Kitabı oku: «Nebenwirkungen natürlich behandeln»
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Apothekerin Sabine Ritter/Elisabeth Schittler-Krikonas
Nebenwirkungen natürlich behandeln – Bewährte Heilkräuter, Übungen und Ernährungsempfehlungen
E-Book (Epub): ISBN 978-3-86374-405-2
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-403-8, 1. Auflage 2017)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer M. A., Germering
Cover/Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München
Layout und Satz: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim www.brocom.de
Bildnachweis:
© Sabine Ritter 194, 196, 197, 199 o., 200, 202, 203, 204, 205, 206, 208 o., 209 o., 210, 212, 216, 217, 218, 220, 222, 223, 224, 225, 228, 229, 231, 232, 235, 238, 239, 241, 243, 244, 245, 247, 248, 250, 252, 255, 258, 259, 261, 265, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 274, 275, 276, 279, 280
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Haftungsausschluss
Die Autorinnen haben mit großer Sorgfalt überprüft, dass alle Informationen in diesem Buch dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Dennoch können Fehler unterlaufen sein. Zudem unterliegen die Erkenntnisse der Medizin einem ständigen Wandel. Daher wird von den Autorinnen oder dem Verlag keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen oder für irgendwelche Schäden materieller und ideeller Art übernommen, die aufgrund von Benutzung oder Nichtbenutzung dieses Buchs oder durch Benutzerfehler entstehen.
Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, alle Gegenanzeigen für bestimmte Ratschläge aufzulisten.
Der Leser wird vielmehr ausdrücklich aufgefordert, vor der Anwendung der hier erwähnten Ratschläge unter besonderer Berücksichtigung der von ihm eingenommenen Medikamente durch Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt zu klären, ob die hier unterbreiteten Ratschläge für ihn aufgrund seines persönlichen Gesundheitszustands geeignet sind. Ferner sollte immer der Beipackzettel der Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sorgfältig gelesen werden, um mögliche Gegenanzeigen im Vorfeld auszuschließen. Bei einer etwaigen Verschlechterung der Beschwerden sollte immer umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.
Allgemeiner Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Buch auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Personenbezeichnungen verzichtet. Sämtliche Sprachvarianten gelten daher für beide Geschlechter gleichermaßen.
Inhalt
Einleitung
Wohlbefinden mit Medikamenten – geht das?
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
So nehmen Sie Medikamente richtig ein
Natürliche Hilfe bei Nebenwirkungen |
Selbsthilfe leicht gemacht
Bausteine individuell zusammenstellen
Die Kräuter
Nahrungsergänzungsmittel und Co.
Informationen im Internet
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Checkliste
Nebenwirkungen lindern
Schwäche, Müdigkeit und Schläfrigkeit
Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl und Erbrechen
Hunger und Gewichtszunahme
Sodbrennen, Gastritis und Magenschmerzen
Bauchschmerzen, Blähungen und Krämpfe
Durchfall und weicher Stuhlgang
Verstopfung
Mineralstoff- und Vitaminmangel
Eisen
Andere Mineralstoffe und Vitamine
Anstieg der Blutfettwerte
Anstieg des Blutzuckerspiegels
Beschwerden von Mund und Atemwegen
Entzündungen der Mundschleimhaut
Heiserkeit, Hustenreiz und trockene Schleimhäute
Verschleimte Atemwege
Glieder-, Muskel- und Gelenkschmerzen
Hautveränderungen
Trockenheit und trockene Ekzeme
Akne, Furunkel und andere Entzündungen der Haut
Herz-Kreislauf- Beschwerden
Krampfadern, Venenschwäche und Hämorrhoiden
Kältegefühl
Infektanfälligkeit
Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit
Kopfschmerzen und Migräne
Erhöhte Leberwerte
Menstruationsbeschwerden
Schmerzhafte Menstruation
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Schwitzen oder Nachtschweiß
Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen
Störungen beim Wasserlassen
Häufiger Harndrang und nächtliches Wasserlassen
Miktionsstörungen, Harnverhalt und Wasseransammlungen (Ödeme)
Aktiv werden für die Gesundheit |
