Kitabı oku: «Nachtreigen – erweiterte Version»
Nachtreigen
Eine Lyrikauswahl von Dietmar Wolfgang Pritzlaff
Impressum
ISNB:
978-3-9611-2104-5
Auflage 1 / v2 / September 2016
© Foto: Charly, Köln
Autor:
Dietmar Wolfgang Pritzlaff (Alle Rechte dem Autor vorbehalten.)
geb. in Altena/Westf., schreibt Romane, Kurzgeschichten,
Lyrik, Haiku, Songtexte, Theaterstücke, Hörspiele, Essays und Drehbücher
Verlag:
© 2016 • dwp –Day Walker Productions
veröffentlicht von: feiyr.com
dwp-feiyr-com-Veröffentlichungen
© Cover: Dietmar Wolfgang Pritzlaff, Köln
© Titelfoto: Charly, Köln
© Text und Satz: Dietmar Wolfgang Pritzlaff, Köln
© Fotos und Bilder • Dietmar Wolfgang Pritzlaff, Köln
Inhaltsverzeichnis – Kapitel
1. Im letzten Tageslicht beginnt das Ringen der Gedanken, die Suche nach großen Worten!
2. In der Dämmerung suchen Fragen nach Antworten
3. Im Abendrot beschwert Melancholie die Romantik
4. Der frühe Abend bringt den Sandmann mit letzten Heiterkeiten für die lieben Kleinen
5. Etwas später am Abend werden Eindrücke des Tages notiert, gesammelt, konkretisiert und in Form „gegossen“
6. Schon nach halb Zehn und die Beziehungskiste fängt an zu rappeln
7. Kurz vor Mitternacht taumeln Gedanken durch die neonfarbene Stadt
8. Nach ein paar Stunden Nachtleben wird abgerechnet
9. In den frühen Morgenstunden irren wirre Gedanken umher und malen ausschweifend, ziellos trübe Bilder ins Nichts
10. So, liebe Träumer gebt fein Acht, was der Schlaf euch mitgebracht
Inhaltsverzeichnis – Einzelwerke
Impressum
Inhaltsverzeichnis – Kapitel
Abbildungsverzeichnis
Im letzten Tageslicht
Der Literat
Ich kann nichts dafür
Tötet das Kind
Rückschau
Überlebenskampf
Die Analyse einer Enttäuschung
Das Biest muss raus
Der Schnitt
In der Dämmerung...
Eine Träne fließt...
Wunder der Natur
Berechnung des Glücks mittels kaufmännischem Kettensatz
Pi
Blutiges Feuerwerk
Wege
Krankenhaus
Seelentiefen
Seelenwirtschaft
Zeitvergehen 1
Zeitvergehen 2
Zeitvergehen 3
Zeitvergehen 4
Zeitvergehen 5
Zeitvergehen 6
Europa
Verkehrs-Chaos
Vereintes Europa
Im Abendrot
Gedanken-Dimensionen
Purpurrot
Traurigkeit
Von der Vergänglichkeit
Abschied
Liebesleben
Heimat
Mit dem Wind (Teil 1)
Mit dem Wind (Teil 2)
W O H I N ?
Der frühe Abend
Auf dem Eise
Der Baum
Der Kater
Die Rinne
Die Wespe
U-Bahn, live
Das verpfuschte Zeugnis
Susanne
Schubidu
Oben auf dem Thron (Teil1)
Oben auf dem Thron (Teil2)
Der Honigtopf
Der Frosch
Plüschies
Rap dir eins
Die Hex Mistarta
Mein PC
Ene mene miste...
Mädchen sind ja so doof
Jungs sind ja so blöd
Zwillinge
Mira... Miracoli...
Immer Ärger mit den Keksen…
Bei den Doofen...
Wir-Mensch
Manche Leute kriegen nie genug (Teil 1)
Manche Leute kriegen nie genug (Teil 2)
Haben Sie schon mal Narben geleckt?
Wer den Spott hat, hat auch die Lacher!
Das ewige Liegen macht doch bekloppt...
Nie mehr wie Barbie...
