Kitabı oku: «Blut Und Feuer», sayfa 3

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3

Draco Raumstation

Dreya, Rhys und Quinn betraten den Empfangsbereich für Neuankömmlinge auf der Draco Station. Sie hielt plötzlich an, was verursachte, dass Rhys und Quinn um sie herum liefen. »Äh, haben wir unseren Halt verpasst?«

»Und sind im Ritz Carlton gelandet«, murmelte Quinn.

»Es ist –«, begann sie, nicht in der Lage die Realität mit ihren Erwartungen in Einklang zu bringen.

»Sexy«, sagte Quinn.

Er hatte Recht. Aber sexy entsprach nicht ihren Erwartungen oder war auf ihrer Liste – erlange ein paar persönliche Antworten, löse ein Verbrechen und komm zurück auf die Erde war auf ihrer Liste. »Sexy?«

»Na ja, die gedämpften Töne, die gewölbten Wände und die schnittigen metallischen Akzente präsentieren alle eine verführerische komm-nur Art von Reiz. Oder vielleicht nimmt der Hund Pheromone auf.« Er zuckte mit einer Schulter.

»Jep«, sagte Rhys. »Wir sind nicht mehr in Kansas.«

Ein lächelnder junger Mann kam näher. »Agent Love, ich bin Scott Williams, Ihre Kontaktperson, während Sie auf der Station sind. Willkommen auf Draco.«

Er schüttelte rundherum Hände, strahlte vor Freude. Dreya konnte nicht anders als zu lächeln, sein lebhaftes Auftreten erinnerte sie an einen Autoverkäufer.

»Zuerst lassen Sie mich dafür sorgen, dass Sie sich einleben. Ich habe Ihnen eine Suite mit angrenzenden Zimmern auf jeder Seite. Sie sollten sich recht wohl fühlen.« Er reichte ihnen Bänder für ihre Ausweise und führte sie dann zu einer Aufzugbatterie. »Haben Sie Ihre Ausweise zu jeder Zeit bei sich – damit können Sie in der Station frei herumlaufen.«

Er wippte auf seinen Fußballen nach hinten und strahlte Stolz aus, während sie auf den Aufzug warteten. »Stellen Sie sich die Station als das Gerüst eines gigantischen Tennisballs vor. Es gibt einen Deckel oben und unten, mit drei Ringen, die das Gerüst zwischen den zwei Deckeln umkreisen.«

Er veranschaulichte es, indem er seine Hände ausstreckte, als ob er eine Kugel einkreiste. »Verwaltung und Ingenieurwesen sind ganz oben auf Ebene 1, Draco Prime Oberflächenarbeit ist auf Ebene 5 ganz unten. Wissenschaft, Wohnstätten und Gartenbau, Ebenen 2, 3 und 4, sind die Ringe.«

Sie betraten den Aufzug und er fuhr nach unten, schenkte damit Dreya ein unbehagliches Bild, wie sie durch den Boden krachten und durch den Weltraum sausten. Sie schüttelte einen Schauer ab und konzentrierte sich auf Williams.

»Alle Ebenen sind farblich gekennzeichnet. Blau für Wissenschaft, grün für Wohnstätten und gelb für Gartenbau, also ist es unmöglich sich zu verlaufen. Sie können sich jedoch fühlen, als ob sie sich im Kreis bewegen.« Er lachte leise. »Stationswitz, Kreise … Sie wissen schon.«

Der Aufzug hielt an, zu Dreyas Erleichterung, und sie stiegen aus.

Williams fuhr fort. »Aber bevor sie auf Ebene 5 hinuntergehen, bitte kontaktieren Sie mich oder Sheriff Sinclair. Firmenvorschriften verlangen eine Eskorte für alle nicht ausgebildeten Personen auf Ebene 5.«

»Warum benötigen wir eine Eskorte für Ebene 5?«, fragte Rhys.

»Oh, das Fegefeuer kann gefährlich sein, wenn man sich nicht auskennt.«

»Fegefeuer?«, wiederholte Quinn.

»Ja, wir nennen Ebene 5 Fegefeuer. Es ist der letzte Halt vor der Hölle, der Draco Prime Oberfläche«, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln. Die Tür öffnete sich und er führte sie hinaus.

