Kitabı oku: «Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel»

Yazı tipi:

Dr. Hans Stumme

Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel

Maltesische Märchen, Gedichte und Rätsel in deutscher Übersetzung, von Dr. Hans Stumme

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks

Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel

Einleitende Bemerkungen über den Inhalt der Sammlung.

Die hier veröffentlichten Stücke sind die Übersetzung

der Texte meiner mit der vorliegenden zugleich erscheinenden

Schrift » M a l t e s i s c h e S t u d i e n .

E i n e S a m m l u n g p r o s a i s c h e r u n d

p o e t i s c h e r S t ü c k e i n m a l t e s i s c h e r

S p r a c h e , n e b s t E r l ä u t e r u n g e n « Leipzig

1904 (oder: L e i p z i g e r s e m i t i s t i s c h e

S t u d i e n , I. Band, 4. Heft, also das dem vorliegenden

vorangehende Heft der jungen Serienpublikation).

Jene Texte wurden – wie man auch in der »Vorbemerkung

« der » M a l t e s i s c h e n S t u d i e n « finden

wird – im Frühjahr 1903 auf Malta und Gozo nach

dem Diktate von Leuten aus den verschiedensten Ortschaften

dieser beiden Hauptinseln der südlich von

Sizilien gelegenen, maltesischen Inselgruppe niedergeschrieben.

Da bei der Aneinanderreihung der einzelnen Nummern

der Sammlung in erster Linie das Prinzip befolgt

wurde, die von einer und derselben Person überlieferten

Texte – um dialektisch Einheitliches möglichst

im Zusammenhange vorzuführen – innerhalb

der drei Abschnitte der Sammlung (A. Märchen, B.

Gedichte, C. Rätsel) ungetrennt zu lassen, anderer-

seits aber Stoffe gleichen oder ähnlichen Inhalts bisweilen

von v e r s c h i e d e n e n Personen überliefert

wurden, so konnte in unserer Sammlung inhaltlich

Gleiches und Ähnliches nicht immer aneinandergeschlossen

werden. Mehr oder weniger decken sich in

dieser Beziehung von den im Buche getrennt stehenden

Stücken die folgenden: Märchen II mit XXIII,

XXIV mit XXXIV, und XXV mit XXXV; ferner vergleiche

man Rätsel 1 mit 11, 10 mit 17, und 9 mit 12.

Wenn ich in der Überschrift des Abschnittes A und

im Titel des Buches die Prosastücke kurz als »Märchen

« bezeichne, so ist das allerdings eine Benennung

a potiori. Genau genommen verdienen die Nummern

VIII, X, XV, XVI, XVIII, XIX, XX, XXV, XXXII

und XXXV den Namen S c h w ä n k e ; Nr. XXXIII

ist eine F a b e l und Nr. XIV eine L e g e n d e ; die

Nummern XXII, XXX, XXXI, XXXVI und XXXVII

sollen »wahre« V o r k o m m n i s s e schildern (dabei

ist in Nr. XXXI interessant zu sehen, wie die Volkspoesie

Anlauf nimmt, eine traurige Begebenheit

episch festzulegen), – übrigens sind die Nummern

XXXVI und XXXVII inhaltlich von minimalstem

Werte und wurden ausschliesslich deshalb, weil die

Texte der Stücke dialektisch wichtig sind, mit in die

Sammlung aufgenommen.

Was weiter den Inhalt der im Abschnitte A enthaltenen

Erzählungen betrifft, so wird der Leser in zahl-

reichen von ihnen alte Bekannte entdecken: da ist z.B.

Nr. I »Kugelchen« unser Märchen vom D ä u m -

l i n g , und Nr. II »Die Prinzessin, welche hundert

Jahre schlief und dann heiratete und zwei Kinder

gebar, namens Sonne und Mond« ist unser D o r n -

r ö s c h e n ; Nr. III »Der Kater« dürfte dem Leser dieser

Märchen unter dem Titel D e r g e s t i e f e l t e

K a t e r und Nr. IV »Die drei Wünsche« ihm unter

eben diesem Titel bekannt sein; Nr. VI »Der goldene

Adler« wird ihn an R i t t e r B l a u b a r t erinnern,

und Nr. XII »Der Vogel, welcher durch seinen Gesang

das Alter um ein Jahr verjüngt« ihm aus der

Lektüre von T a u s e n d u n d e i n e r N a c h t vertraut

sein. Es liessen sich nun freilich noch weit mehr

Parallelen aus der Literatur der volkstümlichen Erzählungen

des Morgen- und des Abendlandes bei vergleichenden

Ausblicken über den Inhalt der hier veröffentlichten

Stücke den Leser vorführen; wir wollen

uns in dieser Hinsicht jedoch Beschränkung auferlegen

und zu vergleichenden Verweisen bloss d r e i

S c h r i f t e n heranziehen, die deshalb durchaus zu

berücksichtigen sind, weil die sich in ihnen vorfindenden

Erzählungen entweder aus M a l t a selbst oder

aus dem benachbarten Sizilien stammen. Wir meinen

hier: erstens den sich in den Nummern IV und VI der

S u p p l e m e n t i p e r i o d i c i d e l l ' A r c h i -

v i o g l o t t o l o g i c o i t a l i a n o vorfindenden

Artikel Prof. L u i g i B o n e l l i ' s »I l d i a l e t t o

m a l t e s e « 1; denn das in jenem Artikel (speziell:

