Kitabı oku: «Buddha kocht»
Eleonore Michaele Hild
Klaus Herkommer
BUDDHA KOCHT
Heilkunst vom Dach der Welt
Hinweis: Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Die Autoren und der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, keine Haftung übernehmen.
1. Auflage 2020
© 2015 Hild & Herkommer GbR, Reutlingen
© 2019 Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Aitrang
Alle Rechte vorbehalten
Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form oder zu irgendeinem Zweck elektronisch oder mechanisch, einschließlich Fotokopie, Recording und Wiederherstellung ohne schriftliche Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Buchcovergestaltung: Stephan Böhme, Klang & Bilder Welten
Grafisches Konzept: www.alpsee-design.de
Meike Herzog, Bożena Sudnikiewicz
Lektorat & Webdesign:
Gerti Schadwinkel, Eveline Mollenkopf, Desiree und Maik Reder
eISBN 978-3-86410-245-5
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1 Die Ziele der Tibetischen Medizin
Kapitel 2 Einführung in die Traditionelle Tibetische Medizin
Übersicht über das ganzheitliche Heilsystem
5 Elemente und 3 Energien
Energiebahnen und 5 Chakras
3 Störgefühle & 3 Grundtypen & 7 Konstitutionen
Kapitel 3 Welcher Konstitutionstyp bin ich?
Auswertung
Die Wind-Konstitution
Die Galle-Konstitution
Die Schleim-Konstitution
Die Wind-Galle-Konstitution
Die Wind-Schleim-Konstitution
Die Galle-Schleim-Konstitution
Die Wind-Galle-Schleim-Konstitution
Kapitel 4 Der Verdauungsvorgang
Kapitel 5 Der Einfluss der Nahrungsmittel
Der Geschmack der Nahrungsmittel
Die Qualitäten der Nahrungsmittel
Kapitel 6 Ernährung für die verschiedenen Konstitutionen
Ernährung für die Wind-Konstitution
Ernährung für die Galle-Konstitution
Ernährung für die Schleim-Konstitution
Ernährung für gemischte Konstitutionen
Kapitel 7 Allgemeines zur Ernährung
Das Kochen
Die Bedeutung von Öl bei der Ernährung
Ghee
Kapitel 8 Die Verwendung von Gewürzen
Kapitel 9 · Rezepte
Rezepte für Wind
Suppen
Hauptgerichte
Frühstück
Desserts
Getränke
Rezepte für Galle
Suppen
Hauptgerichte
Frühstück
Desserts
Getränke
Rezepte für Schleim
Suppen
Hauptgerichte
Frühstück
Desserts
Getränke
Anhang
Nahrungsmittelliste der Tibetischen Medizin
Geschichte der Tibetischen Medizin
Tibetische Kräuterrezepturen der Padma AG
Eleonore Hild
Klaus Herkommer – Praxis für Tibetische Medizin
Rezeptregister
Danksagung, Bildnachweis
Die Heilkunst vom Dach der Welt
Vorwort
„Wenn der Eisenvogel fliegt und die Reitpferde auf Rädern rollen, wird der Mann aus dem Schneeland (Tibet) seine Heimat verlassen müssen und die buddhistische Lehre wird die Länder des rotwangigen Mannes erreichen.“
Diese Prophezeiung stammt von dem Tibetischen Meister und Arzt Guru Rinpoche (Padmasambhava) Ende des 8. Jahrhunderts. Sie bedeutet, dass wenn die Flugzeuge am Himmel fliegen und die Eisenbahn übers Land fährt, der Buddhismus sich von Tibet aus über die ganze Welt und vor allem im Westen ausbreiten wird.
Aber nicht nur der Tibetische Buddhismus, sondern damit auch die Tibetische Medizin werden seit den 1950er Jahren im Westen immer bekannter. Was können uns der Buddhismus und die Tibetische Medizin bieten?
Der Tibetische Buddhismus kann uns Einsicht in unseren Geist vermitteln und zur Entfaltung unserer höchsten Qualitäten und zu einem Zustand von dauerhaftem, unbedingtem Glück führen!
Die Traditionelle Tibetische Medizin ist eine ganzheitliche, energetische Medizin, welche körperliche, psychische und geistige Gesundheit, ein langes Leben, Wohlbefinden, Glück und Zufriedenheit zum Ziel hat.
„Ich denke, dass die Tibetische Medizin entscheidend dazu beiträgt, einen gesunden Geist und einen gesunden Körper zu erhalten“, sagt der Dalai Lama.
Die mehrere tausend Jahre alte Traditionelle Tibetische Medizin wurde ursprünglich von Buddha Shakyamuni ca. 500 v. Chr. gelehrt. Das sogenannte „Wissen vom Heilen“ ist ein riesiger Schatz voller Weisheit. Sie ist ein komplettes, ganzheitliches Heilsystem.
Die Vorbeugung vor Krankheiten ist dabei mindestens genauso wichtig wie die Behandlung von Krankheiten.
Neben vielen anderen Methoden wie Tibetischem Yoga, Tibetischer Massage, Meditation und richtiger Lebensführung spielt die typgerechte richtige Ernährung die zentrale Rolle in der Tibetischen Medizin.
Im Westen gibt es so viele unterschiedliche Ernährungskonzepte und jedes behauptet natürlich von sich, das Richtige zu sein. Die Ernährung nach Tibetischer Medizin hat jedoch eine ganz andere Herangehensweise. Hier gibt es nicht ein Ernährungskonzept, welches für jeden passen muss, sondern zuerst werden verschiedene Menschentypen untersucht und dann für diese unterschiedliche Typen die individuell am besten passende Nahrung zusammengestellt.
Dieses faszinierende, durch und durch logische und vor allem direkt am eigenen Körper nachvollziehbare Ernährungssystem soll durch dieses Buch vorgestellt, erklärt und verbreitet werden. Möge es zum Nutzen möglichst vieler Menschen sein und ihre Gesundheit erhalten und verbessern!
Die traditionelle Vorgehensweise eines Tibetischen Arztes war bisher so, dass dem Patienten nach der gründlichen Untersuchung ein paar Ernährungstipps gegeben wurden, meist in Form einer kleinen individuellen Liste mit Nahrungsmitteln, welche besonders vorteilhaft und welche zu vermeiden sind. Unsere praktische Erfahrung in unserer Arbeit mit den Patienten hat nun gezeigt, dass dies bei uns im Westen meist nicht ausreichend ist. Wir wollen alles verstehen, nachvollziehen und brauchen auch viel mehr praktische Anregungen, wie wir die Ernährung nach Tibetischer Medizin in unserem Alltag umsetzen können.
Daher ist nun dieses praktische Kochbuch entstanden, welches zum einen sämtliche wichtigen Grundlagen zur Ernährung nach Tibetischer Medizin erklärt und zum anderen viele leckere wohlschmeckende Rezepte aus aller Welt für verschiedene Menschentypen als Einstieg in gesundes Kochen nach Tibetischer Medizin liefert. Jeder der 3 Haupttypen kann sich mit Hilfe dieses Kochbuches ein für ihn gesundes Frühstück, einige Suppen, viele leckere Hauptspeisen sowie feine Desserts kochen. Dadurch versteht man sehr bald die Grundprinzipien, fühlt, schmeckt und spürt am eigenen Körper, wie das richtige Essen den Körper und Geist ins Gleichgewicht bringt und stärkt. Dieses Grundverständnis und die ausführlichen Nahrungsmittellisten mit Beschreibungen der Qualitäten der Nahrungsmittel führen schließlich dazu, dass man selbstständig sein Repertoire an Speisen erweitern kann und bekannte Speisen einfach anpassen kann.
Dieses Buch ist echte Pionierarbeit. Grundlage waren ein paar wenige Bücher oder Kapitel über Ernährung nach Tibetischer Medizin, insbesondere die direkten Belehrungen unseres Lehrers und Tibetischen Arztes Prof. Dr. Arya Pasang, sowie vor allem die eigene praktische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Alle Rezepte wurden selbst gekocht und selbst gegessen. Die Nahrungsmittelliste wurde in akribischer Kleinarbeit zusammengestellt. Es ist die ausführlichste Liste, die es derzeit gibt! Ergänzungen und Verbesserungen werden sicherlich in den nächsten Jahren noch folgen.
Grundsätzlich werden in der Tibetischen Medizin alle Nahrungsmittel aufgrund ihres Geschmackes, ihrer Qualitäten, ihrer energetischen Wirkung und nach der Zusammensetzung der Elemente untersucht.
Alle Menschen sind unterschiedlich, daher kann man die Menschen vereinfachend in 7 Konstitutionstypen einteilen. Jeder dieser Typen braucht eine etwas unterschiedliche Nahrung, um gesund und vital zu bleiben bzw. wieder gesund zu werden. Die Ernährung muss also typgemäß nach Geschmack und Qualität, nach Energien und Elementen ausgesucht werden.
