Kitabı oku: «Ace in Space: Trident», sayfa 2

Yazı tipi:

33 Stunden zuvor

//YOLOGRAM

Status von Probro77

Hey @Tridents, wann kommt endlich der Gold-Content für CASS? Ich bin so gespaaaaaaaannt!!!!!!!!!

Danai wartet, bis der Druck in der Luftschleuse ausgeglichen war. Als eine Diode von Rot auf Grün sprang, löste sie die Verriegelung des Raumhelms und befreite ihren ’fro daraus. Sie öffnete die Innentür der Schleuse und stand, noch immer im Druckanzug, den Helm unter der Schulter, mitten in der Messe des Wohnmoduls und damit dem neuen Lebensmittelpunkt ihres Daseins.

Und wie es sich für einen Lebensmittelpunkt gehörte, bot er ihr eine häusliche Szene: Der Geruch nach frischen Pfannkuchen erfüllte den Raum, Neval saß an dem mit dem Boden verschraubten Aluminiumesstisch, tief versunken in ihre Arbeit hantierte sie mit drei Tablets und diversen Notizzetteln gleichzeitig. Sie kratzte sich gerade durch ihren charakteristischen dunkelroten Hijab am Kopf und Danai betrachtete ihr Profil. Sie konnte nicht anders, als immer wieder spontan zu bemerken, wie schön Neval war. Im Cockpit nannten sie Neval mittlerweile bei ihrem Callsign Advocate. Sie beschwerte sich dann und wann, dass sie es ein bisschen langweilig fand, aber so etwas suchte man sich nun mal nicht aus.

An der Kochzeile stand Kian, Callsign: Prophet. Ihm war der Pfannkuchengeruch zu verdanken. Er trug beim Zubereiten der Köstlichkeit nichts außer Boxershorts und einer Kochschürze über dem wohlgenährten Körper, der über und über mit Tā moko – den fluoreszierenden türkisfarbenen Tattoos der Navigs – bedeckt war. Nur er brachte das Kunststück fertig, in diesem Aufzug gleichzeitig albern und sexy auszusehen. Auch er war schön, aber auf eine ganz andere Weise als Neval.

Der Kontrast zwischen Danai im Druckanzug und der Szenerie, in die sie so unvermittelt eingetreten war, konnte nicht größer sein. Sie trug normalerweise nicht die volle Montur einer Kampfpilotin in der Küche, aber da sie mit einem winzigen Wohnmodul als Basis zurechtkommen mussten, fehlte der Luxus einer Umkleidekabine und eines Debriefing-Raums. Das war nun ihr Zuhause: ein umfunktioniertes Wohnmodul, wie es in kleinen Raumstationen verwendet wurde. Es beinhaltete diese Messe im Zentrum, dazu eine Nasszelle und zwei Schlafräume – einen für Flinn, den anderen teilte sich Danai mit Kian und Neval. Drei Chopper waren daran angedockt, jeder an einer anderen Seite: Kians Nulltime, Flinns modifizierte Starstallion (Danais Mutter flog eine ganz ähnliche Kiste) und Danais Slipstream.

»Home, sweet Home. Na, meine süßen Smashbros, ich sehe, ihr wart inzwischen auch nicht faul«, sagte Danai und gab Kian einen Klaps auf die Boxershorts unter der Schleife der Schürze.

»Willkommen zurück, Snackchen!«, sagte Kian und strahlte sie an. »Pfannkuchen sind gerade fertig! Und ich habe Pflaumenmus dazu. Aus echten Pflaumen! Spende eines Fans.« Danai lief das Wasser im Mund zusammen. Das klang köstlich.

»Hi Süße, lief alles gut?«, fragte Neval, blickte aber nur kurz von ihrer Arbeit auf. Sie sah müder aus, als sich Danai nach dem Drei-Stunden-Erkundungsflug entlang der Peripherie des Hydra-Nebels fühlte. Danai war die Wingqueen bei den Runs, aber Neval war so etwas wie die Managerin ihrer Operationen, ihre Prez, und tat sich schwer damit, nach getaner Arbeit einfach mal zu entspannen.

»Kein Ärger mit Bandits oder Bogeys … die größte Gefahr war die Langeweile. Die Analyseprogramme werten die aufgezeichneten Daten gerade aus.« Sie stotterte das Ba und das Bo, aber nur ein bisschen. Sie fühlte sich in dieser Umgebung sehr wohl, selbst und besonders nach einer stressigen Erkundungstour.

