Kitabı oku: «Der Aufstieg der Kundalini»
Dietmar Krämer: Der Aufstieg der Kundalini
Dietmar Krämer
Der Aufstieg der
Kundalini
Ein Kundalini-Ratgeber für die Praxis
Originalausgabe
1. Auflage 2008
© Aquamarin Verlag GmbH
Voglherd 1 • D-85567 Grafing
Umschlaggestaltung: Annette Wagner
ISBN (Print) 978-3-89427-455-9
ISBN (eBook, epub) 978-3-89427-574-7
ISBN (eBook, pdf) 978-3-89427-575-4
eBook-Herstellung und Auslieferung
Brockhaus Commission, Kornwestheim
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1 Grundlagen der Kundalini
1. Mythologie
2. Spirituelles Prana und seine Energiekanäle
a) Pingala
b) Ida
c) Sushumna
Kapitel 2 Das Aufsteigen der Kundalini
1. Das Erwachen der Kundalini
a) Gezieltes Erwecken
b) Spontanes Erwachen
c) Vorzeitiges Erwachen
2. Physiologische Phänomene
a) Die Kundalini fließt in der Sushumna
b) Weitung der Sushumna
3. Pathologische Phänomene
a) Die Kundalini steigt in Ida auf
b) Die Kundalini steigt in Pingala auf
c) Die Kundalini tobt in der Sushumna
4. Bewegung der Kundalini in der Sushumna
Kapitel 3 Vorzeitiges Erwachen der Kundalini
1. Auslöser für vorzeitiges Erwachen
2. Vorboten für vorzeitiges Erwachen
3. Kundalini-Krisen
Kapitel 4 Fallbeispiele für vorzeitiges Erwachen der Kundalini
1. Folge von heftiger körperlicher Erschütterung
2. Folge von heftiger seelischer Erschütterung
3. Folge von übertriebener Meditation
4. Folge von riskanten Energieübungen
Kapitel 5 Maßnahmen bei Kundalini-Krisen
1. Diagnose von Kundalini-Krisen
a) Typische Kundalini Phänomene
b) Unterschied zwischen Kundalini-Krisen und Schizophrenie
c) Vermeintliches Erwachen der Kundalini
2. Notfallmaßnahmen
3. Begleitende Behandlungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde
4. Möglichkeiten eines spirituellen Heilers
5. Einffluss von Alkohol und Drogen
Kapitel 6 Das Ende der Kundalini-Krisen
1. Die Kundalini „schläft“
2. Die Kundalini strömt Tag und Nacht
a) Grundlagen
b) Körperliche Folgen
c) Spirituelle Folgen
Kapitel 7 Der spirituelle Aspekt der Kundalini
1. Die Bedeutung des Meisters
2. Auswirkungen auf die Meditation
3. Spirituelle Erfahrungen
4. Entwicklung übernatürlicher Fähigkeiten
5. Die Fähigkeit zu heilen
6. Die Stufen der Entwicklung
a) Kundalini
b) Shakti
c) Kundalini-Shakti
7. Samadhi
Kapitel 8 Neueste Erkenntnisse
1. Diffuse und konzentrierte Kundalini
2. Anomalien beim Erwachen der Kundalini
3. Folgen nicht zurückgedrängter Anhaftung
Kapitel 9 Konsequenzen
1. Vorbereitende Maßnahmen
a) Körperlicher Aspekt
b) Emotionaler Aspekt
c) Spiritueller Aspekt
ANHANG
Bibliographie
Software
Kontaktadresse
Vorwort
Den Anstoß für dieses Buch lieferte mein Kollege Hagen Heimann, als er mich dazu überredete, aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen mit Kundalini-Fällen in meiner Naturheilpraxis Vorträge zu diesem Thema zu halten.
Bereits während meines Physik-Studiums hatte ich einen jungen Mann kennengelernt, der infolge vorzeitigen Erwachens der Kundalini einen gesundheitlichen Verfall erlitt und Frührentner wurde. Dies wunderte ich mich, da ich über die Kundalini nur Positives gehört hatte. Demnach sollte sie angeblich übernatürliche Fähigkeiten verleihen und Erleuchtung bringen. Etliche Jahre später wurde ich in meinem Freundeskreis erneut damit konfrontiert, als eine junge Frau nach einem langen Leidensweg an den Folgen der Kundalini-Erweckung verstarb.
