Kitabı oku: «Die Welt der 33 Planeten»
Inhalt
Impressum 3
VORWORT 4
Danksagung 5
Der Weltensucher 4 - Die Welt der 33 Planeten 7
1. BUCH DIE WELT DER SIEBEN HINDERNISSE 7
1. KAPITEL 7
2. KAPITEL 8
3. KAPITEL 10
4. KAPITEL 14
5. KAPITEL 19
6. KAPITEL 23
7. KAPITEL 25
8. KAPITEL 29
9. KAPITEL 33
10. KAPITEL 36
DER WELTENSUCHER 4 41
2. BUCH DIE 12 KLEINEN MysterienWELTEN oder Prüfung und Verwandlung 41
Vorwort 41
Inhaltsangabe 42
Band 2 44
Die Welt der 12 kleinen Mysterien oder Prüfung und Verwandlung 44
1. Kapitel 44
2. Kapitel 46
3. Kapitel 50
4. Kapitel 54
5. Kapitel 57
6. Kapitel 60
7. Kapitel 66
8. Kapitel 71
9. Kapitel 75
10. Kapitel 79
11. Kapitel 85
12. Kapitel 91
13. Kapitel 94
14. Kapitel 97
Weltensucher 4 100
3. Buch Die Welten der 14 Geheimnisse oder Rettung durch ewiges Wissen 100
Einleitung und Inhaltsangabe 100
1. Kapitel 101
2. Kapitel 103
3. Kapitel 109
4. Kapitel 112
5. Kapitel 119
6. Kapitel 122
7. Kapitel 127
8. Kapitel 132
9. Kapitel 137
10. Kapitel 143
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2021 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99107-618-6
ISBN e-book: 978-3-99107-619-3
Lektorat: V. Folie
Umschlag- und Innenabbildungen: Brigitta Frank-Weinelt
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
VORWORT
Als Grundlage für die vorliegende Erzählung diente das Buch „33 Stufen zur Weisheit“ von Christian Jacq. Es behandelt die Einweihungsriten der mittelalterlichen Baumeister am Beispiel der Botschaften der Kathedrale zu Metz und erschien 1981.
Die 36 Gemälde, die dazu entstanden, veranschaulichen diesen Weg und illustrieren die dazu entstandene fantastische Geschichte über den Sonnenmenschen.
Dieser bestand alle Abenteuer auf dem Weg der Initiation als Mittel zur Selbstfindung und Verwandlung.
Der beschriebene Wertekatalog gilt seit Jahrtausenden und bildet die Grundlage des Wissens zur Entstehung aller Weltwunder dieser Erde, erschaffen durch Menschengeist und Menschenhand.
Danksagung
Für das Entstehen dieses Buches sage ich allen meinen herzlichen Dank, die in besonderer Weise daran mitgearbeitet und mich durch Diskussionen, Gedankenspiele und Schilderungen ihrer Gefühle zum Gelesenen unterstützt haben.
Sabine mit ihrer Schwester Doris, Thamara, Heidi, Christoph und Andrea waren als kompetente Testleser und Zuhörer involviert. Eure Begeisterung für den Inhalt des Buches war mir immer ein besonderer Ansporn.
Lilly und Doris mussten mir oft bei der Arbeit am Computer und mit den Ausdrucken helfen, weil ich so altmodisch bin und den geschriebenen Inhalt lieber auf Papier lese und korrigiere.
Tom danke ich für den Anschluss des PCs an den Fernseher, was mir das Lesen durch die dadurch vergrößerten Buchstaben immens erleichterte, auch beim Schreiben.
Im Novum Verlag gebührt mein besonderer Dank der professionellen, stets freundlichen und kompetenten Betreuerin, Frau Monika Grandits, die mit unendlicher Geduld gesegnet scheint.
Die Arbeit des Lektorats lernte ich ebenfalls ganz besonders zu schätzen, denn durch die hervorragende Beratung von V. Folie kamen noch viel mehr Details zum Tragen und brachten den Text zum Blühen.
Bei der Beurteilung der entstandenen Farbtafeln im Bezug zum Inhalt danke ich ganz besonders meinen Künstlerkollegen, die mit ihren Kommentaren sehr hilfreich waren.