Methoden und Techniken
Atemtechniken
Bewegungstherapie
Entspannungsmethoden
Massagetechniken
Ölziehen
Wechselduschen
Ernährung und Wohlbefinden
Checkliste Ernährung
Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und der Nahrung
Rezeptideen für den Start
Anregungen für ein warmes Frühstück
Die wärmende Kraft der Suppen
Schnelle vegetarische Küche im Alltag
Brotaufstriche selbst gemacht
Selbsthilfe mit Kräutern |
Kräuter-Know-how
Mögliche Unverträglichkeit
Fertige Zubereitungen und Bezugsquellen
Anwendung und Dosierung der Kräuter
Lagerung
Kräuter von A bis Z
Anis
Artischocke
Baldrian
Bohnen
Brennnessel
Buchweizen
Eibisch
Engelwurz
Feldstiefmütterchen
Fenchel
Frauenmantel
Gänseblümchen
Gänsefingerkraut
Galgant
Ginkgo
Ginseng
Goldrute
Hafer
Hagebutte bzw. Hundsrose
Heidelbeere
Herzgespann
Holunder
Hopfen
Ingwer
Isländisches Moos
Johannisbeere, schwarze
Johanniskraut
Kalmus
Kamille
Kardamom
Königskerze
Kümmel
Kürbissamen
Lavendel
Lein
Liebstöckel
Linde
Löwenzahn
Malve
Mariendistel
Mäusedorn
Melisse
Mutterkraut
Passionsblume
Pestwurz
Pfefferminze
Quecke
Ringelblume
Rosmarin
Rosskastanie
Salbei
Schachtelhalm
Schafgarbe
Spitzwegerich
Steinklee
Taubnessel, weiße
Tee, grüner und schwarzer
Thymian
Vogelmiere
Wacholder
Weide
Weinlaub, rotes
Weißdorn
Zaubernuss
Zimt
Quellen
Register
Einleitung
Bei der Lektüre des Beipackzettels von Medikamenten läuft uns Lesern nicht selten ein Schauer über den Rücken. Die Aufzählung der unerwünschten Wirkungen eines Medikaments erweckt manchmal den Eindruck, man solle schädliches Gift und keine heilende Medizin schlucken. Skeptiker nehmen dann unter Umständen die vom Arzt verordneten Präparate gar nicht erst ein, weil sie sich nicht vorstellen können, dass sie dies unbeschadet überstehen. Vornehmlich lindern Medikamente jedoch Beschwerden!
Wohlbefinden mit Medikamenten – geht das?
»Bis zu 25 000 Todesfälle durch Medikamente« lautete am 27.5.2010 eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung. Nicht nur Nebenwirkungen von Medikamenten wurden dafür verantwortlich gemacht, sondern auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneistoffen. Genauere Zahlen gibt es dazu bis heute nicht. Daher sollte man bei schweren Nebenwirkungen immer sofort den behandelnden Arzt informieren und niemals versuchen, seine Beschwerden im Selbstversuch zu lindern!
Selbsthilfe ist nur bei leichten unerwünschten Wirkungen empfehlenswert! Aus diesem Grund werden Sie einige mögliche Nebenwirkungen in diesem Buch vermissen und stellenweise Warnhinweise erhalten, die Sie darüber informieren, welche Symptome keine leichte Nebenwirkung sind.
Nicht jeder leidet unter Nebenwirkungen von Medikamenten, weil Lebensstil, Ernährung, Krankheiten und Konstitution unterschiedliche Anfälligkeiten begünstigen können.
Richtet man die Aufmerksamkeit auf die Nebenwirkungen von Medikamenten, übersieht man allerdings allzu leicht, dass Arzneimittel in der Regel die Lebensqualität vieler Patienten erheblich verbessern und ihre Lebenserwartung teilweise deutlich verlängern. Für alle Skeptiker der Schulmedizin oder Anwender von Medikamenten gleich noch eine gute Nachricht: Nicht jeder leidet unter Nebenwirkungen, und nicht alle beschriebenen Nebenwirkungen treten bei ein und demselben Patienten auf!
Doch wie kommt es eigentlich, dass Nebenwirkungen von Medikamenten nicht alle Menschen betreffen, die sie einnehmen? Im Grunde verhält es sich mit Medikamenten nicht anders als mit vielen anderen Einflüssen im Leben: Jeder Mensch ist ein Unikat mit einzigartigen Stärken und Schwächen.
Beispiele hierfür gibt es viele: Während der eine unter der Kälte im Winter leidet, belastet den anderen die Hitze im Sommer. Was den einen ärgert, lässt den anderen völlig kalt. Ähnlich können auch Lebensstil und Ernährung das Wohlbefinden ganz unterschiedlich beeinflussen. Ist es vor diesem Hintergrund noch verwunderlich, dass verschiedene Menschen auf die Einnahme von Medikamenten unterschiedlich reagieren? Konstitution, Krankheiten, Lebensstil und Ernährung haben neben vielem anderen dazu beigetragen, dass sich individuelle Anfälligkeiten entwickelt haben, die sich nicht nur bei der Einnahme von Arzneimitteln zeigen.
