Kitabı oku: «Nilpferd Nelly», sayfa 2

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Im Regenbogenland

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Rosalie. Rosalie hatte lange, blonde Zöpfe und wohnte in einer kleinen Holzhütte in einem tiefen Wald. Rosalies Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater verdiente seinen Lebensunterhalt als Holzfäller. Das Mädchen kochte und wusch für den Vater. Ihre besondere Eigenschaft war das Geschichtenerzählen. Ihr fiel jeden Tag so viel ein, dass sie bestimmt schon hundert Bücher füllen konnte. Da sie aber für sich allein war und keine Zeit hatte, all diese Geschichten aufzuschreiben, erzählte sie sie ihrem Hund. Rosalie und ihr Vater führten ein glückliches, bescheidenes Leben und alles hätte auch gut so weiter gehen können, wenn nicht eines Tages etwas Schreckliches passiert wäre.

Ein starker Sturm war aufgekommen, die Tannen wiegten sich ächzend im Wind. Am Morgen, als der Vater losgegangen war, war alles noch ganz friedlich gewesen. Als Rosalie wie jeden Abend am Fenster saß und auf ihren Vater wartete, hatte sie plötzlich ein merkwürdiges Gefühl. Sie streichelte ihren großen Bernhardiner und sagte: „Hoffentlich kommt Vater bald nach Hause! Ich mache mir große Sorgen um ihn.“ Der treue Hund blickte sie mit seinen großen, braunen Hundeaugen an. Als es dunkel war, war der Vater immer noch nicht heimgekehrt. Was sollte Rosalie tun? Sie wusste, dass sie nicht allein in den Wald gehen durfte. Überall lauerten Gefahren und der Vater hatte ihr gesagt: „Wenn ich einmal nicht heimkommen sollte, weil ich einen Unfall hatte, suche mich nicht. Es ist zu gefährlich in dem tiefen Wald. Rufe am nächsten Tag die weise Rieseneule um Rat. Sie wird dir helfen!“ Rosalie hatte ihren Vater angstvoll angestarrt. „Aber Vater, versprich mir, dass du nie einen Unfall haben wirst!“

„Ich verspreche es!“, hatte der Holzfäller geantwortet, doch er hatte hinter seinem Rücken drei Finger gekreuzt, damit der Schwur aufgehoben wurde. Die Arbeit eines Holzfällers war sehr schwer und gefährlich. Es grenzte an ein Wunder, dass bisher noch nichts passiert war.

„Und wie soll ich die weise Rieseneule rufen?“, hatte Rosalie gefragt.

„Du musst im Morgengrauen vor die Hütte treten, nach Norden blicken und dreimal pfeifen!“, hatte ihr der Vater erklärt. Der Vater stellte sich in die richtige Position und pfiff dreimal. Rosalie hatte genau zugesehen und sich alles so gut es ging gemerkt.

Rosalie konnte in der folgenden Nacht kaum ein Auge zumachen. Sie dachte an ihren lieben Vater, der wahrscheinlich einen Ast von dem Sturm abbekommen hatte. Vielleicht lag er irgendwo verletzt unter einem Baumstamm und rief um Hilfe? Kaum graute der Morgen, trat sie vor die Hütte und sah sich nach der Eule um. Leider konnte sie keine entdecken. Also pfiff sie dreimal, genauso, wie der Vater es ihr gezeigt hatte.

Es dauerte nicht lange, da kam eine große Eule angeflogen. Sie sah wunderschön aus und setzte sich auf einen Ast. So eine große Eule hatte Rosalie noch nie gesehen.

„Du hast mich gerufen, Rosalie. Ist etwas passiert?“, fragte die Eule.

Rosalie erschrak. Sie hatte nicht gewusste, dass die Eule sprechen konnte. „Mein Vater ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Ich mache mir Sorgen, dass etwas Schlimmes passiert ist!“

Die Eule nickte. „Ich werde dir helfen. Doch zunächst muss ich dich mitnehmen. Wir fliegen ins Regenbogenland und dort musst du eine wichtige Aufgaben lösen!“ Rosalie erschrak. Sie hatte noch nie etwas von diesem Land gehört.

Der Flug war einfach fantastisch. Der frische Fahrtwind brauste Rosalie um die Ohren und ihr wurde fast schwindelig. Unter ihr waren unzählige Tannen, die sich im Wind wiegten.

Rosalie hielt sich an der großen Eule fest, so gut es ging. Langsam ließ der Wind nach, sie flogen über große Felder, Seen und in der Ferne glitzerte das Meer.

„Ist es noch weit?“, fragte Rosalie die Eule.

„Nein, wir sind gleich da! Dort hinten siehst du schon die Berge und den Regenbogen!“

Das Regenbogenland war wunderschön. Es kam Rosalie vor wie ein kleines Paradies. Wenn sie doch nur ihren Vater retten könnte ...!

Endlich landete die Eule auf einem Zweig. Rosalie stieg von ihrem Rücken herunter und setzte sich neben sie.

