Kitabı oku: «Die inneren Kräfte», sayfa 3

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Die Macht der Gedanken in der Kommunikation

Die ideale Bedingung – die schon teilweise von einigen Menschen verwirklicht wurde – ist die, eine grundlegende Idee, und eigentlich noch etwas Höheres als die Idee, nämlich den Zustand des Bewusstseins, des Wissens, der Wahrnehmung, direkt durch die ihr eigene Schwingung zu übermitteln.

Wenn du denkst, vibriert deine mentale Substanz in gewisser Weise in Übereinstimmung mit der Form, die dein Bewusstsein deinen Gedanken verleiht, und es ist diese Schwingung, die vom Verstand der anderen Person empfangen werden kann, wenn sie gut darauf eingestimmt ist. Worte dienen tatsächlich nur dazu, die Aufmerksamkeit des Bewusstseins, oder des Zentrums des Bewusstseins eines anderen anzuziehen, sodass es für deren Vibration empfänglich wird und sie aufnehmen kann.

Aber wenn das Bewusstsein nicht über diese Kapazität verfügt aufmerksam zu sein, und sie einigermaßen in Ruhe zu empfangen, kannst du jede Menge Worte auf so ein Bewusstsein verwenden, ohne dich im Geringsten verständlich machen zu können. Und dann kommt eine Zeit, wenn das Gehirn, welches ununterbrochen damit beschäftigt ist, bestimmte Vibrationen auszusenden, nur noch Schwingungen empfangen kann, die sehr klar und präzise sind, anderes, unpräzises Denken empfängt es dann als eine Art vage Mischung von etwas Konfusem, Ungenauem, das den Eindruck von einer wolkigen, wolligen Gedankenmasse hinterlässt, die keine wirkliche Idee formulieren kann. Obwohl man spricht, und der Klang der Sprache klar gehört wird, übermittelt der Klang an sich nichts, denn was verstanden wird, ist nicht eine Frage des Klanges, sondern der Genauigkeit der Gedankenschwingung.

Wenn du deine Gedanken in einer sehr präzisen Weise aussenden kannst, wenn das etwas Lebendiges und Bewusstes ist, was von deinem Bewusstsein ausgeht, um auf das Bewusstsein eines anderen Menschen zu treffen, wenn du sozusagen, weißt, was du sagen willst, dann kommt es dort auch mit der gleichen Genauigkeit an, und erweckt eine übereinstimmende Schwingung, und mit der übereinstimmenden Schwingung entsteht der übereinstimmende Gedanke, die übereinstimmende Idee oder der übereinstimmende Bewusstseinszustand, und ihr versteht euch gegenseitig; aber wenn das, was ausgesendet wird, wollig und ungenau ist, und du nicht genau weißt, was du sagen willst, wenn du selbst noch versuchst, zu verstehen, was du sagen willst, und wenn auf der anderen Seite die Aufmerksamkeit des Zuhörers nicht genügend vorhanden ist, oder wenn er in Gedanken irgendwo anders beschäftigt ist, dann könnt ihr euch zwar stundenlang unterhalten, werdet euch aber nicht verstehen.

Das passiert tatsächlich sehr oft. Wenn du fähig bist, im Bewusstsein der anderen das Ergebnis dessen zu sehen was du versucht hast zu übermitteln, gibt es dir immer das Gefühl von ... weißt du, was Zerrspiegel sind? Habt ihr noch nie Spiegel gesehen, die das Spiegelbild verzerren? Das sind Spiegel, die dich größer oder dicker erscheinen lassen, die einen Körperteil vergrößern und einen anderen verkleinern, sodass du einer grotesken Karikatur deiner selbst gegenüberstehst – also das ist genau was hier passiert: im Bewusstsein des anderen hast du vor dir eine völlig groteske Karikatur von dem was du gesagt hast. Die Leute bilden sich ein, dass sie einander verstanden haben, weil sie den Klang der Worte gehört haben, aber sie haben nicht wirklich miteinander kommuniziert.

