Kitabı oku: «Butler Affairs»
Denny van Heynen
Butler Affairs
Jeder hat ein Geheimnis
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Denny van Heynen
Jeder hat ein Geheimnis
Klappentext
Vorwort
Kapitel 1: Nigel
Kapitel 2: Das Frühstück
Kapitel 3: Unzuverlässigkeit
Kapitel 4: Das unmoralische Experiment
Kapitel 5: Lippenbekenntnisse
Kapitel 6: Pressetermin
Kapitel 7: Mark und Andrew
Kapitel 8: Gayle
Kapitel 9: Jeder hat ein Geheimnis
Epilog
Der Autor
Weitere Buchempfehlungen des Autoren:
Butler Affairs
Impressum neobooks
Denny van Heynen
Jeder hat ein Geheimnis
Hinweis: Leser von Raubkopien sollten wissen, dass der Autor für das folgende Lesevergnügen keinen einzigen Cent erhält.
Inhaltsverzeichnis
Klappentext
Vorwort
Kapitel 1: Nigel
Kapitel 2: Das Frühstück
Kapitel 3: Unzuverlässigkeit
Kapitel 4: Das unmoralische Experiment
Kapitel 5: Lippenbekenntnisse
Kapitel 6: Pressetermin
Kapitel 7: Mark und Andrew
Kapitel 8: Gayle
Kapitel 9: Jeder hat ein Geheimnis
Epilog
Der Autor
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Impressum
Klappentext
Hinter den dicken Schlossmauern von Noble Castle herrschen Lügen und Intrigen...
Butler Nigel arbeitet seit fünfundzwanzig Jahren auf dem irischen Landsitz und dient dort treu der Familie Symon, welche ihre Angestellten stets großzügig und fair behandelt. Doch mit der Zeit muss er feststellen, dass sich jedes Familienmitglied sonderbar verhält. Er wird durch unangenehme Zufälle zum unfreiwilligen Zeugen und findet so heraus, dass die Kinder der Symon´s, das Ehepaar selbst und sogar die anderen Mitarbeiter Düsteres vor ihm verbergen.
Der Bedienstete wird fortan immer tiefer in die entsetzlichen Taten der jeweiligen Beteiligten hineingezogen und in der Folge regelmäßig von üblen Gewissensbissen geplagt. Als die Stunde der Wahrheit schlägt, offenbart ihm die Familie schonungslos Dinge, an die er niemals in seinem Leben auch nur zu denken wagte.
Nigel muss sich fragen, ob er seine loyale Verschwiegenheit brechen darf, um die schrecklichen Vorkommnisse zu melden...
Aber hat nicht jeder ein Geheimnis?
Vorwort
Lieber Leser,
das Buch war eigentlich als Kurzgeschichtenband ähnlich den Reihen The Maniac Street und Esmeralda´s mystische Geschichten geplant. Die Figur des Butlers wäre in die Erzählperspektive gerückt und hätte verschiedene Episoden aus ihrer beruflichen Laufbahn wiedergegeben. Letztendlich entschied ich mich dazu, das Buch als einen durchgehenden Kurzroman zu schreiben. Zwar ist der Butler nun doch der Erzähler, aber er ist jetzt mitten in dem Geschehen, statt nur darüber rückblickend zu berichten. Dieses Vorgehen erschien mir bei dieser Handlung einfach besser.
Der Titel sollte eigentlich für sich stehen, doch mit Zunahme der Geschichte entschied ich mich für einen passenden Untertitel. Die Rahmenhandlung stand zu Beginn des Schreibens fest, nur mit der Wandlung am Schluss konnte ich mich einige Zeit nicht anfreunden. Doch wie das meistens so ist, fielen mir während eines täglichen Rituals, dem Zähneputzen, gute Gründe für das fertige Ende ein.
Der Schreibprozess bei Butler Affairs- Jeder hat ein Geheimnis war eine völlig neue Erfahrung für mich. Gleich von der ersten Seite an fühlte ich mich wie der Hauptprotagonist, entwickelte einen authentischen Arbeitsalltag und eine eigene Sprache für ihn. Die Arbeit an diesem Buch war faszinierend und hat mir überaus viel Spaß bereitet.
Lassen wir uns nun nach Irland zaubern und den Beruf des Butlers- mit all seinen Facetten- auf uns wirken,
Denny van Heynen
Kapitel 1: Nigel
Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne strahlte auf den Landsitz meiner Herrschaften. Die weißen Kieselsteine unter dem Fenster reflektierten das Licht in die Küche. Dort stand ich und gab dem Dienstmädchen, Farrah, gerade die Anweisungen für den neuen Tag.
