Kitabı oku: «Kaiser Franz Josef von Österreich: Tagebücher», sayfa 2

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In der Nähe des Exercierplatzes stiegen wir in unsere Reisewägen und fuhren in anderthalb Stunden nach Horpacs zum Grfn. Louis Sechenyi. Wir gingen gerade auf den Balkon, von wo wir einem ländlichen Feste beywohnten, welches aus einem Einzüge, verschiedenen Spielen und ungarischen Bauerntänzen bestand. Nach einem Diner mit fünfzehn Toasten und 23 Personen spielte Dénes Sechényi auf der Zitter.

Um 4 Uhr fuhren wir nach Esterház, einem Schloße des Fürsten Esterházy, wo uns der Fürst Nicolaus und seine Frau empfingen. Alsogleich zeigte er uns seine englische Hundsmeute und sein Gestütt englischer Pferde, dann ließ er in einem eigenen Springgarten einige Pferde Hecken, Barrieren und Gräben springen, wobey ein Jokey herunterfiel. Darauf gutirten wir im Schloße, wobey auch die Mutter und die zwey Schwestern der Fürstinn erschienen. Als es finster geworden war, gingen wir in den Hof des beleuchteten Schloßes, wo bey Fackelschein mehrere Kreise von Bauern tanzten.

17. Sonntag. Um 7 Uhr verließen wir Esterház, und in einer Stunde befanden wir uns in Zinkendorf, einem Schloße des Grfn. Stephan Sechényi, welcher uns mit seiner Frau und drey Söhnen empfing. Wir hörten die Messe, besichtichten darauf das ganze Haus und, nach einem splendiden Dejeuné, welchem auch der Grf. Louis Sechényi mit Familie beywohnte, reisten wir durch Ödenburg, wo die Bürger ausgerückt waren, auf das Schloß Forchtenstein, wo uns die Fürstinn Therese und wieder der Fürst Nicolaus Esterházy empfingen. Wir speisten allsobald und besahen die herrliche Kunstgegenstände enthaltende Schatzkammer, die Waffenmenge, die Kanonen, den tiefen Brunnen und die großen Säle voller Porträten. Das Schloß ist sehr alt und sieht verlassen aus; fast gar kein Meubel ist zu sehen. Um 9 Uhr Abends kamen wir in Eisenstadt an, wo uns die Bürger mit Fackeln empfingen, und wo die Fürstinn Therese schon angekommen war, um uns zu empfangen. Nach dem Souper legten wir uns zu Bette.

18. Um 7 Uhr fuhren wir mit dem Gärtner in dem schönen Schloßgarten herum, besahen den Marien-und Leopoldinen-Tempel, die Glashäuser und die Pflanzensammlungen. Um halb zehn Uhr fuhren wir, nachdem wir mit der Fürstinn gefrühstückt hatten, von Eisenstadt ab, und über Wimpassing, Laxenburg kamen wir um 1 Uhr im lieben, lieben Schönbrunn an. Zwar hatte mich die Reise in Ungarn unterhalten, denn obwohl das Land nicht schön ist, ist es doch intereßant; doch war ich froh, ruhig von der Menge Reden, Toasten und Empfängen ausruhen zu können. Denn in anderen Ländern, wie im lieben Östreich, kann man ruhig reisen; ich sehnte mich doch nach dem lieben Ischl zurück, in dem ich so sehr glückliche Tage zugebracht hatte.

Wir stiegen bey der Kaiserinn Mutter ab, gingen dann zum Kaiser, zum Onkel Ludwig, zur Tante Louise, sahen in der Gallerie die Bombelles, besuchten die Tante Elise, speisten darauf, und Nachmittage, als wir in das Boulingrin gingen, begegneten wir den Vettern. Um 6 Uhr kamen der Papa, die Mama und der kleine Ludwig aus Ischl an.

19. Wir hatten keine Lectionen und packten aus; alle alten Gewohnheiten wurden wieder hervorgerufen. Die Stunden-Eintheilung wurde vom Grfn. Coronini wie gewöhnlich geschrieben. Der Schneider und der Helmmacher kamen, der eine, um die Uniform zu verbessern, der andere, um zu meinem Helm einen größeren Kopf zu machen und den Säbel zu verlängern. Ich freute mich schon ungemein, in Uniform zu Pferd bey den Manoeuvern ausrücken zu können. Gestern war vor unserer Ankunft das Revuemanoevre. Wir speisten beym Kaiser, da der Namenstag der Kaiserinn war; auch der Onkel Joseph mit dem kleinen Joseph war gekommen.

