Kitabı oku: «Sadhana des Körpers», sayfa 2

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Wenn das Auftauchen und Wachsen des Bewusstseins das eigentliche Motiv der Evolution ist und der Schlüssel zu ihrem verborgenen Sinn, dann muss sich durch dieses Wachstum, der eigentlichen Natur der Evolution gemäß, nicht nur eine ständig zunehmende Leistungsfähigkeit ergeben, sondern auch der Aufstieg zu immer höheren Ebenen, bis die höchstmögliche erreicht ist. Denn das Bewusstsein, das wir in der Materie an der Arbeit sehen, das materielle Universum erschaffend, startet auf der untersten Ebene, wo es in das Nichtbewusste eingewickelt ist; es entfaltet sich weiter über eine Unwissenheit, die aber immer mehr Wissen entwickelt und zu immer größerem Licht und zu immer umfassenderer Organisation und Wirksamkeit des Willens führt, wie auch zu einer Harmonisierung aller ihm innewohnenden und auftauchenden Kräfte; zuletzt muss es dazu kommen, die ganze Fülle seiner Fähigkeiten zu entwickeln oder zu erwerben, und das muss ein Zustand sein oder ein Wirken, in dem nicht länger Unwissenheit nach Wissen strebt, sondern das Wissen selbstbeherrscht dem Wesen innewohnt, Herr seiner eigenen Wahrheiten ist und sie mit einer natürlichen Vision und Kraft, an der weder Begrenzung noch Irrtum haften, herausarbeitet. Oder aber, wenn eine Begrenzung da ist, dann muss sie wie ein freiwillig vorgezogener Vorhang sein, hinter dem es die Wahrheit zurückhält für eine Offenbarung in der Zeit, sie aber hervorholt – willentlich und ohne sie erst suchen oder sich aneignen zu müssen – in der Reihenfolge einer richtigen Wahrnehmung der Dinge oder in der rechten Abfolge dessen, was dem Ruf der Zeit gehorchend offenbart werden muss.

Das würde bedeuten, dass man in das sogenannte in sich selbst existierende Wahrheitsbewusstsein eintreten oder sich ihm nähern würde, in dem sich der Mensch seiner eigenen Wirklichkeiten bewusst wäre und die innewohnenden Kräfte hätte, diese in einer Zeitschöpfung zu offenbaren, wo alles Wahrheit wäre, Wahrheit, die ihren eigenen unfehlbaren Schritten folgte und ihre eigenen Harmonien aufbaute; jeder Gedanke und Wille, alles Fühlen und Handeln würde spontan richtig sein, inspiriert oder intuitiv und vollkommen, weil es aus dem Lichte der Wahrheit stammte. Alles würde Wirklichkeiten ausdrücken, die dem Geist innewohnen; es würde viel mehr an Geistesmacht da sein. Man würde die jetzigen Grenzen des Mentalen überschritten haben: Denken würde zum Schauen im Lichte der Wahrheit werden, Wille zu Kraft und Macht der Wahrheit, Leben zu wachsender Erfüllung der Wahrheit, der Körper selbst ein bewusstes Gefäß der Wahrheit und Teil der Mittel zu ihrer Selbstverwirklichung und eine Form des Daseins, das seiner selbst gewahr ist. Wenn es ein göttliches Leben oder irgendeine volle Offenbarung eines spiritualisierten Bewusstseins in der Welt der Materie geben soll, müsste zumindest eine Art Initiation dieses Wahrheits-Bewusstseins, ein erstes Erscheinen und Wirken erreicht werden und in eine erste Operation eingetreten sein. Oder zumindest muss solch ein Wahrheits-Bewusstsein mit unserem eigenen Denken, Leben und Körper in Verbindung stehen, zu einer Berührung mit ihm herabkommen, seine Schau und sein Wirken kontrollieren, seine Motive veranlassen, seine Kräfte ergreifen und ihre Richtung und ihren Zweck formen. Nicht alle, die von ihm berührt würden, mögen fähig sein, es voll zu verkörpern, aber jeder würde ihm eine gewisse Form geben, entsprechend seinem spirituellen Temperament, seiner inneren Fassungskraft und der Richtung seiner Entwicklung in der Natur: Er würde sicher jene Vollkommenheit erreichen, deren er unmittelbar fähig wäre und auf dem Weg sein zum vollen Besitz der Wahrheit des Geistes und der Wahrheit der Natur.

