Kitabı oku: «Die Nicht-Königin»
Die Nicht-Königin
Die Grenz-Chroniken, Band 2
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Fiona West
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Deutsch von Carolin Kern
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© 2020 - Fiona West
Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Ähnlichkeiten zu echten Personen, Orten oder Vorkommnissen sind rein zufällig.
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Copyright © 2019 by Fiona West
Titel der englischen Originalausgabe: »The Un-Queen«
Herausgegeben von Tempest and Kite Publishing Llc
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright © 2020 by Carolin Kern
Alle Rechte vorbehalten
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Kein Teil dieses Buches darf ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlegers vervielfältigt oder in einem Datenabfragesystem gelagert oder in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise übertragen werden, weder elektronisch, mechanisch, fotokopiert, aufgezeichnet noch anderweitig.
Herausgegeben von TekTime
Table of Contents
Title Page
Copyright Page
Die Nicht-Königin (der Grenz-Chroniken, #2)
ZUR EINSTIMMUNG ...
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
KAPITEL DREIßIG
KAPITEL EINUNDDREIßIG
KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG
KAPITEL DREIUNDDREIßIG
KAPITEL VIERUNDDREIßIG
KAPITEL FÜNFUNDDREIßIG
KAPITEL SECHSUNDDREIßIG
KAPITEL SIEBENUNDDREIßIG
KAPITEL ACHTUNDDREIßIG
KAPITEL NEUNUNDDREIßIG
KAPITEL VIERZIG
KAPITEL EINUNDVIERZIG
KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG
EPILOG
SAM
TEZZA
SAM
Inhaltsverzeichnis
ZUR EINSTIMMUNG ...
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
KAPITEL DREIßIG
KAPITEL EINUNDDREIßIG
KAPITEL ZWEIUNDDREIßIG
KAPITEL DREIUNDDREIßIG
KAPITEL VIERUNDDREIßIG
KAPITEL FÜNFUNDDREIßIG
KAPITEL SECHSUNDDREIßIG
KAPITEL SIEBENUNDDREIßIG
KAPITEL ACHTUNDDREIßIG
KAPITEL NEUNUNDDREIßIG
KAPITEL VIERZIG
KAPITEL EINUNDVIERZIG
KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG
EPILOG
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Danksagungen
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ZUR EINSTIMMUNG ...
ES WAR EINMAL, DASS Abelia, Prinzessin des Königinnenreichs Brevspor, und Edward, Prinz des Königreichs Orangiers, im zarten Alter von zwölf einen Heiratsvertrag unterschrieben. Da sie beste Freunde waren, seit sie sich getroffen hatten, sahen ihre weisen Eltern, dass es vergeblich wäre zu versuchen sie getrennt zu halten. Es war sowieso nicht von großer Bedeutung, da keiner von beiden in ihren jeweiligen Ländern dazu vorgesehen war den Thron zu erben. Aber wie in so vielen Märchen, schlug eine Tragödie zu und alles veränderte sich für unsere Prinzessin, als ihre vier älteren Schwestern in einem tragischen Feuer umkamen. Nun die mutmaßliche Erbin, war ihr Herz gebrochen, ihre Gesundheit lädiert, aber niemand nahm ihre Bitten um Hilfe ernst. So floh Abbie im Alter von sechzehn aus dem einzigen Zuhause, das sie je gekannt hatte, dem einzigen Land, das sie je gekannt hatte, veränderte ihren Nachnamen und formte ein neues Leben in Gardenia auf der anderen Seite des Kontinents.
