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Kitabı oku: «Das Wirken der Seele: Ideen zu einer organischen Psychologie», sayfa 3

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III. Der Wille als psychischer Motor

Das Wesen des psychologischen Intellektualismus ist es, in den intellektuellen Prozessen und deren Elementen, also im Denken, Vorstellen oder in den Empfindungen den Ausgangspunkt, die Grundlage, den Kern alles Seelenlebens zu erblicken. Gefühl und Wille sind hiernach sekundär, abgeleitet, sie sind Produkte, Seiten, Reflexe, Abhängige des Intellektuellen oder bloße Komplexe von Empfindungen. Einen spezifischen Willen gibt es hiernach nicht; was wir so nennen, ist eine Summe von Vorstellungen, Empfindungen, ev. auch Gefühlen, verbunden mit ausgeführten oder ideell antizipierten Bewegungen; entwickelt hat sich der Wille, nach dieser „heterogenetischen“ Theorie, aus Reflexen, die später kompliziert, bewußter wurden. Eine eigentliche Willenskraft, die mehr ist als „ideomotorische“ oder Bewegungsvorstellung plus Spannungsempfindungen u. dgl., haben wir nicht anzunehmen. Während die ältere Psychologie intellektualistischer Richtung aus Akten des Denkens, des Urteilens, Schließens, kurz aus der Reflexion psychische Vorgänge ableitete, die entweder viel zu einfach oder primitiv sind, als daß sie mit bewußter Überlegung u. dgl. etwas zu tun haben können (z. B. Instinkte), oder aber überhaupt nicht intellektueller Art sind (z. B. Affekte), spricht der neuere Intellektualismus oft von angeborenen (ererbten) Vorstellungen, die unbewußt oder bewußt das Handeln leiten, von Urteilen u. dgl. schon auf niedriger Bewußtseinsstufe, von Empfindungen der Muskeln, Sehnen usw. als Willensgrundlagen. Der psychologische Intellektualismus verkennt die Ursprünglichkeit und Wirksamkeit des Gefühls- und Willenlebens, er übersieht dessen fundamentale Rolle, dessen Einfluß nicht bloß auf das äußere Handeln, sondern auf den Intellekt und das Vorstellen selbst. Und da sich einer genaueren Erforschung des Seelenlebens der Wille geradezu als das zentrale Agens des psychischen Geschehens enthüllt, so gibt uns die intellektualistische Psychologie ein einseitiges und verzerrtes Bild vom seelischen Erleben und dessen innerem Zusammenhang. Wie ein bloßes Vorstellen, Empfinden oder Denken sich in ein Wollen verwandeln oder ein solches erzeugen kann, ohne daß schon von Anfang an ein willensartiger Impuls, ein Streben bestand, ist unerfindlich, ebenso wie aus bloßen mechanischen Reflexen ein Willensentscheid sich entwickeln konnte. So wenig das Psychische aus dem Physischen, das Subjektive aus dem Objektiven, das Ich aus dem Nicht-Ich abzuleiten ist, so wenig ist es einzusehen, daß und wie aus absolut Willenlosem jemals so etwas wie Streben, Trieb, Willensimpuls hervorgehen konnte. Und so wenig ein psychischer Vorgang einem physischen, einer Bewegung gleichgesetzt werden kann, so unmöglich ist es für jeden Unbefangenen, fast möchten wir sagen, Unverdorbenen, den lebendigen Prozeß des Wollens bloßem Empfinden, Vorstellen u. dgl. gleichzusetzen. Ist doch das Wollen geradezu das Sicherste, was das Ich in sich selbst finden kann, so daß man mit Recht sagen kann: volo, ergo sum. Im Wollen erfaßt sich das Ich am unmittelbarsten, es setzt sich selbst wollend und unterscheidet von sich, von seinem Eigenwillen die fremden Willen, die ihm als Objekte seines Wahrnehmens erscheinen und seinen Willen kreuzen und hemmen. Der Wille ist das Konstanteste im Ich, er ist der Einheitspunkt, um den sich das Erleben bewegt, von dem es ausgeht und zu dem es gravitiert. Wollen, Ziele setzen und anstreben, ist ein so prononzierter Akt des Subjekts, daß man eher zweifeln kann, ob es Empfindungen oder Vorstellungen im Sinne des psychologischen Atomismus gibt als an der Existenz dieses Wollens19.

Damit ist schon angedeutet, daß der Wille keine metaphysische, transzendente Potenz hinter dem Bewußtsein ist. Von einem solchen Willen können wir absolut nichts wissen, was wir vom Willen aussagen, ist unserem bewußten Erleben entnommen. Der Wille ist keine geheimnisvolle Kraft, die wir erst erschließen müssen, sondern das Konstante, Allgemeine im konkreten Wollen, das sich denkend und praktisch betätigt, das um sich und seine Ziele deutlich weiß oder sie dumpf fühlt, das jedenfalls durch unmittelbares Erleben und psychische Analyse in uns zu finden ist. Ein Voluntarismus im Sinne Schopenhauers oder Ed. v. Hartmanns ist also für die Psychologie unbrauchbar. Und zwar auch aus folgendem Grunde.