Ist jemand ein „kalter, unruhiger“, sogenannter WIND-TYP, so braucht er vor allem warme und schwere Nahrung, wie eine heiße Fleischsuppe. Er sollte aber Rohkost vermeiden.
Ist jemand ein „warmer“, sogenannter GALLE-TYP, so benötigt er insbesondere kühlende und milde Nahrung. Hier wären z.B. Rohkost und vor allem Bittersalate anzuraten, da diese die Körperenergien abkühlt.
Man kann also hier schon sehen, dass nach Tibetischer Medizin Rohkost für den einen schädlich sein kann, während sie für den anderen sehr gesund ist. Dieses Buch soll daher durch die richtige Ernährung den Menschen helfen, gesund zu bleiben und bei Krankheiten die Therapie unterstützen.
Darüber hinaus bietet es Hilfe, seinen eigenen Konstitutionstyp und den der Mitmenschen zu erkennen. Neben der richtigen Ernährung erhält man dadurch Hinweise auf geschicktes Verhalten, seine Qualitäten und Neigungen, seine Schwachstellen und Charakteristika und erhält praktische Lebenshilfe für jeden Tag.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen, Lernen, Kochen, Essen und Ausprobieren. Bleiben Sie gesund!
Eleonore Michaele Hild & Klaus Herkommer
Kapitel 1
Die Ziele der Tibetischen Medizin
Die aufeinander aufbauenden Ziele der Tibetischen Medizin werden folgendermaßen beschrieben: (2 Blüten und 3 Früchte)
1. Ziel: Gesundheit
Durch richtige Ernährung und Verhalten ist man stark und gesund und kann dadurch körperliche und geistige Arbeit, Ausbildung, Kunst und Sport ausüben.
2. Ziel: Langes Leben
Ziel dabei ist es, ein langes Leben mit einem klaren Verstand und Geist zu erreichen. Durch Gesundheit und ein langes Leben lassen sich drei weitere Ziele erreichen:
3. Ziel: Spirituelle Entwicklung
… ist dadurch leichter möglich.
4. Ziel: Materieller und geistiger Wohlstand
…und ein freudvolles Leben sind dadurch einfacher zu erreichen.
5. Ziel: Erleuchtung
Die Frucht der Früchte, das letztendliche Ziel, ist dauerhaftes Glück.
Wir können also sehen, dass die Gesundheit und ein langes Leben eine hervorragende Basis für spirituelle Entwicklung, materiellen und geistigen Wohlstand darstellen, um schließlich das letztendliche Ziel, die Erleuchtung, leichter zu erreichen.
Daher beschäftigt sich die Tibetische Medizin mit allen verschiedenen Ebenen des Menschseins, da sich Körper, Psyche und Geist gegenseitig beeinflussen.
Baum der Gesundheit und Krankheit
Kapitel 2
Einführung in die Traditionelle Tibetische Medizin
Die Traditionelle Tibetische Medizin, und die Buddhistische Lehre enthalten einzigartiges, tiefgründigstes Wissen über den Menschen, dessen Entstehung, Funktionsweise, den Zusammenhang von Körper und Geist, über Gesundheit und Krankheit, die Elemente und Energien und vieles mehr. Wir möchten in diesem Buch auch Einblicke in diese Zusammenhänge geben, da sie das Rückgrat der Tibetischen Medizin bilden.
Übersicht über das ganzheitliche Heilsystem der Tibetischen Medizin
Die Tibetische Medizin („Das Wissen vom Heilen“) ist auf die ganzheitliche Gesundheit des Menschen ausgerichtet. Dies geschieht durch die individuelle Harmonisierung von Energien, Körper, Emotionen und Geist.
Ein Ungleichgewicht der Energien wird mittels Puls, Urin, Zunge und Befragung diagnostiziert.
Die individuelle Wiederherstellung und Erhaltung des Gleichgewichts erfolgt auf verschiedenen Ebenen durch die typgerechte Ernährung, Lebensführung (Coaching), spezielle Heilkräutermischungen, Massage, Moxibustion, Goldene Nadel, Schröpfen, Reinigungen, Tibetisches Yoga sowie Mantras und Meditation. Ziel ist es, ein gesundes, langes, glückliches, reiches und nutzbringendes Leben zu führen.
Die 5 Elemente und die 3 Energien
Aus Sicht der TTM verbindet sich der Geist (Erleber) bei der Empfängnis mit einem Körper. Dabei verbindet sich unser Bewusstsein mit dem Ei der Mutter und damit mit der weiblichen Energie, sowie mit dem Samen des Vaters und damit mit der männlichen Energie.