Nun glitt auch das gegenüberliegende Schott zur Seite, und Flinn trat herein, ebenfalls noch im Druckanzug. Xier war kleiner, älter und von hellerer Hautfarbe als sie alle – und der Neuzugang ihrer Gang. Sofern man diese Sache, die sie gerade am Laufen hatten, noch Gang nennen konnte. Flinn hatte als Danais Flügelbro die Nebelperipherie ausgekundschaftet und danach an der anderen Seite des Moduls angedockt.

»Hi Flinn, Lust auf ’nen boots köstlichen Pfannkuchen?«, fragte Kian. Flinn winkte ab, rieb sich den Nacken und verschwand ohne weitere Umschweife in xiese Kabine. Flinn war eben Flinn. Xier war erst seit drei Runs dabei. Danai hatte einen Flügelbro gebraucht, um Kians Nulltime-Torpedobomber besser den Rücken freihalten zu können. Es gab kaum eine Maschine im Kobeni-Gürtel, die sich in Punkto Wendigkeit mit Danais Slipstream messen konnte, gerade durch die Modifikationen, aber Flinns Starstallion war auch nicht gerade flügellahm und brachte mehr als genug Feuerkraft mit.

Obwohl ihre kleine Gang nach ihrem Stunt über Valoun II einen gewissen Ruf hatte, war es ihnen schwergefallen, die offene Stelle an Danais Flügel zu besetzen. Ihre neue Gang, die Tridents, war einfach zu unorthodox, ihr Credo zu wenig ruhmversprechend, ihre Methoden zu umständlich, und ihre Mitglieder zu kompliziert für die meisten Jockeys. Und die meisten Jockeys wiederum hatten zu viele Punkte auf der Egomaniearschlochskala angesammelt, um für die Tridents in Frage zu kommen.

Doch dann waren sie im Datanet auf Flinns Profil gestoßen. Xier mochte speziell sein, was die Geselligkeit anging, aber Flinn brachte Einiges mit, wasxien besonders qualifizierte: Flinn machte sich für einen Jockey nicht viel aus Likes, Flinn hatte kein Problem mit Charity-Runs, die unterhalb des Sensorschattens liefen, und Flinn hatte kein Problem damit, dass der Rest der Gang ständig miteinander vögelte. Xier wollte dabei auch nicht mitmischen – das war eine willkommene Abwechslung zu all den nervigen eindeutigen Angeboten, die die drei auf den Socials erhielten. Die Tridents waren ein eingeschworenes Team und hatten zumindest momentan keine Lust auf ein viertes Triebwerk am Raumjäger. (Flinn hatte einmal darauf hingewiesen, eine sexlose fomo-romantische Datanet-Fernbeziehung zu führen, um dieses in der Jockey-Culture doch so wichtige Thema vom Tisch zu haben.)

Und apropos Raumjäger: Flinn war nicht nur passabel, was das Fliegen anging, sondern auch recht kompetent in Sachen Chopperreparatur – und da die Tridents über keine Deckcrew verfügten, waren Jockeys, die zudem gute Mechas waren, ihr Gewicht in Minkowskium wert.

Einen weiteren Pluspunkt hatte sich Flinn bei Danai aufs Konto gebucht, als sie sich zum ersten Mal persönlich getroffen hatten. Danais Sprachzentrum hatte mal wieder bei der Nennung ihres Namens blockiert, aber xier hatte weder den Blickkontakt gebrochen, noch gefragt, ob sie ihren Namen vergessen hätte, was Danais Lieblingsfrage unter den dämlichen Anmerkungen war. Außerdem beendete xier ihre Sätze nicht für sie. Also, willkommen an Bord, Ehrenbro.