Für die „autogenetische“ Willenstheorie, wie sie vorzüglich Wundt vertritt, ist der Wille zwar etwas Primäres und Spezifisches, aber nicht ein einfaches Bewußtseinselement analog den Empfindungen. Weder ist daher, wie manche Psychologen glauben, das Bewußtsein eine Verbindung dreier Vermögen, Funktionen usw.: Vorstellung (Empfindung), Gefühl und Wille, noch gibt es einen absolut einfachen, „blinden“, intelligenzlosen Willen neben und vor dem übrigen Bewußtsein, eine Willenstätigkeit neben und gesondert von dem übrigen Erleben. So wenig aus einer reinen Empfindung oder Vorstellung ein Wollen hervorgehen kann, so wenig kann aus einem absolut einfachen, blinden Willen der Intellekt entstehen. Vor einem solchen extremen („alogischen“) Voluntarismus müssen wir uns nicht minder hüten wie vor dem, die Eigenart des Willens verkennenden Intellektualismus. Die Psychologie hat den Willen so zu nehmen, wie er sich im Erleben wirklich darstellt und wie er demgemäß auch begrifflich zu bestimmen ist.

Hierbei muß sie sich aber hüten, sich das Wollen gleichsam hinwegzuanalysieren. So wie die Einheit des Ichs leicht dem Beobachter sich entzieht, der durch die analytisch gewonnenen Elemente des Erlebens gefesselt wird, so kann die analytische Betrachtung des Wollens leicht die Täuschung erzeugen, als ob der Wille nur aus Empfindungen, Vorstellungen, höchstens auch noch Gefühlen bestände, obzwar es auf der Hand liegt, daß aus der Zusammensetzung solcher Elemente noch nicht das Wollen herauskommt, das zwar nichts Einfaches, aber doch kein „Summationsphänomen“ ist. Bei der Analyse des Willensaktes darf nicht vergessen werden, neben den Momenten desselben auch wieder das Ganze, den eigenartigen Gesamtverlauf zu apperzipieren; erst dann rekonstruieren wir psychologisch das wirkliche Erlebnis, ohne es zu verfälschen. Es zeigt sich dann klipp und klar, daß „Wollen“ ein Prozeß, ein Bewußtseinsverlauf ist, der als solcher ganz eigenartig, spezifisch, unvergleichbar ist, sich aber in Momente sondert, sondern läßt, welche wir als Empfindungen, Vorstellungen, Gefühle … bezeichnen und für sich untersuchen können. Das „Ich will“ ist der Ausdruck für ein Verhalten des Ichs, welches nicht neben dem Vorstellen usw. herläuft, sondern in sich Momente, Elemente, Faktoren enthält, sich in solche zerlegen läßt, die in Vorgängen, deren Willenscharakter abgeschwächt oder zurückgedrängt ist, als spezifisches Vorstellen, Fühlen usw. auftreten. Es gibt verschiedene Formen und Entwicklungsstufen des Willens, vom dumpfen Trieb und Streben angefangen bis zum komplizierten Wahlakt, aber nirgends findet sich konkret-empirisch ein „reiner“ Wille, der absolut empfindungs- und gefühlsfrei wäre. Mit dem Fühlen hängt der Wille am innigsten zusammen, ohne daß er aber nur eine Summe von (selbständigen) Gefühlen ist. Vielmehr ist das Gefühl ursprünglich stets schon ein Willensmoment, die Einleitung, Begleitung, Endigung einer Willensfunktion. Der vollständige, primäre Vorgang ist der Willensvorgang mit seinen Momenten und Seiten; das Gefühl ist entweder ein solches Moment oder aber abgeschwächte, gehemmte Wollung, die auf einen eigentlichen, vollen Willen wirken und von ihm Wirkungen empfangen kann.

Der volle, ungebrochene psychische Vorgang ist ein Willensvorgang, mit den Momenten des Empfindens, Vorstellens, Fühlens, Strebens, kurz, das, was Fouillée20 treffend als „processus appétitif“ bezeichnet hat. Zu unterscheiden sind zwei Stufen des Willens: Triebwille (Trieb) und Willkür; ersterer ist der einfache, eindeutig bestimmte, letzterer der kompliziertere, aktivere, bewußtere Wille. Der Triebwille ist als Ausgangspunkt der gesamten Seelenentwicklung sowohl onto- als phylogenetisch aufzufassen. Alle äußeren Anzeichen sprechen dafür, und seine Natur ist eine solche, daß sich sowohl die progressive als die regressive Entwicklung des Bewußtseins aus ihr verstehen läßt. Im Vereine mit dem „Willkürwillen“ durchzieht der Triebwille das gesamte Seelenleben des Menschen, in den verschiedensten Formen und Richtungen findet er sich hier und seine Herrschaft ist eine um so größere, je mehr wir uns dem Tierischen nähern.