Im Wirken eines solchen Wahrheits-Bewusstseins würde sich ein gewisses bewusstes Sehen und ein willentlicher Automatismus in den Schritten seiner Wahrheit zeigen, welche an die Stelle der unfehlbaren Automatik der nichtbewussten oder scheinbar nichtbewussten Kraft treten würden, die aus einer scheinbaren Leere das Wunder eines geordneten Universums geschaffen hat, und dies könnte eine neue Ordnung der Manifestation des Seins hervorrufen, in der eine vollkommene Vollkommenheit möglich würde, ja eine höchste und totale Vollkommenheit als letzte Möglichkeit in Aussicht stünde. Wenn wir diese Macht in die materielle Welt herunterholen könnten, dann würden unsere jahrtausendealten Träume von menschlicher Vervollkommnungsfähigkeit, sowohl von individueller wie auch von der Vervollkommnungsfähigkeit der Gesellschaft, des Menschengeschlechtes überhaupt, der inneren Herrschaft über uns selbst, und einer völligen Kenntnis, Beherrschung und Nutzung der Kräfte der Natur schließlich und endlich Aussicht auf volle Verwirklichung haben. Diese völlige menschliche Selbst-Erfüllung könnte durchaus über ihre Grenzen hinausgehen und den Charakter eines göttlichen Lebens annehmen. Die Materie würde, nachdem sie die Kraft des Lebens und das Licht des Mentals in sich aufgenommen und offenbart hat, das höhere oder höchste Licht des Geistes und seine Kraft in sich hineinziehen und in einem irdischen Körper, nachdem sie dessen unbewussten Teil losgeworden wäre, zu einem vollkommenen bewussten Gefäß des Geistes werden. Durch den Willen und die Kraft dieses Einwohners könnte seiner körperlichen Hülle dauernde Kraft und sichere Gesundheit erhalten bleiben; alle natürlichen Fähigkeiten des Körpers, alle Kräfte des physischen Bewusstseins würden ihre äußersten Grenzen erreichen und uns auf Wunsch, ihres fehlerlosen Wirkens sicher, zur Verfügung stehen. Als Instrument würde der Körper Fähigkeiten in einer Fülle, Tauglichkeit für alles, was sein Einwohner von ihm verlangen würde, in einer Totalität erwerben, die weit über das hinausginge, was er bis jetzt vermag. Er könnte sogar das Gefäß der Offenbarung einer höchsten Schönheit und Seligkeit werden, das die Schönheit des Lichtes des Geistes ausstrahlte – von ihm überfließend und sich ausgießend, so wie eine Lampe das Leuchten ihrer inneren Flamme widerspiegelt und verbreitet –, das in sich die Glückseligkeit des Geistes trüge, seine Freude des schauenden Mentals, seine Freude des Lebens und des spirituellen Glücks, die Freude der Materie, die zu einem spirituellen Bewusstsein erlöst und von einer dauernden Ekstase durchschauert wäre. Das wäre die totale Vollkommenheit des spiritualisierten Körpers.

Das mag nicht alles zugleich kommen, obwohl solch eine plötzliche Erleuchtung möglich ist, wenn eine göttliche Macht und göttliches Licht und göttliches Ananda auf dem Gipfel unseres Wesens stehen und ihre Kraft in das Mental und Leben und den Körper hinabsenden könnten, indem sie die Zellen erleuchteten und umformten und so im ganzen Gefäß Bewusstsein erweckten. Aber der Weg wäre offen und all das, was im Individuum möglich ist, könnte zunehmend stattfinden. Das Physische würde an dieser Erfüllung des Ganzen ebenfalls teilhaben.

