Kitabı oku: «Sex mit der Ex?»

Yazı tipi:

Ellen Liever

Sex mit dem Ex?

© 2016 Ellen Liever

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN:

www.ellenliever.de

Inhalt

1

2

3

4

5

6

Über die Autorin

1

Es muss schon Morgen gewesen sein. Langsam öffnete ich meine Augen, um zu sehen, wo ich gelandet war. Es kam mir alles fremd vor. Ich blickte auf einen Vorhang. Dahinter erahnte ich den Tag. Das Fenster kannte ich nicht, auch der Raum schien mir gänzlich fremd. Ich lag in einem fremden Bett. Ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen und mich zu erinnern, wo ich war, aber mein Kopf schmerzte zu sehr. In mir nur Leere. Ich konnte das Puzzle nicht zusammensetzen, ich hatte ja nicht mal die einzelnen Teile dafür. Es war gestern zu viel Alkohol. Eindeutig zu viel! Ein totaler Absturz. Schon wieder! Es kam in den letzten Wochen leider häufig vor, das wurde mir klar, als ich auf diesen Vorhang starrte. Aber nie hatte ich einen solchen Blackout. Absolute Ahnungslosigkeit.

Ich blickte mich mit halb geöffneten Augen hilflos um, vielleicht würde ich doch irgendetwas erkennen. Doch da war nichts, was meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen konnte. Ich lag in einem großen Bett. Ich hob meinen Kopf und schaute auf die andere Bettseite. Da lag eine Frau, stellte ich überrascht fest. Wer war sie? Sie sah jung aus. Deutlich jünger als ich, stellte ich fest. Und sie ist eindeutig mein Typ. Sie hatte mittellange blonde Haare. Ich hob die eine rosa geblümte Decke an und betrachtete ihre schlanke Figur, sie war trainiert, sogar etwas muskulös, und hatte einen schönen Busen. Ich kenne mich mit dem menschlichen Körper aus, denn ich bin Arzt, seit Jahren untersuche ich Menschen. Männer und Frauen, aber es gibt diesen Typ von Frau, den ich mir sehr gerne ansehe, den ich berühren und haben will. Dieser Körper neben mir war genau ein solcher Körper, den ich immer wieder suchte und wohl gestern Abend gefunden hatte.

Aber wie bin ich nur hierhergekommen? Vorsichtig stand ich auf. Ich musste aufs Klo und wollte sie nicht wecken, so schlich ich mich aus dem Bett. Ich war froh, als ich meine Kleidung direkt neben dem Bett fand. Sie war quer über den Boden verteilt. Ich sammelte sie langsam lautlos auf. Der alte Dielenboden, auf dem sie lag, sollte ja nicht quietschen. Ich befürchtete, dass jede Bewegung ein knarzendes Geräusch hervorbringen würde. Als ich alles zusammen hatte, schlich ich leise auf Zehenspitzen zur großen alten Tür und öffnete sie, was mir nicht lautlos gelang. Panisch drehte ich mich um, aber die junge Frau schlief weiter. Ich kam mir plötzlich sehr blöd vor – nackig in einem großen Altbauflur, der nicht meiner war. „Was ist, wenn sie hier noch mit ihren Eltern wohnt und ich ihnen über den Weg laufe?“, überlegte ich, „aber so jung wird sie nun ja wohl nicht sein, dass sie noch zuhause wohnt.“ Ich zog sicherheitshalber erst mal meine Unterhose über, mein Hemd nur provisorisch und den Rest klemmte ich mir unter den Arm. Vollständig anziehen, wollte ich mich auf dem Klo.

Nur welche dieser alten Zimmertüren sollte ich öffnen? Ich stand ratlos in diesem riesigen Flur. Der Zustand der Wohnung war nicht der beste. Alles wirkte etwas ärmlich und lieblos. „Also wahrscheinlich doch keine elterliche Wohnung“, dachte ich mir. Viele Dinge standen rum, keiner schien sich an ihnen zu stören oder sie gar wegzuräumen. Eine kleinere Tür war voll beklebt mit Aufklebern verschiedener Generationen. Ihren letzten Anstrich schien sie vor Jahrzehnten bekommen zu haben. Sie war anders als die anderen. Wahrscheinlich die Klotür, ich versuchte mein Glück. Ich täuschte mich nicht, betrat den Raum und verschloss die Tür hinter mir.