Aber sie war nicht die Einzige, deren Märchen scharf links abgebogen war. Edwards älterer Bruder Lincoln versuchte einen Putsch, den Edward zufällig vereitelte, was ihn im Alter von 21 ebenfalls in die direkte Thronfolge brachte. Lincoln brachte Truppen in einem anderen Land in Stellung, um zurückzuschlagen, und Edward glaubte, dass er den politischen Einfluss seiner Verlobten brauchte, um zu gewinnen. Er schickte Abgesandte, um Abbie zu suchen, und sie nahmen sie auf eine wilde Reise durch das Unverschleierte mit, ein »unzivilisierter« Teil des Kontinents, wo Magie unkontrolliert und unvorhersehbar ist, wo sie Freunde und Feinde gleichermaßen fand.
Aber Abbies Ängste bezüglich der Erfüllung ihres Vertrags waren wegen ihrer Gesundheit, nicht ihres gutaussehenden Prinzen: Da bei ihr schließlich Lupus diagnostiziert worden ist, glaubte sie, dass ihre chronische Krankheit mit dem Stress eines royalen Lebens nicht kompatibel war. Nachdem sie über ihren Vertrag geschaut hat, fand sie ein Schlupfloch: Er besagte nirgends, dass sie Königin sein musste. Weil sie beide in ihren Ländern in der Thronfolge standen, wurde der Heiratsvertrag absichtlich vage darüber belassen, welche Rolle jede Person für den anderen spielen würde. Also beschlossen sie zu heiraten, aber dass Abbie keine politische Rolle spielen würde, daher der abwertende Spitzname und Titel dieses Buchs: Die Nicht-Königin.
Lasst uns herausfinden, was unsere Liebenden jetzt vorhaben, wollen wir?
KAPITEL EINS
141 Tage bis zur Hochzeit
#
ABBIE SPÜLTE GERADE das Geschirr, als es an der Tür klopfte. Das heißt, sie saß auf der Couch, snackte, ihr E-Reader auf ihren Knien gestützt, ihre Haare in einem Dutt, trug Yogahosen und ein Sweatshirt, dachte, dass sie das Geschirr spülen sollte, als es an der Tür klopfte. Abbie schaute auf ihre Uhr; 15.02 Uhr. Das konnte nicht Parker sein. Seine Security war gegen 9 Uhr morgens gekommen, um ihr Apartment gründlich nach Wanzen, Bomben und Terroristen zu durchsuchen, sehr zu ihrer Belustigung. Sie überprüften sogar die Magie, die ihren Kühlschrank betrieb, welcher offensichtlich »verdächtige Geräusche« machte. Sie machte ihnen Kaffee. Sie sagten, dass er sie um 19.00 Uhr zum Abendessen abholen würde.
Deshalb, wenn jemand um 15.02 Uhr klopfte, ignorierte sie ihn.
Es klopfte wieder.
»Geh weg!«, rief sie durch einen Mundvoll Popcorn.
»Bist du sicher? Ich bin diesen ganzen Weg hierhergekommen und ich habe wirklich gedacht, dass wir über diese Stufe unserer Beziehung hinweg waren«, kam eine gedämpfte, akzentuierte Stimme von der anderen Seite der Tür.
Sie war in Rekordzeit von der Couch unten und warf die Tür auf. Parker stand dort, blickte finster drein.
»Abs, du hast das Guckloch nicht geprüft. Du musst schauen, bevor du einfach jeden hereinlässt. Ich hätte ein Mörder sein können. Ein gut gekleideter Mörder.«
Die Ex-Prinzessin zerrte ihn an seiner Krawatte in ihr Apartment, zuckte mit ihren Augenbrauen in Richtung seiner Security, um sie kichern zu lassen, bevor sie die Tür zuknallte. »Oh, sei still. Ich würde deine Aufgeblasenheit überall erkennen; ich konnte riechen, wie sie vom Flur hereinwehte.«
Parker schnüffelte spöttisch an seiner Achsel, zog dann eine Grimasse. »Du hast Recht. Wie lange geht das schon?«
»Seit dem Tag, an dem wir uns getroffen haben. Du hast mich gefragt, ob ich ›einen Rundgang um die Außenanlage‹ mit dir machen möchte. Du warst sieben. Warum hast du mich noch nicht geküsst?«
Grinsend bewegte sich Parker in ihre Zone, ihre Nasen berührten sich, während er sie gegen die Wand zurückschob. »Ich habe höflich darauf gewartet, dass du aufhörst zu sprechen.«
»Darauf solltest du nicht warten, es könnte ewig dauern«, sagte sie.
»Na ja, dann gute Nachrichten; wir haben ewig Zeit.«
Abbie ließ ihre Arme hoch über seine Schultern gleiten. »Sag das noch einmal.«
»Wir haben ew –« Sie schnitt ihm das Wort ab, zog ihn mit beiden Armen näher an sich, küsste ihn fest.
Er zog sich spielerisch zurück. »Hast du mich vermisst?«
Abbie schüttelte ihren Kopf, lehnte sich für einen weiteren Kuss zu ihm hin.
»Nicht einmal das kleinste bisschen?«
Sie schüttelte wieder grinsend ihren Kopf.
Parker seufzte. »Du bist so eine Lügnerin.«
»Ich weiß. Ich muss dich davon abhalten aufgeblasen zu werden, wenn jeder die ganze Zeit deine königliche Kehrseite küsst. Hast du mich vermisst?«
»Ich gebe gerne zu, dass ich das habe. Aber nur jede Minute von jeder Stunde von jedem Tag, an welchen wir getrennt waren, was 20 Tage, 480 Stunden oder 23.800 Minuten sind.«
»Armselig.«
»Autsch.«
»Kopf hoch, Eure Majestät.« Diesen Titel zu benutzen erinnerte Abbie daran, wer genau gegen sie gepresst war und sie wurde bleich. Sie war nicht bereit, dass er ihr Apartment sah ... Das war überhaupt nicht der erste Eindruck, den sie beabsichtigt hatte. Er war dem Schlimmsten abgewandt, aber er konnte in die Küche sehen, wenn er seinen Kopf drehte ...
Er brachte seinen Mund näher an ihr Ohr und senkte seine Stimme. »Du hast dich verspannt. Bist du besorgt, dass ich auf das Chaos schaue?«
Sie hob eine Augenbraue, obwohl er es nicht sehen konnte. »Hör auf mein Gehirn zu lesen.«
»Hör auf es so offensichtlich zu machen. Außerdem, jeder, der vier Stunden zu früh auftaucht, muss einsehen, dass die Wohnung nicht bereit für Gesellschaft sein könnte. Außerdem könnte es mir nicht egaler sein. Ich bin hier, um dich zu sehen, nicht dein Apartment.« Sein Wort haltend, schaute Parker sich nicht um, aber Abbie fühlte sich nicht besser. Sie wusste immer noch, dass es da war.
»Geh einfach für zehn Minuten raus – fünfzehn höchstens – und ich kümmere mich um das Schlimmste.« Sie schob ihn in Richtung der Tür, aber Parker stemmte seine Fersen in den Boden.
»Oh, ich werde nicht gehen. Ich bin gerade erst gekommen!«
»Willste gegen mich kämpfen?« Sie schob ihn wieder und er lachte und nahm eine niedrigere Haltung an, so dass sie ihn nicht umkippen konnte.
»Oh nein, ich bin nicht so töricht wie ich aussehe. Ich würde niemals gegen dich kämpfen.«
»Gut.«
»Des Weiteren muss ich das nicht.«
Abbie verschränkte ihre Arme. »Und warum ist das so?«
»Deswegen.« Er zeigte über ihre Schulter, und als sie sich umdrehte, um nachzuschauen, schlüpfte er an ihr vorbei und in das Wohnzimmer, ließ sich auf die Couch plumpsen, wobei ihr Schutzbezug aus Jeansstoff an den Ecken verrutschte.
»Hey!«
»Ich bin enttäuscht, Liebling. Das ist der älteste Trick im Buch. Deine Geschwister haben dich eindeutig nicht angemessen für ein Leben in der Politik vorbereitet.«
Sie kam vorsichtig um die Couch herum, während sie die Wohnung musterte.