„Siehst du die Ameisen dort unten?“, fragte die Eule. Rosalie nickte. „Diese Ameisen sind unermüdlich. Sie schleppen jeden Tag große Erdklumpen in ihr Reich, um eine Stadt zu bauen. Leider wollen sie das Regenbogenland zerstören und die Fantasie vernichten. Ich muss sie stoppen, doch ich weiß nicht, wie. Wenn du es schaffst, die Ameisen zu stoppen und sie davon zu überzeugen, dass sie damit aufhören sollen, dann werde ich genug Kräfte haben, um deinen Vater zu finden!“ Rosalie schluckte. Wie sollte sie die Ameisen davon überzeugen? Sie war doch nur ein kleines Mädchen!

Rosalie kletterte den Baum hinunter und beobachtete die Riesenameisen. Sie schleppten und schleppten unermüdlich große Brocken Erde mit sich herum. Dann verschwanden sie in einem Loch. Die Stadt musste schon gigantisch groß sein. Rosalie bekam es mit der Angst zu tun. Sie musste schnell handeln.

Rosalie sprach eine der Ameisen an. „Ich will zu eurer Königin, ich muss etwas mit ihr besprechen!“

Die Ameise blickte kurz auf und deutete auf eine andere Ameise, die prächtige Flügel hatte und gerade aus dem Loch herauskrabbelte. Rosalie lief auf die Königin zu.

„Ihr dürft die Fantasie nicht zerstören, ihr müsst aufhören damit!“, rief sie aufgebracht.

Die Königin blickte Rosalie verwundert an. „Aber Kind, Fantasie ist vollkommen unnötig. Wir müssen uns an die Realität halten, nur das bringt uns weiter!“

„Aber das wunderschöne Regenbogenland, wenn es nicht mehr existiert, ist auch die Fantasie verloren!“

„Dann sage mir einen Grund, warum die Fantasie leben sollte!“, forderte die Ameisenkönigin.

Rosalie überlegte fieberhaft. In ihrer Not fing sie an, sich eine Geschichte auszudenken und sie der Ameise zu erzählen. Die Geschichte spielte im Regenbogenland und handelte von Ameisen, die traumhafte Städte bauten anstatt die Fantasie zu zerstören.

Immer mehr Ameisen waren stehen geblieben und lauschten der Geschichte, die immer schöner und spannender wurde.

Als Rosalie zu Ende erzählt hatte, bekam sie von allen Seiten Applaus. Die Ameisenkönigin wischte sich einige Tränen aus den Augen.

„Siehst du, Königin, wenn die Fantasie stirb, kann ich nichts mehr erzählen!“

Die Königin schwieg einige Sekunden. Dann sah sie Rosalie an: „Du hast mich überzeugt. Aber eine Bedingung muss ich stellen: Du besuchst uns jeden Tag und erzählst uns eine von deinen Geschichten!“

„Ich verspreche es!“, jubelte Rosalie.

Die Rieseneule hatte von ihrem Ast aus zugehört. Sie nickte froh, nahm Rosalie auf den Rücken und flog mit ihr in den tiefen Wald zurück. Kurze Zeit später fanden sie den Vater. Er war unter einem umgekippten Baum eingeklemmt. Rosalie konnte ihn schnell befreien. Überglücklich nahm er sie in die Arme und sie stütze ihn, weil sein Bein verstaucht war.

So kam es, dass Rosalie jeden Abend von der Rieseneule abgeholt wurde, um den Ameisen eine Geschichte zu erzählen. Und diese bauten mit vereinten Kräften eine wunderschöne Fantasiestadt.

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Das sprechende Quietschentchen

Lotte hatte ein Problem. Sie saß in der warmen Badewanne und blickte traurig auf ihre gelben Schwimmenten, die fröhlich um sie herumschwammen. Lotte hatte immer gerne gebadet und sie liebte ihre gelben Enten über alles. Doch seit einer Woche war alles anders. Sie musste nämlich einen Schwimmkurs besuchen. Ihre Mutter hatte gesagt: „Du bist jetzt schon fast sieben Jahre alt und alle anderen Kinder können bereits schwimmen. Es wird Zeit, dass du es jetzt auch einmal lernst!“

Lotte waren Tränen in die Augen geschossen. „Aber wieso gerade jetzt? Kann ich nicht bis zum Sommer warten?“ Doch ihre Mutter hatte darauf bestanden, den Kurs sofort anzufangen, weil sie endlich einen Platz bekommen hatten. Und im Sommer hätte Lotte sicher wieder eine andere Ausrede gehabt.

Die erste Schwimmstunde war schrecklich gewesen. Der Bademeister hatte sie dauernd mit Wasser bespritzt und dann musste sie auch noch vom Beckenrand ins Wasser springen! Dabei schluckte sie viel Wasser und das schmeckte gar nicht!