„Gott sei Dank, ich kann abschließen“, sagte ich zu mir.

Ich schaute mich um, das Bad war wie der Flur, nur standen die Dinge hier ordentlich an ihrem Platz. Ich öffnete den Spiegelschrank und fand schnell, wonach ich gesuchte hatte: Ich nahm zwei Tabletten gegen meine Kopfschmerzen. Es mussten zwei sein. In letzter Zeit waren es immer zwei. Ich trank einen großen Schluck Wasser aus der Leitung, erfrischte mich mit ein paar Wasserspritzern ins Gesicht und musste jetzt aufs Klo.

Auf dem Klodeckel ein Aufkleber mit der Aufforderung, sich zu setzen, was ich auch tat. Einen Streit wollte ich vermeiden, auch wenn keiner da war. Meine Erfahrung sagte mir, dass so etwas immer Ärger nach sich zog – egal, ob jemand da war oder nicht. Das wusste ich noch aus meiner WG-Zeit. Man sitzt am Frühstückstisch, isst sein Brot und eine aufgebrachte Mitbewohnerin schreit das mit dem aufgeklappten Klodeckel in die Runde. „Naja“, dachte ich, „das ist heute sicherlich auch noch so.“ Ich setzte mich also und wurde langsam klarer im Kopf, zog mich anschließend an und wusch mir die Hände. Im Spiegel überprüfte ich, ob ich einigermaßen passabel aussah. Ich hob den Kopf und sah, dass ich weit davon entfernt war.

Ich schaute nach etwas, was mir helfen konnte. Ich sah alte Zahnpasta-Tuben – und kam mir ähnlich vor. Weiter oben stand eine Reihe von Zahnputzbechern. Es waren wirklich richtige Becher, neue Kaffeebecher. Auf ihnen stand jeweils ein Name und ein Foto war darunter geklebt. Auf jedem dieser Kaffeebecher grinste mich voller Lebensfreude wohl eine seiner Besitzerinnen an.

„Praktisch“, dachte ich und schaute mir interessiert die Fotos an. Drei attraktive, junge Frauen. Ich betrachtete ihre Bilder noch genauer. Gleichzeitig versuchte ich mich an die Frau zu erinnern, neben der ich gerade noch lag. Natürlich wollte ich nicht zurückgehen und nachsehen, um ihr Gesicht zu sehen. Ich hatte ja nur ihre Umrisse unter dieser rosa geblümten Decke bewundert. Männer schauen Frauen nicht zuerst ins Gesicht, besonders nicht in solchen Situationen. Dafür fühlte ich mich von drei junge Frauen dafür umso genauer beobachtet.

Einer der Becher gehörte einer Frau mit leicht rotem Haar. Sie sah wirklich attraktiv aus, aber neben ihr bin ich nicht wach geworden. Dann blieben nur noch die anderen beiden übrig. Jennifer und Anna – beide waren blond und sehr attraktiv. Leider war auf dem Foto nur ihr Gesicht zu sehen. Die Brüste, die ich ja gesehen, konnte ich also nicht als Indiz heranziehen.

Naja, nun war ich wenigstens ein bisschen weiter. Ich hatte eine 50-zu-50-Chance, falls ich eine von beiden mit Namen ansprechen musste, wenn ich sie in der Wohnung treffen würde.

„Die Tassen sind praktisch, hatten wir früher in der WG nicht“, ging mir durch Kopf. Studentinnen, die zusammen wohnen, das würde den Zustand des Flures erklären. Studentinnen? „Vielleicht kenne ich sie?“, überlegte ich und versuchte, mich zu erinnern, was aber zwecklos war – nicht nur wegen meines Zustandes, sondern auch wegen meines schlechten Gedächtnisses. Ich bin Arzt und seit ein paar Jahren auch Dozent an der hiesigen medizinischen Fakultät. Es ist eher ein Hobby. Die Praxis läuft gut, sodass ich mir das leisten kann. Außerdem finde ich so immer junge angehende Ärzte, die mir zu Hand gehen. Und ab und zu ist halt auch eine Studentin darunter, die mir ein bisschen mehr behilflich ist. Ich musste schmunzeln über mich. Es sind sicherlich Studentinnen. Das passte auch besser zu meinem Ruf: Ich hatte keine Lust auf die mühselige Korrektur von Klausuren und setze viele praktische Prüfungen an. Mir war zwischenmenschlicher Kontakt wichtiger. Manchmal entwickelte sich daraus auch die eine oder andere kurze, aber intensive Beziehung.

