Kitabı oku: «Liebe in Corona-Zeiten», sayfa 2
Nicht da
Um mich legtest du
dich, unsichtbar ein
Mantel wärmte mich
wie eine zweite
Haut schützt vor Umher,
tief das Begehren.
Nicht da. Und wie sehr
im Rund zu spüren.
Neue Riten. Sich die Ehre erweisen
Angela Merkel legt die Hände vor der
Brust zusammen
und beugt ihr Staatslenkerinnenoberhaupt.
Sittsam wie ein
Burgfräulein aus Zeiten Walters von der
Vogelweide. Komisch
mutet das an beim ersten Sehen,
beim zweiten hat man sich daran gewöhnt.
Emmanuel Macron, staatspräsidentisch,
Grand Seigneur, legt quer den Arm vor
seine Brust,
erweist der hohen Dame seinen Gruß.
Napoleon könnt‘ es nicht besser.
Außenminister rüpeln Ellenbogen, bevor
sie diplomatisch gegen-vor-mit-einander
reüssieren.
Schul- und Kita-Kinder erproben neue
Umgangsformen.
Sie füßeln, strecken Körperteile sich entgegen,
die fern von Mund und Nase sind
(bis hin zum – beidseits rücklings geführten –
Po).
Gelegentlich hört man sie „Abstand halten!“
rufen.
Wie grüßen sich die Liebenden der Welt,
wenn es an Leiblichem nun fehlt?
Es gibt Masken.
Bitte
Schwer geht dein
Atem. Kommt.
Geht.
Lang erwartet.
Zeichen: Du
lebst.
Eine Absage
Zum Geburtstag komme sie nicht.
Sie wolle sich nicht anstecken.
Alle gesund.
Man könne sich doch nicht einigeln.
Masken-Reminiszenz
Ein längst vergangener Spätherbst. Nasskalt.
Matschwetter. Von den japanischen
Studierenden, die zu einem Schnupperkurs nach
Berlin an die Humboldt-Universität
gekommen sind, haben sich einige erkältet.
Sie tragen Masken.
Ein ungewohnter Anblick.
Seherinnen haben Pech
Kassandra sitzt auf
dem Klo. Das ist ihr
Arbeitsraum. Sie will
den Mann nicht stören
durch Kratzen ihres
Stifts auf dem Papier.
Urlaubsparadies.
Er braucht den Schlaf,
ganz wie zu Hause.
Hier gibt es nur ein
Zimmer für die zwei.
Idyll Arbeitsraum
schaffen, ohne ihn.
Kassandren ahnen. Sie
werden nicht erhört.
Wen wird das wundern?
Wer will denn schon die
Nachrichten vom Klo?
Konsequenzen
(Vor Fühlen kann auch Vorfühlen gesprochen werden.)
Gewarnt vor Liebe,
fehlt die Garantie,
zu hoch die Kosten.
Versicherungen
warnen in diesen
schlecht gesicherten
Zeiten: Vor Fühlen.
Schranke
So viel versperrt sich
deinem Blick an Welt,
körperlich fixiert sich
der Virus-Bann hält
im Zaum, zu erwarten
dich an einem Ort.
Du hast den Garten.
Mit dir darinnen.
Der Zaun schützt vor Besuch.
Ein artig Stück
Ein Buch verfälscht ins
Heute. Das Mädchen
mit braven Zöpfen
und der freche Max.
Schulanfang. Mütter
geleiten dahin
Kinder im Halstuch.
Mit unbedeckten
Kehlen geschmückt die
Väter später dabei.
Corona: Eltern-
Teil eins begleitet.
Mama geht mit.
Der freche Max bin
ich. Ach nein, Lottchen,
das auch nicht. Mädchen,
na, was denn nun? Ich
hab genug zu tun.
Oh, welcher Hochmut.
Nicht zu verstehen?
Ist zu ersehen
aus dem Geschehen.
Dem bald Folgenden.
Schleier aus Bittergras
Am Morgen über den
Lidern, über dem Kopf,
über Seele und Körper
ein Netz, von welcher
Spinne grau gewebt,
sich beobachten,
irgendwann löst sich,
spinnwebenartig
zerschwebt in Räumen,
erahne ich dich.