»Ich habe Sie zu ihrer Bequemlichkeit nahe der Aufzugbatterie angesiedelt.« Er näherte sich der ersten Tür. Er zog Dreyas Ausweis durch den Schlitz. »Dies speichert ihren Fingerabdruck am Türschloss ein. Gentlemen, wenn Sie so gut sein würden?« Er nahm ihre Ausweiskarten und wiederholte den Vorgang. »Um in Ihr Zimmer zu kommen, ziehen sie die Karte durch und winken Sie mit Ihrer Hand vor dem Bildschirm.«

Die Tür öffnete sich und Dreya warf ihre Tasche auf das Bett, während Rhys und Quinn die angrenzenden Türen öffneten. Sie versammelten sich, um zuzusehen, wie Williams die Ausstattung erklärte. »Jede Wand ist ein Endlos-Bildschirm und alles, was Sie tun müssen, ist die Wand zu berühren und fragen.«

Dreya versuchte nicht ignorant zu wirken, aber wusste, dass sich ein leerer Ausdruck auf ihrem Gesicht bildete. Sie spähte zu Rhys und Quinn; sie waren gleichermaßen im Dunkeln.

»Ich zeige es Ihnen«, sagte Williams. Er tippte an die Wand. »Kosmos.«

Die Wand leuchtete auf und eine sinnliche weibliche Stimme fragte: »Welcher Sektor?«

»Deine Wahl«, antwortete Williams.

Die Wand zeigte einen Blick auf die Milchstraße. »Etwas von Zuhause?«, fragte die Stimme.

»Nein, Blumen«, verlangte er. Ein Blumenfeld bedeckte die Wand.

Dreya schnüffelte. »Was ist das? Rieche ich etwa Blumen?«

»Ja. Der Endlos-Bildschirm kann alles sein, visuell, auditiv und olfaktorisch.« Er tippte an die Wand und der Bildschirm ging blinkend aus. »Sie können nach jedem Unterhaltungsprogramm fragen, das auf der Erde verfügbar ist. Wir bekommen jedes Mal, wenn das Schiff hereinkommt, die neuesten Shows. Sie können alles bekommen, aber keine Mord- oder Slasher-Filme. Diese Art blutrünstiges Zeug ist nicht erlaubt.«

Sich an den blutigen Tatort im Aufzug erinnernd, verstand Dreya. Macht keinen Sinn die Einheimischen aufzurühren.

Williams räusperte sich und beschäftigte sich mit Gegenständen, die auf einem Beistelltisch lagen. »Dies sind Ihre Uhren, Sie sollten die anbehalten. Sie werden Ihre Anpassung an die Stationszeit in der Abwesenheit von Sonnenaufgang und -untergang weiterführen. Wie bei den Uhren, die sie auf der Reise von der Erde trugen, ist das Ziffernblatt zur Tageszeit beleuchtet und bei Nacht verdunkelt.« Er verteilte diese und wartete bis sie fest an ihren Handgelenken verankert waren.

»Vielleicht möchten Sie den Endlos-Bildschirm benutzen, um Ihnen in den ersten paar Nächten beim Schlafen zu helfen. Programmieren Sie einfach die Anzahl an Stunden, die Sie schlafen wollen. Alles andere ist mit Stimmaktivierung. Sie werden es herausbekommen«, bot er an. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen die Station und stelle Ihnen Personal vor.«

Sie gingen an etwas vorbei, das wie eine endlose Reihe Unterkünfte schien. »Ebene 3 hat zwei Decks, alles Wohnstätten, Einzelhandel und Unterhaltung. Wir haben beinahe zweieinhalbtausend an Personal auf der Station. Davon leben dreihundert aus dem oberen Management in Wohnstätten auf dem oberen Deck dieser Ebene. Alle anderen leben auf diesem Deck.«

»Wie viele Draco Dämonen sind hier?«, fragte Rhys.

»Ungefähr achthundert und alle Drachen sind dauerhafte Bewohner.« Das sie umgebende Dekor veränderte sich und eine Rampe brachte sie hoch zu einem Geschäftsbezirk. »Hier finden Sie Essenseinrichtungen, Kinos, Virtual-Reality-Räume, eine Bowlingbahn, Las Vegas artige Nachtclubs mit Musik, Tanz und Unterhaltung aller Arten. Wir haben Einzelhandelsgeschäfte, die alles bieten, was Ihr Geld wünscht.«

Dreya musste ihre Ausrufe zurückhalten. Wo sie einen dunklen und trostlosen Platz aus der Hölle erwartet hatte, fand sie stattdessen das strahlende und einnehmende Szenario gänzlich verlockend. Sie begann den Reiz zu sehen, über den Quinn gesprochen hatte.

Williams erklärte eindringlich: »Draco Dämonen geben ihre Menschlichkeit und ihr Recht auf die Erde zurückzukehren auf. Um sich erkenntlich zu zeigen, ist Pantheon bestrebt die Station zu einem Hafen zu machen, wo Drachen ein Leben in Luxus und Komfort leben können.«

Verführung war in die Atmosphäre der Station gewoben. Dreya entzog sich dem verlockenden Ambiente, erinnerte sich daran, warum sie hier waren. »Jetzt da wir das Leben auf Draco gesehen haben, können wir die Leichen sehen?«

Der Jubel floss aus Williams’ Gesicht, aber er brachte rasch einen überraschenden Grad an Enthusiasmus auf. »Ja, das bringt uns hoch auf die nächste Ebene und zu Dr. Sinclair im medizinischen Labor. Sie werden die medizinischen Einrichtungen lieben.«

Eine weitere Fahrstuhlfahrt nach oben und sie betraten die Ebene der Laboratorien. »Zur Rechten ist Dr. Lazar und das Genetiklabor. Zur Linken ist, wo wir die Leichen finden werden.«

Bei der Erwähnung von Lazar fühlte Dreya einen sofortigen emotionalen Druck, der sie drängte nach rechts in Lazars Reich abzudrehen und ihre Antworten zu holen. Der emotionale Druck entwickelte sich rasch in ein ursprüngliches Bedürfnis den Flur hinab zu rennen und den Mann zu packen, und zwar bei den …

Aber sie atmete langsam aus und stählte ihren Entschluss Williams zu folgen. Da sie das Ziehen emotionalen Widerstands hinter sich spürte, blickte sie über ihre Schulter. Rhys war langsamer geworden, verweilte an der Gabelung der Laboratorien. Quinn hielt an und starrte auf die Genetikabteilung, sein Sehnen Lazar nachzustellen war ein Surren in ihrem Geist.

Sie räusperte sich, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. ›Kommt hier rüber‹, gab sie ein Zeichen. Sie schlossen sich widerwillig an, folgten als Letzte in den medizinischen Bereich.

»Dr. Simon Sinclair«, verkündete Williams.

Der Doktor blickte auf. Er hatte überraschend lange, sandblonde Haare und kühle haselnussbraune Augen über einem gemeißelten Kiefer oben auf einer muskulösen Statur.

Dreyas Pupillen weiteten sich, erhaschten eine Flut an gefälligen und attraktiven Mikro-Reaktionen in seinem Gesicht. Ihr Herz antwortete in natura, indem es gegen ihre Brust hämmerte. Alarmiert von ihren körperlichen Reaktionen wischte sie ihre schwitzigen Handflächen an ihrer Hose ab.

»Wen haben wir hier, Scott?« Sinclair erhob sich hinter seinem Schreibtisch und streckte seine Hand aus. Seine Stimme war tief und schroff, sein Griff fest, als er rundherum Hände schüttelte. »Sie müssen die Ermittler sein. Ich war wirklich froh zu hören, dass Sie kommen. Sie nennen mich gerne Sheriff, aber in Wirklichkeit bin ich Rechtsmediziner.«

»Dr. Sinclair, das sind Special Agent Love, Detective Morgan und Agent Kingston.«

»Doktor, können wir die Leichen sehen?«, fragte Dreya. Sie wandte ihren Blick auf die Kühlanlage, um es zu vermeiden Sinclair anzuschauen. Ihre Reaktion auf ihn brachte sie durcheinander.

