Kitabı oku: «Wenn die Seele "S.O.S." funkt»
Dieses Buch Wenn die Seele „S.O.S.“ funkt… - Psychische & Psycho-Somatische Störungen + Erkrankungen will Sie - als Betroffene/-n, allgemein an der eigenen Gesundheit interessierten Men-schen und ganz besonders aber auch alle biologisch-naturheilkundlich (insbesondere ganzheitlich) orientierte Therapeuten - informieren und beraten.
Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt. Jedoch kann eine Ver-bindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.
Wenn die Seele „S.O.S.“ funkt …
Psychische & Psychosomatische Störungen + Erkrankungen
Verfasser:
Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
Wissenschaftliche Recherchen:
Andrea Hemgesberg
Claudia Hemgesberg
Sandra Hemgesberg
Redaktionelle Mitarbeit:
Rosemarie Hemgesberg
© Copyright 2021
für das im Buchtext vorgestellte/besprochene gesamte Procedere liegt ausschließlich bei Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.
Nutzung - auch auszugs- und teilweise - in Wort, Schrift und allen elektronischen (auch zukünftigen) Kommunikationssystemen und in irgendeiner sonstigen Form (Fotokopie, Mikrofilm und andere Dokumentations- & Archivierungsverfahren) sowie die Weitergabe an Dritte und/oder die Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt!
Gerichtsstand: Jeweiliger Wohnsitz Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
© Copyright 2021
für die Gestaltung des Covers liegt bei Andrea Hemgesberg, Miesbach
Die missbräuchliche Verwendung ist strafbewehrt!
Gerichtsstand: jeweiliger Wohnsitz Andrea Hemgesberg
Hinweis:
Bei der farblichen Gestaltung des Covers und der Übernahme der Psychiatrie-Schleife und des Äskulap-Stabes sowie der Abbildungen im Buchtext handelt es sich um „Lizenz-freie“ Bilder.
ISBN 978-3-7485-5820-0
Psychische und Psychosomatische Störungen und Erkrankungen
Alle Welt scheint an und unter Stress(beschwerden) zu leiden; von Kindern bis Senioren!
Stress ist also „in aller Munde“.
In der breiten Bevölkerung bekannt außerdem Erkrankungen an Depressionen und dann auch noch Suchterkrankungen – insbes. von Alkohol, Drogen, Schmerz- und Schlafmitteln und auch von Nikotin –.
Dann ist in großen Teilen der Bevölkerung hinsichtlich der Kenntnisse von psychischen (psychiatrischen) und psycho-somatischen Störungen und Erkrankungen bereits das „Ende der Fahnenstange“ erreicht.
Leider ist das aber bei weitem nicht das Ende mit den psychischen Störungen!
Der Bogen an Störungen und definitiven bzw. manifesten Erkrankungen ist weit gespannt; so reicht er auszugs- und beispielsweise von weiteren Drogen-Abhängigkeiten (nicht selten kombinierte Abhängigkeiten / u.a. flüchtige Lösungsmittel) über Psycho-sexuelle Störungen (u.a. Masochismus), Neurosen (z.B. Angstneurose), manisch-depressive Psychosen, Schizophrene Störungen, Paranoide Störungen bis hin zum Suizidalen Verhalten.
Aufgrund vieler dieser Störungen/Erkrankungen ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück, isolieren sich selbst und verlieren in einem oftmals hohen Maß ihr Selbstwertgefühl.
Aber aufgrund dieser Störungen/Krankheiten werden die Betroffenen von der Mitwelt immer mehr gemieden und somit noch weiter in die Isolation getrieben und das Selbstwertgefühl der Kranken wird noch weiter gemindert.
Dabei ist die „verständnisvolle“ Einbindung des Kranken in seine Mit- und Umwelt von Wichtigkeit; das setzt aber voraus, dass zumindest Grundkenntnisse über psychische bzw. psychosomatische Krankheiten in der Bevölkerung bestehen.
Wichtig ist, dass zwischen Krankem und seinem Umfeld ein regelrechtes „Aktions-Bündnis“ geschlossen wird.
