Kitabı oku: «Welpen»
© 2007 animal learn Verlag
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ISBN 9783936188264
Lektorat: Petra Schmidt, Johannes Dürr
Fotos Umschlag vorne: Annette Gevatter, Dagmar Spörl,
Susanne Artmann, Andreas Wille;
Schmutztitel: Olaf Schröder;
Umschlag hinten: Burkhard Pretzer
alle anderen: siehe Bildnachweis
Satz & Layout: Annette Gevatter, Riegel a. K.
animal learn Verlag
Am Anger 36, 83233 Bernau
Email: animal.learn@t-online.de
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Die sozialen Entwicklungsphasen des Welpen
Woher soll der Welpe kommen?
Ein guter Züchter
Ein Welpe aus dem Tierschutz
Die erste Ausstattung für Ihren Hund
Wann sollte der Welpe in sein neues Zuhause umziehen?
Das Erlernen der Beißhemmung
Die Fremdelphasen
Früh und Spätentwickler
Der Tag der Abholung
Was Sie schon vor der Abholung tun sollten
Was Sie bei der Abholung beachten sollten
Die Rückreise und Ankunft im neuen Zuhause
Stubenreinheit
Die folgenden Tage und Wochen
Ruhe- und Aktivitätsphasen
Wie oft und wie lange spazieren gehen?
Wann, wie oft und wie viel füttern?
Ihr Welpe muss Erfahrungen sammeln
Kinder und Welpen
Die Regeln des täglichen Zusammenseins – Grundlagen der Erziehung und des Lernens
Das Lernverhalten von Hunden
Die Eckpfeiler einer erfolgreichen Erziehung: Vertrauen, Erklärung und positive Verstärker
Das einfache Herankommen ohne Vorsitzen über „schau mal her“
Die Richtungsanzeige über „weiter“
Erste Übungen zur Leinenführigkeit
Gewöhnung an das Alleinsein
Training zur Futterabgabe oder Training zur Futteraggression?!
Die Auswahl einer Hundeschule/ eines Trainers
Wie erkennt man einen guten Hundetrainer?
Welpenspielgruppen
Worauf Sie bei der Auswahl einer Welpenspielgruppe achten sollten
Medizinisches Basiswissen rund um den Welpen
Die Schmerzäußerungen beim Hund
Die Normwerte
Besonders schmerzempfindliche Körperregionen
Krankheiten erkennen
Der Zahnwechsel
Parasiten
Impfungen
Vorbereitung auf den Tierarztbesuch
Gedanken zum Schluss
Dank
Anhang
Stich- und Sachwortverzeichnis
Bildnachweis
Buchtipps
Vorwort
Der erste Welpe, ein Collie namens Arco, kam in mein Elternhaus, als ich fünf Jahre alt war. Mit kindlicher Neugier staunte ich über dieses kleine Wesen, das noch jünger war als ich selbst, was ich damals besonders erwähnenswert gegenüber Nachbarn und Freunden fand, denn bisher war ich die jüngste, die kleinste in der Familie und nun gab es jemanden, der mich als „Nesthäkchen“ ablöste. Ich fühlte mich schon fast erwachsen, wollte bei der Pflege und Aufzucht des Hundebabys helfen – und machte natürlich ganz viele Fehler. Dank der Anleitung meiner Eltern aber keine sehr gravierenden, weshalb aus Arco durch ihre Erziehung und trotz meiner Einmischung letztendlich ein gut sozialisierter, stattlicher Rüde wurde, der durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen war.
Die Erziehung bestand darin, dass Arco gelobt wurde, wenn er etwas richtig machte, ein Leckerchen bekam, wenn er ein Kommando befolgte und gesagt bekam, dass bestimmte Verhaltensweisen inakzeptabel seien, zum Beispiel, wenn er die Tapete anfraß, das Blumenbeet umpflügte oder sonstige Dinge tat, die ein Welpe eben so tut, während er heranwächst.