Nach der einen Seite hat sich der Trieb zum Reflexvorgang, nach der andern, durch Komplikation der Motive, zum Willkürlichen entwickelt21. Dies hat in vortrefflicher Weise Wundt ausgeführt, dem wir uns hierin nur anschließen können. Mit ihm müssen wir es ablehnen, aus dem seelenlosen Reflex das Willensleben genetisch abzuleiten, da so etwas wie „Tendenz“, Erstreben schon von Anfang an den Lebewesen eigen gewesen sein muß, sollten jemals wollende Wesen im höheren Sinne aus ihnen werden. Ein absolut willenloser Zustand ist weder psychologisch noch auch biologisch denkbar. Letzteres deshalb nicht, weil ohne einen wirklichen Trieb zur Selbsterhaltung, zum Selbstschutze, zur Abwehr feindlicher An- und Eingriffe, zur Aufsuchung, Festhaltung und Verarbeitung günstiger Lebensbedingungen und Erhaltungsfaktoren, ein Bestehen und Fortschreiten des Lebens, der Lebewesen kaum möglich gewesen wäre. Ein indifferentes, bloß empfindendes Lebewesen würde nicht auf Reize so reagiert haben, wie es unverkennbar schon die niedrigsten Organismen tun. Ohne Bedürfnis und triebmäßige Befriedigung desselben, ohne Impulse zur Nahrung, Bewegung usw. sind die Tatsachen der Biologie nicht wahrhaft verständlich; denn nicht bloß die äußeren physikalisch-chemisch beschreibbaren Lebenserscheinungen, Lebensäußerungen wollen wir in der Biologie und organischen Naturphilosophie erkennen, auch ihren inneren Grund, ihre innere Dynamik, ihr Triebwerk suchen wir zu erforschen. Will man nun die Unklarheiten und metaphysischen oder sonstigen überflüssigen Annahmen des „Vitalismus“ vermeiden, auf unbekannte, ad hoc erdachte und konstruierte „Lebenskräfte“ (Entelechien, Dominanten u. dgl.) Verzicht leisten, will man ferner die Geschlossenheit der Naturkausalität auch auf dem Gebiete des Organischen festhalten, dann bleibt nichts übrig, als die Biophysik und Biochemie durch eine Biopsychik zu ergänzen (nicht zu verdrängen) und einzusehen, daß psychische Regungen niederer und höherer Art, Strebungen eindeutiger und komplizierter Form, Tendenzen zur Erhaltung der organischen Einheit und Triebe und Wollungen, die daraus als Konsequenzen fließen, Mittel zum obersten Zweck sind – direkt und indirekt die Lebensvorgänge regieren und modifizieren, so aber, daß diese an sich psychischen Gestaltungen und Regulierungen objektiv als ein System physischer Prozesse erscheinen, die bei den niedersten Lebewesen noch an die gesamte Plasmamasse, bei höheren aber an ein besonderes Organ, das Nervensystem und schließlich das Gehirn gebunden sind. Mit voller Berücksichtigung des Anteils äußerer Faktoren und der ungewollten Neben- und Nachwirkungen des Wollens („Heterogonie der Zwecke“) müssen wir doch mit Wundt den Willen (Trieb usw.) als innerstes teleologisches Agens des Lebens, als Schöpfer biotischer Zweckmäßigkeit ansprechen. Von diesem Standpunkte läßt sich der Mechanismus des Lebens als Werkzeug und zugleich als Niederschlag des Lebenswillens und dessen Funktionen ansehen, als äußere „Hülle“, deren Inneres den Willen als Motor, als sich selbst verwirklichende und entfaltende Kraft birgt.

Weit entfernt, daß der Wille ein Entwicklungsprodukt von mechanischen Reflexen ist, lassen sich umgekehrt die Reflexe und automatischen Vorgänge am besten als Residuen ursprünglicher Willensprozesse betrachten. Wir sehen ja täglich, wie durch Übung Tätigkeiten, die erst vollbewußt und willkürlich waren, mit der Zeit immer triebmäßiger werden, bis sie schließlich (Klavierspielen, Gehen, manuelle Fertigkeiten u. dgl.) „mechanisiert“, automatisch geworden sind, d. h. mit einem Minimum von Bewußtsein und Willensimpuls leicht und eindeutig bestimmt ablaufen22. Und so finden wir auch phylogenetisch, durch Vergleichung verschiedener Entwicklungsstufen miteinander, ein Hervorgehen von Reflexen und Automatismen aus Trieb- und Willkürhandlungen, die durch Übung (und Mitübung) abgekürzt, eindeutig, minderbewußt wurden und schließlich auf dem Wege der Vererbung als Reflexdispositionen auftreten. Eine Art Entseelung findet so statt, durch die Arbeit erspart wird und die auch durch die größere Bestimmtheit und Leichtigkeit der Handlung vielfach außerordentlich zweckmäßig, erhaltungsgemäß wirkt. Freilich darf man sich auch die Reflexe nicht als absolut „apsychisch“ vorstellen; sind auch ihre Antriebe vielfach nur unterbewußt oder für sich überhaupt nicht bewußt, nicht apperzipierbar, so weist doch vieles darauf hin, daß sie nicht fehlen, wenigstens nicht als Bestandteil des organischen Gesamttriebsystems, ganz abgesehen davon, daß Reflexe nun auch in den Dienst eigentlicher Willensakte gestellt, vom Willen beherrscht werden können. Jedenfalls reihen sich auch die Reflexe in den Zusammenhang von Willenstendenzen des Lebewesens ein, sie werden von ihm eingeschlossen und gehören zu ihm als Wirkungen, Nachwirkungen des Willens.

