Cilt 250 sayfalar
Kitap hakkında
Die Pension lag im Dämmerlicht. Frau Anders war mit dem letzten Bus nach Halberstadt zu ihrem Bruder gefahren. Die Rollläden hatte sie herabgelassen, heizte sich doch das Haus in der Nachmittagssonne immer so stark auf. Ein leises Geräusch, ähnlich wie es eine Dose beim Öffnen dieser modernen Verschlüsse von sich gibt, durchbrach die Stille. Er hatte mit aller Vorsicht das Sicherheitsschloss der Terrassentür geöffnet. Bekleidet mit einem schwarzen, dünnen Einweganzug betrat er das große Zimmer. Sein Blick hatte nichts übrig für die vielen kleinen Porzellanfiguren auf dem Sideboard, auch nicht für all die anderen Gegenstände im Raum. Gezielt strebte er zur Rezeption und durchsuchte die Unterlagen in den Regalen an der Wand. Seine Taschenlampe blitzte bisweilen kurz auf. Zimmer 04, Schmidt, Sabine, wohnhaft in Bernburg, Kessler Straße 7. Er hatte gefunden, wonach er suchte. Über einen kurzen Flur erreichte er das gesuchte Zimmer und öffnete es mit dem Zweitschlüssel, den er in einer der Schubladen am Tresen gefunden hatte. Die wenigen Dinge, die Sabine noch in den Schränken aufbewahrte, verschwanden schnell in einer Plastiktüte. Viel mehr Zeit brauchte er für die Beseitigung aller hinterbliebenen Fingerabdrücke und sonstigen DAN-Spuren der jungen Frau. «Nichts in diesem Haus darf auf sie hinweisen», hatte sein Meister ihm gesagt. Kurz vor dreiundzwanzig Uhr verließ er das Haus, so wie er es betreten hatte. Selbst die Tür zum Garten verschloss er, um keine Spuren für einen Einbruch zu hinterlassen. In diesem Haus gab es keinerlei Spuren von Sabine mehr. Er hatte wie immer gewissenhaft gearbeitet. Das noch ausstehende Problem mit der alten Dame würde er als Nächstes angehen. Sein Meister wird sehr zufrieden mit ihm sein. Den Overall entledigte er sich erst ein paar Kilometer weiter. Dort verstreute er auch die Asche der verbrannten Sachen aus dem Zimmer.