Supp. VI, S. 87–94) maltesisch und italienisch aufgezeichnete

Märchen von den »Sieben krummen Zitronen

«2 entspricht der dieselbe Überschrift tragenden

Nr. XXVI unserer Sammlung. Zweitens fassen wir

die » H r e j j e f M i s s i e r i j e t n a « (= Erzählungen

unserer Väter) ins Auge, welche Prof. M.

M a g r i , der Direktor des Seminars zu Victoria auf

Gozo, in kleinen Heften, die den Haupttitel

» M o g h d i a t a z - z m i e n « (= vergangene Zeiten)

führen, (bei Gianni Muscat in L a V a l l e t t a ) erscheinen

lässt. Drittens meinen wir das schöne Buch

» S i z i l i a n i s c h e M ä r c h e n . Aus dem Volksmund

gesammelt von L a u r a G o n z e n b a c h «

(Leipzig, 1870), das nicht weniger als zweiundneunzig

Märchen in deutscher Übersetzung enthält und am

Schlüsse inhaltsreiche vergleichende Studien aus der

Feder R e i n h o l d K ö h l e r s bringt. Von dem in

den beiden Schriften von M a g r i und von G o n -

z e n b a c h enthaltenen Material ist, als mehr oder

weniger sich deckend, zu Nr. II »Die Prinzessin, welche

hundert Jahre schlief und dann heiratete und zwei

Kinder gebar, namens Sonne und Mond« u n s e r e r

Sammlung (sowie zu u n s e r e r Nr. XXIII »Sonne

und Mond«) G o n z e n b a c h s Nr. 4 »Von der schönen

Anna« zu stellen; z u u n s e r e r Nr. X »Die

Geldbörse« und den übrigen Stücken, in denen einer

von der Art T i l l E u l e n s p i e g e l s der Held der

Erzählung ist (das sind Nr. XV »Dschahan«, Nr. XVI

mit demselben Titel, Nr. XXV »Dschahan und die

Kichererbse« und Nr. XXXV mit entsprechendem

Titel, sowie – in der Schlusspartie – auch Nr. XXVIII

»Die Kapuziner«), G o n z e n b a c h s Nr. 37

»Giufà«3; zu u n s e r e r Nr. XIII »Runzelschmutzchen

« G o n z e n b a c h s Nr. 38 »Von der Betta Pilusa

« (= die haarige Bertha); zu u n s e r e r Nr. XXIV

»Die siebenköpfige Schlange« (also auch zu Nr.

XXXIV »Der siebenköpfige Drache«) G o n z e n -

b a c h s Nr. 40 »Von den zwei Brüdern« und Nr. 44

»Von dem, der den Lindwurm mit sieben Köpfen tötete

«, sowie M a g r i s Märchen »Dac li jaghmel il

gid fid-dinja, jehles xebba mill ghageb ta l'ilma« (=

wer Glück auf der Welt hat, befreit ein Mädchen aus

dem Wunderwasser) in Moghdia taz-zmien, Heft 18,

S. 23 ff.; zu u n s e r e r Nr. XXVI »Die sieben krummen

Zitronen« G o n z e n b a c h s Nr. 13 »Die Schöne

mit den sieben Schleiern« und M a g r i s »Is-seba

trongiet meuuia« (= die sieben wässrigen[?] Zitronen)

in Moghdia tazzmien, Heft 18, S. 53 ff., – der Parallele

bei B o n e l l i haben wir schon S. VII, Z. 2 gedacht;

endlich zu unserer Nr. XXVII »Der goldene

Löwe« G o n z e n b a c h s Nr. 68 »Vom goldenen

Löwen«. Auf weitere Parallelen verzichten wir für

diesmal4.

