Kitabı oku: «Gebet und Mantra», sayfa 2
Kapitel III
Wie man betet
Worte Sri Aurobindos
Im Yoga sind Gebet und Meditation gleichwertig. Das Gebet muss jedoch aus dem Herzen aufsteigen, auf der Woge der Emotion oder Aspiration, und Japa [Wiederholen eines Mantras, Gebets, Gottesnamens oder Rezitation heiliger Schriften] oder die Meditation muss aus einem lebendigen Impuls heraus kommen und die Freude des Lichts in sich tragen. Sobald sie mechanisch ausgeübt werden, nur als etwas, das zu geschehen hat (als ernste, grimmige Pflicht!), werden sie auf Grund mangelnden Interesses und Substanzlosigkeit wirkungslos sein.
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Worte Sri Aurobindos
Da das Ziel des Yoga die Einswerdung ist, muss sein Anfang immer im Suchen nach dem Göttlichen bestehen, in der Sehnsucht nach einer Art Berührung, Nähe oder Erfülltsein. Wenn wir das erleben, wird die Anbetung in erster Linie ein innerer Gottesdienst. Wir beginnen damit, uns selbst zu einem Tempel des Göttlichen zu machen, unser Denken und Fühlen zu einem ständigen Gebet von Aspiration und Suchen, unser ganzes Leben zu äußerem Gottesdienst und Gottesverehrung. Sobald diese Wandlung fortschreitet, diese neue Seelen-Tendenz wächst, wird die Religion des Gott-Verehrers zu einem Yoga, zu einem wachsenden Kontakt und einer wachsenden Vereinigung. Daraus folgt nicht, dass notwendigerweise auf die äußere Anbetung verzichtet werden muss, sondern sie wird zunehmend nur ein körperlicher Ausdruck oder ein Ausströmen der inneren Hingabe und Anbetung werden, der Welle der Seele, die sich in Rede und symbolischem Akt herauswirft.
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Worte Sri Aurobindos
Das Göttliche schaut in das Herz und entfernt den Schleier in dem Augenblick, den es für den richtigen hält. Du verweist auf die Bhakti-Theorie, wonach man nur seinen Namen zu rufen braucht und er zu antworten hat und sofort gegenwärtig sein muss. Vielleicht, doch für wen trifft dies zu? Mit Sicherheit für einen bestimmten Typ des Bhakta, der die Macht des Namens fühlt, der die Glut des Namens fühlt und sie in seinen Aufschrei legt. Wenn man so ist, kann die unmittelbare Erwiderung kommen – wenn nicht, muss man erst so werden. Manche jedoch wiederholen den Namen jahrelang, bevor eine Antwort erfolgt. Ramakrishna erhielt sie nach einigen Monaten, doch was waren das für Monate! Und welche Bedingungen hatte er zu erfüllen, bevor er sie erhielt! Dennoch war es ein rascher Erfolg, da er bereits ein reines Herz hatte – und diese göttliche Leidenschaft darin.
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Worte der Mutter
Unser ganzes Leben sollte ein dem Göttlichen dargebrachtes Gebet sein.
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Worte der Mutter
Vitales Gebet: Beständigkeit und Ausdauer.
Mentales Gebet: Reinheit.
Integrales Gebet: Das Göttliche Bewusstsein.
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Worte der Mutter
Wenn du mit der Angst rufst oder strebst, dass du nicht gehört wirst und mit Zweifeln an der Antwort des Göttlichen, dann schlüpfen die stets auf der Lauer liegenden feindlichen Kräfte durch die Angst und den Zweifel in dein Bewusstsein und stiften ihr Unheil. Daher musst du mit einem wahren und aufrichtigen Glauben rufen.
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Worte der Mutter
Streben ist unerlässlich. Doch streben manche Menschen mit einem inneren Konflikt zwischen Glauben und Unglauben, Vertrauen und Misstrauen, zwischen siegesgewissem Optimismus und einem Pessimismus, der sich fragt, wann die Katastrophe kommt. Nun, wenn das im Wesen ist, dann magst du streben, aber du wirst nichts bekommen. Und du sagst: „Ich habe gestrebt, aber ich habe nichts bekommen.“ Und zwar deshalb, weil du deine Aspiration die ganze Zeit durch dein mangelndes Vertrauen zerstörst. Aber wenn du wirklich Vertrauen hast... Wenn man Kinder sich selbst überlässt und sie von den Erwachsenen noch nicht verbogen sind, haben sie ein so großes Vertrauen, dass alles gutgehen wird! Wenn ihnen zum Beispiel ein kleiner Unfall passiert, denken sie nie daran, dass das zu etwas Ernsthaftem wird: Sie sind spontan davon überzeugt, dass es bald vorbei sein wird, und das hilft so stark, es zu beenden.
