Kitabı oku: «Das Wetter ist doch das Letzte», sayfa 2

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Das Wetter: Der dreiste Geist

Schon seit 500 Jahren ging der Geist des ehrlosen Lord Estebylt auf Schloss Snupflestone um, und die Bewohner hatten sich weitgehend an das umtriebige, jammernde und kettenrasselnde Gespenst gewöhnt. Was aber tatsächlich jede Generation der Schlossbewohner zur Weißglut brachte, das war die unfassbare Dreistigkeit von Lord Estebylt. Ständig verschwanden Dinge im Schloss: Bücher, Geld, Elektrogeräte, Socken – kurz: Nichts war vor ihm sicher. Und immer fanden sich die Sachen in Lord Estebylts Verlies wieder, in das er damals lebendig eingemauert worden war. Zur Rede gestellt antwortete das Gespenst dann ein ums andere Mal: »Das ist meins! Das hab ich gefunden!« Es war einfach nur zum Haareausraufen.

Das Wetter: Der Hausgeist

Tiefe Sorgenfalten hatten sich in die Stirn von Sir Eustaches Estebylt gegraben. Er konnte das Gejammer und Geheule von Ritter Cornelius dem Blauen, seinem Hausgeist, nicht mehr ertragen. Cornelius war vor genau 673 Jahren betrunken von den Zinnen gestürzt und spukte seither als Gespenst durch Burg Schiefundkrumm. Und er konnte die eiskalten Hände einfach nicht vom Weinkeller lassen. Deshalb war Cornelius ständig verkatert und beklagte lauthals sein Kopfweh. Sir Eustaches Estebylt verabreichte ihm gerade die dreißigste Aspirin-Tablette. Nach und nach ging es Cornelius ein wenig besser. »Na, da bin ich ja ein richtiger Geistheiler«, schmunzelte Sir Eustaches. Ein übler Kalauer, den ihm seine Gattin, Lady Minerva, niemals verzeihen würde.

Tierisches

Das Wetter: Der Kryptidenkongress

Nessi, Mottenmann, Bigfoot und Yeti trafen sich zum jährlichen Kryptidenkongress in Reutlingen. Wie immer kam es zum Streit darüber, wer von ihnen echter und berühmter war. Es dauerte nur knappe dreißig Minuten, bis alle vier beleidigt und zutiefst erzürnt in ihre jeweiligen Löcher, Bäume, Wälder und Gletscher zurückkehrten und sich schworen, nächstes Jahr nicht mehr zum Kongress nach Reutlingen zu fahren. Doch es kam, wie es immer kam: Im folgenden Jahr trafen sich Nessi, Mottenmann, Bigfoot und Yeti abermals in Reutlingen. Im Gepäck hatten sie neue Zeitungsberichte und verschwommene Fotos, die sie einander stolz präsentierten. Es dauerte diesmal nur knappe fünfundzwanzig Minuten, bis es zum Streit kam ...

Das Wetter: Schweinepriester

Der Schweinepriester besah sich voller Stolz seine prächtige Gemeinde. Er hatte sie um sich versammelt, um eine sensationelle Neuigkeit zu verkünden: Der Schweinepapst hatte das Dogma der Enthaltsamkeit für Schweinepriester aufgehoben, und nun wollte der Schweinepriester so richtig die Sau rauslassen und einmal quer durch die Gemeinde ferkeln. »Säue, Eber, angestellt«, rief er, »nur nicht drängeln, jeder kommt mal dran!« Na, das gab ein Gegrunze und ein Gejauchze. Das Fest währte sieben Tage und sieben Nächte, und noch Jahre später erzählten die Schweine ihren Ferkeln und Ferkelferkeln davon. Der Schweinepriester aber war zufrieden und huldigte inbrünstig dem Schweinepapst.

Das Wetter: Gnu greift an

Das Gnu zog seine Augen zu gefährlichen Schlitzen zusammen, hinter denen es böse funkelte. Es hatte sich hinter einen Busch gekauert und beobachtete das Löwenrudel, das sich in den Schatten einer Platane gelegt hatte und träge vor sich hin döste. Wie unachtsam von ihnen. Eine vortreffliche Gelegenheit zum Überraschungsangriff. Das Gnu duckte sich zum Sprung. Es wollte versuchen, einen der Löwen vom Rudel zu trennen und ihn dann in die Enge treiben, damit es ihn – ja was denn eigentlich? Irgendetwas stimmte hier nicht, und das Gnu beschloss, seinen Angriff noch einmal zu verschieben und vorher gründlich über die Jagd nachzudenken. Und das war allerdings wirklich besser so.

