Kitabı oku: «Manuka-Honig»
Detlef Mix
Manuka-Honig
Ein Naturprodukt mit außergewöhnlicher Heilkraft
Im Gedenken an Barbara Kuhfuß, der Seele des Neuseelandhauses, die Ihr Detlef Mix völlig unerwartet an ihrem 61. Geburtstag am 12. Februar 2014 verstarb. Leider hat sie das Erscheinen dieses Buches nicht mehr erlebt. Sie hatte sich so darauf gefreut.
Vorwort
Wenn es zur Neuauflage eines Buches kommt, kann dies durchaus mit der Qualität des Werkes zusammenhängen. Sicher hat es auch damit zu tun, dass viele Lesende vom Inhalt überzeugt wurden, anschließend in ihrer Begeisterung Freunden und Bekannten davon erzählten und das Buch weiterempfahlen. Dankeschön!
Einige Entwicklungen in der Honigforschung haben sich seit Erscheinen der Erstausgabe ergeben. Diese, sowie interessante und teilweise außergewöhnliche Erfahrungen, will ich Ihnen keinesfalls vorenthalten und habe sie deshalb dieser Neuauflage hinzugefügt. Die neuen Erfahrungsberichte finden Sie am Ende des ursprünglichen Erfahrungskapitels. Im hinteren Teil des Buches habe ich darüber hinaus drei zusätzliche Kapitel eingefügt, die sich mit neueren Forschungsergebnissen, den australischen Verwandten von Manuka und mit Manuka-Honig als Mittel der Krebsbehandlung beschäftigen.
Wenn Sie mögen, können Sie dort natürlich zuerst nachschauen, oder Sie lesen einfach von vorn bis hinten durch, ganz wie es Ihnen gefällt. Der eine oder andere Gedanke wird Ihnen dabei eventuell bekannt vorkommen, weil er in ähnlicher Form bereits an vorheriger Stelle erwähnt wurde. Umso besser sollte er sich einprägen.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und Erfolg bei der Anwendung des Gelesenen.
Ihr Detlef Mix
Inhalt
Einleitung
Manuka – eine außergewöhnliche Pflanze
Geschichte
Vorkommen
Biologisch-ökologische Besonderheiten
Manuka-Honig – ein Breitbandprobiotikum par excellence
Inhibi(e)ne – Honig hemmt Mikroben
Osmolarität – der Wasserfaktor
Säurebildung – sauer macht nicht unbedingt lustig
Methylglyoxal – Stress and Drugs and Caramel
Ernte und weitergehende Forschung
Unterschiede
Manuka-Honig im klinischen Einsatz – Update eines antiken Therapeutikums
Manuka-Honig bei den Briten
Vom Betroffenen zum Beteiligten
Manuka-Honig – vielseitig und anpassungsfähig
Auf zwei gesunden Beinen zur Bucht der Fülle
Auch Vierbeiner profitieren von der Heilkraft des Manuka-Honigs
Anwendungen im Alltag
Äußerlich – Manuka-Honig in aller Wunde
Wunden
Verbrennungen
Ekzeme / Neurodermitis
Mykosen
Augenerkrankungen
Gerstenkorn
Innerlich – Manuka-Honig in aller Munde
Mundhygiene
Entzündungen in Rachen, Nasennebenhöhlen und Speiseröhre
Special Manuka-Honig als Terminator im Biofilm
Praktische Anwendung bei Nasennebenhöhlenentzündung
Praktische Anwendung bei Magen-Darmbeschwerden
Divertikulitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa …
Nieren und Blase
Hefepilze
Erfahrungsberichte
Neues für Erfahrungssammler
Produkte, die die positive Wirkung von Manuka unterstützen
Propolis
Pollen
Gelée Royale
Grüner Tee
Aloe Vera
Zimt
Neuere Honigforschung – Erkenntnis, die Wissen schafft
Helicobacter pylori – eine Enthüllungsgeschichte
Auf dem Harnweg ist der Honig los
Manuka-Honig gegen Biofilme auf Plastik
Ureaplasmen – hüllen- und widerstandslos
Clostridium difficile – ein weiterer Profiteur der Antibiotika-Krise
Der pseudosüße Gegenspieler eines opportunistischen Täuschers
Manuka-Honig zeigt dem Karies die Zähne
Manuka-Wahrheit und Fake-Juice
Aktivitätsangaben UMF, MGO, TA, NPA etc.