Alle, die hier genannt sind und noch einige andere Begleiter auf meinem Weg zum fertigen Werk, zeigten durch ihre Unterstützung ihr echtes Interesse und die Freude, die wir alle gemeinsam empfanden, wird diese außerordentliche Geschichte weiter tragen.
Der Weltensucher 4 - Die Welt der 33 Planeten
1. BUCH
DIE WELT DER SIEBEN HINDERNISSE
1. KAPITEL
Als Weltensucher und Entdecker neuer Galaxien bin ich im Auftrag der Erde auf einer Reise im Weltraum unterwegs. Und das schon sehr lange und seit Monaten ohne besondere Ereignisse!
Aber heute lief der Tag doch einmal völlig anders und sehr überraschend ab!
An Bord meiner Raumstation war gerade ein gehöriger Tumult ausgebrochen!
Es fiepte, blinkte, brummte und summte auf sämtlichen Computern, Schalttafeln, Bildschirmen und Manualen.
Alle Systeme spielten verrückt! Hektisch versuchte ich, die Ursache dafür zu finden und begann mit einem kompletten Systemcheck.
Dabei wurde mir immer wieder bestätigt, dass mein Raumschiff von einer fremden Energiequelle gestört wurde, die intensiv versuchte, mit mir Kontakt aufzunehmen!
Rein äußerlich war zunächst nichts erkennbar, was auf diese fremde Energie schließen ließ.
Also würde ich nachsehen müssen! Und zwar außen am Schiff, direkt im Weltraum.
Ich zog daher den Raumanzug für die Außenarbeiten an und glitt durch die Luftschleuse in den Orbit hinaus.
Entlang der Außenhaut der Rakete hangelte ich mich vorwärts und bemerkte eine lange, lange, leuchtende Schnur, die sich um das ganze Schiff gewickelt hatte.
Ähnlich der Laichschnüre von Kröten hingen winzig kleine Leuchtkörper zu Millionen seilartig aneinander und wanden sich funkelnd um die Station.
Sobald ich das Ding berührte, verspürte ich ein leichtes stromartiges Kribbeln, sogar durch den Anzug. Gleichzeitig empfing ich Gedanken wie Sprachsignale, die um Hilfe riefen?
Das wollte ich sofort klären und kehrte in meine Raumstation zurück.
Der eingeschaltete Sprachdecoder versuchte, Kontakt zu bekommen und schlussendlich hatte ich Erfolg.
Folgende Nachricht konnte ich entschlüsseln:
WIR SIND ARIADNE UND HABEN EIN PROBLEM
2. KAPITEL
Das war eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Diese Leuchtschnur war ein Alien und ich sollte diesem merkwürdigen Wesen helfen?
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf: Wie gefährlich ist das Ding? Wie soll man sich verständigen, wenn es keine Hilfsmittel gibt? Was passiert, wenn ich nichts tun kann und es aggressiv wird? Kann ich überhaupt etwas tun?
Vielleicht sollte ich doch erst einmal herausfinden, was los war, und warum ausgerechnet ich um Hilfe gebeten wurde?
Meine Antwort lautete daher:
WIE KANN ICH HELFEN?
Einige Zeit rührte sich gar nichts.
Nach etwa zwei Minuten erschien auf meinem großen Wandschirm endlich ein Bild!
Es zeigte eine Galaxie im Weltraum. Die darin schwebenden Planeten waren, ähnlich wie mein Raumschiff, von einem Gitter aus Schnüren überzogen, die aber nicht leuchteten und an manchen Stellen sogar gerissen waren.
Darunter stand in Leuchtschrift:
DIE WELT DER 33 PLANETEN.
Folgende Erklärung wurde gleichzeitig dazu übermittelt: Wir sind Ariadne. Unsere Schnüre sollen das Planetensystem verbinden, um den Energiefluss zu erhalten.
Aber das gesamte System zerfällt gerade! Weil der Verbindungsweg zum Planeten mit dem BLÜHENDEN BAUM an mehreren Stellen schwer beschädigt wurde, wollten wir die Leitung reparieren. Wir vergaßen aber die Reihenfolge, in der sie wiederhergestellt werden muss, um zu funktionieren.