Nun, wenn man nach der Kraft strebt, wenn man das Göttliche um Hilfe bittet, wenn man mit der unerschütterlichen Gewissheit bittet, dass es kommen wird, dass es unmöglich ist, dass sie nicht kommt, dann kommt es ganz sicher. Das ist diese Art von ... ja, es ist wirklich eine innere Öffnung, dieses Voller-Vertrauen-sein. Und manche Menschen befinden sich ständig in diesem Zustand. Wenn etwas zu empfangen ist, sind sie immer da, um es zu empfangen. Andere hingegen sind immer abwesend, wenn etwas zu bekommen ist, eine herabkommende Kraft. Sie sind zu diesem Zeitpunkt immer verschlossen, während diejenigen mit kindlichem Vertrauen immer zur richtigen Zeit da sind.
Und es ist seltsam, nicht wahr, äußerlich besteht kein Unterschied. Sie können genau den gleichen guten Willen, das gleiche Streben, den gleichen Wunsch haben, es gut zu machen, doch jene, die dieses lächelnde Vertrauen in sich haben, die nichts in Frage stellen, sich nicht fragen, ob sie es nun bekommen werden oder nicht, ob das Göttliche antworten wird oder nicht – die Frage kommt gar nicht auf, es ist etwas Selbstverständliches... „Was ich brauche, wird mir gegeben werden, wenn ich bete, werde ich eine Antwort erhalten, wenn ich in einer Schwierigkeit bin und um Hilfe bitte, so wird die Hilfe kommen – und sie wird nicht nur kommen, sie bringt auch alles in Ordnung.“ Wenn das Vertrauen da ist, spontan, treuherzig, ohne Wenn und Aber, dann arbeitet es besser als alles andere, und die Ergebnisse sind wunderbar. Mit den Widersprüchen und Zweifeln des Mentals verdirbt man alles, mit dieser Art von Vorgefühl, das sich einstellt, wenn man in Schwierigkeiten ist: „Oh, es ist unmöglich! Ich werde es niemals schaffen. Und wenn es schlimmer wird, wenn diese Lage, in der ich stecke und die ich nicht will, noch schlimmer wird, wenn ich immer tiefer rutsche, wenn, wenn, wenn, wenn...“ So ähnlich, und man baut eine Mauer zwischen sich und der Kraft, die man empfangen will. Das seelische Wesen hat dieses Vertrauen, es hat es auf wunderbare Weise, ohne einen Schatten, ohne ein Argument, ohne einen Widerspruch. Und wenn es so ist, dann gibt es nicht ein Gebet, das keine Antwort erhält, keine Aspiration, die nicht verwirklicht wird.
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Worte der Mutter
Ich fange an, innig und leidenschaftlich zu meditieren und zu beten, meine Aspiration ist intensiv und mein Gebet voll Ergebenheit. Und dann, nach einer gewissen Zeit – manchmal kürzer, manchmal länger –, wird die Aspiration mechanisch und das Gebet rein verbal. Was sollte ich tun?
Das ist kein Einzelfall, es ist überaus verbreitet. Ich habe das schon öfter gesagt – wenigstens nebenbei –, dass es mir so vorkommt, dass Menschen, die behaupten, jeden Tag stundenlang zu meditieren, und die ihren Tag im Gebet verbringen, das zu drei Vierteln der Zeit absolut mechanisch sein muss, dass es nämlich seine ganze Aufrichtigkeit verliert. Denn die menschliche Natur ist dafür nicht geschaffen, und das menschliche Mental ist nicht so angelegt.
Um sich zu konzentrieren und zu meditieren, muss man eine Übung machen, die ich ein „mentales Muskel-Bilden“ der Konzentration nennen könnte. Man muss wirklich eine Anstrengung machen – wie man zum Beispiel seine Muskeln anstrengt, um ein Gewicht zu heben –, wenn man will, dass die Konzentration aufrichtig und nicht künstlich sein soll.