Der Wille ist also nicht ein Aggregat willenloser Zustände, sondern eine ursprüngliche und spezifische Richtung des Bewußtseins, die sich in Momente und Elemente gliedern läßt23. Nicht nur für die beobachtende Analyse tritt der Wille als konkrete Wollung in solche Elemente auseinander, er hat sich auch im Laufe der Entwicklung differenziert und kompliziert. Im ursprünglichen, primitiven Trieb sondern sich Empfindung, Gefühl und Streben noch keineswegs scharf voneinander ab, sondern sie sind, wie wir noch jetzt an vielen unserer Triebhandlungen ersehen können, vielmehr zur Einheit verschmolzen. Die Empfindung, die unlust- oder lustbetont ist und in eine Tendenz zur Entfernung des Unangenehmen oder zur Festhaltung des Angenehmen mündet, ist mit allen ihren Konsequenzen nur ein undeutliches Glied des einheitlichen Triebvorganges, während auf höheren Stufen der Entwicklung Empfindung, Vorstellung, Gefühl deutlicher hervortreten und größere Selbständigkeit, wenn auch keine isolierte Existenz haben. Aber auch der komplizierteste Willkürwille ist von dem primitiven Willen, dem Trieb, nur graduell unterschieden, indem er, statt eindeutig, durch einen oder wenige Reize bestimmt, ausgelöst zu sein, einen „Kampf der Motive“, einen Konflikt verschiedener Willensrichtungen (Wahl), Überlegung, Reflexion u. dgl. voraussetzt, im übrigen aber geradeso Tendenz zur Verwirklichung eines Zieles ist. Der Trieb ist reaktiver, der Willkürwille aber aktiver Wille, indem der letztere, von der Umwelt relativ unabhängig, aus dem selbstbewußten, formal permanenten Ich entspringt und eine Grundrichtung des Lebens zum Ausdruck bringt, die für das individuelle Ich charakteristisch, der Umwelt gegenüber etwas Selbständiges, Initiatorisches ist. Natürlich ist auch die Willkürhandlung nicht gesetzlos, sondern ebenso kausal bestimmt wie alles Geschehen. Aber die Kausalität und Gesetzlichkeit, die hier in Frage steht, ist psychischer Art, sie ist keine äußere Macht über den Willen und das Ich, sondern nur die Konstanz und Regelmäßigkeit, die Identität und Einheit des wollend sich betätigenden Subjekts. Daher ist die Notwendigkeit der Willenskausalität, wie sie im Handeln, Denken, kurz in allen psychischen Akten sich darstellt, durchaus mit einer Freiheit des Willens, des Subjekts vereinbar, die nichts anderes ist, als Autonomie, Eigengesetzlichkeit, Eigenrichtung des Willens. Der wohlverstandene Indeterminismus und der wohlverstandene Determinismus sind demnach nur Seiten des „Autodeterminismus“24.

Wenn nun der Voluntarismus im Willen das Dynamische, das innerste Triebwerk des Seelenlebens erblickt, wenn ihm der Wille Ausgangspunkt aller seelischen Entwicklung ist und er in allen psychischen Erlebnissen den direkten oder indirekten, lebendigen oder mechanisierten, selbstbewußt-planmäßigen oder minderbewußt-triebhaften Einfluß des Willens findet, wenn er endlich das Empfinden, Vorstellen, Denken, kurz, die Intelligenz als untrennbar und abhängig vom Willenszusammenhange ansieht, so wird dies nicht mehr dahin mißverstanden werden, als ob es einen gleichsam nackten Willen als einfache Qualität und Kraft hinter den Erlebnissen gebe. Sondern der Satz: der Wille ist das dynamische Prinzip des Bewußtseins, bedeutet nur, daß das Bewußtsein insofern Aktivität und Reaktivität aufweist, als es selbst willensartig, willensdurchzogen, selbst wollend, strebend ist, als in ihm Impulse walten, welche dem Erlebnisverlauf die Direktive geben, Impulse, die teilweise in muskuläre Vorgänge münden, die also objektiv sich als Bewegungen darstellen, so daß das Motorische die objektivierte Äußerung des Willens ist. Daß bloße Muskelempfindungen, Bewegungsvorstellungen u. dgl. noch nicht Wille sind, sehen wir leicht, wenn wir den Zustand, in dem wir uns einfach eine Bewegung unseres Leibes vorstellen, mit demjenigen vergleichen, in welchem wir die vorgestellte Bewegung auch anstreben, wollen; auch die Gefühlsbetonung der Bewegungsvorstellung ist noch nicht das Willensphänomen, sondern dazu gehört noch eine besondere „Stellungnahme“ seitens des Subjekts, die in der Besonderheit des Bewußtseinsverlaufes zum Ausdruck kommt25. Es muß wiederholt betont werden, daß „Wollen“ zwar kein einfacher, elementarer Zustand hinter und neben dem übrigen Erleben, aber auch keine bloße Summation von willenlosen Vorgängen ist.