Es ist jedoch möglich, die Auswirkungen der unerwünschten Wirkungen von Medikamenten zu lindern! Denn auch wenn es sich teilweise nur um sogenannte Befindlichkeitsstörungen handelt, so können sie die Lebensqualität doch spürbar beeinträchtigen. Um sie zu lindern, eignen sich vor allem Kräuter und naturheilkundliche Präparate in Verbindung mit einigen gezielten Änderungen der Lebensführung und der Ernährung. Wenn Sie Ihren Körper auf diese Weise unterstützen, leiden Sie wahrscheinlich seltener oder weniger ausgeprägt unter Nebenwirkungen. Nutzen Sie das Wissen der Alternativmedizin, damit Sie sich während Ihrer schulmedizinischen Behandlung besser fühlen!
Sie erhalten Medikamente aufgrund einer Erkrankung. Wenn Sie weitermachen wie bisher, wird sich nichts ändern. Werden Sie aktiv!
Gesundheit ist kein statischer Zustand. Gesundheit und Krankheit verhalten sich vielmehr wie zwei entgegensetzte Pole zueinander – mit fließendem Übergang vom einen zum anderen Extrem. Schulmedizin und Naturheilkunde können gemeinsam manchmal stärker sein als jede Disziplin für sich allein. Davon profitieren Sie als Patient, indem Ihr Wohlbefinden mit Medikamenten zunimmt.
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
Unser Wohlbefinden ist ein Balanceakt – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Alles, was wir tun oder unterlassen, kann erwünschte wie unerwünschte Wirkungen haben. Jede Tätigkeit bis hin zum Nichtstun hinterlässt Spuren. Schläft man aus, fühlt man sich meist erholt, manchmal aber auch gerädert. Treibt man Sport, hat man im Anschluss vielleicht erst einmal einen klaren Kopf, doch am nächsten Tag folgt bei dem einen oder anderen ein unangenehmer Muskelkater. Ähnlich verhält es sich mit der Nahrungsaufnahme. Lebensmittel sättigen nicht nur, sie können auch Auswirkungen haben, die mal mehr, mal weniger angenehm sind.
Es ist also kein Wunder, dass dies auch auf Medikamente zutrifft. Im Unterschied zu Produzenten von Nahrungsmitteln oder den Betreibern von Fitnessstudios müssen die Hersteller von Arzneimitteln allerdings die bekannten Nebenwirkungen im Beipackzettel angeben. Allerdings treten manche unerwünschte Wirkungen bei vielen mit einem Medikament behandelten Menschen auf, während andere nur bei wenigen beobachtet werden. Deshalb wird ihre Häufigkeit im Beipackzettel kategorisiert:
Sehr häufig: Mehr als zehn Prozent der behandelten Patienten leiden unter den beschriebenen Beschwerden; d. h. mindestens einer von zehn Anwendern.
Häufig: Weniger als zehn Prozent, aber mehr als ein Prozent der behandelten Patienten leiden unter den deklarierten Symptomen; d. h. einer bis zehn von 100 Anwendern.
Gelegentlich: 1–0,1 Prozent der behandelten Patienten leiden unter den erwähnten Beschwerden; d. h. einer bis zehn von 1000 Anwendern.
Selten: 0,1–0,01 Prozent der behandelten Patienten sind von den aufgeführten Symptomen betroffen; d. h. einer bis zehn von 10 000 Anwendern.
Sehr selten: Weniger 0,01 Prozent der behandelten Patienten erleiden die geschilderten Beschwerden; d. h. weniger als einer von 10 000 Anwendern.
Die moderne Wissenschaft bemüht sich sehr erfolgreich darum, immer besser zu verstehen, welche Abläufe an einem Krankheitsgeschehen beteiligt sind. Sie untersucht minutiös, wie die vielen Zahnräder im Getriebe des menschlichen Organismus beim Gesunden ineinandergreifen. Die erwünschte Wirkung von Arzneimitteln resultiert zum Teil daraus, dass Medikamente bestimmte Vorgänge im Körper unterdrücken. Diese Prozesse werden gezielt gedrosselt, um den Schaden zu minimieren, den ein aus dem Ruder laufendes, krank machendes Geschehen nach sich zieht. Andere Arzneimittel ersetzen fehlende Stoffe, um einen Mangel auszugleichen. Darüber hinaus gibt es Wirkstoffe, die geschwächte Vorgänge wieder in Schwung bringen. Der Nutzen eines Medikaments besteht also im Grunde darin, Krankheitsprozesse gezielt zu manipulieren bzw. zu regulieren.
Arzneistoffe regulieren Krankheitsprozesse, beeinflussen dadurch aber manchmal auch erwünschte Abläufe in anderen Bereichen des Körpers und verursachen so Nebenwirkungen.
Leider hat dies nebenbei auch Auswirkungen auf durchaus erwünschte Abläufe in anderen Bereichen des Körpers, weil die Zahnräder in dem fein abgestimmten Getriebe des Menschen nicht nur mit einem Rädchen in Verbindung stehen. Diese Nebenwirkungen sind also eine logische Konsequenz der Wirkung. Einige Nebenwirkungen sind aber auch unspezifischer Natur und eher Folge individueller Anfälligkeiten. Zudem hängt das Ausmaß der unerwünschten Wirkungen auch von der Dosierung, der Darreichungsform und der Anwendungsdauer eines Medikaments ab.
Viele Patienten verfügen über ausreichende Reserven und werden daher nicht oder nur wenig durch die Einnahme von Medikamenten beeinträchtigt. Sie profitieren vor allem vom Nutzen des Medikaments. Andere dagegen sind aufgrund von individuellen Schwächen besonders anfällig für Nebenwirkungen.
Zögern Sie nicht, bei Unklarheiten nachzufragen.
Einige Patienten beobachten sich wiederum argwöhnisch, wenn sie ein Medikament eingenommen haben, und warten förmlich darauf, dass ihre Beschwerden abgelöst werden durch all das, was der Beipackzettel an »Alternativen« zu bieten hat. Statt sich zu freuen, dass es ihnen besser geht, leiden sie unter den beschriebenen Nebenwirkungen einfach nur deshalb, weil sie darüber gelesen haben. Fachleute bezeichnen dieses Phänomen als »Nocebo-Effekt«.
Lesen Sie den Beipackzettel, informieren Sie sich, aber fürchten Sie sich nicht vor den möglichen Risiken! Diejenigen Patienten, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben, bekommen die entsprechenden Medikamente normalerweise nicht verordnet! Informieren Sie Ihren Arzt deshalb vollständig über Ihre Beschwerden, damit er für Sie geeignete Arzneistoffe auswählen kann. Sprechen Sie außerdem über Ihre Ängste und eventuelle Vorerfahrungen mit anderen Medikamenten, damit er auch diese bei seinen Verordnungen berücksichtigen kann.
So nehmen Sie Medikamente richtig ein
Lesen Sie den Beipackzettel immer genau durch. Sie finden dort wichtige Hinweise zur Einnahme Ihres Medikaments sowie Informationen zu Nahrungsmitteln, die Sie im Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneistoffs meiden sollten. Zögern Sie bei Unklarheiten nicht, bei Ihrem Arzt oder Apotheker nachzufragen. So können Sie einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Nebenwirkungen leisten.
Medikamente und Mahlzeiten – das sollten Sie beachten
Wann Sie Ihr Medikament am besten nehmen, können Sie im Beipackzettel nachlesen. Dabei gilt für Arzneimittel, die Sie schlucken müssen:
Halten Sie bei Unklarheiten oder Nebenwirkungen immer Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Sollen Sie Ihr Medikament nüchtern einnehmen, dann bedeutet dies, dass Sie es ein bis zwei Stunden vor oder zwei bis drei Stunden nach dem Essen nehmen sollen, damit der Magen leer ist, wenn Sie das Medikament schlucken.
Wenn Sie Medikamente vor dem Essen nehmen sollen, bedeutet dies, dass Sie diese mindestens 30 Minuten – in Einzelfällen auch ein bis zwei Stunden – vor einer Mahlzeit einnehmen sollen, damit der Magen leer ist und die Aufnahme des Wirkstoffs im Magen-Darm-Trakt durch die Nahrung nicht behindert wird.
Medikamente, die Sie zum Essen nehmen sollen, können Sie direkt davor, während der Mahlzeit oder direkt im Anschluss nehmen.
Wenn Sie ein Medikament nach dem Essen einnehmen sollen, dann bedeutet dies, dass Sie mindestens zwei Stunden warten sollten, bis Sie es nehmen. Milch- und Vollkornprodukte sollten Sie in der Regel frühestens zwei Stunden nach einer Medikamenteneinnahme zu sich nehmen.