Neben der Information des Kranken über die Ätiologie (Ursachen) und die Möglichkeiten der Diagnostik von psychischen bzw. psychosomatischen Krankheiten und Störungen – hier begrenzt auf wenige Erkrankungen/Störungen – werden auch Optionen der ganzheitlichen Medizin (wissenschaftliche Schulmedizin + seriöse biologisch-naturheilkundliche Medizin) niedergeschrieben.
Leitgedanke sollte sein:
„Wir sind alle füreinander da!“
(sollten es zumindest sein)
Einleitung
Gedichte
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hermann Karl Hesse – Pseudonym: „Emil Sinclair“
(1877-1962 – deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler)
Das finstere Tal
Ich wandere durch das finstere Tal,
sehe keine Blumen, keine Farben und kein Licht.
Jeden Tag mit Schmerzen und Qual,
meine Seele an dieser Dunkelheit zerbricht.
Ich spüre nichts mehr; kein Gefühl,
Tränen ganz trocken, ohne Freude ich bin.
Innerlich zerrissen, erstarrt und kühl,
so macht mein Leben keinen Sinn.
So wandere ich Tag ein und Tag aus,
keine Sonne die wärmt und scheint.
Komme aus der Dunkelheit nicht mehr heraus,
meine Seele tief innen stark weint.
Bin ganz alleine und einsam hier,
ohne Hoffnung das Licht je zu finden.
Ich bitte Gott: „nimm mich doch zu dir“,
wann wird‘ ich endlich das Dunkel überwinden.
So wandere ich weiter durch dies finstere Tal,
ohne Blumen, ohne Farben und Licht.
Jeder Tag mit Schmerz und Qual,
meine Seele weiter an der Dunkelheit zerrbricht.
Patrick Schindler
(Quelle Allmystery)
Hinweis
Wichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter in diesem Buch sind gekennzeichnet mit einem ().
Im Glossar werden diese unter
„Lexikon: Das sollten Sie wissen & kennen“
in alphabetischer Reihenfolge erklärt/erläutert.
Ihr
Dr. Hanspeter Hemgesberg
Von psychischen und psychosomatischen Störungen …
[eine „Einleitung“]
Unaufhaltsam auf dem „Vormarsch“ sind Störungen bzw. manifeste Erkrankungen an der Seele: „Psychische und Psychosomatische Störungen + Erkrankungen“.
Waren zu früheren Zeiten weit überwiegend davon betroffen Menschen, die unter permanenten beruflichen, gesellschaftlichen und auch privaten Belastungen standen, so erkranken heute zunehmend bereits jüngere Erwachsene und sogar Jugendliche an „Störungen der Seele“.
Sicherlich ist ein wesentlicher Grund in der ‚modernen Gesellschaft‘ mit dem hohen Leistungsdruck und einem Leben nebeneinander anstelle miteinander zu suchen, sicherlich aber auch in den ständigen Überflutungen mit Reizen.
Für und bei den älteren Jahrgängen sind die wesentlichsten Gründe für diese Störungen/Erkrankungen zu suchen und zu finden in der Vereinsamung, dem Abgeschnittensein vom Leben in der Gemeinschaft, von Krankheiten mit Minderung von Mobilität und Lebensqualität und nicht zuletzt auch in finanziellen Problemen.
Kann man viele zumal organische Krankheiten auf eine Ursache, einen Auslöser zurückführen - zumindest auf die wichtigsten Ursachen -, so ist das für und bei vielen Störungen/Erkrankungen der Psyche nicht so einfach, vielfach bedarf es hier einer intensiven und daher aufwändigen Ursachenforschung.
Um zu Beginn Ihnen, der Leserin/dem Leser, einen Überblick über die vielfältigen Erkrankungen der Seele zu geben, liste ich nachfolgend die Krankheiten der Psyche – zumindest in den Ober-/ Überbegriffen – entsprechend der Aufführung im Diagnoseschlüssel „ICD-10-GM“ [Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter gesundheitlicher Probleme – Deutsche Modifikation] auf.