Ich musste erneut schmunzeln, denn ich hatte ja gerade in meiner Praxis eine Studentin, mit der ich noch gar nichts hatte. „Ich kann also auch anders“, redete ich mir ein. Und die mochte ich sogar sehr gerne. Die beiden Frauen starrten mich immer noch an. Gut, nun war ich letzte Nacht bei Jennifer oder Anna gelandet.

Meine Frau wusste von meiner Schwäche für junge attraktive Frauen. Sie hatte damals bei mir als Arzthelferin gearbeitet und war der Grund für meine Scheidung. Meine Ex-Frau hatte mich mit unserer Tochter verlassen. Mit Britta, meiner jetzigen Noch-Frau, bin ich dann zusammengezogen. Ich bin halt kein Mensch, der alleine leben kann. Ich sei lebenstauglich, sagte meine Ex damals schon zu mir. Neulich hat es dann auch meine Noch-Frau gesagt. Britta war am Anfang unserer Beziehung ganz froh, dass sie mit mir in meiner Wohnung leben konnte. Sie breitete sich schnell in meinem großen Loft aus. Sie wollte mit mir zusammenleben. Sie kümmerte sich um alles, aber nicht mehr um die Praxis. Sie blieb zuhause und machte es uns schön, wie sie es nannte. Gut, ich bestand irgendwann auch drauf, dass sie nicht mehr bei mir arbeitete, denn Beruf und Privatleben sollte man trennen. Das war mein Prinzip.

Als Gegenzug zu ihrem Rückzug bestand sie drauf, dass ich sie heiraten sollte, was ich auch nach meiner Scheidung tat. Es ginge ja auch um ihre Sicherheit, begründete sie. Dafür hatte ich Verständnis, denn ich begehrte sie damals noch. Am Anfang gehörten ihre Verführungskünste zu meinem Alltag wie die Sonne. Kaum hatten wir den Ehevertrag geschlossen, da ließen ihre besonderen Zuneigungen nach und mir war klar, dass ich zu großzügig ihrem Anwalt gegenüber war. Ich meinte damals, dass wir die sexuellen Aspekte auch im Vertrag hätten regeln sollen. Ich hatte es als Scherz gemeint, das glaubte sie mir aber nicht und so hatten wir unseren ersten großen Streit. Es wurde dann nie wieder so wie früher und mir war sehr schnell klar, dass ich auf den Rat meines Anwaltes hätte hören sollen. Aus Fehler wird man klug, sagt man, ich hoffte, dass es bei mir auch so war.

Wir hatten damals im kleinen Kreis geheiratet, Kinder bekamen wir aber nicht. Sie wollte welche. Ich hatte ja meine Tochter Marie aus der ersten Ehe. Britta wollte außerdem eine rosa Welt mit allem Drum und Dran. Erst war ihr die Hochzeit nicht groß genug. Ich wollte die Hochzeit nicht größer, denn meine Scheidung war teuer. Später, als ihr Kinderwunsch immer größer wurde, schliefen wir nur aus diesem Grund miteinander. Sie machte daraus eine Wissenschaft. In meiner Praxis war sie nie mit diesem Eifer bei der Sache. Sie plante alles um ihren Eisprung herum wie die Mondlandung. Ich wollte gerne mit ihr schlafen, aber nicht in dieser Kissen-Bett-Konstruktion, wo ihr Becken im idealen Einflusswinkel für mein Sperma lag. Ich wollte Sex aus Leidenschaft und die Bestätigung, ein guter Liebhaber zu sein, aber sie suchte den optimalen Zeitpunkt für die Befruchtung. Alles plante sie danach. Wie häufig wollte ich mit ihr schlafen und sie wies mich mit der Äußerung zurück:

„Heute ist kein idealer Zeitpunkt“? An solchen Abenden ging ich nicht mit ihr schlafen, sondern suchte eine andere Lösung für mein körperliches Verlangen.