Bei der Lektüre von volkstümlichen Erzählungen

einer Bevölkerung, die zwischen dem christlichen Europa

und dem muhammedanischen Nordafrika wohnt,

stellt sich der Leser wohl naturgemäss zuallererst die

Frage: was von diesen Stoffen stammt aus Europa,

und was aus der Welt des Islâm? Dennoch glauben

wir kaum, dass wir imstande sind, diese Frage einigermaassen

befriedigend zu lösen, denn sie ist – wie

so oft die Fragen nach dem Wanderwege der Volksüberlieferungen

– eine kaum lösbare. Dass das Entstehungsland

von so ziemlich zwei Dritteln der hier

mitgeteilten Erzählungen in ä l t e r e r Vergangenheit

der Orient war, sieht jeder, der sich mit der Literatur

volkstümlicher Stoffe dieser Art beschäftigt hat, auf

den ersten Blick; er sieht ferner aber auch, dass diese

ursprünglich orientalischen Stoffe heutzutage in

b e i d e n Welten – im Orient und in Europa – anzutreffen

sind. Von den Personen, die mir die Nummern

XI–XXXVII dieser Erzählungen mitteilten, wusste

keine etwas anderes zu berichten, als dass sie diese

Stücke auf Malta und in maltesischer Sprache erzählt

bekommen habe5. Über die Herkunft der Nummern

I–X, welche mir als die einzigen mittels V o r l e -

s e n s einer (ad hoc gemachten) Niederschrift – also

nicht frei mündlich aus der Erinnerung – diktiert wurden,

ist mir gesagt worden, dass deren Aufzeichnerin

sie in La Valletta aus dem Munde maltesischer alter

Frauen gesammelt habe6.

Ich hege hier nun ganz und gar nicht die Absicht,

in eine minutiöse Untersuchung darüber einzutreten,

auf welchem Wege diese Erzählungsstoffe zu den

Maltesern gewandert seien, möchte jedoch eine kurze

Besprechung des M i l i e u s dieser Stücke nicht unterlassen:

bei Angaben hierüber wird mancher Leser

vielleicht auch Anknüpfungspunkte für jene andere

Untersuchung finden. Wie in den meisten Volksmärchen,

so spielen auch in diesen maltesischen Könige

und Königinnen mit Prinzen und Prinzessinnen, Zauberer

und Zauberinnen (Feen), sowie Ungeheuer eine

grosse Rolle. Ich erwähne die eigentlich ganz selbstverständliche

Sache nur deshalb, um auf die in diesen

Märchen auftretenden Benennungen für diese Personen

und Wesen zu sprechen zu kommen. Da treffen

wir denn für die Personen der Herrscherfamilie bald

die Bezeichnung rę, reğîna, prínčep und prinčipíssa,

bald die Benennung sultân, sultâna, bín issultân und

bínt issultân (auch ittífel tassultân bezw. ittífla

tassultân, und gelegentlich auch ittífel tarrę bezw.

ittífla tarrę) an, also bald die italienische, bald die

arabische Bezeichnung derselben Sache; der Zauberer

und die Zauberin (Fee) erhalten stets die arabische

Benennung sah. h. âr und sah. h. âra; die Schlange heisst

sęrp oder dragûn, stets mit italienischer Bezeich-

nung; ein im Walde lebendes Ungeheuer heisst wômo

delbósko = ital. u o m o d e l b o s c o

» Waldmensch«7: irgendwelche Anhaltepunkte – das

wollten wir hier betonen – für die Feststellung des

Wanderweges dieser Märchen nach Malta liefern uns

diese reinen Äusserlichkeiten der Nomenklatur ganz

und gar nicht, ebensowenig als das die Sprachform

der in diesen Märchen vorkommenden Eigennamen8

tut. Ein Märchen (Nr. VIII »Leila und Keila«) spielt

übrigens direkt in der Welt des Islam, – im »Türkenlande

« (pajîs ittórok), was indes ganz allgemein ein

Land muhammedanischer Bevölkerung, bedeutet,

denn dem Malteser ist jeder Muhammedaner ein

»Türke«, und ein Neger, der aus muslimischen Landen

stammt, ist ihm ein »schwarzer Türke« (vgl. S.

31, Z. 11 = Malt. Stud. S. 25, Z. 28). In diesem im

»Türkenlande« spielenden Märchen wird das orientalische

Milieu ganz gut geschildert (und dennoch mag

gerade diese Erzählung aus Italien stammen): ein Pascha

(im Text übrigens gvernatûr, also ital. g o v e r -

n a t o r e ), der kein Gehalt von seinem sultân erhält,

bedrückt des lieben Mammons wegen seine Untergebenen;

auch einen armen Tischler beraubt er, muss

aber infolge des listigen Vorgehens der beiden Mädchen

Léĭla und Kéĭla das erpresste Gut wieder herausgeben.

Das ist das Sujet der Erzählung. Dabei hören

wir denn, dass »die türkischen Frauen nach ihrem Ge-

setze ihr Gesicht vor keinem Manne, ausser vor ihrem

Ehemanne, unverschleiert zeigen dürfen« (S. 28, Z.