Sie war ein nettes Ding, sechsundzwanzig Jahre jung, kurze blonde Locken und ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften- diese Tatsache verlieh ihr aber einen noch sympathischeren Charakter.
Doch sie konnte auch anders...
„Nigel“, begann Farrah, „wo kommen noch mal die Kristallgläser hinein?“
Das Dienstmädchen hatte ihre Arbeit erst vor einem halben Jahr aufgenommen, weshalb ich ihr die häufigen Fragen nicht übel nahm. Natürlich musste man fragen, wenn man etwas nicht wusste, gerade auf so einem Landsitz wie dem unseren.
„Es bestand mit Cassandra- Ihrer Vorgängerin- die Abmachung, dass die Kristallgläser für den normalen Gebrauch in den Küchenschrank hinter Ihnen kommen und für festliche Anlässe wie dem gestrigen, werden sie einen Tag vorher in die zuvor gereinigte Goldvitrine im Speisesaal aufgebahrt.“
„Danke, Nigel.“
„Kein Problem“ erwiderte ich, obwohl mir die immer gleichen Fragen langsam doch etwas lästig wurden.
Ich war zwar nur der Butler, aber in meinen fünfundzwanzig Jahren, welche ich nun schon diente, hatte ich viel gelernt- und viel erlebt- weshalb meine Herrschaften eigentlich kein zusätzliches Dienstmädchen benötigten. Ich wusste um alle Vorgänge auf dem Landsitz Bescheid- aber meine Arbeitgeber hatten genug Geld, weshalb es mich nicht sonderlich kümmerte, dass meistens jüngere Frauen um mich herum wuselten. Ich war fast doppelt so alt wie sie, einundfünfzig um genau zu sein.
Cassandra war etwas älter und reifer gewesen, aber Farrah mit ihren sechsundzwanzig Jahren wusste noch nichts vom Ernst des Lebens oder gar den Dingen die in einem wohlhabenden Landsitz wie dem unseren vonstatten gingen.
Aber das sollten sie und ich noch schnell genug erfahren...
Ich war wie immer um sieben Uhr aufgestanden, hatte das graue Portal gefegt und meiner Herrin eine Schmerztablette gebracht. Sie klagte über Kopfschmerzen, die sie sich wohl vom gestrigen feierlichen Anlass zugezogen hatte.
Der größte Bankier Irlands war bei uns zu Besuch gewesen. Natürlich war Farrah sehr aufgeregt, aber auch alle anderen waren es. Schließlich hatte man nicht jeden Tag einen so reichen und vielbeschäftigten Mann im Schloss. Aber nachdem ich das aufgeregte Dienstmädchen beruhigt hatte, verlief der Abend für unsere Herrschaften ruhig und reibungslos- nur wir Angestellten hatten mehr als sonst zu tun. Der Bankier war nicht der schlankeste und hatte dementsprechend einen großen Appetit.
Der Koch hatte bereits die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
„Er und seine Frau werden uns noch die Vorräte im Lager aufessen“ meinte er verzweifelt.
Tatsächlich stand heute ein großer Einkauf bevor, der die Vorräte wieder aufstocken sollte.
Wie immer hatte meine Herrin es mir aufgetragen den Einkaufszettel zu schreiben, nur einkaufen wollten die Symon´s selbst.
„Dann komme ich etwas raus hier“ hatte sie angefügt.
Doch nun wusste ich nicht, ob der Einkauf heute überhaupt stattfinden würde, schließlich lag Lord Gayle Symon´s Gemahlin mit einiger Pein im Schlafgemach.
Man trug mir viele Dinge auf, welche eigentlich nicht zu den üblichen Aufgaben eines Butlers gehörten, doch ich war noch von der alten Schule- obwohl ich regelmäßig Fortbildungen besuchte. Ich nahm den Beruf des Butlers eben sehr ernst, das war auch der Grund, wieso ich draußen das Portal fegte- jeden Tag. Unser Landsitz beschäftigte einen Gärtner, aber diese Kleinigkeiten selbst zu erledigen ging oftmals schneller und kostete weniger Nerven.
Von oben hörte ich Geräusche.
Ich schob Farrah mit den Gläsern auf einem Tablett sanft Richtung Speisesaal und zog meine schwarze Fliege zurecht. Dann ging ich schnellen Schrittes nach oben. Das Parkett unter meinen Füßen sowie die Holztreppe waren frisch gebohnert worden und ich trug seit jeher meine geliebten Glanzschuhe, welche aus Brasilien kamen. Ich wusste, dass das eine weite Strecke bis zu uns nach Irland war, aber das Kunstleder dort war von hoher Qualität und die Schuhe langlebig.