Wir Kinder, es gab außer mir noch einen damals siebenjährigen Bruder, wurden angeleitet, den Hund immer fair und freundlich zu behandeln. Der Leitspruch unserer Eltern war: Behandle den Hund (später die Hunde, denn es kamen noch einige hinzu) immer so, wie Du selbst behandelt werden möchtest. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich eines Tages lauthals plärrend bei meinem Vater darüber beklagte, dass Arco mich gezwickt hatte, worauf dieser nur in aller Ruhe antwortete, da werde der aber sicher einen Grund dafür gehabt haben. Natürlich bestritt ich dies energisch, aber auf bohrende Nachfragen meines Vaters gab ich dann doch zu, dass ich Arco frisiert und dabei vielleicht im Fell geziept hatte, als ich ihm die Zopfspangen meiner Puppe einflechten wollte. Mein Vater erklärte mir, dass der Hund sich in diesem Moment etwa so gefühlt hatte wie ich, wenn meine Mutter mir morgens die langen Haare bürstete und mir dabei – wenn auch nicht absichtlich – weh tat. Das leuchtete mir ein und so erklärte ich meiner Mutter am nächsten Tag, dass ich „Abschnappen“ würde, falls sie mir beim Kämmen weh täte. Das sei ein ganz normales Verhalten bei Hunden und da wir Kinder ja davon ausgehen sollten, dass sich Kinder und Hunde sehr ähnlich seien und etwa gleich empfinden und reagieren würden, müsse sie ab jetzt vorsichtig sein, wenn sie nicht meine Zähne in ihrer Hand spüren wolle. Kindliche Logik. Nach längerer Debatte entschieden wir uns für eine Kurzhaarfrisur für mich und so wurden meine Haare kurz nach Arcos Ankunft in unserem Haushalt abgeschnitten. „Ja, so was kommt von so was.“, sagte meine Großmutter immer oder „Ein Hund verändert Dein Leben.“
Aus heutiger Sicht hat Arco in seiner Welpen- und Junghundezeit die Höhen und Tiefen kennen gelernt, die ein ganz normaler Haushund mit einer Familie durchlebt, die sich durchschnittlich begabt bei der Haltung ihres ersten Hundes anstellt. Eine Hundeschule, Welpenspielgruppe oder Ähnliches besuchte er Zeit seines Lebens nie und manchmal frage ich mich, ob er vielleicht gerade deshalb ein so unkomplizierter und freundlicher Hund wurde?! Aber mehr dazu im Kapitel über Hundeschulen und Welpenspielgruppen weiter hinten im Buch…
Arco ist längst verstorben, andere Hunde lebten mit uns, inzwischen gründete ich eine eigene Familie, die ebenfalls aus Menschen und Hunden besteht und aus meiner kindlichen Begeisterung für diese wunderbaren Tiere wurde zuerst ein Hobby und dann mein Beruf. Seit mehr als 15 Jahren arbeite ich nun als Trainerin und habe viele Welpen in meiner Hundeschule betreut, sie mit aufwachsen sehen und in einigen Fällen erlebt, wie sie nach der Blütezeit ihres Lebens langsam alt wurden und schließlich starben. Doch nicht allen Welpen war es vergönnt, in ihren Familien glücklich zu werden und viele Male habe ich bei der Vermittlung in ein neues Zuhause geholfen, weil die „frisch gebackenen Hundeeltern“ vollkommen überfordert mit der Pflege, Aufzucht und Erziehung eines jungen Hundes waren.
Das Buch, das Sie nun in Händen halten, enthält viele der gemachten Erfahrungen und soll eine Anleitung für alle sein, die sich entweder überlegen, einen Welpen ins Haus zu holen oder dies bereits getan haben. Es ist so aufgebaut wie eine Beratung in meiner Hundeschule. Stellen Sie sich vor, Sie säßen jetzt vor mir im Besprechungszimmer, vor Ihnen auf dem großen Buchentisch stünde eine Tasse heißer Tee und ich würde Ihnen alles erzählen, was ich im Zusammenhang mit der Aufzucht, Anschaffung, Pflege und Erziehung eines Welpen als Basiswissen an Sie weiter geben möchte.
Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie hoffentlich viele gute Ideen, Anregungen und Tipps gefunden haben. Gesagt ist dann aber längst noch nicht alles. Lassen Sie Ihren Welpen zu Wort kommen, denn er weiß noch einiges mehr zu berichten…
Einleitung
Einen Welpen groß zu ziehen ist eine wundervolle und zugleich gewaltige Aufgabe – und genau das gilt es zu bedenken. In der Regel denken Menschen aber über die Anschaffung eines Welpen nach, während sich in ihren Gedanken niedliche Bilder von kleinen, putzigen Hundekindern auftun, die sie unschuldig, verträumt oder auch mal etwas schelmisch anschauen. Mit diesen Bildern im Kopf suchen sie sich einen Welpen aus, nehmen ihn mit nach Hause – und erfahren, dass die Ernüchterung auf dem Fuße folgt.