Fast zehn Jahre später erwachte bei mir selbst die Kundalini. Glücklicherweise war ich durch die jahrzehntelange intensive Schulung durch meinen spirituellen Meister darauf vorbereitet. Aufbauend auf meinen eigenen Erlebnissen und den Erfahrungen mit Betroffenen, möchte ich mit diesem Ratgeber Hilfestellungen für Personen anbieten, die sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen wollen. Obgleich inzwischen vieles von dem geheimen Wissen der Yogis über Kundalini bekannt ist, sind hier im Westen die Menschen, bei denen sie vorzeitig erwacht ist, und viele ihrer Therapeuten vollkommen hilflos.
Dietmar Krämer
Kapitel 1
Grundlagen der Kundalini
1. Mythologie
Der Begriff Kundalini ist abgeleitet aus dem Sanskritwort „kundal“, was „Windung“ bedeutet. In der indischen Mythologie gilt sie als eine spirituelle Kraft, die von Shiva ausgeht. Sie wird in Form einer zusammengerollten Schlange dargestellt, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruht. Diese Symbolik soll ihre Verbindung mit Shiva versinnbildlichen, der stets mit Schlangen abgebildet wird.
Erwacht die Kundalini aus ihrem Schlaf, so rumort sie häufig an der Basis der Wirbelsäule, ähnlich einer Schlange, die sich entrollt. Steigt sie die Wirbelsäule empor, soll sie dem Betroffen übernatürliche Fähigkeiten und Erleuchtung vermitteln.
2. Spirituelles Prana und seine Energiekanäle
Nach den Vorstellungen des Yoga fließt Lebensenergie, Prana genannt, in verschiedenen Systemen von Kanälen durch unseren Körper. Eine Form davon ist auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt und wird dort als Chi bezeichnet. Sie strömt in den Meridianen der Akupunktur.
Eine weitere Form des Prana wird in der hinduistischen Literatur „Prana Shakti“ genannt. Da dieses in Bezug zu unserem sprirituellen Körper steht, bezeichne ich es der Einfachheit halber als „spirituelles Prana“. Es fließt in bestimmten Kanälen, die in Indien Nadis genannt werden. „Nadi“ ist von dem Sanskritwort „nad“ abgeleitet, was Bewegung bedeutet.
In diesen Energiekanälen, die manchmal fälschlicherweise als Nerven bezeichnet werden, bewegt sich das spirituelle Prana – eine feinstoffliche Substanz. Nadis lassen sich daher eher mit Röhren vergleichen, die innen hohl sind. Neben Tausenden winzigster Nadis (laut indischer Literatur 72 000) gibt es drei große Kanäle: Pingala, Ida und Sushumna.
Abbildung 1 – Gesamtübersicht Nadis
a) Pingala
Pingala, auch „Sonnennerv“ genannt, ist ein zwei Millimeter dicker Energiekanal, der auf der rechten Körperseite verläuft. Er beginnt eineinhalb Fingerbreit seitlich der Mittellinie und ein Fingerbreit unterhalb des Steißbeins. Von dort erstreckt er sich in stets demselben Abstand parallel zur Wirbelsäule nach oben und endet im Inneren des Schädels in Höhe der Nase. Von dort verzweigt er sich in Hunderte feinster Nadis, die das gesamte Gehirn bis zum Beginn des Rückenmarks 1 durchziehen.
Die Funktion der Pingala hat mit der „Temperatursteuerung“ des spirituellen Körpers zu tun. In ihr fließt der „heiße“ Anteil des spirituellen Pranas, der für alles steht, was uns in unserem Streben nach Selbstverwirklichung antreibt und uns zum Licht streben lässt. Die Energie der Pingala feuert sozusagen unseren spirituellen Antrieb an.