»Wo ist denn dieses Chaos?«
»Ha ha.«
»Ich scherze wirklich nicht. Ist dir das peinlich? Ich habe nicht bemerkt, dass du ein Putzteufel bist.«
Abbies Gesicht wurde rot. »Das kannst du nicht ernst meinen. Schau: Geschirr im Spülbecken, saubere Wäsche noch immer ungefaltet im Korb, Schuhe unter der Couch, mein ungemachtes Bett ...« Das Flackern von Interesse in seinen Augen bei der Erwähnung ihres Betts ging an Abbie nicht vorbei, aber sie beschloss es nicht zu erwähnen. »Popcorn auf dem Fußboden.«
Parker bediente sich mit einer Handvoll aus der Schüssel. »Abs, das ist nichts. Das Geschirr ist eindeutig von deinem Mittagessen; das vom Frühstück hast du gespült. Falte, während wir uns das Neuste erzählen, und ich kann die Bettsituation später begutachten.« Er zwinkerte und sie erlaubte ihren Lippen sich in ein halbes Lächeln zu ziehen. »Dieses Popcorn ist sehr gut; was ist darauf?«
Abbie setzte sich neben ihn, ein Bein unter sich geklemmt. Es fühlte sich seltsam an so alleine mit ihm zu sein; sie hatten immer Rubald und Rutha als Puffer gehabt. Er schien sich nicht im Geringsten unwohl zu fühlen und sie fragte sich, wie er das schaffte. Mehr Übung darin seine königlichen Emotionen zu kontrollieren vielleicht.
»Avocado Öl und Meersalz.«
»Ich muss das bei meinem Kochpersonal erwähnen.«
»Alter, du kannst dein eigenes Popcorn machen.«
»Bei näherem Überlegen, möglicherweise werde ich das.« Seine Aufmerksamkeit verlagerte sich auf ihren E-Reader. »Du hast gelesen?«
Sie nickte. »Keine Romanze, ’tschuldigung.«
»Gott sei’s geklagt. Obwohl es erklären würde, warum du mich am Eingang ... so undamenhaft attackiert hast.«
Abbie grinste.
»Also, was liest du?«, fragte er.
»Arbeitszeug. Regierungsstandards für Wiedergewinnung von Essensabfällen für die Viehzucht.« Abbie zog den Wäschekorb zu sich und schob die saubere Unterwäsche subtil nach unten, als sie ein Brevspor Bengals-T-Shirt herauszog, um es zu falten.
Parker machte ein Gesicht. »Das liest du an einem Samstag? Solltest du nicht etwas Spaßiges tun?«
»Ich habe meinen Spaß dafür aufgehoben, wenn du hier ankommst.«
»Warum hast du das nicht gesagt?« Parker warf sein Popcorn über seine Schulter und warf sich auf sie. Abbie kreischte vor Lachen, als er sie malträtierte, ihren Hals mit lauten Küssen bedeckte. Es klopfte an der Tür und sie hielten inne.
»Alles in Ordnung da drin?« Es war Dean, Parkers Leiter der Security.
»Ja, danke«, rief Abbie, ihr Lachen kam zurück. »Alles ist gut!«
»Ihr sollt mich beschützen, nicht sie!«, rief Parker über das Sofa.
»Wir mögen sie mehr!«
»Und wer kann es ihnen verübeln?«, murmelte er, seine Augen neckten sie noch immer, als seine Lippen zurück zu ihrem Hals gingen, und Abbie entließ einen glücklichen Seufzer, während er sie zurück auf die Couch legte. »Ich habe dich vermisst, Liebling.«
»Ich habe dich auch vermisst, Süßer«, sagte Abbie, das Blut verließ rasch ihr Gehirn zugunsten von Teilen weiter südlich, Teile die offensichtlich sehr erfreut waren wieder in Parkers Gegenwart zu sein.
