Kitabı oku: «Chinesische Steinheilkunde», sayfa 2
Der Erschaffungszyklus (Sheng-Zyklus)
Im Erschaffungszyklus erzeugt, nährt und unterstützt ein Element das nächste:
→ Feuer benötigt Holz, um brennen zu können.
→ Durch das Feuer entsteht Asche, die die Erde mit Nährstoffen anreichert.
→ Die Erde bringt Metalle und Mineralien hervor.
→ Metalle und Mineralien bereichern das Wasser.
→ Wasser lässt die Pflanzenwelt (Holz) gedeihen.
Ist ein Element zu schwach, kann es das nächste nicht mehr adäquat ernähren und eine Disharmonie entsteht. Verschiedene Kontrollmechanismen verhindern, dass die Energie der Wandlungsphasen außer Balance gerät.
Der Erschöpfungszyklus (Cheng-Zyklus)
Im Erschöpfungszyklus entzieht jedes Element dem vorhegehenden Energie und gewinnt somit an Stärke:
→ Feuer vernichtet Holz.
→ Holz nimmt Wasser auf.
→ Wasser zerstört Metall.
→ Metall entzieht der Erde Mineralien.
→ Erde erstickt Feuer.
Der Kontrollzyklus (Ke-Zyklus)
Da Mangel und Überfluss den Kreislauf schädigen würden, kontrollieren sich die Elemente gegenseitig und sorgen so für Gleichgewicht:
→ Wasser löscht das Feuer.
→ Feuer deformiert Metall.
→ Metall spaltet (Axt) oder zerkleinert (Säge) Holz.
→ Holz entzieht der Erde Nährstoffe.
→ Wälder (Holz) wirken beispielsweise Bodenerosionen entgegen.
→ Die Erde nimmt Wasser auf.
Der Schädigungszyklus (Wu-Zyklus)
Wie die Bezeichnung bereits verrät, gilt der Schädigungszyklus als zerstörerisch. Hier wird das kontrollierende Element von seinem „Schützling“ dominiert:
→ Wasser überschwemmt die Erde.
→ Die Erde zerstört das Holz.
→ Holz macht Metall stumpf.
→ Metall nimmt das Feuer auf.
→ Feuer lässt Wasser verdampfen.
Die Energie des Feuers wärmt und erhellt. Gewinnt sie allerdings zu viel Durchsetzungsfähigkeit, verschlingt sie alles um sich herum.
Die Organuhr
Der menschliche Körper verfügt über zwölf Hauptmeridiane (siehe „Die Meridiane – Jing Luo“, Seite 25). Ein Tag besteht aus zweimal zwölf Stunden. Wiederum wird jedes Organ einer bestimmten Doppelstunde zugeordnet. Die Aufteilung in einen Zweistundentakt basiert auf den zwölf Erdenzweigen, einem alten chinesischen Nummerierungssystem. Jede Nummer ist dabei einem Tierkreiszeichen zugeordnet und findet zugleich seine Yin- oder YangEntsprechung. Darüber hinaus stehen die Erdenzweige für die Bezeichnung der Jahre in einem 12er-Zyklus sowie für eine bestimmte Himmelsrichtung (bei einer 30°-Einteilung). Sie beeinflussen neben dem Wetter und den klimatischen Prozessen generell das Leben auf der Erde. Entsprechend wirken sie sich auch auf die Persönlichkeit der in ihrem Zeichen Geborenen aus, da den unterschiedlichen Zeitabschnitten spezifische Eigenschaften und Zyklen zugeschrieben werden. Demnach rekrutieren die Aufteilung der Organe in einen 24-Stunden-Rhythmus sowie die paarweise Anordnung der Organe und Meridiane auf altchinesischen astrologischen und astronomischen Beobachtungen. Doch welche Auswirkung hat diese Einteilung auf unseren Organismus?
Die Organuhr: Jeder Zeitabschnitt trägt einen spezifischen Namen, und es sind ihm u.a. jeweils ein Tierkreiszeichen sowie zwei Organe zugeordnet, von denen sich eines in der Hochphase (äußerer Ring) und das andere in der Ruhephase (2. Ring von außen) befindet. Beispielsweise ist die Leber zwischen 1 und 3 Uhr besonders aktiv und der Dünndarm am Tiefpunkt seiner Leistung. Dieser Zeitabschnitt wird mit dem Tierkreiszeichen Büffel in Verbindung gebracht und heißt Chou. Im Sommerhalbjahr (Zeitumstellung) müssen die genannten Zeiten um jeweils eine Stunde angepasst werden.