Abbildung 2 – Pingala
b) Ida
Ida, der „Mondnerv“, ist ebenfalls zwei Millimeter dick und verläuft auf der linken Körperseite. Er ist anatomisch bis zu seinem Ende in Höhe der Nase das exakte Spiegelbild des Pingala. Dort zweigen auf der rechten Seite einige wenige Nadis nach unten ab, die sich in Höhe der Thymusdrüse zu einem Nervengeflecht verästeln. Auf der linken Seite ziehen von dieser Stelle aus drei weitere Nadis bis zum Herzen.
Die Funktion der Ida hat ebenfalls mit der „Temperatursteuerung“ des spirituellen Körpers zu tun. In ihr strömt der „kalte“ Anteil des spirituellen Pranas, der uns in unserem Streben ans Licht zurückhält und uns zaudern lässt. Die Energie der Ida bremst somit unseren spirituellen Antrieb.
Abbildung 3 – Ida
c) Sushumna
Sushumna ist der energetische Kanal für die Kundalini, wenn diese erwacht ist. Sie beginnt in der Mittellinie des Körpers in derselben Höhe wie Ida und Pingala. Von dort zieht sie zum Rückenmark, in welchem sie bis zu dessen Ende verläuft. Von hier aus erstreckt sie sich weiter nach oben bis zum Sahasrara-Chakra 2 oberhalb des Kopfes, wo sie außerhalb des physischen Körpers endet. In ihrem Verlauf zweigen Tausende feinster Nadis von ihr ab, die den gesamten Körper durchziehen.
Die Sushumna ist, bevor die Kundalini erwacht, eineinhalb Millimeter dick und vollkommen funktionslos. Dasselbe gilt für die von ihr ausgehenden Nadis. Erwacht die Kundalini, fließt das spirituelle Prana in seiner jetzt konzentrierten Form nur noch durch die Sushumna. Ida und Pingala sind ab diesem Moment funktionslos und sterben ab, während die aus der Sushumna austretenden Nadis mit dieser spirituellen Kraft durchflutet werden und den gesamten Körper damit versorgen.
Abbildung 4 – Sushumna
1 Medulla oblongata, auch verlängertes Mark genannt
2 Chakras sind feinstoffliche Organe in Form von sich drehenden Lichträdern, die nur von wenigen Aura-Sichtigen wahrgenommen werden können. Sie dienen u.a. als Aufnahmeorgane für das Baumaterial für Gefühle, Gedanken und spirituelle Prozesse, aus dem unsere feinstofflichen Körper aufgebaut werden. In der Meditation und im Yoga werden sie auch für Konzentrations- und Visualisationsübungen benutzt. Das Sahasrara-Chakra ist das oberste der sieben Haupt-Chakras, die sich auf der Körpervorderseite befinden.
Kapitel 2
Das Aufsteigen der Kundalini
1. Das Erwachen der Kundalini
a) Gezieltes Erwecken
Die Kundalini ruht bei jedem Menschen am unteren Ende der Wirbelsäule. Ihre Erweckung bedeutet einen einschneidenden Schritt auf dem spirituellen Weg. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein Zurück mehr, da der Prozess absolut unumkehrbar ist. Nun wirkt beständig eine Kraft, die den Praktizierenden unablässig ans Licht treibt. Anfangs geschieht dies meist vollkommen unkontrolliert und ist oft mit schmerzhaften Prozessen verbunden.
In Indien wird dieser Weg von Yogis erst nach jahrzehntelanger Vorbereitung in Form von Yoga-Praktiken, Askese und religiösen Übungen beschritten. Erst wenn Körper und Geist gereinigt und bereit für diese unbändige Kraft sind, kann dieser Weg relativ gefahrlos beschritten werden. Die entsprechenden Übungen sind überliefert. Einige davon wurden schriftlich festgehalten und sind jedermann verfügbar, andere werden nur mündlich vom Meister an den Schüler weitergegeben.
