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6 Usedoms Seele auf Leinwand
Seebad Ahlbeck: Galerie Köpp

Im ältesten Teil von Ahlbeck, dort, wo einst die Fischerfamilien zu Hause waren, steht ein alter Fischerkaten. Etwas windschief und doch liebevoll restauriert. In seinem Inneren findet sich ein Stück Usedomer Geschichte, festgehalten in den Bildern von Volker Köpp. Wie keinem Zweiten gelingt es dem gebürtigen Ahlbecker, die Seele der Insel und ihrer Menschen einzufangen. In Windeseile bin ich zurück in den Straßen meiner Kindheit, schaue auf die grauen Fassaden der Bädervillen zum Ende der DDR-Zeit und sehe die Flundern wieder auf dem alten Zeitungspapier zuckend auf Großmutters Küchentisch liegen. Zärtlich, mit einem Hauch Melancholie, legen sich Erinnerungen in jeden Blick und holen manchmal schon Vergessenes zurück in den Moment.

Straßen, Häuser, Porträts, Akte und Stillleben – das Portfolio Volker Köpps ist groß und dennoch in seinem Stil unverwechselbar. Einfühlsam und mit großer Einsamkeit spielt er mit Farben und Formen. Mal intensiv, dann wieder gedämpft. Immer aber nachdenklich und wehmütig. Die großen Gefühle, die das Meer in uns Menschen weckt, finden sich in seinen Werken wieder. Und sieht man dem Künstler selbst in die Augen oder beim Malen zu, spürt man sofort, mit wie viel Ehrlichkeit jeder Pinselstrich auf die Leinwand gekommen ist.

Volker Köpp lebt und arbeitet noch heute in Ahlbeck. Seine Galerie öffnet er über die Sommermonate an fünf Tagen in der Woche in den frühen Abendstunden. Wer ihn außerhalb dieser Zeiten und in den Wintermonaten besuchen möchte, kann ihn telefonisch erreichen und ein Treffen vereinbaren. Seine Werke sind zudem in Ausstellungen auf der ganzen Insel – so auch im Kunstpavillon an der Promenade in Heringsdorf – und darüber hinaus zu finden.

Machen Sie nach dem Besuch der Galerie einen Spaziergang durch den ältesten Teil Ahlbecks und genießen Sie die engen Straßen und alten Fischerhäuser, die so anders sind als die mondänen Bädervillen.


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Galerie Volker Köpp

Talstraße 13

17419 Seebad Ahlbeck

038378 32382

www.galerie-koepp.de

7 Sechs Generationen Salzwasser im Blut
Seebad Ahlbeck: Uwes Fischerhütte

Nirgendwo auf Usedom ist der Kontrast zwischen dem leichten Leben der Sommerfrischler um 1900 und der harten Arbeit der Fischer damals so deutlich wie an der Promenade in Ahlbeck. Einerseits beeindrucken die Gründerzeitvillen, die lange ein trauriges Dasein fristeten und denen mit der Wende neues Leben und neuer Glanz eingehaucht wurde, und andererseits stehen teilweise noch schiefe Fischerkaten in den Dünen und erinnern an die Tradition, bei Wind und Wetter zum Fischen hinaus auf die See zu fahren. Hier ist unbestritten eine von Usedoms ursprünglichen Seiten. Denn hier nahm das Badewesen seinen Anfang.

So wenige Boote heute noch an den Stränden liegen, so wenige Fischer gibt es, die noch selbst hinausfahren. Uwe Krüger ist einer von ihnen und er ist mit Haut und Haaren das, was man einen Strandfischer nennt. In der sechsten Generation fischt seine Familie und man möchte beten, dass es nicht die letzte sein wird. Doch der findige Ahlbecker trotzt Fangquoten und Großunternehmen und macht sein Erbe zum Erlebnis. In Uwes Fischerhütte, seinem kleinen Restaurant in den Dünen unweit der Ahlbecker Seebrücke in Richtung Heringsdorf, verkauft er den Fisch, der morgens noch in der Ostsee schwamm. Die kulinarische Tradition gibt es gleich dazu. Denn hier werden pommersche Fischgerichte serviert, wie unsereins sie noch von Großmuttern kennt. Der Räucherofen steht gleich nebenan, der Kutter liegt hinter der Düne und wer früh genug auf den Beinen ist, kann Uwe und seinen Männern am Strand beim Heringepulen zusehen. Und ehe man sich’s versieht, hat Uwe einen ins Gespräch verwickelt und man steht mit hochgekrempelten Ärmeln selbst am Kutter und pult sein eigenes Mittagessen aus den Netzen.