Es würden aber immer Aussichten bleiben, die noch darüber hinausgingen, da der unendliche Geist die sich entwickelnde Natur zu höheren Höhen und größeren Weiten mitgenommen hat in dem Drang des befreiten Wesens, in den Besitz der höchsten Wirklichkeit, des höchsten Daseins, Bewusstseins und der höchsten Glückseligkeit zu gelangen. Aber es wäre verfrüht, davon zu sprechen: Was geschrieben wurde, ist vielleicht gerade soviel, wie das menschliche Mental in seiner jetzigen Beschaffenheit ins Auge zu fassen wagen und das erleuchtete Denken in gewissem Maße verstehen kann. Diese Auswirkungen des Wahrheits-Bewusstseins, das herabkommt und Hand an die Materie legt, wären eine ausreichende Rechtfertigung der Entwicklungsarbeit. Dieser alles mitreißende Aufwärtsschwung des Geistes könnte von einem gleichzeitigen oder darauf folgenden Abwärtsstürmen einer triumphierenden spiritualisierten Natur begleitet sein, das alles einschließt, alles umwandelt und in dem sich eine glorreiche Wandlung der Materie, des physischen Bewusstseins, wie auch der körperlichen Gestalt und ihres Funktionierens vollziehen könnte, sodass wir dann nicht nur von der totalen, sondern der höchsten Vollkommenheit des Körpers sprechen könnten.

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Worte der Mutter

Mutter, wie kann die Funktionsweise des Körpers die „höchste Fähigkeit“ erreichen?

Eben durch die Transformation... Gegenwärtig ist unser Körper nur eine zweifelhafte Verbesserung des Tierkörpers, denn wenn wir in gewisser Hinsicht gewonnen haben, haben wir in anderer Hinsicht verloren. Es steht fest, dass uns viele Tiere hinsichtlich der rein physischen Fähigkeiten überlegen sind. Wenn wir nicht durch eine spezielle Kultivierung und Umformung zur wirklichen Umwandlung unserer Fähigkeiten kommen, kann man sagen, dass uns ein Tiger oder ein Löwe an Muskelkraft und -mächtigkeit weit überlegen ist. Hinsichtlich der Beweglichkeit ist uns ein Affe weit überlegen; und ein Vogel etwa kann sich fliegend fortbewegen, ohne einen äußeren Mechanismus, ein Flugzeug, nötig zu haben, was uns noch nicht möglich ist, und so weiter. Und wir sind durch die animalischen Bedürfnisse der Organfunktion gebunden; solange wir zum Beispiel von stofflicher Nahrung, von der Aufnahme von Materie in dieser so groben Form abhängen, sind wir ein ziemlich niedriges Tier.

Das ganze rein animalische Funktionieren unseres Körpers, dieser ganze Teil, der mit dem animalischen Leben völlig identisch ist, – dass unser Leben auf den Blutkreislauf angewiesen ist und dass man essen muss, damit man Blut hat, und so weiter, und alles, was damit zusammenhängt –, das sind furchtbare Grenzen und Fesseln! Solange das materielle Leben davon abhängt, ist es klar, dass wir unser Leben nicht vergöttlichen können.

Folglich müssen wir uns vorstellen, dass das Tierhafte im menschlichen Wesen durch eine andere Quelle des Lebens ersetzt wird, und das ist etwas Vorstellbares – nicht nur vorstellbar, sondern teilweise realisierbar; und es ist offenkundig das Ziel, das wir uns setzen sollten, wenn wir die Materie umwandeln und sie befähigen wollen, göttliche Eigenschaften auszudrücken.

In den ganz ganz alten Überlieferungen – es gab eine Tradition vor der vedischen und der chaldäischen, aus der diese beiden entstanden sein müssen –, in dieser alten Überlieferung ist schon die Rede von einem „glorreichen Körper“, der bildsam genug war, um jeden Augenblick durch das tiefere Bewusstsein umgewandelt zu werden: Er war ein Ausdruck dieses Bewusstseins, er hatte keine feste Form. Es war die Rede von leuchtendem Glanz: Die ihn bildende Materie konnte willentlich leuchtend werden. Es war die Rede von einer Art Leicht-sein-können, das es ihm erlaubte, sich nur durch das Wirken der Willenskraft und bestimmte Kontrollprozesse der inneren Energie in der Luft fortzubewegen, und so weiter. Es wurde viel von diesen Dingen gesprochen.