»Ich wusste es.«
»Halt die Klappe.«
KAPITEL ZWEI
ABBIE BRACHTE SEIN Gesicht hoch zu ihrem und ließ ihre Münder miteinander verschmelzen. Sein tiefes Stöhnen ließ ihr Brustbein vibrieren und sie kicherte, zuckte dabei, wie albern sie klang, innerlich ein wenig zusammen. Ist es das, was Liebe mit den Menschen machte? Er war weniger als zehn Minuten hier gewesen und sie waren bereits in der Horizontalen ... nicht dass es sie kümmerte. Als sie sich für eine Weile geküsst hatten, hörte er auf sich darum zu sorgen, ob er sie erdrückte, setzte sein gesamtes Gewicht frei, drückte sie in die Kissen. Es war ihr egal, ob sie atmen konnte. Vielleicht, wenn sie sich zu ihrem Bett bewegten, dann könnten sie nebeneinander liegen ... Guter Woz, wo kam denn dieser Gedanke her?
Er bemerkte ihre wackelige Atmung und setzte sich auf, zog sie mit sich, schob lose Strähnen ihres Haars aus ihrem Gesicht.
»Entschuldige, ich habe vergessen, dass du Sauerstoff brauchst.«
»Allerdings ganz richtig«, sagte Abbie, imitierte dabei seinen Akzent. »Wohin bringst du mich heute Abend?«
»Dies ist deine Stadt; was ist dein liebster Ort?«
Abbie zögerte nicht. »Martissant’s, zweifelsohne.« Sie speichelte beim Gedanken an deren Sechs-Pilz-Risotto.
»Dann schätze ich, ist es gut, dass ich Lauren vor drei Wochen angerufen und sie gefragt habe, was dein Liebstes wäre, so dass ich uns eine Reservierung holen konnte.«
»Und wenn du Reservierung sagst, meinst du, dass du aus Sicherheitsgründen den Ort für den Abend ausgekauft hast?«
»Das ist korrekt, ja.« Er zog sein Handy heraus, blickte auf den Bildschirm, legte es dann weg.
Sie griff nach einer Caprihose im Wäschekorb, blickte zu ihm hoch. »Du kannst einen Anruf annehmen, wenn du musst.«
Er blitzte sie vorwurfsvoll an. »Ich verschwende unsere wertvolle gemeinsame Zeit nicht an die Arbeit.«
»Aber die Arbeit eines Königs ist keine reguläre Arbeit. Ich verstehe das«, sagte sie, während sie die Falten glättete. »Ich will nicht, dass Nationen untergehen, weil wir herumgemacht haben.«
Er räusperte sich. »Abs, schau mich an und hör das, so wie ich es meine.« Sie hörte mit ihrer Falterei auf und Parker griff nach ihrer Hand. »Der Rest der Welt kann sich für eine kleine Weile um sich selbst kümmern. Jetzt gerade sind es du und ich. Dieses Wochenende bin ich für niemand anderen verfügbar.«
»Kein komplettes Wochenende«, setzte sie entgegen und er nickte.
»Nein, kein komplettes Wochenende, aber es ist das Beste, was ich tun konnte. Du bist jetzt die meisten Wochenenden in meinem Kalender und die nächste Person, die deine Zeit ›anpasst‹, wird gefeuert.«
Abbie lächelte; sie hatte nicht das kleinste bisschen dagegen, dass er sie beide vor seiner Belegschaft verteidigte. »Ich habe dir etwas besorgt.«
Parker sah verwirrt aus, als sie ihren Laptop unter der Couch hervorzog und ihn einschaltete. »Zeigst du mir ein Bild davon?«
»Nein, Herr Ungeduldig, warte einfach einen Moment.« Abbie blickte den Bildschirm mürrisch an. Sie konnte spüren, dass Parker sie noch immer anstarrte und sie versuchte sich unter seiner offenen Aufmerksamkeit nicht zu winden. »Ah! Los geht’s.« Sie drehte den Bildschirm und knallte ihn auf den Couchtisch vor ihm.
»Was ist das? Football?«
Sie nickte. »Um dich abzulenken, während ich dusche. Ich habe ein bezahltes Abo.«
Er blickte finster drein. »Das hättest du nicht tun müssen.«
»Warum sollte ich nicht? Du wirst öfter hier sein, also können wir den Typen jetzt gemeinsam zuschauen, wie sie das Feld hoch und runter rennen.«
Er schien ein Lächeln zurückzuhalten. »Es ist ein Spielfeld; kein Feld.«
»Siehst du?« Sie gestikulierte zum Bildschirm, während sie aufstand. »Ich muss so viel lernen.«
Er schaute sie skeptisch an. »Kannst du dir das leisten?«
»Normale Menschen sagen einfach danke.«
»Hör auf damit, ich meine es ernst – kannst du dir das leisten? Ich werde es dir gerne zurückzahlen.«
Ihre Hände fuhren an ihre Hüfte, als ob sie von einer magnetischen Kraft angezogen wurden, und sie kniff die Augen zusammen. »Ich darf dir keine Geschenke machen?«
Parker sah aus, als ob er die Schlinge, die vor ihm baumelte, sehen konnte. »Nein«, er schüttelte langsam seinen Kopf, »nein, das habe ich nicht gesagt.«
»Verdammt richtig, das hast du nicht. Ich weiß, dass ich dir gehöre, aber du gehörst auch mir. Ich kann ein paar Mahlzeiten auslassen, wenn nötig.«
»Abbie, du wirst nicht –«
»Nur Spaß! Nur Spaß«, sagte sie mit erhobenen Händen, während sie zu ihrer Schlafzimmertür kreuzte und ihr Sweatshirt auszog, dabei das baumwollene Trägershirt, das sie darunter trug, enthüllte.
»Wo gehst du hin?« Da war eine Schärfe in seiner Stimme.
»Ich sagte, dass ich duschen gehe. Ich brauch’ nur eine Minute; schau dein Football.«
Parker murrte etwas vor sich hin und Abbie verschränkte ihre Arme.
»Entschuldige, das hab’ ich nicht verstanden.«
»Ich sagte, es müsste das beste Spiel sein, das je gespielt wurde, um mich wirksam davon abzulenken, dass du nackt im Nebenraum bist.«
Abbie grinste und warf ihm eine Kusshand zu, als sie die Schlafzimmertür schloss.
––––––––
IHR WORT HALTEND, BRAUCHTE Abbie nicht lange; sie zerknüllte ihre Locken mit einem leichten Gel und ließ sie ihren Rücken herunterhängen, trug Lippenstift auf und glitt in ihr Outfit. Es war ein unechtes Wickelkleid mit winzigen weißen Tupfen auf einem dunkelblauen Stoff und großen cremefarbenen Plumeria über das Oberteil gedruckt. Mrs. Braun hatte einige Dinge mit ihr mitgeschickt, als sie gegangen war, wissend, dass sie ein paar öffentliche Auftritte machen würde. Es war überraschend schwer gewesen sie zu verlassen ... viel schwerer als Kurt zu verlassen, welcher seit dem Tod ihres Vaters nicht angerufen, geschrieben, gesimst, gemailt oder gezwitschert hat. Blödmann.
Gespannt seine Reaktion zu sehen, warf Abbie ihre Schlafzimmertür auf ... zu Stille. Er war eingepennt, Schuhe weggetreten, Football lief noch. Abbie lief auf ihren Zehenspitzen herüber und stellte sicher, dass er nur schlief und keinen medizinischen Notfall hatte. Sie war diejenige mit den Gesundheitsproblemen, nicht er, aber sie fühlte sich trotzdem besser, als sie ihn leise schnarchen hörte. Abbie rüttelte sanft an seiner Schulter.