»Die Sache ist seltsam«, sagte Neval. »Noch kein einziger Konvoi hat Lucky20 erreicht. Das ist doch sehr ungewöhnlich, oder? Klar, die Schiffe waren auch nie schwer bewaffnet, und die Versorgung der Station ist eher was für idealistische Gemüter statt knallharte Söldnerseelen. Aber irgendwer hätte doch mal durchkommen müssen. Sie haben immerhin alle verschiedene Routen genommen. Entweder, diese Piraten lauern an jeder einzelnen Route – dann muss es eine ziemliche Streitmacht sein –, oder sie verfügen über extrem leistungsstarke Langstreckenüberwachung. Und das in diesem Nebel …«

»In der Tat ein Kunststück. Aber ich glaube nicht, dass wir durch die Datenanalyse wesentlich schlauer werden«, entgegnete Danai, stellt den Helm auf dem Tisch ab und setzte sich zu Neval. »Die Sensoren dringen nicht tief durch die Interferenzen.«

»Und da ist noch was«, sagte Neval.

»Was meinst du?«

»Die müssen dort einen unglaublichen Kalorienbedarf haben. So lange ist die Unabhängigkeit noch nicht her, warum sind bereits alle Proteinpacks verbraucht? Vielleicht gibt es auf der Raumstation ganz andere Probleme. Wenn es da so übel aussieht, wie sie sagen, wäre eine Lieferung von uns nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.«

»Warten wir mal auf die Datenanalyse, und wenn du ein schlechtes Gefühl hast, blasen wir die ganze Sache ab«, sage Danai.

»Finde ich auch. Aber du redest gerade mit Neval! Sie wird so oder so entscheiden, dass wir die Leute dort ja schlecht verhungern lassen können. Und wenn eine Lieferung von uns ihnen vielleicht ein paar wertvolle Tage oder sogar Wochen erkauft …« Kian wedelte sich mit einer Hand den Dampf eines Bergs Pfannkuchen in die Nase, den er auf einem Teller herübertrug. »Ihr werdet heute jedenfalls nicht verhungern.«

Neval und Danai beeilten sich, Helm und Zettel zur Seite zu räumen, um Platz für diese Köstlichkeiten zu machen. Kian stellte den Teller ab, und brachte dann Gabeln und Pflaumenmus.

Gemeinsam machten sich über die Pfannkuchen her. Danai hatte sich früher nicht viel aus gutem Essen gemacht – Hauptsache, ihr Körper tankte Energie, um zu funktionieren. Dafür reichte auch der Synthetikfraß aus der Konzernmilitärkantine. Aber seit sich die Tridents gefunden hatten, wusste sie das Essen und vor allem die Gesellschaft immer mehr zu schätzen.

Mittlerweile hätte es ihr sogar gefallen, wenn sie das Wohnmodul noch etwas persönlicher hätten gestalten können. Aber nachdem ihr letztes Wohnmodul, das sie bei einer Mission eigentlich weit abseits der Gefahrenzone geparkt hatten, von einer verwirrten Flakgranate getroffen und pulverisiert worden war, unterließen sie jede Form von Dekoration, die eine sentimentale Anhänglichkeit an das Modul nach sich ziehen könnte. Kian beharrte darauf, dass ihnen irgendjemand persönlich mit der Zerstörung des Moduls hatte ans Bein pissen wollen, denn so ein Zufallstreffer war mehr als unwahrscheinlich, wenn man bedachte, dass das All vor allem aus großen Mengen leeren Nichts bestand.

Neval hatte es sich dennoch nicht nehmen lassen, ein großes Dreizack-Graffiti an eine der Wände zu sprühen. Das Symbol der Tridents. Und das, obwohl der Gangname noch immer diskutiert wurde: Er war entstanden, als sie völlig betrunken in der Triton-Bar im Splash&Smash-Wasserparadies nach einem aquatischen Namen gesucht hatten. Sie waren da noch zu dritt gewesen, und der Name schien ihnen im Rausch sehr originell. Vergleichbar mit dem anderer legendärer Drei-Jockey-Teams wie Trypsilon. Sie waren ein Trio mit zwei Choppern. (Allein das war für den Namen bereits suboptimal.) Jetzt bestanden sie zwar aus drei Choppern, aber vier Jockeys. Ein besserer Name war ihnen allerdings bislang noch nicht eingefallen, und daher blieben sie erstmal dabei.