Holen Sie sich ein Fischbrötchen in Uwes Fischhalle und nehmen Sie Platz im alten Kahn auf der Düne. Schöner kann man Usedom nicht genießen.


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Uwes Fischerhütte

Strandpromenade 12

17419 Seebad Ahlbeck

038378 28199

www.uwes-fischerhuette.de

8 Tobt euch aus!
Seebad Ahlbeck: Sportstrand Kaiserbäder

Genau dort, wo Ahlbeck an der Promenade nahtlos in Heringsdorf übergeht, prangt an der Wand eines erst vor wenigen Jahren entstandenen Toilettenhäuschens das Logo des Kaiserbäder-Sportstrandes. Ein Blick über die Düne verrät, dass sich hier nicht nur Fitnessfreaks und Bewegungsfanatiker wohlfühlen, sondern auch alle, die im Urlaub mehr wollen als im Strandkorb liegen und baden gehen. Auf einem großen Areal kann man sich allen nur denkbaren Beachsport­arten hingeben: Beachsoccer, Beachvolleyball, Beachtennis, Beachhandball. Und das Ganze, bis einem der Schweiß über den Körper rinnt und man sich augenblicklich in die Ostsee stürzen möchte. Doch langsam, immer schön an den Kreislauf denken!

Dem tun übrigens auch die vielen Fitness- und Sportkurse gut, die das junge Team des Sportstrandes anbietet. Von Strandgymnastik und Rückenfit über Bauch-Beine-Po, Yoga und Qigong bis hin zu Nordic Walking und Barfußwanderungen. Und jetzt glauben Sie nicht, das war es schon. An sieben Tagen in der Woche, natürlich nur bei Strandwetter in den Sommermonaten, stehen außerdem Stand-up-Paddel-Boards, Boccia-Kugeln, ein Balanceboard und eine Slackline zur Verfügung. Es werden Strandolympiaden für Kinder, Joggingtouren in den nahe gelegenen Kur- und Heilwald, Workouts auf der Aktivpromenade und Turniere in den Teamsportarten organisiert. Und wenn Sie dann endgültig außer Atem sind, gönnen Sie sich eine Pause in einem der Strandstühle, trinken Sie etwas Kaltes und genießen Sie das wohlige Gefühl, das sich nach so viel Bewegung ganz langsam in Ihrem Körper breitmacht. Es dauert nicht lange und Sie werden schon wieder darüber nachdenken, mit welchem Angebot Sie morgen Ihren inneren Schweinehund auf Trab bringen.

Die Atmosphäre am Sportstrand ist einzigartig. Kommen Sie auch gern vorbei, wenn Sie nicht aktiv werden wollen. Selbst Zuschauen macht Spaß.


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Sportstrand Kaiserbäder

Zwischen Rathenaustraße und Grenzstraße

17419 Seebad Ahlbeck

038378 24441

9 Tropischer Badespaß
Seebad Ahlbeck: OstseeTherme Usedom

Zwischen Ahlbeck und Heringsdorf gab es einst eine Sandkuhle. Ihr Boden war sommers wie winters mit dem Laub der umstehenden Bäume bedeckt. Ein Spielparadies für uns Kinder, wenn auch die Zeigefinger der Erwachsenen uns mahnten, nicht dorthin zu gehen. Zu gefährlich wären die Sandhänge, zu unberechenbar, was unter dem Laub wartete. Abenteuer pur also. Als ich den Kindertagen entwachsen war, las ich Fontanes Meine Kinderjahre und fand darin meine Sandkuhle wieder. Hatte doch der Schriftsteller selbst in dem Laub hier gelegen und nichts vernommen, außer das Rascheln der Blätter und den Wind in den Bäumen ringsum.