Australische Verwandtschaft
Süßer Krebstod
In vivo veritas – keine Laborgeschichte
Zum schnellen Nachschlagen – Anwendungen von A bis Z
Anhang
Schlussbemerkung
Register
Adressen
Impressum
Einleitung
Einleitung
Seit der Recherche für mein Buch »Die Heilkraft des Honigs« weiß ich von der Existenz eines ganz besonderen Vertreters dieses heilkräftigen Lebensmittels. Ich konnte nicht umhin, dem Manuka-Honig ein eigenes Kapitel zu widmen. Eigentlich sind es zwei Kapitel, denn auch beim Honig in der Klinik handelt es sich in aller Regel ebenfalls um dieses Honigjuwel aus Neuseeland. Bereits im Anhang zu besagtem Buch fand sich eine Pressenotiz, die von der Entschlüsselung des »UMF« (Unique Manuka Factor / einzigartiger Manuka-Faktor) durch ein Forschungsteam an der TU Dresden berichtete. Rund zwanzig Jahre lang hatte man bereits in Neuseeland an der Waikato Universität nach diesem »Unknown Mystery Factor« (unbekannter geheimnisvoller Faktor) gesucht, der den großen Unterschied zwischen einem aktiven Manuka-Honig und anderen Honigen ausmacht. Die deutschen Lebensmittelchemiker konnten unzweifelhaft Methylglyoxal (MGO) als den entscheidenden Wirkstoff ermitteln. Dazu später mehr.
Honey im Honeymoon
»Try this, honey!«, titelt ein Artikel in der Times über die erstaunlichen Heilwirkungen des Manuka-Honigs. Eigentlich müsste die Übersetzung lauten: »Probier mal, Liebling!« Gemeint war es aber doppelsinnig buchstäblich, nämlich: »Versuchen Sie es mal mit diesem Honig!« Besonders die Amerikaner führen das Wort Honig ständig im Munde, auch wenn sie dabei nur gelegentlich an das süße und klebrige Bienenprodukt denken. Ja, sie haben dabei schon etwas Süßes, Goldiges im Sinn, aber würden Sie Ihrem Schatz, Ihrer Liebsten, den Kosenamen Honig geben? Gut, das klingt in unserer eher spröden Sprache schon etwas holprig. Aber es zeugt andererseits von einer beachtlichen Wertschätzung, die dem Honig im angelsächsischen Sprachraum gezollt wird, wenn man den Namen dieses erlesenen Geschenks der Natur für die zärtliche Anrede eines geliebten Menschen wählt. Auch wenn bei uns von Flitterwochen die Rede ist, was immer man sich darunter vorzustellen vermag, so lässt das englische Sprachgebilde hierfür das süße Unbekümmertsein erahnen, das den Beginn einer Ehe kennzeichnen kann: »honeymoon«. Der Honigmond, wobei der Mond wohl auf das Zeitmaß deutet – vier Wochen, entsprechend einem ganzen Mondzyklus, oder aber nur 14 Tage wie von Neu- bis Vollmond. Eine manchmal viel zu kurze Naschphase, bevor der oft ernüchternde Alltag erbarmungslos einsetzt. Übrigens gibt es diese gedankliche Verbindung zwischen Hochzeitswonnen und dem Wabengold auch in den romanischen Sprachen. Die Franzosen nennen es »lune de miel« und die Italiener »luna di miele«. Wenn diese ausgewiesenen Gourmets die höchsten Sinnesfreuden mit dem Genuss köstlichen Honigs gleichsetzen, kann das nur für den hohen Wert des Immensaftes sprechen.
Dass Honig eine neuerliche Hochzeit erlebt, liegt wohl daran, dass sein medizinischer Einsatz Hoffnung im Kampf gegen Hospitalkeime liefert. Wie überaus berechtigt dabei die in ihn gesetzten Erwartungen sind, werde ich in diesem Buch ausführlich erörtern.
Manuka – eine außergewöhnliche Pflanze
Manuka – eine außergewöhnliche Pflanze
Geschichte
Die Geschichte des Manukastrauches (Leptospermum scoparium) ist eng verknüpft mit der Geschichte Neuseelands. Zwar gibt es mittlerweile Manuka in öffentlichen Parks und Privatgärten weltweit, jedoch keine größeren natürlichen Vorkommen von nennenswerten Ausmaßen.
Obwohl es widersprüchliche Aussagen dazu gibt, wurde Neuseeland wahrscheinlich erst vor etwa 1000 Jahren von Polynesiern entdeckt, und zwar zunächst durch einen gewissen Kupe. Der kehrte jedoch wieder in sein Heimatland Hawaiki zurück, einen Ort, den man wahlweise in Asien, Südamerika oder im Reich der Legenden ansiedelt. Nach Ansicht von Archäologen fand eine Besiedlung erst um das Jahr 1300 herum statt. Wenn diese eine Reaktion auf Kupes Berichte war, dann erfolgte sie offensichtlich mit einiger Verzögerung. Diese ersten Siedler waren die Vorfahren der Maori, die wir als Ureinwohner Neuseelands kennen. Um sie ranken sich einige düstere Geschichten, die von ihrer Kriegslust und von Kannibalismus erzählen.
Die ersten Europäer, die in Neuseeland an der heutigen Golden Bay landeten, waren Holländer auf der »Heemskerck« und der »Zerhaen« unter dem Expeditionsleiter Abel Tasman. Die Maori zeigten sich wenig gastfreundlich und prügelten einige der Seeleute sogar zu Tode. Das bremste den Forschungsdrang Tasmans deutlich aus. Er belegte die idyllische Bucht mit dem verächtlichen Namen »Mörderbucht« und verließ neuseeländische Gewässer ohne weitere Erkundungen am 6. Januar 1643. Die Abschreckungsmaßnahmen durch die Maori waren offensichtlich recht wirkungsvoll und nachhaltig, denn erst am 9. Oktober 1769 landete der Engländer James Cook, von Tahiti kommend, an der Ostküste Neuseelands. Sein Schiff, die »Endeavour«, war für diese Expedition ausgesprochen gut ausgerüstet. Von besonderem Interesse für uns ist die Tatsache, dass Kapitän Cook auch Botaniker wie den Naturforscher Sir Joseph Banks an Bord hatte. Auch in Australien lernten Cook und Banks einen Teebaum (Mela-leuca alternifolia) kennen und schätzen. Banks nahm einige Exemplare davon mit nach Hause, und das daraus gewonnene Teebaumöl soll sie fortan auf ihren Reisen begleitet haben. Bei einer späteren Expedition hatte Cook den Botaniker Reinhold Forster und dessen Sohn Georg mit an Bord. Da Kapitän Cook dieses Mal auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet war, konnte Forster sich entsprechend ausgiebig mit der Manukapflanze beschäftigten. Während Cook ihr den überaus originellen Namen »tea tree« (Teebaum) gab, verpasste Forster ihr einen ordentlichen botanischen, also lateinischen Namen: Leptospermum scoparium. Scoparium heißt übrigens besenartig, und wer das Gestrüpp in seiner typischen Wuchsform gesehen hat, wird das verstehen. Ebenfalls Leptospermum wurde zunächst auch der Kanukastrauch getauft, nämlich Leptospermum ericoides. Später stellte sich wohl heraus, dass die Verwandtschaft doch nicht so eng ist, und heute trägt Kanuka den botanischen Namen Kunzea ericoides. Die beiden sehen sich schon ziemlich ähnlich und werden dementsprechend häufig verwechselt. Kanuka wird ebenfalls als Teepflanze und Öllieferant genutzt. Dass der Engländer Cook einen Ersatz für seinen geliebten indisch-ceylonesischen Tee zu schätzen wusste, spiegelt sich in folgender Aussage wider, die er selbst niederschrieb: »[…] die Blätter gebrauchten viele von uns als Tee, der einen sehr angenehmen bitteren Geschmack und aromatischen Duft hat, wenn er aus frischen Blättern zubereitet wurde, jedoch etwas von beidem verliert, wenn die Blätter getrocknet wurden. Wenn der Aufguss stark gemacht wurde, erwies er sich für einige als Brechmittel, in gleicher Weise wie grüner Tee.« Mittlerweile hat man wohl schon ein Verfahren gefunden, um Geschmack und Duft für längere Zeit zu konservieren.
Schnitzkunst der Ureinwohner
Manuka ist eine sogenannte Pionierpflanze
Sie haben sicher bereits gemerkt, dass ich vorzugsweise vom Manukastrauch und nicht so sehr vom Manukabaum spreche. Die Manukapflanze gibt es jedoch vom fünf Zentimeter hohen Bodendecker bis zum 15 Meter hohen Baum, meistens als Buschwerk von zwei bis fünf Metern Höhe. Manuka ist eine sogenannte Pionierpflanze, vergleichbar mit unserer Brombeere. Das bedeutet, dass sie am Start ist, wenn Flächen brachliegen. Sobald die Konkurrenz das Feld geräumt hat, beginnt Manuka sich auszubreiten und festzusetzen. Landwirte, die versuchen, dieses zähe »Unkraut« loszuwerden, können ein Lied von seiner schier unausrottbaren Vitalität singen. Ach, was sag ich – seufzen trifft es wohl eher, denn das kleinste im Boden verbliebene Wurzelstück wird erneut austreiben und wuchern. Besonders auf der Nordinsel finden sich ausgedehnte hügelige Flächen, die von einem besenartigen Gestrüpp aus Manuka überzogen sind. Sie verströmen einen angenehm aromatischen Geruch, und während der lang andauernden Blütezeit verwandeln sie die Hügel in ein Meer aus weiß-rosa Blüten. Entscheidend für die Farbintensität der Blüten soll der Chromgehalt des Bodens sein.
Die Maori brachten als frühe Siedler Pflanzen und Tiere aus ihrer polynesischen Heimat mit. Schließlich will man in der Fremde nicht auf lieb gewonnene Ernährungsgewohnheiten verzichten. Dummerweise standen auch Ratten auf ihrem Speiseplan, die leider eine ziemliche Verwüstung unter der einheimischen Tierwelt anrichteten. Zur Urbarmachung von Ackerland wurde Brandrodung betrieben, und auch nach der späteren Besiedlung durch Europäer wurden beispielsweise die mächtigen Kauriwälder stark gelichtet, da das Kauriholz sehr begehrt für Schiffs- und Hausbau war. Manuka und anderes Buschwerk übernahmen das kahl geschlagene Terrain, das heute einer Vielzahl von Tieren einen adäquaten Lebensraum bietet. Dazu gesellen sich nun auch die Honigbienen, die aus dem Nektar des Manukastrauches einen außergewöhnlich guten Honig produzieren. Die Imker stellen zu diesem Zweck ihre Bienenstöcke in der Nähe der Manukabüsche inmitten einer weitgehend unberührten Natur ab.
Von den Maori, insbesondere von deren Heilern, den Tohungas, erfuhren die Siedler, die im Gefolge von Cook und Co. nach Neuseeland kamen, von den vielfältigen Möglichkeiten, Manuka zu Heilzwecken zu nutzen. Blätter und auch Samenkapseln wurden als Umschläge bei Verbrennungen, Entzündungen und Insektenstichen angewendet. Als praktisch erwies sich auch die Verfügbarkeit dieser Medizin an vielen Orten, besonders wenn die Maori bei ihren kriegerischen Auseinandersetzungen Verletzungen davon trugen, die an Ort und Stelle aus der Manuka-Apotheke versorgt werden konnten. Aufbereitungen aus der Rinde, den Blättern oder den Samenkapseln finden in Form von Abkochungen und Aufgüssen, zur Inhalation und in Dampfbädern, sowie als Saft oder als Pflanzenasche zur Behandlung von diversen Verdauungsbeschwerden, Erkältungen mit Rachenentzündung und Fieber, Harnwegsinfekten, Rückenbeschwerden und als Beruhigungsmittel Verwendung. Eventuell haben die Ureinwohner sich manches von der einheimischen Fauna abgeschaut. Kakariki (Ziegensittiche) benutzen zum Beispiel die Blätter und Rinde von Manuka und Kanuka, um Parasiten loszuwerden, indem sie diese kauen und verschlucken oder die gekauten Pflanzenteile mit dem Öl ihrer Putzdrüsen vermengen und mit dieser Mischung dann ihr Gefieder behandeln.
Die Gewinnung des kostbaren ätherischen Öls aus den Manukablättern durch Destillation und die Nutzung des ebenso kostbaren Manuka-Honigs haben die Maori wiederum erst in der Neuzeit dazu gelernt.
Vorkommen
Neuseeland bietet trotz seiner überschaubaren Gesamtfläche, die in etwa der von Japan oder Großbritannien entspricht, ganz unterschiedliche klimatische Bedingungen von gemäßigt bis subtropisch.
Schneebedeckte Gebirgsketten bilden eine Klimascheide mit ergiebigen Niederschlägen und üppiger Vegetation im Westen und trockenen, weitgehend unbewaldeten Gebieten im Osten.
Manuka wächst zum einen sehr rasch und zeigt sich zum anderen keinesfalls wählerisch, was die Bodenbeschaffenheit angeht. Die Pflanze gedeiht sowohl auf morastigem Grund als auch auf Geröll und auf trockenen Hügeln. Sie zeigt sich genügsam auf kargem Boden und kann auch Staunässe verkraften. Sie verträgt Schatten genauso wie direkte Sonne. Wenn sie dem zarten Jugendalter entrückt ist, verträgt sie anhaltende Trockenheit genauso wie starke Winde und Frost. Kein Wunder also, dass wir Manuka praktisch überall auf der Nord- und Südinsel wie auch auf Stewart Island antreffen – im Flachland genauso wie bis an die Vegetationsgrenze in knapp 1400 Metern Höhe.
Manukasträucher wachsen überall auf der Nord- und Südinsel
In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurde eine besondere Variante des Manuka-Teebaums beschrieben, die fast ausschließlich in der Ostkap-Region der Nordinsel wächst, und deren Öl beachtliche antibakterielle und antimykotische Eigenschaften besitzt. Genauso gibt es Überlegungen bezüglich der antimikrobiellen Eigenschaften von Manuka-Honig. Da der Hauptwirkstoff von der Pflanze und nicht von der Biene gebildet wird, liegt die Vermutung nahe, dass die Sorte und die Standortbeschaffenheit darüber entscheiden, ob die Bienen daraus einen »aktiven« oder nur einen wohlschmeckenden Honig herstellen. Schon in den 1990er-Jahren gab es Bestrebungen der neuseeländischen Regierung, den Anbau von Manuka durch Fördergelder anzukurbeln. Aufgrund der ständig steigenden weltweiten Nachfrage gibt es mittlerweile erste Plantagen.
Biologisch-ökologische Besonderheiten
Selbst wenn Manuka in großem Stil angebaut werden sollte, könnte man auf konventionellen Pflanzenschutz verzichten, da die Pflanze die Stoffe, die auch wir zur Bekämpfung von Bakterien, Viren oder Pilzen nutzen, ja zu ihrem eigenen Schutz produziert. Der bei der Ölgewinnung anfallende Trester wird, als Mulch verwendet, wieder in den natürlichen Kreislauf eingebracht und dient so zusätzlich als Dünger. Eventuell standortabhängig können Manukasträucher von einem spezifischen Mehltau befallen werden, den man an einem rußigen Belag erkennt und der die Pflanze erheblich schädigen kann.
Neuseeland hat knapp 5 Millionen Einwohner, von denen allein 1,5 Millionen im Großraum Auckland leben. Verteilt auf eine Gesamtfläche von circa 270 000 Quadratkilometern, ergibt das eine ausgesprochen dünne Besiedlung. Obwohl riesige Flächen für Ackerbau, Schaf- und Rinderzucht verwendet werden, bleiben noch viele ausgedehnte Gebiete, in denen Manuka völlig unbeeinflusst und somit natürlich biologisch wächst. Wenn die Imker auch noch in der Bienenhaltung ökologisch arbeiten, dann handelt es sich bei dem so gewonnen Manuka-Honig um ein reines Bio-Produkt. Doch auch ohne das Bio-Siegel erhalten Sie ein hervorragendes, natürliches Lebensmittel. Welche Faktoren dazu beitragen, dass daraus ein »aktiver« Manuka-Honig wird, wird derzeit noch eifrig untersucht. Der dafür verantwortliche Wirkstoff im Honig und eine offensichtliche Vorstufe im Nektar sind bereits entdeckt. Welche Standortbedingungen, genetischen Besonderheiten oder klimatischen Stressfaktoren den Manukastrauch zur Anreicherung dieser Stoffe in seinem Blütennektar veranlassen, ist noch nicht vollends geklärt. Besonders interessant scheint für unternehmerisch denkende Wissenschaftler, wie man dies gewinnbringend gezielt beeinflussen kann.
Auf jeden Fall ist Manuka-Honig ein kolossaler Gewinn für die Gesundheit unzähliger Menschen, wie wir noch in den nachfolgenden Kapiteln sehen werden.
Geöffnete Manukablüte – Einladung an fleißige Nektarsammlerinnen