Insbesondere unser Karma (die gespeicherten Eindrücke aus den letzten Leben) bestimmt über die jetzige Körperkonstitution, die Eltern, die Lebensumstände, das Glück und über die jetzigen geistigen Tendenzen. So kann es z.B. sein, dass man mit einem gesunden oder kranken Körper auf die Welt kommt, oder dass man ganz friedlich und fröhlich oder ganz ängstlich und unruhig ist.
Unser Körper besteht aus 5 Elementen und wird von 3 Energien reguliert.
Die 5 Elemente, aus denen alles zusammengesetzt ist, sind: Raum, Luft, Feuer, Wasser, Erde.
EINE GANZHEITLICHE INDIVIDUELLE ENERGETISCHE MEDIZIN
Schwerpunkt und Grundlage jeder Therapie in der Tibetischen Medizin ist die richtige, typgerechte Ernährung.
Das Raum-Element (entsteht aus Unwissenheit) ist das Element, welches alles beinhaltet und die Hohlräume und Öffnungen bildet. Das Erd-Element (entsteht aus Stolz) bildet dann alles Feste, also Knochen, Muskeln, Fett usw. Das Wasser-Element (entsteht aus Eifersucht) bildet alles Flüssige, wie Blut, Lymphe und Liquor. Das Feuer-Element (entsteht aus Zorn) ist für die Körperwärme zuständig und das Luft-Element (entsteht aus Anhaftung) für die Bewegung und die Verbindungen im Körper.
Die 3 Energien, welche unseren Körper, Geist und unsere Psyche regulieren, werden Wind, Galle und Schleim genannt:
Die Wind-Energie besteht aus dem Luft-Element und sorgt für die Bewegung im Körper, für das Nervensystem und die Psyche. Die Galle-Energie besteht aus dem Feuer-Element und sorgt für die Körperwärme und das Blut. Die Schleim-Energie besteht aus den Elementen Erde und Wasser und sorgt für die Körpersubstanz, für Knochen, Fett und Muskeln und fürs Lymphsystem. Jede dieser Energien besteht wiederum aus jeweils 5 weiteren (Unter-) Energien, welche für das Funktionieren unseres Körpers und unserer Psyche sorgen.
5 Wind-Energien
Lebenserhaltender Wind:
Für die Sinne und das Gedächtnis, Klarheit, Lebensenergie
Aufsteigender Wind:
Für Brust und Hals, Sprache und Gedächtnis
Alles durchdringender Wind:
Fürs Herz, innere Ruhe und Muskelbewegungen
Feuergleicher Wind:
Für die Verdauung
Absteigender Wind:
Reguliert Stuhlgang und Wasserlassen
5 Galle-Energien
Verdauende Galle:
Trennt die Nahrung, Verdauung
Farbenregulierende Galle:
Für die Blutbestandteile, Farbe der Körpergewebe
Verwirklichende Galle:
Fördert Intellekt und Entschlusskraft
Sehendmachende Galle:
Für die Sehfähigkeit
Hauttönende Galle:
Beeinflusst die Hautfarbe und Ausstrahlung
5 Schleim-Energien
Unterstützender Schleim:
Reguliert die Körperflüssigkeiten und Atmung
Zersetzender Schleim:
Verdauung, mischt die Nahrung
Erfahrender Schleim:
Zur Erfahrung der Geschmacksrichtungen
Zufriedenstellender Schleim:
Stellt die Sinne zufrieden
Verbindender Schleim:
Für die Beweglichkeit der Gelenke
Diese 3 Haupt- und 5 Unterenergien sowie die 5 Elemente regulieren unseren Körper, unsere Psyche und beeinflussen unseren Geist.
Energiebahnen und 5 Chakren
Ebenso bestimmen sie den Zustand der 7 Körperbestandteile des Menschen: Nahrungsessenz, Blut, Muskeln, Fett, Knochen, Knochenmark, reproduktive Flüssigkeiten.
Schließlich beeinflussen sie auch noch die 3 Körperhauptausscheidungen Harn, Stuhl und Schweiß.
Energiebahnen und 5 Chakras
Gesundheit bedeutet in der Tibetischen Medizin, dass unsere Energien, die Körperbestandteile und die Ausscheidungen im Gleichgewicht sind.
Ist dieses Gleichgewicht jedoch gestört, so führt dies zu Krankheit und zu Symptomen als Ausdruck dieses Ungleichgewichtes.
Die 3 Hauptstörgefühle, die 3 Grundtypen und die 7 Konstitutionstypen
Da wir aus Gewohnheit eine dualistische Wahrnehmung von einem ICH und der Äußeren WELT haben, nehmen wir alles durch 3 sogenannte Störgefühle wahr.
Entweder wir wollen Angenehmes haben, was Anhaftung genannt wird. Oder wir wollen Unangenehmes vermeiden, was Abneigung genannt wird. Oder wir haben einen gleichgültigen Geisteszustand, welcher Dumpfheit genannt wird.
Diese drei Störgefühle sind die ursprünglichen Ursachen für die 3 Energien, welche unsere Körpervorgänge regulieren.
Anhaftung führt zur Wind-Energie, Abneigung zur Galle-Energie und Dumpfheit zur Schleim-Energie.
Man unterscheidet in der Traditionellen Tibetischen Medizin (TTM) insgesamt 7 Konstitutionstypen, denn diese 3 Energien sind bei verschiedenen Menschen unterschiedlich verteilt.
Es gibt zum einen die 3 Einzeltypen, dabei ist entweder die Wind-, Galle- oder Schleim-Energie besonders stark ausgeprägt und die jeweils anderen beiden Energien sehr schwach ausgeprägt.
Wind-Typ
Galle-Typ
Schleim-Typ
Zum andern gibt es die 3 Kombinationstypen. Dabei sind jeweils 2 Energien recht stark und eine Energie relativ schwach ausgeprägt.
Wind-Galle-Typ
Wind-Schleim-Typ
Galle-Schleim-Typ
Schließlich gibt es noch den ausgeglichenen Typ. Alle 3 Energien sind dabei gleichmäßig ausgeprägt.
Wind-Galle-Schleim-Typ
Die Verteilung der Energien und Elemente hängt mit den geistigen Tendenzen zusammen:
Ist Anhaftung sehr stark ausgeprägt, bekommen wir einen Körper mit viel Wind-Energie, es dominiert also das Luft-Element. Wir sind dann ein Wind-Typ.
Ist Zorn besonders ausgeprägt, so bekommen wir einen Körper mit viel Galle-Energie, es dominiert das Feuer-Element. Wir sind dann ein Galle-Typ.
Sind Gleichgültigkeit und Dumpfheit besonders stark, so bekommen wir einen Körper mit mehr Schleim-Energie. Dabei dominieren die Elemente Erde und Wasser. Wir sind dann ein sogenannter Schleim-Typ.
Dementsprechend verhält es sich bei den Mischtypen.
Die Konstitution bleibt normalerweise für das ganze Leben dieselbe. Je nach Konstitutionstyp zeigen sich daher bestimmte geistige Tendenzen und Emotionen, bestimmte Qualitäten und Fähigkeiten, bestimmte Neigungen und ein Körper mit bestimmtem Aussehen und Eigenschaften sowie Stärken und Schwachstellen.
Um gesund zu bleiben, ist es zumeist wichtig, dass die Energien, welche durch die Konstitution sowieso schon stark ausgeprägt sind, nicht zu stark werden.
Nehmen wir exemplarisch die Wind-Konstitution. Der „kalte, leichte und unruhige“ Wind-Typ sollte z. B. vor Kälte und Unruhe bewahrt werden und stattdessen auf Wärme, Schwere und Ruhe achten, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Neben einigen anderen Bedingungen, wie dem Verhalten und dem Klima, spielt die Ernährung für dieses Gleichgewicht eine zentrale, grundlegende Rolle. Prinzipiell sollte die Ernährung für den Wind-Typ warm und schwer, sowie süß, sauer und salzig sein.
(Näheres ist im Kapitel 5 zu den Geschmäckern und Qualitäten der Nahrungsmittel für die verschiedenen Typen beschrieben.) Diese Art der Ernährung balanciert die Wind-Energie aus.
Bei falscher Ernährung kann dieses Gleichgewicht gestört werden und es kann zu Symptomen wie Unruhe, Angst, Schlaflosigkeit, Konzentrationsproblemen, Schwindel, Herzrasen, Tinnitus, Nervenproblemen, Neurodermitis, Blähungen, Verstopfung und vielem mehr führen.
Dies ist für jeden der 7 Konstitutionstypen unterschiedlich. Daher ist es zunächst elementar wichtig, seinen Konstitutionstyp zu bestimmen, um dann die richtige Ernährung herausfinden zu können. Um das Ernährungskonzept einfach zu halten und leichter verstehen zu können, wurde in diesem Buch der Schwerpunkt auf die 3 Einzeltypen gelegt, die im folgenden Kapitel ausführlich dargestellt werden. Die anderen 4 Typen werden etwas kürzer beschrieben.