Mit dem Ende der DDR-Zeit nahte das Ende der Sandkuhle. Kluge Köpfe ersannen saisonverlängernde Maßnahmen. Es musste etwas her, das Gästen auch abseits der Sommermonate den Aufenthalt im kaiserlichen Seebad verschönerte. Ein Spaßbad also. So entstand genau an der Stelle, an der Fontane und ich einst liegend in den Himmel blickten, die OstseeTherme. Ein tropisches Badeparadies. Auf 5.000 Quadratmetern warten heute sechs Schwimmbecken, zwei Dampfbäder und eine große Saunalandschaft auf all die, die sich gern bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit entspannen. Die Heringsdorfer Jodsole, die aus über 400 Meter Tiefe nahe der Seebrücke gefördert wird, findet hier Verwendung. Schon zu Kaisers Zeiten wusste man um deren wohltuende Wirkung auf Körper und Seele. Neben dem Spaßbad bietet die OstseeTherme zudem einen Kurmittelbereich, in dem therapeutische Anwendungen und Wellnessbehandlungen angeboten werden. Und ein Sport- und Gesundheitsstudio für alle, die ihren Körper in Form bringen möchten. Schön ist auch, dass überall in der OstseeTherme Glaskuppeln den Blick auf den Himmel freigeben. Und plötzlich ist Fontane wieder da.

Zur OstseeTherme gehört übrigens ein Aussichtsturm, der eine großartige Aussicht über Heringsdorf und Ahlbeck, bei gutem Wetter auch über Swinemünde bietet. Wem Treppensteigen schwerfällt, der nutzt den Fahrstuhl.


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OstseeTherme Usedom

Lindenstraße 60

17419 Seebad Ahlbeck

038378 2730

www.ostseetherme-usedom.de

10 Herzlichkeit mit Promenadenblick
Seebad Heringsdorf: Terrasse des Strandhotel Heringsdorf

Das Sonnenlicht fällt zwischen den hohen Kiefern hindurch direkt auf den Tisch. Die Promenade ist breit, viel breiter als anderswo in Heringsdorf. Dort drüben der Radweg, gleich hier der Fußweg, dazwischen ein Stück Wiese und diese Kiefern eben. Das Meer ist nur wenige Meter entfernt. Man sieht es nicht, aber man spürt es. Es riecht nach salziger Luft, nach Nadelbäumen und frischem Kaffee.

Die Terrasse des Strandhotel Heringsdorf gehört zu den schönsten Plätzen an der Promenade zwischen dem Eichenweg und der Seebrücke. Sie ist weit mehr als eine Hotelterrasse für Frühstücksgäste. Sie verbindet die herrschaftliche Atmosphäre der Flaniermeile mit dem Charme und der Herzlichkeit eines österreichischen Wellnesshotels. Strandhotel-Inhaber Werner Molik hat mit viel Gespür für die Bedürfnisse seiner Gäste hier ein Haus geschaffen, das in Erinnerung bleibt. Und das nicht nur, weil ein goldener Hirsch die Terrasse ziert. Als Molik einst nach Heringsdorf kam, wollte er das schönste Haus des Ortes kaufen. Das ist ihm nicht geglückt. Doch auch wenn das Strandhotel heute architektonisch nur noch wenig an das einstige Strand-Hotel, das 1886 erbaut wurde, erinnert, ist es ihm gelungen, ein Haus zu erschaffen, in das Gäste und Einheimische immer wieder gern zurückkehren. Vielleicht liegt es an der Wärme und der Gastlichkeit, die bis auf die Terrasse spürbar sind. Vielleicht ist es der gute Kaffee und der selbst gemachte Kuchen. Ganz sicher aber ist es das Gefühl, das Sommerfrischler schon vor über 100 Jahren nach Heringsdorf lockte: dass man ganz nah am Meer, mit Möwenkreischen und Wind auf der Haut, die Annehmlichkeiten eines Kaffeehauses genießt und ganz nebenbei sieht und gesehen wird.

Gönnen Sie sich ein Frühstück hier. Das Buffet ist hervorragend. Neben lokalen Produkten werden Spezialitäten aus der hauseigenen Jagd und Rinderzucht angeboten.