In der nächsten Stunde sollte sie sogar tauchen und deshalb sollte sie in der Badewanne schon einmal üben. Allein die Vorstellung von Wasser in Nase, Augen und Ohren war entsetzlich! Was sollte sie nur tun? Die Mutter saß neben der Badewanne auf einem Hocker und redete unermüdlich auf Lotte ein.

„Jetzt tauch endlich dein Gesicht unter Wasser, es wird ganz sicher nichts passieren! Ich bin doch hier!“

Lotte schüttelte den Kopf. „... und wenn das Wasser in meine Nase läuft?“, fragte sie angstvoll.

Die Mutter war verzweifelt. Wieso hatte Lotte so große Probleme mit dem Tauchen? Bei ihrem großem Bruder war das damals ganz anders gewesen ... Die Mutter seufzte. Plötzlich klingelte das Telefon. „Ich bin gleich wieder da, dann tauchen wir!“, erklärte die Mutter und lief eilig in den Flur, um den Hörer abzunehmen.

Lotte starrte auf die gelben Enten. Da hatte sie plötzlich eine Idee. „Ich steige schnell aus der Wanne aus und ziehe mich an. Dann wird Mama es für heute aufgeben!“, dachte sie bei sich. Sie war gerade aufgestanden, da hörte sie plötzlich eine Stimme.

„Bleib hier!“

Lotte fuhr zusammen. Wer hatte da gesprochen? Die Stimme kam irgendwie aus der Wanne ...

„Bleib hier, wir üben jetzt das Tauchen!“, fuhr die Stimme freundlich aber bestimmend fort. Die Stimme klang lustig, irgendwie wie Micky Maus.

„Wer hat gesprochen?“, fragte Lotte aufgeregt.

„Ich, deine Badeente!“, antwortete eine der gelben Enten. Lotte Herz schlug schneller. Sie setzte sich augenblicklich wieder in die Wanne und blickte die Ente an. Die schien ihr zuzulächeln und tauchte plötzlich den Kopf unter Wasser. Dann tauchte sie wieder auf und sah Lotte an. „Siehst du, so einfach ist das!“

„Wieso kannst du sprechen?“, wunderte sich Lotte. „Ist das ein Trick? Hast du eine Batterie?“

„Das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass du jetzt deinen Kopf unter Wasser hältst! Es ist ganz einfach!“, fuhr die Ente fort. Sie redete, ohne den Plastikschnabel zu öffnen. Lotte konnte aber jedes Wort verstehen. Und schon machte die Ente alles noch einmal vor.

Lotte überlegte. „Was die Ente kann, kann ich auch!“, dachte sie und dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. Sie zählte leise bis drei, kniff die Augen zusammen und tauchte unter. Überglücklich, ihre Angst überwunden zu haben, tauchte sie wieder auf und blickte die Ente strahlend an.

In diesem Augenblick kam die Mutter zurück und sah, dass Lotte ganz nasse Haare hatte. „Du hast es geschafft!“, rief sie fröhlich aus und klatschte in die Hände.

Lotte tauchte gleich noch einmal und dann noch einmal. Es machte ihr richtig Spaß.

„Lotte, ich bin so stolz auf dich, wie hast du das nur geschafft?“, fragte die Mutter aufgeregt.

„Mama, du wirst es kaum glauben, aber eine von den Enten hat mit mir gesprochen und mich zum Tauchen überredet!“, erzählte Lotte begeistert.

Lottes Mutter lächelte. Die Fantasie dieses Kindes war immer wieder unglaublich!

„Die Ente hat mit mir gesprochen, genau wie damals der Teddybär, der mir gesagt hat, dass ich zum Kinderarzt gehen muss und mich nicht immer verstecken darf!“, fuhr Lotte fort und dachte an das Erlebnis vor zwei Jahren, als der große Plüschbär plötzlich angefangen hatte zu sprechen.

„Oder weißt du noch, als der Brillenschlumpf dir gesagt hat, dass du mehr Gemüse essen musst?“, erinnerte sie die Mutter. Lotte nickte glücklich. „Und dann hat dir doch auch die Reiterbarbie einmal erklärt, dass kein Monster unter deinem Bett ist!“, erinnerte sich die Mutter lächelnd.

„Das war nicht die Reiterbarbie, das war das Pferd!“, berichtigte Lotte ihre Mutter mit wichtiger Miene und tauchte wieder unter. Als sie nach einer Stunde stolz aus der Wanne stieg, hatte sie das Gefühl, dass die Ente ihr vertrauensvoll zugezwinkert hatte. Dann lief sie in ihr Kinderzimmer, um sich den Schlafanzug anzuziehen.

Lottes fünfzehnjähriger Bruder krabbelte erlöst aus dem Badezimmerschrank, in den er sich mit seiner Fernbedienung und dem kleinen Mikrofon hineingezwängt hatte. Stundenlang hatte er am Tag zuvor an dieser kleinen Hightechente gebastelt. Er streckte sich und murmelte: „Was tut man nicht alles für seine kleine Schwester!“


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