»Und wie kriegen wir genug Nahrungsmittel und Medikamente hin?«, fragte Kian kauend. »Hab schon eine Anfrage bei Flygram gemacht, ob sich ein Frachtjockey findet, aber die Strecke ist gerade allen zu heißt oder aber sie verlangen Unsummen dafür.«

»Wir packen das Wohnmodul voll«, erklang Flinns Stimme gleichzeitig mit dem Zischen der sich öffnenden Tür. Xier wagte sich also doch aus der Kajüte und hatte den Druckanzug gegen eine Cargohose und ein Galaxy-of-Vectors-Shirt getauscht. Danai, die immer noch den Pilotinnenanzug am Leib trug, kam sich sehr ungemütlich vor. »Ich kümmer mich um die Einzelheiten. Ich kann auch die Torpedoschächte der Nulltime umbauen, dann packen wir die auch noch voll«, bot xier an.

»Das klingt nach einem Plan«, sagte Neval kauend. »Nimmst du jetzt doch endlich einen Pfannkuchen? Dir wird es leidtun, wenn du verzichtest, glaub mir!«

Flinn öffnete eine magnetverriegelte Schublade und holte sich nicht nur einen Teller, sondern auch Messer und Gabel heraus, zog sich dann eine kleine Frachtkiste als Hocker an den Tisch, setzte sich schweigend dazu und aß, indem xier den Pfannkuchen in delikate kleine Bissen schnitt. Man hätte denken können, xier speiste in einem Sternerestaurant. Danai fand Flinn komisch, aber waren sie nicht alle komisch? Und die Pluspunkte überwogen bei weitem.

Flinn musterte Kian gerade mit einem Blick, der sagte »Zieh dir bitte etwas an«, während Kian ihnen allen ein Bier aufmachte. »Ich habe da noch einen Vorschlag«, sagte Kian.

»War ja klar, dass uns die Pfannkuchen was kosten würden«, sagte Neval und zog eine Augenbraue hoch.

»Hey! Das ist nicht fair! Hör mir erstmal zu.«

Neval respektierte das. Sie bedeutete ihm mit der Hand, seinen Punkt vorzubringen, und hörte zu.

Danai lehnte sich derweil zurück und nippte am Bier. Wahrscheinlich ging es um ihren Datanet-Auftritt und ihre Eignung als Gramstars. Solange das nicht ihre Fliegerei berührte, hatte sie dazu ohnehin keine Meinung.

»Es geht um unseren CASS-Account.«

Natürlich. CASS stand für Cooperative Art Subscription Service. Eigentlich ein Crowd-Finanzierungsservice für Kunstschaffende, aber die Tridents nutzen die Plattform mittlerweile auch zur Finanzierung ihrer Charity-Runs, die ohne Konzernsponsoren auskommen mussten.

»Ich würde gerne unseren Gold-Unterstützenden was bieten. Die blechen eine Menge Kohle im Monat. Ich dachte, die kriegen sofortigen privaten Zugriff auf einen Yologram-Stream direkt während aller Runs – einschließlich der Runs, die unter dem Radar ablaufen.«

»Wie beim kommenden Run«, stellte Neval fest. »Genau.«

»Veto«, sagte Danai. Das gefährdete ihre Sicherheit, und das würde sie nicht erlauben. Auch Streamsniper konnten sich für ein bisschen Kohle einen Gold-Status verschaffen und sehen, was die Tridents geheimhalten wollten. Sie könnten ihre Position offenbaren oder verkaufen und sie damit auf den Präsentierteller befördern.

»Ich wusste, dass du das sagen würdest, liebste Danai. Aber …«

»Nein.« Er hatte Glück, dass er sie jetzt nicht Snackchen genannt hatte. Snackchen verzieh sie ihm nur bei anderen Gelegenheiten, nicht, wenn es um die Sicherheit der Mission ging.

»Lass ihn ausreden, Süße. Das sind wir ihm für die Pfannkuchen schuldig.«

Danai setzte an, etwas zu sagen, nickte dann aber nur. Gegenüber Nevals »Süße« war sie ziemlich hilflos und sie war es Kian schuldig, zuzuhören.

»Das sind nicht irgendwelche Leute. Wir können ihnen vertrauen. Ich hab sie einzeln überprüft und kenne sie alle aus dem Forum. Und wenn wir das machen, dann bei diesem Run, oder? Wir haben schließlich eh vor, in ein offenes Messer zu laufen, oder?« Er zuckte mit den Schultern. »Deine Worte, nicht meine.«

Er hatte hier einen Punkt, aber sie war noch nicht ganz überzeugt. »Vielleicht. Darüber reden wir später noch in Ruhe«, sagte sie.