20), dass der Vater seine heiratsfähige Tochter »heiraten

lassen soll, wie es der Koran (ilqorân) gebietet«

(dies. S., unten), dass der Pascha einen Harem

(h. árem) hat (S. 29, unten) und dass dieser Machthaber

vor Amtsentsetzung bangt, da er »ein junges

Mädchen dahin gebracht hat, dass sie ihm ihr Gesicht

ohne Schleier zeigte« (S. 30, oben). Aber der Erzähler

gerät in diesem Märchen gelegentlich auch in europäisches

Milieu: die beiden Mädchen besprechen ihren

Plan (S. 27, letzt. Abschn.) in einem Winkel in der

K i r c h e (knîsja), und das Programm des statthalterlichen

Hochzeitsfestes ist: Trauung in der Kirche,

Musik, kleine Zecherei (»man trank Verschiedenes«)

und Ball (S. 29, l. Abschn.). Ball findet übrigens an

verschiedenen Stellen meiner Sammlung statt (vgl. S.

10 Z. 11 oder Nr. XIII). – Im allgemeinen sind die erzählenden

Stücke meiner Sammlung in Milieu und

Kolorit ganz und gar e u r o p ä i s c h (und gelegentlich

g a n z m o d e r n e u r o p ä i s c h oder g a n z

m o d e r n m a l t e s i s c h ); und das betrifft nicht

bloss die Nummern, welche Vorfälle schildern, die

sich auf Malta ereignet haben sollen, oder Geschichten

erzählen, in denen christliche Priester eine, meist

nicht sehr beneidenswerte Rolle spielen, sondern es

betrifft auch die allgemein menschlichen Phantasie-

stücke der Märchen. Da kommen denn z.B. in Nr. II

(dem maltesischen »Dornröschen«) eine Kindtaufe

mit folgendem Frühstück, sowie Gesangsvortrag mit

Klavierbegleitung vor; in IV (»Die drei Wünsche«)

der »black pudding« der Malteser (die

ma3 –

3 –

îta-Blutwurst); in XII (»Der Vogel, der durch

seinen Gesang das Alter um ein Jahr verjüngt«)

Checks, Spielkarten, ein christlicher Friedhof mit Kapelle

und ein Dampfer; in XV (»Dschahan«) »gutes

Malteser Tuch«, ferner das vom Muhammedaner verabscheute

Schwein, das in Dschahans Hause in grossen

Ehren steht und zum Hochzeitsfeste mitgebracht

wird, sowie ein Revolver; in XVII (»Der Affe, der ein

Mädchen entführte«) ein Dampfer; in XX (»Margherita

«) ein ganz modern maltesischer Materialwarenladen.

Dazu liesse sich noch vieles hinzufügen. Namentlich

wird auch immer das k a t h o l i s c h e Milieu

in Schilderung und Sprachform betont; man beachte

in dieser Hinsicht (neben schon oben gesagtem)

speziell folgendes: aller Augenblicke wird die Messe

erwähnt (vgl. besonders Nr. XXV »Dschahan und die

Kichererbse«); die Bestimmung der Tageszeit geschieht

nach dem A v e m a r i a (S. 83 Z. 9); die

Namen G i u s e p p e und M a r i a 9 wiederholen sich

ausserordenlich oft, – mit ihnen werden gelegentlich

Personen angerufen, die der Anrufende zum ersten

Male zu sehen bekommt (so 89, 18; 91, 21 sowie Z.

31 und öfter)10; an einer Stelle (S. 83, Z. 21) vernehmen

wir von dem Aberglauben, dass der Mörder den

Leichnam des Ermordeten nicht der Erde übergeben

könne, wenn er nicht einen R o s e n k r a n z bei sich

habe11; ein andermal (S. 81, 1) wird uns vom

B a m b i n o , dem »Christkindchen«, oder genauer

von einem Gebrauche erzählt, das Bambino in Wachs

nachzubilden und in einer Kiste oder Schachtel im

Zimmer aufzustellen. Um so auffälliger ist es, dass

die gute Katholikin, welche mir Nr. XIV »Die sieben

Schläfer« erzählte, diese schöne christliche Legende

in einer Weise verballhornt hat, die J o h n K o c h ,

den wissenschaftlichen Bearbeiter dieses Stoffes12,

sicherlich ärgern würde. Dass es sich um c h r i s t l i -

c h e Jünglinge handelt, wird durch die Fassung des

Berichtes im Munde meiner Malteserin leider unmöglich,

denn ihr Bericht dehnt den Schlaf der Jünglinge

auf 7000 Jahre aus; übrigens geraten die Aufwachenden

bei dieser maltesischen Fassung der Legende in

gut christlich-europäisches Milieu: man holt, um die

Leute zu examinieren, erst einen Schutzmann

(pulu3 –îa), dann den Polizeiinspektor (ispettûr), und

zum Schlüsse – als die Geisteskräfte dieser immer

noch versagen – den klügsten Mann der Ortschaft,

den Kaplan (kappellân); als der das Kreuz über den

Knaben schlägt, sinken sie leblos zu Boden.

»Ein gar schöner Geruch hat sich verbreitet, und

alles ist ins. Nichts zerflossen!« Mit diesem f o r -

m e l h a f t e n S c h l u s s e – denn ein solcher liegt

vor – endet die obenerwähnte Legende. Wir besitzen

jetzt eine treffliche systematische Arbeit über diesen

Punkt der Technik der Märchenkomposition aus der

Feder des Würzburger Privatdozenten Dr. R o b e r t

P e t s c h ,13 und durch die Lektüre dieser inhaltsreichen

Schrift angeregt, wollen wir hier nicht versäumen,

einmal nachzusehen, was von dahingehörigem

Material in unserer Sammlung zu finden ist. Der üblichste

der formelhaften Schlüsse lautet in diesen maltesischen

Geschichten: »sie (d.h. die Geschichte, maltes.

h. râfa oder stôria) ist zu Ende« oder (häufiger)

»und sie ist zu Ende«, – z.B. o h n e das Bindewort in

XXIV (spoččo¸-t); mit dem Bindeworte in XI

(uspiččât), XXV (ospoččôt), XXVI und XXVIII

(ospyččo¸-t), XXXIV (wyspyččo¸-ăt), XXXV

(ospyččo¸-ăt). W e i t l ä u f i g e r heisst es in X: tómbi,

tómbi uspidíĕt! kwárt sapûn ęrba h. abbíĕt = »Tombi,

tombi (Worte ohne Bedeutung!), und sie ist zu Ende!

Ein Viertel Seife kostet vier Centimes!« oder in XX:

támbo, támbo, uspidîĕt, úkolh. át imûr malwíĕt =

»Tambo, tambo! Die Geschichte hat ihren Schluss, –

und jedermann schwimmt (wörtl. geht) mit dem

Fluss!« oder ferner in XV: wizzíĕmel taššama, uh. árja

fuýč min-'âl umin-sáma = »und das wächserne

Pferd, – und Dreck (caca) ins Gesicht dessen, der (die

Geschichte) gesagt, und dessen, der sie gehört hat!«

Über die auch ziemlich weitläufige Schlussformel von

XIV sprachen wir oben. In einigen Erzählungen, die

ich in der vorliegenden Sammlung jedoch nicht publiziere,

schloss der Erzähler mit dem Ausdrucke tîri,

tîri, támbo (oder tîri, tîri, támbar), dem dann eine

ganze Anzahl sehr obszöner Reime zu folgen pflegte,

die aufzuschreiben man sich genieren musste und die

übrigens ganz witzlos waren. Über andere Formelschlüsse

als diese allgemeinen, am Schlüsse jeder

volkstümlichen Erzählung des Maltesers anbringbaren

W o r t f o r m e l n beabsichtigte ich hier nicht zu

reden.

Über die Diktion der hier veröffentlichten Erzählungen

will ich mir zunächst nur die allgemeine Äusserung

erlauben, dass erstere natürlich keine gleichmässige,

gleich gute ist, – haben doch Personen von

ganz verschiedenem Alter und Berufe diese Stoffe

überliefert. Miserabel erzählt ist Nr. XIV, und auch

Nr. XXXVII tadelten wir schon (S. VI, Z. 4) in dieser

Hinsicht; überhaupt steht die Diktion der Stücke von

Nr. XXIII an bedeutend tiefer als die der vorhergehenden

Stücke, – am besten stilisiert sind doch wohl

die von der (S. IX, Anm.) erwähnten, jetzt verstorbenen

jungen Malteserin aufgezeichneten zehn Nummern,

die meine Sammlung eröffnen. Diese zehn Anfangsnummern

betreffend, mache ich auf eine in ihnen

öfters wiederkehrende Emphatisierungsphrase aufmerksam,

die sich technisch darstellt als: Wiederholung

eines in Erzählungsform gebrauchten Verbs im

Imperativ (der sich an den Zuhörer richtet) + weitere

Aufforderung an den Zuhörer, jemanden herzuholen,

der die betreffende Tätigkeit vormachen soll! Um hier

durch Zitieren längerer Satzkomplexe nicht weitläufig

zu werden, verweisen wir auf S. 22, 21 oder 34, 19

und 33. Verwandtes zeigt (S. 24, Z. 13 ff.) die Ausdrucksweise

»damit ging sie hin und holte sich einen

Band Schlüssel – probiere und hol' einen, der probiert!

– – und öffnete zuletzt die Tür« (der Unterschied

ist also der, dass das betr. Verbum hier gleich

im Imperativ einsetzt). Übrigens finden wir zur Emphatisierung

eines Ausdruckes in diesen Erzählungen

gelegentlich auch Wortwiederholung angewandt, so

steht Maltes. Stud. 17, 25 gbîra gbîra (was wir hier

19, 17 durch »riesengross« übersetzt haben) oder

Maltes. Studien 32, 2 (wir übersetzen hier 41, 20 das

in Frage kommende jímši, jimšî, jimšî durch »immer

weiter ritt er«).

Was den zweiten Abschnitt dieser Übertragungen,

also die »G e d i c h t e « (d.h. die in deutscher Prosa

gegebene Übersetzung der im Original wohlgefügten

und wohlgereimten poetischen Texte) betrifft, so sind

sie gleichfalls nicht einheitlich in Form und Inhalt

oder hinsichtlich der Überlieferung14. Die meisten

dieser 45 poetischen Stücke sind Vierzeiler, deren Inhalt

fast immer von Liebe redet – je nachdem in sehnsuchtsvoller,

verzweifelnder, übermütiger oder tändelnder

Ausdrucks weise; sie sind also gleichsam

maltesische »Schnadahüpf'ln«, oder wie diesen letzteren

auch den kurzen Vierzeilern der volkstümlichen

Dichtung der Romanen, besonders aber den tunisischen

»'Arôbis«15, sehr wohl zu vergleichen. Einige

Gedichte setzen sich aus m e h r e r e n (vierzeiligen)

Strophen zusammen, so z.B. Nr. 27, in dem ein Landmädchen

ihr Tagewerk besingt, oder Nr. 36, das uns

die Bedenken eines, der »eventuell« heiraten will, vor

Augen führt. Hinsichtlich der Diktion und hauptsächlich

in der Form der zur Ausschmückung des poetischen

Gedankens verwandten Bilder erinnern diese

Stücke oft weit mehr an tunisische oder überhaupt

orientalische Gedichte, als an abendländische. Mehrere

dieser Stücke sind übrigens ganz speziell als

K i n d e r r e i m e , einige noch spezieller als A u s -

z ä h l r e i m e zu bezeichnen: im ersten Sinne die

Nummern 23, 24, 37, 38 und 39, im anderen Sinne

die Nummern 25, 26 und 34. Während meines Aufenthaltes

auf Malta habe ich mir das Sammeln von

Gedichten nicht so sehr wie das von Prosaerzählungen

angelegen sein lassen, da ja an poetischen Erzeugnissen

schon sehr reichliches Material gedruckt

(in B o n e l l i s erwähnten trefflichen Schriften oder

in denen eingeborener Autoren; vgl. B.'s bibliographische

Zusammenstellung im Suppl. period. IV, S. 60

f.) vorlag. Übrigens entspricht unser Ged. 1 den Versen

5–8 von Ged. 13 (S. 81), bei B o n e l l i in

Suppl. per. IV, unser Ged. 6 dem Ged. 6 B.'s ib. S.

83 und unser Gedicht 35 dem Ged. 14 B.'s ib. S. 84,

und zwar ziemlich genau.

Auf die Rätsel m e i n e r Sammlung brauche ich

mich nicht weiter einzulassen; auch bei ihnen liegt

Verschiedenheit des Herkunftsortes vor (Nr. 8–11

stammen aus D i n g l i , Nr. 12–14 aus C i t t à

V e c c h i a und Nr. 15–17 aus V i c t o r i a a u f

G o z o , während Nr. 1–7 von der S. IX. u. XV in den

Anmerk. erwähnten vielgewanderten Frau stammen).

Hier, am Ausgange der Einleitung, möchte ich mit

dem den Schluss der poetischen Stücke meiner

Sammlung bildenden Abschiedsgrusse endigen, welchen

die gute fünfundsechzigjährige Anna Gauci aus

Musta extemporierte, als sich eines Nachmittags unsere

linguistische Sitzung etwas zu lang ausdehnte;

dabei wünsche ich, dass der Leser die Verschen so

auffassen möge, als besagten sie, ich hätte im Sinne,

vielleicht später einmal reichlichere Beiträge zur maltesischen

Volkskunde zu veröffentlichen:

sántikęm ilbônosîra,

3âš min–'áŭn seĭrîn emmórru.

èlleĭlâ h. ōdû pačèn3 –ja!

o¸h. ra nó'o¸t èlleĭl kóllu.

»Guten Abend wünsch' ich Euch,

Denn von hier muss fort ich gleich.

Für heut' sei Geduld mir entgegengebracht!