Ich weiß nicht, ob es jemals auf Erden Menschen gegeben hat, die es teilweise verwirklicht haben, aber in einem ganz kleinen Umfang gab es diese oder jene Teilbeispiele, die auftauchen, wie um zu beweisen, dass es möglich ist. Und wenn man diesen Gedanken weiterverfolgt, könnte man so weit gehen und sich vorstellen, dass materielle Organe und ihre jetzige Funktionsweise durch konzentrierte Kraft- und Energiezentren ersetzt werden, die für höhere Kräfte empfänglich wären und sie durch eine Art Alchemie für die Bedürfnisse des Lebens und des Körpers benützten. Man spricht schon von verschiedenen „Zentren“ im Körper – das ist ein weit verbreitetes Wissen bei den Menschen, die Yoga ausgeübt haben –, aber diese Zentren könnten sich derart vervollkommnen, dass sie die verschiedenen Organe durch eine direkte Einwirkung von Energie und höheren Schwingungen auf die Materie ersetzen. Diejenigen, die genügend Okkultismus getrieben haben – in der vollständigsten Form, könnte man sagen –, kennen das Verfahren der Materialisation feinstofflicher Energien und können sie mit den physischen Schwingungen in Berührung bringen. Das ist nicht nur etwas, das gemacht werden kann, sondern das ist etwas, das gemacht wird. Und das alles ist eine Wissenschaft, und zwar eine, die sich ihrerseits vervollkommnen und sich vervollständigen soll und die offenbar für die Schöpfung und den Einsatz von neuen Körpern gebraucht wird. Diese werden dann imstande sein, das supramentale Leben in der materiellen Welt zu manifestieren.

Aber wie Sri Aurobindo sagt, bevor man das erreicht, ist es gut, alles zu gebrauchen, was man hat, um die Kontrolle über die körperlichen Betätigungen zu erweitern und zu präzisieren. Offensichtlich erlangen diejenigen, die Körpererziehung auf wissenschaftliche und abgestimmte Weise üben, eine Kontrolle über ihren Körper, die für gewöhnliche Menschen unvorstellbar ist. Als die russischen Turner hier waren, sahen wir, mit welcher Leichtigkeit sie Übungen ausführten, die für einen Durchschnittsmenschen unmöglich sind; und sie führten sie aus, als wäre es das Einfachste auf der Welt; man sah nicht das geringste Zeichen einer Anstrengung! Diese Meisterschaft ist schon ein großer Schritt auf dem Weg zur Transformation des Körpers. Und diese Menschen, die von ihrem Beruf her Materialisten sind, benutzen in ihrer Ausbildung keine spirituellen Methoden; allein durch materielle Mittel und durch den überlegten Gebrauch des menschlichen Willens hatten sie diese Ergebnisse erzielt. Hätten sie dem noch spirituelles Wissen und spirituelle Kraft hinzugefügt, hätten sie ein Ergebnis erreicht, das ans Wunderbare grenzt. Aufgrund der falschen Ideen, die in der Welt vorherrschen, betrachten wir gewöhnlich diese zwei Dinge nicht zusammen, spirituelle Meisterschaft und materielle Meisterschaft, und so bleibt das eine immer unvollständig ohne das andere; doch ist es genau das, was wir tun wollen und was Sri Aurobindo erklärt: wenn die zwei vereint werden, dann kann das Ergebnis eine Vollkommenheit erreichen, die für den gewöhnlichen menschlichen Verstand unausdenkbar ist, und das ist es, was wir versuchen wollen.

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Worte der Mutter

Wenn die größte spirituelle Kraft in ein Material eintritt, das nicht kultiviert ist, wird sie ein Ergebnis hervorbringen, weit größer als das, was dieser Mensch in seinem gewöhnlichen Zustand erreicht hätte, doch weit weniger als das, was ein Genie, der die Materie gemeistert hat, hervorbringen kann. Es genügt nicht, dass „der Geist weht“, das Instrument muss auch in der Lage sein, ihn zu offenbaren.