Zu den „psychischen und Verhaltensstörungen“ zählen:
a. Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
[Demenz () bei Alzheimer-Krankheit – Vaskuläre Demenz {u,a. Multi-Infarkt-Demenz, subcorticale vaskuläre Demenz () – sonstige Demenz-Formen {u.a. bei Parkinson-Syndrom)}
b. Delir
[Delir () mit und ohne Demenz]
c. Andere psychische Störungen aufgrund Schädigung, Funktionsstörung
des Gehirns oder körperlicher Krankheit
[organische Halluzinose (), organische katatone Störung (), organische affektive Störung (), organische Angststörung, leichte kognitive Störung u.a.]
d. Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit,
Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
[u.a. Postenzephalitisches Syndrom, organisches Psycho-Syndrom nach Schädel-Hirn-Trauma]
e. Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope () Substanzen
[durch: Alkohol, Cannabinoide, Sedative und Hypnotika, Kokain, Stimulanzien einschl. Koffein, Halluzinogene, flüchtige Lösungsmittel, Tabak, multipler Substanz-Gebrauch]
f. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
[diverse Schizophrenie-Formen (), diverse schizoide Störungen, diverse wahnhafte Störungen, diverse psychotische Störungen]
g. Affektive Störungen
[Manische Zustände mit und ohne Psychotische Syndrome, Bipolare affektive Störungen mit und ohne psychotische Syndrome, Psychosen, Depressive Episoden, auch rezidivierend, anhaltende affektive Störungen (u.a. Zyklothymia, Dysthymia)]
h. Neurotische, Belastungs- und Somatoforme Störungen
[Phobische Störungen, sonstige Angststörungen (u.a. Panikstörung, generalisierte Angststörung, gemischte Formen z.B. Angst + Depression), Zwangsstörung, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (u.a. akute Belastungsreaktion, Posttraumatische Belastungsstörung, Besessenheitszustände, multiple Persönlichkeitsstörung) – somatoforme Störungen (u.a. Somatisierungs-Störung, Hypochondrische Störung, somatoforme autonome Funktionsstörung wie Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem, anhaltende somatoforme Schmerz-Störung) – andere neurotische Störungen (u.a. Neurasthenie)]
i. Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
[Ess-Störungen (z.B. Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Ess-Attacken), nicht-organische Schlafstörungen (u.a. Alpträume, Schlafwandeln), sexuelle Funktions-Störungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit (u.a. Mangel/Verlust an sexuellem Verlangen, Orgasmus-Störung, Ejaculatio praecox, Vaginismus, gesteigertes sexuelles Verlangen), Psychische oder Verhaltens-Störungen im Wochenbett), Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderen Krankheiten – Schädlicher Gebrauch von Nicht-Abhängigkeits-erzeugenden Substanzen (z.B. Antidepressiva, Laxantien, Analgetika/ Schmerzmittel, Antazida/Magenschutzmittel gegen Übersäuerung, Vitamine, Steroide und Hormone, Pflanzen- und Naturheilmittel)]
j. Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
[spezifische Persönlichkeitsstörungen (z.B. paranoide oder schizoide oder emotional instabile oder zwanghafte oder ängstliche oder abhängige Persönlichkeitsstörung) – kombinierte Persönlichkeitsstörungen (u.a. nach Extrem-Belastung oder nach psychischen Krankheiten oder bei Schmerzkrankheit) – abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (z.B. krankhaftes Spielen, Pyromanie, Stehlen) – Störungen der Geschlechts-Identität (z.B. Trans-Sexualismus, Transvestismus) – Störungen der Sexual-Präferenz (z.B. Fetichismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Pädophilie, Sadomasochismus, multiple Störungen) – Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung]
k. Intelligenzstörungen
l. Entwicklungsstörungen
[umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens oder schulischer Fertigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen) oder der motorischen Funktionen (Grob- und Feinmotorik, Mundmotorik) - kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen (z.B. Autismus, Asperger-Syndrom = Form von Autismus im Kindesalter)]
m. Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und
Jugend
[Hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen, Tic-Störungen, andere Verhaltens- und emotionelle Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (z.B. nichtorganisches Bettnässen, stereotype Bewegungsstörungen, Stottern/ Stammeln, Poltern)]
n. Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Sollten zumindest die psychischen und psychosomatischen Störungen entsprechend den Oberbegriffen besprochen werden, dann bräuchte es dazu eines „dicken“ Wälzers.