Der Voluntarismus, mag er nun in extremer oder gemäßigterer Form auftreten, bestreitet wesentlich zweierlei: 1. die Möglichkeit, aus bloßen intellektuellen Prozessen das Seelenleben befriedigend zu erklären, 2. den Aufbau der geistigen Gebilde durch bloße „Assoziation“; die Aktivität des Bewußtseins wird von der Assoziationspsychologie oft verkannt oder ungenügend zur Geltung gebracht.

Was das Verhältnis des Intellekts zum Willen anbelangt, so ist folgendes zu sagen. Eine reine, willenlose Intelligenz, ein teilnahmsloses Vorstellen und Denken ist uns nirgends gegeben. Mag das Willensmoment noch so abgeschwächt sein, mag es sich dem klaren Bewußtsein entziehen, weil es während des Funktionierens nicht selbst zur Apperzeption gelangt, gänzlich fehlt es nie. Schon die primitiven Sinneswahrnehmungen sind gefühlsbetont und mit irgendeinem Grade des Strebens behaftet, das in gewissen Fällen (z. B. bei hohen Intensitäten) stark hervortreten kann; außerdem bringen wir vielfach den Sinnesreizen Tendenzen zur Perzeption entgegen, wir suchen Empfindungen (Licht, Töne usw.) auf, haben ein Bedürfnis nach Betätigung unserer Sinnesorgane, ein „funktionelles Bedürfnis“ bestimmter Art26. Das neutrale, „indifferente“ Wahrnehmen ist schon ein Grenzfall, ein Entwicklungsprodukt, keineswegs das Primäre, wo Empfinden oder Wahrnehmen und Streben viel inniger vereint sind, wo also die Wahrnehmung durchaus „appetitiv“, triebhaft ist, was auch biologisch wohl begründet ist. Denn die Sinneswahrnehmung steht zunächst völlig im Dienste des Selbsterhaltungswillens, der die Sinnesreize teils aufsucht, teils vermeidet und der also eine Auswahl unter ihnen trifft.

Diese auswählende, auslesende Tätigkeit der Psyche ist nun überhaupt von fundamentaler Bedeutung. Wir zeigen dies zunächst an der Tatsache der Apperzeption27 im allgemeinen, die besonders durch Wundt in ihrer Wichtigkeit erkannt wurde, so daß fortan der Assoziationspsychologie eine „Apperzeptionspsychologie“ entgegentreten konnte. Unter der „Apperzeption“ ist nun nichts anderes zu verstehen als eine Leistung des Willens, des Willens zur Bewußtheit insbesondere. Je nachdem der Wille Trieb- oder Willkürwille ist, haben wir passive (reaktive) oder aktive Apperzeption vor uns, ohne daß beide voneinander schroff geschieden sind. Die Apperzeption ist also nicht, wie man zuweilen gemeint hat, ein mystisches, metaphysisches Vermögen, ein Akt hinter und vor dem Bewußtsein, sondern eine Leistung im und am Bewußtsein, an den Erlebnissen. Apperzeption ist Fixierung von Erlebnisinhalten durch den Willen, Festhaltung, Bevorzugung, Auswahl eines Bewußtseinsbestandteiles, der dadurch vor anderen momentan ausgezeichnet wird, indem er klarer, deutlicher, selbständiger, bewußter wird. Das Apperzipierte ist gleichsam im „Blickpunkt“ des Erlebens. Durch diese Klarwerdung eines Erlebnisses tritt dasselbe aus dem Gesamtzustande des Subjekts schärfer hervor, das übrige tritt entsprechend zurück, ist minder bewußt oder unterbewußt. Diese Bevorzugung kann ein Erlebnis zunächst triebhaft erzwingen, indem es aus irgendeinem Grunde (Intensität, Gefühlston usw.) die Aufmerksamkeit, d. h. den Erlebniswillen auf sich zieht und das übrige verdrängt. Geht aber ein bestimmter Erlebniswille, eine Erwartung, ein Suchen u. dgl. voraus, ist die Aufmerksamkeit schon im vornherein auf einen zu gewärtigenden Inhalt eingestellt, dann findet eine aktive Apperzeption statt, hinter der die konzentrierte aktive Energie des Ichs steckt. In jedem Falle wird aber ein Inhalt dadurch apperzipiert, nicht bloß perzipiert, daß er in möglichst günstige, zweckmäßige Beziehung zum auffassenden oder verarbeitenden psychisch-physischen Organ gebracht wird, indem alles Störende, Beeinträchtigende durch den Willen abgewiesen, gehemmt, zurückgedrängt wird. In verschiedenen Gefühlen und Empfindungen (der Muskeln usw.) kommt dieser Zustand der „Spannung“ zum Ausdruck, ohne mit ihnen identisch zu sein; denn wir verspüren unweigerlich das Triebhafte bzw. das Willkürliche im Aufmerken und Apperzipieren – Vorgänge, die nur Momente und Seiten eines einheitlichen Geschehens bilden. Das physiologische Korrelat der Apperzeption kann entweder die Funktion bestimmter Gehirnpartien sein oder in einer erhöhten Energie, in einem besonderen Grade eines bestimmten Zusammenwirkens von Gehirnprozessen bestehen.