Ich glaube, dies ist eines der Dinge, die Sri Aurobindo erklären wird [in seinem Essay „Die Vervollkommnung des Körpers“]: warum es nötig ist, dem äußeren physischen Wesen die volle Entwicklung, die Fähigkeit der direkten Beherrschung der Materie zu geben; du stellst dann dem Geist ein Instrument zur Verfügung, das ihn zu offenbaren vermag, sonst ... ja, ich habe mehrere Menschen gekannt, die in ihrem Normalzustand keine drei Zeilen fehlerlos schreiben konnten und nicht nur orthographische, sondern sprachliche Fehler machten, das heißt, sie waren nicht imstande, einen Gedanken klar auszudrücken – nun, in ihren Momenten spiritueller Inspiration schrieben sie sehr schöne Sachen, aber diese sehr schönen Sachen waren nicht so schön wie die Werke der größten Schriftsteller. Sie erschienen im Vergleich mit dem, was sie in ihrem Normalzustand machen konnten, hervorragend; zwar wurde aus ihrem gegenwärtigen Können der größtmögliche Nutzen gezogen, es war etwas, das einer Sache einen Wert gab, die sonst überhaupt keinen hatte. Aber angenommen, man nähme nun jetzt ein Genie – einen Musiker, einen Künstler oder einen Schriftsteller –, der sein Werkzeug voll in den Griff bekommen hat und damit Werke hervorbrachte, die auf der Höhe des höchsten menschlichen Könnens rangieren, wenn man da ein spirituelles Bewusstsein hinzufügt, die supramentale Kraft, dann wird man etwas wahrhaft Göttliches erhalten.

Und das ist eben der Schlüssel zu der Anstrengung, von der Sri Aurobindo wollte, dass wir sie unternehmen.

Und wenn du aus deinem Körper alle Möglichkeiten herausholst, die er in sich trägt, wenn du ihm durch die normalen, bekannten, wissenschaftlichen Methoden erziehst, wenn du dieses Instrument so vollkommen wie möglich machst, dann wird er, sobald sich die supramentale Wahrheit in diesem Körper manifestiert, sofort – ohne Jahrhunderte der Vorbereitung – zu einem wunderbaren Instrument für den Ausdruck des Geistes.

Deshalb sagte und wiederholte Sri Aurobindo immer wieder: Du musst von beiden Enden aus arbeiten und darfst nicht das eine für das andere fallenlassen. Sicherlich darfst du die spirituelle Aspiration nicht aufgeben, wenn du ein göttliches Bewusstsein haben willst; aber wenn du ein ganzheitliches göttliches Wesen auf der Erde werden willst, dann kümmere dich sehr darum, das andere Ende nicht wegzulassen und mache deinen Körper zum bestmöglichen Instrument.

Es ist eine Krankheit des gewöhnlichen menschlichen Intellekts – die überdies durch Trennung und Teilung entsteht – eine Sache immer entweder zu diesem oder zu jenem zu machen: wählst du dies, wendest du dich von jenem ab, wählst du jenes, wendest du dich hiervon ab.

Das ist eine Verarmung. Man muss wissen, wie man alles aufgreift, alles verbindet, alles zusammenfügt. Und dann hat man eine ganzheitliche Verwirklichung.

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2. Kapitel
Körperbeherrschung

Worte der Mutter

Es könnte gut sein, euch daran zu erinnern, dass wir wegen einer besonderen Arbeit hier sind, einer Arbeit, die nirgendwo sonst getan wird.

Wir wollen mit dem höchsten Bewusstsein in Berührung kommen, dem universalen Bewusstsein, wir wollen es in uns herabbringen und es manifestieren. Doch dazu müssen wir eine sehr solide Basis haben; unsere Grundlage ist unser physisches Wesen, unser Körper. Deshalb müssen wir einen Körper aufbauen, der kräftig, gesund, widerstandsfähig, gewandt, agil, stark und zu allem bereit ist. Zur Vorbereitung des Körpers gibt es keinen besseren Weg als Körperübungen: Sport, Leichtathletik, Gymnastik und alle Spiele sind die besten Mittel, um den Körper zu entwickeln und zu stärken.