20. Die Lectionen fingen an, wir sahen mehrere der Lehrer wieder, und nun müssen wir uns wieder nach den Vacanzen recht einarbeiten. Um drey Uhr fuhren wir, wie es nach der neuen Stundeneintheilung befohlen ist, spazieren, und zwar über Lainz, von wo wir zu Fuße Nachhause gingen. Um halb 6 Uhr fingen die Lectionen wieder an, welche bis 8 Uhr dauerten.

21. Wir ritten zum ersten Male wieder, und zwar auf der Reitschule und um 1 Uhr. Ich freute mich ungeheuer, wieder diese Übung betreiben zu können, und besonders als Dragoner-Oberst. Hettmann wurde auch in der ganzen Kavallerierüstung mit Schabraque vorgeführt. Abends um halb fünf Uhr fuhren wir mit dem Papa und der Mama zu Metternich, wo die ganze Familie mit Herrn und Damen und die Bombelles eingeladen waren. Wir spielten anfangs, dann fand ein Gouter statt, nach welchem wir bey türkischer Musick ein wenig tanzten.

22. Um halb 1 Uhr war Exercieren und am Ende ein Feuer.

Gestern war Feldmanoeuver auf der Simmeringer Haide gewesen, wobey ein Zuschauer durch eine leere Patrone erschoßen wurde; er ging nahe an einer Planke vorüber, aus welcher gefeuert wurde, der Schuß traf in die Arterie, und der Mann verblutete sich.

Es regnete sehr viel. Wittek speiste wie alle Freytage bey uns.

23. Papa fuhr um 6 Uhr mit der Eisenbahn nach Göding auf die Wasserjagd. Heute ritten wir wieder, und ich versuchte den Säbel dabey. So rüste ich mich nach und nach zu dem Feldmanoeuvre, welches Montag in Petzleinsdorf abgehalten wird.

Bald regnet es heute, bald ist es schön. Abends soupirten wir bey der Mama, und um 9 Uhr kam der Papa von der Jagd zurück.

24. Sonntag. Um 7 Uhr gingen wir in die Messe. Um 10 Uhr ging ich in Uniform zum Kaiser, zum Onkel Ludwig, zu den Vettern und in die Stadt zum Hofkriegspräsidenten Grfn. Hardegg, wo ich den Grfn. Saint Quentin, den zweyten Innhaber meines Regiments, fand, zum Feldmarschall Grfn. Bellegarde und zum FM Fürsten Hohenzollern, welcher mich aber wegen Unwohlseyn nicht empfing. Wir speisten beym Kaiser und Abends fuhren wir mit Mama, Papa, den Vettern nach Haimbach.

25. Um viertel auf neun Uhr fuhr ich mit dem Grfn. Bomb(elles) und Cor(onini) in Uniform nach Petzleinsdorf, wo wir unsere Pferde fanden und mit den Vettern den Feldmanoeuvern beywohnten. Ich war stolz, zum ersten Maale zu Pferde, nicht incognito, sondern als k.k. österreichischer Oberst in Uniform zu erscheinen. Das Manoeuvre fiel ziemlich gut aus.

26. Um halb 11 Uhr kam der Grf. St. Quentin in Regiments Uniform zu mir, und ich empfing ihn in Uniform. Abends war die Mama im Theater in der Italienischen Oper, welche aus Baden hierher in das Kärnthnerthor kam.

27. Die Amie speiste bey uns. Seit einiger Zeit hatte ich das Abweichen und ich durfte kein Obst essen, doch scheint es sich zu geben; heute aß ich auch schon Gefrorenes und gestern Obst.

28. Um 9 Uhr Abends kam ich in das Theater hier in Schönbrunn, um dem zweyten Stücke, Den Zerstreuten, beyzuwohnen; ich unterhielt mich sehr gut.

29. Wir exerzierten im Garten, wobey ich bey einem Sturme auf die Schanze der erste oben war.

30. Um 12 Uhr kam der Kriegspräsident, und ich empfing ihn in Uniform. Wir speisten beym Kaiser, da der sechzigste Geburtstag des Onkel Rainer war; der Onkel Karl und der junge Karl kamen auch.

1. October. Sonntag. Beym Kaiser speisten wir, und Nachmittage gingen wir mit der Mama und den Vettern gegen den Auhof und dann zum Richter von Lainz.

2. Ich bekam zum ersten Maale 20 Gulden als Monatsgeld, wofür ich und meine Brüder uns die Handschuhe und die Hüte kaufen müssen.

3. Es wurde viel für meinen, den 4ten (Oktober) stattfindenden Namenstag arrangirt; es sollte eine Fuchsjagd in der Fasanerie, und zwar mit den Knaben als Fuchs, stattfinden.