Die Lebensenergie zirkuliert stetig in unserem Körper. Dabei fließt das Qi im 24-Stunden-Rhythmus für eine Dauer von jeweils zwei Stunden besonders intensiv durch einen bestimmten Meridian und durch das ihm zugeordnete Organ.
Sofern Organe eine Störung aufweisen, verstärken sich die Beschwerden während der Maximalzeiten (Symptome für Disharmonien der verschiedenen Meridiane bzw. Organe siehe im nachfolgenden Kapitel). Deshalb empfiehlt es sich, therapeutische Maßnahmen während der Hochphase eines Organs durchzuführen. So ist beispielsweise der günstigste Zeitpunkt für eine Akupressur zur Stärkung des Herzens vor 13 Uhr.
Da während der Ruhephasen das Qi nur schwach durch die jeweilige Leitbahn und das ihr entsprechende Organ strömt, entfalten Behandlungen hier eine geringere Heilwirkung.
Der Aquamarin sorgt für innere Balance, Ruhe und Gelassenheit.
Die Meridiane – Jing Luo
Die Meridiane werden im chinesischen Jing Luo genannt. Dabei steht „Jing“ für Kette oder vertikaler Faden beim Weben. „Luo“ bedeutet so viel wie Schuss oder horizontaler Faden beim Weben. Da es sich um Energie-Leitbahnen des Körpers handelt, hat man sich im Westen in Anlehnung an die Geografie auf die Bezeichnung Meridiane geeinigt.
Diese unsichtbaren Leitbahnen durchziehen den Körper netzartig, durch sie zirkuliert das Qi. Liegt bei einem der Meridiane eine Störung vor, staut oder blockiert dies das Qi, und es kann nicht mehr frei fließen. Eine Schädigung der Gesundheit ist die Folge.
Das Strömungsgebiet der Leitbahnen befindet sich flach unter der Haut im Unterhautzellgewebe. Hier bilden sie eine Einheit mit den inneren Organen und der Körperoberfläche. Jeder Meridian verfügt über spezifische Akupunkturpunkte, die sogenannten Zugangspunkte, Höhlen oder Energiewirbel. Mittels dieser Körperpunkte kann auf das gesamte energetische System des Menschen eingewirkt werden. Auftretende Beschwerden können so beispielsweise durch Akupunktur sowie durch Akupressur mit oder ohne Heilsteine reguliert werden.
Die zwölf Hauptleitbahnen (Jing Mai) sind über ihre jeweiligen Anfangs- (in den Händen) und Endpunkte (in den Füßen) miteinander verbunden. Sie verlaufen in Längslinien am Körper entlang und sind an die fünf Yin-Organe, den Herzbeutel (Perikard) und die sechs Yang-Organe gekoppelt (siehe „Das Wechselspiel von Yin und Yang“, ab Seite 10). Dabei setzt sich jeder Funktionskreis aus einem Yin- und Yang-Organ-Paar zusammen.
Darüber hinaus gibt es zusätzlich acht Sondermeridiane (Jing Bie). Sie stehen nicht mit den Organen in Verbindung und nur zwei von ihnen verfügen über Reizpunkte (Lenkergefäß und Dienergefäß). Ihre Aufgabe ist es, Qi-Mangel oder -Überschuss in den Hauptleitbahnen auszugleichen.
Meridianpaare
Yin-Meridian | Yang-Meridian |
Lungenmeridian | Dickdarmmeridian |
Milz-Pankreas-Meridian | Magenmeridian |
Herzmeridian | Dünndarmmeridian |
Nierenmeridian | Blasenmeridian |
Perikardmeridian | Dreifacher-Erwärmer-Meridian |
Lebermeridian | Gallenblasenmeridian |
Der Lungenmeridian
Der Lungenmeridian reguliert die Abwehr und verarbeitet aus der Luft gewonnenes Qi. Atemwegsbeschwerden sowie Kopf- und Rückenschmerzen kann über diesen Funktionskreis entgegengewirkt werden.
Der Lungenmeridian beginnt im mittleren Teil der Bauchhöhle, verläuft abwärts und stößt im Körperinneren auf den Dickdarm. Hier macht die Leitbahn kehrt und schwenkt wieder nach oben, durchquert das Zwerchfell und bahnt sich durch die Lungenflügel. Von dort wandert sie bis zur Kehle und dringt unterhalb des Schlüsselbeins an der seitlichen Brustwand zur Körperoberfläche hervor. Schließlich erstreckt sie sich über die innere Seite des Oberarmes entlang bis zum Handgelenk und endet dort außen an der Wurzel des Daumennagels. Ein zweiter Zweig des Lungenmeridians spaltet sich über dem Handgelenk ab und verläuft an der Handaußenseite bis zur äußeren Seite des Zeigefingers. Dort begegnet der Zweig der Dickdarmleitbahn.