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Strandhotel Heringsdorf

Liehrstraße 10

17424 Seebad Heringsdorf

038378 2320

www.strandhotel-heringsdorf.de

11 Flanieren über den Ostseewellen
Seebad Heringsdorf: Seebrücke

Stolze 508 Meter ragt die Seebrücke Heringsdorf in die Ostsee hinein und ist damit eine der längsten Seebrücken Kontinentaleuropas. Das moderne Bauwerk mit den vielen Spitzen und der Pyramide auf dem Brückenkopf erinnert an die Kaiser-Wilhelm-Brücke, die einst an gleicher Stelle stand und in den 1950er-Jahren dem Feuerteufel zum Opfer fiel. Sie war das Herzstück des mondänen Kaiserbades, Ziel der Flanierenden und Teil eines außergewöhnlichen Ensembles aus Konzertmuschel, Strandcasino, Rosengarten, Familienbad und eben Seebrücke. Heute erinnern nur noch die Überreste der hölzernen Konstruktion, die aus dem Wasser ragen, an diese Zeit.

Und dennoch, was die alte Seebrücke vermochte, kann auch die neue. Sie gab Heringsdorf nach ihrem Bau Mitte der 1990er-Jahre sein Zentrum zurück und bietet eine Vielzahl an Ladengeschäften, Restaurants und vor allem eine bemerkenswert schöne Flaniermeile über den Ostseewellen. Der Blick auf die Swinemünder Bucht ist atemberaubend. Der weiße Sandstrand schlängelt sich bis zur Mole der polnischen Hafenstadt und verschwindet irgendwo unter deren Skyline. Schon Lyonel Feininger war angetan von diesem Ausblick und der besonderen Atmosphäre auf der damals noch alten Seebrücke. Er hielt beides in Skizzen fest, die er während seiner Sommerurlaube auf Usedom anfertigte und die ihm später nach seiner Auswanderung nach Amerika als Vorlage für viele typische Feininger-Werke dienten.

Wer bis zum Brückenkopf hinausläuft, und das sei wärmstens empfohlen, kann in entgegengesetzter Richtung bei klarem Wetter bis zum Langen Berg hinter Bansin sehen. In der Pyramide hier auf dem Brückenkopf befindet sich ein Restaurant. Noch ein paar Meter weiter machen die Adlerschiffe fest und laden zu Ausflugsfahrten nach Swinemünde, Misdroy, entlang der Küste Usedoms und nach Rügen ein.

Stehen Sie auf, wenn Heringsdorf noch schläft, und erleben Sie den Sonnenaufgang von der Seebrücke aus.


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Seebrücke Heringsdorf

Strandpromenade 1

17424 Seebad Heringsdorf

Touristinformation Seeheilbad Heringsdorf

Delbrückstraße 69

17424 Seebad Heringsdorf

038378 2451

www.kaiserbaeder-auf-usedom.de

12 Heringsdorfs italienische Seite
Seebad Heringsdorf: Restaurant Da Claudio

Rindercarpaccio mit frischen Pfifferlingen, hausgemachte Gnocchi mit Steinpilzsauce, Ossobuco alla milanese mit Safranrisotto. Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Das sollte es auch. Denn was bei Claudio Mazzucato und seiner Frau Ina in ihrem kleinen Restaurant Da Claudio in der Heringsdorfer Friedenstraße auf den Tisch kommt, ist feinste italienische Kochkunst serviert mit ungezwungener Herzlichkeit. Das wohl kleinste Familienunternehmen der Insel – er kocht, sie serviert – hat einen festen Platz im kulinarischen Eventkalender jedes feinschmeckenden Inselwiederholungstäters. Und das ganz zu Recht. Denn die Leidenschaft für gutes Essen, das italienische Feuer im Blut des Küchenchefs und das feine Gespür seiner Gattin bei der Wahl der begleitenden Weine machen ein Wiederkehren unumgänglich.

Dabei begann alles mit einer missglückten Profifußball-Karriere. Gott sei Dank, möchte man sagen und dem sympathischen Deutsch-Italiener auf die Schulter klopfen. Ist doch die Gabe, kulinarische Köstlichkeiten zu kreieren und Menschen damit zu verwöhnen, nicht weniger beglückend als ein gewonnenes Fußballspiel. Sein Herz schlägt noch immer für Hertha BSC, wo er einst für die 1. Bundesliga trainierte und heute von der Tribüne aus sein Bestes gibt. Und wenn er davon zu erzählen beginnt, leuchten seine Augen.