4. Mein Namenstag und der des Papa. Ein freudiger Tag.

Um viertel auf neun Uhr kam ich zur Mama, wo ich ein Gewehr, um mit Kapsel auf die Scheibe zu schießen, drey Statuen aus Papiermaschee und von den Vettern Zeichnungen erhielt. Um 9 Uhr gingen wir in die Messe. Von halb 12 bis 1 Uhr schoß ich mit Unterbrechungen im Feldgarten auf die Scheibe. Um 1 Uhr ward es schlechtes Wetter. Wir speisten beym Kaiser, und von 4 bis halb 7 Uhr spielten wir wegen schlechtem Wetter mit den Knaben in der Gallerie. Darauf wurde gutirt, wobey Richard Metternich und Marco Bombelles die Parthei, gegen die Parthei des Albert Sambeci, für die Bälle arrangirten; ich trat nicht dazu, so wie auch Rudi Wrbna.

5. Die Lectionen, welche gestern ausgeblieben waren, fingen wieder an. Der Grf. Bombelles, der am 4ten aus Ungarn angekommen war, speiste bey uns und führte uns darauf spazieren. Der Grf. Ledochowsky nahm Abschied von uns, da er sich wegen seiner Gesundheit zurückziehen wird. Er wohnt noch in der Burg, doch wird er später in der Jägerzeil wohnen. Der Papa fuhr nach Mariazell. Theater in Schönbrunn wie alle Donnerstage.

6. Exerzieren in Feuer und dabey Entdeckung der Partheien durch den Grfn. Bombelles, der durch den Frstn. Metternich avisirt war. Ich war sehr froh, nicht bey getreten zu seyn, da ich sehr Unrecht gethan hätte.

7. Erschrecken, als die Cousine Marie mit schiefem Munde und lallend zu unserem Frühstücke kam. Doch alles gab sich den Tag über. Ich schrieb an die Großherzogin Stephanie von Baden , um ihr für die mir zum Namenstag geschickten Zeichnungen zu danken.

Gestern war die Großmama aus Baiern zurückgekommen.

8. Sonntag. Maries Übel wurde stärker, sie mußte sich legen und sie bekam Fieber. Nach dem Diner beym Kaiser und nach dem Segen fuhren wir mit dem Kaiser, der Großmama, der Mama und den Vettern dem aus Mariazell zurückkehrenden Papa entgegen.

9. Ich fuhr mit dem Grfn. Bombelles um 12 Uhr zu Wagen nach Baden, wo wir auf der Weilburg speisten und bis nach fünf Uhr blieben.

10. Der Grf. Ledochowski speiste bey uns, was mich ungeheuer freute. Maries Übel ist immer gleich, sie ist ängstlich krank.

11. Wir hatten die zweyte Sitzung für den Maler Kriehuber , der uns für den Grfn. Ledochowsky malt. Wir kommen alle drey mit dem Pferde Hettmann auf ein Bild.

12. Grf. Ledochowsky kam auf die Reitschule. Es thut mir jedesmal leid, wenn ich ihn wiedersehe, von ihm zum Theile getrennt zu seyn; er war so gut für uns und doch, wo es nothwendig war, auch strenge, fast in der Art des Grfn. Coronini, der mir so werth und theuer ist. Wir speisten mit dem Grfn. Bombelles und sahen Nachmittage die Kirche in Meidling an. Marie ist noch immer gleich krank und man fürchtet, es könnte ein Nervenfieber werden.

13. Wir exercierten wegen schlechtem Wetter in der Gallerie, und es ging sehr schlecht.

Heute saß ich allein dem Herrn Kriehuber.

14. Wir gingen zur Abwechslung in den Prater spazieren. Marie geht (es) besser, und man ist beruhigt über ihren Zustand. Wir repetiren viel in den Lectionen, da am 25ten, 26ten, 27ten und 28ten Prüfung seyn wird.

15. Sonntag. Wir speisten wie gewöhnlich beym Kaiser, nachdem wir im Feldgarten mit meinem zu meinem Namenstage erhaltenen Gewehre auf die Scheibe geschoßen hatten. Abends gingen wir mit Rainer und Heinrich spazieren und gutierten darauf beym Richter von Lainz.

19. Ich war Abends im Theater, wo man die Zerstreuten gab, was mich sehr unterhielt.

20. Wir waren mit der Mama und dem Papa in Haimbach, wo wir speisten.

21. Wir, nehmlich Max und ich, ritten mit dem Grfn. Coronini spazieren, da die Reitschule mit den Sachen zum morgigen Feuerwerke voll ist.