So beschränke ich mich in diesem Buch auf wenige ausgesuchte –zumal nicht selten vorkommende – Störungen bzw. Erkrankungen der Seele.
Ich beschränke mich auf:
- Angststörungen
- Depression
- Persönlichkeitsstörungen
- Borderline-Persönlichkeit
- Dissoziative Persönlichkeit
- Narzistische Persönlichkeit
- Ängstliche Persönlichkeit
- Psycho-somatische Störung
- Somatisierungs-Störung
- Hypochondrische Störung
- Bipolare (affektive) Störung
- Stress und Stress-Krankheit
- (Posttraumatische) Belastungsstörung
Was dieses „Buch“ nicht ist, sein kann und auch nicht sein will:
Ein ‚medizinisches‘ und speziell ein ‚psychiatrisches bzw.
psychsomatisches‘ Lehrbuch!
Was es hingegen sein will:
Eine Informationsquelle in allererster Linie für ‚Laien‘ und hier
Besonders für ‚Betroffene‘.
Will besagen:
Wichtige Grundlagen in knapper Form zu den vorgestellten psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen/Störungen sollen den Betroffenen und auch seine Angehörigen und auch Lebenspartner über „Art und Wesen“ der Krankheit informieren, dazu werden Optionen der Diagnostik genannt und dann aber auch Möglichkeiten der Therapie, der schulmedizinischen wie der seriösen biologisch-naturheilkundlichen Medizin.
Angst-Störungen
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke
(1875 Prag/Tschechien-1926 Montreux/Schweiz – weltberühmter Lyriker; er gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne)
Zusammenfassung
„Angst (fr)essen Seele auf“ …
(Angst essen Seele auf ist ein filmisches Melodram von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974)
Ich darf fortfahren mit:
… „aber nicht nur die Seele (Psyche), sondern sukzessive auch die beiden anderen Ebenen des menschlichen Organismus:
„Geist und Körper“!
Zu guter Letzt wird der Betroffene (nahezu) total von seiner
Angst beherrscht!
(Quelle: Apotheken Umschau)
Fakt:
Der gesamte Körper – in allen seinen Ebenen – steht permanent „unter Hochspannung“ und ist im „Alarmzustand“!
Daraus erklären sich/resultieren dann die gesamt-gesundheitlichen Folgen, Auswirkungen und evtl. nachfolgenden (Dauer-)Schäden.
Angststörungen werden heute den „neurotischen Störungen“ zugerechnet, wobei mit Angststörung der Oberbegriff bezeichnet wird – und es sich bei der Panikstörung es sich um eine Unterspezies handelt wie auch bei den Phobien, der generalisierten Angstneurose (auch bezeichnet als generalisierte Angststörung) – und der Angst- und depressiven Störung (gemischt) (nebenbei: eine Diagnostik sollte daher stets auch eine differenzial-diagnostische z.B. gegenüber sämtlichen Formen der Angststörung sein!).
Fakt ist allemal und eindeutig:
Bei der Angststörung handelt es sich unstrittig um eine definierbare und definitive Krankheit.
Nicht aber handelt es sich um vegetative Störungen oder um Persönlichkeits-Auffälligkeiten.
Dass es sich um eine anerkannte Krankheit handelt, wird auch mit der Listung im ICD für Deutschland (ICD = Internationaler Code für Krankheiten) mit „F41.9“ Rechnung getragen (Anmerkung: Im ICD unter F40-F48 sind registriert: „neurotische, belastungs-bedingte und somatoforme Störungen, s. Kapitel 1).
Im letzten Jahrzehnt hat bei uns in Deutschland die Zahl an Erkrankten mit einer „Angststörung“ deutlich zugenommen.
Das ist leider Fakt!
Dabei stellen die diagnostizierten Fälle sicherlich lediglich nur die ‚Spitze des Eisberges‘ dar; die sogen. Dunkelziffer an nicht-diagnostizierten Kranken bzw. an nicht-korrekt-diagnostizierten (um das Wort „fehl-diagnostiziert“ zu vermeiden) dürfte weit darüber liegen!
Letzten Zahlenangaben zufolge bewegen sich die Erkrankungs-Zahlen um ca. 20-24% der Bevölkerung.