Deshalb, wenn du nur die leiseste Wirkung mit deiner mentalen Substanz erzielen willst, musst du als Erstes lernen klar zu denken, und zwar nicht einen verbalen Gedanken, der von Worten abhängig ist, sondern einen Gedanken, der ohne Worte auskommen kann, der in sich selbst ohne Worte verstanden werden kann, der mit einer Tatsache übereinstimmt, der Tatsache eines Bewusstseinszustandes oder der Tatsache von Wissen. Versuch‘ einfach mal ohne Worte zu denken, und du wirst sehen, wo du stehst.

Habt ihr das nie versucht? Nun, dann probiert es mal.

Wenn du ein absolut klares und präzises Verständnis von dem hast, was du anderen vermitteln willst – schwingt dies auf spezielle Weise, und es hat die Kraft, der mentalen Substanz eine Form zu geben; und dann, hinterher, als ein Zugeständnis an die menschlichen Gewohnheiten, gruppierst du auf einer tieferen Ebene eine bestimmte Anzahl von Worten darum herum, um der Schwingung des Bewusstseins eine verbale Form zu geben. Aber die verbale Form ist vollkommen zweitrangig. Sie ist eine Art grober Umhüllung für die Kraft der Gedanken. (13)

DIE MUTTER

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Die vorgeburtliche Formung eines Kindes

Es ist nicht genug, ein Kind zur Welt zu bringen und seinen Körper fast unterbewusst zu erzeugen. Die Arbeit fängt erst wirklich an, wenn wir durch die Kraft der Gedanken und des Willens einen Charakter erdenken und kreieren, der fähig ist, ein Ideal zu offenbaren.

Sagt nicht, dass wir nicht die Kraft hätten, eine solche Sache zu realisieren. Unzählige Fälle dieser sehr effektiven Schöpfungskraft könnten als Beweis angeführt werden.

Sehr früh wurde zum Beispiel die Einwirkung der physischen Umgebung erkannt und seit Langem eingehend studiert. Dadurch, dass in der Antike die Frauen mit Kunstwerken und Figuren von Schönheit umgeben waren, schufen die Griechen nach und nach die außergewöhnlich harmonische Rasse, die sie waren.

Individuelle Beispiele der gleichen Art sind zahlreich. Es ist nicht selten, dass eine Frau, die während der Schwangerschaft fortwährend ein schönes Bild oder eine Statue anschaut und bewundert, ein Kind zur Welt bringt, das perfekte Ähnlichkeit mit diesem Bild oder dieser Statue aufweist. Ich habe selbst einige dieser Beispiele angetroffen. Unter ihnen erinnere ich mich sehr deutlich an zwei kleine Mädchen; es waren Zwillinge und sie waren von perfekter Schönheit. Aber das Erstaunlichste war, wie wenig sie ihren Eltern ähnelten. Sie erinnerten mich an ein sehr berühmtes Gemälde von dem englischen Maler Reynolds. Eines Tages machte ich der Mutter gegenüber darüber eine Bemerkung, die sofort ausrief: „Nicht wahr, ist es nicht so? Es wird dich interessieren, dass ich in der Schwangerschaft, während ich die beiden Kinder erwartete, ein Gemälde über meinem Bett hängen hatte, eine sehr gute Reproduktion von diesem Gemälde Reynolds. Bevor ich einschlief und nachdem ich aufwachte, fiel mein erster Blick auf dieses Bild, und in meinem Herzen hoffte ich: Mägen die Gesichter meiner Kinder wie die der Gesichter auf diesem Gemälde sein! Du siehst, dass ich großen Erfolg damit hatte!“

In Wahrheit konnte sie auf ihren Erfolg sehr stolz sein, und ihr Beispiel ist für andere Frauen von großem Nutzen.

Aber wenn wir solche Resultate schon auf der physischen Ebene erreichen können, wo die Materie am wenigsten formbar und plastisch ist, um wie viel besser muss es dann erst auf der psychologischen Ebene gehen, wo die Einflüsse des Denkens und des Willens so mächtig sind. Warum sollen wir die obskuren Fesseln von Vererbung und Atavismus akzeptieren – die nichts anderes sind als unbewusste Bevorzugung für unsere eigenen Charakterneigungen, – wenn wir stattdessen versuchen können, durch Konzentration und Willen ein Wesen ins Leben zu rufen, das nach dem höchsten Ideal das wir wahrnehmen können, gestaltet ist? Mit dieser Bemühung wird die Schwangerschaft wahrhaft wertvoll und geweiht; auf diese Weise beteiligen wir uns an der wunderbaren Arbeit des spirituellen Geistes, und die Schwangerschaft erhebt sich über die Tierhaftigkeit und deren gewöhnliche Instinkte hinaus zu wirklichem Menschsein in seiner ganzen Kraft. (14)

DIE MUTTER

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Das Denken – ein Instrument des Wachstums

Das Denken ist nicht unbedingt erforderlich für das Dasein, und es ist auch nicht seine Ursache, aber es ist ein Instrument zur Entwicklung: ich werde zu dem, was ich in mir selbst sehe. Alles, was das Denken mir eingibt, kann ich vollbringen, alles, was das Denken mir aufzeigt, kann ich werden. Das sollte das unerschütterliche Vertrauen des Menschen in sich selbst sein, denn Gott lebt in ihm. (Sri Aurobindo, Gedanken und Aphorismen)

Sri Aurobindo erklärt, dass das Denken für das Dasein nicht essentiell, und nicht die Ursache des Daseins ist, sondern dass es einfach der Prozess, das Werkzeug für die Entwicklung ist, denn das Denken ist ein Prinzip der präzisen Formulierung das über die Kraft verfügt, den Überlegungen Formen zu geben. Als Erläuterung sagt Sri Aurobindo weiter, dass man all das, von dem man denkt, dass man es sei, auch werden kann, allein durch die Tatsache, dass man es denkt. Diese Kenntnis der Tatsache, dass man alles werden kann, was man denkt, ist ein sehr wichtiger Schlüssel für die Entwicklung des Wesens, nicht nur vom Standpunkt seiner menschlichen Möglichkeiten aus gesehen, sondern auch hinsichtlich der Entscheidung und Wahl dessen was man sein will, sein möchte.

Das lässt uns die Notwendigkeit verstehen, keinen Gedanken in uns selbst zuzulassen, der die innere Sehnsucht oder die Bildung der Wahrheit unseres Wesens zerstört. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, in nichts einzuwilligen, was man nicht sein oder tun will, und dem nicht zu erlauben, sich innerhalb des eigenen Wesens in Gedanken auszudrücken. Denn diese Dinge zu denken ist schon der Beginn ihrer Verwirklichung. Von jedem Standpunkt aus betrachtet ist es schlecht sich auf das zu konzentrieren, was man nicht möchte, auf das, was man zurückweisen muss, und was man ablehnt zu sein, denn schon die Tatsache allein, dass der Gedanke da ist, gibt den Dingen, die man nicht sein möchte, oder die man ablehnt, eine Art Existenzrecht in einem selbst. Das erklärt auch die Bedeutung der Notwendigkeit, keine zerstörerischen Suggestionen oder Gedanken von Feindseligkeit, Hass oder Vernichtung in sich eindringen zu lassen, denn bloß an sie zu denken heißt schon, ihnen eine Kraft der Verwirklichung zu verleihen. Sri Aurobindo sagt, dass das Denken nicht die Ursache des Daseins ist, sondern ein Vermittler, ein Instrument, das dem Leben und der Schöpfung die Form gibt, und dieses Instrument zu beherrschen ist von äußerster Wichtigkeit, wenn man möchte, dass Aufruhr und alles was antigöttlich ist, aus der Schöpfung verschwindet.

Man sollte in sich selbst keine schlechten Gedanken zulassen unter dem Vorwand, es seien bloß Gedanken. Gedanken sind Werkzeuge, die etwas ausführen. Und man sollte negativen Gedanken nicht erlauben in einem selbst zu existieren, wenn man nicht will, dass sie ihr zerstörerisches Werk betreiben. (15)

DIE MUTTER

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KAPITEL 3
VORSTELLUNGSKRAFT

Imagination ist eine bildende Kraft der Gestaltung. Tatsächlich sind Menschen die keine Vorstellungskraft besitzen, vom mentalen Standpunkt aus nicht plastisch, sie können ihren Gedanken keine gegenständliche Ausdruckskraft verleihen.

Imagination ist auch ein sehr starkes Ausdrucksmittel des Handelns. Wenn du zum Beispiel irgendwo im Körper einen Schmerz spürst, und dir dann vorstellst, dass du diesen Schmerz entweder verschwinden lässt, oder ihn entfernst oder zerstörst, – dir also alle Arten von solchen Bildern vorstellst – wirst du damit vollen Erfolg haben.

Es gibt da die Geschichte von einer Frau, die ihr Haar mit grotesker Geschwindigkeit verlor, so schnell, dass sie innerhalb weniger Wochen fast kahlköpfig war, und dann sagte ihr jemand: „Wenn du dein Haar bürstest, stell dir dabei vor, dass es jetzt wächst und sehr schnell weiter wachsen wird.“ Daraufhin sagte sie, immer wenn sie ihr Haar bürstete: „Oh, mein Haar wächst, – es wird sehr schnell wachsen...“ – und es geschah wirklich! Aber normalerweise sagen die Menschen in so einer Situation zu sich selbst: „Ah! Mein Haar fällt wieder aus, und ich werde sicher kahl werden, ganz bestimmt.“

Und natürlich geschieht das dann auch. (16)

DIE MUTTER

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Wie wird die Vorstellungskraft diszipliniert?

Das, was vage „Imagination“ genannt wird, ist etwas sehr Komplexes und Vielfältiges.

Es kann die Fähigkeit sein, im mentalen oder in einem anderen Bereich die Formen sehen zu können, die dort existieren, und sie zu beobachten und aufzuzeichnen. Es gibt künstlerische, literarische und poetische Domänen oder Bewusstseinsebenen und Ebenen vitaler und mentaler Aktivitäten, sowie wissenschaftliche Bereiche des Bewusstseins, die alle zur Ebene des Verstandes gehören – keines sehr hoch entwickelten abstrakten Verstandes, sondern einer Ebene des Verstandes über dem physischen Verstand, welche, ohne dass wir etwas davon wissen, ununterbrochen durch den individuellen oder kollektiven Verstand strömt, um sich durch ihn in Aktivitäten auszudrücken.

Einige Menschen sind durch eine besondere Fähigkeit mit diesen Bereichen des Bewusstseins in Kontakt, greifen das eine oder andere Element daraus auf, ziehen es an sich, und verleihen ihm einen Ausdruck. Die Stärke dieser Ausdruckskraft ist unterschiedlich in verschiedenen Leuten, aber diejenigen, die sich für diese Bereiche öffnen können um Dinge dort zu sehen, und diese geistigen Formen an sich zu ziehen, und diese dann entweder in der Literatur oder in der Malerei oder Musik, oder in ihrem Handeln oder in den Wissenschaften auszudrücken, sind, – entsprechend dem Grad der Kraft ihres Ausdrucks, entweder hochtalentierte Menschen oder Genies.

Es gibt auch Stufen noch höher entwickelter Genies. Damit meine ich Menschen, die sich einer noch höheren Region des Geistes öffnen können, einer höheren Kraft, welche, von dort kommend, die mentalen Ebenen passiert, den menschlichen Verstand erreicht, und durch ihn neue Ausdrucksformen bildet, die sich in der Welt als neue Wahrheiten, neue philosophische Systeme oder neue spirituelle Lehren enthüllen können, das sind dann die Werke und gleichzeitig auch die Handlungen hervorragender Menschen, die bewusst für diese Aufgaben geboren werden. Sie besitzen eine Kraft der Vorstellung, die man „Wahrheits-Imagination“ nennen kann.

Wenn diese höheren Kräfte in die Erdatmosphäre herabkommen, nehmen sie lebendige, aktive, kraftvolle Ideen-Formen an, breiten sich überall auf der Welt aus, und bereiten ein neues Zeitalter vor.

Diese zwei Arten von Imagination könnte man als höhere Vorstellungskräfte bezeichnen.

Und nun – um wieder auf eine gewöhnlichere Ebene herunterzukommen – jeder trägt in sich in größerem oder kleinerem Maße die Kraft, seiner gedanklichen Tätigkeit Formen zu verleihen, und diese Gedankenformen entweder in seinen gewöhnlichen Handlungen zu gebrauchen oder damit etwas Besonderes zu schaffen. Wir sind die ganze Zeit, andauernd, dabei, Bilder zu erschaffen, Gedankenformen zu erzeugen. Wir senden sie in die Atmosphäre aus, sogar ohne zu wissen, dass wir das machen – sie streifen herum von einer Person zur anderen, treffen dort auf Gesellschaft, finden auch manchmal zueinander und machen glücklich zusammen weiter, oder schaffen gelegentlich Konflikte, und es gibt auch Kämpfe unter ihnen, denn oft, sehr oft, existiert in diesen gedanklichen Vorstellungen ein kleines Element des Willens, das versucht sich durchzusetzen, und da dann jeder versucht seine eigene Form der Vorstellung auszusenden, sodass sie aktiv werden kann, damit die Dinge so passieren, wie man es möchte, gibt es ein allgemeines Durcheinander, weil jeder es so macht.

Wenn unsere Augen sich für die Vision all dieser Formen in der Atmosphäre öffnen könnten, würden wir sehr erstaunliche Dinge sehen: Schlachtfelder mit Angriffswellen, Attacken, und Rückzüge einer Masse kleiner mentaler Geschöpfe, die ununterbrochen in die Luft geschleudert werden, und immer versuchen, sich durchzusetzen. All diese Gebilde haben die allgemeine Tendenz, dass sie sich physisch und materiell verwirklichen wollen, und da sie zahllos sind – es sind viel zu viele, denn es gibt nicht genug Platz auf der Welt um sie alle zu manifestieren – rempeln sie sich gegenseitig an und drängen einander zur Seite, sie versuchen, diejenigen, die nicht mit ihnen übereinstimmen, zurückzudrängen, oder formieren sich sogar zu Armeen, die gut geordnet marschieren, um den verfügbaren Platz in Zeit und Raum einzunehmen – es ist ein vergleichsweise sehr kleiner Platz im Verhältnis zu dem zahllosen Aufgebot von Geschöpfen.

Das ist es also, was individuell geschieht.

Manche Menschen machen all das ohne es zu wissen – vielleicht sogar jeder – und sie werden ständig von einer Sache zur anderen geworfen, und hoffen, wollen, wünschen, hin-und hergerissen zwischen Hoffnungen, Wünschen, Verlangen, sind enttäuscht, manchmal glücklich, manchmal verzweifelt, denn sie haben keine Kontrolle über diese Dinge oder können sie nicht meistern. Aber der Anfang der Weisheit besteht darin, uns selbst beim Denken zu beobachten und dieses Phänomen zu erkennen, und diese dauernde Projektion von kleinen lebendigen Wesen in die Atmosphäre wahrzunehmen, die sich manifestieren möchten. All das entspringt der geistigen Atmosphäre, die wir in uns tragen. Sobald wir das erkennen und beobachten, können wir damit anfangen sie auszusortieren, das heißt, das zurückzudrängen was mit unserem besten Wünschen und Wollen nicht übereinstimmt, und nur den Formationen zu erlauben sich auf ihre Verwirklichung hinzu zu bewegen, die uns helfen uns fortschrittlich und normal zu entwickeln. Das bedeutet Kontrolle durch aktives Denken, und das ist es, was ich neulich meinte.

Wie oft sitzt man da, und es wird einem bewusst, wie das Denken anfängt, Bilder für sich selbst zu formen, sich selbst eine Geschichte zu erzählen; dann, wenn du ein kleiner Experte darin bist, siehst du nicht nur, wie sich die Geschichte von dem was in deinem Leben passieren soll, was du dir für dein eigenes Leben wünscht, vor dir entfaltet, sondern du kannst auch etwas davon wegnehmen oder ein Detail hinzufügen, und deine Arbeit perfektionieren, du kannst eine wirklich ausgezeichnete Lebensgeschichte entwerfen, ein Werk, in dem alles mit deinen edelsten Bestrebungen übereinstimmt.

Sobald du ein vollständig harmonisches Gebilde entworfen hast, so perfekt, wie du kannst, öffnest du deine Hände und lässt den Vogel fliegen.

Wenn deine Geschichte gut ausgeführt ist, wird sie geschehen und sich zum Schluss immer verwirklichen. Und das ist es, was man nicht weiß.

Und doch wird diese Sache, die du dir ausgedacht hast im Laufe der Zeit Wirklichkeit, manchmal erst viel später, wenn du deine Geschichte schon vergessen hast, und dich nicht einmal mehr erinnern kannst, dass du sie dir einmal erzählt hast – denn du hast dich seither sehr verändert, denkst inzwischen über andere Dinge nach, entwickelst weitere Geschichten, und die erste (die du dir damals erzählt hast) interessiert dich nicht mehr; und wenn dann das Ergebnis der ersten Geschichte eintritt und du nicht sehr aufmerksam bist, hast du dich schon so weit davon entfernt, dass du dich überhaupt nicht mehr daran erinnern kannst, dass dies Ereignis in deinem Leben das Resultat deiner eigenen Lebensgeschichte ist, die du damals entworfen hast...

Deshalb ist es so wichtig, dich selbst zu kontrollieren, denn wenn in dir selbst vielfältige und sich widersprechende Wünsche existieren – nicht nur Wünsche, sondern auch Neigungen, Ausrichtungen und verschiedene Ebenen, auf denen du lebst – verursacht all das zusammen Kämpfe in deinem Leben. Zum Beispiel: Auf der höchsten Ebene deiner inneren Sehnsüchte hast du einen wunderschönen Lebensentwurf gestaltet, den du in die Welt aussendest, aber dann, vielleicht am nächsten Tag, vielleicht schon am selben Tag, vielleicht ein bisschen später – bist du auf eine sehr viel materiellere Ebene gesunken, und diese höheren Bestrebungen erscheinen dir dann ein wenig märchenhaft, unwirklich; und du fängst an, Ambitionen zu Formationen zu entwickeln, die sehr ehrgeizig und nicht immer sehr schön sind, und auch diese gehen nach außen.

Ich kannte Menschen mit solch gegensätzlichen Seiten in ihrer Natur, derart gegensätzlich, dass sie an einem Tag eine großartige, leuchtende, kraftvolle Formation zur Umsetzung in die Wirklichkeit machen konnten, und dann am nächsten Tag, eine niedergeschlagene, drohende, finstere Formation der Schwarzmalerei, die all das zunichte machte – eine Formation der Verzweiflung – und beide strömten nach außen.

Ich konnte im Verlauf der Umstände beobachten, wie sich die schöne Formation realisierte, und während sie sich in die Wirklichkeit umsetzte, zerstörte die zweite Formation das, was die erste aufgebaut hatte.

Es verhält sich in größeren Angelegenheiten des Lebens genauso wie in den kleineren Details. Und das nur deshalb, weil man sich selbst nicht beim Denken zusieht, weil man glaubt, Sklave dieser widersprüchlichen Bewegungen zu sein, weil man sich sagt: „Oh! Heute fühle ich mich nicht wohl, oh, heute erscheint mir alles so traurig“, und man betont es so, als sei das ein unentrinnbares Schicksal, gegen das man nichts tun kann. Aber wenn man von diesen Gefühlen innerlich zurücktritt oder einen Schritt darüber nach oben steigt, kann man von dort aus alle diese Dinge betrachten und sie an ihren Platz rücken, kann einige behalten, und andere loswerden, die man nicht will, oder kann sie unschädlich machen, und kann seine gesamte phantasievolle Vorstellungskraft – was man phantasievoll nennt – nur auf diejenigen richten, die man möchte, und die mit den eigenen besten Bestrebungen übereinstimmen. Das ist es, was ich unter Kontrolle der eigenen Einbildungskraft verstehe.

Das ist sehr interessant. Wenn man diese lernt und regelmäßig anwendet, hat man keine Zeit mehr sich zu langweilen. Anstatt wie ein Korken auf den Wellen zu treiben, und von jeder Welle schutzlos hin- und hergestoßen zu werden, wird man zum Vogel, der seine Flügel öffnet, sich über die Wellen erhebt und dorthin fliegt, wohin er will. (17)

DIE MUTTER

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Was ist die Funktion, der Zweck der Vorstellungskraft?

Wenn man versteht, damit umzugehen ... kann man mit ihr für sich selbst ein eigenes inneres und äußeres Leben erschaffen; man kann durch Imagination sein eigenes Dasein aufbauen, wenn man weiß, wie sie zu gebrauchen ist, und wenn man eine Kraft dafür besitzt. In Wirklichkeit ist es die elementare Art und Weise, in der Welt Formen zu bilden und zu erschaffen. Ich hatte immer das Gefühl, dass man keinen Fortschritt machen könnte, wenn man diese Kraft der Imagination nicht besäße. Denn deine Vorstellungskraft eilt deinem Leben immer voraus. Wenn du an dich selbst denkst, stellst du dir gewöhnlich vor, was du gern sein möchtest, nicht wahr, und das eilt dir voraus, und dann folgst du dieser Vorstellung, sie führt weiter nach vorn, und du folgst ihr. Imagination öffnet für dich den Weg zur Verwirklichung. Menschen, die nicht imaginativ sind, sind sehr schwer in Bewegung zu bringen, sie sehen nur das, was genau vor ihrer Nase ist, sie fühlen nur das, was sie von einem Moment zum nächsten sind, und sie können nicht weiterkommen, weil sie durch die nächstliegenden Dinge eingespannt sind. Es hängt viel von dem ab, was man Imagination nennt. Wie auch immer...

Wissenschaftler müssen doch auch Phantasie besitzen!

Eine Menge, sonst würden sie niemals etwas entdecken. Tatsächlich ist das, was man Imagination nennt, die Fähigkeit, sich selbst außerhalb der Sphäre schon bestehender Dinge hinaus zu projizieren, hinein in eine Sphäre von Dingen, die erst noch realisiert werden können, und diese Dinge dann mit Hilfe von Projektion zu sich herüber zu ziehen. Man kann offensichtlich progressive und regressive Imaginationen entwickeln.

Es gibt Leute, die sich immer alle nur möglichen Katastrophen vorstellen, und unglücklicherweise haben sie auch die Kraft dazu, diese passieren zu lassen.

Imagination ist wie eine Antenne, die in eine Welt reicht, die noch nicht realisiert ist, dort etwas auffängt und es hierher zieht. Natürlich wird das der Erdatmosphäre hinzugefügt, und diese Elemente tendieren dann dazu, sich zu manifestieren. Imagination ist ein Instrument, das diszipliniert und willentlich benutzt werden kann; man kann sie schulen, lenken, ausrichten. Sie ist eine der Fähigkeiten, die man in sich entwickeln und brauchbar machen kann, das heißt, sie für ganz bestimmte Zwecke benutzen. (18)

DIE MUTTER

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Ist es dann so, dass man durch die Imagination Wünsche und innere Bestrebungen verwirklichen kann?

Das bedeutet was? Was genau möchtest du sagen? Sich vorzustellen, dass der Wunsch verwirklicht ist, und auf diese Weise zu helfen ihn zu realisieren?

Ja.

Bestimmt, ganz bestimmt.

Und Ideale ebenso?

Ja, nur gewöhnlich, fast immer, haben die Leute nicht die nötige Zeit dafür zur Verfügung. Aber wenn du zum Beispiel eine sehr kraftvolle Phantasie hast und damit die Verwirklichung deines Wunsches gut ausführst, sie gut gestaltest mit all ihren Details und allem was dazugehört, wie eine bewundernswert ausgearbeitete Formation die selbständig existiert, nun, dann kannst du sicher sein, dass sich diese Sache verwirklicht, wenn du lange genug lebst. Sie kann am nächsten Tag realisiert werden, sie kann im nächsten Moment eintreten, oder es kann Jahre dauern, es kann sogar Jahrhunderte dauern. Aber sie wird ganz sicher realisiert werden. Und wenn du dieser imaginativen Kraft eine Art kreative vitale Stärke hinzufügst, machst du eine sehr lebendige Energie daraus; und da alle lebendigen Kräfte auf ihre Verwirklichung ausgerichtet sind, wird sie einen Druck auf die irdischen Geschehnisse ausüben, um früher wahr zu werden, und sie wird sich realisieren.

Nur gibt es da zwei Dinge, wie ich schon sagte. Erstens, was Wünsche und persönliche Umstände betrifft, ist man nicht sehr ... beständig, oder sehr konstant, und das was dich einst sehr stark interessierte, interessiert dich nach einiger Zeit nicht länger. Du denkst an etwas anderes, hast einen anderen Wunsch, und entwickelst andere Vorstellungen. Aber jetzt ist währenddessen die erste Sache, die man sich zuerst vorstellte, sehr gut ausgebildet; nachdem sie ihrer Kurve im Raum folgte, realisiert sie sich.

Aber bis das eintritt, hat die Person mit einer anderen Ideenkonstruktion begonnen, denn aus dem einen oder anderen Grund interessiert sie die Sache nicht mehr, und plötzlich sieht sie sich der Verwirklichung ihres ursprünglichen Wunsches gegenüber, während sie sich inzwischen schon auf einen zweiten, dritten oder vierten Wunsch eingelassen hat. Deshalb ist sie völlig verärgert und sagt sich: „Aber warum das? Ich will das doch gar nicht mehr, warum passiert das jetzt?“, ohne dass ihr bewusst ist, dass dies Ereignis ganz einfach das Ergebnis eines früheren Wünschens ist. Wenn man jedoch statt Wünschen Aspirationen nach spirituellen Dingen entwickelt, und man dauernd seiner Richtung folgt und regelmäßige Fortschritte macht, dann kann man absolut sicher sein, eines Tages zu erreichen, was man sich vorgestellt hat.

Der Tag dieser Verwirklichung mag ein wenig weit entfernt sein, falls es auf dem Weg viele Hindernisse gibt, zum Beispiel, wenn die Zustände in der Erdatmosphäre der Formation die du gemacht hast immer noch sehr fremd gegenüberstehen; nun, dann braucht es einige Zeit um die Bedingungen für ihr Erscheinen vorzubereiten. Aber wenn es etwas ist, was auf der Erde schon verschiedene Male verwirklicht wurde, und keine zu kategorische Umwandlung erfordert, kannst du es sehr schnell bekommen, vorausgesetzt, dass du ausdauernd die gleiche Richtung verfolgst. Wenn du dem die Glut des Vertrauens und der Zuversicht in die göttliche Gnade hinzufügst, und die Art von Selbsthingabe an die Gnade, die dich alles von ihr erwarten lässt, dann kann das gewaltig werden; du kannst dann zusehen, wie die Dinge sich mehr und mehr realisieren, und eins nach dem anderen können sich die überraschendsten Resultate einstellen. Damit das passiert, müssen jedoch Bedingungen erfüllt werden. (19)

DIE MUTTER

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Die Vorstellungskraft ist wie die Schneide eines Messers, das man für gute oder schlechte Zwecke benutzen kann. Wenn du immer bei dem Gedanken und dem Gefühl bleibst, transformiert zu werden, dann hilfst du damit dem Prozess des Yoga. Wenn du aber, im Gegenteil, niedergeschlagen bist, und klagst, dass du für die yogische Realisation nicht fit oder unfähig dazu bist, vergiftest du dein eigenes Wesen. (20)

DIE MUTTER

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
240 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9783937701370
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