22. Sonntag. War Abends das schöne Feuerwerk auf dem Parterre, welches Papa gab.

23. Wir arbeiten viel, um uns zur Prüfung vorzubereiten.

24. Wurde von uns der Fuchs mit der Schelle außer(halb) der Fasanerie losgelaßen, und ich schoß auf Kaninchen.

25. Fingen die Schriftlichen Prüfungen an, welche bey mir den ersten Tag gut ausfielen.

26. Waren wieder schriftliche Prüfungen, welche, bis auf die geschichtliche, die mittelmäßig war, gut waren.

Es kamen heute auch 13 Subalterne, der Oberst, der Major, der zweyte Innhaber und sein Adjudant von meinem Regimente aus Prosnitz zu mir. Papa gab ihnen ein Diner in Uniform, bey welchem ich mitspeiste. Es freute mich sehr, mit so vielen Officiren meines Regiments sprechen zu können und vor ihnen in Uniform erscheinen zu können.

27. Nun fingen mit schrecklichen Ängsten die mündlichen Prüfungen an, welche gut ausfielen.

28. Waren wieder mündliche Prüfungen, welche gut ausfielen, und damit waren die Prüfungen geendet. Ich war froh, nun von so vielen Ängsten befreyt zu seyn. Doch nun muß ich wieder wacker an das Studieren gehen.

Nachdem die Prüfungen um ½ 1 Uhr geendet waren, ritt ich mit dem Grfn. Bombelles spazieren. Wir speisten beym Kaiser, und Abends producirte sich bey uns ein Mann mit gelehrten Vögeln und mit einem Wurstltheater.

29. Sonntag. Nachdem wir beym Kaiser gespeist hatten, zogen wir zu Fuße in die Stadt. Es freute mich nicht besonders, in die Stadt zu kommen, doch verließ ich auch nicht ungerne Schönbrunn, wo schon alles traurig und kalt war. Der Kaiser zieht Dienstag und die Kaiserinn Mutter Morgen in die Stadt.

30. Wir hatten wegen den gut ausgefallenen Prüfungen frey.

31. Wir hatten wieder frey und machten eine Visite beym Onkel Carl und beym Kaiser. Wie doch die Zeit lange vorkömmt, wenn man keine Lectionen hat; doch war meine Aufführung glücklicher Weise ziemlich gut.

Wir fuhren auch mit Papa und Mama die Giraffe ansehen; es interessirte mich sehr, ein so schönes, so edles, mir unbekanntes und so rein gehaltenes Thier zu sehen.

1. (November) War Allerheiligen. Papa und Mama führten mich Abends in das Burgtheater, wo die Reise nach der Stadt gegeben wurde.

2. Hatten wir wieder Lectionen.

3. Besuchten wir den Grfn. Ledochowsky in seiner neuen Wohnung in der Jägerzeil.

Abends beichtete ich. Schon lange war mir dieses Glück nicht zu Theile geworden. Mit großer Freude und sehr erleichtert stand ich von der Beicht auf. Karl beichtete zum ersten Maale, und es rührte den Guten sehr, da er sehr weinte.

4. Kommunizirte ich um halb 8 Uhr allein in der Josephikapelle. Oh, welche Vorsätze machte ich, als ich den Herrn empfangen hatte, wie betete ich, daß wieder einmal ein Winter ohne Ängsten vorbey gehe. Da der Namenstag vom Karl war, kamen Abends die Knaben, und wir unterhielten uns sehr gut.

5. Sonntag. Abends war wieder, wie immer im Winter, Exercieren.

Ich erfuhr dabey von Rudi Wrbna, warum der Abbé Grosset von den Metternichs, von dort weggekommen ist. Er hatte nehmlich schon öfter den Herrn Karl, den Hofmeister des Paul Metternich, bey der Fürstinn verläumdet, worüber ihm dieser Vorwürfe machte. Der Abbé bat weinend Herrn Karl um Verzeihung. Dieß sahen die Stubenmädchen der Fürstinn, sagten es dieser, welche den Abbé furchtbar ausmachte und ihn wegschickte. Ich kann diese Geschichte doch nicht ganz glauben.

7. Fuhren wir mit der Mama, dem Papa und dem Onkel Ludwig in das Leopoldstädter Theater. Es wurden von den neuen englisch-russischen Pantomisten der Lucifer und Pächter und der Wilddieb gegeben; zwischen den beyden Pantomimen producirten sich die beyden englischen Atleten. Alles war sehr unterhaltend.

8. Speiste der Graf Ledochowsky bey uns. Ich will nun ein Buch von 6 Blättern mit sechs von meinen Zeichnungen füllen und es dem Grafen Ledochowsky dediciren und schenken.

9. Saßen wir dem Herrn Kriehuber zum letzten Maale. Der Fuß des kleinen Ludwigs, den er sich vor einigen Tagen verstaucht hat, geht besser, obwohl er einen sehr schmerzhaften Krampf hatte.

10. Wir schoßen im Glashause auf die Scheibe, und es ging ziemlich schlecht. Seit einiger Zeit geht meine Mathematiklection nicht ganz gut; doch ich hoffe, daß sie besser gehen werden.

11. Wir besuchten den Grfn. und die Gräfinn Louis Sechényi, um für die gute Aufnahme in Horpács zu danken.

Um 8 Uhr war bey der Mama Concert, bey welchem Herr Moriani und Ciabatti und die Demoiselle Wildauer sangen. Es war nur der Hof mit Suiten dabey.

12. Sonntag. Kam der junge Prinz Weimar zum exercieren.

13. Es schneit schon seit gestern und vorgestern, doch der Schnee bleibt nur auf den Bergen liegen.

14. Es schneit immerfort, und der Schnee fängt an liegen zu bleiben.

Die Statistischen Lectionen des Herrn Fränzl unterhalten und intereßiren mich, doch die griechischen von Abbé Kis finde ich langweilig und unintereßant; mir thut es auch leid, diese Sprache lernen zu müssen, da man meistens sagt, es sey unnöthig.

15. St. Leopoldstag und also Namenstag des Vetters Leopold. Wir speisten beym Kaiser, und Abends zeichnete ich sehr viel in dem für den Grfn. Ledochowsky bestimmten Zeichenbuche. Heute geschah es zum ersten Maale seit meiner Beicht, daß ich gegen die Brüder mich stark verfehlt hätte. Ich verklagte nehmlich den Karl (Ludwig), der den Charli Bombelies aus Unversehen über die Finger gepeitscht hatte, beym Grfn. Morzin und schlug ihn mit der Peitsche.

16. Wir ritten zum ersten Maale wieder auf der Spanischen Schule, da sie von den Concertzubereitungen gereinigt ist.

17. Ich zeichne diese Tage immer fleißig an dem Buche für den Grfn. Ledochowski.

18. Der Br. Gorizutti, welcher statt dem Grfn. Ledochowsky zu uns kömmt, war diese Tage so wie auch heute bey uns, doch noch nicht im Dienste. Er ist Major im Generalstabe, und es scheint mir, er wird streng seyn; doch auch recht gut. Der Grf. Ledochowsky speiste bey uns.

19. Sonntag. Beym exercieren war der Grf. Morzin wieder böse gegen mich; ich hatte nehmlich wie gewöhnlich mit der Armbrust das Glas der Kerze zerschoßen. Er wurde darüber so böse, daß er mir die Armbrust aus der Hand riß und mich vor den Knaben sehr auszankte.

20. Die Lectionen gehen jetzt ziemlich gut, und meine Aufführung (ist) gut, nur balge ich mit den Brüdern zu viel.

21. Ritt ich zum zweyten Maale meinen neuen Fuchsen Melhaja, ein sehr schönes Pferd, welches sehr hitzig ist und fünfzehn Faust hat. Der Karl (Ludwig) bekömmt auch ein neues Pferd, einen Rappen, Uricca.

Papa führte mich auf die Wieden in die englisch-russische Pantomime; man gab den Harlekin als Drescher und als Statue, und darauf wieder Lucifer und Pächter. Ich unterhielt mich sehr gut, doch nicht so gut wie neulich.

22. Heute geht Maxi in den Todtentanz.

23. Der Grf. Ledochowsky kam zu uns, und ich fand ihn sehr schlecht aussehen, ich fürchte, doch sage ich es nur als ganz leise Furcht, daß er sich, wenn sein Zustand sich verschlimmert, erschießen wird, denn er schont sich nicht, will kein Mittel mehr anwenden und spricht sehr verzweifelt über seinen Zustand. Das fiel mir auf.

24. Abends kam der Onkel Karl mit Wilhelm und Marie, dann die Vettern Leopold und Ernest, die Marie-Rainer und die Kaiserinn Mutter zur Mama, und nach einem guten Thee und Kaffee spielten wir Lotto Dauphin.

25. Ich bemerke beym reiten an mir jetzt eine Angst, die ich sonst nicht hatte, doch ich will sie mit einigen couragirten Lancaden auf der Finella vertreiben.

26. Sonntag. Exercieren mit dem Prinzen Weimar, darauf Lotto Dauphin bey der Mama so wie neulich, nur waren statt den beyden ältesten Vettern die drey jüngeren dabey.

Es hatte beym Kaiser der Herzog von Nassau mitgespeist.

27. Kam der Grf. Ledochowsky Nachmittage zu uns, und ich wurde über seinen Zustand ganz getröstet.

28. Hatte ich mit dem Grfn. Bombelles auf der Reitschule einen Anstand; es hatte ihm nehmlich der Max, aus Angst überritten zu werden, auf der verkehrten Seite ausgewichen, und als ihn darüber der Grf. Bombelles ausmachte, agte ich: ich hätte es auch gethan.