Dasselbe ist es mit dem Antrieb im Gebet: Plötzlich ist eine Flamme entfacht, du fühlst einen enthusiastischen Élan, eine große Inbrunst, und drückst sie in Worten aus, die spontan sein müssen, um wahr zu sein. Das muss aus dem Herzen kommen, direkt, mit Feuer, ohne durch den Kopf zu gehen. Das ist ein Gebet. Wenn es nur Worte sind, die sich im Kopf ansammeln, ist es kein Gebet mehr. Nun, wenn du kein Öl mehr in die Flamme gießt, erlischt sie nach einer gewissen Zeit. Wenn du deinen Muskeln keine Zeit gibst, sich zu entspannen, wenn du die Bewegung nicht lockerst, verlieren die Muskeln die Fähigkeit, Spannungen zu ertragen. Es ist dann ganz natürlich und sogar unerlässlich, dass die Intensität der Bewegung nach einer gewissen Zeit nachlässt. Selbstverständlich kann jemand, der daran gewöhnt ist, Gewichte zu heben, das viel länger aushalten als jemand, der es noch nie gemacht hat. Es ist die gleiche Sache: Wer es gewohnt ist, sich zu konzentrieren, kann sich viel länger konzentrieren als jemand, der nicht daran gewöhnt ist. Doch für jeden kommt der Augenblick, wo man loslassen, sich entspannen muss, um wieder von neuem zu beginnen. Wenn daher die Bewegung mechanisch wird, sei es nun sofort oder nach Ablauf einiger Minuten oder einiger Stunden, bedeutet das, dass du dich entspannt hast und du nicht länger vorzugeben brauchst zu meditieren. Man tut dann besser etwas Nützliches.
Wenn du zum Beispiel nicht in der Lage bist, ein wenig zu üben, um die Wirkung der mentalen Spannung auszugleichen, kannst du lesen oder versuchen aufzuschreiben, was du erlebt hast, du kannst die Dinge ausdrücken. Das bewirkt eine Entspannung, die notwendige Entspannung. Doch die Dauer der Meditation hat nur eine relative Bedeutung. Ihre Länge ist einfach das Maß dafür, inwieweit du dich an diese Tätigkeit gewöhnt hast.
Das kann sich allerdings sehr steigern, aber es gibt immer eine Grenze, und ist diese Grenze erreicht, muss man aufhören, das ist alles. Das ist keine Unaufrichtigkeit, es ist Unfähigkeit. Unaufrichtig wird es erst, wenn du vorgibst zu meditieren, obwohl du nicht länger meditierst oder wenn du betest, so wie viele Menschen es tun, die in den Tempel oder in die Kirche gehen, den Feierlichkeiten beiwohnen und ihre Gebete wiederholen wie eine mehr oder weniger gut gelernte Lektion. Dann ist es weder ein Gebet noch eine Meditation, es ist nur ein Bekenntnis. Das ist nicht interessant.
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Kapitel IV
Das Göttliche um etwas bitten
Worte Sri Aurobindos
Was die Gebete anbelangt, so kann keine starre und feste Regel aufgestellt werden. Einige Gebete werden erhört, aber nicht alle. Du magst fragen, warum nicht alle Gebete erhört werden. Warum sollten sie? Es ist kein Mechanismus der Art, dass du nur ein Gebet in den Automaten zu stecken brauchst und erhältst, worum du bittest. Wenn man zudem all die gegensätzlichen Dinge betrachtet, um welche die Menschheit in ein und demselben Augenblick bittet, wäre Gott, wenn er alles gewähren wollte, in einer ziemlich misslichen Lage. Es ginge gar nicht.
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Worte der Mutter
Aber, Mutter, wenn man aufrichtig um das Eingreifen der Gnade bittet, erwartet man ein besonderes Ergebnis, nicht wahr?
Entschuldige, das kommt ganz auf den Inhalt des Gebetes an. Wenn man einfach die Gnade oder das Göttliche anruft und sich in Ihre oder Seine Hände legt, dann erwartet man kein bestimmtes Ergebnis. Um mit einem bestimmten Ergebnis rechnen zu können, muss man sein Gebet besonders formulieren, muss man um etwas bitten. Wenn du nur eine starke Sehnsucht nach der göttlichen Gnade hast und sie anrufst, sie anflehst, ohne etwas Bestimmtes von ihr zu erbitten, wird die Gnade entscheiden, was sie für dich tut, und nicht du.
Das ist besser, ist es nicht so?