Alle unsere Welten sind darüber in Streit geraten und können sich auf keine Strategie einigen. Meine Aufgabe war stets, den Anfang von allem zu finden. In unserem Streit liegt er beim Tempel des verdorrten Baumes. Hier darf aber nur jemand hinein, der völlig frei von den Versuchungen der Welt geworden ist. In unserer Gemeinschaft gibt es aber niemanden mehr, der diesen Hindernissen widerstanden hätte. Deshalb bitten wir dich um Hilfe.
3. KAPITEL
Das alles hörte sich mehr als verwirrend und schwierig an und ich zweifelte sehr, dass ich dafür der richtige Mensch sein könnte.
Andererseits konnte eine Abwechslung während der langen Zeit meiner Weltensuche auch nicht schaden. Neue Welten sollte ich ja im Auftrag meines Heimatplaneten Erde sowieso finden und hier bot sich doch eine besondere, wenn auch verzwickte Gelegenheit an. Also gab ich meine Zustimmung und wollte wissen, wie es jetzt weitergehen würde.
Ariadne seufzte erleichtert in millionenfachem Blinken und Glucksen hörbar auf.
„Zunächst musst du
„die sieben Planeten der Hindernisse“
besuchen und deren Vertreter überzeugen, dass du der richtige Auserwählte für diese Aufgabe bist!“, ließ sie mich wissen.
Weiters teilte sie mir mit, dass sie meine Raumstation sofort zum
Planeten der Treulosigkeit
bringen und dort landen lassen würde.
Auf ihm, wurde mir erklärt, würden alle gegebenen Versprechen, alle ausgehandelten und nicht eingehaltenen Verträge oder Verletzungen von Geheimnissen durch Verräter und auch das Wissen um unredlich erschlichene Ämter für alle Zeiten aufbewahrt. Damit konnten sie als Verfehlungen sichtbar gemacht und erhalten werden. Nur das Wasser des ewigen Lebens, das durch den Heiligen Baum genährt wird, konnte diese Treulosigkeiten und den Verrat an Aufgaben und Ämtern wieder auslöschen und dann mit neuem Leben erfüllen.
Als die Rakete zur Landung ansetzte, blickte ich erstaunt auf die Oberfläche des Planeten der Treulosigkeit. Überall lagen wie ausgespuckt riesengroße Worte, die sich zu undurchdringlichen Satzwäldern verbanden. Einige tropften ölig vor sich hin, andere schienen vor Schleim wie ein laufender Gletscher dahin zu gleiten. Sätze aus stählernen Lettern und riesige Wortkaskaden versperrten die Sicht. Dazwischen fand ich, nachdem ich ausgestiegen war, große Orden aus Blech, Metall und manchmal auch aus Gold und Edelsteinen haufenweise verstreut auf dem Boden liegen. Ebenso waren da Schreiben mit dubiosen Auszeichnungen, verliehenen Titeln und eine riesige Menge an Zeugnissen aller Art zu finden. Sie schienen achtlos weggeworfen, als hätten sie keine Gültigkeit mehr.
Meinen Weg suchte ich mit der Hilfe Ariadnes, deren leuchtendes Band aus Glitzerkugeln sich vor mir ausrollte und mich führte, sodass ich mich nicht im Wörterwald und dem Wust aus Sätzen verirren konnte.
Nur was genau war eigentlich mein Ziel?
Ein riesiger Berg aus Buchstaben, Worten und Sätzen türmte sich bald vor mir auf wie eine unendlich große Müllhalde und wurde zum unüberwindlichen Hindernis.
In der Luft lag ein unverständliches Dauergemurmel, das sich plötzlich zu einer Stimme verdichtete, die theatralisch rief: „Werke und Zeit sind nicht ewig! Nur der Geist, aus dem sie wurden, lebt weiter!“
Was sollte mir das nun wieder sagen? Und was sollte ich damit anfangen? In meinem Kopf stapelten sich lauter Fragezeichen, weil ich absolut nicht wusste, was damit gemeint war.
Daher sagte ich einfach in Richtung der Stimme: „Ich bin hier, weil Ariadne mich um Hilfe bat! Das will ich gerne tun, so gut ich eben kann! Mein Versprechen werde ich aber nur erfüllen, wenn ihr Unsichtbaren eure Probleme beim Namen nennt. Wenn ich aber nicht erkennen kann, wobei ihr Hilfe braucht, dann bleiben nur die Hindernisse übrig und damit werdet ihr dann leben und leider auch untergehen müssen.“

Wie durch Zauberhand öffnete sich ein Durchgang in dem Riesenberg aus Worten und gab mir den Blick frei auf einen wunderschönen Kelch aus Gold und Silber, verziert mit Edelsteinen.