29. Heute gehe ich in das Burgtheater in die Verwirrungen mit Papa, Mama und vielleicht auch einigen Vettern von Mailand.

30. Das Stück war gestern nicht übel, und alle Vettern von Mailand sowie auch die Karlischen waren in der Loge. Ich zeichnete viel an dem Buche für den Grfn. Ledochowsky. Heute gab mir der Dr. Helm, der 6 Wochen krank gewesen war, wieder die erste Lection. In dem Geometralzeichnen bin ich jetzt bey dem verjüngen der Figuren, die letzte Tabelle war die der Maaßstäbe und sehr schwer zu zeichnen.

1. December. Brachte ich dem Gfrn. Ledochowski das für ihn bestimmte Zeichenbuch; es freute ihn sehr.

Abends war zuerst Thee und dann Lotto Dauphin bey der Mama. Die drey ältesten Vettern v. Mailand und sonst die gewöhnliche Gesellschaft war dabey. Der Baron Gorizutti wird nächstens den Dienst bey uns anfangen.

3. Sonntag. War meine Aufführung nicht ganz gut. Ich war gegen Grfn. Morzin ungehorsam. Er hatte mir verboten, mit einem Lineale zu spielen, und ich spielte noch einen Augenblick fort. Dann war ich Nachmittage nach dem Exercieren zu ausgelaßen.

4. Ich kaufte für den Papa zu seinem am 7ten (Dezember) statt findenden Geburtstag einen Stock. Abends saßen wir bey der Mama, und der Maler Kern, der für die Tante Marie den Salon malt, malte uns auch auf das Bild.

5. Heute Abend ist Br. Gorizutti zum ersten Maale allein bey uns.

6. Tanzte Fräulein Essler zum zweyten Maale auf der Josefstadt.

7. War der 41te Geburtstag des Papa. Ich schenkte ihm einen Stock. Wir speisten beym Kaiser, hatten, bis auf drey Stunden, keine Lectionen und gingen alle drey mit Papa und Mama ins Burgtheater; es wurde die silberne Hochzeit von Kotzebue gegeben. Es intereßirte mich sehr.

8. Maria Empfängniß. Abends um 8 Uhr war bey Papa und Mama Concert. Die ganze Familie mit Suiten und einige Minister waren eingeladen. Es sangen Madame Hayeck, die Frau eines Beamten, Herr Schoberlechner und ein gewißer Baumann, welcher Oberösterreichische und andere Lieder sang und sie auf der Zitter accompagnirte.

9. Es war heute Grf. Ledochowsky bey uns; er reist zum Stab von Mengen-Küraßier bey Preßburg, wo sein Neveu, welcher bey diesem Regimente Kadet ist, krank ist. Ich erhielt neulich einige Papiere von meinem Regiment. Der Marie-Rainer geht es schlecht, sie sieht schlecht aus, hat geschwollene Füße; die Mama glaubt, es werde nicht mehr lange mit ihr dauern.

10. Sonntag. Kam zum ersten Maale der Ernst Hojoß zum exerzieren.

11. Kamen um 8 Uhr die drey jüngeren Vettern zu uns, wir gaben ihnen einen Thee und zeigten ihnen dann unsere Albums.

12. War Lotto Dauphin bey der Mama. Ich gewann mit eigenem Gelde 24 Kreuzer.

Gegen die Schildwache, welche an der Laimgrube vor den Stallungen steht, wurde eine abscheuliche That verübt: Um 7 Abends gestern kam ein Mensch rauchend vorbey, die Schildwache verbat ihm dieses natürlich, doch er blies ihr einen Mund voll Rauch ins Gesicht; der Soldat rieß ihm die Pfeife aus dem Munde und zerbrach sie. Der Mann ging drohend weg. Den anderen Tag um ½ 5 Uhr frühe stand der selbe Mann auf der Wache, es kam der Mensch wieder, wollte ihr zwey Zwanziger geben, was sie nicht nahm. Darauf schoß der Mann mit einer Pistole dem Soldaten durch den Schenkel, welcher auch zusammenstürtzte; der Mensch war aber verschwunden.

14. Gingen wir auf den astronomischen Thurm und sahen den kleinen und schwachen Kometen. 15. Blieben Papa und Mama zu Hause, auch der Onkel Ludwig kam. Es wüthet ein schrecklicher Sturm schon die ganze Nacht.

16. Der Sturm geht fort.

17. Sonntag. Hielten wir nach dem Exerzieren die Probe unseres Caroussels, einer reitet auf dem Rücken des anderen. Es werden schöne Costums gemacht. Ich bin Tambour. Um 8 Uhr Abends war Concert bey der Mama. Es sang und declamirte Herr Baumann.