Seit Jahrzehnten ging ich diese Treppe hoch und war es deshalb gewohnt, so zu laufen, dass ich auf den glatten Stufen nicht ausrutschen und vermutlich zwei Wochen krankgeschrieben werden würde. Das konnte ich mir keinesfalls erlauben. Überhaupt hatte ich noch keine großen Ausfälle in meiner Laufzeit zu verzeichnen.
Als ich gerade vor dem Schlafgemach stand und klopfen wollte, öffnete mir ein schwarzhaariger Mann. Es war mein Herr, welcher im Morgenmantel in der Tür stand.
„Guten Morgen, Nigel“ begrüßte er mich. „Danke, dass Sie meiner Frau eine Schmerztablette gebracht haben.“
„Das war selbstverständlich“ erwiderte ich. „Wie geht es Ihnen? Möchten Sie jetzt frühstücken?“
„Mir geht es gut, danke. Frühstücken möchte ich nach meinem Gang zur Toilette. Haben Sie unsere Kinder schon aufgeweckt?“
„Nein, Sir, das wollte...“
Verdammt! Farrah wollte diese Aufgabe übernehmen.
Doch ich blieb kollegial und sagte stattdessen: „Es tut mir Leid, aber ich habe es wohl vergessen. Ich werde sie sofort aufwecken.“
„Ist schon in Ordnung, Nigel. Wir werden alle nicht jünger.“
Ich erwiderte auf diese durchaus wahre Bemerkung nichts, sondern ging direkt eine Etage höher, wo die Kinder noch immer schliefen.
„Aufstehen, Kinder!“ rief ich mit sanfter Stimme aus.
Die Türen im Flur öffneten sich und verschlafene Jugendliche kamen aus ihren Zimmern, welche sich noch die Augen rieben.
„Nigel, Sie sind heute aber spät dran“ merkte Shelley an.
Sie war mit sechzehn Jahren das jüngste Kind und das einzige Mädchen. Ihre Geschwister, Mark und Andrew, waren beide siebzehn.
Ich erwiderte abermals nichts auf die zutreffende Bemerkung, sondern schenkte den Jugendlichen ein kurzes Lächeln und sah ihnen hinterher, als sie die Treppe hinuntergingen. Ich flanierte in die Mitte des schmalen mit Holz verkleideten Flures und nahm den Hörer des Diensttelefons ab, welches dort an der Wand hing. Dann wählte ich die Nummer des Erdgeschosses.
„Ja, bitte?“ meldete sich eine junge, fast schüchterne Stimme.
„Farrah, hier ist Nigel. Sie haben vergessen die Kinder zu wecken. Sie sind gerade auf dem Weg zu Ihnen.“
Ein leises Seufzen war zu hören.
„Aber ich habe den Tisch noch gar nicht gedeckt und war noch nicht in der Küche wegen dem Frühstück...“
„Dann beeilen Sie sich bitte. Sie wissen, dass die Kinder in dreißig Minuten fahrbereit sein müssen.“
In der Leitung war ein Klicken zu hören. Farrah hatte schnell aufgelegt.
Kapitel 2: Das Frühstück
Als ich in den Speisesaal kam, stand das Tablett mit den Kristallgläsern auf der goldenen Vitrine. Sie stand halboffen.
Die Kinder saßen zwar schon am eilig gedeckten Tisch, doch vom Essen war noch keine Spur auszumachen.
Die Schwingtür neben mir wurde aufgeworfen. Farrah kam mit zwei großen Tabletts auf den Händen herein und stellte sie hastig auf der langen Holztafel ab.
Das Frühstück war wie immer reichlich. Es gab einen Korb mit frisch gebackenen Vollkornbrötchen, einen Korb mit Brot, kleinere Schalen mit Marmelade und eine Käseplatte. Auf dem zweiten Tablett befanden sich fünf eckige Teller mit dem Emblem des Schlosses, Margarine und die aktuelle Ausgabe der Tageszeitung, welche mein Herr morgens zu lesen pflegte.
Farrah´s Knicks bemerkte außer mir niemand. Die Jugendlichen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Mark- einer der Siebzehnjährigen- tippte auf seinem bunten Smartphone. Sein mittellanges braunes Haar fiel ihm dabei ins Gesicht.
Andrew, sein gleichaltriger Bruder, hatte kurze blonde Haare. Er schnitt sich eines der Körnerbrötchen auf und strich Marmelade darüber.
Shelley- das einzige Mädchen- holte ein Biologiebuch hervor und steckte den Kopf so tief hinein, dass sie aufgrund ihrer langen schwarzen Haare eigentlich nicht mehr viel von dem Text hätte lesen können.