Dieser war aber umgefallen und aus seinem Becher ergoss sich eine glänzende, hell strahlende Flüssigkeit. Sie rann über eine dicht beschriebene Pergamentrolle und durch die Feuchtigkeit begannen sich die darauf geschriebenen Worte aufzulösen. Der Anfang des Textes war noch gut erkennbar. Hier stand: „Ich gelobe, meine Aufgabe der Rettung der 33 Welten nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen und mit…“ Ab hier sahen alle Buchstaben schon sehr verschwommen aus. Ich begriff plötzlich, dass sich soeben ein wichtiges Dokument für meine Aufgabe in Luft aufzulösen begann!
„Dies ist der Kelch mit dem Trank der Unsterblichkeit! Die Prüfung der Wahrheit und Selbsterkenntnis wird deine Seele stärken, wenn du deinem Wort treu bleibst!“, ertönte die Stimme erneut.
Da zögerte ich nicht mehr lange! Ich sprang hinzu und stellte den Kelch wieder auf, sodass nichts mehr von der kostbaren Flüssigkeit auslaufen konnte. Und sie füllte sich auch sofort wieder bis zum Rand auf!
Und siehe da! Die bereits verlöscht geglaubten Worte wurden wieder sichtbar, das Pergament mit meinem Versprechen als Inhalt rollte sich auf und verschloss sich selbst mit einem roten Siegel, wie es früher die Könige auf ihre Schriftstücke aufdrückten. So bekam auch dieses Pergament Gültigkeit und wurde zu einem unauflöslichen Vertrag, weil ich es gerettet hatte.
Und dann? Dann schwebte diese Rolle mit meinem Namen darauf direkt in meine Hände!
Ariadne brach ihr atemloses Schweigen und gratulierte mir freudig, weil ich die Aufgabe auf dem Planeten der Treulosigkeit so hervorragend bestanden hatte. Indem ich die Auslöschung verhinderte und zu meinem gegebenen Versprechen stand, wurde ein Vertrag gültig, der mich zum Finder des richtigen Weges machte.
Und das ebenfalls mit einem Gitter aus Ariadnes Fäden überspannte Firmament über dem Planeten der Treulosigkeit begann, leicht flackernd und ganz zart, wieder zu leuchten.
4. KAPITEL
Noch immer völlig gefangen von den Vorkommnissen und in der Hand meine Pergamentrolle haltend, saß ich wieder in meinem Raumgleiter. Ich war mir der riesigen Verantwortung bewusst, die ich als alleiniger ‚Finder des richtigen Weges‘ übernommen hatte.
Jetzt mussten mir nur die Verantwortlichen der übrigen sechs Planeten der Hindernisse auch noch ihren Sanctus erteilen, damit ich ihnen allen helfen konnte.
Durch Ariadne wusste ich, dass die nächste Aufgabe schon auf mich wartete. Und sie würde kaum einfacher werden als die bereits gemeisterte.
Wir befanden und schon auf dem Weg zum
Planeten der Zerstörung!

Meine neuen Informationen lauteten:
Von den Planetenbewohnern vollbrachte Bau- oder Kunstwerke und sämtliche anderen kreativen Arbeiten in ihrer Welt wurden ständig von ihnen mutwillig zerstört oder ruiniert.
Dieser ungezügelte Zerstörungswille zeigte sich bei den Bewohnern seit dem unterbrochenen Kontakt zum Blühenden Baum besonders heftig. Durch ihre endlose, bösartige Kritiksucht erstickten sie jede Freude am Tun. Daraus entstand bei allen die Unfähigkeit, ihre Vorhaben durchzuhalten. Es kam, aus Angst, dafür verlacht zu werden, zur Verweigerung aller Veränderungen. Die daraus entstandene innere Leere und Mutlosigkeit brachte jeden dazu, sein wertvollstes Instrument, das ihm eigene Selbstbewusstsein, dem Zorngott Ira zu opfern. Ein tief verankertes Wissen um das Gute, Wahre und Schöne, das sich in der Seele aller Dinge, aller kreativen Werke spiegelt, wurde von diesem Anführer Ira systematisch geleugnet und jegliches kreatives Bewusstsein auf dem Altar des Zornes geopfert.