Ein andermal bleib' ich die ganze Nacht.«

Fußnoten

1 L u i g i B o n e l l i schrieb neben dem obengenannten,

die Fracht einer Ende des Jahres 1894 ausgeführten

Studienreise bildenden Artikel des A r c h i -

v i o g l o t t o l o g i c o noch eine Anzahl folkloristischer

Essays in verschiedenen italienischen Zeitschriften,

nämlich (vgl. übrigens meine M a l t e s . S t u -

d i e n , erste Anm. zu § 3 der E r l ä u t e r u n g e n )

P r o v e r b i m a l t e s i in » L ' O r i e n t e « II,

66–73, I n c a m p a g n a d i M a l t a ebenda

179–183, S a g g i d e l f o l k l o r e d e l l '

i s o l a d i M a l t a im » A r c h i v i o p e r l o

s t u d i o d e l l e t r a d i z i o n i p o p o l a r i «

XIV, 134 ff. und 457 ff. und endlich C o n t r a s t o

p o p o l a r e m a l t e s e ebenda XVII, 7–10.

2 Über den Ausdruck »krumme Z.« s. Maltes. Studien,

§ 22 (Erläut. zu 50, 3).

3 Die unserm T i l l E u l e n s p i e g e l entsprechende

Persönlichkeit heisst auf Malta meistens D s c h á -

h.

a n und schreibt sich in der konventionellen Orthographie

des Maltesischen G i a h a n (in unserer Nr. X

wird sie jedoch Z e p p i genannt); auf Sizilien nennt

man ihn also G i u f à oder auch G i u c c a bei den

Albanesen heisst er D s c h u c h a , bei den Arabern

D s c h oh.

â oder D s c hh.

â , bei den Türken N a s -

r e d d i n C h o d s c h a . Auch hier verweisen wir auf

das treffliche Buch: Les fourberies de Si Djeh'a.

Contes kabyles recueillis et traduits par A u g u s t e

M o u l i é r a s . Traduction française et notes avec

une étude sur Si Djeh'a et les anecdotes qui lui sont

attribuées par M. R e n é B a s s e t , Paris, E. Leroux,

1892 (über unsere Notiz betreffs der Namenform

s. daselbst S. 5). – Auch auf M a r t i n H a r t -

m a n n s interessanten Artikel »Schwänke und

Schnurren im islamischen Orient« in Zeitschrift des

Vereins für Volkskunde, Berlin 1895, S. 40–67, sei

hier verwiesen.

4 In einigen Jahren wird zweifellos ein weit grösserer

Bestand maltesischer Volksmärchen gedruckt vorhanden

sein, – sowohl aus der Feder Prof. M a g r i s , der

seine volkskundlichen Sammlungen eifrig fortsetzt,

als aus der von Frl. B e r t h a I l g stammend. Dieser

jungen, auf Malta lebenden Schriftstellerin, die das

Maltesische vorzüglich beherrscht und das Leben dieses

interessanten Volkes sehr genau kennt, habe ich

schon in den M a l t e s . S t u d i e n gedacht (vgl.

dort die »Vorbemerkung«, S. 3) und tue es hier mit

demselben Ausdrucke des Dankes für mannigfache

Beihilfe bei meinen Arbeiten über das Maltesische. –

Der Pflicht des Dankens komme ich hier auch Herrn

cand. phil. G e r h a r d B o c k gegenüber nach, der

mir bei der Lesung der Korrekturbogen meiner Arbeit

seine Hilfe lieh.

5 Es überlieferte mir (vgl. übrigens M a l t e s .

S t u d i e n , S. 1 und 2) Nr. XI eine junge Frau aus

La Valletta, Nr. XXIII–XXV ein Gärtnerbursche aus

Balzan, Nr. XXVI–XXVIII ein Kellnerjunge aus

Città Vecchia, Nr. XXIX bis XXXI eine alte Bäuerin

aus Musta, Nr. XXXII und XXXIII ein alter Bauer

aus Dingli, Nr. XXXIV–XXXVI ein Vergolderlehrling

aus Victoria auf Gozo und Nr. XXXVII ein

Bauer aus Sciarra (gleichfalls auf Gozo; die anderen

Ortschaften liegen auf der Hauptinsel Malta). Die

Nummern XII–XXII diktierte mir eine vom Lande

stammende vierzigjährige Frau, die wenig sesshaft gewesen

war und deshalb einen ländlich-städtischen

Mischdialekt sprach. – Wir bemerken gleich hier

noch, dass wir N a m e n v o n Ö r t l i c h k e i t e n

o d e r P e r s o n e n , wo es irgend angeht, in i t a -

l i e n i s c h e r Fassung geben (natürlich nicht in den

Texten der M a l t e s . S t u d i e n oder bei direktem

Zitieren aus diesen Texten); s. ferner namentlich die

Anm. 2 auf S. X u . XI.