Hinweise speziell für Senioren
Zwei Medikamentenlisten befassen sich ausschließlich mit Arzneistoffen, die für Senioren geeignet bzw. nicht geeignet sind: Die »FORTA-Liste« klassifiziert Pharmaka nach Alterstauglichkeit. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Heidelberg und Mannheim (www.umm.uni-heidelberg.de/ag/forta/). In dieser Liste finden Sie diejenigen Arzneistoffe, die für Senioren in der Regel unbedenklich sind, sofern keine individuellen Gegenanzeigen vorliegen.
In der »Priscus-Liste« werden dagegen diejenigen Wirkstoffe aufgeführt, die Senioren nicht einnehmen sollten (www.priscus.net), weil sie beispielsweise häufiger von unerwünschten Wirkungen betroffen sind. Partner des Forschungsverbunds »Priscus« sind die Lehrstühle der Universitäten in Bielefeld, Bochum, Hannover, Münster und Witten/Herdecke. Im Internet bietet die Deutsche Seniorenliga e. V. auf der Webseite http://medikamente-im-alter.de ausführliche Erläuterungen zu diesem Thema. Gleichen Sie die von Ihnen eingenommenen Medikamente mit diesen Listen ab, und sprechen Sie bei Fragen mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten, die für Sie nicht geeignet sind, sollten Sie nicht selbst behandeln!
Schlucken Sie Tabletten, Kapseln oder Dragees mit aufrechtem Oberkörper immer mit einem Glas Leitungswasser – nie mit einem alkoholischen Getränk, mit Milch, Tee, Kaffee oder Fruchtsaft, es sei denn, Ihr Arzt hat Sie ausdrücklich dazu aufgefordert. Diese Getränke können die Wirksamkeit vieler Arzneistoffe oder deren Aufnahme aus dem Darm ebenso verändern wie Mineralwasser. Das gilt auch für einzunehmende Säfte oder Tropfen. Warten Sie daher je nach Wirkstoff und Getränk 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Einnahme eines Medikaments, bis Sie diese zu sich nehmen, oder verzichten Sie im Einzelfall ganz darauf.
Beachten Sie die Hinweise zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten (→ Seite 155 ff.).
Der richtige Einnahmerhythmus
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Medikamente in gleichmäßigen Abständen einnehmen. Wenn Sie diese
einmal täglich einnehmen, sollten Sie etwa einen 24-Stunden-Abstand einhalten,
zweimal täglich einnehmen, sollten Sie einen 12-Stunden-Abstand einhalten,
dreimal täglich einnehmen, sollten Sie einen 8-Stunden-Abstand einhalten,
viermal täglich einnehmen, sollten Sie idealerweise einen 6-Stunden-Abstand einhalten.
Sie verhindern so starke Schwankungen der Wirkstoffkonzentration im Blut. Durch zu kurze Zeitabstände kann die Wirkstoffkonzentration vorübergehend zu hoch sein, wodurch das Risiko für Nebenwirkungen ansteigt. Sind die Abstände zu lang, wird die erwünschte Wirkung unterbrochen.
Arzneimittelwechselwirkungen
Je größer die Zahl der verschiedenen Wirkstoffe ist, die Sie einnehmen, desto größer ist auch das Risiko von Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Stoffen – und natürlich auch mit Nahrungsmitteln, Kräutern oder Nahrungsergänzungsmitteln. Wirkungen können sich dann unter Umständen gegenseitig aufheben oder verstärken. Leider können sich auch unerwünschte Wirkungen gegenseitig verstärken.
Informieren Sie daher jeden Arzt und Heilpraktiker, den Sie aufsuchen, über alle Medikamente, die Sie einnehmen! Außerdem sollten Sie beim Erwerb von rezeptfreien Wirkstoffen, von Nahrungsergänzungsmitteln oder Kräutern den Apotheker über Ihre Medikamente in Kenntnis setzen, damit Sie ein Präparat erhalten, das in Ihrem Fall geeignet ist. Legen Sie einen Medikamentenpass mit allen Arzneistoffen, Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln an, den Sie immer mit sich führen, dann vergessen Sie keinen Wirkstoff bei Ihrem Arzt zu erwähnen.
Beachten Sie ferner alle diesbezüglichen Hinweise im Beipackzettel, und meiden Sie alle dort erwähnten Nahrungsmittel, Kräuter oder andere Präparate!