Sause-Brause
Lebensantrieb
Der Schatz (Teil 1)
Der Schatz (Teil 2)
Papas Computer (Teil 1)
Papas Computer (Teil 2)
Alptraum
Krieg (Teil 1)
Krieg (Teil 2)
In der Schule
Kuriositäten
Badezeit
Speckige Geschichten
Etwas später am Abend
Haiku - zum Frühling
Haiku - zum Sommer
Haiku - zum Herbst
Haiku - zum Winter
Insel-Haiku
Schon nach halb Zehn
Seide und Leder
Der Egoist
Wie ein Adler
Alles ist nur - eine Frage der Zeit
Zwiespalt
Eine Zeit lang ...
Kurz vor Mitternacht
Freitag Nacht
Das Bistro
Zu spät
Im Kaffeehaus
Glut der Leidenschaften
Sommersonnenwende
Heiße Lebenslust
Nachtbeobachtung
Im Coffeeshop
Geil ey
Sonntags
Nach ein paar Stunden Nachtleben
Zappel-Nächte (Teil 1)
Zappel-Nächte (Teil 2)
Zappel-Nächte (Teil 3)
Der "M"
Der Ledertyp
I-bah, I-bin-bi
Der Lecker
Alles nur Show
Der Mann der 90er
...eben doch nur Menschen
Gedanken um einen Freund
Geifernde alte Männer
Ein ganzer Kerl
Gay-Song
Pro Aids?
Rechts-Marsch
Wehklage der unbefriedigten Begierde
Endlich
Männlichkeiten
Schnell
Völlig normal
Safe und geil?
Und dann gibt es welche...
Eine gewisse Furcht bleibt
Völlig normal
Ein Stricher packt aus
Wir zwei
In den frühen Morgenstunden
Begegnungen
Aufruf zur Selbstverteidigung
Einweisung in die Psychiatrische (Teil 1)
Einweisung in die Psychiatrische (Teil 2)
Erlösung
Inkognito
Schlachtfelder (Teil 1)
Schlachtfelder (Teil 2)
Taub und Tot
Vorwärts
Weltschmerz
Zeitgefühl (Teil 1)
Zeitgefühl (Teil 2)
Zur Besinnung
So, liebe Träumer
Traumdeutung
Im letzten Tageslicht
beginnt das Ringen der Gedanken
die Suche nach großen Worten!
Abb. 1
TRAPEZ – LEBEN AUF DEM HOCHSEIL
Dispersion auf Malkarton • 1987
© Bild und Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff
Der Literat
Der Literat
ist ein lyrischer Mensch
voller Prosa
wälzt sich in Epik
und verliert sich in Esoterik
Er ist gnadenlos im Pamphlet
und detailliert im Essay
Er ist ausschweifend in Belletristik
und erschöpfend dramatisch
Er ist gefühlsbeladen in der Tragödie
und ausgelassen in der Komödie
Er ist ein lyrischer Mensch
voller Widersprüche
Ich kann nichts dafür
Verzeiht mir
mein Dasein
Verzeiht mir
mein Hiersein
Verzeiht mir
das ich geboren bin
Ich konnte mir nichts aussuchen
weder Ort noch Zeit
Niemand hat jemals gefragt
Ich musste leben
ob ich wollte oder nicht
so ist das Leben
Ich kann nichts dafür
Tötet das Kind
Schlagt mir die Kindheitserinnerungen aus dem Kopf
Beißt mir die Naivität aus dem Leib
Kratzt mir das Kindliche aus dem Verstand
Schüttet mich aus den Kinderschuhen
Formt mir ein starkes, gefühlloses Herz
Setzt Glas anstelle der treuen Augen ein
Schält mir die Unbeschwertheit aus der Seele
Dieses Kind
dieses verträumte
an nichts denkende Kind
Dieses verspielte
immerzu nachahmende Kind
muss getötet werden –
in mir
Denn die Realität ist grausam
und will bezwungen werden
Rückschau
Ich bin ein Kind meiner Eltern
und ein Geschöpf dieser Zeit
Ich bin einer von denen
die es bereu‘n
ein Stück von dem Leben
von dem vielfältigen Leben
ein Stück nur zu leben versucht zu haben
dabei verzweifelt
an sich selbst gescheitert
an dem Leben im Grunde vorbeigelebt
Wo ist das Kind jener Eltern
wo das Geschöpf, welcher Zeit
Geblieben ist davon nur ein Haufen Asche
Überlebenskampf
Mein Leben ist ein einziger Kampf
mit mir selbst
wie wirbeln die geballten Fäuste
durch die Luft
groteskes Winden, Hüpfen und Drehen
um die eigene Achse
sich windend, springend, tänzelnd
gebeugt, gestreckt und wieder gebeugt
immer weiter, immerfort
kein Sieg
kein Ziel
wann endlich mein KO ?