Claudio Mazzucato hat wie kein anderer die italienische Seite Heringsdorfs geprägt. Die wenigen Tische in seinem Restaurant sind sommers wie winters gut gefüllt. Es empfiehlt sich immer, hier zu reservieren, denn dann steht dem lukullischen Glück nichts mehr im Wege. Und wenn man sich Zeit nimmt und lange genug bleibt, nehmen Claudio und Ina Mazzucato gern mit Platz und der Abend klingt in typisch mediterraner Geselligkeit aus.

Probieren Sie zum Dessert Claudios selbst gemachtes Sorbet mit Prosecco oder pur. Spätestens jetzt wird die Sonne Italiens in Ihnen aufgehen.


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Restaurant Da Claudio

Friedenstraße 16

17424 Seebad Heringsdorf

038378 801876

www.da-claudio-usedom.de

13 Kaiserzeit trifft Gegenwart
Seebad Heringsdorf: Marc O’Polo Strandcasino

Es gab eine Zeit, da lustwandelte man in Heringsdorf im neuesten Schick von der Kaiser-Wilhelm-Brücke am Strand-Casino vorbei in den Rosengarten, ließ den Blick über das einzigartige Ensemble herrlicher Holzbauten wandern und genoss das Sehen und Gesehenwerden. Der Kaiser gab sich jährlich nach seinen Nordlandfahrten die Ehre und wer etwas auf sich hielt, verbrachte die Sommerfrische in einer der neu erbauten Villen mit ihren großen Gärten. Das aufstrebende Seebad war angesagt bei Aristokraten und Intellektuellen. Dann kamen die Kriege und nach ihnen die Russen. Das Strand-Casino, das einst als offizielles Kurhaus galt und Einheimische und Badegäste gleichermaßen zum Bummeln in eleganten Läden und zu Vergnügungen in seinem 500 Quadratmeter großen Tanzsaal einlud, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Besatzer erbauten an gleicher Stelle ein Offizierscasino und überließen es 1950 der Gemeinde, die es zum Kulturhaus umfunktionierte und bis zum Ende der DDR-Zeit als solches betrieb. In den 1990er-Jahren übernahmen die Ostsee-Spielbanken die Räumlichkeiten und eröffneten eines der herrschaftlichsten Casinos an der deutschen Ostseeküste hier. So viel zur Geschichte.

Heute befindet sich im Strandcasino der weltweit erste Marc O’Polo Concept Store, der es auf wunderbare Weise vermag, den Glanz der Kaiserzeit und die nordisch leichte Lebensart der Gegenwart miteinander zu verbinden. In weiten Räumen und mit der Marc O’Polo eigenen Individualität lädt das Haus nicht nur zum Shoppen, sondern auch zum Verweilen, Schauen und Genießen ein. Schon das Interieur macht Entdecken zum Erlebnis. Und während man im Untergeschoss den neuesten Modetrends auf der Spur ist, setzt die Gastronomie im Obergeschoss kulinarische Ausrufezeichen. Ein bisschen wie zu Kaisers Zeiten eben.

Essen Sie hier. Küchenchef André Kähler und sein Team begeistern mit Gerichten, die nach Großmutters Küche klingen, aber raffiniert neu interpretiert wurden.


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Marc O’Polo Strandcasino

Kulmstraße 33

17424 Seebad Heringsdorf

038378 183912 (Restaurant)

www.strandcasino-marc-o-polo.com

14 Wo schon Feininger übers Meer sah
Seebad Heringsdorf: Feininger-Blick

Am Ende des Rosengartens an der Promenade in Heringsdorf, hinter einer kleinen Anhöhe direkt auf der Düne, stehen zwei Bänke umrahmt von einer niedrigen Feldsteinmauer. Kartoffelrosen verströmen hier an heißen Sommertagen ihren typischen Duft, Strandhafer wiegt sich im Wind und dahinter: nur Meer. Und die Seebrücke von Heringsdorf.

Nirgendwo an der Promenade der Kaiserbäder thront man so erhaben über dem, was die Menschen nach Usedom zieht. Der Blick ist atemberaubend, die Weite lässt stressgeplagte Großstadtseelen den Alltag im Nu vergessen und das stetige Rauschen beruhigt Körper und Geist. Schon vor über 100 Jahren, als das Familienbad hier die Sommerfrischler noch zum Baden einlud, lockte dieser Ort die Menschen an. Hier genoss man den Ausblick auf die Kaiser-Wilhelm-Brücke, bekam in der Dämmerung den ersten Kuss, schwor sich ewige Treue und zeichnete Skizzen, die später als Vorlagen für weltweit bekannte Kunstwerke dienten. Denn kein Geringerer als Lyonel Feininger stand einst an diesem Ort und hielt Strandleben und Seebrücke fest.

Es war 1908, als sich der 36-jährige und frisch geschiedene Maler entschied, seine Sommer nicht mehr in Baabe auf Rügen, sondern auf Usedom zu verbringen. Am 17. Mai schrieb er in sein Notizbuch: »… der Tag, an dem wir zum ersten Mal nach Heringsdorf kamen und uns bei Zanders einmieteten.« Dazu malte er ein angewinkeltes Bein, das gerade im Begriff war, den Fuß auf die Heringsdorfer Promenade zu setzen. Heute gilt diese banale Skizze als Zeitzeugnis für den Aufenthalt Feiningers auf Usedom. Noch bis 1918 kehrte er immer wieder hierher zurück, erkundete die Insel mit dem Fahrrad und hielt ihre Landschaften, Menschen und Besonderheiten in Skizzen fest.

Wenn Sturm einmal die Ostsee peitscht und der Strand überflutet ist, kann man hier die ganze Kraft der Natur spüren. Der Wind macht das Atmen schwer und die Wellen rollen unaufhaltsam auf einen zu.


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Feininger-Blick

Auf der Düne zwischen Rosengarten

und Kunstpavillon

17424 Seebad Heringsdorf

15 Ausblick mit feinstem Geschmack
Seebad Heringsdorf: Terrasse des Strandhotel Ostseeblick

Gegenüber dem Feininger-Blick, dort, wo sich an der Promenade von Heringsdorf der Kulm erhebt, fällt einem unweigerlich das Strandhotel Ostseeblick ins Auge. Mit seinen übereinanderliegenden Rondellen bildet das familiengeführte Haus eine architektonische Ausnahme inmitten der Gründerzeitvillen. Von der Promenade aus führt eine lange Treppe bis hinauf zur Terrasse und auch wenn Treppen vor Restaurants ungern gestiegen werden, hier lohnt es sich allemal. Denn was der Name des Hauses verspricht, erweist sich oben als Belohnung für die Mühe. Der Ostseeblick ist beeindruckend schön, die Promenade und der Rosengarten zeigen von hier aus ihre landschaftsbaulichen Raffinessen und die Seebrücke bildet einen wunderbaren Kontrast zwischen den Überresten der Kaiser-Wilhelm-Brücke und den geschwungenen Hügeln und Wäldern der Insel Wollin. Allein der graue Anbau des Hotel Maritim könnte diesem Anblick erspart bleiben. Mit etwas Geschick blendet man ihn einfach aus.

Nehmen Sie sich Zeit, hier zu verweilen. Auf der Terrasse selbst oder der danebenliegenden Wiese ist Platz, den Ausblick in vollen Zügen zu genießen. Die Mitarbeiter des Hauses servieren Ihnen dazu gern Kaffeespezialitäten, Kuchen oder ein Gericht aus der Küche von Arjan Mensies. Der sympathische Holländer kocht seit 2007 im hauseigenen Gourmetrestaurant Bernstein, das sich in einem der Rondelle befindet. Seine Küche ist experimentell und gleichermaßen überzeugend. Hier wird Essen zum Erlebnis. Der Service ist herzlich und weiß mit interessanten Geschichten zu dem, was auf dem Teller ist, die herrliche Mischung aus Geschmack und Ostseeblick zu komplettieren. Und wenn Sie später die Treppe wieder hinabgehen, wissen Sie sicher, dass es nicht das letzte Mal ist.

Machen Sie einen kleinen Spaziergang durch die Lobby des Hauses. Familie Wehrmann hat hier ein Hotel geschaffen, das mit maritimer Leichtigkeit und Licht für viele zum Zuhause am Meer geworden ist.


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Strandhotel Ostseeblick

Kulmstraße 28

17424 Seebad Heringsdorf

038378 540

www.strandhotel-ostseeblick.de

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Yaş sınırı:
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Litres'teki yayın tarihi:
25 mayıs 2021
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9783839268308
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