Auf die passive oder reaktive Apperzeption kommen wir noch weiter unten zu sprechen. Zunächst haben wir von der aktiven Apperzeption zu sprechen, um das Verhältnis des Willens zum Intellekt klarzulegen und der Einseitigkeit des Assoziationismus entgegenzutreten.

Betrachten wir das Denken (den aktiven Intellekt) näher seiner subjektiven psychischen Seite nach, so sehen wir, daß es sich vom bloßen Vorstellen, von bloß assoziativen Verbindungen unmittelbar in der Art des Erlebens unterscheidet. Das Denken erweist sich, kurz gesagt, subjektiv als eine Willenstätigkeit28. Ein willenloses Denken, ein willensfreier Intellekt existiert nicht, oder nur in der Abstraktion. Denken als Prozeß ist innere Handlung im Unterschiede von der „Praxis“, lebendige Aktion, aktive Ich-Leistung. Ohne Antriebe, Motive zum Denken, ohne ein zu erreichendes Denkziel, dem ein Interesse uns nachgehen läßt, käme es zu keinem wirklichen Denken und Erkennen. Der Wille ist dem Denken „immanent“, aber nicht, wie oft erklärt wird, weil Wille nur eine Eigenschaft, eine Richtung des Denkens ist, sondern weil das Wollen ein primäres Moment der Denkhandlung, die subjektive Bedingung und Grundlage, die innerste Triebkraft des Denkens, dieses also eine Betätigung, eine Richtung des Willens, des „Denkwillens“ ist. Denken ist eine geistige Arbeit an einem Materiale (Vorstellungen, Begriffe, Urteile), aktive Formung und Gliederung, die zu oberst dem Willen zur Einheit Genüge tut, ihm entspringt. Ich denke nur, weil ich Inhalte geistig beherrschen, durchdringen, zusammenhängend-einheitlich erfassen will, abgesehen von anderen Motiven, etwa praktischen. Der Wille setzt das Denken in Bewegung, gibt ihm Anstoß und Richtung. Durch die aktive Apperzeption wird nur das im Bewußtsein fixiert und mit anderem ebenso Fixierten zusammengehalten, vereinigt, was in der Richtung des Denkwillens liegt oder zu liegen scheint; alles andere wird zurückgedrängt, vernachlässigt. Indem ich denke, wähle ich unter meinen zur Disposition stehenden Vorstellungen und Vorstellungsdispositionen jene, welche meinem so und so bestimmten Denkwillen entsprechen oder wenigstens zu entsprechen scheinen. Natürlich muß mir ein Material von Inhalten zur Verfügung stehen, welches nicht selbst erst durch mein Denken geschaffen wird, und von diesem Material gehen Anregungen aus, welche mich – teilweise triebhaft – in meinem konkreten, speziellen Denken bestimmen; ich „richte“ mich nach dem Inhalte meiner Erlebnisse, auch wenn ich noch so aktive („freie“) Geistesarbeit verrichte, ich verfahre nicht willkürlich im Sinne ungebundener, gesetzloser, absoluter Freiheit. Der Denkwille hat seine eigene feste Gesetzlichkeit, die er anerkennt, anerkennen muß, will er sein Ziel erreichen, so daß die Denkgesetze zwar nicht mechanische, aber teleologische Notwendigkeit besitzen, indem sie der „Autonomie des Denkwillens“ entspringen. – Intellekt und Wille sind nicht zwei gesonderte Vermögen oder Kräfte, sondern was wir Intellekt, Verstand, bzw. Vernunft nennen, ist der rein geistig sich betätigende Wille selbst; das Denken, die sich betätigende Vernunft ist Willenshandlung. Die Wechselwirkung zwischen Intellekt und Wille besteht darin, daß einerseits das Erstreben, Wollen bestimmter Inhalte einen Einfluß auf das Denken ausübt und daß dieses von der Energie und Richtung des Willens abhängig ist, und daß anderseits das Denken und dessen Produkte (Urteile, Begriffe) den Willen, der insofern „Vernunftwille“ ist, zu motivieren, zu leiten vermag; der Vernunftwille wiederum kann einen (hemmenden, mäßigenden) Einfluß auf Triebe, Leidenschaften u. dgl. ausüben. So lassen sich also Wille und Intellekt als wechselseitige Abhängige, als einander bestimmende Momente und Faktoren anerkennen, ohne daß auf der einen Seite ein intelligenzloser Wille, auf der andern ein willensfreier Intellekt zu stehen braucht.