Ah! Das ist eine ganz andere Frage!
Warum, vielleicht hat das eine bessere Qualität. Dennoch, wenn man etwas Bestimmtes möchte, ist es besser, es in Worte zu fassen. Wenn man einen besonderen Grund hat, die Gnade anzurufen, ist es besser, es genau und klar zu formulieren.
Natürlich ist es sehr gut, wenn man in einem Zustand vollkommener Hingabe ist und sich ganz und gar gibt, wenn man sich einfach der Gnade darbringt und sie machen lässt, was ihr gefällt. Doch darf man hinterher nicht Einspruch erheben gegen das, was sie tut. Man darf nicht zu ihr sagen: „Ach, ich habe das nur mit dem Gedanken getan, dies zu bekommen“, denn wenn man wirklich die Idee hatte, etwas zu erhalten, ist es besser, es in aller Aufrichtigkeit in Worte zu fassen, einfach so, wie man es sieht. Danach ist es der Gnade überlassen, ob sie es tut oder nicht, aber auf jeden Fall hat man klar ausgedrückt, was man wollte. Und es ist nichts Schlimmes dabei.
Schlimm wird es, wenn einem die Bitte nicht gewährt wird und man sich auflehnt. Dann wird es natürlich schlecht. In diesem Augenblick muss man begreifen, dass möglicherweise der Wunsch, den man hatte, oder das Bestreben nicht sehr erleuchtet war, und dass man vielleicht etwas verlangt hat, das nicht genau das war, was gut für einen ist. In diesem Augenblick muss man vernünftig sein und einfach sagen: „Also gut, Dein Wille geschehe.“ Doch solange man eine innere Wahrnehmung und eine innere Vorliebe hat, ist nichts Schlimmes dabei, es zum Ausdruck zu bringen. Das ist eine ganz natürliche Regung.
Hat man zum Beispiel eine Dummheit begangen oder einen Fehler gemacht und wünscht sich wirklich, aufrichtig, das nie wieder zu tun, nun, dann sehe ich nichts Schlimmes darin, darum zu bitten. Und es besteht in der Tat große Aussicht, dass es erfüllt wird, wenn man mit Aufrichtigkeit, einer echten, inneren Aufrichtigkeit, darum bittet.
Du darfst nicht glauben, dass Gott dir gern widerspricht. Daran liegt Ihm überhaupt nichts! Er kann besser als du sehen, was wirklich zu deinem Besten ist. Doch nur, wenn es ganz und gar unerlässlich ist, stellt Er sich deiner Bestrebung entgegen. Ansonsten ist Er immer bereit, das zu geben, worum du bittest.
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Worte der Mutter
Wenn man zum Beispiel etwas wissen will oder Führung braucht oder sonst etwas, wie kann man es vom Göttlichen bekommen, dem eigenen Bedürfnis entsprechend?
Indem du es vom Göttlichen erbittest. Wenn du Ihn nicht darum bittest, wie kannst du es bekommen? Wenn du dich dem Göttlichen zuwendest und volles Vertrauen hast und wenn du Ihn bittest, wirst du bekommen, was du brauchst – nicht unbedingt das, was du glaubst zu brauchen, aber was du wirklich brauchst, wirst du bekommen. Doch musst du Ihn darum bitten.
Du musst diesen Versuch aufrichtig machen. Du darfst nicht erst durch alle Arten von äußeren Mitteln die Bemühung machen, es zu bekommen, und dann erwarten, dass das Göttliche es einem gibt, ohne Ihn selbst darum gebeten zu haben. Eigentlich ist es so, dass du ihn darum bittest, wenn du willst, dass dir jemand etwas gibt, nicht wahr? Und warum erwartest du vom Göttlichen, dir etwas zu geben, um das du Ihn nicht einmal gebeten hast?
Im gewöhnlichen Bewusstsein ist die Bewegung gerade entgegengesetzt. Du forderst etwas und sagst: „Ich brauche dies, ich brauche diese Beziehung, ich brauche diese Zuneigung, ich brauche dieses Wissen usw. Nun, das Göttliche sollte es mir geben, sonst ist es nicht das Göttliche.“ Das heißt, du kehrst das Problem gänzlich um.
Zuallererst sagst du: „Ich brauche.“ Weißt du, ob du es wirklich brauchst oder ob es nur ein Eindruck ist, den du hast, oder ein Begehren oder eine ganz unwissende Regung? Erster Punkt: Du weißt nichts darüber.