»Parker. Parker, Schätzchen, ich bin fertig. Lass uns essen gehen.« Ihr Verlobter rührte sich nicht. Abbie seufzte. Er würde wütend sein, wenn sie ihn schlafen ließe, aber was sollte sie denn tun, ihn mit Wasser überschütten? Er brauchte offensichtlich die Erholung.
Sie schnappte die Steppdecke von ihrem Bett, deckte ihn zu und küsste seinen Kopf. Abbie holte ihr Handy und ihren E-Reader vom Couchtisch und stellte das Spiel aus. Sie streifte ihre Stöckelschuhe ab, tapste durch das winzige Apartment und öffnete die Vordertür.
»Ich bestelle imaharanisches Essen; wollt ihr Leute irgendetwas?«
Die zwei Wachmänner tauschten einen Blick aus. »Wir hatten den Eindruck, dass Sie beide ausgehen würden; die Kutsche ist für Sie bereit.«
Abbie hielt ein spöttisches Lächeln zurück. Sie hatte Kutschen satt, aber öffentliche Züge waren ein sicherheitstechnischer Alptraum, zu laufen war für Parker zu gefährlich und Autos waren im Schleier unmöglich. Eines Tages, wenn sie mit einer sauberen motorisierten Alternative herausrückten, die nicht jedem in der Stadt Asthma bescherte, wäre sie ganz vorne in der Schlange und besorgte sich eins.
»Unglücklicherweise findet sich Seine Majestät königlich erschöpft wieder und hat bedauerlicherweise auf dem royalen Sofa das Bewusstsein verloren, indes sich seine Verlobte fertig gemacht hat.«
Dean seufzte und schüttelte seinen Kopf, zog sein Handy heraus.
»Haben Sie ein paar Gedanken darüber, Dean?«
Er richtete sich auf. »Nein, Ma’am. Hier ist eine Liste mit genehmigten Restaurants ... Wie möchten Sie angesprochen werden?«
»Ms. Anderson ist in Ordnung hier.«
»Sehr wohl, Ms. Anderson. Wir hätten gerne Tu-Fut Ente und Neujahrs Hühnchen mit extra Reis.«
Waldo lehnte sich herüber, flüsterte etwas und Dean nickte.
»Und Ihr Verlobter mag aufgebrochene Eier Suppe und das Querbeet mit Nudeln. Es sollte ein Konto angelegt sein, um dafür zu bezahlen, unter Crawford. Wir werden jemanden schicken, um die Zubereitung zu beaufsichtigen.«
Abbie nickte und begann wieder hineinzugehen, drehte sich dann um.
»Sie dürfen im Dienst nicht trinken, oder?«
Sie schüttelten ihre Köpfe, zogen eine Grimasse.
»Na ja, wenn Sie fertig sind, da ist kaltes Bier in meinem Kühlschrank. Ich kann es nicht trinken, also werden Sie mir aushelfen müssen.«
Sie ging in ihr ruhiges Apartment zurück, querte zu ihrem Schlafzimmer und gab ihre Bestellung auf. Ihre Enttäuschung hallte laut in ihrem ruhigen Zimmer. Sie verstand es; sie verstand es vollkommen. Aber sie und Parker hatten noch immer so wenig Zeit zusammen. Sie sollte ihren Job nicht bis zum Zehnten Monat kündigen. Vielleicht sollte sie jetzt nach Orangiers ziehen. Dann wäre es nicht nur ein seltsames Wochenende hier und da. Sie hatte nicht das Geld, um viel hin und her zu fahren, und sie empfand es einfach nicht als richtig Parker für ihre Reisen zahlen zu lassen, noch nicht. Ehrlich gesagt würde das sogar nachdem sie verheiratet waren hart werden.