Unter dem Einflusse der aktiven Apperzeption entstehen nun u. a. die Denkgebilde, als eine Form der „apperzeptiven Verbindungen“ (Wundt). Ein Begriff z. B. ist nicht eine bloße Assoziation von Vorstellungen, sondern ein Denkgebilde, bei dem die Apperzeption nur bestimmte, logisch zweckmäßige Elemente von Erlebnissen festhält, heraushebt und einheitlich zusammenfaßt. Begriffe entstehen nie passiv, ganz von selbst, auch die empirisch fundierten Begriffe sind, subjektiv angesehen, Denkgebilde, Produkte aktiver Geistesbetätigung. So verhält es sich auch mit dem Urteil. Dieses ist keine assoziative Abfolge von Vorstellungen, sondern eine aktive Synthese auf Grundlage einer Analyse des Erlebnisses, ein Akt der In-Beziehung-Setzung, die niemals von selbst dem Subjekt gegeben ist. Beziehen, Vergleichen, Zerlegen, Verbinden usw. sind nicht fertige Bewußtseinsinhalte, sondern Ich-Betätigungen, die an einem Materiale stattfinden, ohne in diesem schon vorzuliegen. Die Tätigkeit des denkenden Subjekts schwebt aber nicht in absolut freier Willkür über diesem Material, sondern gehört zu eben demselben Bewußtsein, dessen Inhalt jenes bildet; sie ist eine „Form“ des Bewußtseins, eine Art des Zusammenhanges, die sich unmittelbar als „aktiv“ charakterisiert und von anderen Arten abhebt. Die apperzeptive Tätigkeit läßt sich zwar von dem apperzipierten Inhalt unterscheiden und begrifflich fixieren, bildet aber in Wirklichkeit ein mit diesem Inhalt zur Einheit verbundenes Ganzes.

Gedanken sind also Gebilde aktiver Geistestätigkeit, welche den Willen zum Motor hat. Das Denken benutzt das durch Assoziation gelieferte Vorstellungsmaterial, es ist aber nicht selbst bloße Assoziation. Während bei dieser Vorstellung auf Vorstellung folgt, in bunter Reihe, durch Ähnlichkeit, Berührung in Raum und Zeit usw. hervorgetrieben, erweist sich das Denken als ein den Verlauf der Vorstellungen hemmender, regulierender Prozeß, der zu bestimmten Zusammenhängen führt, durch welche dem Ablauf des Vorstellens ein gewisser Abschluß zuteil wird. Die Gesetzlichkeit des Denkens ist aus bloßen „Assoziationsgesetzen“ nicht abzuleiten, nicht zu begreifen, sie ist anderer Art als die des „Spieles der Einbildungskraft“, das um so leichter und besser von statten geht, je unbeherrschter das Vorstellen ist. Das Denken hingegen, besonders das streng logische Denken bedeutet Disziplin, Planmäßigkeit, Zwecksamkeit im Geistesleben. Nicht bloß das Denken, auch die aktiv gestaltende, Normen befolgende, beachtende Phantasie ist mehr als bloße Assoziation. Durch eine Art „schöpferischer Synthese“ entstehen im Denken und in der aktiven Phantasie seelische Gebilde, die sich zwar in Elemente zerlegen lassen, welche zum Aufbau der Gebilde beitragen, die aber diesen Elementen und ihrer bloßen Summe gegenüber qualitativ etwas Neues, Spezifisches darstellen. —

Was nun die Assoziation selbst betrifft, so hat die Assoziationspsychologie meistens nicht nur den Fehler begangen, aus jener alles ableiten zu wollen, sondern auch noch den, daß sie die Assoziation nicht richtig aufgefaßt hat. Wir sprachen schon von der unzulässigen Verdinglichung der Vorstellungen und Empfindungen und von der Ausstattung dieser mit Kräften gegenseitiger Anziehung. Es gibt aber im konkreten Erleben keine selbständigen, reinen Empfindungen und Vorstellungen, die sich von selbst, ganz unabhängig von einem erlebenden Subjekt, miteinander verbinden. Eine Vorstellung ist kein beseeltes Wesen, welches von einem andern, einer zweiten Vorstellung einen Anstoß zum Wiederauftreten im Bewußtsein empfangen kann. Sondern alle Assoziation ist nur dadurch möglich, daß Vorstellungen usw. Abhängige eines erlebenden Subjekts, Momente und Glieder bzw. Seiten eines einheitlichen Zusammenhanges sind, durch den sie ebenso bedingt sind, wie sie ihn selbst mit konstituieren. Die Assoziationen schweben nicht in der Luft, sind nicht Beziehungen zwischen Objekten, sondern Formen des Zusammenhanges von Erlebnissen im Subjekt und durch den jeweiligen Zustand desselben bedingt. Sowohl die allgemeine, als die besondere, individuelle Natur des erlebenden Subjekts kommt in den Assoziationen, in anderer Weise als in den (aktiven) Apperzeptionsverbindungen, zum Ausdruck, so daß die Assoziationen zwar gesetzlich, aber keineswegs eindeutig bestimmt sind.