Disharmonische Funktionen
Bei einer Störung treten folgende Symptome auf:
→ Atemstörungen
→ Husten
→ Hitzegefühle
→ Schulterprobleme
→ Harndrang
→ Bronchitis
→ Asthma
→ Allergien
→ Nackenverspannungen
→ Heiserkeit
→ Niesen
Wichtige Reizpunkte
❶ LU 1 Zhong Fu („Versammlungshalle der Mitte“): Einen Daumenbreit unterhalb des Schlüsselbeins, am äußeren Rand, sechs Daumenbreit seitlich der Körpermitte; reguliert das Lungen-Qi.
❷ LU 5 Chize („Teich der Elle“): In der Ellenbogenbeugefalte am radialen Punkt der Bizepssehne; stimuliert die Wasserzirkulation und löst Schleim aus der Lunge. Optimiert den Harnfluss; wirkt sich günstig auf die Sehnen aus.
❸ LU 6 Kongzui („Tiefe des Lochs“): An der radialen Seite des Unterarmes sieben Daumenbreit vom Handgelenk entfernt; wichtiger Punkt bei Bronchitis und Asthma, reguliert Schwitzen.
❹ LU 7 Lieque („Fehler in der Reihe“): Zwei Finger oberhalb der Handgelenksbeugefalte auf der Daumenseite; wirkt auf die Atmungsorgane und empfiehlt sich auch bei Problemen in der Nacken- und Halsregion.
Funktionskreis Lunge (Yin)
Aus Sicht der TCM herrscht die Lunge über die Atmung und die Lebensenergie; sie verbindet das äußere Qi mit dem inneren Qi und leitet es durch den Körper. Gleichzeitig ist die Lunge für das Abwehr-Qi zuständig und schützt uns vor Krankheiten. Ihr Partnermeridian ist der Funktionskreis Dickdarm (Yang).
Der Dickdarmmeridian
Über den Dickdarmmeridian lassen sich Blockierungen oder Schmerzen in den Sinnesorganen, Zahnschmerzen, Schulterschmerzen und Tennisellenbogen günstig beeinflussen.
Er entspringt an der Zeigefingerspitze und wandert über die äußere Seite des Zeigefingers durch die Vertiefung zwischen den Daumensehnen. Von dort führt die Leitbahn die Unterarmaußenseite entlang bis zur seitlichen Ellenbogenfalte. An der Oberarmaußenseite erstreckt sie sich bis zum höchsten Schulterpunkt. Hier gabelt sich der Dickdarmmeridian. Ein Zweig zieht sich im Körperinneren entlang, passiert die Lunge und durchstreift das Zwerchfell. Dann wandert er weiter bis zum Dickdarm. Der zweite Zweig verläuft auf der Körperoberfläche bis zum Hals. Von dort gelangt er zur Wange, um dann im Inneren weiter zu den unteren Zähnen und dem Zahnfleisch zu führen. Danach erreicht er wieder die Oberfläche und kurvt über Oberlippe zu seinem Endpunkt auf der gegenüberliegenden Seite neben der Nase.
Disharmonische Funktionen
Bei einer Störung treten folgende Symptome auf:
→ Blähungen
→ Magengeschwüre
→ Verstopfung
→ Migräne
→ Ruhelosigkeit
→ Verspannungen
→ Tennisarm
→ Hämorrhoiden
→ Menstruationsbeschwerden
→ müde Beine
→ Dickdarmentzündungen, -krämpfe
→ Mundgeruch
→ Gedächtnisstörungen
→ Zahnschmerzen
Wichtige Reizpunkte
❶ DI 4 Hegu („Das geschlossene Tal“): Am Ende der Daumenfalte zwischen Zeigefinger und Daumen; lindert Erkrankungen im Kopfbereich und Schmerzen im gesamten Körper (wichtigster analgetischer Punkt), wirkt Verstopfungen entgegen.
❷ DI 11 Quchi („Der gebogene Graben“): Bei rechtwinkliger Beugung des Gelenks am Ende der äußeren Beugefalte des Ellenbogens; Tonisierungspunkt, eliminiert Hitze und Wind der Extremitäten.
❸ DI 20 Yingxian („Den Geruch willkommen heißen“): In der Nasolabialfalte, auf der Höhe der Mitte des seitlichen Nasenflügelrandes; öffnet die Nase und vertreibt Wind aus dem Gesicht.
Funktionskreis Dickdarm (Yang)
Der Dickdarm ergänzt durch den Transport und die Ausscheidung von Abfallstoffen die Aufgaben der Lunge: Er entsorgt, was uns belastet und daran hindert, Neues aufzunehmen. Ist seine Funktion gestört, bleiben giftige Substanzen im Körper zurück, die uns körperlich wie seelisch krank machen können.
Der Magenmeridian
Dieser Meridian ist für die Regelung des Menstruationszyklus sowie der Eierstockfunktionen der Frau zuständig. Darüber hinaus beeinflusst er das Wechselspiel zwischen den Verdauungsorganen.
Der Magenmeridian beginnt neben der Nase. Er verläuft bis zur Nasenwurzel und stößt im inneren Augenwinkel auf den Blasenmeridian. Unterhalb des Auges erreicht er die Oberfläche und zieht sich seitlich abwärts die Nase entlang. Dann führt er in das obere Zahnfleisch. Dort umläuft er die Lippen und wandert am unteren Kieferknochen entlang. Dann zieht er sich vor dem Ohr direkt bis zur Schläfe hinauf, um sich am Unterkiefer zu verzweigen. Während von dort aus ein Zweig im Körperinneren durch das Zwerchfell verläuft und auf den Magen und danach auf die Milz trifft, verbleibt der zweite Zweig an der Körperoberfläche. Er durchläuft die Kehle, wandert über den Hals zur Brust bis hin zum Bauch, um in der Leiste zu enden. Der innere Zweig bildet sich am Magenende neu und wandert an der Bauchhöhle nach unten. Dort verschmilzt er wieder mit dem äußeren Zweig. Der Magenmeridian führt über den Oberschenkel zur äußeren Knieseite und bis zur Fußspitze. Er endet an der zweiten Zehe. Unterhalb des Knies spaltet sich ein anderer Ast ab, der an der äußeren Seite der mittleren Zehe endet. Ein weiterer Zweig verläuft vom Rist aus zur Innenseite der großen Zehe. Hier verschmilzt er sich mit dem Milz-Pankreas-Meridian.
Disharmonische Funktionen
Bei einer Störung treten folgende Symptome auf:
→ Blutarmut
→ Oberbauchschmerzen
→ Sodbrennen
→ Müdigkeit
→ Migräne
→ nächtliches Zähneknirschen
→ Nebenhöhlenleiden
→ Zyklusstörungen
→ Übersäuerung
→ Müdigkeit, Erschöpfung
Wichtige Reizpunkte
❶ MA 6 Jiache („Kieferwagen“): Bei geschlossenem Kiefer am höchsten Punkt des Masseter (Kaumuskel, der am Jochbogen entspringt), beseitigt Blockaden aus dem Meridian, lindert Schwellungen im Wangenbereich, Zahnschmerzen, Anspannung und Schmerzen im Kiefer.
❷ MA 25 Tianshu („Himmlischer Drehpunkt“): Zwei Daumenbreit seitlich vom Nabel; bei Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Reguliert Magen, Milz und Darm.
Funktionskreis Magen (Yang)
Der Magen wirkt an der Bildung des Nahrungs-Qi mit. Störungen des Magens führen zu körperlichen Beschwerden wie Sodbrennen und Erbrechen, jedoch auch zu einer verlangsamten Aufnahme von Informationen und Emotionen – der Funktionskreis ist auch für die „seelischgeistige Nahrung“ zuständig.
Der Milz-Pankreas-Meridian
Im Milz-Pankreas-Meridian wird Qi gespeichert und gehütet. Darüber hinaus wird es von dort aus an den gesamten Organismus abgegeben.
Der Meridian beginnt an der Innenseite der großen Zehe und führt entlang der Fußinnenseite bis vor den Fußknöchel. Dort wandert er über die hintere Seite des Unterschenkels zur Innenseite des Unterschenkels bis zur Knieinnenseite und zieht sich weiter bis zum Oberschenkel. Am Oberschenkelende verläuft er in Richtung Schambereich und stößt bis zur Bauchhöhle hervor. Dann zweigt er sich auf. Ein Nebenzweig durchläuft vom Magen aus das Zwerchfell und wandert von dort aus zum Herzen. An dieser Stelle verschmilzt er mit dem Herzmeridian. Der Hauptzweig verläuft an der Bauchoberfläche hinauf zur Brust und bahnt sich dort seinen Weg in das Körperinnere vor. An der Kehle entlang wandert er dann zur Zungenwurzel.
Disharmonische Funktionen
Bei einer Störung treten folgende Symptome auf:
→ Bindegewebsschwäche
→ Schlafstörungen
→ Übelkeit
→ Gemütsschwankungen
→ Durchblutungsstörungen
→ Konzentrationsschwäche
→ Depression
→ Erkrankungen in den Lymphgefäßen
→ Speichelmangel
→ Schwere und Kraftlosigkeit in den Gliedern
→ Abgeschlagenheit
→ Infektionen
Wichtige Reizpunkte
❶ MP 6 Sanyinjiao („Kreuzung der drei Yin-Meridiane“): An der Unterschenkel-Innenseite, drei Daumenbreit oberhalb des höchsten Punktes des Innenknöchels an der Hinterkante des Schienbeins; wirkungsvoll bei Erkrankungen von Nieren und Leber, tonisierende Wirkung bei chronischer Müdigkeit, wichtiger Punkt bei urogenitalen Störungen.
❷ MP 9 Yinlingquan („Quelle am Yin-Grabhügel“): Zur Mitte des Beines auf der Vertiefung am Unterrand des Gelenkfortsatzes auf Höhe des Schienbeinhöckers; lindert Schwellungen der unteren Extremitäten, vertreibt Feuchtigkeit und Wasseransammlungen im Unterleib; wirkt gegen Ödeme, Unterleibsentzündungen sowie Vaginalpilz und -ausfluss.
❸ MP 18 Tianxi („Schluchtenbach des Himmels“): Seitlich der Körpermittellinie im Bereich zwischen der vierten und fünften Rippe auf Brustwarzenhöhe; hilfreich bei Thoraxschmerzen, Husten und Atemnot.
Funktionskreis Milz-Pankreas (Yin)
Die Milz gilt als Quelle der Vitalessenz Jing (siehe Seite 17) und als wichtigstes Verdauungsorgan, da sie die Lebensenergie Qi aus der Nahrung extrahiert und verteilt. Im geistig-seelischen Bereich trennt sie Klares von Trübem und Reines von Unreinem. Ihr Partnermeridian ist der Funktionskreis Magen (Yang).
Der Herzmeridian
Der Herzmeridian ist für das Kreislaufsystem und dessen Regulation zuständig. Das Herz gewährleistet durch sein Pumpen die Versorgung aller Organe und steuert das Gehirn. Fließt das Qi in diesem Funktionskreis gleichmäßig, durchströmt uns innere Ruhe und Klarheit.
Er besteht aus drei Ästen, deren innerer Verlauf im Herzen beginnt. Ein Ast verläuft durch das Zwerchfell bis zum Dünndarm. Der zweite Ast erstreckt sich seitlich der Kehle entlang, wandert dann zum Mundwinkel und von dort aus zum Auge. Der dritte Zweig führt vom Herzen zur Lunge und stößt auf Achselhöhe zur Körperoberfläche hervor. Von hier aus zieht er sich am inneren Oberarm entlang, stößt auf den Ellenbogen, verläuft dann am inneren Unterarm weiter und durchzieht Handgelenk und Handinnenfläche. Die Leitbahn endet an der inneren Spitze des kleinen Fingers. Hier verschmilzt der Zweig mit dem Dünndarmmeridian.
Disharmonische Funktionen
Folgende Symptome weisen auf eine Störung hin:
→ Nachtschweiß
→ Herzprobleme
→ allgemeines Kältegefühl
→ Unruhe
→ Ängstlichkeit
→ Blutdruckschwankungen
→ Kurzatmigkeit
→ Nervosität
→ Schwindel
→ Herzflimmern
→ Sprachprobleme
→ Blässe
→ Brustschmerzen
→ Zahnfleischbluten
→ Schlaflosigkeit
Wichtige Reizpunkte
❶ H 1 Jiquan („Pol-Quelle“): Im Mittelpunkt der Achselhöhlen; ordnet Qi und nährt das Herz-Yin, ist hilfreich bei Durchblutungsstörungen im vorderen Bereich der Beine, Schulterlahmheit, Appetitlosigkeit und Müdigkeit.
❷ H 3 Shaohai („Meer der Shao-Leitbahn“): Zwischen dem inneren Ende Ellenbogenfalte und der Knochenvorwölbung auf der dem Körper zugewendeten Seite des Oberarmknochens; beruhigt Herz und Geist, wirkt gegen Ellenbogenschmerzen.
❸ H 7 Shenmen („Tor des Geistes“): Am Ende der Handgelenksbeugefalte auf der Kleinfingerseite, neben der Beugesehne; beruhigt die Psyche und wirkt gegen Nervosität, Schlaflosigkeit, psychische Erregungszustände, Angstzustände und Herzrhythmusstörungen.
Funktionskreis Herz (Yin)
Das Herz gilt als Herrscher aller Funktionskreise; es regiert die Blutzirkulation, beherbergt den Geist (Shen) und durchdringt den Körper mit Bewusstsein, Spiritualität und Emotionen. Ein harmonischer Fluss des Herz-Qi verleiht innere Ruhe und Klarheit. Ihm ist als Partner das Yang-Organ Dünndarm zugeordnet.
Der Dünndarmmeridian
Der Dünndarmmeridian ist Yang zugeordnet. Er regelt die Verdauung und Verteilung der Nährstoffe aus der Nahrung. Da sein Partnerorgan das Herz ist, hilft er, einen klaren Geist zu bewahren.
Dieser Meridian beginnt an der äußeren Spitze des kleinen Fingers. Dann durchzieht er die Handfläche und wandert weiter entlang der Hinterseite des Unterarms, führt an der äußeren Seite des Oberarms weiter und verläuft über die Schulter. Von dort erstreckt er sich bis zum höchsten Punkt des Rückens und trifft auf das Lenkergefäß, wo sich die Leitbahn gabelt. Ein Ast wandert zum Hals, verläuft seitlich bis zur Wange entlang und bahnt sich den Weg zum äußeren Augenwinkel. Von dort aus führt er zum Ohr. Im Wangenbereich verzweigt sich der Zweig. Ein kleiner Ast geht zum inneren Augenwinkel. Der zweite Zweig durchquert Herz, Zwerchfell und Magen.
Disharmonische Funktionen
Bei Störungen treten folgende Symptome auf:
→ Starke Ausdünstungen
→ Atembeschwerden
→ Rückenschmerzen
→ Durchfall
→ Schweißfüße
→ Darmkrämpfe
→ Menstruationsbeschwerden
→ Verdauungsbeschwerden
→ Einschlafstörungen
→ Unruhe
→ Schmerzen im Verlauf des Meridians (Handgelenke, Ellenbogen, Schultern, Hals und Nacken)
Wichtige Reizpunkte
❶ DÜ 6 Yang Lao („Pflege des Alters“): An der Rückseite des Unterarms in einer Vertiefung über und seitlich des Außenknöchels; wirkt günstig auf Sehkraft und Hören, bei Verdauungsbeschwerden, Kreuzschmerzen und rheumatoiden Schmerzen.
❷ DÜ 10 Naoshu („Shu-Punkt des Oberarms“): In der Vertiefung unterhalb der Schultergräte (quer über die Rückenfläche des Schulterblatts laufende Knochenleiste); wirkt bei Funktionsstörungen und Schmerzen der Schulter- und Oberarmregion.
❸ DÜ 19 Tinggong („Palast des Hörens“): Bei leicht geöffnetem Mund in der Mulde zwischen der kleinen Knorpelmasse an der Ohrmuschel am Eingang des Gehörkanals (Tragus) und dem Gelenkfortsatz am aufsteigenden Ast des Unterkiefers; hilft bei Kieferfunktionsstörungen und bei Ohrenproblemen.
Funktionskreis Dünndarm (Yang)
Der Dünndarm schützt die Herz-Energie, indem er deren überschüssige Hitze ausleitet. Er trennt die vom Magen kommenden Reststoffe und leitet „Reines“ an die Milz weiter, „Unreines“ an den Dickdarm zur Ausscheidung. Ähnlich sortiert er unsere Eindrücke und Gedanken in nützliche und schädliche.
Der Blasenmeridian
Seelischer Druck wirkt sich negativ auf den Blasenmeridian aus; hier manifestieren sich daher nicht nur physische, sondern auch psychische Probleme.
Der Blasenmeridian entspringt am inneren Augenwinkel. Er verläuft entlang der Stirn bis zum Scheitelpunkt des Kopfes. Dort gabelt sich ein kleiner Ast ab. Dieser zieht sich bis ins Gehirn. Der Hauptzweig durchstreift den Hinterkopf und verzweigt sich im Nacken. Ein Zweig wandert dabei zur Basis des Nackens und von dort aus weiter parallel zur Wirbelsäule das Rückrat entlang. Im Bereich des Nabels verzweigt er sich erneut. Ein Ast kreuzt Nieren und Harnblase, während der andere über das Schulterblatt wandert und parallel zum zuvor beschriebenen Zweig am Rückgrat entlang läuft. Am Gesäß schwenkt die Leitbahn gemeinsam mit dem anderen Ast zur Hinterseite des Oberschenkels und sie vereinen sich auf Höhe der Kniekehle. Die verschmolzenen Leitbahnen kurven dann über die hintere Seite des Unterschenkels zum Fußaußenknöchel und führen schließlich zur äußeren Seite der kleinen Zehenspitze. An dieser Stelle vereint sich die Leitbahn mit dem Nierenmeridian.
Disharmonische Funktionen
Folgende Symptome weisen auf eine Störung des Blasenmeridians hin:
→ Arthritis
→ Rheuma
→ Krümmung der Wirbelsäule
→ Prostatabeschwerden
→ Kieferhöhlenentzündungen
→ Blasenprobleme
→ Kopfschmerz
→ Unterleibsprobleme
→ Hormonelle Störungen
→ Rückenverspannungen
Wichtige Reizpunkte
❶ B 2 Zanzhu („Bambus sammeln“): Am inneren Ende der Augenbraue; wirkungsvoll bei Augenproblemen (z.B. Fehlsichtigkeit, getrübte Sicht, Tränenfluss, Augenrötung, Augenschmerzen und Augenjucken), Kopfschmerz, Nasen- und Rachenbeschwerden.
❷ B 10 Tianzhu („Himmelssäule“): Einen Fingerbreit unterhalb der Schädelbasis auf den Muskelsträngen, einen Fingerbreit seitlich von der Nackenmitte; hilfreich bei Schlafstörungen, starkem Kopfschmerz und Schmerzen sowie Beschwerden in Nacken, Schulter und Rücken.
❸ B 28 Pangguangshu („Transportpunkt der Blase“): Eineinhalb Daumenbreit seitlich der Mittellinie auf Höhe der zweiten Sakralöffnung; reguliert die Blase, hilft bei Urogenitalerkrankungen und Menstruationsstörungen.
Funktionskreis Blase (Yang)
Die Blase nimmt den von den Nieren (Partnerorgan) abfließenden Urin auf und sorgt für die Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen, Giften sowie die Absonderung aller übrigen Abfallstoffe. Ein starker Blasenmeridian befähigt uns, entschieden im Sinne unserer Wünsche und Ziele zu handeln.
Der Nierenmeridian
In den Nieren wird die Vitalessenz Jing gespeichert. Sie sind demnach ein Leben lang von großer Bedeutung für die Vitalität, Kraft und Gesundheit.
Der Nierenmeridian beginnt an der unteren Seite der kleinen Zehe und verläuft über die Fußsohle bis zum Rist. Anschließend schwenkt er um den inneren Fußgelenkknöchel und wandert über die innere Unterschenkelseite zur Kniekehle. Hier führt der Meridian hinauf zum Oberschenkel und dringt im Schoß in das Körperinnere ein. Von den Nieren aus wandert er zur Harnblase und stößt oberhalb des Schambeins wieder an die Körperoberfläche. Dann kreuzt er Bauch und Brust und zieht sich weiter nach oben. Oberhalb des Schambeins entspringt ein zweiter Ast aus den Nieren. Dieser verläuft zur Leber, trifft auf das Zwerchfell, die Lungenflügel sowie die Kehle und wandert bis zur Zungenwurzel. In der Lunge ist ein kleiner Ast verortet. Er bahnt sich seinen Weg zum Herzen und verschmilzt in der Brust mit dem Perikardmeridian.
Disharmonische Funktionen
Bei Störungen im Nierenmeridian können folgende Symptome auftreten:
→ Atembeschwerden
→ Schwellungen
→ Übermut
→ Depressionen
→ Ödeme
→ Kälteempfindlichkeit
→ dunkle Augenringe
→ Akne, Ekzeme
→ Schreckhaftigkeit
→ Verstopfung
→ Häufiger nächtlicher Harndrang
→ Ohrinfektionen
→ Herzprobleme
→ bleiche Gesichtsfarbe
→ Gynäkologische Erkrankungen, sexuelle Dysfunktionen
Wichtige Reizpunkte
❶ N 1 Yongquan („Die sprudelnde Quelle“): Auf der Fußsohle in der Vertiefung in der Mitte der Fußballen; tonisiert und harmonisiert das Nieren-Qi, bewährt zur Behandlung von Ängstlichkeit, Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Fieber, Müdigkeit, Krämpfen und Impotenz.
❶ N 3 Taixi („Großer Bach“): Auf der Mitte der Verbindungslinie zwischen Innenknöchel und der Achilles-Sehne; bei Asthma, Husten, Libidoverlust, Unfruchtbarkeit, Zahnschmerzen, Schlafsucht und Schlaflosigkeit.
❶ N 27 Shufu („Versammlungshalle der Einflussnahme“): Zwischen 1. Rippe und Schlüsselbein, zwei Daumen breit seitlich der Mittellinie; wirkungsvoll bei Husten, Asthma, Übelkeit und Brechreiz sowie Brustschmerz.
Funktionskreis Nieren (Yin)
Aus Sicht der TCM sind die Nieren der Sitz unserer ererbten Konstitution, hier ist das kostbare Ursprungs-Qi bzw. das Jing gespeichert. Die Nieren steuern Wachstum und Entwicklung ebenso wie den Alterungsprozess und die Fortpflanzung. Ihr Partnermeridian ist der Funktionskreis Blase (Yang).
Der Perikardmeridian
Der Perikardmeridian (auch Herzbeutelmeridian bzw. Kreislauf-Sexualität-Meridian genannt) unterstützt die Herzfunktion. Er bewahrt das Herz vor Reibung mit anderen Organen sowie vor Entzündungen. Darüber hinaus können Schmerzen im Oberbauch und im Brustkorb über diese Leitbahn günstig beeinflusst werden.
Diese Leitbahn beginnt im Perikard (Herzbeutel). Von dort aus wandert sie zum Zwerchfell und verbindet die drei Teile des Dreifachen Erwärmers (oberer, mittlerer und unterer Teil).
Ein zweiter Zweig bahnt sich bis zur Brust und erreicht hier an der Außenseite die Körperoberfläche. Dann kurvt er um die Achselhöhle und zieht sich an der Innenseite des Oberarms entlang. Im Bereich der Armbeuge erstreckt er sich über den Unterarm bis zur Handinnenfläche und verläuft weiter bis zur Mittelfingerspitze, wo sie schließlich endet In der Handfläche gabelt sich ein kleiner Ast ab, der sich auf der Ringfingerspitze mit dem Dreifachen-Erwärmer-Meridian vereint.
Disharmonische Funktionen
Herrschen Störungen im Perikardmeridian vor, können folgende Symptome auftreten:
→ Kreislaufstörungen
→ Ischiasschmerzen
→ Schlafstörungen
→ Herzrasen, Herzschmerzen
→ Neurosen, Nervosität, Depressionen
→ Brust- oder Brustkorbschmerzen
→ Hohlkreuz
→ Schulterverspannungen
→ Probleme mit den Geschlechtsorganen, Menstruationskrämpfe, Potenzprobleme
Wichtige Reizpunkte
❶ PE 1 Tianchi („Himmelsteich“): Am Brustkorb im vierten Rippenzwischenraum, zwei Daumenbreit seitlich der Brustwarze nach außen; bei physischen und psychischen Erschöpfungszuständen.
❷ PE 6 Neiguan („Der innere Pass“): Seitlich der Handfalte, vier Querfinger oberhalb in der Mitte der Sehnen; wirkungsvoll bei Magenproblemen, Übelkeit und Erbrechen.
❸ PE 8 Laogong („Der Arbeitspalast“): Auf der Handfläche bei locker geschlossener Faust zwischen Mittelfinger und Ringfinger; behebt Magen-Darm-Störungen, wirkt stimmungsaufhellend und luststeigernd.
Funktionskreis Perikard (Yin)
Das Perikard, der Herzbeutel, umhüllt und schützt das Herz, daher wird es in der TCM auch als „Tor des Geistes“ oder „Wächter des Herzes“ bezeichnet. Als Yin-Organkreis des Elements Feuer sorgt das Perikard für Freude und hält die Emotionen im Gleichgewicht. Sein Partner ist der Dreifache Erwärmer.
Der Dreifacher-Erwärmer-Meridian
Der Dreifacher-Erwärmer hat in der Anatomie der westlichen Medizin keine Entsprechung und wird demnach dort nicht zu den Organen gezählt. Er beeinflusst sämtliche Organe und wird in der TCM auch die Straße des Ursprungs-Qi genannt.
Diese Leitbahn hat ihren Anfang an der Außenseite des Ringfingers. Von dort aus wandert sie zum Handrücken und weiter über das Handgelenk zum Unterarm. Am Ellenbogen führt sie zur Hinterseite des Oberarms und erstreckt sich bis zur Schulter hinauf. Unterhalb des Schlüsselbeins gabelt sich der Meridian. Ein Zweig dringt in das Körperinnere hervor, durchläuft die Brust, passiert Herzbeutel und Zwerchfell. Danach vereint er die drei Teile des Dreifachen Erwärmers (oberer, mittlerer und unterer Teil). Der zweite Ast verweilt auf der Körperaußenseite und zieht sich am Hals entlang. Danach wandert er bis zum oberen Rand des Ohrs und umläuft im Körperinneren die Gesichtshälfte. Ein kurzer Ast ist hinter dem Ohr lokalisiert. Er durchzieht das Hörorgan und stößt vor dem Ohr angekommen wieder auf die Körperoberfläche. Dann führt er zum äußeren Augenbrauenende und verschmilzt mit dem Gallenblasenmeridian.