Denn selbstverständlich ist es so, dass ein Welpe uns anrührt, wir ihn niedlich finden und am liebsten hegen und pflegen möchten, denn durch das von Konrad Lorenz beschriebene Kindchenschema im Aussehen werden unsere elterlichen Instinkte wach gerufen. Aber zu einer guten Aufzucht und Erziehung eines Hundekindes gehört viel mehr, als ihn niedlich zu finden, ihm Futter und Wasser bereit zu stellen und ab und zu mit ihm raus zu gehen. Da viele Hundehalter dies aber erst bemerken, wenn der kleine Kerl bereits seit einiger Zeit bei ihnen lebt, kommt es dann leider allzu häufig zu einer Rückgabe des jungen Hundes, weil sie sich schlichtweg überfordert fühlen.
Damit Ihnen das nicht passiert, möchte ich Ihnen raten, die Anschaffung eines Welpen noch einmal zu überdenken, auch wenn Sie dieser Rat als Einleitung zu einem Buch über Welpen vielleicht überraschen mag. Denn es gibt viele gute Gründe, sich für einen ganz jungen Hund zu entscheiden – aber auch einige dagegen. Betrachten wir letztere genauer.
Ich würde Ihnen zum Beispiel von der Anschaffung eines Welpen abraten, wenn ein oder mehrere Kinder unter fünf Jahren in Ihrem Haushalt leben. Die Erfahrung zeigt, dass die sorgfältige Erziehung eines oder mehrerer kleiner Kinder sehr viel Zeit, Mühe, Arbeit und Geduld erfordert. Als liebevolle Mutter oder Vater werden Sie all das sicher gern investieren, aber die Frage ist, ob dann noch ausreichend viel Energie, Zeit und Geduld dafür übrig bleibt, ein weiteres Baby, das noch dazu einer anderen Art angehört und daher ganz andere Bedürfnisse hat, aufzuziehen. Zusätzlich handelt es sich um ein Baby, das sich rasend viel schneller entwickelt als der eigene Nachwuchs – was den Vorteil hat, dass der Hund schneller aus den sehr pflegeintensiven Phasen herauswächst, aber auch den Nachteil, dass diese Phasen in ihrer Kürze sehr viele richtig gesetzte Lernreize beinhalten müssen, damit der Welpe sich dann auch zu dem ausgeglichenen, gut sozialisierten, erwachsenen Hund entwickelt, den Sie sich wünschen.
Es gibt viele unterschiedliche Überlegungen diverser Autoren und Kynologen dazu, was in diesen Entwicklungsphasen passiert und wann genau sie stattfinden. In Anlehnung an die Einteilung von Feltmann-v. Schröder hier eine kurze Beschreibung, die Ihnen einen Überblick darüber verschafft, wie schnell ein Hund heranwächst und wie viel er dabei über seine belebte und unbelebte Umwelt lernen muss, damit er sich später problemlos darin zurecht findet.
Die sozialen Entwicklungsphasen des Welpen
Das vegetative Stadium
(1. + 2. Lebenswoche)
Welpen sind Nesthocker, die taub und blind geboren werden. Sie sind noch völlig hilflos, weshalb die Aktivitäten der Mutterhündin beinahe ausschließlich der Betreuung der Welpen dienen. Der Tastsinn, Temperatursinn, Geschmackssinn, das Schmerzempfinden und der Gleichgewichtssinn wurden schon vor der Geburt und die Geruchswahrnehmung über das Mund-Riechorgan unmittelbar nach der Geburt entwickelt, während die Geruchswahrnehmung über die Nase erst später ausgeprägt wird.
Das Stadium des Erwachens
(3. Lebenswoche)
Im Alter von ca. 10 bis 14 Tagen öffnen die Welpen die Augen und der Gesichtssinn wird aktiviert. Der Gehörsinn wird kurz darauf, etwa im Alter von 17 Tagen, ausgebildet. Beides ermöglicht, dass Umwelteindrücke differenzierter wahrgenommen werden können. Die Mutterhündin betreut ihre Welpen sorgfältig, aber sie hält sich nicht mehr ausschließlich bei ihnen auf.
