Kitabı oku: «Edgar Allan Poe: Gedichte»

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Edgar Allan Poe

Edgar Allan Poe: Gedichte

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Inhaltsverzeichnis

Titel

An -

An Eine im Paradies

An F -

An Frances S. Osgood

An Helene

An Marie Louise Shew

An meine Mutter

An Zante

Annabel Lee

Braut-Ballade

Das Geisterschloß

Das Kolosseum

Das Tal der Unrast

Der Rabe

Die Glocken

Die Schlafende

Die Stadt im Meer

Ein Traum in einem Traum

El Dorado

Eroberer Wurm

Eulalie

Für Annie

Gebet

Israfel

Lenore

Schweigen

Traumland

Ulalume

Impressum neobooks

An -

Ich sorge nicht, daß mein Erdenlos

Wenig von Erde trägt,

Daß Haß in Minute erbarmungslos

Jahre der Liebe schlägt.

Ich klage nicht, daß mehr an Glück

Der Einsame hat denn ich –

Doch daß Du sorgst um mein Geschick –

Um diesen Wandrer – mich!

An Eine im Paradies

Du warst für mich all dieses, Lieb,

Was Seele füllt und Sein,

Warst Inselgrün im Meere, Lieb,

Springbrunn und Altarstein

Voll Frucht- und Blumenwunder, Lieb,

Und all das Blühn war mein!

O Traum, dem Sterben kam!

O Sternenhoffen, dessen Licht

Sturmwolke mir benahm!

Ein Rufen aus der Zukunft spricht:

»Voran! Voran!« – Doch Gram

Um das, was war, nimmt Zuversicht,

Macht müd und flügellahm.

Denn weh! des Lebens warmer Glanz

Erstrahlt für mich nicht mehr!

Die Woge raunt im Brandungstanz

Zum Sand: nie mehr – nie mehr

Wird wundgeschossne Schwinge ganz,

Dürr bleibt der Baum und blätterleer,

Dem jäh ein Blitz zerschlug den Kranz.

Und Tag ist Traum, der zu dir wacht,

Und Nacht ist Traum und leitet

Hin, wo dein dunkles Auge lacht

Und wo dein Fuß hinschreitet,

Der in ätherischen Tänzen sacht –

Auf welchen Strahlen gleitet?

An F -

Geliebte! mitten in der Qual,

Die meinen Erdenpfad umdrängt

(Ach, trüber Pfad, den nicht einmal

Einsam erhellt einer Rose Strahl),

Meine Seel' an einem Troste hängt:

An Traum von dir – der allemal

Mir Frieden bringt aus Edens Tal.

So ist das Deingedenken mir

Wie fern verwunschnes Inselland

Inmitten aufgewühlter Gier

Des Ozeans: ein Meer-Revier

In Sturm – indes doch unverwandt

Ein heitrer Himmel blauste Zier

Grad über jenes Eiland spannt.

An Frances S. Osgood

Dein Herz sucht Liebe? – So möge es nie

Vom jetzigen Pfade weichen,

Sei, was du bist, und wolle nie

Dem, was du nicht bist, gleichen –

So wird die Welt deinem sanften Sein,

Deiner Anmut ein unendlich

Und freudevolles Preislied weihn,

Und Liebe wird selbstverständlich.

An Helene

Ich sah dich einmal – einmal nur – vor Jahren:

Ich sage nicht wie vielen – doch nicht vielen.

Es war in Julinacht, und aus dem vollen

Kreisrunden Mond, der gleich wie deine Seele

Den steilsten Weg hinauf zum Himmel suchte,

Fiel sanft ein silberseidner Schleier Licht –

Fiel still und schwül und schlummerselig nieder

Auf tausend Rosen, die nach oben schauten

Und die in einem Zaubergarten wuchsen,

Wo Wind auf Zehen nur sich rühren durfte –

Auf Rosen fiel er, die nach oben schauten,

Die ihre Seelen in verzücktem Sterben

Als Duft aushauchten in das Liebe-Licht –

Auf Rosen fiel er, die nach oben schauten,

Die lächelten und starben, wie verzaubert

Von dir und deines Wesens Poesie.

Ich sah dich ganz in Weiß, auf Veilchenbeet;

Auf offne Rosen, die nach oben schauten,

Fiel hell der Mond – und auch auf dein Gesicht,

Das aufwärts schaute – schaute, ach, in Leid.

War das nicht Schicksal, das in dieser Nacht –

War das nicht Schicksal (das auch Leiden heißt),

Das mir vorm Gartentore Halt gebot,

Den Schlummerduft der Rosen einzuatmen?

Kein Schritt: in Schlaf lag die verhaßte Welt;

Nur du und ich – (o Gott, wie schlägt mein Herz,

Da ich zusammen die zwei Worte nenne!) –

Nur wachend du und ich. Ich stand, ich blickte –

Und plötzlich loschen alle Dinge aus.

(Bedenkt es wohl, es war ein Zaubergarten!)

Der Perlenglanz des Monds erlosch, die Beete,

Die moosigen Beete und gewundnen Pfade,

Die frohen Blumen, säftevollen Bäume –

Nichts sah man mehr; und selbst der Duft den Rosen

Erstarb im Arm anbetend stiller Lüfte.

All alles außer dir verschied, verhauchte,

Nichts blieb als du – als weniger denn du:

Als nur das Himmelslicht in deinen Augen –

Als deine Seele nur in deinen Augen.

Ich sah nur sie – sie waren mir die Welt.

Ich sah nur sie – sah stundenlang nur sie –

Sah nichts als sie, bis daß der Mond sich senkte.

Welch wundersame Herzgeschichten sprachen

Aus jenen himmlischen kristallnen Kugeln!

Welch dunkles Weh! Und doch welch hehres Hoffen!

Welch heiter schweigend Meer erhabnen Stolzes!

Welch kühne Ehrbegier! Und doch welch tiefe –

Unfaßbar tiefe Liebe-Fähigkeit!

Doch jetzt, doch endlich sank Diana hin

In westliches Gewitterwolken-Pfühl;

Und du entglittst wie Geist dem Grabesschatten

Der Bäume dort. Nur deine Augen blieben!

Sie gingen nicht – sie sind nie mehr gegangen!

In jener Nacht mir sorgsam heimwärts leuchtend

Verlaß'nen Pfad, verließen sie mich nie –

Nie mehr (wie all mein Hoffen doch getan).

Sie folgen mir – sie leiten mich durchs Jahr.

Sie sind mir Diener – dennoch ich ihr Sklave.

Ihr Amt ist: zu beleuchten, zu entflammen –

Mein Dienst: beseligt sein durch ihren Glanz,

Gereinigt sein durch ihr elektrisch Feuer,

Geheiligt sein in ihrem Himmelsfeuer.

Sie füllen mir mein Herz mit Schönheit an

(Die Hoffen ist) und sind im Himmel droben

Das Sternenpaar, vor dem ich kniend liege

Im traurigstummen Wachen meiner Nacht;

Indes sogar im Mittagsglanz des Tages

Ist noch sie sehe – holde Zwillingsschwestern,

Venusse, die kein Sonnenlicht verlöscht!

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9783754188606
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