Das Wetter: Hannover

Die Leute schauten etwas merkwürdig, als das Gnu eintrat. Sie waren Gnus in der Betriebskantine nicht gewohnt. Hier war noch nie ein Gnu gewesen. Das Gnu ignorierte die neugierigen Blicke und bestellte einen Eiersalat. Unglücklicherweise hantierte es etwas ungeschickt mit Messer und Gabel – kein Wunder, bei den Hufen. Und schwups!, hatte es sich bekleckert. Mit Eiersalat. Was nun? Das Gnu beschloss, aus der Not eine Tugend zu machen. Den Nächsten, der es wegen des Eiersalatfleckens dumm anstarren würde, wollte es einfach fragen: »Was? Sie tragen keinen Eiersalat? Das ist doch der neuste Schrei.« Schließlich lebte das Gnu in Hannover. Dort würde es damit immer durchkommen.

Das Wetter: Giraffe und Kondor

Der Kondor flog eine elegante Kurve über der Steppe und landete mit sanftem Schwung in der Akazie. Er guckte, ob die Giraffe ihm zugesehen hatte, die jedoch tat, als sei sie völlig uninteressiert. Hochnäsig knabberte sie an der Baumkrone und beachtete den Kondor scheinbar nicht weiter. Doch aus den Augenwinkeln versuchte sie zu erhaschen, ob der Kondor zu ihr rüberguckte. Der war nun jedoch beleidigt und zeigte seinerseits der Giraffe die kalte Schulter. So ging das jahrelang. Keiner von beiden wollte den ersten Schritt machen, keiner wollte sich eine Blöße geben. Und so kam die Welt leider um die erste geflügelte Giraffe. Auch nicht schlimm. Wer braucht schon geflügelte Giraffen?

Das Wetter: Das Rennen

Das Rennen geht in die entscheidende Phase! Nur noch 40.000 Kilometer bis zum Sieg. Die Weinbergschnecken geben ihr Letztes. Für einen Kilometer brauchen sie im Schnitt neun Tage, das bedeutet, dass das Rennen in nur ungefähr 986 Jahren vorbei sein und ein Sieger feststehen wird. Die Zuschauer toben bereits auf den Rängen und feuern ihre Favoriten an. Der Geruch von schwitzenden Schneckenleibern liegt in der Luft und der Glanz der großen Häuschen vervollkommend ... vervollkomment ... vervollkommnet – optimiert die erregende Szenerie. Noch ist das Feld beinahe geschlossen! Die letzten Wetten werden angenommen … Der Sieger wird in 986 Jahren verkündet!

Das Wetter: Der Rabe

Der junge schwarze Rabe saß hoch oben auf einer Zinne der alten Burg und dachte angestrengt nach. Es war ihm noch nie im Leben gelungen, jemandem auf den Kopf zu kacken – immer ging es ganz knapp daneben. Obwohl er doch immer sehr genau zielte. Was machte er nur falsch? Die anderen Rabenkinder aus seiner Klasse hänselten ihn schon deswegen, und seine Eltern hatten sogar schon einen blauen Brief bekommen, weil er in »Auf-den-Kopf-Kacken« eine Fünf minus im Zeugnis bekommen würde. Dafür stand er in »Krähen« bei sehr gut. Aber das zählte ja nicht. »Davon kannst du später nicht leben«, sagten die Eltern, und »Krähen ist eine brotlose Kunst«. Und nun musste der kleine Rabe sogar an den Nachmittagen und in den Ferien mit den Eltern »Auf-den-Kopf-Kacken« üben. Dabei planschte er viel lieber im Bach. Außerdem war er unglücklich verliebt in eine Dohle aus gutem Hause. Aber dieses hübsche Vögelchen wollte rein gar nichts von ihm wissen, es flog lieber mit der Elster zum Klauen. Ach, so ein Rabenkind hatte es wirklich nicht leicht.

Das Wetter: Wasserscheu

Der Wal klammerte sich mit all seinen Kräften am Strand fest. Er hasste Wasser wie die Pest, er war das wasserscheueste Wesen auf der ganzen, weiten Welt. Aber wie sehr liebte er den Strand und die Trockenheit. Wie herrlich war es doch, einfach im Sand zu liegen und sich von der Sonne wärmen zu lassen. Wären da nicht diese gemeinen, lästigen kleinen Viecher, die mit all ihren Kräften versuchten, ihn in das abscheuliche, nasse Wasser zurückzuschieben ... Der Wal hasste diese Wesen fast noch mehr als Wasser. Und es wurden immer mehr und immer mehr. Bald würden sie gewinnen, der Wal spürte schon, dass er zu rutschen begann. Er würde sich einen anderen Strand suchen müssen. Was für eine Plage!

Das Wetter: Das grüne Pferd

Als der berühmte Pferdezüchter Hartmut Sandbaumhüter einmal ein neues Füllen betrachtete, kippte er fast aus den Latschen. So etwas Hässliches hatte er noch nie gesehen. Das Tier war quietschgrün, hatte nur drei Beine und war außerdem viel zu klein. »Das krieg ich doch nie verkauft«, schoss es Sandbaumhüter durch den Kopf und er beschloss, das Füllen unauffällig verschwinden zu lassen, damit er es nicht auch noch durchfüttern musste. Eilends holte er seine Axt, um dem armen Pferdchen den Schädel einzuschlagen. Doch als er auf das grüne Ding einschlug, stellte er erleichtert fest, dass es sich nur um den grünen Schemel handelte, der immer im Stall herumstand. Seine trächtige Stute Riha hatte noch gar nicht entbunden.

Das Wetter: Unter Schnabeltieren

Schon in seiner frühesten Jugend – Jörn, das Schnabeltier, war gerade erst aus seinem blau-rosa gestreiften Ei geschlüpft –, also schon als Baby spürte Jörn, das Schnabeltier, dass er anders war als die anderen Schnabeltiere. Er sah auch ganz anders aus: Er hatte goldene Flügel, mit denen er elegant durch die Lüfte gleiten konnte und verfügte über fünfzehn geschuppte Pfoten mit scharfen Krallen. Sein Kopf auf dem zwei Meter langen Hals glich dem einer Ziege, und sein Rumpf war dem eines Huhnes zum Verwechseln ähnlich. Außerdem sprach Jörn, das Schnabeltier, zwölf Sprachen fließend, er konnte den kompletten Faust I und II auswendig, und es fiel ihm leicht, in Sekundenschnelle die Quadratwurzel aus 755.593.645.693.964 zu ziehen. Und nicht zu vergessen: Er konnte so betörend singen, dass alle Welt auf der Stelle in Tränen der Rührung ausbrach. Die anderen Schnabeltiere fanden Jörn deshalb etwas seltsam und sahen ihn schräg von der Seite an. Bis sich herausstellte, dass Jörn kein Schnabel-, sondern ein Fabeltier war. Da atmeten alle Tiere erleichtert auf.

Das Wetter: Das Tier

Tief unten im wilden Ozean, wo noch niemals eine Menschenseele hingelangte, da lebt ein monströses Tier. Es ist 10.000 Jahre alt, 300 Meter groß und unermesslich gefährlich. Seine 77 Fangarme sind mit giftigen Stacheln ausgestattet, sein Maul hat ein grässlich stinkendes Gebiss mit 2 Millionen rasiermesserscharfen Zähnen, seine Gedanken können töten, und wenn es pupst, dann ist das ganze Meer vergiftet. Gott sei Dank hat das Monstrum aber eine tadellose Erziehung durch seine Mama genossen, daher würde es niemals pupsen oder tödliche Gedanken versenden, auch ist es von friedfertigem Charakter, meistens schläft es, und wenn es doch mal wach ist, dann kratzt es sich hinterm Ohr. Und der Name des Tiers ist Paul.

Das Wetter: Maus und Spaten

Einmal trat die Maus hin vor den Spaten, der stillschweigend am Scheunentor lehnte, und begann zu sprechen: »Hör mir zu, alter Spaten. Zwar bist du viel größer als ich, und du bist aus hartem Eisen und stark. Dennoch will ich mit dir wetten, dass ich dich in einem Wettlauf besiegen kann. Wir machen ein Rennen bis zum Ochsenstall.« Schon sprang die Maus auf und dem Stall entgegen. Wie aber musste sie lachen, als sie bemerkte, dass es der Spaten noch nicht einmal vom Scheunentor fort geschafft hatte. Eilig trat sie wieder vor ihn hin und sprach: »Nun darfst du mir wohl einen Glückwunsch zum Sieg aussprechen.« Weil der Spaten jedoch stumm blieb, verbreitete die Maus auf dem Hof, der Spaten sei ein schlechter Verlierer.

Das Wetter: Die Bremer Altstars

Lange war es still gewesen um die Bremer Stadtmusikanten. Zuletzt wurde nur noch aufgrund ihres ausschweifenden Lebensstils und wegen ihrer vielen Skandale über sie berichtet. Konzerte hatten sie schon lange nicht mehr gegeben. Immer wieder tauchten unschöne Bilder in der Regenbogenpresse auf, wie etwa der Esel völlig zugekokst und mit heraushängender Zunge in seiner Garderobe in einer Bierlache lag. Oder es gab Fotos von Katze und Hund, die sich, aufgeschwemmt vom Alkohol- und Tablettenmissbrauch, in aller Öffentlichkeit die Genitalien leckten. Lediglich der Hahn tauchte nur ganz selten in den negativen Schlagzeilen auf. Sein Manager hat nun angekündigt, der Hahn plane eine Solokarriere. Man darf sehr gespannt sein.

Das Wetter: Die Qualle des Satans

Der Satan hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und beobachtete mit übergroßem Entzücken seine neue Qualle. Was nämlich kaum einer weiß, weil nichts davon in der Bibel steht: Der Satan liebt nichts auf der Welt mehr als Quallen. Wenn er sich zwischen einer verlorenen Seele und einer Qualle entscheiden müsste, dann würde er stets die Qualle wählen. Und es ist auch ein großes Missverständnis, zu glauben, dass die Sünder in der Hölle Qualen erwarten werden. Nein! Selbstverständlich erwarten sie Quallen, denn der Satan hat schon eine beträchtliche Sammlung davon. Jede Qualle lebt in einem eigenen Einmachglas. Die neue Qualle war besonders schön! Ja, er war schon ein glücklicher Teufel, der alte Satan!

Das Wetter: Im Blumenbeet

Marlies Holzbein starrte auf den großen Vogel, der gerade ihr frisch bepflanztes Blumenbeet umgrub. Er tat dies anscheinend mit großer Leidenschaft. Es war bereits das vierte Mal in Folge, dass Marlies Holzbeins Blumenbeet verwüstet wurde, doch es war das erste Mal, dass sie den Übeltäter auf frischer Tat ertappt hatte. »Das vierte Mal ...«, murmelte sie vor sich hin, »es ist schon das vierte Mal ...« So eine Blumenbeetverwüstung schien dem Vogel einen riesengroßen Spaß zu machen. Marlies holte sich eine Spitzhacke aus dem Schuppen und näherte sich dem Tier. Dann schlug sie zu! Immer wieder mitten ins Beet, heißa, das machte ja wirklich Spaß! Marlies Holzbein und der große Vogel verbrachten noch viele vergnügliche Stunden im Beet.

Das Wetter: Die Spinne

Die Spinne hatte es endgültig satt, ständig in den Staubsauger eingesogen zu werden. Darin stank es nämlich, und es war schmutzig. Dabei war die Spinne ein extrem reinliches Wesen, das keiner Fliege etwas zuleide tat. Obwohl, na ja, Fliegen tat sie schon etwas zuleide, aber gewiss tat die Spinne Gerda Kunkel nichts zuleide. Gerda hatte also nicht den geringsten Grund, die Spinne ständig mit dem Staubsauger einzusaugen. Jedes Mal, wenn die Spinne mühsam ein neues Netz im Bücherregal gebaut hatte, kam Gerda mit dem verfluchten Staubsauger um die Ecke. Gerda ihrerseits wollte der Spinne überhaupt gar nichts Böses, sie dachte nur, das mit dem Staubsauger würde der Spinne Spaß machen. Die Spinne hatte sich schließlich noch nie beschwert.

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