18. War ich eitel bey Tische, ich bildete mir auf meine Kenntniße in der Geographie etwas ein, wurde aber vom Grfn. Coronini ausgemacht. Auch beym Turnen war ich ausgelaßen. Am 15. sind die Vettern Rainer und Heinrich Obersten geworden.

19. Gingen wir mit der Mama Spielereyen einkaufen. Abends führten mich Papa und Mama zu einem Concerte bey der Kaiserinn, wo mich der kleine Filtsch und Benoni sehr erstaunten.

20. Der Dr. Fick ist krank und er hat sich versehen laßen. Man glaubt, daß es eine Lungenentzündung wird.

21. Der Marko Bombelles hat auch das Fieber und zwar die Nacht von gestern auf heute sehr stark. Es werden schon viele Vorbereitungen auf den Heiligen Abend gemacht. Ich will mir auch durch eine recht gute Aufführung die vielen Geschenke, die ich an diesem Tage erhalte, verdienen.

22. War ich Abends unwohl und legte mich früher ins Bette.

23. Ich bin wieder ganz gesund, Marko auch. Der Dr. Vick geht viel beßer, er ist außer Gefahr.

24. Sonntag. Ist der glückliche Weihnachts-Abend. Es kam auch der Prinz Weimar zu unserem Baume. Ich erhielt von Papa und Mama zwey Zeichnungen von Ruß, den Brand von Moskau von Albrecht Adam aus München und einige Lithographien, von Großmama die Schlacht von Colin von Ruß, die noch nicht fertig ist.

25. Ist Max krank, er hat eine Art Ruhr. Es ist schade, daß er die Feyertage im Bette zubringen muß. Wir schnitten Abends alle Sachen vom Weihnachtsbaume ab. 26. Ist Max viel besser. Papa und Mama führten mich in Wilhelm Tell im Burgtheater.

27. Heute kündigte ich dem Oberfeuerwerker Löschner an, daß er zum Lieutenante im Bombardier-Corps avencirt sey. Ganz so, wie ich es vor 7 Jahren dem Oberlieutenante Wittek ankündigte.

28. Ritt ich ein neues Pferd, Cesarine mit Nahmen.

29. Beichteten wir um halb 7 Uhr Abends; wie glücklich fühlte ich mich wieder, als ich aus dem Beichtstuhle heraustrat.

30. Um halb 8 Uhr communicirte ich mit Papa und Mama in der Josephikapelle. Wir machen heute unsere Neujahrsvisiten. 1844

1. Januar. Neujahr.

2. Situationszeichnen mit Oberfeuerwerker Cybulz angefangen.

3. Zeigen sich die Schafblattern bey mir.

6. Hatte ich die Schafblattern immer fort und

7. war dabey im Bette bey Fieber.

8. Sonntag. Seit langer Zeit wieder Schnee.

9. Gestern bin ich zum ersten Male wieder aufgestanden.

10. Thee im rothen Speisezimmer, wobey uns Mama die schönen aquarell Zeichnungen von Geiger zeigte.

14. Sonntag. Ein Mörder seiner Stiefmutter wird den Tag nach der That eingeführt; er ist Urlauber vom JägerBataillon auf der Mauer. Großherzog von Mecklenburg Schwerin ist angekommen, Graf Victor Zichy wurde ihm zugetheilt.

15. Sonntag. Ich nahm ein Bad, und somit wurde meine Schafblattern-Carantaine aufgehoben. 16. Sah ich wieder nach so langer Trennung wegen den Blattern den kleinen Ludwig. Ich weinte bey der Mathematik-Lection, eine große Schande für mich. Max und Karl legten sich mit den Schafblattern (zu Bette).

17. Kaum aufgestanden, mußte ich mich wieder legen, ich bekam das Fieber mit Kopfweh.

18. War Hofball, bey welchem die drey ältesten Vettern waren. Mein Fieber hat abgenommen.

19. Die jungen Türken, Zöglinge des Obersten Hauslab, gehen heute, von der türkischen Regierung abgerufen, nach Constantinopel ab.

20. Fing ich wieder an aufzustehen.

21. Kamen Abends die Onkeln Ludwig und Johann, um den kranken Brüdern Gesellschaft zu leisten.

22. Standen beyde Brüder auf.

23. In der verfloßenen Nacht starb nach 12 Uhr die arme Erzherzogin Marie Rainer. Die Abzehrung hatte die letzte Stufe erreicht. In derselben Nacht war ein starkes Donnerwetter, und es schlug in Klosterneuburg in die St. Martinskirche ein, welche auch abbrannte.

25. Mama und Papa speisten allein bey uns, weil Papa um 4 Uhr zur Leiche der armen Marie mußte. Die Marie wurde den ganzen Tag über in der Kapelle ausgesetzt. Um vier Uhr wurde der Leichnam zu den Kapuzinern geführt, wo die Einsegnung stattfand.

