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Wohin gehen die Cross-Skates Teil 4

Artikel 266 von Frank Röder am 13. Juli 2014, Fortsetzung von Artikel 253

Reifendimensionen und -konzepte

Die Reifenbreiten von Cross-Skates liegen zwischen 25 bis 50 mm. 5 Zoll-Reifen (126 mm Durchmesser) haben mit 25 bis 28 Breite oft nicht genügend Auflagefläche zum konsequenten Crossfahren. Die Reifen sinken zu tief ein und rollen dann noch schwerer als dies allein die Reduzierung auf 5 Zoll Raddurchmesser begründen würde. Dreirädrige Cross-Skates könnten das zwar teilweise ausgleichen, doch auch die Herstellung solch kleiner Luftreifen ist bis heute noch keinem Hersteller bis zur Vervollkommnung gelungen. 5-Zöller gelten bis heute als recht anfällig was Reifenpannen betrifft und als Nervenkiller, wenn es um einen Reifenwechsel geht. Mit drei statt zwei Rädern ist es zwar möglich das Einsinken in weichem Boden zu verringern, aber das dadurch notwendige Stehen über den Rädern, statt dazwischen, befördert man den Cross-Skater wieder in unerwünscht schwindelerregende Höhen.

Wie beim Rad-Cross-Sport scheint sich eine optimale Reifenbeite für den Cross-Skating Sport abzuzeichnen. Unter 30 mm Breite scheinen Reifen zu schmal zu sein, da dann auch die Reifenflanken recht stark einknicken und dabei strapaziert werden und einen hohen Rollwiderstand verursachen. Das verbreitete Format um die 50 mm Breite, z.B. beim Trailskate, war ein Vorstoß in Richtung „Fat-Tyres“, der aber bisher nur diesem Hersteller mit seiner eigenen Reifenproduktion gelungen ist. Endscheidend war nämlich die Eigenschaft, dass auch ein Reifen, wie auch die Felge, immer Hochdruckfest sein muss – in diesem Fall bis rund 5,5 bar Luftdruck. Leider ist der Trailskate und seine legendären Reifen Geschichte. Reifen der Größe 200 x 50 mm wurden in dieser Qualität seitdem nicht mehr hergestellt. Bleibt zu hoffen, dass jemand diese Idee, irgendwann wieder aufgreift und auch qualitativ umsetzt. Schwach profilierte und hochdrucktaugliche Reifen in 50 mm Breite könnten den Markt sicher bereichern. Die momentan verwendeten stark profilierte Niederdruckreifen sind auf Cross-Skats lediglich „lustig“, aber aus sportlicher Sicht für den Cross-Skating Sport ebenso eine Sackgasse wie schmale 5-Zoll-Reifen.

Die Idee, einen „Ballon-Reifen“ zusätzlich mit möglichst vielen Kanten oder mitunter auch mit Stollen zu versehen, die dann den Gripp off-road verbessern, hat aus folgenden Gründen Schwierigkeiten sich bei muskelkraftbetriebenen Sportgeräten nachhaltig durchzusetzen: Zu groß ist der Leistungsaufwand diese vielen Kanten und Stollen im tiefen Boden zum Greifen zu bringen und zu gering ist dagegen die Leistung der Sportler. Während bei 15 km/h beim 6-Zoll Cross-Skates mit schwach profilierten Hochdruckreifen auf Asphalt bereits gut drei Viertel der Leistung in die Reifen verpuffen, so vergrößert sich der Anteil off-road auf deutlich mehr als 80 %. Stollen-Reifen erfordern einen um so viel höheren Leistungsaufwand, dass es kaum Cross-Skater geben dürfte, die off-road überhaupt noch 15 km/h dauerhaft rollen können. Stollen-Reifen sind für Downhill-Fahrten oder Kite-Skating geeignet oder für motorisierte Cross-Boards, nicht aber für Ausdauersport auf Cross-Skates. Sogar beim Radcross sind die 30 bis 34 mm breiten Reifen nur wenig profiliert, da auch hier der Rollwiderstand für schnelles Vorankommen zählt.

Nun bleibt zwischen den „Fat tyres“ und den „Schmalspur-Reifen“ noch der Bereich der „gemäßigt breiten“ Reifen. Als gemäßigt breit kann man Reifen zwischen etwa 38 und 48 mm bezeichnen. Hier könnte noch ein gewisses Entwicklungspotenzial liegen, besonders, wenn es gelingt, einen ausreichend hochdruckfesten Reifen in dieser Breite zu entwickeln, der dann aber auch kein besonders ausgeprägtes Profil aufweisen sollte. Die erfolgreichste Breite sind aber bisher die „gemäßigt schmalen“ Reifen, die etwa 31 bis 37 mm breit sind. Nicht umsonst fahren Radcrosser exakt diese Breite, weil diese offenbar den besten Kompromiss zwischen off-road-Tragfähigkeit, Grip und Rollwiderstand zu bieten haben. Und was „Rennentscheidend“ ist, ist auch fast immer ökonomisch. Bemerkenswert ist auch, dass die Reifen der Radcrosser kaum Profil aufweisen. Erfahrene Cross-Skater wissen, dass man sogar ohne Profil in Gelände recht gut und schnell fahren kann, denn die Haftung off-road hängt erheblich von der Fahrtechnik ab und der geringere Rollwiderstand von unprofilierten Reifen bringt eine Tempoerhöhung, die fast immer ein gleichmäßigeres und schnelleres Rollen im Gelände ermöglicht.

Stollen-Reifen, wie die breiten 8-Zöller der Trailskates, boten zwar „Grip“, der aber mit deutlich mehr Rollwiderstand erkauft werden musste. So beschränkte sich der Einsatz doch mehr auf Downhill, Tricks und sehr gemächliches Rollen.

Versuche zwischen den Jahren 2008 und 2013 mit speziellen Prüfvorrichtungen für Bodenhaftung und Rollwiderstand im Cross-Skate-Shop, in Zusammenarbeit mit der Cross-Skating-Akademie, haben teilweise überraschende Ergebnisse gezeigt.

 Breite Reifen: besserer Grip in gerader Richtung (z.B. beim Bremsen) auf allen Böden, aber relativ schlechter Grip in seitlicher Richtung (Skating-Schritt) auf allen Böden.

 Schmale Reifen: schlechterer Grip in gerader Richtung auf allen Böden, aber besserer Grip in seitlicher Richtung (Skating-Schritt) auf allen Böden.

 Niederdruckreifen: Höherer Rollwiderstand, besonders durch Walkarbeit auf glatten (!) Böden (Straße).

 Hochdruckreifen: Niedrigerer Rollwiderstand, auch off-road.

 Kleine Raddurchmesser: höherer Rollwiderstand, Verringerung von Komfort und Seitenführung (Auflagefläche kleiner und kürzer/kreisförmiger).

 Große Raddurchmesser: geringerer Rollwiderstand, Vergrößerung von Komfort und Seitenführung (Auflagefläche größer und länglicher/ellipsenförmiger)

Reifen-und Räderdimension

Hier wurde ein Optimum errechnet und in der Praxis erprobt, das die überproportionale Gewichtszunahme (etwa im Quadrat) bei Vergrößerung der Felgen im Verhältnis zur notwendigen Stabilität berücksichtigt. Für ausschließliches geradeaus rollen wären zwar sehr große Räder von Vorteil, aber die Räder werden auch schwerer und müssen ja bei jedem Skating-Schritt vom Skater beschleunigt werden. Außerdem sind bei Rädergrößen ab 8 Zoll Durchmesser bereits leichte Kreiselkräfte zu spüren, die nicht wünschenswert sind. Breite Felgen ab etwa 35 mm Breite schieden als unökonomisch aus, für Reifen bis ca. 42 mm Breite reichen diese aber aus. Die optimale Reifenbreite wurde mit 30 bis 34 mm errechnet, der optimale Raddurchmesser mit 180 bis 230 mm, wobei die größeren Räder wegen des unvermeidlich höheren Gewichts vielleicht nur noch für leistungsfähigere Sportler geeignet sein dürften. Der optimale Reifendruck wurde zwischen 7,0 bis 7,5 für leichte Sportler bis ca. 8,5 /9,0 bar oder höher für schwere Sportler errechnet und erprobt, hier spielt jedoch auch die Reifenbauart eine erhebliche Rolle. Berücksichtigt werden sollte auch, dass sich nicht nur ein größerer Raddurchmesser, sondern zusätzlich auch die Reifenbreite deutlich auf das Gewicht der Reifen und der Räder auswirkt.

Reifendurchmesser

Die 5-Zoll-Räder (126 mm Durchmesser) sind nach den vorherigen Erläuterungen eigentlich nur für etwas raueren Asphalt geeignet, kaum für anspruchsvolleren off-road-Einsatz. Die Idee der 8-Zoll Reifen (200 mm Durchmesser) beim Trailskate war aber prizipiell gut. Hindernisse werden von großen Reifen „geschmeidger“ überrollt. Man vergleiche ein 26-Zoll Mountainbike mit einen 20-Zoll Fahrrad mit gleicher Reifendimension, das entspricht dem Unterschied zwischen 6- und 8-Zoll-Rädern – man sollte allerdings nur gleiche Reifenbauarten vergleichen. Die kleineren Räder „rumpeln“ mehr im Gelände und rollen dadurch unsicherer und langsamer. Auch sind die übertragbaren Seitenkräfte bei größeren Rädern größer, da mehr Seitenfläche des Reifens sich gegen den Boden abstützt (länglichere Auflagefläche auf dem Boden). Dies ist ein wichtiger Punkt an der Haftungsgrenze, wenn seitlich wegrutschende Räder zu wenig Antrieb zulassen. Interessant ist hier, dass breitere Reifen gleicher Bauart und mit gleichem Profi auf weichen Böden selten mehr und bei Messungen sogar meist weniger Seitenkräfte übertragen konnten, da sie an der Bodenoberfläche „aufschwimmen“ während schmalere Reifen in der Tiefe des Bodens besseren Seitenhalt aufbauen konnten.

Der Beitrag wird in Artikel 327 fortgesetzt.

Gesichter des Cross-Skating III – Interview mit Frank Röder über einen neuen Cross-Skate

Artikel 270 von Alena Bena am 22. Juli 2014


Neuigkeiten werden immer gern gesehen und in der Szene der Cross-Skater ist der Ruf danach schon lange zu hören. Im heutigen Interview gehe ich dem Gerücht nach, ob ein neuer, angeblich revolutionärer Cross-Skate in der Entwicklung ist, denn auf so etwas warten wir schon lange. Wer sonst als Frank Röder könnte dahinter stecken.

A.: Hallo, Frank, was ist als dran am Gerücht, du siehst an der Entwicklung eines neuen Cross-Skates beteiligt.

F.: Hallo, Alena, eine ganze Menge und ich bin etwas überrascht, dass die Informationen schon als Gerüchte weitergegeben werden. Ich mag keine Gerüchte, aber mache Informationen dürfen während der Entwicklung natürlich noch nicht nach draußen gelangen. Ich habe mich aber mir dem beauftragten Hersteller so weit verständigt, das grobe Informationen schon jetzt in die Öffentlichkeit gegeben werden dürfen.

A.: Und das gibt wiederum Anlass zu Gerüchten. Dann kläre uns doch jetzt offiziell auf, wenigstens über die Punkte, die du schon verraten darfst.

F.: Eigentlich bin ich schon seit 2009 an der Entwicklung dran…

A.: So früh schon?

F.: …ja, schon damals waren die Cross-Skates nach meinem Geschmack, etwas suboptimal.

A.: In wie fern?

F.: In der Produktqualität, vom Konzept, vom Preis und auch vom Vertriebskonzept her.

A.: Was bleibt da noch?

F.: Ja, wenig, aber man konnte damals schon damit Sport machen und die besten Ideen kommen einem Cross-Skater ja bekanntlich beim Cross-Skaten.

A.: Und die aktuellen Produkthersteller hatten für Verbesserungen kein offenes Ohr.

F.: Teils, teils, aber eben maximal ein offenes Ohr. Ein offenes Ohr ist noch lange kein verbessertes Sportgerät.

A.: Es hat sich also nicht viel getan. Das weiß ich aj auch aus eigener Erfahrung. Warum denkst du, dass es so ist?

F.: Das liegt zum Teil daran, dass die Hersteller selbst keine Cross-Skater sind und den Sport als solchen noch nicht richtig wahrnehmen. Das ist aber zum Verständnis notwendig, wenn man sehr spezielle Veränderungen vornehmen möchte, die nur bei Cross-Skates sinnvoll sind. Und dann verhinderte auch die Produktionen größerer Stückzahlen in Fernost eine schnellere und qualitativ adäquate Entwicklung. Man denkt dort in Stückzahlen und hat andere Vorstellungen von Produktqualität. Dann müssen immer erst einmal die produzierten Chargen verkauft werden, bevor die nächste Entwicklungsstufe folgen kann. Und dann sind mit einem bestimmten Kostenaufwand auch schon Werkzeuge hergestellt worden, die in Neuauflage bei der nächsten Produkt wieder Geld kosten würden. So produziert man „Bewährtes“ Jahr für Jahr weiter, statt eine sinnvolle Weiterentwicklung voran zu treiben.

A.: Halten diese Hersteller, die Sportler für zu dumm, das zu merken?

F.: Das weiß ich nicht. Es merken ja nur die erfahrenen Cross-Skater und das ist die Minderheit. Die Masse sind Anfänger also neue Kunden ohne Erfahrung und die kennen die Qualitätskriterien ja noch nicht. Und wenn die Mehrheit unerfahrene Neulinge sind, dann kann man an sie vielmehr verkaufen, als an die wenigen anspruchsvollen und erfahrenen Cross-Skater.

A.: Also Masse für die quasi Ahnungslosen und nichts für die Könner?

F.: So in etwa.

A.: Und was planst du jetzt?

F.: Also das eigentlich Planen schon seit fünf Jahren. Ich habe viele serienmäßige Cross-Skates umgebaut, um Erfahrungen mit der Veränderung der Geometrie zu machen.

A.: Du hast ja auch getunte Cross-Skates verkauft.

F.: Ja, das waren verbesserte Serienmodelle. Die Käufer haben die Verbesserung auch mich ziemlich großer Begeisterung bestätigt. Dadurch weiß ich inzwischen genau, was welche Veränderung bewirkt.

A.: Das das wären?

F. (lacht): Das werde ich noch nicht verraten.

A.: Aber was wird am dem neuen Cross-Skate besser sein? Nur so ungefähr. Wie wird der Cross-Skate überhaupt heißen?

F.: Als Projektname habe ich ihn vorübergehend „X8“ genannt, der Name kann sich aber noch ändern. Besser ist, grob gesprochen, die gesamte Geometrie.

A.: Und wie wirkt sich das aus?

F.: Er wird einfach angenehmer, schneller und sicherer rollen. Man kann damit besser auf rauen Wegen cross-skaten und entspannter lange Strecken bewältigen.

A.: Hat die Acht im Namen etwas zu bedeuten?

F.: Ja, das hat etwas mit den Reifen zu tun.

A.: Größere Räder also?

F.: Ja, das darf man wohl schon verraten. Aber es genügt nicht einfach nur größere Räder einzubauen, die neue Geometrie muss auch verändert werden, damit alles harmoniert.

A.: Gibt es dann ein neues Reifenformat für diesen Cross-Skate?

F.: Nein, das Reifenformat gibt es schon bei den Reifenherstellern, aber möglicherweise einen Reifen der dann speziell zum Cross-Skaten hergestellt wird. Noch gibt es ja keinen einzigen Hersteller der spezielle Reifen für Cross-Skates herstellt. Ein Produkt ist zwar gut und der Hersteller weiß gar nicht, dass wir es benutzen und eine anderer Reifen wird speziell für den Cross-Skating Sport umgelabelt, aber als Produkt sonst nicht speziell für den Sport verändert. Wichtiger ist zunächst, dass alles an dem Cross-Skate harmoniert und das war bisher selten der Fall.

A.: Wie wir es mit der Qualität aussehen, die dann auch verbessert werden soll.

F.: Ein Problem ist die Fernost-Herstellung. Nicht generell, denn ohne Fernost geht heute nichts mehr. Als Zulieferer wird es auch für den neuen Cross-Skate aktuell. Nur sich hinzustellen und mit „Made in Germany“ zu werben, wäre schlicht gelogen und damit wird auch zur Zeit in der Szene massiv gelogen.

A.: Also nur „Developed in Germany“?

F.: Das natürlich, vielleicht auch „Assembled in Germany“, aber das muss noch mit dem Hersteller abgestimmt werden.

A.: Und der wäre?

F.: Das war bisher noch geheim, aber es wird ein erfahrener Skiroller-Hersteller aus Deutschland sein, der für die Entwicklung der ersten Klein-Serie bereits von mir einen fünfstelligen Betrag angezahlt bekommen hat.

A.: Ist der Hersteller aus den neuen Bundesländern?

F.: Nein.

A.: Wann wird das Modell kommen?

F.: Seit einem Jahr ist die Sache konkret und ich bin mit dem Hersteller in ständigem Kontakt, der mit glaubhaft versichert, es werde nicht mehr lange dauern. Schließlich ist das Geld ja schon vor fast einem Jahr geflossen, damit kann man schon Erhebliches leisten. Ich denke also, dass es in einigen Monaten schon eine frohe Botschaft zu verkünden gibt. So zumindest der Stand, laut meinem Hersteller. Zum Ende der Jahres sollten demnach die ersten Modelle rollen, die wir dann aber noch ausführlich testen wollen, bevor wir sie zum Saisonbeginn 2015 auf dem Markt bringen.

A.: Das steht fest?

F.: Nein, das nicht, aber die berichteten Zwischenstände deuten darauf hin.

A.: Da bin ich gespannt und hoffe das Beste. Danke für das Interview!

F.: Das hoffe ich auch und keine Ursache, gern geschehen.

30 Tage im Monat Cross-Skaten?

Artikel 271 von Frank Röder am 16. Juli 2014

Fast alle Cross-Skater kennen die Werbung, 365 Tage im Jahr skiken usw. und so fort. Da die meisten von uns ja nicht „skiken“, sondern viel mehr cross-skaten, stellt sich natürlich auch die Frage, geht auch 365 Tage im Jahr cross-skaten? Theoretisch scheint das möglich zu sein, aber wer hat bisher den Beweis erbracht? Am wenigsten sicher die, die mit Cross-Skating als „Jeden-Tag-Sport“ werben. Ich kenne keinen der ein Jahr lang so aktiv war.

Es war also an der Zeit einen eigenen realen Nachweis über die tägliche Praktikabilität des Cross-Skating zu führen oder zu widerlegen. Aber 365 Tage im Jahr auf den Cross-Skates aktiv zu sein, das schien sogar mir, als begeisterter Cross-Skater, ziemlich praxisfern zu sein. Manchmal liegt zum Beispiel Schnee, dann pflege ich auch gern einmal für wenige Tage Skilanglauf die seltene, aber willkommene Ersatzsportart der Cross-Skating Sports auszuüben. An anderen Tagen betreibe ich auch andere Sportarten wie Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Wandern. Und dann gibt es auch tatsächlich Tage an denen Outdoor-Sport ziemlich unvernünftig wäre, beispielsweise bei Gewitter oder Sturm, wenn mitunter Äste und Dachziegel durch die Luft fliegen. Outdoor-Sportler wissen das, aber vielleicht nicht die reinen Werbetexter. Und es gibt ja auch echte Ruhetage, die entweder die Vernunft oder die Gesundheit von einem fordern. Jeder wird einmal krank und man ist ja auch manchmal einfach nur zu faul. Auch die persönliche Zeitplanung ist so eine Sache, ein ganzes Jahr lang jeden Tag Sport einzuplanen, kann fast niemand und dann kann ja auch jeder Cross-Skater einmal eine technische Panne haben, die bis zum nächsten Tag nicht behoben ist. Die Frage wäre dann natürlich auch: Welchen Cross-Skate könnte man überhaupt 365 Tage im Jahr benutzen, denn angesichts mancher Materialschwächen, Upgrade- und Nachbesserungsaktionen, scheinen einige Produkte für eine tägliche Trainingspraxis kaum geeignet zu sein.

So holt schon einen innerhalb einer Woche die Realität ein. Da es nicht nur schwierig, sondern auch nicht besonders sinnvoll zu sein scheint, das ganze Jahr über lückenlos zu cross-skaten, wollte ich aber eine gewisse Erfahrungsmarke setzen und wenigstens versuchen einmal 30 Tage durchzuskaten. Mit Blick auf die zurückliegende Schönwetterphase sollte das Mitte April möglich zu sein, aber das Wetter ändert sich ja leider oft sehr kurzfristig. Es mag zwar auch schon nicht mehr zu 100 % sinnvoll zu sein, 30 Tage durchzuskaten, aber schient noch halbwegs in der Mitte zwischen erstrebenswert und verrückt zu liegen. Zwar hatte der Lette Karlis Bardelis im letzten Jahr ein sehr beeindruckendes Projekt durchgezogen, bei dem er 60 Tage lang hintereinander jeweils rund 100 km zurücklegte, was rein sportlich betrachtet schon Beweis genug sein dürfte. Doch er tat es auf Nordic-Skates die Polyurethan-Räder hatten und daher erheblich leichter rollen und keine Platten bekommen können. Cross-Skaten kann man aber nur mit Cross-Skates, also auf Luftreifen. Nur 30 Tage lang täglich cross-skaten dürfte aber daher kein Problem sein und eine besondere „Kunst“ oder gar „Extremsport“ ist es auch nicht. Um so mehr sei die Frage erlaubt, warum es bisher so wenige – oder vielleicht auch noch keiner – getan haben. Trotzdem wollte ich dieses 30-Tages-Projekt von Anfang an mit einem großen Fragezeichen versehen.

18. April, Tag 1: Da ich gestern eine echten sportlichen Ruhetag hatte, scheint es sinnvoll zu sein, das Projekt heute zu beginnen. Der Ruhetag war deswegen eingeplant, weil heute die Süddeutschen Straßenmeisterschaften über 10 km in Büttelborn stattfinden. Das ist praktisch eine „Kurzstrecke“ auf der man, gefühlt, eigentlich sprintet. Die „Vorbereitung“ dafür war, genau genommen, gar keine. Einigermaßen regelmäßiges Training davor und ein Abfahren der Strecke mussten genügen. Normalerweise holt man sich für solche kurzen Belastungen den richtigen Biss mit gezieltem Intervalltraining, doch das ließ sich leider nicht einplanen. Dann eben nicht – 10 km gehen immer. So war es dann auch: Es ging gut los, schmerzfrei und recht flott, aber der richtige Biss fehlte eben. 10 km kann man sonst deutlich „härter“ fahren. Die Ausdauer-Grundlage war aber recht gut, dann schon kurz nach dem Zieldurchlauf mit einem 190er Puls hatte sich mein Herzschlag schnell wieder beruhigt und es fühlte sich nicht anders an, als eine ganz normale Runde gerollt zu sein. Mit Ein- und Ausrollen kam ich an diesem ersten Tag auf 14 km.

19. April, Tag 2: Morgens 3 km Schwimmen, buntes Programm, in rund 52 Minuten. Dann 14 km beim Cross-Skater Treff in Groß-Gerau. Entspanntes Rollen bei angenehm ruhigem Tempo. Eine Gelegenheit für einige Stil-Experimente unterwegs, da ich mich immer noch an einen neuen Cross-Skate gewöhnen muss. Die Versuche sind aber alle positiv verlaufen, es macht immer wieder Spaß aus solchen Anlässen immer wieder bei fast null anzufangen. Das gestrige Rennen war heute in keiner Weise körperlich zu spüren. Summe nach 2 Tagen: 28 km.

20. April, Tag 3: Eine Tour ist angesagt. 26 km mit angenehmer Begleitung lassen die Zeit vergehen, wie im Flug. Gut ein Viertel der Strecke ist anspruchsvoller Waldboden, aber es fühlt sich gut an. Auf dem Rückweg setzte ich mich von der netten Gruppe ab und erlebe Rückenwind von feinsten. Die letzten genau 8 km rolle ich daher in exakt 21 Minuten. Was? Fast ein 23-km/h Schnitt sogar durch Wohngebiete, Bahn-Unterführungen und mit einem verkehrsbdingten Stopp. So hätte es uns einmal vorgestern beim Wettkampf „schieben“ sollen… Summe nach 3 Tagen: 54 km.

21. April, Tag 4: Noch eine Tour, 19 km auf einem reinen Cross-Kurs. Um für „Unterhaltung“ in der Gruppe zu sorgen, machen die Schnelleren ein paar Tempowechsel. Das geht wirklich ab und macht Spaß, zum Glück macht kleiner schlapp. So sind alle auf ihre Kosten gekommen, die Fahrt hat sich abwechslungsreich und erfrischend angefühlt. Summe nach 4 Tagen: 73 km.

22. April, Tag 5: Die erste Alleinfahrt seit einigen Tagen. Viermal in der Gruppe bei schönstem Wetter, das tat echt gut. Auch heute, schönes Wetter. Die Abendrunde fällt mit 33 km etwas länger aus. Ich bin 1 Stunde und 36 Minuten unterwegs, was mich etwas ernüchtert. So schnell wollte ich gar nicht, denn die Belastung dürfte spürbar höher sein, als beim schnellen 10er vor einigen Tagen. War sie auch, ich war schon etwas schlapp danach. Aber statt in einigen Minuten erholte ich mich dann eben in wenigen Stunden von dieser Belastung. Aber da ich noch 25 Tage mit diesem Projekt vor mir habe, sollte ich doch etwas vorausschauender fahren. Summe nach 5 Tagen: 87 km.

23. April, Tag 6: 16 km auf dem Bahntrassenweg zwischen Gau-Bischofsheim und Selzen, waren heute das pure geskatete Wellness-Programm. Nichts mehr zu spüren vom eigentlich zu hohen Tempo gestern und die reine Erholung bei 25° C und Sonne in der rheinhessischen Natur. Summe nach 6 Tagen: 103 km.

24. April, Tag 7: Morgens 36 Minuten leichtes Lauftraninig im Park, ca. 7 km. Am Abend 18 km Cross-Skaten in wechselndem Gelände ziemlich entspannt. Summe nach 7 Tagen: 121 km. In der ersten Woche etwa 11 Stunden und 40 Minuten Sport in 9 Trainingseinheiten, davon 7 Einheiten Cross-Skating.

25. April, Tag 8: Eine abendliche leichte 10 km-Runde im nahen Cross-Skating Park wirkt entspannend und ist meine Belohnung für den stressigen Tag. Abends fühle ich mich aber ungewöhnlich Müde, was ich auf die Steigerung meines Gesamt-Trainingsumfangs zurückführen muss. Summe nach 8 Tagen: 131 km

26. April, Tag 9: Morgens fühle ich mich immer noch so müde, dass ich mein Schwimmtraining ausfallen lasse, dass ich sonst jeden Samstagmorgen absolviere. Die Gesamtbelastung macht sich nun doch schon bemerkbar. Abends dann 17 km entspanntes Cross-Skaten zu 90 % auf Asphalt fühlen sich dann aber schon wieder ganz gut an. Summe nach 9 Tagen: 148 km

27. April, Tag 10: Die Müdigkeit ist überwunden, es läuft heute es wieder leicht und mit guter Motivation. Am Nachmittag 18 km entspanntes Skaten mit knapp 15 km/h und am Abend noch spontan 6 km Laufen mit netter Begleitung. Summe nach 10 Tagen: 166 km

28. April, Tag 11: Wollen will ich heute nicht, aber müssen, muss ich – das Projekt treibt mich dazu. Also dann nach einem langen Arbeitstag noch im Dunkeln auf eine 11 km-Runde. Nach gut 36 Minuten war es geschafft. War gar nicht „schlimm“ und hat mit jedem Kilometer mehr Spaß gemacht. Also gut, wenn man auch einmal nach Plan trainiert. Summe nach 11 Tagen: 177 km

29. April, Tag 12: Heute will ich und wie! Die Motivation ist wieder voll da, ich fühle mich gut und plane eine etwa längere Tour über 31 bis 32 km. Aber Pustekuchen, nach kaum einem Viertel setzt Regen ein. Da daraus ein Gewitter werden könnte drehe ich um. 14 km mit etwa einem 19er Schnitt, wäre ein gutes Starttempo für die Tour gewesen. Dann morgen vielleicht… Summe nach 12 Tagen: 191 km

30. April, Tag 13: Abergläubisch bin ich nicht, aber schon heute am 13. Tag ist das Projekt gestorben. Heute wurde eine Unwetterwarnung ausgegeben und Gewitter ist, zumindest für mich, ein schlagkräftiges Argument, nicht seine Haut zu riskieren. Trotz mehrfacher Versuche, heute zu starten, wäre es gegen jede Vernunft gewesen, es zu tun. Ich bin aber schon mehrmals, ohne die Absicht 30 Tage ohne Ruhetag zu skaten, länger auf Cross-Skates unterwegs gewesen, ich glaube es waren bis zu 19 oder 20 Tage hintereinander, andere Cross-Skater waren, meines Wissen sogar noch ein paar Tage länger unterwegs. Nur 30 Tage hat wohl „offiziell“ bisher noch keiner geschafft. Gerade einmal 12 Tage „nonstop“ zu rollen, war nicht gerade der Kracher, als ehemaliger Triathlet kann ich mich an ein Trainingsjahr erinnern in dem ich 360 Trainingstage oder umgekehrt nur 5 Ruhetage hatte. Das war „eisenharte“ Sturheit, denn gebracht hat das nichts, ich wurde dadurch nicht schneller, sondern konnte dann nur mit einigen „Spinnern“ mitreden, die sonst eigentlich kaum noch in der Lage waren, in ihrem Trainingsstumpfsinn, logische Sätze zu vollenden, die nicht das Wort Triathlon enthielten. Ich ahnte damals schon, dass es nicht so erstrebenswert sein könnte, nur für’s Ego solche Superlative zu sammeln.

Experiment gescheitert – Patient lebt! Vielleicht später noch einmal ein Versuch, aber mehr als 30 Tage nonstop müssen für mich persönlich wirklich nicht sein. Wenn es andere tun, berichten wir gern darüber, auch wenn es keine wirkliche Sensation ist.

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