Allen gemein ist die Reinigung der Sushumna durch spezielle Übungen, die meist Atemtechniken beinhalten, und der Versuch, mittels Konzentration und Visualisation die Kundalini in der Sushumna emporzuziehen. Hierbei müssen drei Granthis (Knoten) in der Sushumna überwunden werden, die ein Hindernis für den Aufstieg der Kundalini darstellen. Jeder dieser Granthis steht für eine spezielle Art von Anhaftung, die für den spirituellen Weg hinderlich ist und daher überwunden werden muss.
b) Spontanes Erwachen
Es gibt seltene Fälle, in denen die Kundalini ohne jedes Zutun und teilweise sogar unbemerkt erwacht. Die Betroffenen spüren nur in besonderen Situationen, dass im Rücken irgendetwas Angenehmes aufsteigt, das Glücksgefühle erzeugt, sobald es im Kopf angekommen ist. Sie bringen dies unter Umständen gar nicht mit der Kundalini in Verbindung oder haben nicht einmal Kenntnis von ihr.
Mir persönlich sind zwei solcher Fälle bekannt. Die jeweiligen Personen erlebten keinerlei Kundalini-Krisen und keine Vorboten. Sie kamen erst nach längerer Zeit aufgrund ihrer Arbeit als spirituelle Heiler darauf, dass bei ihnen die Kundalini erwacht war.
c) Vorzeitiges Erwachen
Vorzeitiges Erwachen der Kundalini bedeutet, dass weder Körper noch Geist auf diese unbändige spirituelle Kraft vorbereitet sind. Sie erwacht gewaltsam, durchschlägt sämtliche Granthis und tobt dann in der Sushumna. Hierbei kommt es zwangsweise zu Kundalini-Krisen, die von massiven körperlichen, psychischen und spirituellen Phänomenen begleitet sind. Ein indischer Autor schreibt hierzu:
„Ohne es zu wollen, ohne Vorbereitung, selbst ohne ein angemessenes Wissen, hatte ich die wunderbarste, gewaltigste Kraft im Menschen zur Tätigkeit erweckt und hatte unwissend den Schlüssel zu dem meistbehüteten Geheimnis der Alten berührt. Von nun an hing mein Dasein an einem Faden, der zwischen Leben und Tod hin-und herschwang, zwischen Gesundheit und Wahnsinn, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Himmel und Erde.“ 3
2. Physiologische Phänomene
a) Die Kundalini fließt in der Sushumna
Erwacht die Kundalini, so vereinigen sich laut indischer Literatur die kalte Energie der Ida-Nadi und die heiße Energie der Pingala-Nadi im Wurzel-Chakra 4 und steigen als Kundalini in der Sushumna auf. Ida und Pingala werden danach funktionslos und sterben innerhalb von drei Wochen ab. Dieser Prozess ist nicht mehr umkehrbar. Infolgedessen lässt sich das Erwachen der Kundalini nicht mehr rückgängig machen. Der Betroffene ist gezwungen, die Krisen durchzustehen und den Weg, den die Kundalini vorzeichnet, bis zu seinem Ende zu gehen.
b) Weitung der Sushumna
Die Sushumna ist kein starres Rohr, sondern hat eher den Charakter eines dehnbaren Schlauches. Durch das Strömen der Kundalini vergrößert sich mit der Zeit ihr Durchmesser. Demzufolge kann wiederum mehr durch sie durchfließen. Die Kundalini zeigt sich dadurch heftiger. Als Folge steigt der Druck auf die Gefäßwand, wodurch sich diese noch mehr weitet und die Intensität der Kundalini weiter ansteigt. Ab einem gewissen Punkt besteht die Gefahr, dass das Nervensystem wie ein überhitzter Stromleiter durchbrennt. Bis dahin vergehen aber viele Jahre, und mancher erreicht diese Gefahrenschwelle nie.
Yogis scheinen ihre Kundalini durch überlieferte Techniken auf eine gewisse Stärke zu begrenzen, so dass das Nervensystem keinen Schaden nimmt. Ich habe zwar nie darüber gelesen, konnte aber auf meinen Indien-Reisen beobachten, dass fast alle Yogis, bei denen die Kundalini erwacht war, diese genau an der vorgenannten Schwelle fixiert hatten. Der Durchmesser der Sushumna beträgt bei dieser Stärke 2,6 cm.
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