Am folgenden Abend hatte ich nun weniger Saft in der Leitung, wie Männer es umschreiben würden, wenn sie unter sich sind. Sie hatte Duftkerzen aufgebaut, ihre Dessous angezogen und empfing mich mit einen freundlichen „Hallo Süßer!“. Ehrlich, die Masche ist durchschaubar, aber ich wurde trotzdem immer schwach. Wir hatten dann noch den Sex, den andere Paare sich erhoffen, wenn sie gemeinsam in ein romantisches Wochenende fahren. Über mein Stehvermögen hat sich bisher noch keine Frau beschwert. Es war sogar etwas, worauf ich eigentlich immer stolz war. Sie empfand dabei Lust. Sie kam auch immer, da achtete ich stets drauf, weil es mir wichtig war. Wenn eine Frau stöhnt und kommt, ich meine, so richtig kommt, dann ist das besser als jeder Orgasmus, den ich selber haben kann. Sie kam – und wie. Jedes Mal. Aber der ersehnte Nachwuchs kam nicht. Irgendwann überzeugte mich Britta, mich untersuchen zu lassen. Die Diagnose: Mein Sperma besaß nicht genügend Schwimmer.

Ursache: Stress und Alkohol.

Was sollte ich da machen? Stress hatte ich wegen ihr. Ich wollte eigentlich ein ruhiges Leben haben und es mit ihr genüsslich auskosten. Aber bei diesen Mondlandungsquatsch hatte ich nie richtig Feierabend.

„Wir sind ja ein Arzt-Ehepaar“, sagte sie dann, als sie das mit dem Kinderwunsch aufgegeben hatte, „und wir haben als Teil der Gesellschaft eben Verpflichtungen.“ Sie meinte unsere Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Dieser Begriff kam wie aus dem Nichts in ihren Sprachgebrauch und wollte nicht mehr verschwinden. Und diese Verpflichtung müssten wir auch wahrnehmen. Wir machten keine Sonderschichten auf der Kinderstation. Es waren vielmehr kleine und große Spendengalas, wo es um Kranke und Kinder ging. Eigentlich trafen wir immer wieder die gleichen Leute, die auch schon zu den anderen Galas gekommen waren. Als hätte ich nicht genug gearbeitet. Und zwar mit Kranken und Kindern. Ich wollte auch mal Feierabend haben. Ein ruhiges Gespräch mit meiner Frau. Ablenkung. Natürlich auch sexuell, aber nicht nur.

Anstelle von schönen Abenden zu zweit saß ich nun abends auf Stühlen in großen Sälen, während andere Spielfilme sahen und auf dem Sofa vom Knutschen zum Fummeln übergingen. Das wollte ich auch haben – so und nicht anders stellte ich mir mein Liebesglück vor. Gut, ich aß keine Chips, sondern Lachshäppchen, aber ich sah meiner Frau beim Klatschen zu oder wie sie anderen höflich zulächelte, anstelle mit ihr die Zweisamkeit zu genießen. Da fing es an, dass der Sex immer weniger wurde – von täglich, zu wöchentlich bis hin zur monatlichen Seltenheit. Da war unsere Ehe schon mitten dabei, dem Ende entgegenzugehen. Leidenschaft werde eh überbewertet, sagte sie. Ich verstand nicht, warum sie so dachte. Ich hatte ich damals aber auch nicht widersprochen.

Irgendwann verdrängten unsere gesellschaftlichen Verpflichtungen die letzte Lust und wir stellten unser Sexleben ganz ein. Wann das genau war, weiß ich nicht mehr. Ich habe es irgendwann nicht mal mehr vermisst. Es war einfach so. Zu diesem Zeitpunkt sprachen wir noch nicht über Scheidung, sondern gar nicht mehr miteinander. Und ich lernte attraktive Frauen kennen. Sie waren auf einmal da wie die Bienen um duftende Blüten. Ich entdeckte erst eine, dann mehrere und später wurde es viele, an denen ich riechen wollte. Ja sehr viele. Ich sprach sie an. Sie waren attraktiv und flirteten mit mir, sodass ich mir auch attraktiv vorkam.

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