Von Burnout redet alle Welt, die neurotischen Störungen laufen quasi am Rande so nebenbei (mit).
Es ist in meinen Augen und nach meinen langjährigen diesbezüglichen Erfahrungen also dringend an der Zeit, dass sich die Schulmedizin(er) wie auch die seriöse(n) biolog-naturheilkundliche(n) Medizin(er) eingehender mit diesen „Psychischen und Verhaltens-Störungen“ befassen.
D.h.
Die Beschwerden der Betroffenen vom ersten Tage an ernst zu nehmen und (wie leider immer noch und immer wieder vielfach so Alltags-Realität) nicht abzutun mit der Verordnung von Psychopharmaka/ Antidepressiva/Anxiolytika!
(und dies in nicht wenigen Fällen ohne Verlaufskontrollen und über [zu] lange Zeit und nicht selten in zu hoher Dosierung und dabei eine Abhängigkeit des Kranken riskierend!)
Meine langjährigen diesbezüglichen Erfahrungen finden sich immer wieder bestätigt (übrigens auch die von vielen meiner Kollegen):
So früh wie möglich die Krankheit diagnostizieren, so früh wie möglich und so umfassend wie erforderlich die Krankheit therapieren und zwar mit einem individuell-adaptierten „ganzheitlichen multi-modalen Behandlungs-Konzept“!
Vorbemerkung
Jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst.
Unisono vom Kind bis zum Greis.
Diese Emotion ist eine völlig natürliche Reaktion auf eine mögliche Gefahr.
Angst ist sinnvoll, da sie uns unter Umständen vor Gefahren bewahrt, indem wir etwa eine Situation vermeiden oder die Flucht ergreifen.
Die schützende Alarmfunktion der Angst war schon immer (überlebens-)wichtig.
Hätten unsere Vorfahren beim Anblick eines wilden Tieres aus Angst nicht die Flucht ergriffen, hätte sie das vermutlich das Leben gekostet.
Auch heutzutage hält uns Angst häufig davon ab, ein zu hohes Risiko einzugehen.
So gesehen hat kurzeitig auftretende Angst etwas „Gutes“ in sich; eine Warn- und Hilfsfunktion.
Ganz anders aber sieht die Sache aus, wenn Angst scheinbar grund- und anlasslos in uns hochschießt, wenn Ängste sich im Ausmaß aufschaukeln, wenn Ängste immer wieder oder gar ständig vorhanden sind, sich Ängste regelrecht der betoffenen Person bemächtigen und wenn letztlich dadurch der/die Betroffene in seiner/ ihrer Lebensqualität mehr oder weniger beeinträchtigt und eingeengt wird und, wenn es sogar zu Folgeschäden kommt.
Definition
Als Angststörung bezeichnet man eine Gruppe psychischer Störungen – korrekter: neurotischer Störungen –, die ihre Gemeinsamkeit in einem übersteigerten Angst-Empfinden (= übersteigerte Angst-Reaktion) hat; obwohl es hierfür keinen objektiven/ objektivierbaren Grund gibt.
Der Betroffene kann die Angst kaum oder nicht mehr kontrollieren und auch nicht adäquat gegensteuern. Betroffene Menschen erleben ausgeprägte Angst und körperliche Angstsymptome, die i.d.R. so stark sind, dass sie das alltägliche Leben beeinträchtigen.
Früher wurde diese Erkrankung auch mit Angstneurose bezeichnet.
Generell kann man Angst als ein „subjektives Bedrohungs-Gefühl“ beschreiben.
Wobei nochmals festzuhalten ist, dass Angst an sich eine nützliche/ hilfreiche Funktion hat: Sie ist ein Alarmsignal, welches dabei hilft, einer Bedrohung zu entkommen. Ist die Bedrohung vorbei, sollte aber auch die Angst verschwinden. Bei der krankhaften Angst (Angststörung) nimmt man jedoch eine Bedrohung wahr, die objektiv nicht vorhanden ist.
Bei einer Angststörung steht das Gefühl der Angst so stark im Vordergrund, dass das alltägliche Leben in vielen Bereichen (extrem) stark eingeschränkt ist.