Einfach alles wurde zunichte gemacht, seit die endlose Geduld der Göttin Patientia erschöpft war. Diese hatte früher einmal die Kraft gehabt, den Herrscher der Welt der Zerstörung, Gott Ira, zu besänftigen.
Ohne die belebende Kraft der Früchte und des Duftes vom Lebensbaum siechte sie aber dahin und war bereits sterbenskrank.
Auch den zornkranken Bewohnern fehlte der Blühende Baum. Dieser besänftigte sie, sodass ihr Herrscher dann kaum noch Macht über sie hatte.
So zeigte sich mir die Situation, als ich auf dem Planeten der Zerstörung landete.
Was ich da sah, muss man sich erst einmal vorstellen können. Wir alle kennen die schrecklichen Bilder aus den Kriegsgebieten zur Genüge, aber welcher Anblick sich mir hier bot, schlug an Eindrücklichkeit alles, was ich bisher gesehen hatte. Totale Zerstörung!
Kein Stein war durch das Wüten der Bewohner und des Zornherrschers auf dem anderen geblieben. Alle noch Lebenden waren verzweifelt und zornig bis zum Äußersten. Das kleinste Fünkchen konnte eine Explosion von ungeheuren Dimensionen und der Stärke einer Atombombe auslösen.
Selbst Ariadnes Faden leuchtete blass vor Sorge darüber, was uns erwarten würde.
Ich überlegte mir, dass es das Beste wäre, nach Patientia, der Göttin der Geduld zu suchen.
Sie war vermutlich noch am ehesten imstande, mir einen vernünftigen Rat in diesem schrecklichen Chaos zu geben.
Ariadne rollte vorsichtig ihre Fadenkette aus und wies mir den Weg, wobei ich penibel darauf achtete, nichts falsch zu machen und möglichst niemandem zu begegnen. Keinesfalls sollte mich der grenzenlose Zorn der Bewohner treffen, für die ich bloß ein willkommenes neues Opfer wäre.
Mein Wegweiser Ariadne rollte unauffällig und zart leuchtend durch diese grauenhafte Welt der Zerstörung und des Zerfalls.
Immer weiter drangen wir in die Ruinen ein und der Weg führte tief unter die Oberfläche, in kellerartige Gewölbe und Krater. Je tiefer ich hinabstieg, desto weniger Chaos herrschte. Endlich erreichten wir eine hohe Mauer. Darin befand sich ein großes, verschlossenes Tor. Als Ariadnes Leuchtkugelschnur sich daran lehnte, öffnete es sich langsam und wir konnten eintreten.
Welch unglaublicher und gegensätzlicher Anblick mich hier erwartete, ist kaum zu schildern. Eine Landschaft von absoluter Schönheit, Ordnung und Ruhe tat sich auf. Pflanzen, Gebäude, Gärten, Skulpturen und Wandreliefs oder auch Bilder voller Anmut und Perfektion reihten sich aneinander, so weit meine Augen sehen konnten.
Ariadne rollte sich erschöpft wie eine Schlange ein und meinte müde: „Von nun an bist du auf dich allein gestellt!“
In dieser wunderbaren Welt hatte ich ohnehin nur geringe Bedenken und marschierte getrost weiter, weil ich in der Ferne eine Art Vergnügungspark erkannte. Da wollte ich fragen, ob mir jemand den Weg zu Patientia zeigen könnte. Auf einem Rollband als Gehweg gelangte ich auch in kürzester Zeit durch das herrliche Tal bis zu besagtem Park.
Vorbei an noch nie gesehenen Attraktionen führte der Weg bis zu einem beeindruckenden Zirkuszelt. Ein kleiner Roboter begrüßte mich mit metallischer Stimme und brachte mich ohne Umschweife zum Mittelpunkt des Zeltes, das sich wie von Zauberhand in einen Saal verwandelte.
Auf einem herrlichen, handgeschnitzten und vergoldeten Thron saß eine kostbar gekleidete Dame, die sehr zerbrechlich wirkte. Zu ihren Füßen lagen Löwen, Tiger und Jaguare und schnurrten zufrieden.
Der Roboter verkündete mir, dass die Herrin Patientia sehr erfreut über mein Erscheinen sei und ich ihr mein Anliegen vortragen solle. Ohne Umschweife kam ich zur Sache, weil ich die zarte Dame nicht noch mehr strapazieren wollte.
Ich sagte daher: „Wie Euch ja sicherlich bekannt ist, haben die Welten den Kontakt zum Planeten des Blühenden Baumes verloren. Mittlerweile geht alles drunter und drüber und gerade euer eigener Planet steht vor der kompletten Verwüstung. Mir wurde die Aufgabe des Finders des richtigen Weges übertragen. In dieser Funktion ersuche ich Euch um Rat. Weil ich von allen sieben Planeten der Hindernisse die Erlaubnis brauche, dass ich für die Reparatur der Neuronalen Verbindung zwischen den Planeten sorgen darf, möchte ich den Herren des Zorns auch umstimmen. Nur wie ich das erreichen soll, weiß ich noch nicht. Dazu brauche ich Eure Hilfe.“
Müde, aber hoffnungsvoll sah sie mich an. Leise meinte sie: „Die entfesselte Wut ist immer ihr eigener Feind! Sie tötet sich selbst durch ihre Raserei. Sie kann niemals eine Lösung anbieten und stirbt durch ihre eigenen Waffen! Wenn du die Last unserer Welt tragen willst, dann hilf mir, einen Spiegel zu errichten. Dieser muss genau in dem Augenblick das Bild von Ira einfangen, wenn er auf dem Höhepunkt seiner Wut sein wird. Bei seinem erbärmlichen Anblick wird er sich hassen, weil er seine Hilflosigkeit erkennen kann. Er weiß ja keine andere Taktik als die Vernebelung der Wahrheit durch Zerstörung und Terror! Die Scham darüber, dass alle seine große Schwäche erkennen können, wird ihn veranlassen, sich für lange Zeit zu verstecken. Die Erlaubnis für dein eigentliches Vorhaben aber bekommst du von mir zum Dank für den schweren Weg, den du für uns alle gehen wirst.“
Von nun an ging alles sehr schnell!
Mit Hilfe des Roboters gelangten wir unbehelligt zum Raumschiff zurück. Hier errichtete ich zwischen zwei hohen Säulenresten eine gigantische Videowand und verband sie mit einer Kamera. Mit dieser schickte ich dann den Roboter los, um Ira zu suchen und zu filmen, wenn er wieder einen seiner furchtbaren Ausraster haben würde. Ariadne und ich mussten nur noch dafür sorgen, dass er sich auf unserer Videowand selbst dabei zusehen konnte.
Das erledigte Ariadne grandios! Die leuchtenden Neuronen bauten aus ihrer Schnurform ein Hebegerät. Dieses wuchtete die Videowand hoch über die zerstörte Welt des Zorns. Die Konstruktion genügte sicher, um die heftigste denkbare Zornreaktion und einen Zerstörungsanfall bei dem mächtigen Gott auszulösen, der gleichzeitig gefilmt und für alle sichtbar riesengroß übertragen werden sollte.
Bebend und brüllend vor Zorn eilte er auch schon stampfend über die Trümmerfelder auf unsere Bildwand zu, sobald er sie erblickt hatte.
In dem Augenblick aber, als der Wüterich sich im übertragenen Bild erstmals selbst erkannte, stoppte er mitten in seinem tobsüchtigen Lauf und starrte sein Bild auf der Wand an!
Blutunterlaufene Augen, Schaum vor dem Mund, völlig verdreckt und zerrissen, so stand er da und erkannte sich selbst nicht mehr als der Herrscher, der er sein wollte. Mehrmals erhob er, hilflos mit den Armen rudernd, seine Schwerter, um diesen unliebsamen Feind tödlich zu treffen. Aber gegen sich selbst und dieses Bewusstwerden seiner schrecklichen Verwandlung war er vollkommen machtlos.
Die Erkenntnis ließ ihn in die Knie gehen und riss ihn zu Boden. Alle konnten seinen Schrecken und die Hilflosigkeit auf dem Bildschirm ebenso sehen wie er selbst, und das war das Schlimmste für ihn.
Mit schrecklichem Geheul verschwand er in den Ruinen und ward nicht mehr gesehen.
Die Bewohner erwachten langsam aus ihrer Starre wie aus einem bösen Traum und sahen voller Entsetzen um sich, weil sie erst jetzt das wahre Ausmaß ihres Verhaltens begriffen.
Aus der Tiefe ertönte ein Grollen und die Erde öffnete sich. Patientia entstieg einer feinen Nebelwolke. Sie trat auf mich zu und übergab mir das Siegel samt Unterschrift für meine Pergamentrolle und damit ihre Zustimmung zu meiner Mission.
Sie dankte mir im Namen ihrer Welt und der Bewohner, weil ich durch mein Geschick und meine Geduld den Zorn besiegen konnte und wünschte mir Glück für meine nächste Aufgabe.
5. KAPITEL
Ich musste auf dem Weg der sieben Hindernisse sofort zum
Planeten des Geizes
weiter reisen und dessen Führungspersonen um ihre Zustimmung für meine Ernennung zu ersuchen.

Ariadne begann sofort, mich während des Weiterfluges auf das nächste Abenteuer im Land des Geizes vorzubereiten.
Dazu erklärte sie mir, dass es verschiedene Arten des Geizes gäbe: „Zunächst kennt man da denjenigen, der Geld, Gold und Geschmeide in unzugänglichen Schatzkammern hortet. Niemand bekommt jemals etwas davon oder darf sich den Schätzen nähern. Selbst das kleinste Wertstück wird verborgen und nichts davon wird er sich entgehen lassen. Das kann sich dann als Prunksucht äußern, aber auch als Sucht, alles zu verstecken.
Dann kennt man noch eine Form des Geizes, die jede Entwicklung direkt behindert. Die wird als der Sklave der falschen Werte bezeichnet. Das Denken wird beherrscht durch die Anhäufung schädlicher Güter. Das Übermaß an Essen und Trinken, an Medikamenten und Drogen aller Art und eine exzessive Anhäufung von Kleidung oder technischen Waren sind damit gemeint. Von nichts genug und von allem zu viel ist die Devise. All das wird diesen Geizigen am Ende umbringen und lässt ihn an seinem bewusstlosen Stress ersticken.
Der Schlimmste seiner Art ist aber jener, der ein kleines Stück geistiger Wahrheit besitzt und sich weigert, davon etwas weiterzugeben, weil er sich damit mächtig fühlt. Diese gehorteten Reichtümer an geheimem Wissen werden zum Ungeheuer, das diese Geizigen unbarmherzig durch Wahn und Fanatismus in ihrer Selbstüberschätzung verschlingt.“
Wie sollte ich bei diesen Voraussetzungen zu einer positiven Unterstützung meiner Mission gelangen? Weder hatte ich diesen Geizigen etwas Wertvolles anzubieten noch hatte ich Kostbarkeiten zu verschenken. Da konnte wahrscheinlich nur eine List helfen, wenn sich niemand finden ließ, der mich unterstützen wollte.
Weil wir noch eine Weile unterwegs sein würden, legte ich mich zur Entspannung noch kurz in meine Kabine.
Als ich erfrischt aufstand und in den Kommandostand zurückkehrte, hatte ich eine Eingebung, die ich in der nächsten Welt ausprobieren wollte.
Die Landung stand kurz bevor, aber beim Anflug sahen wir uns einem Arsenal von Waffen auf dem Planeten gegenüber, die alle auf mein Schiff gerichtet waren. In endloser Zahl standen Kanonen, Panzer, Abwehrraketen und Bomben bereit.
Über Funkkontakt erhielten wir die Anweisung, nicht mehr weiterzufliegen, sondern unsere Position zu halten. Eine Abordnung vom Planeten würde mich auf meinem Schiff besuchen kommen.
Wir schwenkten also auf eine Kreisbahn ein und warteten. Nachdem die Besucher auf der Station angekommen waren, führte ich sie in einen Konferenzraum.
Einer der Bewohner war wohl sehr reich an Schmuck und Geschmeide, denn beinahe jede Stelle an seiner Person war damit bedeckt und die Kleidung funkelte nur so von kostbaren Steinen.
Der zweite Verhandlungsführer kam streng gekleidet mit einem selbst fahrenden Roboter herein, der seine Unterlagen verwaltete.
Ständig sprach der Mann in ein Mikrofon, das er mit einem Knopf im Ohr am Kopf trug. Dauernd war die Rede von Kaufen, Zugewinn, Aktien oder Verkauf und Liquidation und der Roboter ordnete in größter Eile die entsprechenden Unterlagen für die einzelnen Geschäfte.
Der dritte Planetenvertreter war weiblich. Um eine priesterartig gekleidete Person schwirrten fünf Sekretärinnen, die jedes Wort von ihr devot aufschrieben und sofort online stellten.
Der Protzige ergriff nach meiner Begrüßung als erster das Wort und stellte unmissverständlich fest: „Was auch immer Ihr von uns wollt, hier gibt es nichts gratis! Wir müssen selber sehen, wie wir uns am besten weiterbringen und solltet Ihr Hilfe brauchen, werdet Ihr sie keinesfalls ohne Zugeständnisse erhalten.“
Der Mann mit dem Roboter schnauzte mich an: „Machen wir schnell, denn Zeit ist Geld! Was braucht Ihr von uns und was ist Euch das Wert, wenn wir es ermöglichen?“
Die Priesterin setzte nach: „Wir wissen natürlich, dass Ihr ohne unser einzigartiges, kostbares Wissen nichts unternehmen könnt! Glaubt nur nicht, dass wir an Fremde auch nur das Geringste weitergeben werden!“
Hier eine Basis für Zugeständnisse zu finden, schien geradezu unmöglich. War denen allen denn nicht klar, dass auch der Fortbestand ihrer Welt auf dem Spiel stand?
Ich stellte daher folgende Frage in den Raum: „Haben Sie schon einmal festgestellt, dass Sie weder von Schmuck und Geschmeide noch von Bergen an Aktien oder den geistigen Ergüssen eines Gurus länger als ein paar Tage leben können?“
Das unterbrach kurz das Getue der in hektischer Beschäftigung herumwuselnden Besucher und ließ sie aufhorchen.
Ich sprach weiter: „Die Welt der 33 Planeten ist in größter Gefahr! Ich wurde von Ariadne, Eurem energetischen Verbindungssystem, gebeten, das lebenserhaltende Netz der Welten wieder so zu reparieren, dass bei sämtlichen Unterschieden doch wieder alles zurück ins Gleichgewicht kommt! Dazu brauche ich von den sieben Planeten der Hindernisse die Zustimmung. Und diese erbitte ich heute von Euch!
Das hatte ich, so schien es, gerade nötig gehabt!
„Ich bin so reich, dass ich alle anderen Welten aufkaufen könnte!“, tönte der Anzugträger.
„Keinesfalls werde ich die Perlen meines geheimen Wissens vor die Säue werfen, nur um ein paar Dummköpfe zu retten!“, kreischte die Priesterin.
Und der Schmuckbehängte jammerte: „Nicht das kleinste Steinchen meines Vermögens würde ich für die hier ausgestreuten Lügen opfern!“
Da spielte ich meinen Trumpf aus: „Sagen Sie mir bitte, was von Ihnen für die Nachwelt übrig bleiben soll?“
Wieder herrschte einen Augenblick lang Ruhe. Die Priesterin sagte überzeugt: „Meine Worte werden die Ewigkeit noch erhellen, wenn ich schon längst nicht mehr da bin!“
„Mein Reichtum wird alle Generationen überdauern, auch wenn es mich nicht mehr gibt!“, meinte überzeugt der Superreiche. Und der Schmuckträger protzte: „Meine Vermögenswerte halten ewig und sind unzerstörbar!“
„Und wer soll das alles weiterführen, wenn alle Welten untergegangen sind? Denkt doch kurz nach: Weil Ihr nicht bei der Rettung der Welten geholfen habt, wird niemand euren Reichtum oder das Wissen brauchen können, das ihr so wichtig und unaufhaltsam zusammengetragen habt!“
Plötzlich war es still und unbeweglich standen alle auf der Stelle.
Als erste redete die Priesterin: „Was kannst du anbieten, dass das nicht passiert?“
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