»Ich stell schon mal ’ne Frachtliste zusammen«, sagte Flinn.

»Kannst du gerne, aber ich will jetzt erstmal genießen. Dieses Pflaumenmus ist ein Gedicht«, warf Neval ein.

»Dieses Pflaumenmus hat auf jeden Fall meine volle Zustimmung«, sagte Danai und strahlte.

Kian grinste verlegen. Er war so verdammt niedlich, wenn er ein wenig verlegen war.

»Wisst ihr noch, die Waffeln auf Mmboro?«, fragte sie.

»Wehe, du erzählst irgendwem davon!«, rief Neval, und sie genossen ein paar ruhige Augenblicke zwischen Pfannkuchengenuss und beschämtem Erinnerungskichern, bevor die Mission vorbereitet werden musste.

33 Stunden später

//LOGTUBE

Die Kamera zeigt einen kosmischen Nebel im Hin- tergrund, im Vordergrund ragt der Doppellauf ei- nes Geschützes ins Bild und verrät Kennern, dass es sich um Aufnahmen aus der Geschützkanzel eines Heavy-Duty-901 Kanonenboots handeln muss. Hinter dem Nebel bewegen sich Schemen. Leuchtspurmunition erhellt das All hinter dem Schleier – wie ein Gewitter in einer Wolkenbank.

Darunter läuft ein Text durchs Bild: »Hier geht es gleich richtig ab, ihr Bros an den Endgeräten! Wir haben eine fette Überraschung für ein paar Fraks- ter vorbereitet, die sich für was Besseres halten.«

LIKES: 394

COMMENTS: 13

Neuste Kommentare:

Duchess-Nuke-’em: Wo soll das sein?

Nathan Pillion: Top Secret

Duchess-Nuke-’em: Und wer willst du sein, Gunnery-Guy? Ich schalt nur ein, wenn richtige Asse streamen.

Nathan Pillion: Auch Top Secret. Aber du wirst schon sehen, ich habs voll drauf!

Duchess-Nuke-’em hat Nathan Pillion geblockt.

Das Piepen des Annährungsalarms schrillte in Danais Ohren, und sie konnte die Kurve nur dank ihres trägheitsdämpfenden Gravitextrium-Motivators eng genug fliegen, um dem wendigen Lenkflugkörper zu entkommen, ohne dass die auftretenden G-Kräfte ihr das Hirn zermatschten. Sie musste einen Weg finden, mit den anderen zu kommunizieren – auf sich allein gestellt stand sie das hier keine dreißig Sekunden mehr durch.

Kians exklusiver CASS-Channel!, schoss es ihr durch den Kopf.

Danai öffnete den CASS-Chat, auf dem die Gold-Unterstützenden gerade ihren Kurvenkampf verfolgten, und wich dabei einer weiteren Rakete aus. Immer noch klebten drei an ihrem Heck. Hm, noch niemand hatte kommentiert – gut für sie, dann würde ihre Nachricht nicht in der aufgeregten Emoji-Flut der CASSians untergehen.

Der Vorteil war, dass diese Art Chat, anders als der Commfunk, nicht über elektromagnetische Wellen übertragen wurde, sondern über die quantenverschränkte Kommunikation des AnsVis, über die sämtliche Social Media der Galaxie liefen. Normalerweise nutzten Gangs das AnsVi nur für Streams, nicht für die staffelinterne Kommunikation (der Monopolist Ansyllable Inc. hatte sich in den Nutzungsbedingungen das Recht eingeräumt, Inhalte beliebig zu verändern – das war normalerweise ein zu großes Risiko, um das eigene Leben bei einem Raumkampf davon abhängig zu machen), aber für Danai stellte es jetzt den letzten Ausweg dar. Hoffentlich kam Kian auch auf die Idee, in den Chat zu gucken. Sie schaltete auf Spracherkennungseingabe. Hands on Throttle and Stick: Sie hatte gerade keine Hand frei zum Texten.

»Prophet. Hier Princess. Bitte kommen! Kian, sag mir, dass du in diesem Chat bist.«

Die Antwortzeilen erschienen auf dem Head-UpDisplay vor ihren Augen.

Da bist du ja endlich! Das hat ganz schön lang gedauert. Natürlich bin ich online. Habe alle Nicht-Tridents stumm geschaltet.