Verdammtes Nobility, zeigt mir Dinge, die nicht dafür gedacht waren, gesehen zu werden.

Sie musste diesen neuen Körper in den Griff bekommen; die Nobility-Zeitbomben hauten sie täglich aus der Fassung. Ein schneller Blick auf Rhys und Quinn und sie atmete kurz erleichtert aus, da sie bei keinem von beiden ihre Bedrängnis entdeckte.

»Habe die Leichen alle bereit«, sagte Sinclair. Er trat zum Kühlbehälter und zog die Lade heraus. »Das ist Annie Cooper, Alter achtundzwanzig.« Er öffnete den Reißverschluss des Sacks. »Sie wurde im Genetiklabor gefunden, war anscheinend gestolpert und hat ihren Kopf gegen die Wand gehauen, wobei sie ein tödliches Hämatom im Gehirn erlitt.«

Dreya konzentrierte sich auf das Opfer und untersuchte die Kopfwunde. Sie nickte Rhys zu. Er untersuchte auch die Wunde.

»Ich habe ihren Autopsiebericht, wenn Sie fertig sind«, sagte Sinclair. Er schloss die Lade und öffnete die nächste. »Das ist Sean Murphy, dreiundzwanzig, ein Farmarbeiter. Er war erst seit ein paar Wochen auf der Station.« Er zog den Reißverschluss auf.

Sie hatte ihren Anteil an Leichen gesehen, aber diese war zu viel des Guten. Die ganze Kehle, inklusive der Speiseröhre, Luftröhre und dem Kehlkopf, fehlte, was ein klaffendes Loch hinterließ, das die Wirbelsäule hinten am Hals offenlegte. Das umgebende Gewebe war zerfetzt; das extrem bleiche Gesicht des Opfers in überraschtem Schrecken erstarrt.

»Es gab keine andere Verletzung am Körper, jedoch wurden nicht alle Körperflüssigkeiten nachgewiesen«, sagte Sinclair.

Sie schloss ihre Augen, fürchtete die Antwort. Dennoch musste sie fragen. »Von welchen Flüssigkeiten sprechen wir – Blut?« Sie erinnerte sich an Williams’ Warnung, dass keine blutigen Filme erlaubt waren, und hielt ihren Atem an, bis der Doktor antwortete.

»Blut. Ungefähr ein Liter war mit den Spritzern nachgewiesen worden.«

»Von möglichen fünf«, fügte sie hinzu.

»Was, glauben Sie, ist mit den anderen vier plus Litern Blut passiert?«, fragte Rhys.

Eine pulsierende Stille folgte auf die Frage. Sie tauschte Blicke mit Rhys und Quinn aus. Eine emotionale Kuppel aus Druck bildete sich – Furcht und Verwirrung von Quinn, Wut von Rhys. Sie musste die emotionale Arena beruhigen.

Wir sind nicht so gemacht. Erinnert euch daran, was Smith sagte.

Eine sofortige Erleichterung floss zwischen ihnen. Sie leckte sich über die Lippen, um Zeit zu schinden, befürchtete, was ihr vielleicht hinausschlüpfen und sie laut sagen konnte, während sie zwei Unterhaltungen weiterführte, eine interne und eine externe. Die Telepathie, so lernte sie gerade, aktivierte sich nicht nur, wenn sie in tierischer Form waren, sondern auch als Mensch in Momenten hoher Emotion.

Das ist nicht unsere Zukunft.

Sie blickte Sinclair an. Seine Arme waren verschränkt und er starrte sie aufmerksam an. Und Rhys. Und Quinn.

»Nun«, sagte Williams, brach damit den Moment und schien nicht interessiert an vermisstem Blut. »Ich werde Sie Ihrer Ermittlung überlassen. Die Station ist gut mit farblich gekennzeichneten Diagrammen markiert. Erinnern Sie sich daran eine Eskorte mitzunehmen, wenn Sie auf die Ebene 5 herunter gehen.« Er reichte jedem von ihnen eine Plastikkarte. »Wenn Sie irgendetwas benötigen, ich bin einen stimmaktivierten Anruf entfernt. Fragen?«

Dreya wollte, dass er wegging, so dass sie die echten Fragen stellen konnte. »Nein, ich denke wir sind in Ordnung. Ich danke Ihnen.« Sie blinzelte und suggerierte ihm sich umzudrehen und wegzugehen.

Hör auf damit, tadelte sie sich selbst. Probiere es nur mal, verteidigte sie.

»Genießen Sie Ihren Aufenthalt«, sagte Williams strahlend. Er hielt inne, als sein Blick auf die Leiche auf dem Tisch fiel und sein strahlendes Lächeln schwand. Er sammelte sich für einen Moment, bis seine Hochstimmung zurückkehrte. »Wenn Sie irgendetwas benötigen, rufen Sie an.«

Nachdem er ging, kehrte eine spekulative Stimmung in den Raum zurück. Die vier standen um den Tisch und blickten auf das Opfer. »Wurde irgendwelche DNS auf der Leiche sichergestellt?«

»Ich habe die Wundränder abgetupft«, antwortete Sinclair. »Warte noch auf die Testergebnisse. Wenn man die Stärke bedenkt, die erforderlich ist, um eine komplette Kehle so ganz bis zum Knochen zu entfernen, denke ich, dass man alle Frauen auf der Station ausschließen kann. Und die meisten Männer.«

Das ließ Drachen übrig. Die offensichtliche Frage wartete darauf gehört zu werden. Sie atmete sanft aus, versuchte ihr Herz zu verlangsamen. »Da einige Liter Blut fehlen, gibt es irgendetwas im Drachenverhalten, das für einen solchen Blutverlust verantwortlich ist?«

Er zeigte ein halbes Lächeln, das sie sich wundern ließ, was er zurückhielt.

»Für Fragen über Drachen werden Sie mit Lazar sprechen müssen. Ich bringe Sie hinüber.« Er schloss den Reißverschluss am Sack und schloss die Lade. Auf dem Weg zum Genetiklabor fragte sie: »Sagten Sie, dass Sie Sheriff genannt werden?«

Er schnaubte. »Jaah. Die Station ist eigenständig und jeder wird auf ansteckende Krankheiten durchleuchtet, bevor er eingeschifft wird, also fängt sich eigentlich niemand eine Erkältung ein oder wird krank. Es gibt ein paar versehentliche Verletzungen, gebrochene Arme, es muss etwas genäht werden, eine Verbrennung, aber die sind selten genug. Manchmal bringe ich ein Kind zur Welt.« Er zuckte mit den Schultern. »Also schätzten sie, dass ich Zeit hätte, um auch Sheriff zu sein.«

Quinn sagte: »Mir scheint es, dass die vertraglichen Buchstaben des Gesetzes ziemlich abschreckend für gesetzeswidrige Aktivitäten wären.«

»Oh, glauben Sie das nicht. Es gibt eine Menge gesetzeswidriger Aktivitäten, aber solange besagte gesetzeswidrige Aktivität die Gewinnbeteiligung nicht stört, bleibt diese Aktivität unbeachtet. Manche würden dafür töten auf der Station zu bleiben, andere würden töten, um zu gehen. Bis jetzt hat niemand tatsächlich einen Mord begangen. Hier ist das Labor, ich werde Sie Lazar vorstellen. Erwarten Sie nicht von ihm, dass er Ihnen alles erzählt, was er weiß.«

»Ein richtiger Unternehmer?«, fragte Rhys.

»Man nennt es Gewinnbeteiligungsfieber.«

Mit ihrem Geplapper im Hintergrund wappnete Dreya sich dafür Lazar zu treffen. Sollte sie ihn als ihren Schöpfer betrachten? Er war ein Genie, das war bekannt. War er auch ein Geisteskranker?

Sie wurden in ein Gewirr aus Kabinen, Büros und Arbeitsplätzen mit Glaswänden geführt. Sinclair hielt an einem Büro und pochte an die Wand. »Hey Doc, habe ein paar Leute, die Sie treffen wollen.«

Der Mann, der zu ihnen hochblickte, überraschte Dreya, denn er war unerwartet jung und jungenhaft. Schwarzes Haar, blaue Augen, gutaussehend und überraschend gut gebaut für eine Laborratte. Sie runzelte die Stirn und legte ihren Kopf schief.

Er ist jung. Nicht, was ich erwartet habe.

Sie kniff die Augen zusammen, um ihn mit ihren irren Augen zu untersuchen, wollte hinter sein Gesicht tauchen, um seinen Geist zu sehen.

Sinclair sagte: »Doc, das sind die Ermittler –«

Lazar war zügig dabei zu antworten. »Willkommen«, sagte er, während er aufstand.

»Das sind Special Agent Love, Detective Morgan und Agent Kingston.«

Sie schüttelte als Erste Lazars Hand, bemerkte den festen Griff und Finger ohne Schwielen. Aber als sie ihn hätte loslassen sollen, hielt er sie fest, starrte aufmerksam in ihr Gesicht. Ihre Pupillen reagierten und sie wurde mit tausend Mikro-Botschaften überflutet. Abrupt entließ er ihre Hand.

Oh mein Gott, er weiß es.

Sie blinzelte, um sich zu beruhigen, und schickte die Warnung.

Vorsichtig sein!

Aber sie war zu spät. Lazar wandte bereits seine Inspektion auf Rhys und Quinn. Er schüttelte deren Hände über den Schreibtisch hinweg. Er spähte aufmerksam auf ihre Gesichter, neigte seinen Kopf … und lächelte.

Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und setzte sich auf die vordere Kante. »Wie kann ich Ihnen helfen, Agents, Detective?« Seine Arme waren verschränkt, sein Gesichtsausdruck offen und … ziemlich zufrieden. Seine Haltung strahlte Zuversicht und Zufriedenheit aus.

Er ist stolz!

Sie schaute auf ihre Füße, um ihrem Herz die Chance zu geben sich zu beruhigen, jede Faser ihres Körpers wollte ihn anfallen. Sie räusperte sich und erinnerte sich an die toten Opfer. »Wir haben Fragen zu dem Mord an Sean Murphy und der entfernten Möglichkeit, dass diese Tat von einem Drachen verübt worden ist, einem Ihrer Draco Dämonen.«

Mit zu einem halben Lächeln geschürzten Lippen nahm er sich Zeit zu antworten. »Diese ›entfernte Möglichkeit‹, wie sie es nennen, basiert auf was?«

»Blut oder eher gesagt den Mangel an Blut am Tatort«, sagte Rhys. »Haben Sie einen Grund anzunehmen, dass ein Drache menschliches Blut begehrt?«

»Meine Empfehlungen sind gut dokumentiert, ebenso meine Warnungen davor die Drachenzeit auf der Oberfläche zu überdehnen. Es gibt Grenzen, die man im Tausch für Zweckmäßigkeit respektieren muss. Missachte diese Grenzen und es hat Konsequenzen.« Er zeigte auf eine Kiste. »Meine Labordokumentation. Bitte, nur zu.«

Dreyas Brauen schossen hoch. »Können Sie es für uns zusammenfassen?«

Sein Fokus ruhte auf ihrem Gesicht, was sie sich wünschen ließ, dass sie seine Aufmerksamkeit nicht auf sich gezogen hätte. Sie zwang sich selbst sich nicht zu winden.

»Wenn Sie meiner Dokumentation folgen, werden Sie verstehen, was ich getan habe.«

Sein Tonfall war persönlich; er wollte, dass sie seine Motivationen kannten. Sie fühlte sich, als ob er ihre Gedanken las. In ihrem peripheren Sichtfeld sah sie, dass Rhys sie beobachtete. Er sprach, zog Lazars Aufmerksamkeit auf sich.

»Wir müssen eine Sache wissen. Gibt es einen Grund, dass ein Drache einen solchen Blutdurst entwickeln könnte? Eine Frage, die für den Schöpfer des Drachen einfach genug ist, denke ich.«

Der Fehdehandschuh war geworfen. Lazar ließ eine Augenbraue nach oben schnellen.

Sie hielt ihren Atem an. Eine gereizte Stille. Rhys und Lazar waren aufeinander eingeschossen.

»Ja«, sagte Lazar plötzlich. »Es gibt einen Grund die Drachen als Verdächtige zu betrachten. Nun haben Sie achthundert.«

»Und die Ursache für diese Entwicklung in den Drachen?«, fragte Quinn. Seine Frage war bedacht und spitz. Er bekam Lazars Inspektion voll ab und erwiderte diese mit den kalten Augen eines Wolfs.

Lazar lächelte. Seine Haltung wandelte sich von Wissenschaftler zu Elternteil, seine Stimme wurde sanft. »Sie müssen sich keine Sorgen machen.«

Ein Schauer lief Dreyas Wirbelsäule herunter.

Er spricht zu uns. Er versteht unsere Angst.

»Sind Sie sicher?«, fragte sie leise.

»Ja.«

Sie wagte es nicht Sinclair anzublicken, behielt ihre Augen auf Lazar. Der Unterton wirbelte um sie herum wie ein Sturm.

Sinclair räusperte sich plötzlich. »Wenn es etwas gibt, womit ich helfen kann, ich bin im End of the Line.« Er zog sich aus dem Büro zurück und ging zügig davon.

Dreya hatte so viele Fragen, sie hatte Angst anzufangen. Quinn sah bereit aus Lazar anzuspringen und Rhys würde den Kampf seinen Mund geschlossen zu halten verlieren. Sie fragte: »Können wir irgendwo privater hingehen?«

Er führte sie aus den Laboren und einen mit Teppich belegten Flur hinab zu einem Büro, auf dessen Tür Stabschef stand. Er hielt die Tür für sie alle auf, und als sie vorbeiging, sah sie den beschäftigten Ausdruck auf seinem Gesicht – er hatte seine eigenen Fragen. Sie und Rhys nahmen Platz, während Quinn hinter ihnen stand. Strudelnde Emotionen von beiden bombardierten sie.

Beruhigt euch.

Lazar setzte sich hinter seinen Schreibtisch und stützte sein Kinn in eine Hand. Rhys hockte sich auf die Kante seines Stuhls, wartete. Quinn hielt seine Arme verschränkt, seine Augen mit Herausforderung gefüllt.

»Wie?«, fragte Lazar.

»Gideon Smith«, sagte sie.

»Dieser Dummkopf, Smith –« Lazar schüttelte seinen Kopf.

»Er ist tot. Warum wir nicht?«, forderte Rhys ein.

»Gute Frage. Die Probe, die er gestohlen hat, war verdorben.« Lazar schoss auf seinem Sitz vor. »Wie viele sind aus wie vielen Dosen gestorben?«

Dreya fragte sich, was wohl seine Gedanken waren. »Acht Tote aus elf.«

»Nur drei aus elf haben überlebt, das ist statistisch korrekt.« Er fuhr mit seinem Blick über sie. »Sie sind sicher, dass es keine anderen ›Überlebenden‹ gab?«

Ihre irren Augen konnten sehen, wie die Räder in seinem brillanten Kopf arbeiteten.

»Drei Überlebende«, wiederholte Lazar. »Es scheint, dass die Probe einen entweder besser gemacht oder getötet hat. Interessant. Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen.«

»Worüber?«, erfragte Quinn.

»Darüber den Blutdurst eines Drachens zu entwickeln. Sie … werden sich in den besten Menschen weiterentwickeln, der Sie nur sein können.«

»Nobility –«

»Ist ein evolutionäres Zündschloss«, sagte Lazar. »Der Prozess, den Nobility gestartet hat, ist fortlaufend.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte wieder väterlich. »Sie werden bemerken, wie der Ausdruck der tierischen DNS durch eine Verminderung negativer menschliches Motive steigt, so wie Gier, Eifersucht, Neid … sogar Völlerei wird sich auflösen. Noblere tierische und menschliche Attribute werden an deren Stelle treten. Sie haben bereits den Rudelinstinkt gespürt – getrennt zu sein ist unerträglich, habe ich Recht?«

Lazar war entgegenkommend, mehr als sie erwartet hat. Das Problem war, dass sie die Antworten, die er gab, nicht mochte. Sie lehnte sich zurück und rieb sich über ihr Gesicht.

Etwas Fortlaufendes passiert in meinen Körper und ich habe nicht die Kontrolle.

Nicht die Kontrolle über eine Situation zu haben war erschreckend. Nicht die Kontrolle über ihren Körper zu haben ließ sie in Flammen stehen. Sie ächzte und bedeckte ihre Augen. Quinn legte eine Hand auf ihre Schulter. Rhys drückte ihr Bein.

»Da!«, rief Lazar aus. »Das ist tierisches Verhalten. Sie haben Ihnen unverzüglich Beistand geleistet. Haben Sie sich bereits gepaart?«

Sie würgte. »Was?«

Rhys Gesichtsausdruck weitete sich zu Schock aus. Quinn verschränkte seine Arme und trat zurück.

»Sobald Sie sich paaren, ist das telepathische Band zementiert. Anders als nicht noble Menschen binden Sie sich in einem Rudel, brauchen einander, ohne Eifersucht und Gerangel. Sie«, sagte er zu ihr, »sind das Alphaweibchen, um welches das Rudel sich dreht.«

Ihr Mund wurde trocken und ein Summen von geschäftigen Gedanken füllte ihr Gehirn. Sie hatte versucht ihre Sehnsüchte zu ignorieren, aber der zwingende – nein instinktive Drang sich mit Quinn und Rhys zu paaren hatte an ihr genagt. Sie brauchte sie, wollte sie beide. Nicht zur gleichen Zeit … und nicht nur einmal. Sondern für immer. Sie hatte niemals eine solch verstörende Neigung gehabt.

»Sie müssen sich einzeln paaren. Sobald Sie es tun, wird ihre Verbindung als Rudel fest verankert sein. Auf Lebenszeit.« Er lächelte wohlwollend, stolz ihnen dieses Geschenk gemacht zu haben.

Aus Angst davor, was sie ihm antun würde, musste Dreya wegschauen. Anfangs hatte sie ihr sich außerhalb ihrer Kontrolle verändernder Körper massiv verärgert. Nun war ihr berufliches und privates Leben außer Kontrolle. Sogar ihre Augen waren … illegal.

Ich werde nie sein, was ich war. Aber ich werde … was hat er gesagt? Ich werde mich in den besten Menschen weiterentwickeln, der ich nur sein kann?

Sie wurde still, nicht in der Lage zu leugnen, dass sie dachte, dass er Recht hatte. Sie konnte auch ihre Abneigung darüber ein Versuchskaninchen zu sein nicht bewältigen. Auf perverse Weise mit dieser verworrenen Schlaufe verbunden war die Tatsache, dass sie sich zum Besseren veränderte.

Wie schwer auch immer es war die vertraute Vergangenheit aufzugeben, die verlockenden Vorteile ihrer neuen Zukunft waren zunehmend attraktiv. Zumindest verstand sie jetzt ihren Wunsch mit Rhys und Quinn zu schlafen und sie zu behalten.

Im Zimmer wurde es still, während die Paarungs-Bombe die Landschaft umgestaltete. Quinn war ruhelos hinter ihr, seine Gedanken bearbeiteten ihren Verstand. Er fragte: »Wir sind nicht wie Drachen? Wir müssen uns nicht darum sorgen Blutgier zu entwickeln? Lassen Sie mich verstehen, warum dies nicht passieren wird.«

»Sie laufen keine Gefahr dieses Verhalten zu zeigen. Die Drachen haben fremde DNS in ihre Sequenz eingefügt. Sie haben DNS aus Ihrer eigenen Sequenz aktiviert. Hierin liegt der entscheidende Unterschied.«

Rhys sagte: »Also ist unser Killer einer Ihrer Draco Dämonen.«

Lazar seufzte und schüttelte seinen Kopf vor Abscheu. »Ich habe die Firmenidioten gewarnt, dass dies passieren würde.«

Dreya erinnerte sich an die Tatortfotos. »Hätten Sie sie nicht eindringlicher warnen können?«

»Oh, das habe ich. Aber sie haben beschlossen meine Warnungen zu ignorieren. Gewinnbeteiligungsfieber ist ein verheerender Zustand. Eventuell werden sie mir jetzt glauben.«

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Litres'teki yayın tarihi:
17 aralık 2020
Hacim:
194 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9788835409069
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