19.Über den psychologischen Voluntarismus vgl. Schopenhauer, Welt als Wille und Vorstellung; J. H. Fichte, Psychol. I; Fortlage, System der Psychol. I; Ed. v. Hartmann, Philosophie des Unbewußten, Moderne Psychologie; Bilharz, Metaphys.; Paulsen, Einleit. in die Philos.; Wundt, Logik II 2 2; Grundriß der Psychol. 5; System der Philos. 2; Höffding, Psychol. 2; Tönnies, Gemeinsch. u. Gesellsch.; Rümelin, Reden und Aufsätze I; Losskij, Zeitschr. f. Psychol. d. Sinnesorgane, Bd. 30, 1902; Hughes, Mimik d. Menschen; Goldscheid, Ethik des Gesamtwillens I; J. Ward, Encycl. Brit. XX; L. F. Ward, Pure Sociology; Fouillée, Psychol. des idées-forces I und II; Der Evolutionismus der Kraft-Ideen, S. 10 u. 11; Münsterberg, Grundzüge der Psychologie I; Sigwart, Logik II 2; W. James, Princ. of Psychology; G. Villa, Einleit. in d. Psychologie; W. Jerusalem, Lehrbuch der Psychologie 3; Schellwien, Wille u. Erkenntnis; Nietzsche, Werke, u. a. Auch Dilthey ist hier anzuführen, ferner Joël, Bergson u. a. Vgl. Eisler, Krit. Einführung in die Philosophie, Berlin 1905; Wörterbuch der philos. Begriffe, 3. Aufl., Bd. III; Grundl. d. Philos. d. Geistesleb., 1908.
20.Vgl. L'évolutionisme des idées-forces, deutsch (Der Evolutionismus der Kraft-Ideen). Philosoph. – soziologische Bücherei III. Leipzig 1908, Dr. Werner Klinkhardt.
21.Über Reflexe vgl. Wundt, Grundzüge der physiologischen Psychologie, II 4, 582ff.; Grundriß der Psychologie 5, S. 230f.; Th. Ziegler, Das Gefühl 2, S. 215f., 308; Fouillée, Evolutionismus der Kraft-Ideen, S. 40, 325ff., u. a.
22.Über „Mechanisierung“ des Bewußtseins vgl. Wundt, Grundriß der Psychologie 5, S. 229ff.; System der Philosophie 2, S. 571ff.; Höffding, Psychol. 2, S. 67; Jodl, Lehrbuch der Psychol. S. 427f., 432; Fouillée, Der Evolutionismus der Kraft-Ideen, S. 10, u. a.
23.Vgl. Höffding, Natorp, Goldscheid.
24.Vgl. Joël, Der freie Wille, 1909.
25.Gegen Bain, Spencer, Ribot, Sergi u. a.
26.Über funktionelle Bedürfnisse vgl. Döring (Philos. Güterlehre, 1888), Jerusalem u. a.
27.Über Apperzeption und geistige Verarbeitung von Erlebnissen vgl. Wundt, Grundriß der Psychologie 5, S. 249ff.; Grundzüge der physiolog. Psychol. II 4, 266ff.; Külpe, Grundr. d. Psychol., S. 441; James, Princ. of Psychol.; Stout, Analyt. Psychol. II, 112; Jerusalem, Lehrb. d. Psychol. 3, S. 87; Lipps, Leitfaden d. Psychol., S. 63ff., B. Erdmann, Vierteljahrsschrift für wissensch. Philosophie X, 307ff., 340ff., 391ff.; Baldwin, Handbook of Psychol. I, 65; Ed. v. Hartmann, Moderne Psychologie, S. 172, 425, u. a. – Zwischen Apperzeptions- und Assoziationspsychologie soll nach Münsterberg die „Aktionstheorie“ vermitteln, welche fordert, „daß jeder Bewußtseinsinhalt Begleiterscheinung eines nicht nur sensorischen, sondern sensorisch-motorischen Vorganges ist, und somit von den vorhandenen Dispositionen zur Handlung ebensosehr abhängt wie von peripheren und assoziativen Zuführungen“ (Grundzüge der Psychologie I, 549). Vgl. dazu Fouillée, Der Evolutionismus der Kraft-Ideen.
28.Über das Denken als Willenshandlung vgl. Wundt, Grundriß der Psychologie 5, S. 301ff.; Külpe, Grundriß der Psychologie, S. 464 („antizipierende Apperzeption“); Tönnies, Gemeinsch. u. Gesellsch., S. 139f., Jerusalem, Lehrbuch der Psychol. 3, S. 103; Kreibig, Die Aufmerksamkeit, S. 3; ferner Nietzsche, Höffding, Paulsen, Fouillée, Sully, Jodl, Baldwin, James, Sigwart („Denkwille“) u. a.
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01 ağustos 2017
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