Fae die Kräfte der Elemente und des Geistes nutzen, um Zauber zu wirken.
Glamour: Ein Zauber, um die äußere Erscheinung zu verhüllen
Grimm: Bilden einen Spagat zwischen der Welt der Lebenden und der Geisterwelt. Sie greifen in Gestalt eines festen Körpers an, und wenn das Opfer dem Tod nahe ist, nehmen sie eine substanzlose Form an, sinken in den Körper und sammeln dessen Seele
Merrow: Eine Art Meerjungfrau
Nymphe: Ein anmutiges, weibliches Wesen, dem Lüsternheit nachgesagt wird. Es gibt verschiedene Arten von Nymphen, die mit unterschiedlichen Elementen verbunden sind.
Peridun: Schamanin der Fae, wird von anderen Fae als eine Art heilige Person angesehen, besitzt spezielle Fähigkeiten, immer weiblich
Phantom: Ein Geist, der einen Ort oder eine Person heimsucht, und Schaden zufügen kann, indem es Besitz von seinem Opfer ergreift. Es gedeiht durch die Lebensenergie anderer Wesen
Pixie: Kleine, listige Fae
Redcap: Ein böswilliger Fae, der Reisende tötet und mit deren Blut seine Kopfbedeckung einfärbt, daher der Name. Sie werden auch Powrie genannt.
Schemen: Eine bösartige, aggressive, gespensterartige Erscheinung, die vom Bedürfnis Seelen zu absorbieren angetrieben wird
Zentaur: Ein Mischwesen mit dem Körper eines Pferdes und Rumpf, Armen und Kopf eines Menschen
KAPITEL EINS
»Tantchen«, sagte Ryker, während er die Schwester seiner biologischen Mutter umarmte. Maurelle, Brokk, Daine und Sol waren genau hinter ihm. Anders als beim letzten Mal, starrten seine Freunde die nackten Fae überall um sie herum nicht mit offenem Mund an. Maurelle war in zehn Nuancen Pink angelaufen, dennoch hielt sie ihren Kopf erhoben und lächelte seine Tante an. Er bewunderte Maurelle mehr als jede andere.
Sie überraschte ihn immer wieder und zeigte ihm, wie unerschütterlich und stark sie war. Nichts hielt sie auf. Jemanden zu sehen, der nicht von diversen Situationen eingeschüchtert wurde, war selten. Dennoch, egal was sie entgegenblickten, war Maurelle jedes Mal genau dort bei ihnen.
»Wir sind gekommen, sobald wir von dem Treffen gehört haben«, fuhr er fort, nachdem er seine Umarmung gelöst hat. Ihr letztes Jahr an der Bramble’s Edge Akademie hatte vor ein paar Tagen begonnen. Seine Aufregung darüber, den Thron zu beanspruchen, nachdem er dieses Jahr abgeschlossen hatte, nagte an seinem Geist und hatte dies seit Wochen getan. Er brauchte einen Plan, und zwar schnell. Deshalb der Grund, dass er die Chance ergriff und zu diesem Treffen kam.
»Ich bin so froh, dass ihr es alle geschafft habt. Die Dinge sind im Moment ein Chaos«, erwiderte Shiloh und ergriff seinen Arm.
Jedes Mal, wenn er im Bordell seiner Tante gewesen war, spielte leise Musik im Hintergrund, und dieses Mal war es nicht anders. Brokk schlang seine Arme um Maurelles Schultern und versuchte zu verstecken, wie sehr er sich an dem Ort umsah. Ein leises Lachen verließ Ryker, als er bemerkte, wie Maurelle Brokk mit dem Ellbogen anstieß, bevor sie ein wissendes Schmunzeln in seine Richtung warf.
»Denk nur an Maurelles perfekten Körper und du wirst nicht in Versuchung geführt, die Frauen zu begaffen«, sagte Daine zu Brokk.
Sol lachte mit Ryker, der an Maurelle zog. Sie hatte jetzt ein rotes Gesicht und eine finstere Miene. Shiloh beobachtete sie mit einem riesigen Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie war ebenso amüsiert wie der Rest von ihnen.
»Ihr Jungs habt eine umwerfende Frau ausgesucht. Es ist okay, Maurelle. Ich bin eifersüchtig auf deine Schönheit und Kurven. Du bist exotisch und echt. Diese Kombination würde dich hier im Sündigen Vergnügen sehr beliebt machen. Wenn du nicht bereits vergeben wärst, würde ich dich anbetteln, am Ende dieses Jahres zu mir zu kommen und für mich zu arbeiten.«
Maurelles Mund klappte auf. Ein Knurren verließ Ryker, während Daine und Sol die Entfernung schlossen, so dass sie genau hinter ihnen waren. »Es ist für mich okay meine Gefährtin mit diesen drei zu teilen, aber niemand anderem. Deine Kunden werden keine Kostprobe von unserer Maurelle bekommen.«
Maurelle fuhr mit ihrer Hand an seiner Brust hoch und herunter, ließ damit sein Knurren aufhören. Er schaute nach unten in ihr anbetendes Gesicht. »Wir werden an deiner Diplomatie arbeiten müssen, Prinz Charming. Ich bin dein, so wie du mein bist«, versicherte sie ihm.
»Wir sind auch dein, Elle«, fügte Brokk hinzu.
Die Paare auf den grünen und lilafarbenen Samtsofas waren in ihre eigenen Aktivitäten vertieft, aber das Paar auf dem roten Sofa schien jedem ihrer Worte zu lauschen. Ryker hatte keine Ahnung, wer sie waren, aber beschloss, dass er die Aufmerksamkeit, die er bereits auf Maurelle gelenkt hatte, nicht mochte.
»Wo ist dieses Treffen?«, fragte Ryker seine Tante.
Shiloh hob eine Hand und eine ihrer Arbeiterinnen flog von dem großen Flur oberhalb herunter. Die schmale Frau hatte ein durchsichtiges rotes Kleid an und nichts darunter. Ryker traf eine Aussage damit, nicht zu beobachten, wie sie von oben nach unten flog, ansonsten würde er mehr sehen, als er wollte. Außerdem wollte er nicht, dass Maurelle dachte, dass er von der anderen Frau angezogen war.
Sie landete vor ihm und er konnte die Brustwarzen, die gegen den hauchdünnen Stoff stupsten, der ihre Brüste bedeckte, nicht übersehen. Der Anblick ließ ihn Maurelle in ein privates Zimmer mitnehmen wollen, um ihren Körper mit seiner Zunge zu erkunden. Zu verdammt schade, dass jetzt keine gute Zeit war, um das zu tun.
Shiloh lehnte sich zu der Arbeiterin mir langem roten Haar und strahlendblauen Flügeln hin, flüsterte dann etwas in ihr Ohr. Die Frau nickte und ging davon, verschwand durch ein paar rote Samtvorhänge.
»Möchte jemand von euch etwas trinken, bevor wir zum Treffen gehen?«, fragte Shiloh ihre Gruppe.
»Wein wäre super, danke«, erwiderte Maurelle.
»Ale«, warf Ryker ein. Er war nicht überrascht, als seine Wache um dasselbe bat.
Shiloh hob ihre Hand und eine weitere spärlich bekleidete Frau eilte an ihre Seite. »Bring Wein und Ale zusammen mit Gläsern in das Aurora Zimmer, bitte.«
»Ja, Ma’am, ich bin gleich unten damit.« Die Frau hob in die Luft ab und flog zur Bar. Bald würden überall Fae fliegen. Er war in seinem dritten und letzten Jahr an der Akademie und bald würde er den Thron einnehmen. Er hatte viele Veränderungen im Sinn, sobald er seinen rechtmäßigen Platz im Reich beanspruchte.
Das Kraftfeld über der Schule fiel ihm ein. Würde er das Schild entfernen, das seine Flügel frittiert hat, als er versucht hatte den Sammlern zu entfliehen? Seine Bauchreaktion war es »Teufel ja« zu sagen, aber er musste innehalten und sich fragen, was gut für die Zukunft der Institution war. Er brauchte ein Komitee, um ihn zu informieren, was dabei helfen würde, die Studenten sicher in Schach zu halten, sobald die Fae an die Macht zurückkehrten. Es war nicht so schablonenhaft, wie er einst geglaubt hat.
Shiloh ging den Gang entlang voran. Zu seiner Überraschung betrat sie ihr Büro. Die vertrauten Kissen mit Fransen und die Samtcouch begrüßten ihn, boten ihm eine Ruhepause von der Verrücktheit, zu der sein Leben geworden war.
Shiloh ging um ihren Schreibtisch herum und steuerte zum Bücherregal. Sie hielt neben einem großem Folianten mit einem schwarzen Ledereinband inne. Ihr Finger bewegte sich elegant über den Rücken. Er bemerkte erst, dass sie eine Rune auf das Buch gezeichnet hatte, als goldenes Licht aufblitzte.
Ein dumpfer Schlag, gefolgt von Stein, der über Stein schrammte, erschallte im Zimmer. Die Regale bewegten sich zur Seite und enthüllten eine Treppe.
Maurelle ergriff seine Hand und hielt sie fest. Er drückte ihre Finger, hoffte, dass er ihr damit versicherte, dass sie bei seiner Tante sicher waren. »Wo führt die hin?«, stieß seine Gefährtin hervor. Das Wackeln in ihrer Stimme sagte ihm, wie nervös sie war. Nicht dass er ihr das verübelte. Sie wurde bereits genug für zehn Lebensspannen gefoltert.
»Es ist ein geheimer Durchgang«, erklärte sie. »Die Rebellion trifft sich in einem Raum, den ich in meinem Keller habe.«
»Du meinst Kerker?«, fragte Brokk, während er durch die Öffnung blickte.
Shiloh lachte und schüttelte ihren Kopf. »Nein. Ich meine Keller. Es war einmal die Kanalisation, aber ich habe diesen Abschnitt umrüsten lassen, als ich das Bordell gekauft habe, so dass ich eine einfache Fluchtmöglichkeit hätte. Ich habe es abgeriegelt, als die Menschen übernahmen und meine Schwester und ihr Mann umgebracht wurden. Ich wusste, dass diejenigen, die willens waren zurückzukämpfen, einen sicheren Ort brauchen, um sich zu treffen.«
Bevor sie die Treppe heruntergingen, öffnete sich die Tür und die Bedienung brachte ein Tablett, das mit Ale und Wein mitsamt Gläsern beladen war. Ryker eilte an ihre Seite und nahm ihr das Tablett ab. Bevor er sich umdrehte, nahm ihm Brokk die Platte aus seinen Händen. Er hob eine Augenbraue, aber sein Freund lächelte nur, steuerte dann die Stufen nach unten.
»Was war das?«, rief Ryker aus, während er seiner Tante und Maurelle bedeutete vor ihm hinabzusteigen.
»Du bist der König, nicht der Kellner. Dinge wie das sollten wir kleinen Leute tun, nicht du«, erwiderte Brokk über seine Schulter.
Rykers Brust zog sich zusammen und eine unangenehme Empfindung ließ sich dort nieder. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und sein Mund verbog sich auf eine Seite. Er war anders als seine Freunde. Sie sahen ihn als wichtiger als sie selbst an. Das war am weitesten von der Wahrheit entfernt. Sie waren ebenso wichtig, wenn nicht sogar mehr als er.
»Hör auf, Prinz Charming. Du bist das wichtigste Wesen in diesem Reich. Ohne dich fallen wir in die Fänge von irgendeinem Dunklen Fae«, warf Maurelle ein. Er hatte nicht bemerkt, dass sie angehalten hatte und von ihrem Standpunkt aus unter ihm zu ihm zurückstarrte.
»Ich bin nicht wichtiger als ihr Leute«, knurrte Ryker, während er seine Augen auf Maurelle behielt. Er legte seine Emotionen bloß, versuchte zu vermitteln, wie viel sie ihm bedeutete. »Wenn ich euch verliere, bin ich nichts. Ich kann diese Reise nicht ohne euch alle an meiner Seite weiterführen.«
Sol klatschte ihm auf die Schulter. »Wir gehen nirgendwohin, Bruder. Lass uns zu diesem Treffen gehen, so dass wir planen können, wie wir das Arschloch hinter dem allen entdecken können.«
Ryker nickte und folgte schweigend seiner Tante und Maurelle. Er ließ seine Hand in ihre gleiten und verflocht ihre Finger. Die Temperatur fiel um einige Grade, während sie abstiegen. Neben ihm erschauderte Maurelle, was ihn sich wünschen ließ, dass er eine Jacke hätte, die er ihr geben könnte.
Stimmen erschallten vor ihnen, was ihn in die Dunkelheit blinzeln ließ, so dass er sehen konnte, was sie betraten. Er hob seine freie Hand, rief ein magisches Licht herbei und benutzte seine Luft, um es vor ihnen schweben zu lassen.
»Es ist die Rebellion im Raum vor uns. Ich habe geheime Eingänge an verschiedenen Stellen in der Edge«, informierte Shiloh ihn.
Er nickte und folgte ihr zu der Tür, die in der Ferne dank des Lichts, das von dem offenen Feld ausging, sichtbar war. Die Lautstärke einer Unterhaltung stieg an und er hörte die Stimme seiner Mutter.
Er beschleunigte seinen Schritt, wobei er Maurelle hinter sich her und in den Raum schleppte. Sol eilte hinter ihnen hinein und dann Shiloh und Daine. Brokk war bereits im Raum und goss Wein in ein Glas, das er Maurelle reichte.
Der Raum war groß mit hellblauen Wänden und einem gewaltigen Holztisch in der Mitte. Er sah aus, als ob er ein Baum war, der sich vorgebeugt hatte, während er durch den Stein des Fußbodens wuchs. Die Oberseite war glattes Holz, aber die Seiten und Beine waren mit Rinde, Ästen und Blättern bedeckt. Er strahlte Elementarkraft ab. Die Stühle waren Schemel ohne Rückenlehne, um ihre Flügel unterzubringen.
Es waren so viele Fae aller unterschiedlichen Elemente versammelt. Deren Energie streckte sich zu Ryker aus und rüttelte den Mantel in seiner Brust wach. Es war nicht ganz so selten so viele an einem Ort zu sehen. Die Edge war ein relativ kleiner Ort für das, dass so viele darin lebten. Es war die Tatsache, dass sie alle in Unterstützung, um das verdorbene Böse an der Macht zu stürzen, vereint waren.
Während er die Gesichter absuchte, erkannte er, dass die Beleuchtung von magischem Licht geboten wurde. Wie es in den meisten Heimen in der Edge der Fall war. Die Alter derjenigen, die um ihn herum versammelt waren, konnten auf keinen Fall gesagt werden, aber er spürte, dass die meisten Jahrzehnte länger gelebt hatten, als er am Leben war.
»Ryker«, rief die Mutter, die ihn aufgezogen hatte, aus, als sie aufstand und an seine Seite querte. »Du hättest mir sagen können, dass du ein Treffen einberufst, Sohn.«
»Mom«, begrüßte er sie und küsste ihre Wange, umarmte sie dann. »Ich hasse es, dich in dieses Schlamassel einzubeziehen. Ich kann nicht riskieren, dich bei diesem Vorgang zu verlieren.«
»Wirst du uns vorstellen?«, rief ein Mann vom Tisch aus.
Galina ließ ihn los und drehte sich um. »Das ist mein Sohn, Oberon. Er ist der Erbe des Throns von Mag Mell.« Keuchen erschallte überall im Raum und Ryker sagte ein stilles Gebet, dass es keinen Maulwurf in der Gruppe gab. Ansonsten hätte sein Leben gerade sein Ende erreicht.
»Ich kann den Mantel nicht in ihm spüren«, konterte Oberon, während er Ryker mit verengten Augen anstarrte.
»Dem ist so, weil er ein Verschleierungs-Amulett trägt«, verkündete Shineah, als sie den Raum betrat.
»Peridun«, sagte Maurelle, während sie ihren Kopf neigte.
»Es ist schön, dich zu sehen, Maurelle. Ich sehe, dass du dich mehr deiner Gefährten geöffnet hast. Das ist ein gutes Zeichen für das Reich.« Maurelle errötete und senkte ihren Kopf.
»Ich bin froh, dass du hier bist«, warf Ryker ein, während er die Unterhaltung in eine andere Richtung lenkte. »Ich hoffe, hier hat jemand Informationen über den Anführer des Rats. Ich glaube, er ist der Dunkle Fae hinter dem Tod meiner Eltern.«
»Wie können wir sicher sein? Savelle hat alles in seiner Macht getan, um das Reich zu beschützen«, stieß eine Frau hervor. Ryker hatte sie in der Edge gesehen. Rosa Augen waren eigentümlich für Fae.
»Er hat uns gezeigt, von was er will, dass wir es sehen, Phoebe«, erwiderte seine Mom Galina. »Ich habe immer gespürt, dass etwas an ihm falsch war, aber ich habe angenommen, dass es die Tatsache war, dass er vor vierzig Jahren seine Gefährtin verloren hat. Er war derjenige, der die Entführung von Rykers Gefährtin und Erster Wache angeführt hat.«
Der Raum wurde still und ihre Augen reisten zu Maurelle und Brokk. Sie rutschte von einem Fuß zum anderen und bewegte sich hinter Ryker außer Sicht. Oberon verschränkte seine Arme über seiner Brust.
»Der Mann schien das Sagen über unsere Folter zu haben und trug eine braune Kobold-Maske. Er ist auch derjenige, der geflohen ist. Wir müssen ihn finden und ihn ausschalten«, teilte Brokk mit, kippte dann das Glas, an dem er genippt hatte, und trank den Rest seines Ales.
»Wir werden ihn eliminieren, so dass er für Ryker kein Risiko darstellt«, fügte Sol hinzu.
»Außerdem werden wir ihn dafür bezahlen lassen, dass er unserer Maurelle geschadet hat. Niemand kommt damit davon, sie bluten zu lassen«, versprach Daine.
Ryker wollte so sehr Rache wie Daine. Wollte er deswegen diesen Kerl so unbedingt finden? Nein. Er weigerte sich, es zu erlauben, dass sein Volk noch weiter litt. Wer auch immer dieser Savelle war, er war böse und wollte das ganze Reich kontrollieren. Und das hatte er beinahe zwei Jahrzehnte lang gemacht, während er es scheinen ließ, als ob die Menschen diejenigen waren, die alles nahmen, was die Fae benötigten.
»Er wird bezahlen«, versprach Ryker. »Für alles, was er getan hat. Wir müssen wissen, wer er ist, aber auch, wie fest verwurzelt die Menschen in seinen Plänen waren. So wie es aussieht, sind sie diejenigen, die das Reich führen. Sie haben die Länder gestohlen, die rechtmäßig den Fae gehören. Wir sind deswegen schwächer, als wir es jemals waren.
»Er hat uns von den Gebieten entfernt, so dass er der Einzige war, der an diesen Orten auf die Mächte der Elemente zugreifen konnte. Das schwächte uns nicht nur, sondern machte ihn auch mächtiger. Er war in der perfekten Position, um Tränke zu benutzen, um den Rest von uns für seinen eigenen Nutzen zu kontrollieren. Das wird jetzt aufhören. Wir werden nicht länger in den Slums bleiben.«
»Wie werden wir das tun, wenn er Menschen hat, die ihn unterstützen?«, fragte Shiloh. »Ich will das mehr als alles andere, aber ich will nicht, dass du verletzt wirst oder Schlimmeres. Deine Eltern wollten, dass du lebst.«
»Deshalb bin ich hier. Ich brauche eure Hilfe«, gab Ryker zu.
Die Gruppe sah einander an, bevor Phoebe die Führung übernahm. »Wir müssen einen von uns in den neuen Rat bringen. Nach dessen Verlust wird es einen Ausruf nach neuen Mitgliedern geben, die eingesetzt werden können. Niemand ist glücklich darüber, dass sie weiterhin den Menschen erlauben, unsere Länder zu besetzen. Er wird nachgeben müssen, wenn wir anfangen, Forderungen zu stellen.«
»Du hoffst, dass er das wird. Er könnte jetzt vielleicht keinen Rat mehr brauchen«, wies Maurelle hin. »Er hat seine Denkmanipulation im Großteil der Bevölkerung und unsere kleine Gruppe hat keine Chance gegen die Menschen. Von welchen die meisten unschuldig sind.«
Galina nickte zustimmend mit ihrem Kopf. »Du hast Recht, aber es ist der einzige Ort, wo wir im Augenblick anfangen können. Wir brauchen mehr Informationen darüber, wie die Dinge funktionieren, um in der Lage zu sein, unser Reich mit den wenigsten Verlusten zurückzuerobern.«
»Das heißt, angenommen, wir können die Menschen entfernen, wenn Ryker den Thron einnimmt. Sie haben Feuerkraft, die uns ohne viel Mühe ausschalten kann«, fügte Oberon mit einem Schulterzucken hinzu.
»Schlägst du vor, dass wir nichts tun?«, konterte seine Mom.
Ryker griff in seine Tasche und entfernte den Talisman, den Shineah ihm gegeben hat, und legte ihn in Maurelles Hand. »Genug«, brüllte er. Alle wurden unverzüglich still und alle Augen gingen zu ihm. Er stand dort mit seinen rot-schwarzen Flügeln weit ausgebreitet und seine Arme über seiner Brust.
»Wer möchte gerne den Rat infiltrieren? Wir gehen mit diesem Plan vorwärts. Wir können nicht an derselben Stelle bleiben. Es gibt viele Unbekannte, aber was ich weiß, ist, dass Savelle eliminiert werden wird und die Fae dieses Reich wieder auf eine Weise aufbauen werden, die uns am meisten nützt.«
»Ich werde eine Position ersuchen«, sagte Oberon zu ihm.
»Ich kann das auch tun«, bot ein Mann mit bernsteinfarbenen Augen und weinrot-goldenen Flügeln an.
»Bist du sicher, Devon? Wir brauchen dich in deiner Position über die Vollstrecker«, hinterfragte Galina, während sie nach einem Glas Wein griff. Ryker war als Erster dort und goss seiner Mom ein Glas ein, reichte es ihr dann. Sie lächelte und umfing seine Wange, erinnerte ihn daran, wie sehr sie ihn während seines ganzen Lebens geliebt hatte.
Er musste ihr dafür danken, der starke, engagierte Mann zu sein, der er heute war. Sie hatte ihm ihr Leben gewidmet und er würde sicherstellen, dass sie von jetzt an ein einfacheres Leben haben würde. Er liebte sie so sehr. Sie verdiente es ein Leben in Luxus zu leben, obwohl, wie er sie kannte, würde sie es nicht wollen, wenn andere nicht hatten, was sie brauchten, um zu überleben.
»Ich werde meine Position behalten, aber er hat mich vor langer Zeit gebeten, mich ihm anzuschließen. Ich habe niemals wirklich verstanden, warum ich zu der Zeit abgelehnt habe. Jetzt kann ich nicht anders, als mich zu fragen, ob ich etwas auf irgendeiner Ebene gespürt habe«, gab Devon zu.
»Wir müssen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Ryker die Macht ergreift«, informierte Shineah sie. »Das Schicksal unseres Reichs ruht in ihren Händen. Tragt, welche Informationen ihr auch könnt, zusammen und seid vorbereitet, um zu helfen, wenn ihr gerufen werdet.«
Die Gruppe stimmte zu und Ryker schlang seine Arme um Maurelle, während er ihre prekäre Situation bedachte. Er hasste es, dass seine Gefährtin und seine Wache im Zentrum hiervon waren. Sie waren in mehr Gefahr als letztes Jahr, als sie beinahe durch die Hände seiner Feinde gestorben wären.
Falls es einen Weg gab, dass er das ohne jemand anderen tun konnte, dann würde er das. Shineah begegnete seinem Blick über Maurelles Kopf und schüttelte ihren Kopf. »Du brauchst sie. Du wirst scheitern, falls du versuchst, ohne deine Verbündeten an deiner Seite Savelle gegenüberzutreten.«
Schwindel überfiel Ryker, während die Peridun in seinem Kopf sprach. Er wusste, dass sie Recht hatte. Das machte es nicht einfacher, es anzunehmen. Ungeachtet von allem anderen würde er alles in seiner Macht tun, um sicherzugehen, dass sie sicher waren, wenn die Zeit kam. Fürs Erste mussten sie einen Dunklen Fae finden und eliminieren. Und er konnte es nicht erwarten.