Zweiter Punkt: Es ist genau dein Wille, den du dem Göttlichen aufzwingen willst, indem du Ihm sagst: „Ich brauche dies.“ Und dann bittest du Ihn nicht einmal darum: „Gib es mir.“ Du sagst: „Ich brauche es. Folglich, da ich es brauche, muss es zu mir kommen, ganz natürlich, spontan. Es ist die Aufgabe des Göttlichen, mir alles zu geben, was ich brauche.“
Doch wenn es sich herausstellt, dass du nicht wirklich weißt, was du brauchst, und das einfach eine Illusion und keine Wahrheit ist, du es obendrein vom Leben um dich herum erbittest und dich nicht an das Göttliche wendest, du keine Beziehung zwischen dir und Ihm schaffst, du nicht an Ihn denkst oder dich Ihm zuwendest – wenigstens mit einer gewissen Aufrichtigkeit in der Haltung –, da du Ihn also um nichts bittest, gibt es keinen Grund für Ihn, dir irgendetwas zu geben.
Aber wenn du Ihn bittest, da Er das Göttliche ist, weiß Er ein wenig besser als du, was du brauchst. Er wird dir geben, was du brauchst.
Oder aber – wenn du darauf bestehst und Ihm deinen Willen aufzwingen willst – ist es gut möglich, dass Er dir gibt, was du willst, um dich aufzuklären, damit du merkst, dass du dich getäuscht hast, dass das nicht wirklich das war, was du brauchtest. Und dann fängst du an zu protestieren – ich meine nicht dich persönlich, ich meine alle Menschen –, und du sagst: „Warum hat mir das Göttliche etwas gegeben, was mir nicht guttut?“ – und du vergisst dabei völlig, dass du es warst, der darum gebeten hatte.
In beiden Fällen protestierst du gleichwohl. Wenn Er dir gibt, was du verlangst, und das dir mehr Schaden bringt, als dass es dir guttut, protestierst du. Und dann, wenn Er es dir nicht gibt, protestierst du auch: „Wie! Ich habe Ihm gesagt, dass ich es brauche, und Er gibt es mir nicht!“
In beiden Fällen protestierst du, und das arme Göttliche wird angeklagt.
Wenn du statt alledem einfach in dir eine Aspiration hast, einen Drang, ein intensives glühendes Bedürfnis, Das zu finden, das du mehr oder weniger klar als die Wahrheit deines Wesens ansiehst, die Quelle aller Dinge, das höchste Gute, die Antwort auf alles, was wir begehren, die Lösung aller Probleme, wenn dieses intensive Bedürfnis in dir ist und du bestrebt bist, es zu verwirklichen, wirst du nicht länger zum Göttlichen sagen: „Gib mir dies, gib mir das“, oder „Ich brauche dies, ich muss das haben.“ Du wirst zu Ihm sagen: „Tue für mich, was notwendig ist, und führe mich zur Wahrheit meines Wesens. Gib mir das, was Du in Deiner höchsten Weisheit als das siehst, was ich nötig habe.“
Und dann bist du sicher, dass du nichts falsch machst, und Er wird dir nichts geben, was dir schaden könnte.
Es gibt noch eine höhere Stufe, mit der zu beginnen es aber etwas schwieriger ist.
Doch ist ersteres bereits ein sehr viel wahrhaftigeres Vorgehen als das, dem Göttlichen zu sagen: „Ich brauche das, gib es mir.“ Denn im Grunde gibt es nur sehr wenige Menschen, die wirklich wissen, was sie brauchen – sehr wenige. Und der Beweis dafür ist, dass sie stets auf der Suche nach der Erfüllung ihrer Begierden sind. All ihre Anstrengung ist darauf ausgerichtet, und jedes Mal, wenn einer ihrer Wünsche erfüllt worden ist, sind sie bald enttäuscht. Und sie gehen zu einem anderen über.
Und nachdem man viel gesucht, viele Fehler gemacht, ziemlich viel gelitten hat und sehr enttäuscht ist, wird man manchmal weise und fragt sich, ob es nicht einen Weg aus all dem heraus gibt, das heißt einen Weg aus der eigenen Unwissenheit.
Und das ist der Augenblick, wo man dies machen kann (Mutter öffnet die Arme): „Hier bin ich, nimm mich und führe mich auf dem richtigen Weg.“
Dann wird alles gut verlaufen.
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