Ich blieb anstandshalber am Ende der gedeckten Tafel stehen und sah mir das allmorgendliche Szenario an.
Etwa zehn Minuten später stieg mir ein wohlbekannter Duft in die Nase. Ich blickte nach rechts, Lady Elaine- meine Arbeitgeberin- war durch die Tür getreten. Trotz ihres lilafarbenen Morgenmantels wirkte sie auf mich wie eine Erscheinung. Ihr eckiges Gesicht war bereits geschminkt, obwohl sie unter ihrem Mantel meist nie fertig angezogen war.
Sie fasste sich kurz an die Stirn, nickte mir dann zu und ging zu ihrem Tisch. Ich kam ihr auf der gegenüberliegenden Seite entgegen und zog ihren Stuhl nach hinten.
„Danke, Nigel“ sagte Lady Elaine leise und setzte sich.
Ich schob den Stuhl ein wenig nach vorne- die vermögende Frau war nicht allzu schwer- weshalb es mir mühelos gelang. Als ich die Lehne des großen Stuhls losließ, trat Lord Gayle herein.
„Guten Morgen, mein Herr“ sprach ich, nahm die Tageszeitung vom Tablett und reichte sie ihm.
„Ich habe Sie zwar vorhin bereits begrüßt, aber ich wünsche Ihnen natürlich auch einen Guten Morgen.“
Lord Gayle schenkte mir ein kurzes Lächeln, ehe er sich zu seiner Frau setzte. Ich sah, dass er für einen Augenblick über ihren Handrücken strich, welcher auf dem Holztisch ruhte. Ebenfalls entging es mir nicht, dass sie die Hand zurückzog. Die Kinder bemerkten dies nicht.
Nun begann auch Mark mit dem Frühstück.
„Shelley, möchtest du nicht dein Biologiebuch zur Seite legen? Wir würden gerne essen“ sagte meine Herrin in ruhigem Tonfall.
Ihr ging es wohl noch immer etwas schlecht von der gestrigen Feierlichkeit.
„Sind Ihre Kopfschmerzen besser geworden?“ erkundigte ich mich selbst nach ihrem Wohlbefinden, nachdem das Mädchen der Bitte ihrer Mutter nachgekommen war.
„Ach, Nigel“, stöhnte sie, „wenn ich das nächste Mal so eine große Menge Falson trinke, dann sagen Sie mir bitte Bescheid oder verwehren Sie mir gleich einen weiteren Schluck.“
„Jawohl, Lady.“
Lord Gayle lachte kurz auf und riskierte dafür einen bösen Blick seiner Ehefrau.
„Wenn Sie nichts mehr wünschen, werde ich dem Chauffeur sagen, dass er die Kinder in zehn Minuten zum College fahren kann.“
Lady Elaine winkte ab, was für mich Antwort genug war. Als Butler lernte man die Körpersprache anderer Menschen zu beherrschen und im Berufsleben perfektionierte man diese Fähigkeit.
Meine Lackschuhe klackerten, während ich aus dem Speisesaal trat. Im Erdgeschoss ging ich in einen langen Flur, wo sich die Zimmer der Angestellten befanden. Der Gärtner hatte früher sein eigenes Zimmer, doch da unsere Herrschaften ihn nicht mehr so oft beschäftigten, zog er es vor, sich eine eigene Wohnung in der Stadt zu nehmen. Seitdem stand sein Zimmer leer und wurde nur noch gelegentlich genutzt.
Mein Zimmer lag direkt neben Farrah´s. Die erste Tür führte in das Zimmer des Chauffeurs.
Ich klopfte zweimal.
„Herein!“
„George, Sie mögen bitte den Rolls Royce vorfahren. Die Kinder sind in weniger als zehn Minuten fahrbereit.“
Der ältere Mann mit dem kurzen braunen Haar hatte bereits seine Dienstmütze aufgesetzt und steckte auch schon in seiner Dienstkleidung. Lediglich die Schuhe musste er sich noch über die schwarzen Socken ziehen.
Er war etwas älter wie ich, das genaue Alter kannte ich nicht und es ging mich auch nichts an. Ich schätzte ihn aber auf Ende fünfzig.
Was das anging, so hatte unser Personal untereinander strenge Regeln. Wir redeten nicht allzu viel über private Dinge und tratschten auch nicht über unsere Arbeitgeber. Vielleicht war das auch noch eine Angewohnheit der alten Schule. Ich hatte von anderen Landsitzen gehört, wo es drunter und drüber gehen sollte- das aber nicht unbedingt im wohlgesitteten Irland.
Auf unserem Landsitz herrschte eine geregelte und vor allem auch eingehaltene Netiquette.
Jedenfalls hatte ich dies stets geglaubt...
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