6 Zur Geschichte der Aufzeichnung dieser zehn Märchen:

Im Jahre 1897, wo ich schon einmal kurze Zeit auf

Malta weilte, bat ich Herrn Professor T o n n a -

B a r t h e t in La Valletta, er möchte mir von Schulkindern

für Geld und gute Worte Volksmärchen aufzeichnen

lassen. Mein werter Freund sandte mir nach

einiger Zeit ein Manuskript volkstümlicher Erzählungen

nach Deutschland, das, wie er mir schrieb, eine

gebildete junge Dame in La Valletta niedergeschrieben

habe, die ihren Namen jedoch durchaus nicht genannt

wissen wolle. Später (1903) erfuhr ich, dass die

Dame mittlerweile gestorben sei und dass diese Märchen

nach der Erzählung alter Frauen in La Valletta

gesammelt worden seien. Ich habe mir dann das Manuskript

(von dem ich übrigens nur einen Teil in

Kopie auf die vorjährige Reise mitgenommen hatte)

in La Valletta von verschiedenen Leuten vorlesen und

interpretieren lassen. – In diesen Stücken merkt man

an nicht wenigen Stellen doch wohl die Redigierung

von seiten einer gebildeten jungen Dame; die ersten

Nummern kommen mir so ganz und gar nordeuropäisch

vor, dass ich beinahe meinen möchte, die Aufzeichnerin

habe manchmal unter der Einwirkung der

Lektüre italienischer, englischer und französischer

Märchenbücher ihre Aufzeichnungen gemacht.

7 Sonderbar – und dabei manchem für die Lösung der

Herkunftsfrage der betr. Stücke gewiss als wichtig erscheinend

– ist die Tatsache, dass an manchen Stellen

der Texte das italienische Sprachelement sich ganze

Sätze erobert. So finden wir im Märchen Nr. XXVI

(»Die sieben krummen Zitronen«) die italienischen

Sätze B u o n g i o r n o , b a r b a ! (= Guten Tag,

Weissbart!) und C h e b e l l a g i o v a n e ! (= was

für ein schönes Mädchen!); zur Aussprache der betr.

Worte im Munde des maltesischen Erzählers s. die

beiden Stellen im Texte der Maltes. Studien 50, 32

und 51, 36. Genau betrachtet ist dies für den genannten

Zweck aber doch kaum beweiskräftig, denn man

kann derartige, rein aus italienischem Sprachgute zusammengefügte

Sätze gelegentlich in der gewöhnlichen

Rede – ausserhalb des Märchenvortrags – zu

hören bekommen.

8 Wir zählen hier die sich in den Prosastücken unserer

Sammlung vorfindenden P e r s o n e n n a m e n

auf; wie wir schon vor. S. Anm. 1 bemerkten, bedienen

wir uns dabei im allgemeinen der italienischen

Schreibweise.

N a m e n m ä n n l i c h e r P e r s o n e n :

S e p p i ( Z e p p i , G i u s e p p i , G i ù s oder die

schriftgemässe Form G i u s e p p e ), T i l l u (Karitativ

von Domitillo); G u t t u (K.v. Agosto); G i a n n i

(K.v. Giovanni); bemerke hier auch P e z z o l a t o

(bezw. P e z z u l a t u ), den Helden von Gedicht 22

(die Bedeutung des Namens ist: »der in kleine Stücke

Zerschnittene.«) Ferner: Faratsch in XXI (bed. »Zeitvertreib

«), B o c c i a (bed. »Kugel«, d.h. speziell

»Spielkugel«, und ist – s. Märchen I – mit »Kugel-

chen« übersetzt worden), Graf (von) E r f e s c h (mit

deutschem sch; der Malteser würde C o n t e t a

G h e r f e x schreiben; der Bedeutung nach ist Gherfex

wohl der Imperativ Singularis eines heute nicht

mehr gebräuchlichen Verbs und bedeutet »Wühlerecht

«), Q a m a r (in maltes. Orthographie; es bedeutet

»Mond« und wird so von uns in Märchen II und

XIII übersetzt) und endlich G i a h a n (wir ziehen

hier vor, Dschahan zu schreiben; über den Namen s.

schon Anm. 2 auf S. VII und den Text dazu).

N a m e n w e i b l i c h e r P e r s o n e n : M a r -

g h e r i t a , A n g i o l i n a , C a t e r i n a , G i a n -

n i n a , V i t t o r i a und namentlich M a r i a (zum

Namen in der gegebenen Fassung und in der Form

M á r i oder M á r ü i siehe, wie zum Namen G i u -

s e p p i - S e p p i , noch speziell Anm. 1 der nächsten

Seite und die Stellen im Texte dazu); ferner D i a -

m a n t i n a (»die Diamantene«), L e i l a (»Nacht«),

K e i l a (wir zogen deutsches k dem ital. ch vor;

K e i l a ist augenscheinlich nur Reimform zu

L e i l a ; es handelt sich um Märchen VIII),

Türler ve etiketler
Yaş sınırı:
0+
Hacim:
170 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9783742750839
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip