Kitabı oku: «Die Nicht-Königin», sayfa 6

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KAPITEL ZEHN


122 Tage bis zur Hochzeit

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PARKER UND RHODIE KAMEN ungefähr eine Stunde später beim Krankenhaus an. Allein der Geruch des Desinfektionsmittels in den gefliesten Fluren ließ ihn sich wünschen, dass er für Abbie bezahlt hätte, dass sie kommt; er hasste Krankenhäuser. Wann immer er Mittagessen mit Rhodie aß, trafen sie sich immer irgendwo anders. Er wusste nicht, wie sie die ganze Zeit diesen Geruch tolerieren konnte, diese verweilende Mahnung, dass das hier existierende dich umbringen könnte, schon andere umgebracht hat. Als ob sie seine Gedanken las, schlang Rhodie einen Arm durch seinen. Er schenkte ihr ein knappes Lächeln.

Abgesehen vom unangenehmen Geruch spürte er Magie hier, wie einen Puls, der nicht nur die Lichter und Wärme antrieb, sondern auch die Herzmonitore, das Röntgengerät und die Dialysemaschinen ... Sogar im Schleier existierte nicht technische Magie als Heilmittel. Rhodie betrachtete sich zu sehr als Wissenschaftlerin, um sich zu solchem »Hokuspokus«, wie sie es nannte, herabzulassen. Aber jetzt, da sein Freund vor ihm lag, Schläuche aus seiner Brust ragten, eine Sauerstoffmaske über seinem Gesicht, sein Körper zu ruhig, verstand Parker den Anreiz zum ersten Mal. Wenn er zumindest ein traditionelles magisches Mittel benutzte, würde er sich fühlen, als ob er alles tat, was er konnte, als ob er etwas tat.

Jeder stand bei seiner Ankunft auf und er bedeutete ihnen sich wieder hinzusetzen. Simonson und Saint kamen für feste Handschläge herüber, das Höchste, was sie in der Öffentlichkeit tun konnten, obwohl er in Wahrheit eine Umarmung bevorzugt hätte. Nichts zu Gefühlsduseliges, wohlgemerkt, nur eine starke einarmige Umarmung mit einem Schlag auf den Rücken am Ende. Ist das sonderbar?, fragte er sich.

––––––––


RHODIES KOLLEGIN, DR. Pasqual, wartete auf ihn. Die drei Männer scharten sich mit verschränkten Armen darum, um zuzuhören.

»Wir sind froh, dass Ihr hier seid, Eure Majestät. Es gibt vieles, wofür man dankbar sein kann«, sagte sie, ihr leichter Akzent war einfach zu verstehen, ihr Tonfall gleichmäßig und tröstend. »Der Bolzen hat seine rechte Lunge kollabieren lassen, aber hat das Herz völlig verfehlt und das wird ihm eine Menge helfen dabei voranzugehen. Er hat seine obere Hohlvene angekerbt, die Vene, die das desoxygenierte Blut zum Herzen trägt. Er hat ebenfalls zwei gebrochene Rippen, wahrscheinlich davon, dass er auf dem Boden aufgeschlagen ist.« Sie wandte sich an seine zwei Freunde. »Sie haben das mit der Feldtriage gut gemacht. Wenn Sie nicht Druck auf seine Wunde ausgeübt hätten, hätten wir vielleicht eine ganz andere Unterhaltung. Wir waren in der Lage die Vene zu reparieren, aber er hat eine Menge Blut verloren. Wenn einer von Ihnen sich bereiterklären würde zu spenden, würde es sicherlich seine Genesung beschleunigen.«

»Werde ich«, sagte Parker, gewann ihre Aufmerksamkeit wieder und ihre Augenbrauen hoben sich überrascht. »Dies ist nicht irgendein Soldat, Doktor; Lieutenant James und ich waren seit vielen Jahren befreundet. Ich bin ein Universalspender.«

Sie nickte und er dachte, dass sie beeindruckt aussah. »Wir werden zu Eurer Nutzung ein privates Zimmer arrangieren, während Ihr spendet, Eure Majestät. Ich danke Euch.«

Er schaute sich nach Rhodie um, die ebenfalls ein Universalspender war, und fand sie, wie sie stirnrunzelnd durch Arrons Krankenblatt blätterte. »Dr. Broward? Willst du Blut spenden?«

Seine Schwester nickte abgelenkt, wandte sich dann an die Krankenschwester an ihrem Ellbogen und stellte Fragen über die Art der Antibiotika, die sie bereits verabreicht hatten, und wie viel Prozent Sauerstoff durch die Maske strömte, wobei ihre Augen kaum Arrons schlafendes Gesicht verließen. Es ist so sonderbar ihn so stoisch zu sehen. Wir konnten ihn kaum dazu bringen für das Foto seines Militärausweises lange genug keine Miene zu verziehen.

»Wie lange muss er hierbleiben?« Parker hörte, wie schlimm das klang, sobald es aus seinem Mund heraus war, und versuchte rasch seinen Fehler zu beheben. »Wir sind äußerst dankbar für Ihre Hilfe, aber ich hätte ihn gerne irgendwo, wo es angenehmer ist, näher an Zuhause, Sie verstehen.«

Dr. Pasqual nickte. »Wir werden ihn für ein paar weitere Tage überwachen müssen, um sicherzugehen, dass es von der Operation keine Komplikationen gibt, wie zum Beispiel Blutgerinnsel, oder dass die Lunge wieder kollabiert, aber danach kann er gerne seine Reha in Orangiers machen. Das werden sechs bis acht Wochen sein, abhängig von seiner Gewissenhaftigkeit bei seinen Übungen.«

»Oh, er wird sie gewissenhaft machen«, sagte Saint düster und die Ärztin schaute, als ob sie einen Schritt zurück machen wollte, wich aber nicht von der Stelle.

»Sollte er nicht wach sein?«

Dr. Pasqual drückte ihr Klemmbrett gegen ihre Brust. »Es ist ein bisschen früh dafür. Wir erwarten, dass er in den nächsten zwei bis vier Stunden aufwacht. Er wurde wegen dem Schmerz heftig sediert. Vertraut mir, der Schmerz wird ihn bald aufwecken.«

Parker nickte, wandte sich dann von der Unterhaltung ab, schrieb Abbie wie versprochen die herausstechenden Informationen und hoffte, dass die Nachricht sie nicht wecken würde. Er behielt Rhodie in seinem peripheren Sichtfeld, mehr aus Neugier als brüderlichen Beschützerinstinkten.

Simonson stand an seinem Ellbogen und räusperte sich. »Seine Mama und Schwestern kommen morgen runter.«

»Gut. Lass uns ihnen mit den Kosten helfen, aber macht es still. Ich weiß, dass es teuer ist zu fliegen.«

»Richtig, Sir.« Er sah völlig erledigt aus.

»Warum gehen du und Saint nicht zum Haus und ruht euch aus? Rhodie und ich können hier bei ihm bleiben.«

Simonson schaute Rhodie an und sie erwischte ihn, wie er starrte, und lächelte. Er schaute verlegen weg.

»Oh, komm schon. Immer noch?«

Er nickte. »Sie ist eine Prinzessin, Sir.«

»Ich bin ein König.«

»Das ist nicht dasselbe.« Seine Stimme war zu einem Murmeln gesunken.

»Das ist es für die Frauen.« Parker stieß ihn mit dem Ellbogen an und Simonson grinste, starrte noch immer auf den Boden. Parker riss seinen Kopf ruckartig in Saints Richtung, der zu ihnen herüberkam.

»Ihr könnt die Details für das Haus von Waldo bekommen. Es sollte mehr als groß genug für uns alle und seine Familie sein, also lasst sie sich kein Hotel besorgen. Rhodie und ich können uns ein Zimmer teilen, falls notwendig.«

»Kein Bedarf, Sir«, murmelte Saint grinsend. »Sie will sicherlich nicht Eure liebeskranken Telefonate mit Eurem Mädchen hören.«

»Eifersucht, dein Nam’ ist Saint.«

Simonson klinkte sich ein. »Nein, Kumpel, es ist eher so: ›Abbie, Liebling, das ist wahnsinnig. Das kannst du nicht machen. Nein, kannst du nicht. Nein, kannst du nicht. Weil ich das sage und ich bin ein König. Ja, das bin ich.‹«

Parker gluckste heftiger. »Das liegt viel näher an der Realität.«

»Die Dinge liegen aber gut?«

Er nickte lächelnd. »Sehr gut.«

»Was ist denn mit den Klagen?«

»Wir gehen gegen sie an. Ich erwarte, dass sie letztlich aufgeben.«

»Könnt ihr heiraten, bevor sie beigelegt sind?«

Er schüttelte seinen Kopf. »Aber wir planen auf den Zwölften Monat, Ende des Jahres.«

Saint trat näher. »Und was ist mit den Todesdrohungen? Müssen wir unsere Mission ändern?« Er strich sich gedankenvoll über seinen leichten Bart. »Ich bin noch nie in Gardenia gewesen.«

»Kein Bedarf. Ich habe zwei meiner besten Security eingesetzt und sie hat sie widerwillig akzeptiert, wie ich gewusst habe, dass sie es tun würde. Hashtag –«

Saint stöhnte. »Sag nicht #kinging. Es ist lächerlich.«

Der junge Royale verschränkte seine Arme. »Abbie lacht.«

»Sie wird es nicht mehr, sobald ihr verheiratet seid. Kannst genauso gut jetzt damit aufhören. Die Freundin meines Bruders hat immer bei jedem dummen Ding gelacht, dass er sagte, und jetzt sagt sie zu ihm, dass sie lachen wird, wenn er sich daran erinnert das Waschbecken auszuspülen, nachdem er seine Zähne geputzt hat. Er ist jedoch ein bisschen ein Schlamper.«

»Raus mit euch, ihr beide. Ich wette, dass Kurt sich nicht mit diesem Ballast abfinden muss.«

Sie nahmen grinsend ihre Rucksäcke und Simonson murmelte: »Kurt ist ein einsamer Dummkopf. Du hast Glück uns zu haben.«

»So sagt ihr es mir immer wieder. Ich werde Videospielsysteme aufgestellt haben lassen, wenn ihr zurückkommt.«

»König Edward? Euer Spenderzimmer ist bereit«, sagte Dr. Pasqual.

Er blickte zu James, sagte dann: »Waldo, Sie sind bei James. Dean, Sie sind bei Rhodie und mir.« Er war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich Arrons Seite verlassen würde, aber er hörte ihre Stilettos auf den Fließen, wie sie ihm folgten, jedoch zögerlich, als er der Krankenschwester den Flur hinterherging. Die meisten Zimmer, in die er spähte, hatten mindestens zwei Patienten und er machte sich eine geistige Notiz dem Krankenhaus zu danken, dass sie Arron ein Privatzimmer gegeben haben, obwohl er sicher war, dass es sich in der Rechnung widerspiegelte. Er wusste, dass viele attaamische Bürger sich dafür schämten, dass sie es Lincoln erlaubt hatten seinen Krieg auf ihrem Boden zu führen; eventuell war dies eine subtile Kompensation.

Sie ließen sich in den Spendestühlen nieder, wobei Rhodie endlich ihren Mantel abnahm.

»In Ordnung, Liebes?«

»Ja«, sagte sie, noch immer abgelenkt. Ihr Handy war in ihrer Hand.

»Ich weiß, dass du mich technorierst.« Sie schoss ihm einen genervten Blick zu und er lächelte.

»Ist das ein Abbie-ismus?«

Er nickte und schaute weg, als die Krankenschwester seinen Ärmel nach oben rollte. Er hatte keine Angst vor Nadeln, er mochte es nur nicht sie zu beobachten, wenn sie reingingen. Er begann zu schwitzen und zwang seine Armmuskeln sich zu entspannen.

»Das ist, wenn Leute Technik benutzen, um die Menschen um sich herum zu ignorieren.«

»Ja, das habe ich tatsächlich abgeleitet ...«

»Was hältst du von dem Behandlungsgrad, mit dem er versorgt wird?«

Sie verlagerte sich in ihrem Sitz, als ihre eigene medizinisch-technische Fachangestellte herüberkam. »Bitte benutzen Sie eine Flügelkanüle. Ich habe dünne Venen.« Die Krankenschwester schien Parker ein Augenrollen zu unterdrücken, aber sie kam dem nach.

Parker gluckste. »Ärzte sind schreckliche Patienten.«

Rhodie hob ihr Kinn. »Ich kenne meinen Körper einfach besser als die meisten. Das ist keine Sünde.«

»Warte noch immer auf deine Antwort.«

Sie seufzte. »Es wird sich sehr gut um ihn gekümmert.«

Die Krankenschwester schmunzelte, aber hörte auf, als Parker ihrem Blick begegnete.

»Warum klingst du enttäuscht, Dr. Broward?«, sagte er.

»Ich bin nicht enttäuscht.« Ihre Stimme war gleichmäßig, aber ihre Augen verrieten ihren Stress.

»Keine Sorge. Du kannst trotzdem bleiben. Ich werde dich nicht nach Hause schicken.«

Ihr Schultern sanken ein wenig. »Danke.«

»Wie lange seht ihr einander schon?«

Ihre Schultern schossen wieder hoch. »Wir sehen einander nicht«, blaffte sie.

»Warum nicht?«

Sie starrte ihn an. »Du würdest es nicht missbilligen?«

»Natürlich nicht. Warum sollte ich?«

»Er ist nicht royal.«

»Und? Es ist das Jahr 517 Anno Tobak und die Anzahl verfügbarer royaler Partner schwindet. Ich denke, dass du fähig bist deinen eigenen Lebenspartner zu wählen, in angemessenem Rahmen. Außerdem stehst du nach Andrew in der Thronfolge und du könntest immer ablehnen.«

Sie starrte ihn wieder an. Die MTA berührte wieder ihren Arm und sie zuckte zusammen, blitzte sie an und wandte sich wieder an ihren Bruder.

»Na ja«, schnupfte sie, »so ist es nicht. »Wir sind nicht ... wir sind nicht zusammen.«

»Ich verstehe«, sagte Parker, obwohl er sich ziemlich sicher war, dass es zumindest ein wenig »so« ist. »Na ja, das ist eine Schande. Ich denke, dass ihr brillant zusammen wärt. Du könntest jemanden gebrauchen, der dich zum Lachen bringt.«

Der junge König spähte auf das Tablett mit Keksen und versuchte einen mit Schokoladenstückchen zu finden, den er nehmen konnte, ohne die anderen zu berühren.

»Eure Hoheit, wenn ich darf, Eure Security hat sie alle überprüft und sie sind alle für Euch, also ist es okay sie zu berühren.« Er grinste gierig und die MTA lächelte. Er hatte das Frühstück übersprungen, also könnten die Jungs und er die alle problemlos verputzen. Er reichte Rhodie das Tablett, aber sie winkte ab. Er hatte es vergessen. Sie aß nie Süßigkeiten.

»Mach fertig, ich will zurück zu Arron und ich kann nicht ohne dich gehen, weil ich meine Security nicht mitgebracht habe.« Rhodie grub in ihrer Handtasche und brachte ein Pfefferminz hervor.

Die MTA runzelte die Stirn. »Dr. Broward, das ist nicht genug Zucker, um zu kompensieren, dass –«

»Ich werde in Ordnung sein. Ich übernehme die volle Verantwortung für meinen Blutzuckerspiegel.«

Die MTA schüttelte ihren Kopf ein wenig und Parker seufzte. »Dr. Broward, bitte iss einen Keks. Es wird die Belegschaft glücklich machen.«

Rhodie schaute ihn finster an und wählte schweigend den kleinsten Keks auf dem Tablett, hielt ihre rechte Hand darunter, während sie ihn aß, um zu verhindern, dass sie Krümel auf ihr Outfit bekam. »Es ist sehr unangenehm von meinem Zweiten Bruder beherrscht zu werden.«

»Das kann ich mir gut vorstellen«, sprach er gedehnt und sie lachte leise. Besser als von deinem ersten Bruder beherrscht zu werden, dachte er, aber er wagte es nicht dies zu sagen. Sie erwähnten Lincoln nicht länger in der Familie; er hätte ebenso gut tot sein können, von seiner eigenen Ambition umgebracht. Parker wusste, dass sein jüngster Bruder Lincoln besonders vermisste, aber Simons Entwicklungsverzögerungen machten es ihm schwer zu verstehen, was sich ereignet hatte, so dass er weggeschickt wurde. Ein Schauer ging durch Parker hindurch, als er sich vorstellte, an wen Rhodie unter Lincolns Herrschaft verheiratet worden wäre – ganz abgesehen von den Zwillingen und Forsythia –, um dem Königreich zugutezukommen.

Rhodie stand auf und ging zur Tür. »In Ordnung, lass uns gehen.«

»So ungeduldig.« Er stand auf und wandte sich an die medizinisch-technischen Fachangestellten. »Ich danke Ihnen beiden für die gute Arbeit, die Sie leisten; Sie haben uns heute einen wichtigen Dienst getan und wir sind höchst dankbar.« Beide Damen erröteten und knicksten.

Er und Rhodie gingen hinaus und begannen den Flur entlang zu gehen, als Parker bemerkte, wie sie ihn aus ihrem Augenwinkel beobachtete.

»Ist Abbie von dir bezaubert, Zweiter Bruder?«

Nicht in der Lage sich aufzuhalten, prustete Parker und Rhodie lächelte.

»Ich schätze, ich habe meine Antwort.« Sie war still, Erkenntnis erblühte auf ihrem Gesicht. »Du magst, dass sie nicht von dir bezaubert ist?«

»Genauer gesagt, mag ich, dass sie nicht von mir eingeschüchtert ist. Sie lässt mich dafür arbeiten.«

Sie verzog keine Miene. »›Dafür‹ heißt ...«

Er runzelte die Stirn. »Ihre Zuneigung.«

Ihr Gesicht brach in ein neckendes Grinsen aus. »Ja, natürlich, ihre Zuneigung, ihre Zuneigung.«

»Wir haben noch nicht geheiratet. Wie könnte es irgendetwas anderes sein?«

»Na ja, es könnte –«

»Nicht für mich.«

Ihr Blick verlagerte sich den Flur herunter. »Gut für dich.«




KAPITEL ELF


DIE ROYALEN KAMEN WIEDER in Arrons Zimmer an und machten es sich so gemütlich, wie sie es in den dünn gepolsterten Stühlen des Krankenhauses konnten, wobei Rhodie an Arrons Kopf saß und Parker auf der anderen Seite des Zimmers mit seinen Füßen oben auf dem Bettende, Computer auf seinem Schoß. Er musste etwas Arbeit erledigen ... okay eine Menge Arbeit erledigen. Zum Großteil verlegte und ordnete er Dinge neu, die er diese Woche hätte tun sollen, schob alles auf, was er konnte, arrangierte Videokonferenzen für die wichtigsten Aufgaben. Er gab höflich vor nicht zu bemerken, wie Rhodie Arrons rotes Haar aus seiner Stirn strich und seine Hand hielt, während sie auf sein schlafendes Gesicht starrte. Er hatte fast zwei Stunden gearbeitet, als er etwas Bewegung von der anderen Seite des Zimmers bemerkte.

Sein Freund blinzelte, schaute sich um. Er zog die Sauerstoffmaske ab.

»Edward? Was machst du hier?«

Parker wandte sich an seine Wache. »Dean, bitte lassen Sie sie wissen, dass er wach ist.« Dann legte er seinen Computer beiseite und kreuzte zum Kopfende des Betts. »Du bist in einem Militärkrankenhaus in Briggin. Du wurdest angeschossen. Ich bin gekommen, um zu sehen, wie es dir geht. Rhodie auch.«

Bei ihrem Namen schaute sich Arron um, klar erstaunt zu sehen, dass sie seine Hand hielt. Er hielt ihren Blick, dann breitete sich ein langsames Lächeln über seinem Gesicht aus. »Welch nette Überraschung.«

Rhodie schien durcheinander – ein Zustand, in welchem Parker sie noch nicht einmal wahrgenommen hatte – und sie ließ seine Hand fallen, machte viel Wirbel um ihn. »Hast du Schmerzen? Wie viel auf einer Skala von eins bis zehn?«

»Als ich aufgewacht bin ... eine Neun. Dann habe ich dein Gesicht gesehen ...« Er verfolgte ihren Blick, ohne sich zu viel zu bewegen. »... und diese Zahl ist signifikant gesunken.«

Sie blickte finster drein. »Du bist nicht witzig.«

»Versuche ich nicht zu sein, Liebste.« Er hustete und Parker konnte die Qual auf seinem Gesicht sehen.

Rhodie schnappte sich ein extra Kissen und legte es auf seine Brust. »Umarme das Kissen, wenn du hustest, es wird helfen. Edward, berühr ihn nicht.«

Er hielt verwirrt seine Hände hoch. »Das wollte ich nicht.«

»Ja, Edward, berühr mich nicht. Ich bin zerbrechlich.«

Er wollte lachen, aber der strenge Blick, den Rhodie austeilte, ernüchterte ihn.

»Oh Woz, ich habe mir meinen Musikantenknochen, anders gesagt mein Narrenbein gebrochen. Ich kann nicht lustig sein. Ich habe keinen Grund mehr zu leben.« Er wandte sich an Rhodie. »Zieh einfach den Stecker, Liebste.«

Ihre Wut blutete in ihre Stimme. »Welchen denn? Deiner Thoraxdrainage? Deiner Infusion? Deinem Sauerstoff? Du hattest einen ernsten medizinischen Vorfall, Lieutenant ...«

»Deine Wahl, Blume. Mach es nur schnell. Sei gnädig.«

Rhodie schniefte und Parker wusste, dass sie gegen Gefühle ankämpfte. »Du bist unmöglich.« Ein Schwarm an Ärzten und Krankenschwestern flog in das Zimmer und Rhodie wurde ans Ende der Menge verwiesen. Obwohl sie zu höflich waren es zu sagen, spürte Edward, dass er im Weg war und bewegte sich zur Seite für das Fieber messen, die Überwachung des Blutdrucks und von Kopf bis Fuß »Wie fühlen Sie sich«-Fragen des medizinischen Personals. Als sie zufrieden waren, dass er den notwendigen Fortschritt machte, verschwanden sie genauso schnell, wie sie gekommen waren, ließen die zwei Freunde allein.

»Wo ist meine Prinzessin?«, fragte Arron, versuchte seinen Kopf zu heben und Parker querte hinüber, um sein Bett zu krümmen, so dass er sich weiter aufsetzen konnte.

»Sie muss nur draußen sein; sie benutzt meine Security.« Er hob eine Augenbraue. »Und sie ist wohl kaum deine Prinzessin.«

»Wer hat dir das erzählt?«

»Sie hat es, wenn du mir glauben würdest.«

»Das würde sie. Sie hat das schwer-zu-bekommen-Spiel erfunden, weißt du. Nur weil ich in diesem verdammten Bett mit mehr Röhren als der Barrowdon U-Bahn gefangen bin, denkt sie, dass sie herauslaufen kann, wann auch immer sie mag. So als ob ich nur hier liegen würde, bis sie zurückkommt.«

»James, sie kann dich nicht hören, entspann dich einfach, in Ordnung?« Wo war sie überhaupt hingegangen? Edward spähte in Richtung der Tür, um zu sehen, ob er sie durch das Fenster entdecken konnte.

»Edward.«

Überrascht von der Benutzung seines Vornamens drehte er sich James zu und fand das Gesicht seines Freunds angestrengt vor.

»Ich brauche Medis. Stärkeres Zeug, jaah?«

Parker nickte. »Ich werde mit Dr. Pasqual sprechen.«

»Kennst du Pferdetabletten?«

Der König nickte mit einer gehobenen Augenbraue.

»Jaah, vergiss die. Geh Elefantentabletten holen.«

Parker gluckste und nickte. »Sie hat Recht, du bist unmöglich.«

»Erzähl ihr nichts, okay? Über die Medis.«

»Sie hat Zugang zu deinem Krankenblatt. Sie wird es wissen. Du kannst nichts dagegen tun.«

Er verspannte sich sichtlich und die Geschwindigkeit des Herzmonitors stieg an. »Wo sind Saint und Simonson?«

»Ich habe sie weggeschickt, um sich auszuruhen. Sie haben deine Seite nicht verlassen, seit es passiert ist. Sie werden in wenigen Stunden zurück sein.«

»Aber sie sind nicht ...«

»Nein, sie sind in Ordnung. Alles ist in Ordnung, jeder ist in Ordnung. Leg dich hin und entspann dich.«

»Aber meine Prinzessin ...« Er schien ein bisschen durchgeknallt; Parker war ziemlich sicher, dass die Schmerzmittel, die das Personal verabreicht hatte, zu wirken begannen.

»Deine Prinzessin wird zu gegebener Zeit wieder da sein, da bin ich sicher.«

»Ich werde Euch beim Wort nehmen, Sir. Lass sie nicht nach Orangiers zu ihren Pflichten zurückrennen. Das ist nur die Art hinterhältiger Trick, den sie versuchen würde.«

––––––––


WIE SICH HERAUSSTELLTE, ließ das Krankenhauspersonal Edward ihr Videospielsystem nicht in Arrons Zimmer aufbauen, führten das Potential für Lärm an, der die anderen Patienten stören könnte, so dass sie gezwungen waren ihn auf weniger fortschrittliche Weisen zu unterhalten. Parker bezweifelte, dass ihr Kartenspiel wirklich leiser war, als ihre Videospiele es gewesen wären, aber zumindest gab es keine Waffengeräusche; die anderen Patienten waren vielleicht nicht darauf erpicht das in einem Militärkrankenhaus zu hören. Sein Stapel Zungenspatel, die Dr. Pasqual als Chips für ihr Pokerspiel angeboten hatte, schwand, aber er hatte noch immer ein Ass im Ärmel. Nicht wortwörtlich natürlich; er würde niemals tatsächlich schummeln. Aber ihre Aufmerksamkeit manipulieren ...

»Dr. Broward? Sicher, dass wir dir keine Karten austeilen sollen?«

Die anderen Männer hoben eine Augenbraue, durchschauten seinen Versuch sie durcheinanderzubringen, aber Rhodie schüttelte nur ihren Kopf, ihre Augen auf ihren Laptopbildschirm gerichtet.

»Ich denke sowieso, dass du nicht mithalten könntest. Dein schwächliches weibliches Gehirn ist nicht für die ausgeklügelte Strategie des Kartenspielens geeignet.«

»Netter Versuch, Zweiter Bruder.«

»Lass meine Prinzessin in Ruhe«, sagte James. »Sie arbeitet da drüben hart, rettet die Welt. Was heilst du jetzt, Liebste? Krebs? Masern? Akne?«

»Die Masern sind bereits geheilt und Akne scheint schwerlich meine Zeit wert.«

»Was dann?«

»Alzheimer. Im Besonderen zu untersuchen, welche Auswirkungen Blutzucker hat und seiner starken Korrelation mit Trisomie 21.«

»Meine Prinzessin ist so brillant.« Er grinste sie an, aber sie schaute nicht auf. »Außerdem kann ich sagen, was auch immer ich will, weil ich im Krankenhaus bin. Ich hatte keine Ahnung, dass eine Verletzung mir die Lizenz gibt eine Knalltüte zu sein. Ich hätte mich vor Jahren anschießen lassen, wenn ich es gewusst hätte.«

»Bist du sicher, dass du das nicht hast?«, fragte Edward kühl.

»Du bist dran, James«, murmelte Saint.

»Womit bin ich dran?«

Simonson prustete. »Er ist so beschäftigt damit zu flirten, dass er das Spiel vergessen hat.«

»Ich verliere sowieso.« James tauschte zwei Karten aus.

»Edward weitaus schlimmer.« Saint grinste.

»Ich lulle euch nur in ein falsches Gefühl der Sicherheit, bevor ich mein Comeback mache.«

Die anderen glucksten und Arrons Gesicht verzerrte sich beim Schmerz zu lachen, aber er erholte sich schnell. »Na ja, ich kann nicht den ganzen Tag herumliegen, was sollen wir dieses Wochenende tun? Felsklettern? Skydiving? Höhlen erforschen?« Mehr Gegluckse.

Hierbei hob Rhodie ihren Kopf, wobei ihre walnussfarbene Haut den blauen Schein des Laptops reflektierte. Nur James und Parker konnten ihren gequälten Gesichtsausdruck sehen, die Tränen, die zu fallen drohten. Sie stellte den Laptop schnell zur Seite und flitzte zur Tür.

»Rhodie?« Bei Edwards Stimme zwang sie ihr royales Training dazu anzuhalten. »Wo gehst du hin?« Sie drehte sich nicht um. Edward blickte zu James und da war eine neue Art von Schmerz auf seinem Gesicht, seine Augen auf ihren Rücken gerichtet.

»Nehmt mich raus«, sagte Parker flüsternd. »Lass uns einen Spaziergang machen ...« Er schnappte ihre Mäntel vom Stuhl neben der Tür und berührte ihren Ellbogen, um sie auf den Flur zu führen.

»Was ist los mit dir?«, sagte er, sobald sie außer Hörweite der anderen waren.

»Nicht hier.« Ihre Lippe bebte.

»Wo dann?«

»Draußen.« Obwohl sie einen Schritt hinter ihm nachfolgen sollte, bot er ihr seinen Arm an, so dass sie unauffällig die Richtung weisen konnte. Rhodie schlängelte sie beide durch die Katakomben an Fluren, Dean ein paar Schritte zurück. Sie traten hinaus in den warmen sommerlichen Nachmittagsregen und die Stadtgerüche von Pferden und nassem Holz spülten über ihn hinweg. Sie marschierte jetzt, zerrte ihn praktisch mit sich trotz ihrer Stilettos.

»Rhodie«, beschwerte er sich. »Ich werde nass.« Sie schritt in eine Gasse hinter dem Krankenhaus, die einen Überbau hatte, der vom Gebäude kam. Dean reichte ihm einen Schirm – scheinbar eine Gefälligkeit des Krankenhauses – und er nahm ihn bereitwillig an.

»In Ordnung. Wir sind jetzt allein. Was ist los?«, fragte er, hob seine Stimme über den prasselnden Regen hinweg.

»Das ist deine Schuld. Du hättest ihn niemals Lincoln hinterherschicken sollen. Er war nicht angemessen vorbereitet, er war nicht ...« Sie stieß einen Schluchzer aus und er rückte zu ihr hin, aber sie trat mit erhobenen Händen weg. »Nicht. Ich will nur ... Ich brauche nur einen Moment.« Sie ging unter dem Überbau hin und her; es schien, als ob sie mehr mit sich selbst als ihm sprach. »Er sollte in einer solchen Zeit keine Witze machen! Es gab eine reelle Chance, dass er niemals wieder etwas davon tun würde, niemals skydiven, niemals je wieder gehen, geschweige denn ein langes Leben führen! Und der bloße Gedanke daran bricht mein ...« Ihre Stimme verstummte allmählich.

»Er denkt sich nichts dabei, Liebes. So ist er einfach. Das Leben ist für James ein Witz.«

Sie war vornübergebeugt, Hände auf den Knien, und versuchte ihre Atmung zu verlangsamen. »Na ja, es bedeutet etwas für den Rest von uns. Er könnte zumindest den Anstand haben, dass es ihm leidtut, dass er uns das durchmachen lassen hat.«

»Ihm leidtun? Warum? Es ist nicht seine Schuld, dass er angeschossen wurde. Und ehrlich gesagt, es ist auch nicht meine Schuld. Ich habe die besten Männer für den Job geschickt. Ich entschuldige mich nicht dafür. Wenn man jemandem hier die Schuld geben kann, dann ist es Lincoln.«

»Na ja, ich kann Lincoln nicht anschreien, oder? Also erträgst du es vielleicht, dass ich dich stattdessen anschreie.« Sie rollte langsam ihre Augen nach oben und betupfte sie mit einem Taschentuch, dass sie scheinbar in einer Tasche hatte.

»Ich habe dich noch nie so emotional gesehen.«

Sie versteifte sich. »Ich entschuldige mich für meinen Ausbruch. Ich werde mich zusammenreißen. Ich hoffe, dass du vor den anderen nicht in Verlegenheit gebracht worden bist.«

»Das meinte ich nicht, Rhodie. Ich meinte nur, dass das ungewöhnlich für dich ist. Du darfst Gefühle haben, besonders bei Menschen, die dir wichtig sind. Ich habe nur nicht bemerkt, dass Arron dir wichtig ist ...«

Sie starrte ihn an. »Das habe ich auch nicht«, sagte sie leise.

»Würdest du eine brüderliche Umarmung annehmen?«

Sie straffte ihre Schultern und winkte ihm ab. »Unnötig. Mach dir um mich keine Sorgen.«

»Oh, ich mache mir keine Sorgen um dich. Mama hat das abgedeckt.« Er dachte, sie würde vielleicht kichern, aber sie tat es nicht. »Möchtest du wieder nach oben gehen?«

»Nein, ich denke, ich gehe weiter zum Haus, ruhe mich ein bisschen aus, esse etwas. Bringe etwas Arbeit fertig. Es ist schwer sich zu konzentrieren, wenn ihr wie Gibbons plappert.«

»Verständlich. Wer soll dich eskortieren?«

»Waldo ist in Ordnung. Meine Security sollte eigentlich diesen Nachmittag ankommen; ich war nicht sicher, ob ich bleiben würde.«

»James hat mich gebeten dich nicht zu deinen Pflichten nach Hause schleichen zu lassen.«

Sie lächelte. »Ich habe keinen Zweifel, dass er das hat. Wirst du mir meinen Computer herunterbringen? Und meine Handtasche?«

»Sicher.« Parker schrieb Waldo, dass er herunterkommen solle, und er und Dean gingen gemeinsam hoch, um ihre Sachen einzusammeln.

»Geht meine Prinzessin?«, fragte James.

Parker nickte. »Sie ist müde, sie wird sich nach Hause aufmachen.«

»Wir haben ihr das schönste Schlafzimmer gelassen«, sagte Saint, wobei er nicht von seinen Karten aufblickte. »Oben an den Treppen auf der rechten Seite.«

»Und was bin ich, Fischabfälle?«

»Entschuldigung Sir. Um den Beschädigten zu zitieren, sie macht uns schwach. Die Security wollte dich sowieso wo anders.« Simonson blickte James an, der nicht lachte. Er starrte auf seine Karten.

Saint stieß James an. »Du bist an der Reihe, Kumpel.«

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Yaş sınırı:
16+
Litres'teki yayın tarihi:
17 aralık 2020
Hacim:
402 s. 5 illüstrasyon
ISBN:
9788835413493
Telif hakkı:
Tektime S.r.l.s.
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