27. Geburtstag der Mama. Max und ich speisten nach unserem Unwohlseyn zum ersten Male wieder beym Kaiser. Carl muß ins Bett wegen Husten.

28. Sonntag. Fuhr ich wieder zum ersten Male aus.

29. Stieg ich im Prater auch aus.

30. Ging ich zum ersten Male wieder auf die Reitschule.

1. Februar. Führten mich Papa und Mama ins Burgtheater; man gab den armen Poeten und das Portrait der Geliebten. 3. Fuhren wir alle drey mit der Mama aus.

4. Sonntag. Machte der Abbé Mislin nach dem Exerzieren ein Marionetten Theater, welches sehr viel Beyfall fand.

5. Waren wir auf dem Rutschberg des Wilhelm, er und die Mailändischen waren daselbst. Es kömmt die Nachricht von dem Tode der Großherzogin von Oldenburg.

9. Krippenspiel mit Gouté.

10. Waren wir mit den zwey jüngsten Vettern im Mechanischen Theater.

11. Sonntag. Waren wir auf einem Kinderball bey Kevenhüller.

12. Fiel sehr viel Schnee.

13. detto und Abreise der Viceköniglichen Familie.

14. Auch in der verfloßenen Nacht sehr viel Schnee gefallen. Wieder ein Ball für uns bey Metternich.

16. War die Comödie bey der Mama, dieselbe, die bey Secheny gewesen war. Es spielten Grf. Secheny, Imre, Denes, Calmann Secheny, Herzfeld, Baumann, Md. Simon, Dlle. Neumann. Heute hatte ich ein m bey der Mathematik.

17. Blieben wir Abends allein zu Hause.

18. Sonntag. Gingen wir ins Burgtheater, es wurden die Pagenstreiche gegeben.

19. Sprach mir der Grf. Coronini sehr zu, aufrichtiger zu seyn, ich nehme es mir auch herzlich vor. Die Lectionen müssen auch beßer gehen.

20. Kamen zur Feyer des letzten Faschingtages die Knaben zu uns. Wir hatten ein gutes Soupé.

21. Wurden um 9 Uhr mit Papa und Mama eingeäschert.

22. Grf. Bombelles ist unwohl. Grf. Ledochowsky speiste bey uns. 24. Ich werde nun bald meine Körperzeichnung bey Oberfeuerwerker Cibulz fertig haben und die eigentliche Situationszeichnung anfangen.

25. Sonntag. Abends nach dem Exerzieren fuhren wir mit der Mama zur Tante Amelie.

27. Ritt ich allein mit dem Grfn. Coronini, da die Brüder verschnupft sind. Gestern war die Fürstinn und die Gräfin Kinsky mit der Gräfin Coudenhove Abends bey der Mama.

28. Seyt einiger Zeit geht das geometral zeichnen weniger gut. Ich weiß nicht recht, woher es kömmt.

29. Karl liegt wegen Husten zu Bette. Papa und Mama waren in Don Juan.

1 .März. Heute ist es ein Jahr, daß Papa das Nerfenfieber bekam. Karl steht Heute wieder auf. Heute ist die Vigil für den Großpapa, morgen das Requiem .

2. Waren wir im Requiem. Grf. Bombelies ist nach Kainrad (gereist).

3. Sonntag. Heute hatte ich Nachmittage von 4 bis 5 Uhr Lection mit dem Oberfeuerwerker Cibulz. Beym Exerzieren waren die Knaben so raufsüchtig, daß nächsten Sonntag keiner von den dagewesenen Knaben kommen darf.

4. Führten mich Papa und Mama ins Burgtheater, man gab Nathan den Weisen .

6. Meine Aufführung ist jetzt ziemlich gut. Karl legte sich mit Fieber ins Bett.

7. War Maxi wegen einem großen Zahn, den man ihm vor wenigen Tagen ausriß, im Burgtheater, ich wurde mitgenommen. Man gab die Schleichhändler.

8. Karl hat noch immer Fieber.

9. Karl hat kein Fieber mehr und wird morgen aufstehen. Ich habe mit dem Herrn Cibulz das copiren von Plänen angefangen. Wilhelm und Marie wurden in der Kapelle gefirmt.

10. Sonntag.

12. War ich bey einem Concert bey der Kaiserinn, es fing um halb 8 Uhr (8 Uhr wegen der Kaiserinn) an und war um 10 Uhr aus.

13. War Mama und Papa im neuen Ballet: die Peri.

14. Waren wir mit Mama Abends zum Thee bey der Tante Amelie.

15. Waren wir Abends allein zu Hause; meine Lectionen waren die Zeit über gut.

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