Die Analyse einer Enttäuschung
Große Erwartung, hoffend und glaubend.
Dann der Augenblick des Geschehens.
Das, was wirklich ist, übertrifft dann jegliche Erwartung.
Man steht vor den Trümmern der Hoffnung.
Niederschmetternd das Ergebnis, den Tatsachen ins Auge sehend.
Zu Hilfe eilend, den letzten Möglichkeiten Kraft gebend.
Doch manchmal ist alles verloren.
Wut und Ärger steigern sich ins Unermessliche.
Diese werden beim Abflauen der Gefühle von Resignation ersetzt.
Dann nur noch Ruhe. Bitte Ruhe bewahren!
Sich fassen, überlegen - was nun?
Mit neuer Kraft voraus?
War ja doch nicht so schlimm.
Weiter geht’s - oder - oder doch nicht?
Die Enttäuschungsrückstandssubstanzen bleiben für immer.
Für immer???
Das Biest muss raus
Das Biest muss raus
sonst frisst es sich durch Mark und Bein
höhlt den Kopf aus
verschlingt die Eingeweide
saugt die Adern leer
knabbert an den Knochen
zerreißt die Nerven
zerfleischt die Muskeln
nimmt den Verstand
kratzt am Gerechtigkeitssinn
zerschlägt den Stolz
zersplittert das Selbstwertgefühl
schlürft den Mut heraus
beißt sich durch die innere Zufriedenheit
besudelt Menschenfreundlichkeit mit Einsamkeitserbrochenem
beschmutzt Ausgeglichenheit mit Depressionskot
bespuckt Glücksgefühl mit Trauereiter
belädt Freiheitsgefühl mit Angstgeschwüren
und dann -
bleibt nur noch ein großer Haufen zurück
ein großer Haufen stinkender Scheiße
den man Leben nennt
Der Schnitt
Stahlglatt
und glänzend poliert
hängt
über der Versäumnis
das Messer.
Millimetergenau angepasst
die Führungsleisten
links und rechts
im Holzrahmen.
Das blitzblanke Messer
gehalten von kluger Technik
saust nach unten
auf Knopfdruck.
Ein sauberer Schnitt
durch Adern und Blutgefäße
durch Luft- und Speiseröhre
durch Nerven, Muskeln und Fett
durch rohes Fleisch
durch Wirbel und Knochen
trennt Kopf vom Rumpf
trennt Leid vom Glück
trennt Erinnerung von Vorahnung
trennt Vergangenheit von Gegenwart.
Nur ein einziger Schnitt.
In der Dämmerung...
suchen Fragen nach Antworten
Abb. 2
FRÜHLING IM ALL
Acryl- und Dispersionsfarbe mit lumineszierenden Zusätzen,
Acrylglas und Sand auf Holz • 1989
© Bild und Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff
Eine Träne fließt...
Vielleicht erkennt eine Träne den Schmerz
vielleicht weiß sie warum sie beim Abschied
zu rinnen beginnt
vielleicht erahnt sie auch die Freude
vielleicht weiß sie, warum sie salzig schmeckt
warum sie so schnell vergänglich ist
warum sie durchsichtig ist
Aber was sie bestimmt nicht ahnt
es tut gut mal zu weinen
mal alles rauszulassen
so befreiend
Weinen wir also zusammen
Mir kommen schon die Tränen
Ich lauf aus
Ich werde dicke Tränen um dich weinen
„Es geht eine Träne auf Reisen...“ - la, la, la...