Sollte ich mich umziehen? Nee. Er kann den modischen Aufwand immer noch genießen, wann auch immer er aufwacht. Abbie rollte sich gedankenverloren im Bett zusammen. Sie konnte ihn durch die Tür sehen und versuchte zu lesen, aber ertappte sich dabei, wie sie einfach auf sein Gesicht starrte; solch ein attraktives Gesicht. Die letzten paar Wochen waren hart gewesen. Er hatte kaum Zeit gehabt sie anzurufen; ein paar Mal hatte sie bereits geschlafen, als er einen Moment gefunden hatte. Aufgrund seiner E-Mails wusste sie, dass er nachts nur fünf oder sechs Stunden Schlaf bekam. Es machte Sinn, dass er jedes Mal aus den Latschen kippte, wenn er genug entschleunigte, um sich auszuruhen.
Das leise Klopfen des Liefermädels schreckte sie auf und sie beeilte sich an die Tür zu gehen. Sie verteilte Schüsseln und Gabeln an Dean und Waldo, während sie den Rest des Essens innen weiterreichten. Obwohl sie sich ihr gegenüber immer höflich und angemessen verhielten, würde sie ihnen nicht unter anderen Umständen in einer dunklen Gasse begegnen wollen. Etwas lauerte knapp hinter ihren Lächeln, das ihr sagte, dass man es sich mit ihnen nicht verscherzen sollte, auch ohne ihren gigantischen Bizeps zu beachten. Sie war froh, dass sie auf derselben Seite war.
Abbie stellte ihr Essen in den Kühlschrank und begann zurück zu ihrem Schlafzimmer zu gehen, hielt dann inne. Wie oft ist er leibhaftig hier? Vorsichtig krabbelte sie über ihn und quetschte sich zwischen Parker und der Rückenlehne der Couch. Sie rollte sich neben ihm zusammen, ihr Kopf auf seiner Brust, ihr Arm über seiner Mitte. Seine war so köstlich flach im Vergleich mit ihrer. Er seufzte und sie lächelte, sog seinen ingwerartigen Duft, gemischt mit ihrem von der Steppdecke, ein. Werden so unsere Quartiere riechen? Nein, unser Haus wird wahrscheinlich langweilig riechen, nach Zitrone und Lavendel, weil irgendein wohlmeinender Haushälter alles fünfmal pro Tag fast zu Tode reinigt.
Ja, ein paar harte Wochen. Die Nachwehen der Ankündigung ihrer Verlobung waren flink gewesen; Rechtsexperten, Parlament und die Ratgeber des Palasts hatten widersprochen, obwohl die Unterstützung der allgemeinen Bevölkerung bei 70 Prozent lag. Rohnhart hatte Recht gehabt; es war ein Shitstorm. Und es war lange nicht vorbei. Gerade diese Woche war eine sechste Klage durch die Ravensdale Monarchy Preservation Society, einer Monarchie-Erhaltungsgesellschaft, gegen sie eingereicht worden. Als Orangierser war es ihnen nicht erlaubt Parker, den regierenden Monarchen, zu verklagen, aber sie konnten sie auf alle möglichen Arten und Weisen verklagen, also taten sie es, behaupteten, dass sie und Parker die Sprache des Vertrags verdrehten und sie verpflichtet war die Rolle der Königin zu spielen. Sie konnte nicht sehen, wie sie das alles innerhalb von sechs Monaten lösen würden.
Dennoch, während sie dort lag, seinem schlagenden Herzen und seinem gleichmäßigen Atem lauschte, seinen Körper an ihren gedrückt spürte, fühlte sie zum ersten Mal seit Wochen, dass es in Ordnung sein würde. Dass sie in Ordnung sein würden, zusammen. Ihr Apartment war oft still, aber in diesem Moment fühlte es sich auch friedlich an. Tränen der Dankbarkeit stiegen auf, aber sie blinzelte sie weg, schloss ihre Augen und schlief ein.