Zu Hause: Monolog vom Anfang und vom Ende nicht
Wo gehst du hin?
Was machst du gerade?
Ich habe die Spülmaschine angeworfen.
Und die Waschmaschine angemacht.
Hast du mir den Zettel fürs Einkaufen
geschrieben?
Du kannst nicht mitkommen.
Es darf immer nur einer zurzeit in den
Supermarkt.
Ich habe nur die eine Maske.
Du hast jetzt auch eine.
Ich fahre gleich früh um sieben.
Das ist nicht deine Zeit.
Später ist es wieder voll.
Letztes Mal war ich der Zweite in der Schlange.
Morgen bin ich der Erste.
Du willst selbst einkaufen.
Straßenbahn fahren ist jetzt schlecht.
Laufen?
Mit vollen Beuteln?
Auto?
Du bist seit 30 Jahren nicht gefahren.
Zeigen?
Auf einem Parkplatz?
Dein Vater hat dich, als du neun Jahre alt warst,
ans Lenkrad gelassen?
Das war kaum Verkehr damals.
Kein Geburtstagsgeschenk für mich.
Keine Überraschung.
Heul nicht.
Du kannst mir einen Gutschein schenken.
Holen wir später alles nach.
Auf die Idee bist du selbst gekommen.
Na, dann ist gut.
Gar nicht gut, wieso?
Ich habe uns was Feines zu Essen gemacht.
Nicht schon wieder essen?
Mach‘ ich erst noch eine Runde im Garten.
Ich sitz‘ nicht immer drinnen.
Geh du mal raus.
Du bekommst langsam eine Paranoia.
Hast schon Angst vor Menschen.
Na, geh mal raus.
Was machst du denn da?
Die Blumenläden haben übrigens geöffnet.
Ist erlaubt.
Sitzt du schon wieder am Computer?
Was machst du denn da?
Du kriegst gleich die Krise?
Wieso denn?
Traurig
Wolken ballen sich.
Ein Elf tanzt mit dem
Dunkel sich zusammen.
Im Lichten das Gemüt
hellt sich nicht auf
vom Spiel am Himmel.
Seinen Kreis zieht zart
der dunkle Wolken-Elf,
zu zweien nicht allein.
Lockerung im Urlaubsidyll
In dem Gewimmel,
auf dem Boulevard,
am Strand suche ich
dich, fürchte Münder,
See-und-Sonne-Sounds
froh intonierend,
unbedeckt sind sie
mir allzu nahe.
Erreichte mich dein
Augenmerk. Schüttelst
sacht dein weises Haupt
ob Angst und Übermut.
Humor täte gut.
Wer passt in die Situation
Wer schon, der Robert
Gernhardt, der gleiche
Gernhardt lacht mich aus.
Gleichen kann Steine
nicht erweichen. Und?
Gernhardt presst Steinen
die Lachtränen aus?
Da heult die Wölfin
glatt den fernen
Mond an. Gernhardt
das Wasser reichen,
dem bin ich bloß ein
Dichterinnenfloh.
Ein Floh, ‘ne Menge
kann er. Sei nicht so
dämlich. Dame. Ich.
Der Gernhardt rollt
die toten Augen
Gleich dir doch selbst.
Da hat er real Recht.
Lisa Eckhart und das Überhöhen
Meint, man solle Masken tragen,
man müsse sich nicht wundern,
wenn unbedeckt die Blößen
sich zuhauf brüskierten.
Ich stelle richtig:
Mitnichtig
sprach die Satirikerin
von Mund und Nase
schützen.
Ihr Schlund-Auswurf-Bild
könnte suggerieren,
geschichtlichen Sinn
farblich mit zu
implizieren.
Alles missverständlich
Will man missverstehen,
alles nicht ganz passend,
will man mainstreamen,
alles nicht so traurig,
auch, wenn es traurig ist.
Alles bloß nicht sagen.
Man erregt sich bloß.
Erregte man sich nicht,
sagte man das nicht,
was täte man nicht?
Sagt und erregt sich,
man darf das nicht.
Ich bin vergesslich.
Das nervt mich.
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