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Worte der Mutter

Sein Ego zu meistern ist der erste unerlässliche Schritt, um Yoga zu praktizieren. Und das ist es, was den Sport zu einer machtvollen Hilfe für die Verwirklichung des Göttlichen machen kann.

Sehr wenige Menschen verstehen das, und denen, die gegen diese äußere sportliche Disziplin sind, dieser Konzentration auf die materielle Verwirklichung, fehlt es im allgemeinen vollständig an der Beherrschung ihres physischen Wesens. Und um den integralen Yoga von Sri Aurobindo zu verwirklichen, ist die Beherrschung des eigenen Körpers ein erster unerlässlicher Schritt. Diejenigen, die körperliche Aktivitäten verachten, werden nicht fähig sein, einen einzigen Schritt auf dem eigentlichen Weg des integralen Yoga zu machen, es sei denn, sie legen zuerst ihre Verachtung ab. Die Beherrschung des Körpers in all ihren Formen ist eine unentbehrliche Grundlage. Ein Körper, der dich beherrscht, ist ein Feind, eine Unordnung, die du nicht akzeptieren kannst. Der erleuchtete mentale Wille sollte den Körper regieren, und nicht der Körper das Mental. Wenn man weiß, dass eine Sache schlecht ist, muss man fähig sein, sie zu unterlassen. Wenn man etwas verwirklichen möchte, muss man es vollbringen können und darf nicht bei jedem Schritt durch die Unfähigkeit des Körpers oder seinen schlechten Willen oder seine mangelnde Mitarbeit aufgehalten werden; und daher muss man einer physischen Disziplin folgen und Herr im eigenen Hause werden.

Es ist sehr schön, in die Meditation zu flüchten und von der Höhe seiner sogenannten Größe aus auf die materiellen Dinge herabzuschauen, doch der, der nicht Herr im eigenen Hause ist, ist ein Sklave.

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3. Kapitel
Die wahre Bedeutung der Körpererziehung

Worte der Mutter

Das Herabsteigen [der Seele bei der Geburt] in den physischen Körper ist notwendigerweise ein Abstieg in die Dunkelheit, Unwissenheit und Unbewusstheit; und für eine sehr lange Zeit muss sie einfach daran arbeiten, ein wenig Bewusstsein in die materielle Substanz des Körpers zu bringen, bevor sie ihn für die Erfahrungen, für die sie gekommen ist, gebrauchen kann. Wenn wir den Körper durch eine umsichtige und vernünftige Methode entwickeln, so helfen wir zur selben Zeit dem Wachstum der Seele, ihrem Fortschritt und ihrer Erleuchtung.

Körpererziehung ist der Prozess, Bewusstsein in die Körperzellen einzuflößen. Man mag es wissen oder nicht, doch es ist eine Tatsache. Wenn wir uns darauf konzentrieren, unsere Muskeln im Einklang mit unserem Willen zu bewegen, wenn wir uns darum bemühen, unsere Glieder geschmeidiger zu machen, ihnen Beweglichkeit oder Stärke oder Widerstandskraft oder eine Formbarkeit zu geben, die sie von Natur aus nicht besitzen, dann flößen wir den Körperzellen ein Bewusstsein ein, das vorher nicht da war; dadurch wandeln wir den Körper in ein zunehmend einheitliches und empfängliches Instrument, das in und durch seine Aktivitäten Fortschritte macht. Das ist die Hauptbedeutung der Körpererziehung. Natürlich ist das nicht die einzige Möglichkeit, Bewusstsein in den Körper zu bringen, aber es ist etwas, das in allgemeiner Weise wirkt, und das ist selten. Ich habe es dir schon oft erzählt, dass der Künstler ein sehr großes Bewusstsein in seine Hände bringt, so wie der Intellektuelle in sein Gehirn. Aber das sind, sozusagen, nur lokale Phänomene, während die Wirkensweise der Körpererziehung allgemeiner ist. Und wenn man die absolut wunderbaren Resultate dieser Erziehung sieht, wenn man beobachtet, in welchem Umfang der Körper imstande ist, sich selbst zu vervollkommnen, dann versteht man, wie nützlich dies für das Wirken des seelischen Wesens sein kann, das in diese materielle Substanz eingetreten ist. Denn wenn es im Besitz eines organisierten und harmonisierten Instrumentes ist, das voller Kraft, Geschmeidigkeit und voller Fähigkeiten ist, wird seine Aufgabe natürlich um einiges erleichtert.