Das Stadium der Eroberung der Umwelt
(4. bis etwa 20. Lebenswoche)
In dieser Zeit werden die motorischen Fähigkeiten verstärkt trainiert, die Umwelt erobert und die psychischen Reaktionen darauf erlernt. Das Sozialverhalten dem Artgenossen und dem Menschen gegenüber entwickelt sich. Es wird geübt und ausprobiert, welches Verhalten welche Reaktionen nach sich zieht. Die intensive Betreuung durch die Mutterhündin nimmt mit dem Selbständigwerden der Welpen ab. In dieser Zeit werden die Welpen den übrigen Rudelmitgliedern vorgestellt (sofern vorhanden) und diese dürfen selbständig Kontakt mit ihnen aufnehmen. Die ersten spielerischen Elemente von späteren Disziplinierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Schnauzengriff, werden schon ab der vierten Woche ausprobiert. Ab der sechsten Woche muss der Welpe lernen, die Individualdistanz zu beachten.
Das Stadium des Umgangs mit der Umwelt
(etwa 21. Lebenswoche bis zur Geschlechtsreife)
Der junge Hund wird zunehmend selbstbewusster und unabhängiger. In den Spielinhalten findet sich verstärkt das Beute- und Jagdverhalten wieder und im Sozialverhalten gegenüber Artgenossen entscheidet in erster Linie die psychische Sicherheit darüber, wie Begegnungen verlaufen.
Das Ausbilden der Geschlechtsreife ist von hormonellen Schwankungen begleitet, die das Verhalten des Hundes beeinflussen. Er unterliegt Stimmungsschwankungen, ist unkonzentrierter und fahriger, manchmal auch betont alberner oder melancholischer als bisher. Bei der Erziehung ist die Geduld und das Einfühlungsvermögen des Halters jetzt besonders gefragt. Es gilt, dem jungen Hund das ein oder andere Verhalten verständnisvoll nachzusehen, während gleichzeitig aber auch klare Grenzsetzungen erfolgen müssen, wenn er allzu sehr über die Strenge schlägt. Diese Grenzsetzungen dürfen niemals durch übertriebene Strenge erfolgen, da dies das Vertrauen des Hundes in seinen Halter untergraben kann. Gerade in dieser Zeit der Gefühls- und Stimmungsschwankungen ist eine ruhige, souveräne und faire Führung besonders wichtig, an der sich der Hund vertrauensvoll orientieren kann.
Zusätzlich muss der junge Hund vieles lernen, durchlebt den Zahnwechsel und einige typische „Kinderkrankheiten“ und muss an das Mitfahren im Auto, das Alleinbleiben und viele weitere Verhaltensweisen und Dinge gewöhnt werden. Damit er keine Trennungsangst entwickelt, sollte er anfangs gar nicht und später nur kurz allein gelassen werden und zusätzlich muss er behutsam an Erfahrungen wie zum Beispiel den Tierarztbesuch herangeführt werden.
Deshalb empfehle ich Familien mit kleinen Kindern, aber auch Menschen, die beruflich sehr angespannt, chronisch krank oder sonst übermäßig belastet sind, lieber über die Anschaffung eines erwachsenen Hundes nachzudenken, der bereits über eine ausgereifte Persönlichkeit verfügt und schon gelernt hat, „…wo’s im Leben lang geht“.
Wenn Sie jedoch nach reiflicher Überlegung und realistischer Einschätzung Ihrer Möglichkeiten überzeugt davon sind, ausreichend gerüstet für die Aufnahme eines Welpen zu sein, so müssen Sie als nächstes darüber nachdenken, welche Art von Hund bei Ihnen einziehen soll. Welcher passt zu Ihnen? Heinz Weidt und Dina Berlowitz schreiben hierzu:
Für eine tier- und gesellschaftsgerechte Hundehaltung muss die Passung zwischen Mensch und Hund stimmen. Sie wird im Wesentlichen durch zwei sich unterstützende Faktoren erreicht:
Die realistische Auswahl eines Hundes nach denjenigen Eigenschaften einer Rasse und differenzierter Zuchtrichtung (oder eines Mischlings, Anmerkung der Autorin), die zu den Lebensumständen des Halters tatsächlich passt.
Die an einen Hund gestellten Erwartungen erfordern als Gegenleistung aber auch die entsprechenden Beschäftigungsmöglichkeiten und die passende Haltungsumwelt.
Es geht also darum, sich als sportlich ambitionierter Mensch nicht ausgerechnet einen Basset anzuschaffen, der stundenlange Wanderungen nicht mitmachen kann, weil seine kurzen Stummelbeine das Gewicht seines mächtigen Körpers sowieso kaum tragen können oder sich nicht für einen Border Collie oder Malinois zu entscheiden, wenn man es sich eher gern zu Hause auf dem Sofa gemütlich macht und einen schon der Gedanke an ausgedehnte Spaziergänge und körperliche Betätigung erschöpft.
Dann gibt es noch grundsätzliche Überlegungen wie
Wer übernimmt innerhalb der Familie welche Aufgaben bei der Versorgung und Betreuung des Hundes?
Wer kann sich um den Hund kümmern, wenn man krank ist oder in den Urlaub fliegen möchte?
Falls es einen Vermieter gibt: Stimmt dieser der Hundehaltung zu? Lassen Sie sich sein Einverständnis unbedingt schriftlich geben!
Können und wollen Sie sich einen Hund leisten? Es fallen Kosten für die Anschaffung, das Futter, Impfung und Entwurmung, die erste Ausstattung an Näpfen, Leinen usw. an. Der Hund muss versichert werden und braucht bei Krankheit oder Verletzung medizinische Betreuung.
Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden? Es ist insbesondere für einen Welpen, aber auch für einen erwachsenen Hund keine schöne Erfahrung, mit jemandem zusammen leben zu müssen, der/ die ihn eigentlich ablehnt.
Machen Sie sich eine Checkliste, auf der Sie alle für Sie wichtigen Punkte notieren und klären Sie diese im Familienrat oder mit Freunden und Bekannten, falls Sie allein leben. Gehen Sie sicher, dass der Wunsch nach einem Welpen nicht nur einer spontanen Idee entspringt, sondern ein sorgfältig geplanter Schritt ist, auf den Sie und alle Familienmitglieder sich freuen. Erst dann stellt sich die Frage…
Woher soll der Welpe kommen?
Vielleicht ist Ihr erster Gedanke, sich einen Welpen bei einem Züchter zu kaufen. Den meisten Menschen geht es so, allerdings gibt es auch gute Gründe, die gegen diese Möglichkeit sprechen – zum Beispiel der Gedanke an den Tierschutz. Allein in deutschen Tierheimen sitzen etwa 300.000 Hunde, die ein neues Zuhause suchen, darunter auch viele Welpen und Junghunde. 300.000 verlorene Seelen, die darauf warten, von „ihrem“ Menschen gefunden zu werden.
Allein in deutschen Tierheimen sitzen etwa 300.000 Hunde, die ein neues Zuhause suchen…
… darunter auch viele Welpen und Junghunde.
Unbestritten gibt es Züchter, die ihre Aufgabe in der Hundezucht sehr ernst nehmen und eine gute und verantwortungsvolle Arbeit leisten. Sie sind bemüht, Erbkrankheiten zu vermeiden und den Hund während seiner ersten Lebenswochen so gut zu betreuen, dass er sich optimal entwickeln kann. Sie investieren sehr viel Zeit, Geld und Engagement und verkaufen die Hunde nur an Menschen, die sie eingehend beraten und überprüft haben. Ich möchte die Arbeit dieser Menschen in keiner Weise herabsetzen, aber trotzdem möge mir so mancher Züchter, der diese Zeilen liest, verzeihen, wenn ich frage, welche moralische Rechtfertigung wir eigentlich überhaupt haben, immer mehr Hunde zu produzieren, solange so viele bereits vorhandene in Tierheimzwingern sitzen und sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten?!
Denn auch falls Sie sich für einen Welpen einer ganz bestimmten Rasse wie zum Beispiel Collie, Dackel oder Pudel entschieden haben, werden Sie mit etwas Recherchearbeit und Geduld im Tierschutz fündig. Fragen Sie im örtlichen Tierheim nach und suchen Sie bei den vielen überregionalen und teilweise auch international tätigen Tierschutzorganisationen. Im Anhang dieses Buches finden Sie Adressen von Organisationen, mit denen ich schon erfolgreich zusammen gearbeitet habe, aber natürlich sind dies nur einige wenige und es gibt noch viele weitere. Die meisten Tierschutzvereine, die sich einer bestimmten Rasse verschrieben haben, haben Internetadressen wie zum Beispiel www.collie-in-not.de.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Hinweise, worauf Sie bei der Auswahl des Züchters oder der Tierschutzorganisation achten sollten, von der Sie sich einen Welpen holen möchten.