Sie lachte laut auf vor Erleichterung, obwohl ihr jetzt neben den Lenkflugkörpern auch noch Leuchtspurgeschosse um die Ohren flogen.

»Ich stecke hier vielleicht ein klitzekleines bisschen in Schwierigkeiten.«

Das sehe ich. Advocate hat einen Plan, wie wir euch da rausbekommen. Sind schon unterwegs.

»No yolo! Bleibt auf Abstand. Die nehmen euch auseinander. Die haben irgendwelche Hochleistungssensoren am Start, damit sind eure Gegenmaßnahmen gegen Raketen wirkungslos.« Sie schwieg kurz, weil eine Kurve ihr die Luft aus der Lunge presse. Sie fühlte, wie sich Schweiß auf ihrer Stirn sammelte. »Die Nulltime hat einen Sensorquerschnitt wie ein Weihnachtsbaum. Da kannst du dir gleich eine Zielscheibe auf die Stirn malen.«

Ich sagte doch, Neval hat einen Plan. Halte nur noch ein bisschen durch. Sind gleich da! Nicht sterben! Sie fand keine Sekunde, um Atem zu holen, geschweige denn, ein Ziel anzuvisieren. Und wenn sie das Feuer nicht würde erwidern können, würde sich ihre Lage nicht verbessern.

Eine nahe Explosion warf sie vom Kurs ab. Das Weltall drehte sich. Verzweifelt steuerte sie dagegen und schaffte es im letzten Augenblick, die unkontrollierte Rotation zu stoppen und den Kurs zu stabilisieren, um einer Geschosssalve zu entgehen. Die Steuerung reagierte unzuverlässig, ruckelte und bockte. Irgendetwas war beschädigt. Ein Blick aus dem Cockpit bestätigte ihre Befürchtung. Die linke Stummeltragfläche der Slipstream war verschwunden.

»Wie geht es Radio Silence?«

Xier weiß schon Bescheid. Hat ein paar Treffer eingesteckt, aber die Panzerung hat das meiste abgefangen. Die Angriffe konzentrieren sich auf dich.

Zum Glück. Ihre Slipstream war wendig genug, um länger durchhalten zu können als die anderen Maschinen. Allerdings hielt sie auch deutlich weniger Treffer aus als Flinns Starstallion. Und mit bockender Steuerung war ein Volltreffer nur eine Frage der Zeit.

Princess, vertraust du mir?

»Natürlich.«

Und sie meinte es so.

Dann schicke ich dir jetzt Koordinaten. Du musst genau dort hinfliegen. Vollschub. Wenn ich jetzt sage. Verstanden?

»Bestätigt.«

[Koordinaten empfangen]

Jetzt!

Sie drehte bei und drückte den Schubregler bis zum Anschlag.

Rock Two

Die Nulltime tauchte aus dem Nebel auf – sie kam genau auf Danai zu. Neue Raketen waren hinter Danai her, aber sie hielt den Kurs. Die Nulltime schoss eigene Raketen ins Getümmel und koppelte in diesem Moment vom Wohnmodul ab. Während die Nulltime abdrehte, schoss das Wohnmodul weiter geradeaus, haarscharf an Danais Slipstream vorbei.

Es kollidierte mit den Raketen hinter Danai. Die Detonation verwandelte das stark beschleunigte Wohnmodul in eine Wolke aus Trümmern, die jetzt wie eine Ladung Schrot, flankiert von Kians Raketen auf die Ansammlung aus Kanonenbooten und der Korvette zuraste. Eine ins Gesicht geworfene explodierende Geburtstagstorte inklusive brennender Kerzen.

Das beschäftigte ihre Kontrahenten und verschaffte etwas Zeit, um zu verschwinden.

Danai steuerte das, was von ihrer Slipstream übrig war, neben die Nulltime. Flinns Starstallion gesellte sich zu ihnen. Sie schien aus mehr Einschusslöchern als Metall zu bestehen. Radio Silence hatte verdammtes Glück gehabt. Gemeinsam gaben sie Vollschub und nahmen gewissermaßen die Triebwerke in die Hand – sie flohen zurück, woher sie gekommen waren. Sie hatten die Blockade nicht durchbrochen, aber in Anbetracht der Umstände konnten sie froh sein, mit dem Leben davongeskirtet zu sein.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺133,46

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
90 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9783958694811
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin PDF
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок