Kitabı oku: «Mystischer Krieger», sayfa 6
Kapitel 6
Zu beobachten, wie die Uhr langsam tickte, brachte Jace um. Sie konnten erst bei Einbruch der Nacht gehen, angesichts dessen, dass Zander und Bhric sich ihm anschlossen. Er musste das Heilmittel für Cailyn holen, aber stattdessen war er im Kriegszimmer und diskutierte mit Kyran über Jessie, die sich in etwas Unbekanntes verwandelte.
Seine Fäuste ballten sich an seinen Seiten und Zorn raste durch seine Adern. Jace würde gleich die Scheiße aus Kyran prügeln. Der Bastard war mit seinen Huren draußen gewesen, als sie ihn brauchten, und jetzt wollte er die Entscheidung ändern, die ihre Gruppe ohne ihn getroffen hatte.
Jessie hatte Fänge und es verlangte sie nach Blut, aber hatte noch immer Appetit auf Nahrung. Es war unklar, ob sie letzten Endes lediglich von Blut leben würde wie Skirm. Die größte Erleichterung für Jace war, dass sie keine hirnlose Drohne war und nicht vom Erzdämon angetrieben zu sein schien, der sie verwandelt hat. Ihre Bisswunde war blau geworden anstatt dem typischen Schwarz und ihr Blut blieb rot im Gegensatz zum giftigen Schwarz.
Am erstaunlichsten für Jace war, dass ihre Gehirnströme über alle Erwartungen hinaus verstärkt waren, was irgendjemand erwartet hatte. Jace und die Wissenschaftler waren aufgeregt mehr über das zu erfahren, zu was sie wurde, aber Kyran bestand darauf, dass sie das arme Mädchen umbrachten.
Jace stakste aus dem Kriegszimmer, als seine Geduld sein Limit erreichte. In Gedanken verloren hielt er auf dem Marmorfußboden am Eingang inne. Die Vordertüren ragten mit ihren komplizierten keltischen Symbolen vor ihm auf.
Sie waren seine liebste Besonderheit der Villa, die er seit über einem Jahrhundert Zuhause nannte. Er identifizierte sich stark mit dem indianischen Erbe seiner Mutter, aber die Tür brachte ihm immer seinem Vater und dem schottischen Teil seines Erbes näher.
Er, zusammen mit Zander und den anderen Dark Warrior, haben das Haus Stück für Stück aufgebaut. Es war Zanders Schwester, Breslin, welche die Idee hatte, dass der Eingang zum Heim ein Symbol des Erbes sein sollte, das sie alle teilten, das sie trotz ihrer Unterschiede verband. Die gewaltigen gut dreieinhalb Meter hohen Türen brauchten viele Wochen, um sie zu schnitzen, und enthielten das Blut jedes Kriegers. Jace und Gerrick benutzten dieses vereinte Blut, um mächtige Abschirmungs- und Glamour-Zauber über das Gebäude und umgebende Grundstück zu wirken, was letztendlich den stärksten Schutz des Reichs bot.
Gedanken an Schutz ließen ihn sich wundern, ob es einen Weg gab, um die Frauen des Reichs in Sicherheit zu halten. Zu hören, dass die Erzdämonen auf Frauen abzielten, war ein Schlag gewesen und der Gedanke, dass sie einen Weg hatten, um festzustellen, ob oder ob sie nicht Schicksalsgefährtinnen waren, war beängstigend.
Jace betrat die Bibliothek und sah Gerrick und Evzen, die tief in einer Unterhaltung waren. Gerrick zu sehen ließ ihn erkennen, dass die steigenden Spannungen und Gemüter im Haus den mürrischsten Krieger im Vergleich zu den anderen angenehm scheinen ließen. Gerrick trug seine Bitterkeit so offen wie die Narbe, die sein Gesicht verunstaltete, aber seit dem Unfall, in den Cailyn und Jessie verwickelt waren, war er der Einzige, der es schaffte seine Negativität beiseitezuschieben. Er war fokussiert und bereit zu helfen. Jace hatte vor kurzem erfahren, dass der Verlust von Gerricks Schicksalsgefährtin ihn dazu trieb, zu gewährleisten, dass niemand so litt, wie er es hatte, und er schätzte es, dass er den eindrucksvollen Krieger im Rücken hatte.
Jace klatschte Gerrick auf die Schulter, während er den Raum zu Evzen durchquerte. »Sir«, Jace verbeugte seinen Kopf in Ehrerbietung zu Evzen, »du wolltest mich sehen, bevor wir gehen?«
Evzen neigte anerkennend seinen Kopf. »Ja. Setz dich«, sagte er, deutete auf die Ledersofas in der Nähe.
Jace setzte sich neben Gerrick und bedachte seinen Cousin und deren Rollen im Reich. Er war an der Reihe gewesen der Gildenmeister zu werden, bis er von Angelica entführt wurde. Während seiner Gefangenschaft beanspruchte der Große Krieg Jaces Eltern und so fiel die Stelle der nächsten Person in deren Familienlinie zu – Evzen. Anfänglich war er wütend wegen allem, das Lady Angelica ihm weggenommen hatte. Nun war er froh, dass Evzen diese Rolle innehatte, da er einer der mächtigsten Zauberer geworden war, den das Reich je gekannt hatte.
Jaces aufgewühlte Gedanken wandten sich auf die vorliegende Angelegenheit, während er die Regale absuchte, nach einen Buch suchte, das vielleicht helfen könnte. Es gab alles von der Geschichte der Walküre über Bücher der Zaubersprüche und Banne der Hexerei zu Registern, die diverse Dämonen dokumentierten, auf die während des Verlaufs des Kriegs gestoßen wurde.
»Ich wollte dich mit allen Informationen versorgen, die ich über Ms. Laveau habe«, sagte Evzen, während er sich gegenüber von ihm setzte.
»Marie ist eine gerissene, gefährliche und rätselhafte Frau. Und paranoid wie der Teufel. Als Voodoo Königin hat sie viele Feinde. Man sagt, dass sie sich verschiedene Folianten verschafft hat, die Zaubersprüche und Zaubertränke für viele unterschiedliche Spezies beinhalten, und so ist sie in der Lage ihre Tinkturen zu entwickeln und zu verkaufen. Niemand, besonders nicht die Fae, ist glücklich, dass sie gelernt hat, wie man ihren Zaubern entgegenwirkt. Unnötig zu erwähnen, dass sie alles, was ihr zur Verfügung steht, nutzt, um sich zu verstecken und zu beschützen. Der Gott Kalfu ist launenhaft und man kann garantieren, dass er als ihr Vater zu ihrem Arsenal beigetragen hat. Du musst auch wissen, dass du nicht in der Lage sein wirst dich ihr zu nähern, ohne mit einer ihrer Mambos klarkommen zu müssen. Sie sind ihre Torwächter. Gerüchten zufolge lebt sie tief in den Sümpfen, aber niemand weiß es sicher. Wo auch immer sie lebt, es wird unter einem Glamour stehen und durch diverse Schichten von Magie und Kreaturen geschützt sein«, erklärte Evzen.
Nur ein durchschnittlicher Tag im Leben eines Dark Warrior, dachte Jace ironisch. Er wusste, dass Marie mächtig war, aber nicht, dass sie die Tochter eines Gottes war. »Mit Magie können wir umgehen, aber von welcher Art von Kreaturen sprechen wir?«, fragte Jace.
»Sei dir nicht so sicher, wegen eurer Fähigkeiten gegen ihre Zaubersprüche. Obwohl sie keine schwarze Magie benutzt, kombiniert sie doch helle und dunkle Mächte, und diese Kombination wird euch sicherlich herausfordern. Du und Gerrick müsst eure Energie bündeln und jede Ressource nutzen, die euch zur Verfügung steht«, legte Evzen dar.
»Das wird kein Problem sein. Wir haben unsere Energien seit Jahrhunderten verbunden, aber wir werden unseren ganzen Fokus benötigen, um erfolgreich zu sein«, erwiderte Gerrick.
Er hatte Recht. Jace musste mit dem Kopf bei der Sache bleiben. Seit er Cailyn gerettet hatte, war sein Verstand mit ihr beschäftigt gewesen, und er musste in Bestform sein, wenn sie Erfolg haben wollten.
Instinktiv fuhr Jaces Finger den Mond und Nachtfalken nach, die in seinen silbernen Armreif graviert waren. Sein Vater hatte ihm den Cuff de Draiocht geschenkt, als er seine Stripling-Jahre hinter sich gebracht hatte, und seine Worte kamen ihm in den Sinn. Sein Vater hatte ihm gesagt, dass der Reif nicht entfernt werden konnte, sobald er einmal um sein Handgelenk gelegt war, und dass er Jace mit immenser Macht versorgte. Wenn Jace auf neue oder stressige Situationen traf, war alles, was er tun musste, den Armreif zu berühren und auf das zugreifen, was unter der Oberfläche wartete. Unglücklicherweise war er, als er in Angelicas Kerker angekettet war, nicht in der Lage gewesen auf seine Macht zuzugreifen. Er betete, dass er ihn jetzt nicht im Stich ließ.
»Lass uns Zander und Bhric holen und aufbrechen«, sagte Jace zu Gerrick. Er war bereit loszuziehen.
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* * *
»Scheiße, Nikko«, fluchte Jace das Ratsmitglied an, das das Flugzeug flog, »kannst du in größerer Höhe fliegen, verfickt nochmal?«, bellte Jace, als sie auf ein weiteres Loch aus Turbulenzen stießen und seine Übelkeit wieder aufwogte.
Sich an den kurzen Kuss mit Cailyn zu erinnern war auch nicht hilfreich. Es kam ihm in den Sinn, dass es ihm nach einem Zusammentreffen mit einer Frau noch nie so lange schlecht war. Andererseits war er noch nie so erregt gewesen, wie er es beim geringsten Gedanken an sie wurde. Es half nicht, dass ihn alle fünf Sekunden Bilder von ihr, nackt und ausgestreckt auf seinem Bett, plagten.
»Arbeite daran, Jace. Hey, kann mir jemand eins von diesen Sandwiches und ein Getränk geben?«, brüllte Nikko aus dem Cockpit.
Nikko war einer der ausgewogensten Männern, die Jace kannte, weshalb er derjenige war, der am besten dazu geeignet war, neue Dark Warrior zu trainieren.
»Aye, aber alles, was du kriegst, is’ eine Coke, weil du einen Scheißjob dabei geleistet hast, die Bar aufzufüllen. Was ist los damit? Du wusstest, wir würden einige Stunden lang im Flugzeug sein«, motzte Bhric, während er sich auf den blassen Ledersitzen zurücklehnte.
»Fick dich, Säufer. Mach es nächstes Mal selbst«, neckte Nikko.
Jace würde seinen letzten Dollar darauf verwetten, dass Zander Nikko gesagt hat, dass er den ganzen Alkohol aus dem Flugzeug entfernen sollte, wenn man Bhrics Neigung bedachte sich zu viel einzuverleiben. In der Hoffnung seinen Magen zu beruhigen, stand Jace auf und steuerte auf den Kühlschrank zu und schnappte sich eine Limo.
»Das werde ich. Und wenn ich das tue, bringe ich mit dem Stoff auch ein paar Mädels mit. Warum haben wir dort hinten überhaupt ein Bett, wenn ich keine willige Nymphe in die Federn hämmern kann?«, schoss Bhric zurück.
Jace schnappte ebenfalls ein Sandwich, reichte es dann Nikko, bevor er sich wieder hinsetzte. Da er nicht in der Lage war zu entspannen, kreuzte er seinen Springerstiefel über sein Knie und nahm ihn wieder herunter, zog an einem losen Faden an seinen ausgewaschenen Bluejeans. Schweiß tropfte an seiner Wirbelsäule herunter und sein Herz raste, als Bilder von ihm, wie er von diesem Bett mit Cailyn Gebrauch machte, seine überaktive Vorstellungskraft füllten. Er wollte Bhric dafür ins Gesicht schlagen, dass er die Vorstellung in seinen Kopf gelegt hatte. Er gab fälschlicherweise dem Mann die Schuld, aber es war ihm scheißegal.
Da er eine Ablenkung brauchte, ging er in seinem Kopf Vorbereitungen durch. »Wer trifft uns, wenn wir landen?«, fragte er Zander.
Zander aß sein Essen auf und warf den Abfall in einen Eimer in der Ecke. »Aison und Luke werden uns in Lakefront treffen und uns zurück nach Les Augres Manor bringen.«
Jace lächelte bei der Erwähnung des Geländes der New Orleans Dark Warrior. Er war seit mindestens einem Jahrhundert nicht mehr dort gewesen.
»Ich sage, wir gehen geradewegs zu den Voodoo-Geschäften, die Micah recherchiert hat, nicht zur Villa«, schlug Gerrick vor.
Jace schätzte es, wie fokussiert Gerrick auf Missionen war. Der Krieger war der Inbegriff schonungsloser Konzentration und Entschlossenheit.
Jace wollte dies erledigt haben und zurück zu Cailyn kommen. Merkwürdig genug, vermisste er sie bereits. Ihren Duft … ihren Körper. Er wollte mehr von Cailyn. Den Kuss, den er gestohlen hat, war ein Anheizer. Er wollte mit seinen Lippen und seiner Zunge über ihren Mund zu ihrem Hals und weiter nach unten zu ihren Brüsten fahren und dann noch weiter nach unten zu ihrem Geschlecht.
Er stellte sich ihren Kopf zurückgeworfen vor, wobei ihre Augen zugeschraubt waren, während ihr Körper sich durch ihre Erlösung vom Bett bog. Würde sie seinen Namen herausschreien? Sie würde ein Anblick sein, wenn er sie unter sich brachte. Sein Schwanz wurde hart, was mehr Übelkeit brachte, ihn daran erinnerte, warum diese kleine Fantasie dazu bestimmt war, nur genau das zu bleiben … eine Fantasie. Aber er wollte dennoch mehr als alles andere dieses erotische Traumbild genießen.
Er war nie verbitterter oder wütender wegen Lady Angelicas Folter gewesen. Zum millionsten Mal zog er es in Betracht auf Lady Angelica Jagd zu machen und sie in winzige Stücke zu reißen. Er wusste, dass er das nicht würde, und hasste es, dass er nicht verstand, was ihn aufhielt.
Nachdem Zander ihn vor sechs Jahrhunderten gerettet hat, hatte er vor seine Rache für ihre Folter zu üben, die er durch ihre Hände erlitten hatte. Unzählige Male umriss er seine Strategie, aber etwas hielt ihn jedes Mal auf, als er versuchte zu handeln. Er hinterfragte, ob Magie im Spiel war, aber er tat den Gedanken ab, weil er nichts entdecken konnte. Letztlich hatte er die Vergangenheit hinter sich gelassen und sich auf die Gegenwart konzentriert.
»Ich stimme Gerrick zu. Wir haben die Namen von ein paar Voodoo-Geschäften. Ich sage, wir schieben das nicht auf und fangen dort an, sobald wir landen. Es wird etwas Zeit brauchen eine authentische Mambo zu finden, und sie zu überzeugen Maries Standort preiszugeben«, schlug Jace vor, während er ruhelos auf seinem Platz herumrutschte.
»Klingt gut, aber ich werde Aison anrufen und sicherstellen, dass er Stoff und Beignets zum Flughafen bringt. Und dass er für später ein oder zwei Mädels aufreiht«, sagte Bhric zwischen Bissen von seinem Sandwich. »Ich für meinen Teil muss betrunken und dann besprungen werden.«
»Alter, warum bist du immer schwanzgesteuert?«, spottete Gerrick.
»Weil mich mein Schwanz gewöhnlich steuert … geradewegs nach Annwyn«, sagte Bhric glucksend, während sich ein großes Lächeln über seinem Gesicht ausbreitete.
Jace verdrehte bei Bhrics sprödem Sinn für Humor seine Augen. Das würde ein langer Trip werden.
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* * *
»Teufel nein! Du wirst nicht gehen«, bestand Orlando. »Du hast gehört, was Zander gesagt hat.«
Elsie warf verzweifelt ihre Hände hoch. Sie war nicht länger hilflos. Sie war eine starke Vampirin und sie hatte eine Freundin, mit der sie sprechen musste.
»Ich werde gehen, Orlando. Zander kann nicht alles diktieren, was ich tue. Ich kann mich selbst schützen. Ich habe Skirm umgebracht, bevor ihr Kerle angekommen seid, und jetzt bin ich eine mächtige Vampirin. Du weißt, dass ich ernsthaft in den Hintern treten kann. Das ist mir wichtig. Ich muss diejenige sein, die ihr von den Gefahren für SOVA erzählt. Sie und die anderen sind mir wichtig, mehr als du weißt. Außerdem wird sie wahrscheinlich eher auf mich hören«, sagte Elsie, während sie hinter das Lenkrad von Rhys’ Denali stieg.
Sie schrie kurz auf, als Rhys sie hochhob und auf den Beifahrersitz warf.
»Anders als O verstehe ich, dass du gehen wirst, aber ich fahre, süßer Hintern. So läuft das bei mir«, schnurrte Rhys, wobei Anspielung aus jedem Wort tropfte.
Es war für Elsie einfach die Andeutungen des Cambions zu ignorieren, denn beinahe jeder Kommentar, den er machte, war sexueller Natur. So war er einfach.
Sie rollte mit ihren Augen. »Du bist so ein Chauvinist, aber danke. Ich wollte nicht allein gehen«, erwiderte Elsie.
»Du bist die sturste Frau, die ich jemals getroffen habe«, murrte Orlando, während er auf den Rücksitz sprang. »Ich bin gerade wieder in Zanders Gunst gekommen. Er wird mich umbringen oder unverzichtbare Körperteile entfernen. Ich mag meine Körperteile, wo sie sind, vielen Dank auch.«
Sie blickte nach hinten und lachte, als sie die Grimasse bemerkte, während Orlando beschützerisch seine Leiste umfing.
»Keine Sorge, ich werde sicherstellen, dass sie bleiben, wo sie sind«, versprach sie.
Das benachbarte Garagentor öffnete sich plötzlich und Kyran fuhr hinein. Mist, sie wollte weg sein, bevor er zurückkehrte. Er würde nicht zögern sie in Ketten zu legen, um sie im Haus zu behalten. Sie kaute auf ihrer Lippe, als er zu ihnen herüberschritt und an ihr Fenster klopfte.
»Also, wo gehen wir hin?«, fragte Kyran und begegnete Elsies Blick.
»Ich werde mich mit Mackendra von SOVA treffen –«
Orlando schnitt ihr das Wort ab. »Sie besteht darauf, das Gelände zu verlassen.«
Elsie ignorierte ihn und sprach weiter: »So dass ich sie über den Tod ihrer Freundin informieren und sie vor der Gefahr und der Einbeziehung der Polizei warnen kann –«
Orlandos Stimme erhob sich über ihre, versuchte ihre Worte zu übertönen, während er fortfuhr: »Sie lässt sich nichts sagen oder mich und Santiago uns darum kümmern.«
Erneut ignorierte sie Orlando. »Und sie kommen mit, um mich zu beschützen. Willst du dich uns anschließen?«, beendete sie, da sie schätzte, dass sie bei Kyran nicht gewinnen würde, wenn man das Beschützerverhalten ihres Schwagers bedachte. Außerdem konnte es nicht schaden mehr Krieger bei sich zu haben.
Rhys lachte bei Orlandos Stöhnen, als Kyran nickte und schweigend auf den Rücksitz kletterte. Die Luft wurde in der Stille des Fahrzeugs dicker, als sie aus dem Gelände ausfuhren. Die drei massigen Männer nahmen allen Freiraum im Fahrzeug ein. Elsie fühlte sich klaustrophobisch, da sie sie umringten, und ließ ihr Fenster herunter, ließ frische Luft hinein.
Kyran brach schließlich das Schweigen, während sie durch die Stadt fuhren. »Also, was is’ der Plan?«
»Ich treffe mich in der Mall mit meiner Freundin Mackendra. Sie ist die Anführerin von SOVA, also müsst ihr Jungs eure Waffen verstecken. Und seid nicht so einschüchternd. Diese Frau ist eine Soldatin und ihr wird nichts entgehen. Freundin oder nicht, sie wird sprunghaft sein, falls sie etwas vermutet. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich eine Vampirin bin, und ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist ihr das jetzt sofort zu sagen. Sie jagt Skirm seit vielen Jahren und würde wahrscheinlich einen Dolch in meine Brust stoßen, wenn sie es wüsste«, erklärte Elsie.
»Klingt wie mein Date von Samstagnacht«, witzelte Rhys.
»Sei vorsichtig mit deinen Emotionen, Elsie. Der Vampirismus ist neu für dich und deine Kontrolle ist bestenfalls so lala. Deine Fänge neigen dazu, herabzusinken, und deine Augen glühen, wenn du aufgebracht bist«, warnte Orlando, als sie dicht an dem geschäftigen Platz parkten.
»Okay«, hauchte sie, als sie aus dem Auto kletterte.
Kontrolle, sagte sie zu sich selbst. Sich das im Kopf zu behalten würde eine Herausforderung werden. Sie würde jedoch keinen Rückzieher machen. Sie betrachtete diese Frau als ihre Freundin. Immerhin hatte Mack ihr durch die härteste Periode ihres Lebens geholfen, nachdem Dalton umgebracht wurde.
Elsie entdeckte Mackendra leicht. Ihr kurzes, stacheliges schwarzes Haar und der Tattoo-Sleeve stachen aus der Menge heraus. Sie grinste vor sich hin, als sie das pinke T-Shirt las, das sich über Mackendras üppigen Busen spannte. Die Frau war eine Aktivistin bis ins Mark, stellte ein Top zur Schau, auf dem »Lasst eure Boobies checken, Bitches« stand, mit zwei rosa Schleifen als die Os in Boobies. Die Botschaft war klar und kam auf den Punkt, so wie die Trägerin. Elsie wollte ein Shirt für sich.
»Hey, danke, dass du mich mit mir triffst«, rief sie aus, als sie sich näherten. Sie umarmte Mackendra und hielt sie einen Moment lang eng an sich. Sie vermisste ihre Freundin. »Ich liebe dein Shirt.«
Mackendra schaute nach unten und begegnete dann mit einem kleinen Lächeln ihrem Blick. »Ich trage es zu Ehren meiner Tante. Eine von acht Frauen sind von Brustkrebs betroffen und wir müssen die Botschaft nach außen tragen. Es ist viel zu lange her, El. Was ist mit dir passiert? Und wer sind deine neuen Freunde?« Mackendra beäugte die Typen argwöhnisch, verweilte einige Momente auf Kyran.
Elsie bemerkte die Gegensätzlichkeit zwischen Kyran und Rhys. Kyran stand starr da, mit seinen Armen über seiner Brust verschränkt, während Rhys mit ein paar Frauen zu ihrer Linken flirtete. Rhys war keine Überraschung, aber etwas war mit Kyran los. Seine Anspannung war greifbar. Sie hatte keine Zeit das aufzuspüren und konzentrierte sich auf Mack.
»Es tut mir leid, dass ich nicht früher angerufen habe. Mein Leben hat eine unerwartete, aber wundervolle Wendung genommen«, sagte Elsie, wandte sich den Kerlen zu. »Das ist Detective Orlando Trovatelli. Er ist einer der Detectives, der im Mordfall meines ersten Ehemanns ermittelt hat.«
Mackendras Blick schnappte zu Elsie, dann Orlando, und kehrte zu Kyran zurück, dessen Augen das Gesicht der Frau noch verlassen mussten.
»Du sagtest erster Ehemann. Bedeutet das, dass du wieder geheiratet hast?«, fragte Mack offensichtlich schockiert. Elsie war nicht überrascht, dass ihre Freundin sich auf diese kleine Tatsache ausgerichtet hatte.
Schuld überfiel sie. Sie waren gute Freundinnen und sie hatte Mack nicht zu ihrer Verpaarungszeremonie eingeladen. Aber das konnte sie nicht. Mack würde ausflippen, wenn sie wüsste, dass Elsie einen Vampir zum Gefährten hatte.
»Ja, das habe ich und ich will dir alles darüber erzählen, aber das ist eine Geschichte für ein andermal. Orlando und ich sind aus einem unangenehmeren Grund hier, fürchte ich«, gab Elsie zu.
Orlando trat vor und streckte seine Hand aus. »Nett Sie kennenzulernen, Ms. Callaghan.«
Nach einem kurzen Zögern schüttelte Mackendra Orlandos ausgestreckte Hand. »Ich bin nicht sicher, ob es nett ist oder nicht. Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
Elsie vermisste Macks direkte und spröde Persönlichkeit. Bei ihr bekam man, was man sah.
»Ms. Callaghan, ich wollte Sie wegen eines Mitglieds Ihrer Organisation befragen. Elsie hat mir erzählt, dass Sie die Bürgerwehrgruppe SOVA gegründet haben. Ich bin sicher, dass Sie sich bewusst sind, dass es einen Ausbruch an unerklärlichen Morden in der Stadt gab. Nun ja, wir haben ein Opfer gefunden, dass eine SOVA-Jacke trug«, bot Orlando.
»O Gott, nein. Wer?« Mackendras Stimme brach.
»Das ist das Problem. Wir sind nicht sicher. Sie war weiß mit dunkelbraunem schulterlangem Haar, ungefähr eins siebenundsechzig, und um die sechzig Kilo. Das ist alles, was wir an diesem Punkt haben«, antwortete Orlando behutsam.
»Ich dachte, es könnte vielleicht Ellen sein«, schlug Elsie vor.
Mack blickte zu Elsie und wandte sich dann wieder Kyran zu, der Mack angestrengt anstarrte.
»Könnte sein. Ich habe seit ein paar Tagen nichts von ihr gehört, aber es gibt einige Frauen in meiner Organisation, auf die diese Beschreibung passen könnte. Könnt ihr mir mehr sagen?«, fragte Mackendra, verschränkte ihre Arme über ihrer Brust, was ihre Brüste gegen das enge T-Shirt schob.
Elsie hörte, wie Kyran einen Atemzug einsaugte, bevor er davonschoss. Sie war nicht sicher, was mit ihm los war, aber wünschte sich, dass er sich zusammenreißen würde. Er erregte Aufmerksamkeit.
»Was zum Teufel ist sein Problem? Und wie hat er sich so schnell bewegt?«, verlangte Mackendra.
Elsie wollte die Scheiße aus Kyran prügeln. Auf keinen Fall würde Mack seine blitzschnellen Bewegungen entgehen. Kyran ging ein riesiges Risiko damit ein, seine übernatürliche Geschwindigkeit zu zeigen.
»Ich habe keine Ahnung. Es ist schon an guten Tagen schwer ihn zu verstehen. Wir sind hier, weil meine neuen Freunde sich so sehr um die Opfer dieser bösen Kreaturen sorgen wie wir. Sie kämpfen schon weitaus länger gegen sie als sogar du. Ich habe den Kampf auch noch nicht aufgegeben und habe mit ihnen gearbeitet. Wir wollen dabei helfen, euch Leute in Sicherheit zu halten. Es hat Berichte gegeben, dass die Zahlen an verschwundenen Frauen gestiegen sind. Nachdem sie dieses neueste Opfer gefunden haben, untersucht die Polizei jetzt SOVA und will eure Patrouillen stoppen«, erklärte Elsie.
»Ich kann nicht glauben, dass du uns für irgendeinen Kerl verlassen hast. Ich habe dich nie für eine dieser Frauen gehalten«, sagte Mack, während sie sich umschaute, wahrscheinlich nach Kyran suchte.
Die Frau ließ nie etwas auf sich beruhen. Es gab Elsie Zeit ihre Nerven zu beruhigen, bevor ihr vampirisches Naturelle entschlüpfte. Mack ihre Fänge oder glühenden Augen zu zeigen, würde ihr einen Dolch im Herz einbringen.
»Das ist nicht fair, Mack. Ich habe die Sache nie verlassen. Ich habe weit mehr getan, als du weißt«, protestierte Elsie.
»Also, haben Sie irgendetwas anderes, das Sie mir sagen können?«, fragte Mackendra Orlando, ignorierte sie völlig.
»Sie hatte eine Bissspur an der linken Seite ihres Halses und eine Taube auf ihrem rechten Handgelenk tätowiert. Sie sind zu harsch mit Elsie, ganz zu schweigen davon, dass Sie Ihre Mitglieder falsch informiert haben. Vampire existieren, aber was Sie und Ihre Freunde angegriffen hat, waren keine Vampire. Sie werden Skirm genannt und sind Lakaien, die von Erzdämonen geschaffen wurden. Nun, was können Sie mir über Ihre Freundin sagen? Ich würde gerne ihre Familie benachrichtigen«, erwiderte Orlando.
»Ich weiß bei dem allen nicht einmal, wo ich anfangen soll. Sagen Sie, dass Vampire real, aber nicht böse sind? Ich kenne das Böse. Das Böse hat mir und so vielen anderen das angetan«, spie Mack aus, während sie den Kragen ihres Shirts wegzog, um ihre Narben zu enthüllen. »Und du hattest Recht, Elsie, es war Ellen. Ich werde es ihrer Familie sagen«, bestand Mack und Elsie bemerkte das Gewicht, das Mack trug.
Elsie hoffte, dass ihre Freundschaft nicht ruiniert war. Während Orlando den Unterschied zwischen Vampiren und Skirm klarstellte und sie darüber sprachen, wie die zwei Gruppen zusammenarbeiten konnten, schaute sich Elsie nach Kyran um. Er war sicherlich nicht gegangen. Wo zur Hölle war er? Rhys flirtete noch immer fröhlich mit den Menschen, vollkommen sorglos. Schließlich sah Elsie, dass Kyran vor dem Brunnen auf und ab ging.
Er hatte offensichtlich mit etwas zu kämpfen. Ihre Augen verschränkten sich quer über dem Platz und er schüttelte seinen Kopf, verschwand dann. Elsie wollte ihn dafür erdrosseln, dass er in der Gegenwart so vieler Menschen zerstäubte. Elsie sah ihn fünfzehn Meter entfernt wieder auftauchen. Er schaute einmal mehr Mackendra an und rannte los. Sie schaute hinüber zu Rhys, der die Flittchen stehenlassen hat und schockiert den Mund aufriss. Das Letzte, das sie brauchten, wenn Zander aus der Stadt war, war Kyran, der aus der Haut fuhr.
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