Ich sage nicht, dass die Menschen, die Körpererziehung praktizieren, es unbedingt für diesen Zweck tun, denn nur sehr wenige sind sich dieses Resultates bewusst. Überdies, wenn du etwas Sensibilität hast und du die physischen Bewegungen eines Menschen beobachtest, der Körpererziehung in einer methodischen und vernünftigen Weise praktiziert hat, wirst du ein Licht, ein Bewusstsein, ein Leben sehen, das in anderen nicht vorhanden ist.

Es gibt immer Menschen mit einer völlig äußeren Betrachtungsweise der Dinge, die sagen: „Was ist zum Beispiel mit Arbeitern, die eine harte körperliche Arbeit zu leisten haben und die durch ihre Arbeit gezwungen sind, schwere Gewichte zu tragen – sie entwickeln auch ihre Muskeln, und, anstatt ihre Zeit, wie die Adeligen, mit Übungen zu verbringen, die keine nützlichen äußeren Ergebnisse bringen, produzieren sie zumindest etwas.“ Das ist Unwissenheit. Denn es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Muskeln, die durch einen spezialisierten, lokalen und begrenzten Gebrauch entwickelt werden und Muskeln, die nach einem ganzheitlichen Programm, bei dem kein Teil des Körpers ohne Arbeit oder Übung bleibt, auf überlegte und harmonische Weise entwickelt werden.

Menschen, wie Arbeiter und Bauern, die eine spezielle Tätigkeit verrichten und nur bestimmte Muskeln entwickeln, haben am Ende immer berufsbedingte Verformungen. Und das hilft ihrem seelischen Fortschritt in keinster Weise – obwohl das ganze Leben zwangsläufig zur seelischen Entwicklung beiträgt –, weil es in einer solch unbewussten Weise und so langsam geschieht, dass das arme seelische Wesen immer und immer wiederkommen muss, auf unbestimmte Zeit, um sein Ziel zu erreichen. Daher können wir mit Sicherheit sagen, dass Körpererziehung die Sadhana des Körpers ist und dass jede Sadhana zwangsläufig dazu beiträgt, das Ziel schneller zu erreichen. Je bewusster du sie tust, um so schneller und allgemeiner ist das Ergebnis, aber sogar wenn du sie blindlings ausführst, wenn du nichts weiter als deine Fingerspitzen oder Fußspitzen oder Nasenspitze sehen kannst, so trägst du doch zur Gesamtentwicklung bei.

Letztlich kann man sagen, dass jede Disziplin, der man rigoros, aufrichtig und mit Überlegung folgt, eine beachtliche Hilfe ist, denn es ermöglicht dem Leben auf der Erde, sein Ziel rascher zu erreichen und bereitet es vor, das neue Leben zu empfangen. Sich selbst zu disziplinieren bedeutet, die Ankunft dieses neuen Lebens und den Kontakt mit der supramentalen Wirklichkeit zu beschleunigen.

Der physische Körper ist wirklich nichts anderes als ein sehr entstellter Schatten des ewigen Lebens des Selbstes. Aber dieser physische Körper ist zu fortschreitender Entwicklung fähig; durch jede individuelle Gestaltung macht die physische Substanz einen Fortschritt, und eines Tages wird sie fähig sein, eine Brücke zu schlagen zwischen dem physischen Leben, wie wir es kennen und dem supramentalen Leben, das sich offenbaren soll.

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Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
25 mayıs 2021
Hacim:
134 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9783963870309
Telif hakkı:
Автор
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